Wann wird in italien das weihnachtsessen verzehrt

Das Weihnachtsfest gehört in Italien zu den wichtigsten Feiertagen. Dortzulande wird gleich viermal Weihnachten gefeiert und die Feierlichkeiten erstrecken sich fast über einen ganzen Monat. So steht bereits Anfang Dezember der geschmückte Weihnachtsbaum in italienischen Wohnzimmern.

  • Wann wird in Italien Weihnachten gefeiert?
  • Wie wird gefeiert?
  • Was wird gegessen?
  • Welche Traditionen und Bräuche gibt es?

Alle Infos rund um Datum, Bräuche, Traditionen, Essen und Co. zum italienischen Weihnachtsfest findet ihr hier im Überblick.

Weihnachten ist in Italien eines der wichtigsten religiösen Feste des Jahres. Gefeiert wird im Kreis der Familie. Viele Bräuche der italienischen Weihnacht kennt man auch aus Deutschland und anderen Ländern Europas. Jedoch eine typische Weihnachtstradition aus Italien zu definieren, ist schwierig, da sie zumeist regional und familiär unterschiedlich sein kann. Die Unterschiede zum deutschen Weihnachtsfest auf einen Blick:

  • Der Weihnachtsbaum wird am 8. Dezember aufgestellt.
  • Das Weihnachtsfest beginnt mit der Mitternachtsmesse am 24. Dezember.
  • Es gibt vier Weihnachtsfeiertage in Italien.
  • Die Geschenke bringen die Dreikönigshexe Befana und Santa Lucia.
  • Weder die Adventonntage noch der Nikolaustag sind in Italien bekannt.

Dem Glauben nach soll Maria Empfängnis am 8. Dezember stattgefunden haben. Im Gegensatz zu Deutschland ist dieser Tag in Italien ein gesetzlicher Feiertag. Traditionell nutzen die Italiener den freien Tag für die Vorbereitungen auf Weihnachten.

Zu der wichtigsten Aufgabe an diesem Tag gehört es den Tannenbaum zu besorgen und festlich zu schmücken. In vielen Regionen werden dafür aber keine Bäume geschlagen, sondern mitsamt ihren Wurzeln in die Wohnung gebracht. Dort bleibt er dann stehen bis zum 6. Januar des neuen Jahres. Auch der Rest des Hauses wird an diesem Feiertag in ein festliches Gewand gehüllt. Der 8. Dezember ist in Italien das einzige wichtige Datum vor Weihnachten. Denn weder der Advent noch der Nikolaus sind dort bekannt.

Vielerorts ist ein weiterer wichtiger Teil des italienischen Weihnachtsfestes die Krippe. Sie ist in italienischen Wohnzimmern ein Muss und wird lange vor dem 24. Dezember aufgebaut. Doch erst an Heiligabend legt man das Jesuskind hinein.

Die Krippe, wie wir sie heute kennen, soll vom Heiligen Franz von Assisi erfunden worden sein. Im Jahr 1223 soll er an Weihnachten in Greccio, Umbrien, die erste Krippe überhaupt aufgestellt haben. Danach schufen viele Künstler Krippenfiguren aus Holz oder Terrakotta und stellten die Geburt Jesu in seiner Wiege in Bethlehem dar.

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Darstellung der Geburt Jesu in Bethlehem.
© Foto: Pixabay

Am Heiligen Abend geht es zur Mitternachtsmesse in die Kirche: Die Zeit vor und nach dem Kirchgang wird von Familie zu Familie und von Region zu Region unterschiedlich gestaltet. Heiligabend selbst gilt in Italien als Weihnachtsvorabend und hat eine geringere Bedeutung als hierzulande. Eine zentrale Rolle spielt jedoch immer das Essen. Vor der Messe treffen sich die Italiener zu einem traditionellen, meist fleischlosen Abendessen.

In Italien hat der Besuch der Messe in vielen Familien eine lange Tradition. Vom Castel St. Angelo, Rom, werden als Zeichen des Beginns der Weihnachtsfeierlichkeiten am 24. Dezember Kanonenschüsse abgefeuert. Erst nach der Mitternachtsmesse beginnt für die Italiener das eigentliche Weihnachtsfest. Während in Deutschland „Frohe Weihnachten“ gewünscht wird, lautet der Weihnachtsgruß in Italien „Buon Natale“.

Der wichtigste Weihnachtsfeiertag ist in Italien der 25. Dezember. An diesem Tag feiert das ganze Land die Geburt von Jesu. In den italienischen Haushalten geht es früh am Morgen mit der Bescherung für die Kinder los, dem folgt ein sattes Weihnachtsessen.

Einer der wichtigsten Termine am 25. Dezember ist der Gottesdienst auf dem Petersplatz in Rom. Dieser wird von den meisten italienischen Fernseh- und Radiosendern live übertragen. Zum Abschluss erteilt der Papst allen Gläubigen auf der Welt den Segen in verschiedenen Sprachen.

