Ich bin acht Buchstaben lang nimmst du einen weg habe ich 12

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Ich bin acht Buchstaben lang nimmst du einen weg habe ich 12


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Johannis des Täufers Selbstzeugniß vor den Abgesandten des Sohenraths.

so möchte er der Elias-Ehre vielleicht sich annehmen. näher darüber erklärt] bat [wie dies Zurichten Sie tannten die Verheißung in Mal. 4, 5.

, .. h den geschehen fou). Buchstaben derselben, und erwarteten den Thisbiter Elias, der gen Himmel gefahren war, in eigener Person

Was die Juden an wunderbaren Persönlichkeiten, als Vorläufer des Messias, den ihr fleischlicher Sinn deren Auftreten zum Behuf der messianischen Zeit etwa erträumte. Ihr Elias nun war Johannes nicht, 10

erfolgen sollte, sich denken konnten, um diese alle wenig als Jesus ihr Christus war, und ns kam dem fragen sie; aber es handelte sich um den Beruf des treuen Bekenner zuerst darauf an, dies Nein auf's

Täufers, darum verweist er sie von sich ausschließlich Unzweideutigste auszusprechen; gerade indem er ab- auf diesen. In seiner Verkündigung liegt seine lehnte, was in ihren Augen ihn herrlich gemacht hätte, Bedeutung; dagegen verschwindet ganz seine Person. verleugnete er den Eliasgeist nicht, welcher wirklich in (Luthardt.) Nichts, ruft er den neugierigen Fragerr ihm geschäftig war (Luk. 1, 17; Matth. 11, 10; 17, zu, nichts bin ich als „eine Stimme“; haltet euch nicht 12). Aber für den Elias, welcher in Johannes wieder

auf bei meinem Namen oder meinem Rock oder meiner aufgelebt war, hatten die Juden freilich keine Augen Person, sondern merket auf mein Wort, das ich ver

,,sie erkannten ihn nicht“, sagt der Heiland (Matth. kündige in göttlichem Auftrag! Sehet da als in einem 17, 12) – und verleugneten seine Stimme. Auch der

Spiegel, wie niedrig ein Diener des Evangeliums Prophet (wie es eigentlich heißt) war Johannes

denken soll von seiner Person; da fragt sich's nicht: nicht; die herrliche Weisjagung auf Christum (Kap. 6,

wer bist du? wie heißest du? was kannst du? was 14), die wir in 5. Moj. 18, 15 lesen und deren Trost giltst du? nicht dich selbst in den Vordergrund zu dann in Jesaia von Kap. 40 an kündlich groß wird

stellen, deine Person geltend zu machen, soll dieser (vgl. 1. Macc. 14, 14), hatten die Schriftgelehrten ver- Predigerrock dir dienen, soll dieser Predigtstuhl dir kehrt, und man erwartete damals einen gewaltigen,

Helfen nein! Hier im Gotteshaus bist du nichts als Moji ähnlicher: Propheten, welcher gegen den römischen eine Stimme, hier in deinem Amte gilt nichts als das Pharao dem Messias Bahn brechen würde (Kap. 7, 40). Wort, das du verkündigst, das Gotteswort, das deiner Einige dachten, Jeremias würde wieder erscheinen Zunge sich bedient, um an die Herzen der Menschen (vgl. 2. Macc. 2, 1 f.; 15, 13 f.). Nun war Johannes

311 sprechen. Und hätte einer den Feuergeist des Elias wohl ein Prophet, ja der größte aller Propheten

oder den Adlerschwung eines Jesaias oder die Donner(Matth. 11, 9); aber der Prophet war er nicht, weder

stimme eines Täufers Johannes

das alles taugt im Sinne der damaligen Juden, noch im Sinne des nichts und gilt nichts, du gehest denn demüthig es in heil. Geistes, der die Verheißung 5. Moj. 18 gegeben,

den Dienst Ber göttlichen Wahrheit. ,,An mir und welche in Christo erfüllt worden ist. Das einfache ein

meinem Leben ist nichts auf dieser Erd: was Christus fylbige „Nein" des Johannes erklärt sich aus der Hei

mir gegeben, daß ist der Liebe werth.“ (Gerok.) Mit ligen Eile, in welcher sein Herz Christo und dem Be- seiner Selbsterklärung sagte Johannes dreierlei von kenntniß seines Namens zustrebt; és ist als spräche er: sich aus: er stehe in der Wüste, er sei eine Stimme was haltet ihr euch so lange bei mir auf? lasset uns

in dieser Wüste, und es gebe einen Þrediger, der auf die Hauptsache, zu Dem kommen, der des Fragens

ihn als seine Stimme in der Wüste gebrauche. Er werty ist! (Besjer.). So wies also Johannes drei stand in der That in einer Wüste, nicht nur weil er verführerische Fragen zurück, die von demselben Geiste

in einer wirklichen Naturwüste am Jordan sich aufbeseelt waren, wie jene drei Versuchungen, welche

hielt, lehrte und wirkte, sondern auch weil der geistige Christus in der Wüste besiegte. (P. Lange.)

Zustand' seines Volfs und Landes damals in jeder 22. Da sprachen sie zu ihm mit einer Beziehung einer Wüste ähnlich war. Israel war ja

wie eine Beerde verirrter Schafe, die keinen Hirten gewissen Ungeduld, nun endlich über ihn auf's haben, und wie ein Feigenbaum, der wohl Blätter Reine zu kommen]: Was bist du denu? [jage trug, aber keine Früchte; der øErr fam in sein Eigen es uns mit einem bestimmten, positiven Ausdruc]

thum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wer

konnte an diesen Zöllnern und Sündern, an diesen daß wir Antwort geben denen, die uns ge

Pharisäern und Sadducäern, an diesen Priestern und sandt haben (denit mit bloßen Verneinungen

Leviten sich stärken und erquicfen? Wie in einer deinerseits ist der geistlichen Oberbehörde des. Wüste alles ausgedörrt und vertrocknet ist, fein grüner Landes noch nicht gedient; sie will wissen, welche

Baum, feine duftende Blüthe, feine faftige Frucht, kein Würde du für dich in Anspruch nimmst]. Was

wohlthuender Grashalm das Auge labt, kein rieseln

der Bach den Durst des Wanderers löscht, feine Her[also] sagst du von dir selbst [wer du eigent- berge den Ermüdeten gastlich und heimisch aufnimmt, lich ciestį?

sondern jeder nur eilt, daß er weiter und durch komme 23. Er [ganz seine eigene Person in den und die Richtung nach dem Reiseziel nidst verfehle, so Hintergrund stellend, desto mehr aber auf die Bot

war Isracis Zustand damals auch ausgedörrt, ohne

Licht und Leben, ohne Labung und Hoffnung. Ach, schaft Gewicht legend, die er zu verkündigen habe,

die Hand auf's Herz: sieht es in unsrer Brust von und da ebenso eine prophetische Weissagung auf Natur nicht auch so troden und dürr, so unfruchtbar fich anwendend, die von dem herrschenden Zeit- und unwegsam, po unwirthlich und unbehaglich aus geist nicht beachtet und nicht berdunkelt worden wie in einer Wüste? Züngeln nicht die wilden Thiere war, wie der HErr später selbst so that, wenn

und feurigen Schlangen der Leidenschaften, der Eigen

liebe, des Zornes, des Neides, des Geizes, der Uner sich nach Dan. 7, 13 des Menschen Sohn zucht und Feindschaft in uns umher. Hat die Sonne nannte Matth. 8, 20 Anm.] sprach: Ich bin der Selbstsicht nicht umjer verz ausgebrannt, dass es eine Stimme eines Predigers in der Wüste: leer ist an wahrer Erkenntniß des Heils, an brennenRichtet den Weg des HErrn [lo zu, daß er

der Liebe zum HErrn, an Eifer für seine Sache, an

Aufrichtigkeit und Demuth, an Selbstverleugnung und zu euch kommen kann]! wie der Prophet Je- Hingabe? Und vollends die Welt um uns, in welcher saias [in Sap. 40, 3—5] gesagt (und sich auch wir leben, diese Welt, die im Argen liegt und voll


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Sünden. (Luther.) Wenn Johannes jemals der ganze geht der Fürst ihin voran, der Herold ist der äußerliche Herold Jesu werden sollte, also auch der Herold feines Vorgänger des Fürsten, aber der Fürst ist der geistige Žeidens, was er doch einmal werden mußte, so mußte Vorgänger des Herolds. Wenn nun aber der Täufer ihn der. Moment dazu machen, in welchem er sich mit den vollen Eindrud davon hatte, daß er in seinem dem Messias in Einer Stimmung der triumphirenden Berufe durchaus bedingt sei durd) den tiefer liegenden Weltentsagung begegnete; diejer Moment aber war Beruf Christi, in seiner Würde ein Produft der Würde eben an diesem Tage, da seine eigene Seele in der Christi, und wenn er es aussprach, daß Christus diese Seligkeit der am Tage zuvor bewährten Weltentjagung Priorität in der Theokratie habe, so sprach er damit feierte, Jesus aber, riach der Versuchung aus der Wüste | zugleich die wesentliche Priorität delsclben in der Ewigkeit mit dem festgestellten Bewußtsein, daß er bestimmt sei Gottes aus; denn das eine ist nicht ohne das andere. und willig sei, das Lamm Gottes zu werden, das der (P. Lange.) Welt Sünde trägt, in einem Wejen sich ihm zeigte,

31. lind ich fannte selber vormals, bei meis welches ein Vorgefühl seines Sieges am Krenze zu verklären schien. Man bemerke den Ausdruck der Er- nem Zeugniß an das Volf] ihn [der Person nach griffenheit, womit der Täufer sein großes Wort aus- nod)] nid)t [Matth. 3, 14 Anm.); sondern auf spricht! Derselbe Prophet, welcher in der Stiinme des

daß er offenbar würde in Israel [zu welchent Rufenden in der Wüste, wovon der Prophet Jesaias

Gottesvolk ich ja ebenfalls als ein bloßes Glied geredet hat, das ernste Bild seines Lebens fand, sah) jept niit' derselben Klarheit in dem leidenden, die Süns gehöre, so daß ich keine Ausnahme-Stellung in den der Menschen tragenden Lamme Gottes bei dem- demselben einnehme], darum bin id fommen zu felben Propheten das tragische Lebensbild des Messias; taufen mit Wasser dem dieses Taufen mit Wasser, die eine Erfenntnis hing mit der andern genau zul

wie es auf seine Anfunft vorbereitet, sollte nach sammen. (P. Lange.) Johannes Hatte hier nicht einen plöblichen Lichtblic 11 atürlicher Art oder eine auf

Gottes Rath auch die Gelegenheit geben, ihi mir steigende Ahnung, sondern cinc göttliche Offene 3113uführen ind vom Himmel her als den Stombarung (vgl. V. 33); deren bedurfte es, in die Idee menden vor mir zu legitimiren V. 33). des Yeidenden Messias, die, wenn sie auch von cinzelien

32. Iind Johannes um hier sogleich die Art tiefer schauenden Gemüthern durch die prophetischen Spuren oder durch göttliche Erleuchtung (Luf. 2, 25.

und Weise, wie diese Legitimation vor sich ging, 31 f.) gefunden war, doch jedenfalls im åtgemeinen einzufügen) zeugete und spracy: Id sabe '[als ich ganz entgegengesepte Erwartungen vorfand (lap. 12,

ihn getauft iind er aus dem Wasser wieder herauf31; Luk. 24, 26), mit solcher Entschiedenheit und Bestimmtheit, und zwar nach ihrer in Jeju eintretendent

stieg und bette), daß der Geist berabfuhr, wie gedichtlichen Verwirklichung, 311 verfündigen und ihr cine Taube, vom Himmel und blieb auf ihm [gedie, wenngleich schon durch die Abrahamische Verheißing naner: auf ihi — die äußerlich sichtbare, in angebahnte Ausprägung der weltumfassenden allgemein der Gestalt einer Taube sich verförpernde Ers heit zu geben. Je fremder dem Volke die Vorstellung scheinung des Geistes schwebte über seinem Haupte eines leidenden Messias war, je unzugänglicher sich felbst die Jünger für dieselbe zeigten (Matih. 16, 21;

in der auf ihn zugewandten Haltung oder NichLuf. 24, 25), je gewisser ihre Verbreitung erst auf tung Matth. 3, 16; Mark. 1, 10; Luk. 3, dem Wege der geschichtlichen Entwiderung geschah and

33. lind id fannte ihu nidt (so knüpfen wir doch auch so das beständige Alergerniß der Juden blieb, desto nothwendiger, aber auch desto gerechtfertig | jetzt an den Inhalt des 31. Verses wieder an ter erscheint jene Voraussetzung besonderer göttlicher

ind führen Sie in V. 32 abgebrochene Erzählung Enthüllung. Diese hier empfangene Offenbarung aber, der Rede des Johannes, von der alsbald das sowie auch die bei der Taufe geschaute (V. 32), schließt Schlußzeugniß angegeben wurde, nachträglich weiter des Täufers (Matty. 11, 3) nicht aus; dasjeibe war ja fort, um nun auch zu erklären, inwiefern gerade uicht durch Leiden Jesu, sondern durch eigenes Leiden, jenes Schlußzeuguiß von so hoher Wichtigkeit ist); den messianischen Thaten Jesu gegenüber erregt, wodurch aber der midi sandte 311 taufen mit Wasser [Gott das früher erhaltene göttlide Licht in menschlicher der HErr, derselbige sprad zu mir durch innere Schwäche und llngeduld verdunkelt wurde. (Meyer.)

Einsprache seines Geistes, von der ich gewiß 30. Dieser ists, vou dem ich (wie früher wußte, daß fie fein eigener Einfall meinerseits zu dem Volfe, so gesterit zu den Pricstern und

war]: Ileber welden [von allen deinen Täuslingen) Leviten aus Jerusalem, phnie jedoch da schon auf du sehen wirst siit den Augenblick, da er getauft eine bestimmte Person hinweisen zu können) gesagt worden] den Geist (vom Vinmel

] berabfahren und babe: Nadh mir tommt ein Mann (Apostg. 17, 3; auf ihm bleiben, derselbige ist's, der [deiner proSach. 6, 12), welder vor mir gewesen ist; denn phetischen Antiindigung gemäß Maith. 3, 11; er war cher denn ich [V. 15 11. 27].

Mart. 1, 8; Luk. 3, 16 mit dem beil. Geiste Wenn der Täufer den Mann, der nach ihr auftreten sollte, als Den bezeichnet, welcher vor ilin ge

tanfct Apostg. 1, 5). wesen fci, so spricht er damit die wesentliche Privrität

34. Und ich sabe cs [baß, wie schon int V. oder Fürstlichkeit Christi aus, das wesentliche Voran- 32 im Voraus bezeugt wurde, der Geist in der gehen desselben im Reiche Gottes. Schon bei einem gewöhnlichen Herold findet sich dieses Doppelverhält= | wie ein Taube, vom Himmel und blieb anf ihm),

vorher von Gott angezeigten Weise herabfuhr, niß: Der Herold eilt dem Fürsten äußerlich voran, aber der Fürst war früher da als er, und hat ihn zuim

und zeugete [nun auch gestern vor den Abgesandyerold gemacht, und nach der Wirkung einer Majestät teit des Hohenraths), daß dieser ist Gottes Sohn

21 f.]. 2) als den von Gott vom Himmel herab sichtbar bezeugten Gottesjohn.


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Menschensohne: was liegt darin anderes, als daß jede doch Jude war und blieb, und bei dem andererseits Regiing des Willens, die in dein Sohne des Menschen die Messiasidee so sehr verwischt war, daß er in den nach oben sich erhebt, mit unhemmbarer Gewalt durch Propheten nur Hinweisungen auf einen von Palästina die Wolken dringt und zum Himmel kommt? Wenn ausgehenden wichtigen König fand und dies auf Vesnun, was von oben herniederkommt, wiederum die pasian anwandte, sehr fraglich, ob die Stelle in ihrem Boten Gottes sind, was anderes werden sie bringen, Gesammtinhalte, itd namentlich auch mit Einschluß als den göttlichen, durch nichts zu hintertreibenden der oben eingeflammerten Worte von Josephus selbst Vollzug aller Willensregungen, die zu göttlichen herrühre, so daß also diese Worte als Einschaltung zu Throne gelangt waren? Hier ist also eine Gemein- fassen sein dürften. (Guericke.) schaft zwischen Himmel und Erde, die, weil sie durch nichts in der Welt gestört und gehemmt werden kann, einen außerweltlichen Grund haben muß; diese Ge

Das 2. Kapitel. meinschaft ist darauf angelegt, daß alles, was menschlich innerhalb des Menschenjohnes gewollt wird, gött- Von der Hochzeit zu Cana und Reinigung lich innerhalb der Welt zum Vollzug fommt, d. h.,

des Tempels. sowie diese Gemeinschaft auf dem Wohnen Gottes in diesen Menschen beruht, so ist ihr Ziel die Vollen

III. v. 1-11. (§ 20.) dung dieses göttlichen Wohnens auf Erden. Oder:

Es gedicht nur die weitere hier ist das wahrhaftige Bethel, das wahre Gotteshaus,

Selbstoffenbarung seiner Herrlidikeit von Sciten Icsu in auf welches der Traum Jakobs hingewiesen hat; und

dem Winder auf der Ho diz eit 311 kana: wie er es schließt sich demnach diese höchste Aussicht, welche

bei der Berufung der ersten liinger dic inuige Perbinte Jesus hier den Jüngern eröffnet, eng zijammen mit

dung, in der er mit Gott Nand, durch ein Wort w1111jenem Verlangen der ersten Beiden, welche nach der

derbaren Willens kund gethant, so legt er mun seine Wohnung Jesu fragen und dadurch den crsten blei

Herrlidikcit vor ihren Augen dar in ciner Handlung benden Eindruck von seiner Erscheinung erhielten, daß

göttlidier Allma dit, und offenbart sid) so als deu Profie in seine Wohnung aufgenommen wurden. (Bauma

phcten müdirig von Thaten und Worten. Da er in dem garten.) Wie Jafob dort im Traume den Binimel

Familienhause zu Kana weder mit „allem Volk“ (3 311 offen sah und auf der Leiter, welche Himmel und Erde

thun hat, noch an der Stätte sid, befindet, aus welcher

der schöne Glanz Gottesanbrechen sollte (Luk. 24, 19; verband, die Engel Gottes auf- und niedersteigen, so sollen nun die rechten Engel Gottes iin Leben Christi

Pr. 50, 2), so war eigentlid dic Stunde für ihn noch offenbar werden und ein ewiges Weben der Vermitte

nidit gekommen, ein Beidhen zi1 thun 110 darin seine Yung, der Versöhnung und Vereinigung zwischen Himmel

Herrlidikelt 311 offenbaren, und die Anmuthung seiner und Erde darstellen: die Gebete, die Fürbitten, die

