Unterschied zwischen bio diesel und diesel

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Josef Eckert Beiträge: 1003 Registriert: Mo 9. Okt 2000, 00:00

Beitrag von Josef Eckert » Mo 7. Mär 2005, 16:28

Hallo,Bio-Diesel ist im Moment etwa 10 Cent billiger pro Liter als Normal-Diesel. Im Fahrzeughandbuch unseres aktuellen Renault Scenic steht jedoch, dass kein Bio-Diesel getankt werden darf. Was ist der Grund für die fehlende Erlaubnis? Kann Bio-Diesel dem Motor schaden?Kennt sich jemand aus. Welche Gründe sind es, dass nicht jeder Diesel den Bio-Sprit verträgt?Man würde doch einiges sparen.GrußJosef

StevieP2 Beiträge: 2204 Registriert: Mi 30. Jul 2003, 00:00

Beitrag von StevieP2 » Mo 7. Mär 2005, 16:38

Die Diesel-Einspritzpumpen werden durch den Kraftstoff geschmiert. Die meisten Pumpenhersteller wie Bosch geben allerdings keine Garantie für den Betrieb mit Bio-Diesel. Deshalb ist auch der Betrieb im Fahrzeug auf eigenes Risiko und sämtliche Garantieansprüche gehen verloren.Das Hauptproblem ist, dass Bio-Diesel unter keine echte DIN-Normung fällt, die Qualität also nicht so konstant gewährleistet ist, wie beim normalen Kraftstoff. Da die modernen Pumpen viel stärker als früher auf einwandfreien Sprit angewiesen sind, machen bisher noch die Hersteller dicht und verweigern die Gewährleistung im Schadenfall.Ich würde persönlich den Bio-Sprit nur bei älteren Fahrzeugen ohne Direkteinspritzung tanken.Gruß,Steffen

BJ43 Beiträge: 2350 Registriert: Do 13. Feb 2003, 01:00

Beitrag von BJ43 » Mo 7. Mär 2005, 16:40

Biodiesel ist aggressiver als normaler Diesel.Er greift die Dichtungen an & die Schmierwirkung ist auch geringer.Deshalb keine Freigabe der Hersteller ohne entsprechende Umbauten.Einen anderen Nachteil hat Bio-Diesel noch:Der Verbrauch ist höher. Rechnet man den erhöhten Verbrauch,so ergibt sich kein Preisvorteil.Unterm Strich : Kein Vorteil.GrußBJ43

Thorsten4x4 Beiträge: 117 Registriert: Fr 16. Jul 2004, 00:00

Beitrag von Thorsten4x4 » Mo 7. Mär 2005, 16:41

"Bio"-Diesel oder besser RME ist recht aggressiv und nicht allen Einspritzpumpen und deren Dichtungen bekommt das. Zudem sind die Schmiereigenschaften schlechter, was ebenfalls auf die Pumpen geht. Zudem hat es eine geringfügig niedrigere Viskosität, mit der nicht alle Mehrlochdüsen zurecht kommen.Wenn schon, dann nen alten Vorkammerdiesel und Pöl fahren. Bis zu 70:30 komme ich damit bei meinem Mog (OM636 wie im 170er D) auch beim Kaltstart gut hin. Thorsten

Frank the Judge Beiträge: 2798 Registriert: Mi 20. Aug 2003, 00:00 Wohnort: Köln

Beitrag von Frank the Judge » Mo 7. Mär 2005, 17:38

Biodiesel eignet sich hervorragend zum Reinigen von Teilen. Habe damit sogar einen kompletten Autoanhänger so hinbekommen, das er aussah wie neu.In der Betriebsanleitung unserer Firmenwagen (Golf und Mercedes) steht auch, dass kein Biodiesel getankt werden darf.

850spider Beiträge: 250 Registriert: Mi 30. Apr 2003, 00:00

Beitrag von 850spider » Mo 7. Mär 2005, 17:50

Hallobin zwar kein Dieselfahrer(Heizöl gehört in den Keller

Unterschied zwischen bio diesel und diesel
, aber wie hoch ist der 10 cent billigere Bio-Diesel subventioniert ?Wieviel Raps kann man in Deutschland anbauen (und subventionieren), damit sich der Import von Nahrungsmittel durch die dadurch entfallenden Anbauflächen wieder ausgleicht ?Gottfried