Zur Tradition an Weihnachten in Italien gehört zudem, mit der Familie um Geld zu spielen. Bei einer Art Bingo werden Karten mit verschiedenen Zahlenkombinationen verkauft und anschließend die Zahlen aus einem Säckchen gezogen.

Am 26. Dezember wird der Feiertag Santo Stefano begangen. In dieser Zeit kann man Festspiele in den Straßen sehen bis zu La Befana oder Heilige Drei Könige am 6. Januar.

Italien wird traditionell in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei den einen ist das Abendessen am 24. Dezember das wichtigste Essen des Weihnachtsfestes, bei den anderen ist es das Mittagessen am ersten Weihnachtsfeiertag. Was zu Weihnachten auf den Tisch kommt unterscheidet sich von Region zu Region.

Der Heiligabend galt früher in Italien als Fastentag. Ähnlich wie am Karfreitag werden daher am 24. Dezember in den meisten Häusern in erster Linie Antipasti, Fisch und Meeresfrüchte serviert. Hervorzuheben sind Polenta mit Kabeljau, Agnolotti und gewürzte Saucen im Piemont.

Am ersten Weihnachtstag werden dahingegen andere Geschütze aufgefahren. Bereits zur Mittagszeit gibt es Fleisch in großen Mengen. Vorspeisen sind beispielsweise Eiersalat und Nudelvorspeisen. Die Hauptspeise sieht dann in vielen Haushalten Kalbsbraten oder Wildschweinbraten vor.

Auch wenn es nicht das eine traditionelle Essen in Italien gibt, bildet ein Dessert mit getrockneten Früchten die Konstante – die Panettone. Serviert wird die mailändische Kuchenspezialität mit einer Mascarpone-Creme.

Wann wird in italien das weihnachtsessen verzehrt

Panettone ist eine Mailänder Kuchenspezialität.
© Foto: Pixabay

Wer bringt eigentlich die Geschenke in Italien? Das Christkind, der Weihnachtsmann, Santa Lucia oder La Befana? Heutzutage bringt in den meisten italienischen Familien der Weihnachtsmann die Geschenke. Doch in den nördlichen Regionen Italiens besteht immer noch die Tradition der Heiligen Lucia. In diesen Regionen lassen die Kinder normalerweile einen Schuh und ein Stück Brot für die Heilige und Milch für ihren Esel vor dem Fenster stehen.

Beschenkt werden italienische Kinder zwei Mal in der Weihnachtszeit, einmal am ersten Weihnachtsfeiertag und einmal am 6. Januar. Auch die Hexe Befana bringt Geschenke. Der Tradition nach sei Befana in der Weihnachtsnacht zu spät losgegangen und hat daher den Stern verpasst, der sie zur Krippe geführt hätte. Aus diesem Grund konnte sie den Weg zur Krippe nicht finden und irrt bis heute umher und sucht sie. Deshalb bringt sie jedem Haus Geschenke, in der Hoffnung, zufällig auf das Christkind zu treffen. Mit Befanas Besuch am 6. Januar endet die Weihnachtszeit.

Die Häuser bleiben in Italien bis zum 6. Januar feierlich geschmückt und dieser ist der letzte weihnachtliche Festtag. Dieser Tag heißt La Befana. Am Abend des 5. Januars stellen Kinder die Schuhe für die Hexe Befana hin. In der Nacht kommt diese in die Häuser und steckt den braven Kindern Süßigkeiten in die Schuhe oder auch Strümpfe. Böse Kinder hingegen bekommen Kohle, nur keine echte Kohle, sondern eine schwarz gefärbte Zuckermasse, die wie Kohle aussieht.

„Frohe Weihnachten“ kann man sich auf Italienisch mehrfach wünschen. Zum einen kann „Buon Natale!“ gesagt werden oder „Buone Feste!“ und zum anderen kurz und knackig „Auguri!“.

  • Englisch: Marry Christmas!
  • Französisch: Joyeux Noël!
  • Norwegisch: God Jul!
  • Schwedisch: God Jul!
  • Niederländisch: Vrolijk kerstfeest!
  • Japanisch: メリークリスマス
  • Chinesisch: 圣诞节快乐
  • Tschechisch: Příjemné prožití vánočních svátků!
  • Spanisch: ¡Feliz Navidad!
  • Koreanisch: 성탄을 축하드려요
  • Litauisch: Linksmų Kalėdų!
  • Griechisch: Καλά Χριστούγεννα
  • Slowakisch: Veselé vianoce!
  • Thailändisch: สุขสันต์วันคริสต์มาส
  • Portugiesisch: Feliz Natal!
  • Finnisch: Hyvää joulua
  • Polnisch: Wesołych Świąt!
  • Russisch: С рождеством!