Mutter, die ihn dazu herausforderte, konnte ihm zuiliidist

nur den Eindruck ciner unberediligten Anmaßung madeu; Werke Christi und jein Opfer steigen empor; die Heim

aber da fic willig hinter dic Greuze_zuriidkgeht, dic suchungen, die Segnungen, die Wundergaben, die Hilfen und Friedenserklärungen Gottes steigen herab. So foll

fortan fie in ciner gewissen Ferne von ihm halten soll,

und mit ihrem Glauben das ganze Familienhaus, ili alle Schrsucht Nathanael's und seiner Mitgenossen erfüllt werden. (P. Lange.) Die bethenernde Niedens

welchem er fidi befindet, bis auf die Dicier herab 311 art: „Wahrlid), wahrlich, ich sage cucl)" gleidjivic

ciucr Gemeinde in kleinen ihm heiligt, so trilt die auch der zum Nachdenken auffordernde Redeschluß:

Stunde 3110 Offenbarung seiner Herrlichkeit in Bridien „Wer Dhren hat zii hören, der höre“ ist Jesuur

und Widern früher fiir ihn ein, als es sonst der Fall eigenthümlich. Er lautete in der Landessprache, amen,

gewesen sein wiirde

sie konnte icht (dioni cintreteni, amêná leclion; und dies , Amen“ ist für Christum jó

ohne den Entwidclungsgang des Rcidies Gottes zu fören

odcr 311 verriickell, weil dieser gerade iu dem zu verdiarakterisch geworden, daß er in Offenb. 3, 14 der Amen“, der treue und wahrhaftige Zeuge genannt

ridtenden Wunder selber, glcidiwie aud) in dem kreise, wird. (Delikich.) Die Stelle, worin jofephus

darin cs gosdchen sollte, cin tresflidies Abbild fand. (1. Chron. 25, 7 Anm.) des HErrn Jesu erwähnt,

(Evangelium am 2. Sonnlag nad Epiphania.) lautet vollständig su: „In dieser Zeit erschien Jesus, ein weiser Mann, (wenn man ihn anders einen Menschen Auf das erste Wort (am 1. Sonnt. 11. Epiph. Luf. nennen darf; denn] er verrichtete wunderbare Werke, | 2, 49) folgt nun die erste That des HErrn, denn [er war ein Lebrer derjenigen Menschen, weld)e willig durch Wort und Werf (Luk. 24, 19) vouzieht sich die die Wahrheit annahmen) und er gewann für seine | Offenbarung seiner Herrlichkeit. (Nebe.) Die SchlußLehre viele Juden und Heiden. [Er war der Messias.) worte des Tertes weisen auf die besondere Bedeutung Nachdem ihn auf die Auflage der vornehmsten Männer Hin, welche dem hier erzählten Ereignisse zukommt unter uns Pilatus zum Nreuzestod verurtheilt hatte, als dem ersten Wunder, wodurch Christus nach sciließen die noch nicht von ihm, welche ihn zuerst ge- nem öffentlichen Auftreten seine verrlichkeit offenbarte; licbt hatten; denn er erschien ihnen nach drei Tagen die genauere Betrachtung dieses ersten Zeichens ist wieder lebendig (wie die göttlichen Propheten dies und denn auch ganz besonders geeignet, uns über Wesen, vieles andere Wunderbare von ihm vorausgesagt Art und Bedeutung der Wunder des HErrn hatten). Noch bis jeßt hat sich die Gesellschaft der überhanpt aufzuklären. (Baur.) Das erste Zeichen Menschen erhalten, welche nach ihm sich Christen ge- Christi: 1) der Schauplat, 2) die Veranlasjung, nannt haben“. Daß ein Christ diese Stelle in ihrem 3) 'der Hergang, 4) die Bedcutung und 5) die Folge. Gesammtinhalt nicht cingeschoben hat, geht schon aus (Roffhack.) Wenn das Evangelium des vorigen Sonnihrem für Christen wenig sagenden Inhalte hervor; tags besonders für Eltern und Kinder wichtig ist, weil auch findet sie sich ja in allen Handschriften des Jo- jenie aus dem Beispiele Josephs und der Maria Terneii. jephus und Eusebius, und ohnehin wäre ein völliges fönnen, wie sie ihre Ninder fromm und gottesfürchtig Ignoriren der Geschichte Christi' durd, Josephus fast erzichen sollen, und weil diese aus dem Beispiel des unbegreiflich. Dagegen aber macht es aud der Cha- zwölfjährigen Jesus Vernen können, wie sie ihren rafter des Josephus, der einerseits bei allem Eklek- Eltern unterthan sein und streben sollen, daß sie zuticisinus (wählerischen Verfahren) äußerlich confessionell | nehmen, wie an Jahren, also auch an Weisheit und


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Gnade bei Gott und den Menschen; so ist das heutige ihm und dem hier gemeinten Tage nur Ein Tag in Evangelium besonders wichtig für solche, die mit dem der Mitte. Das kann jedoch schlechterdings nicht richGedanken umgehen, einen Hausstand zu begründen, tig sein; denn Sana in Galiläa ist von Bethabara am oder die bereits einen Hausstand eingerichtet haben, Jordan (Kap. 1, 28) etwa 12 Meilen entfernt, und die also für Brautpaare und Eheleute es hält ihnen konnte der HErr nicht in einem einzigen Reisetage mit vor ein güldenes Sprüchlein für den Haus - seinen Jüngern zurücklegen. Wir haben also weiter und Ehestand: 1) mit Jesu angefangen, 2) mit Jesu zu beachten, da der Evangelist in Nap. 1, 51 seinen fortgegangen, 3) dann kehrt gewiß der Segen bei uns Bericht von jenem Tage mit dem Worte Jesu an Na: cin 4) und niemals darf um Trost uns bange sein. thanael und die andern Jünger abschließt: „Von nun (Couard.) Das Evangelium führt uns in des Hauses an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel stillen Kreis, also in die eigentliche Heimath users Gottes hinauf und herab fahren auf des Menschen diesseitigen Daseins, in die Geburtsstätie, den Mittel- | Sohn“. Damit betrachtet er den Tag für abgethan, punkt aller übrigen Verhältnisse, Verbindungen und

es ist für ihn der Kireis der in siap. 1, 19 jf. 29 ff. Pflichtenfreise des Lebens, auf den Schauplap aller 35 ff. 43 ff. vorgeführten Tage geschlossen, es beginnt Lebenserfahrungen, wie des tiefsten, schneidendsten nun eine viele Zeit, ivo das Wort des HErrn sid) erSchmerzes, so der reinsten und köstlichsten Segnungen, füllt; und da fällt denn das erste sichtbare Zeichen und zeigt uns, wie der HErr Sarin die Erscheinung dieser Erfüllung in dem Wunder auf der Hochzeit zu seiner Herrlichkeit lasse kund werden und wie gern er Kana auf den dritten Tag des neuen Kreises, jo daß daselbst einkehre als sein edelster Gast. Die Erschei- der Evangelist, wenn er auch den Tag in Kp. 1, 43 ff. nung Christi im Hausstande, wie sich darin im Auge behält, doch bei seiner Rechnung ihn nicht mit1) dessen Würde fund thut, 2) dessen Bürde ver- zählt. Erwägen wir nun, daß Jesus damals sich beklärt, 3) dessen Trost eriveiset, 4) dessen Regel offen- reits auf der Reise nach Galiläa befand und gewiß an bart und 5) dessen Segen zeiget. (Schmalk.) Jesus demselben Tage noch einen Weg von ca. 4 Meilen unter allen Freunden und Gästen des Hauses zurücgelegt hat, auf den ersten und zweiten Tag des der beste: 1) der wohlfeilste, denn a. er fordert neuen Streises aber ebenso ein Weg von je 4 Meilen nichts als ein willig Ohr, b. er verzehret nichts fällt, so sind dic 12 Meilen zwischen Bethabara und als den alten Menschen, c. er hindert nichts als das Sana vollständig untergebracht, und wir brauchen uns Böje; 2) der nüßlichste, denn a cr macht jede durch Schenkel nicht irre machen zu lassen, der da bretterne Wand zu einem Gottestempel, b. verklärt alle behauptet, nach unserm Evangelisten sei Jesus allem Tage des Lebens 311 hohen Festen, c. verwandelt Anschein nach durd) ein Allin ach ta wunder nad das Wasser in Wein; 3) der treneste, denn a. gerade Nana versekt worden. Erwägen wir dann weiter, daß in der Noth hält er um so fefter bei uns aus, b) ge- zil den oben genannten vier Tagen (vom 15. bis 18. rade im Tod tritt er nicht hinter uns zurück, sondern Februar) jetit 3 Tage hinzukommen, so daß der Hochgeht uns voran, c. gerade in Gericht, wo niemand zeits- und Wundertag den siebenter Tag bildet, so uns vertreten mag, stellt er sich uns zur Seite. (Schuur.) erscheint dieser wie der Sabbathstag dieser ersten Rath für das Herz, dem es ani Freude ge- Woche aus dem Leben des HErrn, die St. Johannes bridt: 1) klage deinem HErrn das Leid, 2) thie, uns vorführt; da un aus unsrer Erklärung der was sein Wort gebeut; 3) trane seiner Freundlichfcit. Difenbarung Johannis hervorgeht, dass nach biblischer (Rautenberg.)

Prophetie sich für Israel die gesammte Weltzeit in 1. Und am dritten Tage [von dem in

eine große Weltwoche theilt, von der 1 Tag ist

1000 Jahr und von der der siebenite Tag ist die Zeit V. 43 ff. gemeinten Tage an gerechnet, also am

der Erquickung von dem Angesicht des HErrn“ (Apstg. 21. Februar] ward eine Hochzeit (für diesen 3, 20) oder das tausendjährige Reich (Offb. 20, 1 ff.), Tag ausgerichtet] zu Kana in Galiläa [dem To erscheint uns das Daseini Jeju auf der Hochzeit ziemlich 3 St. nördlich von Nazareth gelegenen

und sein Wunder, das er vollbringt, in einem gar Matth. 4, 25 Alum. Herkunftsort des Nathanael

bedeutsamen Licht er zeigt hier, daß er Derjenige

ist, der dem Volfe seines Eigenthums die ihm durch Stap. 1, 45 ff.; 21, 2), und die Mutter Josu

die Propheten zu Theil gewordenen Verheißungen von [welche mit dem betreffenden Familienhaus durch einem Freudenmahl (Luf. 14, 15 ff.) in sichere Erihre Schwägerin Maria, die Wittwe des Alphäus, füllung bringt, wenn auch nicht dem Volk in seiner in freundschaftlichem, vielleicht sogar verivandt

ganzen unterschiedslosen Masie, so doch denen, die im

Glauben ihn aufnehmen und zii seiner Gemeinschaft schaftlichem Verhältnis stund Matth. 10, 4 Anm.

sich berufen lassen. Es läßt sich berechnen, daß von unter Nr. 11 Nicephorus in der Kirchen- ienen 7 Tagen vom 15. — 21. Februiar des F. 27 n. geschichte sagt, Sinton von Ranta selber habe die Chr. der 10. Februar, also derjenige Tag, an welchem Hochzeit gefeiert] war da [um hilfreiche Hand

Johannes der Täufer das Zeugniß in Nap. 1, 29-34 bei den Erfordernissen des Festes zit leisten).

ablegte, ein Sonnabend gewesen ist; folglich fällt die

Hochzeit zu Sana am 21. Februar auf einen Donners2. Jesus aber und seine Jünger (Nit- tag, Jesus fonnte also vom 18. — 20. Febrnar recht dreas, Johannes, Petrus, Jakobus, Philippus wohl 3 Tagemärsche zurücklegen, das Geset vom und Nathanael, nachdem sie wohl schon am Abend

Sabbatherweg hinderte ihn nicht

. Mit dem Donners

tag des Nana-Wunders steht dann in gewisser Verzuvor in Nana eingetroffen waren] wurden auch

wandtschaft der Donnerstag der Charwoche, wo der auf die Hochzeit geladen.

HErr, als er mit den Zwölfen zur Feier des Pasja sich Daß der Evangelist bei der Zeitbestimmung „am niedersebt, mit den Worten beginnt:,,ich werde nicht trinken dritten Tage“ im Allgemeinen von dem in V. 43 von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gotgenannten Tage an zählt

, liegt auf der Hand; bleiben tes komme“ (Luk. 22, 18), und da ebenfalls auf jene wir nun aber bei diesem allgemeinen Saße stehen, so Zeit der Erquickung von dem Angesidit des HErrni müßten wir, wie das auch nicht wenige Ausleger thun, hinweist (Matth. 26, 29). Nud) der Himmelfahrtstag, von jenem Tage aus rechnen, und es läge zwischen der ja gleicherweise auf einen Donnerstag fällt, läßt


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Verwandlung des Wassers in Wein.

Sünde, schreibt derselbe, hat den Menschen aus der Amt des Todes, dieser des Lebens. Endlich führen Gottesnähe entfernt und ihm die Organe, mit welchen wir noch Steinmeyer's Ausdeutung des Wunders er Gott inne werden kann, verschlossen: er ist ein phy- ,,Die ganze Darstellung ist darauf beredinet, die fisches Wesen geworden, ein natürlider Mensd), dessen That "Jesu als eine Verwandlung zu betonen. Es Herz an dieser Welt hängt und dessen Sinne nur ist dies nun zunächst symbolisch zu verstehen: die Sinnlichem erschlossen sind. Will Gott sich offenbaren, Herrlichkeit Dessen tritt hier zu Tage, der weder zerso muß er sich den äußeren Sinnen auf handgreifliche stört noch schafft, und der doch das Alte neu macht Weise kundgeben, er muß durch die Sinne den ganzen es ist die Herrlichkeit des Wiederherstellers, des Menschen erregen; die Wunder sind sozusagen der Erlösers. Aber zu diesem symbolischen Moment tritt Stimmhammer, welcher die Saiten in dem Menschen- das prophetische hinzu; es wird dem Reiche Gottes herzen wieder aufzieht und spannt, in die der heil. gelingen, die Verwandlung des Alten in das Neue Geist dann hineingreifen will nur unter der Folie auf Erden zu vollenden (Offenb. 21,5). Das Wunder (Unterlage) des Wunders kommt die Offenbarung zu Kana eröffnet in dem vierten Evangelium die geGottes zu Stande. Ist dies das Verhältnis zwischen jammte Wirksamkeit Christi auf Erden; eben diese beiden, so versteht es sich von selbst, daß das Wunder, Stellung an der Spiße bestärkt uns in der Ueberzeuwelches der Offenbarung dient, mit dem, was geoffen gung, daß dasselbe symbolisch-prophetisch die Verridhaft bart werden soll, auch in einer gewissen Harmonie, in deute, welche das Reidh Gottes auf Erden im siegeiner geistigen Verwandtschaft sich befinden muß; das reichen Laufe gewinnen wird.“ Unsererseits fügen wir betreffende Wunder foli ja einer bestimmten Offen- dem noch hinzu, daß hiernach die Offenbarung St. Jobarung den Weg zum Herzen bereiten. Die Offen- hannis in ein ähnlich Verhältniß zu dem vierten barungen Gottes nun haben ein gemeinschaftliches

Evangelium tritt,' wie die Úpostelgeschichte St. Luca Ziel, einen großen Centralpunft; sie zielen alle auf ein zu dem dritten Evangelium, es ist gleichsam die zweite und dasselbe, nämlich auf die Erlösung ab. Erlösung Rede zu jener ersten; wie aber das vierte Evangelium ist aber nicht eine neue Seßung, eine zweite Schöpfung:

eine Ergänzung des dritten (sowie auch des zweiten die Schöpfung ist ein absolutes Seßen; die Erlösung und ersten) ist, so ist die Offenbarung gewissermaßen ist dies durchaus nicht, sie seķt vielniehr eine erste eine Ergänzung der Alpostelgeschichte, nur daß sie natürSeßung voraus, sie will dieses Gesepte, welches sich lich als prophetisches Buch den Thatjadien voraus in einen abnormen Zustand verseßt hat, wieder zurecht geht, während die Apostelgeschichte als ein historisches eßen, erlösen heißt die Bande eines Gebundenen Buch ihren nach folgt. Es bestätigt sich hier auf's lösen, einem Gefangenen wieder zu seiner Freiheit Neue, was wir īchon mehrmals zu beobachten Geverhelfen eine Wiederherstellung in den vorigen legenheit gehabt haben, daß der dritte und der vierte Stand, eine Wiederherstellung in den Stand der Un- Evangelist in einer gewissen Wahlverwandtschaft mit versehrtheit, das ist die Erlösung. Wie aber die Er- einander stehen, daß sie als der Abschluß des neutestalösung, indem sie den gefallenen Menschen von der mentlichen Schriftthums in einander greifen, wie die Sünde befreit, um darnach sein Wesen zu potenziren

Glieder einer Kette, und daher gewiß auch gegen Ausund zu verklären, so werden wir erwarten müssen,

gang des apostolischen Zeitalters in persönlicher Ve daß demnach auch das Wunder in entsprechendem Pa- rührung mit einander gestanden haben, wie unsre ralelisnius' das Vorgefundene, das Vorausgesepte, Darstellung der Zeitverhältnisse seit der römischen Geindem es geschieht, zu einer höheren Eristenzweise fangenschaft des Paulus bis zur Zerstörung Jerusalems fördert. Jedes Wunder ist ein Glied in der Nette, an im 11. 'Anhang zu diesem Bande dies näher darlegt. welcher der große Gott Himmels und der Erden

9. Als aber der Speisemeister kostete den durch die almächtige Kraft seiner Heilsainen Gnade die Erde aus den Angein der Sünde herausheben und

Wein, der Wasser gewesen war (im Grundtext hineinverseßen will in die selige Kindschaft Gottes; steht: Das Wasser geworden zu Wein - der jedes Wunder ist ein vervollständigender Bestandtheil Evangelist richtet hier die Aufmerksamkeit der Leser der Difenbarungsgeschichte, ein sicheres Merfzeichen, zunächst darauf, was vorher dagewesen, um dar

in geschlagen hat. Es erscheint aber in dem Spiegel des

nach erst zu bemerken, was nunmehr geworden, hier vorliegenden Zeichens, wenn man zunädist auf während Luther gleich von dem bereits gewordedie sechs steinernen Wasserkrüge vor Volbringung des nen redet und erst nachträglich einfließen läßt, Wunders' blidt, das Judenthum gleid, den Werktagen, wie es zuvor damit gestanden; im Folgenden denen der Sabbath fehlt, gleich der Mühe und Arbeit, welcher der Friede und die Freude des Heil. Geistes

kommen dann der deutsche und der griechische noch abgeht; es zeigt sich, wenn man darnach die Krüge Text wieder überein, da auch in diesem bei dem nach Vollbringung des Wunders ins Auge faßt, der woher (x) war“ das x er, der Wein, den Unterschied der beiden Haushaltungen auf's Deut

er schmedte, zu nehmen ist), und wußten nicht, von lichste: hier Gesek, dort Gnade, hier äußerliche Reinigung, dort innerliche Erfreuung. Aber es findet keine

wannen er kam [da er bei den in V. 7 u. 8 erNeuschaffung statt, sondern die Substanz des Wassers zählten Vorgängen im Vorplaß des Hochzeitzimgeht über in die des Weines; so soll ja auch das alte mers nicht Augen- und Dhrenzeuge gewesen war] Testament verklärt werden in das neue. Christus die Diener aber wußten's, die das Wasser aber, der hier durd) seine Gabe an die Stelle des Bräutigams tritt, vollzieht dieje Wandlung; so offene geschöpft hatten (und hätten, wenn sie nach dem bart sich hier Christus als der wahrhaftige Messias.