der Braun Beiträge: 629 Registriert: Mi 25. Apr 2001, 00:00

Beitrag von der Braun » Mo 7. Mär 2005, 20:15

Hallo Josef E.,wie von StevieP2 erwähnt, sind die beiden Hauptprobleme von "Biodiesel" (besser: Pflanzenmethylesther, PME) im Alltag die schwankende Kraftstoffqualität und die Schmierwirkung, die sich von herkömmlichem Mineralöldiesel unterscheidet.Das kommt so: Grundstoff von PME ist Pflanzenöl, z.B. aus Raps gewonnen. Reines Pflanzenöl verarbeitet der Dieselmotor allerdings nur in einem relativ engen Temperaturbereich des Pflanzenöls problemlos, im Frühjahr/Herbst/Winter meist zu dickflüssig, am heißen Sommertag nach stundenlanger Fahrt zu dünnflüssig.Abhilfe schafft PME durch die (auch wegen der Vorsilbe "Bio-" umstrittene) Umesterung von Pflanzenöl. Dem Pflanzenöl wird dabei Methanol (also Alkohol) beigemengt und zu einer chemische Reaktion veranlaßt (indem beide Flüssigkeiten zusammengerührt, mit einer Prise Natronlauge versetzt und erwärmt werden).Und hier liegt das Problem: Die Zugabe von Methanol macht aus dem für Dichtungen und E-Pumpen (die ja seit einigen Jahren praktisch ausschließlich durch den durchlaufenden Kraftstoff geschmiert werden) an sich harmlosen Pflanzenöl einen zwar temperaturunabhängieren Kraftstoff, dieser hat aber lösungsmittel-artige Eigenschaften. Resultat: angelöste Dichtungen und Leitungen, oft extremer Verschleiß an den Einspritzpumpen, speziell den Verteilereinspritzpumpen und Common-Rail-Hochdruckpumpen. Abhilfe: alte Dieselfahrzeuge mit Reiheneinspritzpumpen kaufen (die sind idR am Motorölkreislauf angeschlossen). Oder reines Pflanzenöl tanken und das Kraftstoffsystem mit Beheizung umbauen. Weitere Gefahr bei PME: Ölverdünnung durch Kraftstoff, der sich an den Zylinderwänden des noch kalten Motor niederschlägt; der Kraftstoff im Öl beeinträchtigt die Schmierfähigkeit des Motoröls.Freundliche GrüßeMartin

Josef Eckert Beiträge: 1003 Registriert: Mo 9. Okt 2000, 00:00

Beitrag von Josef Eckert » Mo 7. Mär 2005, 21:32

Danke für die schnellen Antworten.Werde also weiter Normal-Diesel tanken, damit der Motor noch länger hält. Bei 7 Liter/100km ist er eigentlich so schon recht sparsam. GrußJosef

Unterschied zwischen bio diesel und diesel

ventilo Beiträge: 6971 Registriert: Fr 5. Okt 2001, 00:00 Kontaktdaten:

Beitrag von ventilo » Mo 7. Mär 2005, 22:42

Meine Selbstversuche haben bis dato ergeben, daß die Motoren meiner Diesel (Mazda 2,5L Turbo sowie 1,9 Liter VW Pumpe-Düse mit Chip) klaglos mit Bio-Diesel (Dauerbetrieb, es sei denn in bin in BeNeLux) an unserer Tankstelle klarkommen.Und das trotz übelster Dauer-Vollgas Treterei nachts auf der A31....Es ist aber schon eine ätzende Brühe, sogar der Lack an der Zapfsäule blättert ab. Dafür stinken die Finger nach dem Tanken aber nicht so. Zudem schwankt die Qualität je nach Anbieter.Den alten Peugeot Indenor-Diesel im Granada haben wir sogar mit Kerosin und Rapsöl laufen lassen, hat er auch überlebt .....

BJ43 Beiträge: 2350 Registriert: Do 13. Feb 2003, 01:00

Beitrag von BJ43 » Di 8. Mär 2005, 00:28

Dies schrieb schon der Bund für Umwelt anno 2001 zu Bio-Diesel:Bio ist nicht gleich bioDie Vorsilbe “Bio“ steht nicht immer für ökologische Produkte. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hin. In jedem Fall ist für den Verbraucher kritisches Nachfragen angesagt. Beispielsweise lässt die Ökobilanz von Biodiesel zu wünschen übrig. Biodiesel wird aus Raps gewonnen und verursacht laut schwedischen Forschern bei der Verbrennung bis zu zehn mal mehr Krebs erregende Stoffe als herkömmlicher Dieselkraftstoff. Mit Biodiesel steigt zudem der Spritverbrauch des Fahrzeugs an, so dass die Atmosphäre stärker mit Treibhausgasen belastet wird. Auch der Preisvorteil des subventionierten Biodiesel fällt somit geringer aus. Ein weiterer Nachteil ist der Anbau des Rapses in Form von Monokulturen. Es kommen dabei eine Vielzahl von Pestiziden und Düngemitteln zum Einsatz, die langfristige Schäden an Boden und Grundwasser bewirken.Um dennoch bei notwendigen Autofahrten einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Energiesparen zu leisten, gibt es laut BUND eine Reihe anderer Möglichkeiten. Wer einmal pro Jahr den Luftfilter überprüft und wenn nötig wechselt, spart bis zu zehn Prozent Kraftstoff. Beim Neukauf sind Autos vorzuziehen, die mit Leichtlaufreifen und Leichtlauföl ausgestattet sind. Der Ausstoß von Treibhausgasen kann so um weitere zehn Prozent reduziert werden. Außerdem drosseln ein Verzicht auf Klimaanlagen, das Abstellen des Motors bei Stehzeiten des Fahrzeugs über 20 Sekunden und die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks den Benzinverbrauch.Rüdiger Rosenthal/24. Januar 2001GrußBJ43[Diese Nachricht wurde von BJ43 am 07. März 2005 editiert.]