Was darf man vor der corona impfung nicht machen

Darf man nach der Corona-Impfung Sport machen und Alkohol trinken? Und wie sieht es mit der Einnahme von Schmerzmitteln aus? Diese Fragen beantworten wir im Artikel.

Was darf man vor der corona impfung nicht machen

Video: Was darf man nach der Corona-Impfung?

Im folgenden Video beantwortet unser Wissen-Redakteur Werner Ludwig die wichtigsten Fragen rund um die Corona-Impfung. Was darf man und was sollte man lieber lassen? Ab wann schützt das Vakzin und wann muss der Schutz aufgefrischt werden?

Darf man nach der Corona-Impfung Sport machen?

Die meisten Sportmediziner empfehlen, am Tag der Impfung auf sportliche Aktivitäten zu verzichten, um den Körper zu schonen. Darüber hinaus kann so die Einstichstelle verheilen. Fühlt man sich am nächsten Tag gut und hat keine Nebenwirkungen wie etwa Fieber, Glieder- oder Muskelschmerzen, kann man wieder moderaten Sport betreiben. Man sollte es nur nicht übertreiben und sehr fordernde Ausdauereinheiten oder Workouts mit hoher Gewichtsbelastung zunächst vermeiden. Bei stärkeren Impfreaktionen sollte man ein bis zwei Wochen pausieren.

Darf man nach einer Corona-Impfung Alkohol trinken?

Hier kommt es auf die Menge an. Ein Gläschen Wein hat vermutlich keine Auswirkungen auf den Impfschutz. Allerdings ist Alkohol ein Zellgift, das sich in größeren Mengen negativ auf die Impfwirkung auswirken könnte. Gesicherte Daten gibt es in Bezug auf die Corona-Schutzimpfung derzeit zwar nicht. Nichtsdestotrotz ist es empfehlenswert, einige Tage nach der Impfung auf Alkohol verzichten oder diesen nur in sehr geringen Mengen zu konsumieren. Wer Impfnebenwirkungen hat, verzichtet besser ganz.

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Darf man nach der Corona-Impfung Auto fahren?

Nach aktuellem Wissenstand ist das Autofahren nach der Corona-Impfung kein Problem, wie die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg mitteilt. Allerdings hängt dies auch davon ab, wie Sie sich fühlen. Da bei der Corona-Impfung ohnehin eine Nachbeobachtungszeit von 15 bis 30 Minuten empfohlen wird, sollten eventuelle Beschwerden in dieser Zeit auffallen. Wer dann keine Nebenwirkungen verspürt, kann bedenkenlos alleine nach Hause fahren.

Schmerzmittel nach der Corona-Impfung

Im Aufklärungsblatt zu den Corona-Impfungen, an dem auch das Robert-Koch-Institut mitgearbeitet hat, heißt es dazu: „Bei Schmerzen und Fieber nach der Impfung können schmerzlindernde/fiebersenkende Medikamente (zum Beispiel Paracetamol) eingenommen werden.“ Allerdings sollte man die Mittel nicht schon vorbeugend in Erwartung möglicher Nebenwirkungen einnehmen. Denn es gibt die Vermutung, dass die Impfreaktion dadurch abgeschwächt werden könnte. Groß angelegte Studien wurden jedoch bislang nicht durchgeführt. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie in unserem Ratgeber „Schmerzmittel gegen Impfnebenwirkungen“.

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Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen. Aber mindern Genussmittel wie Schokolade, süße Getränke oder Alkohol die Wirkung von Impfstoffen bei Kindern und Erwachsenen? Und steigt gleichzeitig das Risiko für Nebenwirkungen, wenn geimpft wurde? Das sind häufig gestellte Fragen, doch schon Paracelsus, Schweizer Arzt und Alchemist, wusste hierauf vor 500 Jahren eine Antwort: Allein die Dosis macht’s, dass ein Ding kein Gift sei. Das gilt auch im Zusammenhang mit dem impfen. 

Masern, Mumps, Röteln, Grippe, Hepatitis, COVID-19....: Wie verhält man sich als Patient richtig, wenn man geimpft wurde? Das ist eine häufig gestellte Frage. Um das Thema Impfen ranken sich Mythen und Gerüchte, nicht zuletzt seit der COVID-19-Pandemie und der Grippeimpfung. Hier bedarf es gesundheitlicher Aufklärung. Soviel ist schon mal sicher für die Gesundheit: Die menschliche Abwehr kann Impfstoffe sehr gut bewältigen und verarbeiten. Manche Eltern machen sich Sorgen und sehen ein hohes Risiko, dass Kombinationsimpfstoffe Kinder überfordern könnten und Nebenwirkungen auftreten, wenn geimpft wurde. Das ist längst widerlegt: Die heutigen modernen Kombinationsimpfstoffe haben nicht mehr Nebenwirkungen als die Einzelimpfstoffe, dafür muss das Kind aber viel weniger geimpft werden.

Was passiert, wenn Alkohol auf ein robustes Immunsystem trifft?

Im alltäglichen Umgang mit unzähligen Krankheitserregern aus der Umwelt ist unsere körperliche Abwehr weitaus mehr gefordert, als durch die überschaubare Anzahl geschwächter Erreger in Impfstoffen. Unser Immunsystem kommt daher auch ohne Weiteres mit Genussmitteln klar: Es verarbeitet Impfungen selbst dann, wenn wir anschließend einen leckeren Milchkaffee, ein Stück Sahnetorte oder ein Glas Rotwein genießen. So lange wir das in Maßen tun, stören wir nicht die Routine der körperlichen Abwehr. In Mengen ist von Alkohol – egal ob nach einer Impfung oder im Alltag – auf jeden Fall abzuraten. Wer beispielsweise einen Liter Wein pro Woche trinkt, bewegt sich schon an der Grenze zum Alkoholismus.