„von wannen“ gefragt worden wären, können Zu beachten ist auch Lampe's Bemerkung: Während Bescheid geben) –, rufet der Speisemeister dem die Wunder Mofis anfingen mit der Verwandlung Bräutigam (ihm ohne Weiteres die Interstellung Wassers in Blut (2. Moj

. 7, 14 ff.), fangen die Wun machend, daß derselbe den Wein noch in Vorrath der Christi an mit der Verwandlung Wassers in Wein; dadurch trat der große Unterschied Mosis und

gehabt habe, ohne sich etwas davon merken zu Christi ans Licht (2. Cor. 3, 7 f.), jener trägt das lasjen),


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Theokratie sein sollte, daher das Verhältniß von ohne durch die Hülle des Ausspruchs auf den

Vorder- und Nachsatz weder logisd) noch geschichtlich fern seines Sinnes hindurchzudringen: Dicier

richtig sein würde; in Betreff jenes ersten Punktes

aber, als sei eine Mitbezichung auf den steinern en Tempel ist in sechs und vierzig Jahren (vom Sdluß Tempel darum nothwendig, weil es sich dabei um des Jahres 20 v. Chr. an gerechnet] erbauet, und

einen an diesem vollzogenen Art und ein diesen Aft du willst ihn (nach dem Abbrechen, das du dir

plößlich legitimirendes Seichen gehandelt habe, ist zu vorgenommen Matth. 26, 61; 27, 40] in dreien

bemerken, daß allerdings Ort und Veranlassung des

Ausspruches zum Gebrauch des Tempel bildes führTagen aufrichten?

ten, aber keineswegs den sachlichen Inhalt dieses 21. Er aber redcte (obwohl allerdings ist

Bildes bestimmten, denn ein Zeichen überhaupt,

jedodh nicht gerade ein in Bezug auf den Tempel stehen: räthselhafter Forini, nicht von dem steinernen Tema

des war gefordert, und da weist der HErr audi hier pel, auf den er himies, weil er sie wollte mer

schon auf dasjenige hin, welches er sonst immer dem fen lassen, wer er eigentlich sei Col. 2, 9., Zeichen fordernden Geschlecht seiner Zeit entgegenhält, sondern] von dem Tempel scines Leibco [wie er ja

für welches and allein die Worte: „am dritten Tage" auch nicht sagt: ,,ich tvill diesen Tempel bredient,"

zu ihrem vollen Redite kommen. Daß Jesus eine

Antwort gab, bemerkt Meyer, an dessen Auseinandersondern: ,,brechet ihr ihn").

sebungen wir uns vorstehend angeschlossen haben, 22. Da er nun auferstanden war (genauer:

welche damals weder die Juden noch die Jünger richauferredet ward] von den Todten und Sies

tig verstehen konnten, kann nicht irre machen an der

Richtigieit der johanncischen Deutung: Jesus hat, zugerade am dritten Tage geschah, nadidem die

mal bei Johannes (vgl. Sap. 3, 14), die Weise, SaatJuden den Tempel seines Leibes gebrochen hatten), förner, die iegt noch nicht wurzeln können, für die gedachten seine Jünger [von dem Geiste, den sie Zukunft auszuwerfen; und daß er gleich beim ersten am fingsttage empfingert, erinnert und erleichtet

Auftreten der scheinbar arglosen Bartei die ganze Stap. 14, 26] daran, daß er dies gesagt (und da

Entwickelung ihrer Opposition bis zu deren Endpunkte,

d. i. bis zum Abbrechen des Tempels seines Leibes mit zum ersten Mal seiit Sterben und Auferstehen überschaute, gehört ganz zu der göttlich untrüglichen voraus verfündigt hatte, und glaubten der Sdrift Herzensfunde, die der Evangelist in V. 24 f. ais[des alten Testaments, die ja ebenfalls schon ait drücklich von ihin bezeugt. Dem haben wir nur noch mehreren Stellen von diesem Sterben und Auf

hinzuzufügen, daß es zii Christi Amt als des Hirten

und Bischofs der Seelen seines Volfcs gehörte, den erstehen an dritten Tage handelt Sap. 20, 9;

Obersten und Führern deficiben, in deren Händen, wie Luf. 24, 25 ff.; 1. Petri 1, 11) und der Rede, er wußte, die ganze Entscheidung für die Zukunft lag, sie Icfus [hicr] gesagt hatte [und deren Sim schon am Anfang des Weges, den sie jeßt einzuschlaihneit jeßt ebenfalls noch nicht einleuchtete

gen im Begriff standen, das Ende, zu welchem fic

darauf gelangen würden, im Voraus anzuzeigen, um Siap. 12, 16).

wo möglich sie noch jetzt zur Ilmkehr zu bewegen, denn Nach des Evangelisteit eigener Auslegitig 3.21 . init jedem Schritte weiter wurde diese immer schwerer ist bei der Ausspruiche in V. 19 311 denken, daß Jesus und schwerer; ebenso hat er herniach) in l'ap. 6, 70 f. angesichts des Tempelgebäudes, auf welches er hin- gleich anfangs dem Judas Jicharioth das Ende seines weist: ,,diesen Tempel da,“ in demselben den heiligen Weg: angedeutet, als in deljen Herzen bei GelegenTipus seines Leibes schaut und in altprophetischer heit der Volksbeweging, die in Folge der Speisung Unmittelbarkeit des Bildergebrauchs, wie sie sich so oft, der Fünftausend entstand und die Aufrichtung eines Ž. B. bei Jejaias findet, geradezu das Vild an die irdisch-11cfjianischen Königthums in Israel zwangs: Stelle des Abgebildeten sept, so daß diese scharfen, weise herbeiführen wollte, cine Verstimmung darüber, lebendigen, ohne Auslegung hingeworfenen Bildzüge daß der Meister solche Bewegung im Seim erstickte wie in einem Bilderräthjel ciné symbolisch-prophetische (Matth. 14, 27 Anm.), sich festseşte und diese den Vorhersagung seiner Auferstehung enthalten. Der Grund legte, auf welchen Satan bei ihm weiter bauen dieser bildlichen Hille entfleidete Sinn ist mithin nach konnte. Alle dergleichen Weisjagungen für die Zukunft, Johannes fein andrer, als: „tödtet mid), und inner- bei denen es sich nicht sowohl im geschichtliche Ereighalb dreier Tage werde ich auferstehen, wobei der nisse, als vielmehr im persönliche Thatjachen handelt, befehlende Ausdruck im Vordersatz herausfordernd inüssen immer in ein instisches Dunkel gehüllt sein, ist, aus dinerzlid) gereiztem Gefühl im Herzenskundi- damit die eigentliche Thatsache noch verborgen und der gen Hinblick auf die jejzt schon hervortretende unver- Person ihre freie Sillensentscheidung gewahrt bleibe, föhnliche und erst mit der Tödtung zu befriedigende wie wir das in recht augenfälliger Weise bei dem Opposition hervorgegangen (vgl. Sap. 13, 27). Wenn Orakel in Matth. 23, 35 wahrnehmen; da besteht denn man vielfach gemeint hat, die Beziehung auf den hier die Verhüllung darin, daß, während der HErr steinernen Tempel damit verbinden zu müssen, dessen bei dem „brechet diesen Tempel" den Tempel seines Zerstörung die Ziiden durch seine Tödtung berbeifüh- Leibes meint, er mit einer vandbewegung die Augen ren würden, und dem entsprechend im zweiten Gliede derer, die er anredet, auf den sie umgebenden äußeren die Beziehung auf den Neubau des Reiches Gottes, Tempel lenkt und sich auch mit dem „brechet“ eines den er in liraft seiner Auferstehung vollbringen werde, {olchen Ausdrucks bedient, der die Gedanken auf dieso ist in Betreff des zweiten Punktes 311 sagen, daß sen Tempel hinrichtet, auf die Freuzigung seines Leia die Aufrichtung des neuen geistigen Tempels von bes (1. Cor. 11, 24) aber nicht füglid) bezogen werden einer vorherigen Vernichtung der jüdischen Theokratie kaiui. Sie erkennen sofort, daß das Wort, auf den gänzlich nicht bedingt war, vielmehr bereits einen steinernen Tempel bezogen, cine Absurdität oder Unge, 2njang gemacht hatte, dessen Weiterentwidelung nicht reimtheit enthält; aber statt dadurch sid) treiben zu


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tage nach Pfingsten berechnet; da nun die alte Kirche Wie wollen wir von dem Gespräch mit Nicodemus an dem, diesem Tage nächstvorhergehenden Sonntage in Kürze gebührend reden? Es greift ja jo tief hindie Perikope vou þetri wunderbarem Fischzuge (Luf. ein in die Herzen und in Gottes Gnadenrath, daß 5, 1 ff.) gelesen wissen wollte, su fallen an den weiter wir uns immer von Neuem hineinversenken und wervorausgehenden Sonntagen evangelische Abschnitte je den es doch nicht erschöpfen. (Riggenbach.) Unstreitig nach Umständen aus. (Nebe.) Das Trinitatisfest (durch gehört das Gespräch des HErrn mit Nicodemus zu Papst Johann XXII. in der ersten Hälfte des 14. den tiefsten und wichtigsten Unterredungen, die er auf Jahrh. als Pfingstoktave auf den Sonntag nach Pfing- Erden mit Menschen gehabt hat; sie handelt von der sten firict) feiert nicht, wie alle andern und eigentlichen Wiedergeburt und stellt dieselbe von drei Seiten Feste, eine besondere That Gottes zu unserer Erlöjung, dar: 1) als befremdend und doch nothwendig, 2) als (ondern hat eine dogmatische Grundlage; die mit ihin unbegreislich und doch erkennbar, 3) als schwer und beginnende Zeit des Kirchenjahres hat das Walten des doch möglich. (Fr. Arndt.) Die neue Geburt: heil. Geistes, die Mittheilung aller Gnadengüter, welche 1) was ist sie? 2) wie entsteht sie? 3) wohin führt der Vater uns durch den Sohn gesendet und welche sie? (Hofbad).) Wodurch fommen wir'in das der Sohn uns durch sein Lebeii, Leiden, Sterben und Reich Gottes? 1) durch die Geburt des neuen Auferstehen erworben hat, zu ihrem Gegenstande, und Menschen, 2) durdh den Tod des Menschensohns. (Münzwar fommen zuerst (Trinitatis bis 5. Šonit. 11. Tr.) fel.) Nicodemus ist beides, Beispiel und Ausnahme die Berufung und Sammlung, dann (6. – 10. von dem am Schluß des vorigen Kapitels Gesagten: Sonnt.) die Erleuchtung, hierauf (11.-14. Sonnt.) Beispiel, sofern die Wunder zu seinen Glauben de die Bekehrung, weiter (15.—23. Sonnt.) die Hei- Anlaß geworden sind; Pušnahme, sofern Jejus ihn so ligung und endlich (24.-27. Sonnt.) die Voll- behandelt, daß man siehet, er erkennt die tieferen Wurendung alles Heils zur Betrachtung. Schon in zeln, welche der Glaube in seinem sittlichen Bewußtder heil. Tause beginnt der Geist Gottes sein Verf an sein geschlagen hat. (Godet.) Im Allgemeinen steht unsud beruft uns zum Reiche Gottes, jie ist ja wohl Nicodemus noch auf demselben Standpunkte innerhalb der christlichen Kirche der Anfang unserer des Halbglaubens, der uns bei den Vielen in Kap. 2, Berufung; das Evangelium des Festes handelt dem- 23 ff. begegnete, insofern das Wunderbare der Zeichen nach von der Taufe als der Wiedergeburt aus Wasser | Jesu zwar Eindruck gemacht hat, der dadurd, erzeugte und Geist. (Dieffenbach.)

Glaube aber noch keine sittliche That, noch nicht Glaube 1. Es war aber [um hier eine besonders im Grunde des Herzens ist. Îndessen ist zwischen wichtige Geschichte aus jener Aufenthaltszeit Jesu zlu

Halbglaube und Halbglaube ein Unterschied zu machen:

der eine ist, wie Baur sagt, nur Unglaube in der Jerusalem näher mitzutheilen] ein Mensch li.

Form des Glaubens, und er ist das, insofern er sich v. a. Mann) unter den Pharisäern um welche auf seinem Standpunkte des bloßen Anstaunens, dem es sich schon bei dem Vorfall in Nap. 2, 18 ff. der sittliche Werth fehlt, figirt; der andere dagegen ist hauptsächlich handelte, vgl. Sap. 1, 24 f.), mit nicht unglaube, sondern der Anfang des Glaubens, Namen Nicodemus [- ein gried). Wort, zu

sobald er in sich selbst seine Ruhe nicht hat, sondern

über sid) hinauszuřommen sucht, wie das gerade bei deutsch: „Volfsüberwinder" -1, cin Oberster Nicodemus in so entschiedener Weise der Fall ist. (Lutunter den Juden [d. i. ein Mitglied des Hohens hardt.) Rasch und scharf hat sich bereits das Mißraths, der obersten geistlichen Behörde bei den verhältniß der Volksführer gegen Jcsum ausgebildet: Juden Kap. 7, 26 11. 50; Matth. 2, 4 Anm.].

erst kurze Zeit ist er in Jerusalem zum ersten Mal

als der Gejalbte anwesend, er hat den Tempel gerei2. Der kam zu Jesu (als derselbe in den

nigt, hat sich durch Lehren und Wundertyun als Tagen des Osterfestes zu Jerusalem weilte, wohl Meister ud Prophet in Srael bewiesen; gleichwohl aber schon damals des Abends hinausging gen ist es bereits dahin gediehen, daß jeder unter den Bethanien Matth. 21, 17] bei der Nacht (aus geistlichen Großbeamten in Jerusalem seine Stelluug Scheu vor seinen Standesgenossen, die eine solche

würde gefährdet haben, der offenkundig init dem gött

lichen Meister eine Beziehung eingegangen wäre. Annäherung unter ihrer Würde hielten und sein (Baumgarten.) Nicodemus ist durch die Gnade Gottes Vornehmen gewiß ihm hätten übel entgelten laj- ein rechter Ueberwinder geworden, der seine Oberstenfen, hätten sie darum gewußt), und sprach zu

Ehre bei dem Volfe daran gegeben und die Christen

Ehre bei Gott erlangt hat. ihin (wie einer, der gern etwas wissen möchte,

Ein leiser, schwacher An

fang von Ueberwindung war es, daß er zu Jeju kam an Den sid) wendend, der allein fann Bescheid

mit seiner Leben suchenden Seele; freilich bei der Nacht, geben]: Meister (hebr. Rabbi Matth. 23, 6 denn die Menschenfurcht hatte er noch nicht überwunAnm.], wir [nämlich id) und meine Gesinnungs- den, aber er fam doch, hatte also die Scham über

wunden, als ein armer Schüler vor den galiläischen genossen im Hohenrath Kap. 12, 42; 19, 38]

Propheten hinzutreteni

. (Zeller's bibl. Wörterb.) Die wissen, daß du bist ein Lehrer von Gott

Tradition berichtet von ilım, er sei später, nachdem er kommen; denn niemand kann die [so große sich öffentlich 311 Jefu Lehre befannt hatte und von und wunderbare) Zeichen thun, die du thust Petrus und Johannes getauft worden war, seines

Amtes entjeßt und aus Jerusalem verwiesen, von sei[Stap. 2, 23), es sei denn Gott (auf besondere

nem Vetter Gamaliel aber in einem Landhause bis und wunderbare Weise] mit ihm [ihn dadurch

an seinen Tod unterhalten worden; damit läßt sie ihn als seinen Gesandten und Propheten zu beglau- in unwürdiger Weijé später wieder mit seinem Glaubigen; da wirst du denn mir sagen fönnen, was ben sich verstecken. Auch der Talmud kennt einen Nizum Besitz des Himmelreichs ich noch Größeres,

codemus, Sohn Gorion’s, eigentlich Bunni genannt,

der ein Schüler Iesu war und Jerusalems Zerstörung als ich bisher gethan, zu leisten habe Matth.

überlebte, dessen Familie aber aus dem Reichthum in 19, 16 ff.1.

große Armuth versant, so daß seine Tochter zur Zeit


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Gottes und seines Geistes an sich bessern und flicken, in das Reid) Bottes eine Bedingung gestellt, die aber geboren werden", in eine ganz neue Daseins

ältere Personen von vornherein ausschließe]. fphäre eintreten, das ist nach seiner Anschauung unmöglich; dazu müßte er sein Dasein ganz von vorne

8. [Im Gegentheil kann die Bedingung bei beginnen, müßte schon als ein Anderer aus dem Einemi, der alt ist, schon anfangen sich zu erfüllen, Mutterschuße auf die Welt kommen, da das Meiste ohne daß er selber um diesen ersten Anfang weiß, von dem, was sich nachher entwickelt und consolidirt bis dan später, wenn der Geist seine WiederHat, auf dem Grunde dessen ruht, was man schon mit auf die Welt brachte, und da dies, wie sich von selbst

geburt 311 Stande gebracht hat, er der mit ihm versteht, unmöglich ist, so schwebt die Anforderung der

geschehenen Umwandlung seines ganzen Wesens Wiedergeburt in der Luft, und der sie gestellt hat, sich bewußt wird.] Der Wind [draußen in der wird sie zurücknchment müssen. (Hengstenberg.) Das äußeren Natur] bläset, wo er will [bald hier, ist ja eine Unmöglichkeit: soll ich denn deswegen aus dem Reiche Gottes ausgeschlossen sein? (eumann.)

bald dort, ohne sich in Schranken weisen und

seine Bahnen vorschreiben zu lassen), und du 5. Jesus (jeinen vorigen Satz der Haupt- hörest sein Sausen wohl [an dem Ort, wo er sache nach wiederholend, ihn aber durch einen fein Dasein spüren läßt, daß du von leşterem andern Ausdruck für den, an welchem des Nico- nun eine gewisse Ueberzeugung bekonımst], aber demus Unverständniß haftete, näher bestimmend] du weißt nicht, von wannen er kommt, und antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich fage wohin er fährt (sondern er erscheint und verdir, es sei denn, daß jemand geboren werde ichwindet wie ein freies vereinbrechen des Unendaus dem Wasser [besser: aus Wasser) und lichen in's Endliche Pred. 11, 5); also ist ein Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes jeglicher, der aus dem Geist geboren ist tomnen.*

fohne daß das Auge etwas bemerkt hätte, ist auf 6. [Von irgend einem leiblichen Wiederge

einmal ein von Neuem geborener Mensch vorborenverden ist also schlechterdings nicht die handen, ein Eintritt in das Reich Gottes bewirkt Rede; das würde auch ganz und gar nichts

alles ist geschehen, nicht sichtbar vorgehelfen, sondern nur dei alten Erbschaden der gangen). menschlichen Natur von Neuem zu Tage bringen.)

Die Worte „a113 Wasser und Geist“ sind die AusMas vom Fleisch [von einer der gefallenen Vorläufer Christi, eingeführte Wassertanfé un hatte

legung des „von Neuemi“; die von Johannes, demi Menschheit angchörigen Mutter, die ihre Leibes cine allgemeine tiefgehende Aufregning hervorgerufen, frudt voit cinem Manne derselben Artem- und besonders die Pharisäer hatten sich daran gestoßen pfangen] geboren wird, das ist [arch seiner- (Nap: 1, 24 f.), die Taufe war also der erste Gedanke, fcits, gleich von dent ersten Augenblick feiner

der sich dem Nicodemus aufdringen mußte, besonders

da dieser Ritus damals in der Form einer gänzlichen Entstehung an] Fleisch (fleischlid), unter die oder theilweisen Eintauchung vollzogen ward, daher Sünde verkauft Röm. 7, 14 and fait aus der Ausdruck „aus Wasser geboren werden“ sich ganz eigenent Vermögen nimmermehr aus diesem ver- natürlich auf diese Handlung anwenden ließ, und audi hängnißvollen Streis herauskommen; und wic

die negative, fast drohende Wendung: „50 jemand nicht

geboren wird aus Wasser und Geist ?c.“ scheint auf in diese Wahrheit die unbedingte Nothwendigkeit die Weigerung der Pharisäer, fid, der Taufe des Jociner neuen Geburt begründet, so weist sie der Hannes zii interzicheni (Luf. 7, 30), anzuspiclei. Die letztereit auch dasjenige Gebiet zi, auf welchent Erklärung Jesu gegen Nicodeinus enthielt also cine sie sich zu vollzichen hat:) was vom Geist ge

Aufforderung, sich in dieser Beziehung von dem von

seiner Partei cingeschlagenen Wege zii trennen und voren wird, das ist Geist** [geistlichen Wesens durch die von Gott selbst cröffnete Pforte, durch die und Charakters Gal. 6, 1 und kann geistliche Taufe Johannis oder durch die Taufe Jeju (V. 22) Dinge vernehmen und geistlichen Segen in sich in das Reich Gottes cinzugehen. (Godet.) Die neue aufichmen und verbreiten 1. Cor. 2, 14 f.;

Geburt, Nicodemus, ist keine fleischliche, sie muß ans

dem heil. Geiste geschehen; und dazu wäre es gut, Ephes. 1, 3; 1. Petri 2, 5., so daß also der

wenn ihr Pharisäer die Taufe mit Wasser nicht verMutterleib, auf den du zurückblickft V. 4, hier achtetet, wie ihr bislang gethan habt, denn durch die ganz anßer Spiel bleibt, sondern es sich um eine Taufe will der Heil. Geist an cuch ausrichten, was dir ganz andere Zeugung oder Geburt handcit Jak. so wunderlich vorkommt. Gehe nicht in deiner Mutter

Leib, gehe in's Vad der Taufe: da wirst du gewahr 1, 17 f.).

werden, was die neue Geburt ist. (Münfel.) Aus7. Laß dich's [denn jetzt, nachdem ich dir drücklich nennt Johannes seine Taufe eine Taufe mit meinen Ausspruch insoweit näher erklärt habe,

Wasser; und ebenso bestimmt spricht cr aus, der nac)

ihm komine, werde mit dem heil. Geiste taufen. An daß deine Gedanken nicht mchr auf falsches Ge

dies Zwicfadye hat man also zu denken, an die Taufe bict hinüberschweifen werden, wie vorhin V. 4, mit Wasser als das Mittel z1ir Abwaschung des alten ferner] nicht wundern, daß ich dir [bei meiner Unflaths, als die Taufe der Buße zur Vergebung der ersten Erwiederung V. 3] gesagt habe: Ihr

Sünden, und an die verheissene Geistestaufe als das

Mittel der Neubelebung, der gerveisjagten Schöpfung saüsset von Neuem geboren werden *** [und

eines iicuen Geistes und neuen Herzens, beides verforge sich nicht, als sei damit für den Eintritt einigt in Vcs. 36, 25 — 27. Somiť konnte Jesus erDie Wiedergeburt ist ein innerlicher, vom heil. Geiste gewirkter Vorgang.


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Wer an den Sohn Gottes glaubt, der wird nicht gerichtet.

die Welt, daß er die Welt richte (und der das Gericht nicht den ungläubigen Juden, das Gericht wohlverdienten Verdammniß überantworte), son: macht keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden, dern daß die Welt durch ihn selig (zur Selig

fondern nur zwisden Gläubigen und Ungläubigen. keit gerettet) werde (wie das in Jes. 52, 10 zu

(P. Lange.) Jeder Mensch bringt, indem er gläubig

oder ungläubig wird, thatsächlich seinen sittlichen Zuvor verkündigt worden, und das laßt ihr Juden stand an den Tag, noch besser als es durch die strengste auch um euretwillen euch lieb sein; denn handelte gerichtliche Untersuchung geschehen könnte; dieses Gees sich bei dieser Sendung wirklich um ein äußer

ridht ist von demjenigen, welches die Juden sich vorlich zu vollstreckendes Gericht, wie wolltet ihr dem

stellten, ebenso verschieden, als die in v. 14 'f. bez

schriebene Gründung des Reiches von derjenigen, die felbigen entgehen? Matth. 3, 9 f.).

sie sich einbildeten. (Godet.)' Der Ungläubige ist 18. [Obwohl aber das Gericht nicht die schon gerichtet“ mit dem Moment des Unglaubens Absicht der Sendung des Sohnes Gottes ist, so felbst, der ihn ausschließt von dem einigen Duell des ist es doch die Folge derselben, und obwohl es

Lebens und der Seligkeit und bewirkt, daß der Zorn nicht äußerlich zum Vollzug fommt, so geht es

Gottes über ihm bleibt (V. 36). Dadurch wird natür

lich nicht ausgeschlossen, daß in einer bestimmten doch innerlich und von selber vor sich als eine Epoche auch eine äußere Offenbarung des Gerichts einScheidung zwischen denen, die von dem Gericht tritt. (Hengstenberg.) Der Ungläubige verfällt dent sich erretten lassen, dem sie von sich selber als

Gericht, nicht weil er ein Sünder ist, sondern weil

er ein Sünder bleiben und nicht durch den Glauben dem Zorne Gottes 'verfallen V. 36 unterliegen

gerettet werden will; Gott hat an ihm gearbeitet, ihn müßten, und den Andern, die nicht sich erretten zum Glauben zu bringen, weil er aber im Unglauben lassen, sondern Gottes Zorn immer mehr auf sich verharrt, nun so wird er verdammt. Das ist also häufen Röm. 2, 5.) Wer (nämlich) an ihn [den

die rechte Hauptsünde, wenn der Mensch nicht glaubt.

(Anton.) Da steht das Urtheil, so den Unterschied Sohn Gottes] glaubt, der wird nicht gerichtet

zwischen denen macht, die da selig und verdammt wer[daß er noch die Verdammniß zu fürchten hätte, den; es liegt nicht daran, wie würdig oder unwürdig weil ja die Sünde, um deretwillen allein Einer du seiest, denn es ist schon beschlossen, daß sie alle verdammt werden soll, ihm vergeben und nun mit

Sünder und der Verdamınıniß würdig sind; sondern der ihm zugesprochenen Gerechtigkeit auch ewiges

daran liegt's, ob du an diesen Christum glaubest, oder

nicht. Glaubst dil, so ist dir schon geholfen und das Leben, das gerade Gegentheil der Verdamminiß, Urtheil der Verdammnis von dir genommen; wer da ihm geschenkt wird Kap. 5, 24]; wer aber nicht glaubet

, der darf des jüngsten Gerichts nicht fürchten, glaubet (weil er entweder ein armer Sünder Denn das Gericht ist aufgehoben, es geht ihn so wenig nicht heißen oder aber ein frecher Sünder bleiben

an, als es die Engel angeht. Wiederum aber ist auch will, und darum Den, der ihm zum Versöhner

ein schrecklich Urtheil über den Haufen derer gefällt,

To dieser Predigt nicht glauben, sondern mit ihrer für die Sünde und zum Erretter von derselben eigenen veiligkeit und Verdienst sich unterstehen, vor gegeben ist, verschmähet), der ist schon gerichtet Gott zu kommen und selig werden 311 wollen; denn [trägt das Gericht bereits innerlich in seinem

solchen ist alle Gnade verneint und schlechthin abge

sprochen, sic sind unter die Verdammnis beschlossen, Herzen, bis es künftig auch äußerlich zum Voll

daraus sie nicht kommen sollen, so lange sie nicht zuge kommt]; denn er glaubet nicht an den glauben, und soll sie nichts helfen, ob sie schon in Namen des eingeborenen Sohnes Gottes großen, schweren, vielen Werken und trefflichen Schein [außer welchem es ja keine andere Errettung

der beiligkeit dahergehen. (Luther.) Wie sollte der

Gläubige von dem von Gott verordneten Richter gegeben kann Apostg. 4, 12; Hebr. 10, 26. f. und

richtet werden, ist der Glaube doch nichts anderes, als in welchem er keinen Geringeren verschmähet hat

ein iyn Aufnehmen, und das Glaubensleben nichts als Den, der der Glanz der Herrlichkeit Gottes, anderes, als ein Sein in ihm? Der HErr, wenn er das Ebenbild seines Wesens ist und die sichtbare über den Gläubigen zu Gericht.fißen wollte, müßte Erscheinung seiner Freundlichkeit und Leutseligkeit

dann sich selbst in demselben richten. „Wer aber nicht und seiner heilsamen Gnade Hebr. 1, 3; Tit.

glaubet, der hat schon die Hölle am Halse,“ sagt

Luther drastisch genug. Der zweite Satz ergiebt sich 3, 4; 2, 11].

von selbst aus dem ersten; dennod giebt es Jesus Schon im 16. Verje lag der Gegensatz gegen den dem in fid) versunkenen Nicodemus nicht anheim, ob jüdischen Partikularismus; hier tritt er noch bestimm- er diesen Gedanken aus jener Sentenz herausziehen ter hervor. Nach der jüdischen Christologic sollte der will oder nicht, er thut es selbst, und das nicht ohne Messias komunen zum Gericht über die Heiden; sinn- Abjicht. Der Mensch zieht so gern die allernächsten liche Deutungen alttestamentlicher Stellen (wie Ps. 2,9; Folgerungen aus einer unbestreitbaren Wahrheit nicht; Mal. 4, 1) hattert den particularistischen, pharisäischen er mag den scharfen Stacher sich nicht selbst in das Geist auf diese Eyegese geführt und deit Sat aufge- Herz drücken, er wandelt an einen Abgrund und mag stellt: der Jude wird nicht gerichtet, wohl aber wird denselben nicht erkennen. Der HErr will aber retten; der Nichtjude verdammet (vgl. den Saß der kathol. er deckt dem Obersten der Pharisäer die Hülle auf, die Dogmatit: wer der katholischen Glaubensjphäre ange- vor ihm gähnt; das Gericht über den Ungläubigen hört, wird selig, wer aber ihr nicht angehört, wird steht nicht in der Zukunst, ist nicht erst zu erwarten, verdanımt). Christus dagegen macht das Scligwerden dasselbe hat sich in dem Momente, in welchem er dem abhängig von einem individuellen, persönlichen, leben- Unglauben sich überantwortete, (chon vollzogen; die digen Glauben, ebenso das Unseligwerden von dem Aften sind in dem Augenblick, wo der Unglaube ententschiedenen, beharrlichen Unglauben; wie die Erlö- sdieden erscheint, vollständig geschlossen, ein Instanzen fung den gläubigen beiden nicht verwirft

, jo verschont zug ist rein unnlöglid), der ganze yandel ist spruchreif.


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(Nebe.) Der Glaube an Christum hat den Werth der | demselben eine Antipathie gegen ihn empfindet, , Gerechtigkeit im Gericht, weil er besteht in der şin sich von ihm abgestoßen fühlt), und kommt nicht gebung an die Gerechtigkeit, die sid, im Gericht bewährte; der Unglaube gegen ihn ist dagegen das

an das Licht (sondern meidet im Gegentheil Urtheil des Menschen über sich selbst, dass er die jede nähere Berührung mit Dem, der das Licht himmlische Weltordnung auch in ihrem klarsten Aus- der Welt ist Sap. 8, 12; 9,5), auf daß feinc druck, im Leben Christi nicht erfassen und annehmen Werke [die er treibt] nicht gestraft werden ** wolle, der Mensch spricht fich damit jelbft das Bürgerr (als das, was sie sind, ersdeinen, und er um gegenüber liegenden Weltordnung vou Verdammniß ihretwegen in seinem Gewissen Unruhe und vor zu, der Unglaube hat daher den Werth aller Schlech- Ändern Scham empfinden müsse]. tigkeiten, die er dem Anfang und der Kraft nach in *) Die in V. 18 befolgte Ordnung wird jeßt umsich enthält und unter Umständen auch aus sich erzeugt. gefehrt, indem die Ungläubigen vorangestellt werden (P. Lange.). Der Unglaube an Christum verwirft den (V. 19 f.) und die Gläubigen erst hinterher folgen höchsten und am stärksten autorisirten Gesandteil des (V. 21); offenbar liegt dem HErrn daran, mit einem ewigen Gottes, widerspricht ihm in's Angesicht, ver- an Nicodemus gerichteten Wort der Ermunterung den greift sich an Gottes Majestät und verschmäht seine | Schluß zu machen. "Er spricht nun hier schon das allgrößte Liebesgabe; er ist also das Zeichen eines böjen genieine Ergebniß desjenigen Gerichts aus, das sid) gottlosen verzens. (Heubner.) Vorher wunderte sich

in Folge seines Nommens in die We voŰzieht; die Nicodemus, daß der Mensch wiedergeboren werden Aften sind bereits geschlossen, der Ausgang kann mit müsse, und konnte sich nicht denken, wie das zugehen Sicherheit geweisjagt werden: „die Menschen liebten solle; verstehen wir ihn recht, so hat er sich nunmehr die Finsterniß mehr denn das Licht.“ Die Menschen, gewundert, wie irgend ein Mensch nicht wiedergeboren sagt Jesus, was sich unmittelbar auf die Masse des jüdiwerden könne, und seine Seele hat gefragt, wie es fchen Volls bezicht (V. 11), aber zugleich auf die ganze zugehe, daß es dennoch solche giebt, die nicht glauben gefallenc Menschheit, als deren Vertreter das jüdische und barum don gerichtet sind. Darauf gicbt ihm Voit dasteht. (Godet.) Es könnte befremdlich scheinen, denn der HErr im Folgenden Bescheid. Besjer.) daß Jesus von dem Verhalten der Menschen zu ihm

19. Das ist aber das [an den Ingläubi- als von einer vollendeten Thatsache redet, obgleich er gen sich selber auswirkende] Gericht [von dem noch im Anfang seiner Thätigkeit steht; aber gleich ich eben sprach V. 17 f., darin hat es sein Wesen Israels und damit der Menschen gegen ihn. Sie

der Anfang entschied über das Gesammtverhalten und seinen Bestand), daß [in mir, dem nunmehr machten vom Licht solche Erfahrung, die zur Liebe auferschienenen Messias] das Licht (das schon im forderte durch das Zeugnis, das der Geist Gottes des Anfang der Schöpfung in einem bestimmten Ver- Schöpfers in Gewissen ihrem Geiste gab; aber die hältniß zu den Menschen stund und sie auch da Finsterniß, der sie von Natur angehörten, erkoren sie

nun bewuster und willentlicher Weise. (Luthardt.) noch zu erleuchten suchte, als sie der Finsternis

Um der Finsternis willen, in welche die Menschen anheim gefallen Nap. 1, 4 f., jeßt, um das hödjste durch die Sünde geriethen, sollen sie nicht gerichtet, zu ihrer Errettung zu thun, persönlich] in die nicht verdammt werden: Christus ist mächtig und ge Welt kommen ist, und die Menschen [statt willt, fie der Finsternis zu entreisen und seines Lichtsich an seine Heilswirkung hinzugeben) liebten

wejens sie theilhaftig zu machen. Aber das ist das

Gericht,“ dadurch wird das zum Seligmachen erschienene die Finsterniß [S. i. ihre Entfremdung von

Licht ein Offenbaren des gerechten Gerichts Gottes, Gott, ihre falsche, von dem eigenen Verzen er- daß, nachdem es gekommen ist in die Welt, die fonnene Weisheit und ihre dem Dienst der Welt Menschen die Finsterniß mehr liebten, denn das Licht.“ und des Fleisches angepaßten Grundsäge] mehr,

Mehr liebten die Menschen die Finsterniß, denn das

Licht: also ein wenig liebten sie das Licht auch; dez denn das Licht (und zogen vor diesem scheu | Lichte3 durchdringende Liebenswürdigkeit, das „Aljo" und flüchtig, ja mit einer gleich anfangs scharf der erbarmenden Liebe Gottes ließ sich an seinem ausgeprägten Abneigung sich zurück), denn ihre ganz unbezeugt, es ist kein Mensch, dem Jesus Christus Werke waren böse* (und'indem sie wohl fühl- nicht irgend einmal den Wunsd) entlockt hätte ich ten, daß dieselben von dem Lichte enthüllt und

möchte wohl durch diesen selig werden.“ D das wird

die Seligkeit klar machen, das unter den Verlorenen verdammt würden und sie daher fic aufgeben | niemand gefunden wird, welcher nicht Züge zum Licht müßten, wollten sie Gemeinschaft haben mit dem des Lebensmitten in der Finsterniß seines Todes Licht, gaben sie lieber diese Gemeinschaft preis verspürt hätte; aber - es ist jammervoll – fic lich

ten die Finsternis mehr als das Licht! um den Preis, als jene ihre Werke).

die Finsternis hassen und lassen zii müssen, wollten 20. Wer Arges thut [mit bösen Dingen fie lieber des Lichts verlustig sein! Zwei Wunder umgeht, von denen er nicht lassen mag, sei es eins aus der Höhe, das andere aus satanischer Tiefe: nun, daß er in grober Weise sich der Sünde zum also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einKnecht þegiebt', oder daß er bei äußerer Geset: gebornen Sohn gab; also hat die Welt die Finster

niß geliebt, daß sie den dahingegebenen eingebornen lichkeit dennoch ein unlauteres, eigennügiges und

Sohn Gottes verschmähete! Das ist die Geschichte hoffärtiges Herz in sich trägt und dem, was dieses Israels und aller Verlorenen, wie sie der HErr als ihm eingiebt, zu folgen entschlossen ist], der hasset vollendet anschaut und darum in der Vergangenheit das Licht (welches in der Person, den Wort

redet. Ganze Liebe zum Licht gebiert ganzen Haß und Werk des Sohnes Gottes ihm entgegentritt,

der Finsternis; aber mehr Licbe zur Finsternis als

zum Licht gebiert endlich vollen Haß des Lichtes und daß er gleich beim ersten Zusammentreffen mit macht dem Satan gleid). (Vesjer.) Der Grund der Wer Arges thut, der haslet das Licht, wer aber die Wahrheit thut, der kommt an's Licht.