Warum spielt Alkohol eine Sonderrolle beim Impfen?

Generell hat Alkohol keinen Einfluss auf eine erfolgreiche Impfung und den Impfschutz, solange er wirklich Genuss bedeutet. In großen Mengen schwächt das Zellgift den Körper – und wirkt sich auch auf das Immunsystem aus. So kann permanenter, aber auch akuter, mäßiger Alkoholkonsum uns nicht nur anfälliger für Infektionen machen, er verkürzt auch unsere Lebenserwartung.

Jeder Impfstoff wirkt anders

Die genauen Effekte von Alkohol auf die Wirksamkeit von Impfstoffen unterscheiden sich von Impfstoff zu Impfstoff. So wirkten Injektionen gegen Hepatitis A und Hepatitis B trotz starkem Alkoholgenuss ähnlich gut wie bei nüchternen geimpften Probanden. Dafür kann das Genussgift die Wirkung einer Pneumokokkenimpfung schmälern: In einer Studie produzierte das Immunsystem von Alkoholikern weniger Antikörper als das von Gesunden. Daher die klare Empfehlung: Trinken Sie in den ersten Tagen nach einer Impfung möglichst gar keinen Alkohol. Oder Sie trinken lediglich ein Glas Wein oder Bier. Denn der Körper kann nach einer Impfung schlechter Antikörper bilden, wenn er damit beschäftigt ist, den Alkohol abzubauen.

Wie sieht es mit der Corona-Impfung und Alkohol aus?

Die Versuchung ist groß, die Booster-Impfung mit einem Restaurantbesuch zu krönen und auf die Impfung anzustoßen. Studien, die zeigen, ob Alkohol vor oder nach einer Corona-Impfung die Wirksamkeit beeinflusst, gibt es nicht. Doch auch für die Corona-Impfung gilt: sowohl vor als auch nach jeder Impfung besser auf Alkohol verzichten. Dies gilt besonders, wenn Sie sich nach der Impfung schlapp fühlen und Fieber haben oder bereits vorher wissen, dass Sie zu Impfreaktionen neigen. Wenn Sie ein paar Tage auf Alkohol verzichten, verhindern Sie mit Sicherheit, dass die Verträglichkeit und die Wirksamkeit der Corona-Impfung durch den Alkohol beeinflusst werden kann.

Das Glas stehen lassen vor und nach dem Impfen

Auch wenn kleine Alkoholmengen vor einer Impfung vermutlich keinen Einfluss haben, empfiehlt es sich auf Nummer sicher zu gehen und am Tag vor der Impfung insbesondere auf hohe Alkoholmengen möglichst zu verzichten. 

Trinken Sie keinen Alkohol, falls Sie sich nach einer Impfung ermattet und müde fühlen oder leichte Krankheitssymptome zeigen. So schützen Sie Ihren Körper davor, dass er weiter geschwächt wird und sich die Nebeneffekte des Impfstoffs verstärken. 

Kann Übergewicht den Impfschutz schmälern?

Unser Immunsystem braucht genau wie alle anderen Organe Energie, um effektiv zu arbeiten. Als Energielieferanten sind vor allem Kohlehydrate und Fette entscheidend. Allerdings ernähren sich viele Kinder und Erwachsene zu genussvoll und energiereich – und nehmen zu: Über die Hälfte der Erwachsenen hierzulande ist übergewichtig, fast ein Viertel ist sogar krankhaft übergewichtig oder fettleibig. Fettleibigkeit wird als Body-Maß-Index (BMI) ≥ 30 kg/m2 (Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Größe in Meter zum Quadrat) definiert. Medizinisch ist das problematisch: Das Immunsystem bei stark übergewichtigen Personen reagiert träger und kann den Körper selbst nach einer Impfung schlechter schützen. Das Risiko bezüglich einer Krankheit steigt bei geringerem Impfschutz. Genau wie beim Alkohol sollten wir uns daher auch bei Zucker und Fett mäßigen, um einer Krankheit vorzubeugen.

Geringerer Impfschutz nachgewiesen - Wann steigt das Risiko für Erkrankungen bei geimpften Personen?

Erstmalig wurde eine eingeschränkte Immunantwort 1985 nachgewiesen, nachdem adipöse Klinikmitarbeiter weniger gut auf eine Hepatitis B Impfung reagiert hatten. Fünfundzwanzig Jahre später zeigten Daten zur saisonalen Grippe, dass krankhaft übergewichtige Personen ein erhöhtes Risiko für grippeähnliche Infektionen und Erkrankungen und dadurch ausgelöste Komplikationen hatten. Vermutet wird in diesem Zusammenhang auch, dass bei übergewichtigen Menschen die Viren tiefer in die Lunge eindringen und Erkrankungen nicht so gut bekämpft werden können. In zwei weiteren Studien nahm der impfstoffinduzierte Antikörperschutz gegen Tetanus und Tollwut bei adipösen Kindern und adipösen jungen Erwachsenen ab. Offenbar sind krankhaft Übergewichtige Kinder und Erwachsene nach Impfungen schlechter geschützt vor Erkrankungen – ein Umstand, dem Sie mit ausgewogener Ernährung entgegenwirken können, um das Risiko zu mindern.