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Anfang an die Person ihres Seelsorgers mit einer Gottes Wort (als Gottes unmittelbarer, höchstLiebe sich zu hängen, welche dem Worte:..,berlasset eigener Mund, und in ihm hat der heil. Geist

, euch nicht auf Menschen!“ leicht zu nahe tritt; je völliger aber Christus durch's Wort in ihnen eine Gestalt

der die Propheten nur in einzelnen Momenten begewinnt, desto reiner von allem fleisdilichem Beischmac feelte und nur für einzelne Offenbarungen befähigte, wird ihre Liebe zu den geliebtesten Freunden, auch zu während sie sonst doch nur mehr oder weniger ihrem Vater in Christo. Eitle Prediger empfinden

,,von der Erde" redeten, volle und bleibende das oft schmerzlich und finden leicht vochmuth in Andern, während der eigene ihnen verborgen bleibt:

Wohnung genommen]; denn Gott giebt den Geist wohl dem Prediger, der in solchem Falle ohne Falsch

[indem er ihn diesem seinem eigentlichen GeJohanni sein Wort nachzusprechen vermag! Der ist sandten in der That und Wahrheit giebt und ein wahrer Freund des Bräutigams. (Besser.) nicht blos zeitweilig leihet] nidt nach dem Maß+ 31. Der [vermöge seiner göttlichen Abkunft

] [sondern in unbegrenzter Fülle' Jef. 11, 2 Unm.] von oben her kommt [vom Himmel, nämlich Christus,

Der Abschnitt in V. 31–36 ist nicht Betrachtung der Sohn Gottes V. 13; 1, 49], ist über alle des Evangelisten, wie manche Ausleger glauben, obs (Gesandten Gottes, die Propheten, und stellt sie wohl besonders V. 32 dafür zu sprechen scheint, sonalle in Schatten gegen fid)). Wer [seiner Her- derii

, da der Tert nichts anderes andeutet und da der kunft nach, als ein bloßer Mensch 1. Moj. 5, 2;

Fadeni ununterbrochen fortläuft, auch der Inhalt dem Pf. 10, 18] von der Erde ist, der ist von der

nicht entgegensteht, noch weiterer Vortrag des Täufers,

der hier vor seinen Jüngern, in deren engerem Kreise Erde mit der ganzen Art seines Seins und Wesens, er redet, mit steigender Begeisterung des Teşten Pros Denkens und Fühlens irdisch, in die Schranken pheten noch die ganze öoheit Jeju im Sinne dieses dieser zeitlichen, sichtbaren Welt hineingestellt

, | Schwanengejang seine Zeugnijie vollendet, ehe er aus so daß er ein Kind der Erde bleibt, auch wenn Andere ihn noch so hoch erheben wollen und redet

der Geschichte verschwindet; es erhellt von selbst, wie

alles, was er sagt, seine Jünger reizen jollte, an [selbst wo er als gottgesandter Lehrer redet] von Jejum zu glauben und vor dem Unglauben zurück. der Erde* [so daß sein Zeugniß ebenfalls an der zuschrecken. Nicht übergetreten aber zu Jesu, trok Beschränkung Theil hat, die ihn vermöge seiner eines Zeuguisses von ihin, ist der Täufer, weil er den

Beruf des Vorläufers einmal göttlich überkommen Herkunft anhaftet, denn Sie übernatürliche Er

hatte und so lange treiben zu müssen sich bewußt war, leuchtung, der er gewürdigt wird, durchbricht wohl als das Messiaercich noch nicht errichtet sei. (Meyer.) das Dunkel, das ihn umgiebt, hebt es aber nicht Die Rede des Johannes nimmt von hier an eine schlechthin auf); der vom Himmel kommt [dagegen, hältnisjes zwischen ihm und zeju dient dieser Abschnitt

,

andere Richtung; nicht mehr zur Erklärung des Vers von dem ich vorher sprad), der ist über alle die

darüber ist das Erforderlidhje schon im vorigen Abin dieser beschränkten Weise erleuchtet werden), schnitt enthalten; sondern er bezcugt nun, was dem

32. Und zeuget, was er geschen und gehöret erschienenen HErrn und Christ gegenüber Pflicht hat ** [wenn er redet, fein Zeugnis beruht auf

der Welt sei. Es war ihm nicht genug, seinen Jünunmittelbarer Kenntniß und 90ndanung, die von

gern zu bedeuten, wie wenig Ursache sie haben deshalb

ungehalten zu sein, weil alle zu Josu kommen; die seinem Wohnen im Himmel her ihm eignet, und um nothwendige Ergänzung zu dem Inhalt von V. 27—30 faßt zugleich das ganze Gebiet der göttlichen Ge- ist vielmehr das Zeugniß, daß dies in noch viel höheheimnisse); und sein Zeugnis [desien die Menschen rem Grade der Fall sein sollte, daß damit nur gebillig aus ganzer Secte sich freuen und das sie idehen würde, was die göttliche Sendung Jefu för

dert. (v. Burger.) mit aller Heilsbegierde sich zu eigen machen soll- *) Die Johannisjünger hatten sich dadurch verleßt ten nimmt (gleichwohl niemand an. ***

gefühlt und verstanden es nicht, daß der von ihrem 33. Wer es aber annimmt wie ja in der Meister Getaufte nun seinen Täufer verdunfele; dem That etliche schon sind, die das thun, und hoffent= sebet Johannes gewaltig das Zeugnis entgegen: „der lich ihrer noch mehr werden), der versiegelt [be

von obeni her kommt, ist über alle," als von oben her

gekommen stehet er, wic über allem, was geschaffen ist, scheinigt und bestätigt] cs [mit solcher im Sian- so über allen, die von Weibern geboren sind (Matth. ben bewirkten Annahme), daß Gott [als er seiner- 11, 11), also auch über dem größten unter allen Pros seits Jesu das Zeugnis ausstellte: ,,Dies ist meint

preten. (Vesier.) Wer dagegen als gewöhnlicher Mensch lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen haben

von der Erde, nicht vom Himmel herstammt, ist von

keiner andern Art und Natur, als eben ein von der Matth. 3, 17., nicht etwa zu viel geredet, sondern) Erde Stammender, und seine Rede hat nicht den şims wahrhaftig seisund uns Menschenfinder an dent mel zıım Ausgangspunkt, wie die des Messias, welcher rechten Mann als unsern Heiland und Seliga

aussagt, was er im Vimmel geschaut hat, sondern sie macher gewiesen habe).

geht von der Erde aus, so daß er redet, was ihm auf 34. [Das ist er deitt gewiß auch, und fein

Erden, also in der Beschränkung irdischer Bedingtheit,

zur Erkenntnis gekommen; der Ausdruck: „reden von Anderer außer ihm Apostg. 4, 12.) Denn wel- der Erde" ist aber nicht mit dem: „reden von der dhen Gott [im eigentlichen, wahren Sinne des Welt“ (1. Joh. 4, 5) 311 verwechseln, gleichwie der: Worts) gesandt hat [vom Himmel her, während

„Jein von der Erde nicht mit dem: „Jein von der alle andern Lehrer doch nur von der Erde her Herrlichkeit Christi hat niemand, auch die Propheten

Welt.“ (Meyer.) Im vollen Gegensap zu der vollen kommen V. 31], der redet [nun auch folgerichtig] und der Täufer nicht, Gott je gesehen (Nap. 1, 18); Des Täufers feierlicher Protest gegen den Unglauben Israels.


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also bat, läßt ihn in der ganzen Freiheit und Hoheit | 16, 30; 2. Kön. 6, 5), hast du dodh nichts (kein seiner Liebe erscheinen; denn an dem ersten Umstand

an einem Seil herabzulaffendes Gefäß], damit dit konnte jeder Fude Anstoß nehmen, da die Juden den Umgang mit Samaritern vermieden, an dem zweiten schöpfest, und der Brunnen ist [etwa 105 Fuß] jeder Rabbi, da es namentlich für Rabbinen nicht tief [lo daß ohne einen Schöpfer es gar nicht ichidlich war, fich mit fremden Weibern einzeln zu möglich ist, Wasser daraus zu bekommen); wober unterhalten, an dem dritten jeder Pharisäer, da es

hast du denn lebendiges Wasser (wie du mir es pharisäische Vorausseņung war, man müsse die Gefallenen mit Härte von sich weisen. So weist denn

anbietest]? bie kleine Bitte des $errn mit Einem Male zugleich. 12. [Du müßtest entweder eine eigene, bein drei Provinzen seiner Geistesherrlichkeit hinein.sondere Quelle hier in der Nähe wissen, die dem Das Weib empfand auch sofort das Außerordentliche

Blic Jacobs entgangen wäre, wenn dein Wort dieser Anrede; sie erkannte nämlich in der Sprache oder in der Tracht und dem ganzen Wesen des Man

einen Sinn haben soll, oder aber wunderbarer nes den Juden, und sie konnte nid)t umhin, ihm ihr Weise einen Quell können entspringen lassen, wo Befremden zu äußern: ,, wie? du, ein Jude, bittest der Patriarch erst mühsam darnach graben mußte; von mir zu trinken, von dem samaritischen Weibe ?" Mag sie gleich die Herablassung dieses wunderbaren

doch da frage ich:) Bist du mehr [willst du für Fuden dunkel empfinden, so scheint sich doch ihr Na

einen Größeren, Mehrvermögenderen dich austionalgefühl an seiner Hilfsbedürftigkeit weiden zlı geben), denn unser Vater Jakob [von dessen wollen; sie hebt es hervor, daß er, der vermeintlich Enkelföhnen Ephraim und Manasse wir Samastolze Judäer, der Bittende ist

, daß er jeßt von ihrem riter abstammen, seiner Zeit gewesen), der uns Wohlwollen abhängt mit seinem Bedürfnis. Diçler diesen Brunnen gegeben [in seinem Testament Ton veranlaßt den HErrn, das entgegengesepte Verhältniß hervorzuheben, daß sie die Bedürftige sci, er

hinterlassen hat; und er hat da er selber keinen der Besißer des wahren Borns der Befriedigung: „O besseren als ihn besaß] daraus getrunken und hättest du gewußt, die Gabe Gottes zu schäßen, diese [mit ihm] seine Kinder und sein Vieh? [ich weiß einen Trunt, du hättest ihn schon gebeten, und nicht also nicht, was du redest.) vergebens; er hätte dir lebendiges Wasser gegeben,

Wenn ihr Einer an dieser Stelle von einem vorsprudelndes Quellwasser. Damit erflärt er ihre aut züglichen lebendigen Wasser oder Quellwasser spricht, wort für eine durchaus verfehlte;, sie ist in der Ge

lo fann sie ihren Nationalgefühl gemäß zunächst nicht währung der kleinsten Bitte noch schwierig, er wollte

anders denkeit, als er müsje es aus der Tiefe dieses ihr ihon von Anfang an huldreich sein in der Ges Brunnens schöpfen; da er aber das nicht kann, weil währung des höchsten Anliegens. (P. Lange.) „leben

er kein Schöpfgefäß hat, so wil er wohl irgend eine diges Wasser“ im eigentlichen Sinne ist Quellwasser

Quelle der Umgegend höher stellen, dafür soll er ihr im Gegensaß gegen Cisternenwasser und stehendes

jedoch erst eine höhere Auctorität aufweisen als die Wasser, das sich nicht erneuert (1. Mos

. 26, 19; 3. M.

des Vaters Jakob.' (P. Lange.) Sie hält troß ihrem 14, 5); im bildlichen Sinne ist es ein Gut, welches

Sündenwandel große Stücke darauf, von Jakob zu die Eigenschaft hat, sich unaufaufhörlich selbst wieder stammen, von dem sie rühmt, daß er ihnen den Brunzu erneuern, wie eine sprudelnde Quelle, ja wie das

nen hinterlassen, aus welchem Er getrunken habe, und Leben selbst, und welches daher sich nie erschöpft.

feine Kinder und sein Vieh; aber wie verräth sie sich Nach Jesu eigener Erklärung in V. 13 f. ist es das

doch mit dem lezten Wort! Ist denn Wasser, von ewige Leben; aber das ewige Leben ist er selbst, durch

welchem das Vieh zugleich mit dem Menschen trinkt, die Kraft des Geistes in der Seele lebend, lebendiges

das rechte Wasser zum rechten Leben? Die Welt Wasser geben heißt also bei ihm „sich selbst mittheilen“,

will sich ihre großen Güter, die sie zu besiben meint, denn das Leben fällt mit dem Lebensprincip zusam- nicht verkümmern lassen, und wenn sie aud) nur dem

Das men. (Godet.) Lebendiges Wasser fann Quellwasser

thierischen Leben frommen. (Riggenbach.) bedeuten zum Unterschied vom Wasser des Sodbrun

„unser“ und „ung“ betont sie nachdrüdlich dem jüdinens; der HErr aber meint das frische Wasser des

schen Fremdling gegenüber, denn das war eben der Geistes, das Wasser, welches aus dem Leben für das

Samariter erlogener Kuhn, ihr Sych ar-Ruhm, daß wahre Leben quiūt. Kann es die Frau verstehen?

fie voit Jakob durch Joseph abstammeten; Jakobs auch hier sowenig, als bei dem Wort vom Tempelbau

Brunnen nähre Jakobs rechte Kinder, meinten sie, (2, 19) oder von der neuen Geburt (3, 3), war es

doch „blieb Samaria nur ein Samaria, ob Jakob da möglich, daß, wer es zum ersten Mal hörte, sogleich

gewohnt, ob Joseph da begraben.“ Der HErr nimmt die ganze Tiefe faßte, am wenigsten eine so ganz ins

vorläufig die hingeworfene Streitfrage über die AbJrdische versunkene Hörerin. Aber sie konnte doch

stammung der Samariter nicht auf er thut das merken, daß er ihr ein Räthsel aufgebe; sie konnte

mittelbar erst in V. 22, wo er dem Weibe zu bedenund sollte es gerade an dem seltsamen Wort inne

ken giebt: wirklichen Nachkommen Jakobs könnte nicht werden, daß es etwas Großes und Wirkliches geben

alle wesenhafte Gotteserkenntniß so abgesprochen werkönne über den gemeinen Sinn und Verstand hinaus.

den, wie den Samaritern --, sondern er dringt weiter Sie konnte an der Leiter des irdischen Gleichnisses

vor in dem Liebesbemüheri, die Samariterin zu einer hinaufzullimmen versuchen, sie konnte verständig fragent;

Bitterin um die Gottesgabe des lebendigen Wassers aber sie redet unverständig. (Riggenbach.)

zu machen. (Besser.) ob es gleich ein unberechtigter

Anspruch ist, wenn sie von Jakob als ihrem Vater 11. Spricht zu ihm das Weib [bei dem (pricht, so soll es doch ihr und ihren Landsleuten zu eigentlichen Sinne des Wortes ,,lebendiges

Štatten kommen, daß sie auf dem Erbe Jakobs sißen,

und der begehrte Ansprudh an Israel und seinen Wasser“ stehen bleibend, doch schon mit einem

Segen soll ihnen nicht entgehen. (v. Burger.) Es gewissen Respekt gegen ihn erfüllt]: Herr [Apstg. | folgt nun das dritte von den 7 Worten, die' Jejus


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Das samaritische Weib eilt in die Stadt und verkündigt, was sie am Brunnen erlebt hat. 79

stehen läßt und hineilt, daß sie ihren Landsleuten zur Sie läßt den Krug stehen ein anscheinend Botin des Seils 'werde. (Riggenbach.)

unbedeutender, und doch wichtiger Umstand: es ist ein 27. Und über dem (während die Verhand

Pfand für ihre baldige Rüdfehr, der Beweis, daß sie

Leute herbeiholen wiữ; eben dadurch bestellt sie sich lung in V. 25 u. 26 vor sich ging] kamen seine

zur Abgesandtin, zur Glaubensbotin Jeju. Welcher Jünger (die schon die Stadt wieder verlassen Contrast zwischen der Lebhaftigkeit des Weibes und hatten, als Jesus das Wort in V. 23 redete, dem schweigsamen, nachdenklichen Weggchen des Nicound dem Drunnen sich näherten), und es nahi

demus! (Godet.) Nicht „ihren Mann" geht sie hersie Wunder, daß er init dem Weibe redete da

beizurufen, sondern die ganze Stadt. (P. Lange.)

gehet aus auf allen Wegen und holt die Jrrenden jüdische Rabbinen sonst nicht in ein Gespräch mit herbei; streckt jedem eure vand entgegen und ladet Weibern sich einließen). Dod spracy [in ehrerbie- froh zu uns ihn ein! Der Himmel ist bei uns auf tiger Zurückhaltung und gebührender Bescheiden

Erden, das fündigt allen freudig an; und wenn sie heit] niemand [von ihnen zu ihm): Was fragest (Novalis.) Sie hat Wasser geschöpft

, welches das aus

unsers Glaubens werden, ist er auch ihnen aufgethan. du (genauer: fu chest du bei ihr? Was für ein

dem Jakobsbrunnen sie vergessen macht; in Kruge Anliegen hast du an sie V. 7]? oder, was redest ihres verzens trägt sie dies Wasser heim, und den du mit ihr?

ersten Leuten, welche ihr begegnen, ruft sie ihr ,,kom

met und sehet“ aus einem überströmenden Herzen zu. Die Weise der Rabbinen, Gespräche mit einem

Aus dem ,,einen Menschen, der mir gesagt hat alles, frenden Weibe zu vermeiden, hat ihren Grund cines

was ich gethan habe“, erkennen wir, daß des Heilands theils in der orientalischen Sitte, welche eine strenge

Busstimme unter allen Worten, die sie aus seinem Beschränkung im Verkehr mit den weiblichen Geschlecht

Munde vernommen, am tiefsten ihr zu Herzen geganverlangte, anderntheits in der Verachtung des weib

gen war.

Womit wollen Sie denn jemand überlichen Geschlechts, das man religiöser Belehrung für

zeugen, daß die Bibel Gottes Wort ist?“ wurde einst unfähig erachtete. Unterhalte dich nicht lange mit einem Weibe, so lauteten ihre Vorschriften, selbst nicht

ein Bibelchrist gefragt. Antwort: „Mit seiner Sünde!

Ich weise ihn hin auf das, was die Bibel von dem mit der eigenen Frau; wer seine Tochter im Gesek

Menschen sagt, und frage ihn: bist du das nicht ?" unterrichtet, ist wie einer, der Narrheit treibt, lieber

(Besicr.) Der wahre evangelische Prediger muß Ansoll man die Worte des Gesetzes verbrennen, als sie

dern das Herz öffnen und ihre geheimen Gedanken die Weiber lehren. In solchen Vorurtheilen aufge- ihnen sagen können. (veubner.) Was ihr Jesus in wachsen halten nun auch die Jünger ihren Meister für

V. 18 gesagt, war dem Weibe das Summarium ihrer zu gut (vgl. Matth. 19, 13), mit einem Weibe, und

Sittengeschichte; was sie nun weiter den Leuten sagt: gar mit einer Samariterin zu reden, und thut es ihnen

„doch nicht etwa dieser ist der Messias ?" ist aus der wohl leid, so lange abwesend gewesen zu sein, daß er

Scheu und Schüchternheit der Ueberzeugung über den mittlerweile etwa sich genöthigt gesehen, einen Dienst

alzugroßen Fiind psychologisch zu erklären. Die Frau von ihr zu begehren; sie kannten aber seine Heilands

glaubt die Sache, aber von der Größe ihrer Entdetugend noch nicht recht, welche zu dem Schwachen und

ckung hingenommen, traut sie sich selbst nicht und Verachteten in der Welt erbarmend sich niederneigt.

wagt bescheiden nur wie eine Zweiflerin zu fragen. Indessen sind sie doch schon viel zu sehr von Ehrfurdit

(Meyer.) Sie will dem Urtheil der Männer nicht gegen ihn erfüllt, daß sie ihn fragen wollten, weil

vorgreifen, um nicht etwa ihren Widerspruch dadurch schon die bloße Frage wie ein Vorwurf oder doch wie

hervorzurufen. (Hengstenberg.) Spürt man's ihr ein Urtheil über seine Handlungsweise geklungen hätte;

nicht an, daß mit Einem Schlage das Alte vergangen wir lernen da, wenn uns in der Werfen Gottes und

und alles nen an ihr geworden ist? Diese leichtsinChristi etwas nicht gefällt, daß wir ebenfalls nicht

nige Natur wird plößlich zu einer Votin des Heils; dürfen uns die Zügel schießen lassen zu Tadel und

fie, die bisher ihrer Stadt nur zum Anstoß und Aer: Widerstreben, sondern bescheiden dweigen müssen, bis

gerniß gereicht hatte durch ihren Lebenswandel, wird aus dem Himmel uns offenbar wird, was uns ver

jeßt ein Anstoß, daß sie alle zu Christo kommen. borgen ist.

Durch die Gewißheit: er ist's, der Messias, der Chri28. Da [weil so durch die Zwischenfunft stus, ist plöglich ein anderes Leben über sie gekommen. der Jünger Jesu das Gespräch nun zi1 Ende ge

Das ist der Segen der Heilserkenntniß: darf er uns

Wunder nehmen? nimmt nicht auch unser Leben eine bracht war) ließ das Weib am Brunnen ihren

ganz andere Gestalt an, wenn diese Gewißheit unsre Krug steben denn sie hatte im Laufe der Unter

Seele erfüllt?. Nimmst du die Gabe der Freude redung ebenso ihr Wasserschöpfen vergessen, wie nicht anders hin, wenn du dir sagst: es ist der HErr, Jesus gleich anfangs feint Dürsten), und ging

der mich erquicfent will? Erträgst dit das Mißge dick

des Lebens nicht mit ganz anderm Sinn, wenn das bin in die Stadt, und spridht zu den Leuten

Bewußtsein, der HErr ist's, der es mir zu meinem [daselbst]:

Heile sendet, seinen verklärenden Glanz darüber ver29. Kommt [hinaus an den Jakobsbrunnen, breitet ? Trittst du in ein Amt, zu dem du berufen bei dem ich so eben gewesen bin), sebet einen

bist, nicht mit größerer Freudigkeit ein, wenn du in Mensden (dort siten], der mir [in prophetischer

dem Ruf, der an dich ergeht, mit Gewißheit den Ruf

des HErrn erkennst, der diesen Umkreis der BethätiVorhaltung) gesagt hat alles [Böje), das id) [in

gung dir anweist? Werden die Herzen, die in Liebe meinem bisherigen Lebenswandel V. 18] gethan sich zum Zusammenleben verbinden, nicht mehr Treue habe, ob er nicht [etwa] Christus [oder Messias]

halten, wenn sie wissen, daß der HErr sie an einander sei [der da kommen foli ich selber will kein

gewiesen hat? Selbst der Tod, verliert er nicht seine

abschreckende Gestalt, wenn wir wissen, es ist der HErr, Urtheil fällen, aber ihr Tout die Sache ents

der in ihm kommt, uns heimzuführen? Gewiß, unser scheiden].

Leben wird ein anderes nach außen hin; es wird aber


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nach zween Tagen wieder ab und läßt dem, was sie Glauben an Christum konucu „11m seines Wortes willen“, als Gäste vom Heil der Juden genossen hatten, nun auch ohne daß er beiden und Wunder bei ihnen gethan Zeit, unter sich zu wurzeln. (Ricger.)

hätte, so tritt uns au hier Galilæa an dem königi41. Und viel mehr (noch als jene viele, die

Idi en 311 kapernau das Erempel cines Mannes gleich anfangs zu ihm famen V. 39 f.) glaubeten

entgegen, der von dem Winder glauben, mit welchem

er 311 Jcsu kommt, weiter geführt wird zum Wort. [im Laufe der zwveen Tage] um seines Worts

glauben, und da cr willig ind gehorsam sidi dazu brin: willen [das er bei seinem Dortsein hin und her geu läßt, auch weiter noch zum Erfahrungsglauben in den Häusern ihnen predigte),

gelangt. Damit hat unsre Erzählungsgruppe ihren Ab42. Und spraden [im Verein mit denselbenj

(diluß erreicht: wie die vorige (Kap. 1, 19 — 2, 11) 1115

dem Unglaubeu der Juden gegenüber den Glauben der zu dem Weibe [als er wieder von dannen zog

Jünger zeigte, die vom Glaubeu auf das Beugniß AllP. 43): Wir glauben nun (hin-] fort nidt um derer hin zıl dem Glauben aus cigcner Erfahrung fortdeiner Rede willen (die uns jeßt, nachdem wir schritten, jo stand and an der Spike der ausrigcu der sein eigenes Wort gehört haben, fast wie ein

Unglaube der Juden, und an ihrem Ende steht der Er

fahrungsglaube des königlichen Beamten, dessen ganzes bloßes Gerede, als eine geringfügige, kaum zu

Haus zugleich dem HErrn Icsu zufällt. beachtende Bezeugung erscheint]; wir haben selber gehört und erkannt (durch unser Hören heraus

43. Aber nad [den in V. 40 angedeuteten] gehört und wissen es mit wohlbegründeter lleber- zween Tagen [feines Bleibens in Sychar] zog er zeugung), daß dieser ist wahrlid (und nicht blos aus von dannen und zog (wie er in V. 3 sich vermuthlich, wie du schwatztest V. 29] Christus vorgenommen] in Galiläam [um dort einige Zeit [aber nicht blos im Sinne eines Messias der

wieder in der Stille zu leben und seine messiaFuden, sondern auch für uns und die Heiden, uische Thätigkeit für jeßt einzustellen). oder, mit anderit Worten), der Welt Heiland 44. [Für solchen Zweck aber war Galiläa [1. Joh. 4, 14).

ganz gecignet.] Denn er selber, Icsus, zeugete Die Samariter hatten die geringe, durch das Weib

(fo daß nicht blos Andere diese Erfahrungsthaterhaltene Kenntniß tren gebraucht: jie wurden reichlich sache ihm gegenüber geltend machten Kap. 7,3 f.), belohnt, Matth. 13, 12. (Heubner.) Darin bewährt daß ein Prophet daheim [in dem Vaterland, dem sich ein Herz, daß es aus der Wahrheit ist, wenn es nichts verachtet, was ihm eine Handleitung zu Christo

er zunäd)st angehört Nap. 7, 41. 52., und volls sein kann, aber auch bei nichts stille steht, sondern in

ends in der Vaterstadt, darin er aufgewachsen die angebotene Glaubensgemeinschaft mit dem HErrn Kap. 1, 46] nid)ts gilt [Matth. 13, 57; Mark. Jesu durchdringt. (Rieger.) Es offenbart sich hier

6, 4; Quf. 4, 24]. zum ersten Mal in großartiger Weise das Geseß, wel

45. Da er mun [in solcher Absicht und in ches Jesus mit den Worten ausdrückt: „die Leßten werden die Ersten sein, und die Ersten die letzten." solcher Voraussetzung) in Galiläam fam, nahmen (Baumgarten.) Von Wundern keine Spur, woraus (gleichwohl, so daß die Voraussegung nicht sofort fid, aber nicht schließen läßt, daß das Wunderbedürf- zutraf] ihn dic Galiläer mit dem Glauben, daß niß bei den Samaritern nicht vorhanden gewesen

er der Messias sei] auf, die gesehen hatten alles, (Apostg. 8, 6 ff.); fand Jesus sein Wort für jeßt hintreichend, so unterließ er das Wundertlun grundsak

was cr zu Ierusalem auf dem (Oster-] Fest gethan mäßig (V. 48), und sein mächtiges Wort war bei dem batte [Sap. 2, 23); denn sie waren auch zum Fest unbefangenen Volke desto mächtiger. (Mener.) Mert tommen [da war es denn eine selbstverständliche würdig ist unsre Geschichte auch insofern, als hier die Folge, daß ebenso nicht gleich anfangs er so verWirksamkeit des HErrn cine Erweckung im Großen hervorbrachte; gewöhnlich finden wir nur Einzelne borgen sein konnte

, wie er wollte Mart. 7, 24., durch ihr erregt und diese alz Samenförner einer sondern das Stillleben erst durch eine ausdrückneuen, höheren Ordnung der Dinge im ganzen Volke liche Enthaltung von allem messianischen Wirken hiit und wieder ausgestreut. (D1S haujen.) Der HErr | herbeiführen mußte). pflegte später nicht die Keime, die bei den Samarita

Die Gedanken, die den Evangelisten bei dieser Darnerii hervorgekommen waren, überließ sie vorläufig

stellung bewegen, werden vielfach von den Auslegern ganz ihrem Schicksal; aber das Gespräch mit dem

nicht klar erkannt, und kann man sich darum auch nicht Weibe, und was sich daran anschließt, sollte auch nur recht in seine Worte finden; offenbar aber kommt és ein Vorspiel sein zu dem, was in Apostg. 8 berichtet

ihm darauf an, zu zeigen, wie leicht es Jesu gewesen wird. Mit diesen Vorspiel war es für seinen dama

wäre, schon jept Judäa und Jerusalem, wo er gleich ligen Zweck genug, und mehr durfte nicht geschehen,

von vornherein nach Sap. 2, 18 — 4, 3 Widerstand ohne die Rechte des Bundesvolfes zu verleßen; seine

auf der einen und nur verdächtigen Glauben auf der Thätigkeit in Samaria verhält sich zu der späteren

andern Seite fand, fallen zu lassen und auf andern Mission unter dicsem Volke wie seine einzelnen Tod

Arbeitsfeldern sich Anerkennung und Erfolg zul vertenerweckungen 31 der allgemeinen Auferstehung.

schaffen, wenn

er eben nid)t alle Gerechtigkeit gegen (yengstenberg.)

die Judäer und gegen die Stätte, aus welcher der

schöne Glanz Gottes anbrechen sollte, hätte erfüllen III. p. 43–54. (S. 25.) war es dic dreifache Abflu- und deshalb in selbstverleugnender Entsagung lieber

fung: Unglaube, Halbglaube und Glaube, die uns in auf alle andern Aussichten verzichten wollen. In den beiden ersten Absdinition des 11115 beschäftigenden Samaria zunädist hatte er Arbeit und Frucht wider Haupttheils unsers Evangeliums liegegnete, und lernten Verhoffen gefunden und war gebeten worden, sich bleiwir da, was die Samariter insonderheit betrifft, cinen bend dort niederzulassen; aber er behandelte das, was


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Der HErr erhört die Bitte und verkündigt dem Königischen, daß sein Sohn genesen sei.

Schwachheit des Königischen barmherzig Rechnung einzelne Noth seiner Menschenkinder, jeder Glaube an tragen. (Nebe.)

die Erhörung unsrer Gebete ist ein trojtloser Wahn, 49. Der Königische [der bei diesem Vor

Wunder thuť Gott heutzutage nicht mehr; wer sich wurf Fesu ebensowenig unnuths ward, wie

selbst nicht hilft, dem wird nicht geholfen.“ Der Kö

nigische läßt sich aber durch die erste bittere Erfahrung Maria bei der Zurechtweisung in Kap. 2, 4 und nicht gleich abschrecken; er klagt nicht den HErrn, son= das kananäische Weib bei der Abweisung in Matth. dern sich selbst an und denkt, du hast ihn gewiß noch 15, 26] sprach zu ihm: Herr [V. il u. 151, nicht eindringlich und demüthig genug gebeten, willst komm hinab (und erfülle mir eilends die vor

es noch einmal wagen, wilst es noch brünstiger thun.

„HErr“, spricht er, und damit demüthigt er sich ganz hin an Sich gerichtete Bitte V. 47), ehe denn vor Jesu und seßt sein volles Vertrauen auf seine mein Kind (genauer: Kindlein] stirbt. [laß,

Gnade „HErr, komm hinab, ehe mein Kind stirbt, was du mit Recht wider mich hast, nicht meinem

das Leben steht ja auf dem Spiel und ich sehe nirSohn entgelten, daß er über deinem Schelten in

gends mehr Hilfe als bei dir alleine; komm deiin, ich

lasse dich nicht, du jegnest mich denn!" In der Untzwischen müßte dem Tode erliegen).

wort, die er darauf von Jesu cmpfängt, liegt ein 50. Jesus spricht zu ihm: Gehe hin Doppeltes, ein Befehl: ,gehe hinab", und eine Ver[ich will dich nicht weiter mit Schelten aufhalten; gigung: dein Sohn lebet"; der Befehl ist an seinen

Gehorsam, die Berheißung an seinen Glauben geaber es bedarf's nicht, daß ich selbst mit hinab- richtet.' und der Königische erfüllt beide Forderungen gehe), dein Sohn lebet [fei mit diesem meinen des HErrn: er glaubt seiner Verheißung, obgleich auch in die Ferne wirkenden Wort Matth. 8,8 f. Jesus nicht mit ihm hinabgeht, sondern ihm zumuthet von seiner Todeskrankheik befreit und dem Leben

überzeugt zu sein, daß auch auf so weite' Entfernung zurücgegeben). Der Mensch [3, 1] glaubte Xenaben zu heilen; und er gehorcht und geht hin.

hin sein bloßes Wort kräftig genug sei, den todikranken dem Wort, das Jesus zu ihm sagte [,,dein (Fr. Arndt.) 'So mächtig wirft auf ihn der Eindruck Sohn lebet"], und ging hin [sich auf den Geim- der göttlichen Person Jesu, ju föniglich und gewaltig weg begebend].

klingt sein Befehl, so tröstlich und beruhigend tönt

seine Verheißung, daß er ohne Widerrede folgt, ohne Der arme betrübte Vater hatte einen Empfang, Einwendung auf's Wort glaubt und sich voll freudiger wie er in V. 48 ihn fand, wohl nicht bei Jeju er- Zuversicht auf den Heimweg macht. (Gerok.) Er ging wartet; aber daß er ihn verdient habe, sagte ihm sein, hin so voll ruhiger Zuversicht, so unbekümmertum durch des HErrn strafendes Wort verwundetes Herz, das Wie der Heilung seines Sohnes, so beschäftigt im worin doch nicht der leiseste Ton von Unmuth laut Gemüthe mit Jesu, daß er den Weg von Sana nach wurde. Er schwankt wohl einen Augenblick, ob er Kapernaum erst am andern Tag (V. 52) zurüdlegte: gehen, ob er bleiben solle; er möchte gern etwas An- seines lebenden Kindes war er gar gewiß, wäre er deres als die Bitte um das ersehnte Wunder vor- nur erst ebenso gewiß seines für ihn lebenden Heibringen, aber aus seinem gepreßten Gemüthe ringt landes! (Besser.) Das Wort Christi, ein heiljam nur der Eine Seufzer sich loš: „HErr, komní hinab, Kraut, wirket zwei Heilungen auf einmal: der am ehe denn mein Kind stirbt!". Und der HErr hört in Fieber kranke Sohn empfängt daraus

Gesundheit, und diesem Nothgebetsfenfzer niehr, als der Betende in der an Glaubensschwachheit franke Vater Glaubensvielen Worten ihm hätte sagen mögen; er schaut hin- stärke. (Brenz.) Ihm ist Jesu Wort hier in Kana ein in ein ganz einfältiges, wahrhaftiges, demüthiges jcßt ebenso viel werty), als wäre es zu Napernaum Herz, in ein Herz, weldjem er zumuthen durfte, sein am Bert seines Sohnes gesprochen; er nimmt es hin, Wort: „gehe hin, dein Sohn lebet" als gnädige Er- wie es lautet, ohne zu sehen, was in Kraft desselben füllung der Bitte: „kommt hinab" dahin zu nchmen. mit dem todtfranken Kinde vorgeht. Das ist Wort(Besser.) Der Tadel des HErrn war allerdings ge- glaube, der von Gott hoch angesehen wird; denn er recht; aber, wir können es nicht leugnen, gerade jeßt giebt Gott die Ehre, daß sein Wort wahrhaftig ist, ausgesprochen, eine schwere Bersuchung für den Water; und was er zusagt, das hält er gewiß. (Münker.) wie leicht hätte er dadurch an Jesu irre werden und Was ist Seligeres und Fröhlicheres, denn seinen denken können: „du willst ihn nicht weiter bitten, es Worten glauben und sich durch keine Anfechtung dahilft ja doch nichts; er ist ein Harter Mann, der kein von lassen dringen, sondern wider aller Anfechtung Mitleid hat mit deinem Kinde und die Gefühle eines des Teufels allein die Augen zuthun, Sinn und Wiß, zärtlichen Vater- und Mutterherzens nicht kennt; ein Vernunft und alle Klugheit weglegen und stets im harter Mann, der auf bescheidene, höfliche Bitten mit Herzen sprechen: „Gott hat geredet, er kann nicht Vorwürfen antwortet. Solche Proben und Störun- lügen!" Nichts Fröhlicheres ist

, sage idh, denn ein gen, die uns wie mit Einem Schlage aus dem Him- solcher Glaube. (Luther.) mel aller unsrer Hoffnungen niederreisen und in die tahle Wirklichkeit zurücverseken, bleiben in keinem

51. Und indem er hinabging [schon auf Hause aus; sie gehen bald vom HErrn, bald von der Rückreise begriffen und bereits nahe bei IaMenschen aus. Sie enthalten tiefe Dentüthigungen, pernaum angelangt war), begegneten ihm seine {deinbare Abweisungen, Stockungen in den Zuflüjjen Knechte [die von der Frau um diese Zeit

, wo der göttlichen Gnade, Verdrießlichkeiten und Mißtöne, geheimen Nummer und schwere Sorgen, Beschämungen

es nun bestimmt sich entschieden hatte, daß die und Verlegungen des innersten Gefühls; und der na- Krankheit des Knaben sich nicht blos zum Bessetürliche Mensch spricht dann wohl zu sich: „ich dachte ren gewendet, sondern auch mit völliger Genees mir gleich, daß es so kommen würde; wie konnte

fung geendet habe, ihm entgegengeschickt worden ich nur so schwach und thöricht sein, mich an den HErrn zu wenden und von ihm im Gebet Hilfe zu

waren, den Meister nicht weiter zu bemühen erwarten? Er bekümmert sich ja doch nicht um die

Luk. 8, 49), verkündigten ihm und sprachen:


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Jesus heilt den Kranken und ermahnt ihn hernach im Tempel, nicht mehr zu fündigen.

ein Gottesgesandter mich heißt, kann doch wohl sich dir dargeboten hat] gesund worden; fündige keine Gesekesübertretung sein).

[hin-] fort (Luk. 15, 9] nicht mehr, daß dir nidyt 12. Da fragten sie ihn (jedenfalls schon

etwas Aergeres [zur Strafe] widerfahre [Matth. ahnend, um welchen Gottesgesandten és sich hier 12, 45; 2. Petri 2, 20). handele stap. 2, 14 f.; 23 ff.; 3, 2. 25 f.; 4, 1]: Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß der GeWer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm heilte in den Tempel gegangen war, um Gott die Ehre dein Bett und gehe hin? (Denn zuvor, ehe du

zu geben, ihn zu loben und zu preisen wegen des ihm gehorchen darfst, müssen wir Oberste ent

Þeils, das ihm widerfahren war (Jes. 38, 19 ff.; Luf.

17, 15; Apostg. 3, 7 f.); wenn dies sein Zweck war, scheiden, ob er wirklich ein Prophet sei].

To hatte die Anrede Christi in seiner Gemüthslage 13. Der aber gesund war worden, wußte

einen trefflichen Anfnüpfungspunkt. (engstenberg.) nicht, wer er war [und konnte also auch keinen

Es ist Christi Wort eine außergewöhnlich ernste An

sprache an einen Geheilten, trotzdem daß er 'ihu im Namen nennen); denn Jesus [obwohl der Ge

Tempel findet; daher ist auch nicht anzunehmen, das heilte in dem Moment, wo er seine Genesung hier blos der allgemeine Zusamninenhang der Sünde spürte, ihn mit seinen Blicken gesucht hatte] war mit dem Uebel gemeint sei (Nap. 9,3), vielmehr muß gewiden [hatte seinen Augen sich entzogen, was

bei diesem Kranken ein spezieller Zusammenhang zwi

schen einer bestimmten Art zu fündigen und der beihm auch leidt gelang], da To viel Volts an dem

stimmiten Krankheit stattgefunden haben. Diese spezielle Orte war an welchem der Vorfall geschehen). Sünde ist nicht benannt, sowenig wie die spezielle Die Juden fragen nicht: „wer hat sich denn ge

Krankheit; um so mehr verherrlidht sich der durchheilt?“ Die Thatsache des Wunders regt sie wenig

schauende Blick des HErrn. (P. Lange.) Zu dein an, aber die Uebertretung ihrer Sabbathsapung, das

„fündige fort nicht mehr“ sollte und mußte das eigene ist in ihren Augen etwas Wichtiges. (Godet.) Sie

Gewisjen dem Manne die individuelle Auslegung gewußten wohl, Wein zu Ehren der Gchcilte das Bette

ben, vgl. Stap. 8, 11. (Meyer.) Der HErr jelber hat trug, und ärgerten sid). (Besier.) Der Auctorität des es noch später bezeugt (Nap. 7, 23), daß er diesen Ocjeßes, welches die Juden gegen den Geleilten gel

Menschen gesund gemacht habe, und zwar den ganzen tend machen, sept dieser die Auctorität entgegen, kraft

Menschen, nach Leib und Secle. (Niggenbach.) Man deren er gesund vor ihren Augen steht; darun stellt adhte auf die Reihenfolge der Worte! Jit die Mitte er in seiner Antwort an die Spitze: ,,der mid ge

stellt Christus die Ermahnung: ,,fündige fort nicht fund machte, hat mir's geheißen“, denn eben daß

mchr“; zu beiden Seiten aber unterstügt er solche Erer ihn hatte gesund machen können, beweist sein Recht

mahung mit beweglichen Urjachen vorn init der und seine Macht. Die Juden aber nehmen von dieser Erwägung der empfangenen Wohlthat: „siehe, du bist Beglaubigung völlig Umgang; sie wollen nichts wissen

gesund worden“, hinten mit der Ändrohung: „daß dir ind hören von einer höheren Auctorität als der ihres

nicht etwas Aergeres widerfahre“. (Chemniß.) E3 Gefeßes, und was in dieser Richtung gesagt wird, sei

ist erschrecklich, wenn die Strafe und die Erbarmung es noch so sicher und beglaubigt, find sie von vorn

der göttlichen Liebe vergeblich an einem Mensden sid) herein entschlosjen in keiner Weise zu beachten. So

mühet. (Besser.) Das ,, Aergeres" darf nicht sowohl versteifen sie sich in ihrer Hartnäckigkeit, an dem Ge

auf eine schwerere Krankheit, es muß vielmehr auf wohnten, Hergebrachten festzuhalten und die neue

Strafen in jener Welt bezogen werden; denn von irGnadenoffenbarung Gottes zurückzuweisen; dadurch

ischer Strafe hatte der 38jährige Kranke schon das aber mußte der Anstoß, den sie an Jesu nahmen, un

volle Maß empfunden. (Olshausen.) heilbar werden und zu dem Ende führen, desjen Ent- 15. Der Mensd [nachdem er so der Person widelungsgejdhidhte Johannes uns vor, die Fugen desjen, den er vorher noch nicht kannte Þ. 13, îchen“ nicht, wie die Juden Jesum bezeichnen, um ihn näher getreten war und von Ändern, bei denen herabzuseßen; noch che er hätte fragen fönnen nach er sich erkundigte, auch seinen Namen erfahren dem Namen dieses Arztes, der, was kein Mensch hatte) ging hin [zu dem Hohenrathe] und verfünvermochte, an ihm gethan, war Jesus gewichen nicht vor den Augen und Ohren der Volfšmenge, jon=digte es (mit Beziehung darauf, daß er die in dern allein mit dem Geheilten, als sein Beichtvater,

V. 12 an ihn gerichtete Frage hatte unerledigt wollte er sich ihm zu erfentent geben. (Besser.) Die lassen müssen) den Juden, es sei Jesus, der ihn Wunderthat solite allerdings nicht verborgen bleiben, gesund gemacht habe [um so von aller weiteren dies würde ihrem Zweck geradezu widerjprochen haben; Verantwortung für das in V. 10 als Sabbathsaber erst sollte sie in der Stille auf die einzelnen heilsbedürftigen Gemüther wirken. (Vengstenberg.)

bruch ihm vorgeworfene Tragen des Bettes, um

desjentwillent er befürchten mußte, in den Bann b. v. 14 — 47. Dic Rode Icsil, womit er gethan zu werden kap. 9, 22., durch Namhaftseine That belcuditet und vertheidigt, oder dic Ver.

madung seiner Auctoritätsperson V. 11 fich frei haudlung mit den ihn verfolgenden Zuiden.

zu machen. 14. Darnad (nicht unmittelbar nachher, son- 16. Darum [von den Thäter jeßt abstehend, dern vielleicht erst an einem andern Tage, als weil ihnen der Urheber der That nun bestimmt der Geheilte ein Dankopfer für seine Genesung bezeichnet war) verfolgten die Juden Jesum (indem brachte] fand ihn Jesus im Teimpel und sprady zu sie eine Deputation an ihn abschicten, um ihn zur ihm: Siebe zu, du bist [von deinem achtund- Verantwortung und Bestrafung vor ihr Gericht dreißigjährigen Leiden durch besondere Gnade, die zit zichen) und suchten ihn zu tödten (hatten sich's dabei schon vorgenommen, die Sache wo möglid) Entwickelung des Reiches Gottes nimmt, uns vorzuso zu lenken, daß sie die Geseķesbestimmung in


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Jesu Vertheidigung wegen der Sabbathsheilung. Die jüd. Oberen suchen Jesum zu tödten.

Folgende zeigt, eben in diesem Werke, das er weder | unzertrennlichen Wesenszusammenhanges mit dem aufgegeben noch unterbrochen hat; in diesem aber ist

Vater thut dagegen der Sohn nichts), denn was der Sohn der Vollstrecker alles göttlichen Rathes, der Vollender des Werkes seines Vaters (4, 34), und da

er fiehet den Vater thun (und wiederum treibt rum die unausgesepte Thätigkeit des Vaters inaßgebend ihn dicser Wesenszusammenhang, überall positiv auch für den Sohn. So lange das Werk des Vaters in das Thun des Vaters einzugchen]; denn was sein Ziel nicht erreicht hat, kann auch die Thätigkeit derselbige (der Vater) thut, das thut gleich (gleicher des Sohnes nicht stille stehn noch Unterbrechung lei

Weise aud der Sohn (jo daß diejem auch ein den, denn Beider Werk ist eins und dasselbe; die Gleichheit und Gemeinschaft seiner Thätigkeit mit der Unterlassen der Werke des Vaters nicht möglich, des Vaters sagt Jesus aus; was aber daraus für sein wie freilich ein Geschöpf das so vielfach unterpersönliches Verhältniß zum Vater folgt, begreifert läßt, was nach Gottes Willeu geschchen solltel. die Juden ganz richtig. (v. Burger.)

Es war zu

Die hohe und wiederholte Betheuerung: „wahrlich, nächst das Wort mein in „mein Vater“, welches sie

wahrlid, ich sage euch“ zeigt an, daß, was nun der wegen der besonderen ausschließenden Bedeutung auf- HErr vortragen werde, cine hods heilige Wahrheit sei, brachte, die der HErr in den Ausdruck zu legen schien ;

und daß, wer dieselbe anfechte, fcin Christ heißen hätte Jesus gesagt: ,, unser Vater“, so hätten sic es

könne. (Heumann.) Das Wort , sich selbst“ hatte bei sich gern gefallen lassen (8, 41). Weiter waren es die

den Juden einen Gift in jich (V. 18: sich selbst praktischen Folgerungen, welche er aus diesem Aus

Gott gleich inacyte); das muß weg, wiú Christus brud zu ziehen schien, indem er keine andere Regel | sagen. "(Anton.) „Welches Werk immer ihr mich für sein Wirken anerkenne, als das Werk Gottes, und

thun sehet, auch wenn es euch ärgerte wie das, wegen mache somit sich selbst Gott gleich. Da kam niach

dessen ich jeßt angeschuldigt werde, seid versichert, daß ihrer Meinung zu dem ersten Klagepunkt noch ein

ich als frommer, gehorsamer Sohn es nur gethan zweiter hinzu, der der Gotteslästerung. (Godet.)

habe, weil ich es eben jeßt meinen Vater habe thun Diese Stelle in Verbindung mit der Parallelo: Nap.

sehen:“ Jesus stellt mit diesen Worten sein Thun unter 10, 25—39 ist sehr wichtig zur Bestimmung des Bes

die Bürgschaft Gottes, wie der Kranke in V. 11 das griffs „Sohn Gottes“ (V. 19 f.) nach den Ansichten seinige unter die Bürgschaft des Thuns Jesu gestellt der Juden und Jesu eigener Meinung. Die Juden

hatte. Er thut es in der i. Hälfte seines Ausspruchs erkannten darin keineswegs einen gewöhnlichen Mesa

zunächst in negativer Form: „nichts von mir selbst“, siasnamen (1, 49), sondern meinten, er lege sich da

dann in der 2. Hälfte in bejahender Form: „alles wie durch eine gottgleiche Würde bei, die sie selbst in

der Vater"; sein Verhältnis zu dem Vater hindert den Messias nach ihren irrigen Ansichten nicht anerkannten,

Sohn nicht nur, für sich zu handelni

, sondern bewegt ihn nur für einen ausgezeichneten Menschen haltend;

ihn auch, positiv in das Thun des Vaters einzugehen. und so wurde dies Wort Christi der erste Ring in der

(Godet.) Der Sohn kann nichts von ihm selbst thun, Nette des basses, welche endlich bis zur Tödtung des denn dies würde dem Sohnesverhältniß zum Vater HErrn führte. Sene Folgerung aus seinen Worten

widerstreiten; es ist also ein Nichtkönnen, nicht des erklärt nun Johannes nicht für eine böswillige Ver

Unvermögens, sondern ein mit dení vorliegenden Verdrehung, und der HErr erflärt sie sowenig für irrig, hältniß selbst gegebencs, aus ihm mit innerer Nothdaß er sie durchaus bestätigt, und haben wir damit

wendigkeit folgendes. Deshalb ist aber das „von ihin eine urkundliche und rechtsgiltige Selbsterklärung

selber nicht zu erklären aus den durch die angenomChristi über seine Wesenseinheit und Gleichheit mit

mene Menschheit Iesu gezogenen Sdranken, als könne dem Vater. (Dishausen.) Mit großer Weisheit geht

er deshalb nichts von ihm selber, weil er jegt der er dabei nicht unmittelbar von der Wesensgleichheit

Menjchgewordene sei, sondern die Menschwerdung selbst selber, sondern von der Einigkeit und der Gemeinsam- gehört ja zu dem, worin sein Wille mit dem des Vaters keit des Wirkens aus; er sagt, daß er in seiner Stel

Eins ist; die ganze Stellung, welche der Sohn im lung auf Erden für die Menschen gleichsam der Be

Vollzug des göttlichen Heilswillens cinnimmt, die er vollmächtigte des Vaters ist, und auch hierauf leitet

einnimmt als „Gott bei Gott“ sowohl, als in der er sehr almälig über, indem er hernach (V. 19 ff.)

Knechtsgestalt, seitdem er in diese zum Zweck jenes nicht mit seiner Hoheit vor den Menschen, sondern

Vollzugs eingetreten, ist der Art, daß sie eine vom mit seiner Abhängigkeit von dem Vater beginnt. Willen des Vaters losgelöste, in diesem Sinne jelbst(Ebrard.)

ständige Haltung des Sohnes ausschließt. (v. Burger.) 19. Da antwortete Icsus mit Bezichung

Die Willenseinheit zwischen Sohn und Vater ist in

der ewigen Trinität eine freie, beim Menschgewordenen auf die Meinung seiner Widersacher, als habe aber ist sie in der Form des Gehorsams. (Olshausen.) er auf eigene õand hin sowohl sein Werk am Das fichet den Vater thun“ ist populäre, aus dem Sabbath gethan als auch in das Verhältniß Achthaben der Sinder auf das Thun des Vaters enteines Sohnes zum Vater zu Gott sich gesetzt und

lehnte Darstellung der inneren unmittelbaren Anschau

ung, welche der Sohn, und zwar fortwährend, in der damit nach zwei Seiten den Tod verwirkt] und beständigei, bewußten Lebensgemeinschaft mit dem sprad zu ihnen [in herablassender Liebe es ver- Vater, von des Lepteren Wirken hat; dies Verhältniß suchend, ihnen ihre Anstöße zu benehmen und sie ist das nothwendige und unmittelbare Richtscheit der

Stand Jesus so zur Erkenntniß der Wahrheit zu bringen]: Wirtjamkeit des Sohnes. (Meyer.).

zu dem Vater, so waren die Juden in schwerem Wahne Wahrlid, wahrlid, id age cudy, der Sohn [des

begriffen, wenn sie meinten, die Sache Gottes gegen Vaters, als den ich so eben mich bezeichnete] ihn zu führen; ohne es zu merken, wurden sie im kann nichts von ihm selber thun (sondern nur auf eigentlichsten Sinne als solche erfunden, die wider Gott der niederen Stufe eines Beschöpfs findet die streiten. (Hengstenberg.) Stellte V. 19 das Verhältniß Möglichkeit eines Handelns aus eigenem Antrieb

des Thuns des Sohnes 31 Cem des Vaters dar, jo

handelt es sich nun im folgenden Verse un das Verund auf eigene Hand hin statt; vermöge seines || Hältniß des Thung des Vaters zu dem des Sohnes.


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leuchten und auf ihn die Blicke des Volks zu lenken. dem ihr alsbald zufallen müßtet, wenn ihr mit Aber so wenig erkannten die Juden des Johannes

stopf und Herz anders zu dem dreifachen Zeugniß Bestimmung, daß sie mit der vorübergehenden Lust und Freude sich begnügten, wieder einmal einen Pro

des alten Testaments stündet Apostg. 13, 27]. pheten in ihrer Mitte zu haben, daß sie, statt zu achten 39. Sudhet in der Schrift [besser: Ihr auf das, wozu er ihnen dienen sollte, nur die Befrie suchet allerdings, wie ich das ja an euch anerdigung ihrer Eitelkeit bei ihn suchten, die eben, weil kenne, in der Schrift), denn ihr meinet [im sie nichts weiter war und von jeder höheren Zweckbestimmung seiner Sendung absah, auch ihrer Natur

Gegensaß zu Undern, welche die Schrift nicht nach nur eine Weile dauern konnte und dann ohne wissen Matth. 22, 29), ihr habt das ewige Leben nachhaltige Wirkung vorüber ging. (v. Burger.) Si darinnen; *** und sie ist's [tvenn auch jenes euer den brennenden und scheinenden Leuchten, welche der Meinen, als hättet ihr in und mit ihrem Besik HErr hin und her dem in die Finsterniß der Welt

selber schon das Leben, ein irriges ist], die [in versunkenen Geschlecht dieser Zeit in Gnaden vergönnt, lebt Johannes wieder auf; die leichtsinnigen, um

allen ihren einzelnen Theilen) von mir zeuget Sünde und Sündenvergebung unbekümmerten Juden Kap. 1, 45; Luk. 24, 27; Apostg. 9, 22; 18, 28., aber haben ihre leidigen Nachfolger in den Welt- und indem sie zu mir führet, auch zum Leben menschen, welche sich eine Weile sonnen wollen in der

verhilft). Ehre, Verehrer eines berühmten Predigers zu sein. (Besser.)

40. Und ihr wollt [doch gleichwohl, obschon

ihr euren ganzen Lebensverhältnissen nach auf 36. Id aber (seit ich hinter ihm drein ge

diesen zu mir führenden Weg gestellt seis] nicht kommen und an seine Stelle getreten bin] babe

zu mir kommen, daß ihr das Leben haben möchtett ein größer Zeugniß [führe an und bei mir ein

Hej. 55, 3; das ist der schwere Vorwurf, der Zeugniß, das als eine mir aufgedrückte göttliche

euch trifft, und so wird all ener Forschen vor Signatur euch noch viel kräftiger und überzeu

dem endlichen Verderben euch nicht bewahren gender mein Einssein mit dem Vater zum Be

können. wußtsein bringen könnte), denn Johannis WortZeugniß (wenn dieses wirklich noch nicht hätte auf die Wunder gelegt, wie gerade im Evangelium hinreichend sein sollen, euch zum Glauben zu be- des Johannes, in feinem finden sich so nadhdrückwegen]; denu die Werke, die mir der Vater ge

liche Aussprüche Christi über die hohe Bedeutung seiner

Wunder (Nap. 10, 25. 32; 14, 11; 15, 24). Diese geben hat, daß ich sie vollende [so daß eigentlich

starke Betonung hat zur Voraussetung, daß das nicht ich es bin, der sie thut, sonderit der Vater,

Evangelium Johannis sich nur ergänzend verhält zu der in mir wohnet Sap. 14, 10], dieselbigen anderen Darstellungen, welche über diese Wunder einWerte, die id [vor euren Augen thuc [ivie deren

gehend berichten; denn sonst hätte Johannes selbst in eins auch das am Kranken zu Bethesda gewesen

dieser Beziehung nicht so sparsamt sein dürfen. (veng

stenberg.) Es gehörte zu dem Berufe des Sohnes, in V. 2 ff.; Kap. 7, 21), zeugen [fo deutlich und Knechtsgestalt einherzugehen; aber eben darum durfte unwidersprechlich) von mir, daß mid der Vater der Vater diesen Sohn nicht ohne alle Kennzeichen gesandt babe* (daß es geradezu ein Arges ist,

lassen, er mußte sich zu ihm als Vater bekennen. auch solchem Zeugniß gegenüber mir den Glauben

(õeubner.) Nur zunächst als Beweise seiner Sendung

vom Vater mad)t Jesus die Werke, die er thut, geltend verweigern zu wollen 15, 24).

(Sap. 3, 2); wer aber erst diese Sendung anerkannt, 37. Und der Vater, der mid gesandt (und

muß dann ihn auch anerkennen als den, für welchen die Werke, die ich thue, zu meiner Beglaubigung

er sid, selbst erklärt. - **) Darin hätte es sich zeigen mir gegeben hat, derselbige bat [lange zivor, ehe

müssen, wenn sie durch die bisher erfahrenen Gnaden

und den Gebrauch der ihnen von Gott geschenkten er mich gesendet, in der ganzen Haushaltung des Gnadenmittel zu einer wirklichen Gemeinschaft mit ihm alten Testamentes] von mir gezeuget. Ihr habt gekommen wären, daß sie von dem Sohne, den er zu [jedoch, trozdem daß ihr seine Hausgenossen zu sein

ihnen sandte, sid, hätten angezogen fühlen und seinem

Seugnis cilt entpfänglides Ohrid berz entgegen euch rühmt und die Hausverwaltung unter seinem

bringen müssen. So that auch, wer ein rechter JSVolke euch angeeignet habt Matth. 23, 2] weder raeliter war (Rap. 1, 48); sie aber hatten von Israel seine Stimme gehört [daß euch irgend eine der blos den Namen und den Dünfel, nicht wirklich den prophetischen Weifsagungen zit rechtem Verständniß

Charakter und das Wesen; vielmehr fehlte ihnen alles, gekommen wäre], noch seine Gestalt gesehen [daß

wodurch Israel Gottes Volk war. Daraus erklärt

sich ihre Verhärtung Jesu gegenüber und der Unglaube, ihr um die Bedeutung der Vorbilder, in denen den sie seinem Zeugnisse entgegenseßten. ,,Dem glaubet er seine Heilsgedanken ausgeprägt hat, wüßtet ihr nicht“, sagt Iejus; denn i hin glauben ist der erste Matth. 22, 41 ff.; 2. Cor. 3, 14 f.).

Schritt, der zum Glauben an ihn, zur Hingebung des

Vertraitens auf ihn führt. (v. Vurger.) Die In38. Und sein Wort [das die zehn Worte ipiration (göttliche Eingebung) der Schrift wird in 2. Moj. 34, 28; 5. M. 10, 4 als ihre und des diesen Versen auf's Entschiedenste gelehrt; nur unter ganzen Geseßes Summa in sich begreift, nämlich ihrer Vorausseßung konnte von einem Zeugniß der das Gebot von der Liebe Matth. 22, 37 ff.]

Schrift von Christo die Rede sein, denn ein solches

Zeugniß kann nur von Gott ausgehen. (Hengstenberg.) habt ihr nicht in eud wohnen Pf. 40, 9); denn

***) Es ist ein einräumender Sap: „allerdings erihr glaubet dem nicht, den er gesandt hat ** (und forschet ihr fleißig die Schrift; ihr klaubet sogar an


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Mark. 6, 45 aus der höher gelegenen Wüste Christliche Genügsamkeit, die da spricht: ,,10

des Speisungswunders] hinab an das Meer, wir Nahrung und Kleider haben, so lasset uns ge- 17. Und traten in das Shiff [in welchem nügen“, wie's ja auch dort in der Wüste keine ledere Mahlzeit gab, und christliche Sparsamkeit, die da

sie herübergeschifft waren V. 1] und tamen über Rath hält mit den Gaben Gottes und auch die Brocken

das Meer [fuhren über dasselbe in westlicher nicht verachtet nach dem Wort: „verderbe es nicht, es Richtung wieder hinüber) gen (Bethsaida-] Kaperist ein Segen darin“ wo dies beides fehlt, wo naum. Und es war schon finster worden da sie nicht der Geist Jesu die irdischen Gaben heiligt, da fließen alle Gaben Gottes in ein durchlöchertes Faß;

nach längerem Zögern, weil sie sich nicht sogleich da wandelt sich der Mensch selbst in seiner Verblen

entschließen konnten, den Weg allein zu machen, dung den Segen des HErrn in Fluch, und da wird sondern hofften, der HErr werde nachträglich der augenblidliche Ueberfluß bald wieder verschlungen noch in's Schiff steigen,

noch in's Schiff steigen, abfuhren), und Jesus vom Mangel, wie Pharao's fette Mühe von den sieben

war (troß alles ihres Wartens] nicht zu ihnen mageren. (Gerot.) Die jammelnde Sparsamkeit, die zur rechten Zeit zusammenhält, gehört zur Stunst wohl

kommen [daß er etwa vom Ufer aus ihnen ein zuthun. (Braune.)

Zeichen gegeben hätte, sie sollten ihn von da zu 14. Da nun die Menschen das Zeichen sich einnehmen). sahen, das Jesus that [besser: sahen, wel

Wenn Jesus in 9. 70 f. 311 den Füngern sagt:

„Hab ich nicht euch zwölfe erwählet? und euer einer ches Zeichen er gethan hatte, und dadurch

ist ein Teufel!" so ist das allerdings, wie der Evanan Mose erinnert wurden, der ihre Väter in der

gelist bemerkt, prophetisch gesprochen in Beziehung auf Wüste 40 Jahre mit Brod vom Himmel gespeist des Judas fünftigen Verrath; gleichwohl muß mit V. 31 f.), sprachen sie [unter einander): Das Judas schon jeßt etwas vorgefallen sein, das dem ift wahrlich der Prophet, der (nach 5. Moj.

HErrn Veranlassung und Recht gab, ein ganzes Jahr

zuvor, ehe es zu jenem Verrathe kam, denselben wie 18, 15 ff.] in die Welt kommen (und nach

eine vollendete Thatsache zu behandeln. Es muß von den Weissagungen der Propheten ein neues, herr- dem Jünger bereits der erste Schritt auf dem Wege

, liches Königreich in Israel aufrichten] fou (und der schließlich in den Verrath auslief, gethan, es muß bearbeitete jeßt Judas sie dahin, Tofort An

durch den Aerger über Jesu Weigerung ein Anfang

des Risses zwischen seinem Herzen und dem seineš stalten zur Errichtung dieses Reiches zu treffen

Meisters schon geschehen sein; sonst wäre die proV. 17 Anm.].

phetische Hindeutung auf jenen Ausgang und die 15. Da Jesus nun merkte, daß sie starten Ausdrud, dessen sie sich bedient, geradezu ein

Vollendung des Risses durchaus ungehörig, ia bei dem kommen würden und ihn haschen (an fich

Unrecht gewesen. Wir haben zu V. 14 die Bemerkung reißen und im Triumph mit sich fortführen beigeschrieben, daß das Volt, als es Jejum für den in Matth. 14, 23 Anm.], daß sie ihn zum Könige die Welt gekommenen Propheten erklärte, von Judas machten, entwich er abermal (wie in V. 3]

bearbeitet worden sei, ihn auch zum Könige auszu

rufen und ihm eine gewisse Gewalt anzuthun, daß er auf den Berg, doch dies Mal, indem er auch

sich zu einem weltlichen Herrscher hergebe; gerade der die Jünger von fich ließ V. 16 f.] er selbst Umstand, daß des Herodes Greuelthat an Johannes alleine [um im Gebet mit seinem Vater im dem Täuferes neuerdings wieder zum lebendigen Himmel zu verkehren, vgl. die Einl. zu Matth. Bewußtsein gebracht hatte, unter was für einem Ke

giment Gottes Volf jeßt stehe und die Stunde doch 14, 22 ff. u. Mark. 6, 45 ff.).

wohl endlich nun da lei, daß der Fürst und Herrscher Es hat etwas überaus Klägliches, daß sie gerade aus Davids Geschlecht, der wohl regieren würde und jekt Jesum zu ihrem König ausrufen wollen. Er ist Recht und Gerechtigkeit anrichten im Lande, sich einfreilich ein König, der Mönig der Juden, der König stelle, ließ sich leicht benußen, dergleichen Gedanken der Welt; aber sein Reich ist ein ewiges Reich, Brod anzuregen und sie als gute göttliche Gedanken darzuund Fische und alle vergängliche Speise, die er aus- stellen. Daher auch die übrigen Jünger dem Judas theilt, gilt nur als Zugabe zu der wahrhaftigen Gabe beipflichten mochten, wie sie das später bei einer des ewigen Lebens, welcher seine Reichsgenossen theil- Neußerung in 12, 5 thaten (vgl. Matth. 26, 8 f.; haftig werden. Doch siehe, wie sanftmüthig er des Mark. 14, 4 f.). Um sie nun von dem Sauerteig in's Bergängliche versunkenen Volfes 'Unverstand er- dieser nichts weniger als göttlichen Gedanken, davon trägt: er schilt sie nicht, er entweicht ihnen blos; sein sie sich haben anstecken lassen, wieder zu reinigen, betrübte; Herz schüttet er im Gebete aus, er selbst treibt der HErr die Jünger von sich hinweg und be: allein. Dwie mag er da den Vater mit Sohnes- fiehlt ihnen, über das Meer zu fahren, während er flehen gebeten haben: Ziehe sie, Vater, daß sie zu selber zum einsamen Gebet sich begiebt. Das ießt einmir kommen! In diesen Gebetsstunden, die er auf tretende Ereigniß eines Sturmes, der die Jünger in dem Berge mit dem Vater allein zubrachte, da so große Bedrängniß versekt und ihn veranlaßt, über wird uns den menschlichen Ausdruck verzeihen hat das Meer hinweg ihnen zu Hilfe zu eilen, ist von ihm er sich vorbereitet auf die Predigt: Ich bin das selber nicht unmittelbar vorausgesehen und gleich von Brod des Lebens.“ Doch auch die Jünger sollten auf vornherein in Berechnung gezogen, sondern es ist ein das Hören dieser Predigt vorbereitet werden. (Besser.) Eingreifen des Vaters, der zu dem Vorspiel zukünf


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Vom Manna, das Mose den Vätern in der Wüste gegeben.

das zur Gerechtigkeit uns noch fehlt, fo fage es Wüste, wie [in Pf. 78, 23 f.; 105, 40; 2. Moj. doch frei heraus Matth. 19, 16-20).

16, 4 u. 15) geschrieben steht: Er (Gott, durch 29. Jesus antwortete und sprad zu ihnen: Vermittelung Mosis) gab ihnen Brod vom Himmel Das ist Gottes Werk (das er von euch will ge- zu essen [diesem großartigen und langjährigen than wissen und in welchem alle eure übrigen Wunder gegenüber Weish. 16, 21 Anm. gilt uns Werke, deren ihr euch rühmt, gipfeln müssen, dein Zeichen, wo es sich nur um ein Bischen von der wenn sie Gott gefallen sollen), daß ihr an den Erde handelte, für unbedeutend; nun aber müßtest glaubet, den er gesandt hat (und mit dieser Sen- du ein um so größeres Wunder denn jenes, das Šung nun die Forderung an euch richtet, daß ihr Mose gethan, uns sehen lassen, wenn wir dich euch zu ihm in das rechte Verhältniß stellt, wie als Messias annehmen sollen, als der Messias es seinen Heilsabsichten entspricht).

größer ist denn Mose, oder doch mindestens ein Die Juden denken an eine Vielheit sittlichen, Gott eben so großes]. wohlgefälligen Verhaltens; diese soll er ihnen benennen

32. Da sprach Jesus zu ihnen [ihnen beund beschreiben, damit sie wüßten, wie sie es anzustellen hätten, um diese dem Willen Gottes entsprechen- merklich machend, was sie eigentlich sagten, wenn den Leistuugen zu erfüllen. Solcher vorausgesekten sie von Himmelsbrod redeten]: Wahrlid, wahrlich, Mannigfaltigkeit des Verhaltens nun stellt Jesus ein id lage eud, Moses hat (allerdings in Gottes in sich einfaches und einheitliches gegenüber; cin Thun

Volmacht euren Vätern Manna, aber damit ist es immer, aber eins, welches den ganzen Menschen umfaßt und seine ganze Lebensgestalt bestimmt, und

end nicht schon) Brod vom Himmel gegeben nennt als dieses Thun den Glauben an seine Person, (welches das wirklich ist, was der Name besagt]; macht ihn in der Form einer sittlichen Forderung sondern mein Vater giebt [in dem, was er durch geltend. "(Luthardt.) Das Geset der Werke, welches

mich euch giebt, erst jeßt] euch das rechte Brod nur aufbläst, ist jeßt zurüdgeführt auf das einige Geseß des Glaubens, welches den Menschen demüthigt

vom Himmel [von welchem das Manna nur ein und ihm jeden Grund raubt, sich zu rühmen. (Quesnel.) vorbedeutendes, finnbildliches Zeichen war). Der Glaube ist das höchste Thun des freien Wesens, 33. Denn dies (was ihr an mir habt und denn durch ihn giebt es sich hin; und das ist das Größte, was der Mensch thun kann. (Godet.) Das

in mir genießt ist das Brod Gottes, das sin Yehrt Versuchung und Erfahrung, daß Gottes Wort Wahrheit solchen Namen verdient, indem es die anhangen, daß ein berz vor Sünde und Tod nicht beiden Eigenschaften an sich trägt, daß es einererschrede, sondern Gott vertraue und glaube, viel ein

seits] vom Himmel kommt und [andrerseits] giebt saurer und schwerer Ding denn aller Karthäuser und

der Welt die sonst dem Tode verfallen bliebe Mönche Drden sei. (Luther.) Die Pharisäer waren die strengste Partei; aber die unendliche Vielheit ihrer das Leben [V. 39 f., während das Manna nur Anforderungen wiegt leichter als eine Feder gegen das im niederen und unvollkommenen Sinne in Pf. eine Werk, welches Christus verlangt. Der Jude 78, 24 f. Himmels- oder Engelbrod heißt). mußte brechen mit der firchlichen Tradition, welche ihm ein falsches Messiasbild vorhielt, mit allen Aucto

Es ärgert die Juden, daß es der Glaube an diesen ritä welche schon damals cine entschiedene Stellung

Jesus sein jou, dadurch sie Speise wirken, die da bleibet gegen Christum eingenommen hatten, mit der öffent

in das ewige Leben; dazu war er ihnen nicht legitimirt; lichen Meinung, mit den eigenen fleischlichen Gelüsten;

zu einem „dir glauben“ seßen sie das „,an ihn er mußte die Ehre bei den Menschen in den Tod geben

glauben“ herab und meinen damit die einem Propheten und, was das Schwerste war, sich selbst, alle Träume

wie Moses gebührende Anerkennung. Anspruch auf eigener Vortrefflichkeit, alle Ansprüche, selbst etwas zu

diese Anerkennung hatte er in ihren Augen nicht; können, selbst etwas zu sein, selbst etwas zu gelten.

während sie vorhin (V. 14 f.) noch den verheißenen (õengstenberg.)

Propheten in ihm zu finden froh waren, den sie zum

Könige machen woðten, halten sie ihn nun für gering 30. Da spraden sie zu ihm [die Rede von gegen Moses, der für sie ganz andere Siegel aufzudem, was sie sollten thun und wirken V. 27 ff., weisen habe; denn was war die einmalige Speisung in schlauer Weise hinüberlenkend zu dem, was

durch irdisches Brod gegen die vierzigjährige Wüsten

speisung der Väter durch Himmelsmanna? Unter zuvor er zu thun habe, wenn sie ihm ein Recht Speise, die da bleibet in das ewige Leben, verstanden follten zugestehen, den Glauben an seine göttliche sie also nichts Besseres als eine fleischlich ewigSendung von ihnen zu fordern): Was thust du dauernde, stets wieder frisch vorhandene Speise, eine für ein Zeiden [wo möglich gleich hier vor Augen),

unerschöpfliche Speisekammer. ,,Was thust denn Dut auf daß wir findem wir es sehen und daraus

dem Gleiches? was wirkest Du, das des Glaubens

werth wäre? Uns ermahnst Du, bessere als irdische dich für den Messias erkennen] glauben dir? was Speise zu wirken; aber wirke du selbst erst vimmelswirkest du [bringest du als ein solches, den Glaubert {peise, gieb uns Brod vom Himmel zu essen, daß wir uns abgewinnendes Zeichen zu Stande]?

sehen und glauben Dir!" So begegnen ihm die Wider

{acher; aber er hat das Widersprechen' der Sünder 31. (Denn dein gestriges Wunder der Speisung wider sich erduldet (Hebr. 12, 3); voller Sanftmuth, vieler Tausende mit wenigem Brode dort in der ihre Seligkeit mehr suchend als seine Ehre, bricht er Wüste jenseit des Meeres V. 10 ff. fann uns die Rede auch jeßt nicht ab, sondern nimmt in seine noch nicht genügen.] Unsere Väter" baben seinst Predigt den Shrifttext auf, welchen sie angeführt, um

der Selbstüberhebung ihn zu zeihen. Das Manna 40 Jahre lang täglich] Manna gegessen in der muß dazu dienen, das wahrhaftige Brod vom Himmel in desto helleres Licht zu stellen. (Besjer.) Moses Kapernaum zu thun hat, und dieser Bruch wird im hat zwar Brod vom Himmel gegeben, aber nicht das weiteren Verlauf des Gesprächs immer entschiedener Brod, . v. a. das wahrhaftige Brod, das Brod, und entscheidender. Darum können wir der Mehrzahl gegen welches alles andere Brod vom Himmel nicht der Ausleger nicht beitreten, welche meinen, die Juden in Betracht kommit, als Nichtbrod erscheint; dieses hätten ihre Bitte: „Herr, gieb uns allewege solch Brot“ wahrhaftige Brod bildet den Gegensaß gegen die ver- ernstlich, wenn auch irdisdund sinnlich, gemeint oder gängliche Speise, die nur dem Leibe Nahrung giebt. gar eine Ahnung, wenn auch nur eine dunkle, gehabt Die Seele erscheint schon im alten Testament (zuerst von der Hoheit und Herrlichfeit der Gabe, die Jesus in 1. Moj. 49, 6) als die Ehre, der bessere Theil des ihnen mittheilen wolle: nein! sie sind Spötter und reden Menschen (Pf. 7, 6; 16, 9 u. s. w.); nur dasjenige voll Hohns. Die Samariterin am Jakobsbrunnen bei Himmelsbrod also, welches diese nährt, kann als das ihren Bittwort war nur ein leichtsinniges, flatterwahrhaftige betrachtet werden, worauf das Manna haftes, oberflächliches und geistlichen Sachen abgeneigtes vorbedeutend hinwies, welches nach dem Erscheinen des Weltkind, das sich in tändelnder, spielender Weise demi Gegenbildes noch zu verlangen Thorheit ist. (Hengsten ernsten Manne, der sie angefaßt hatte, mit einem berg.) Wenn Jesus sagt: ,,Moses hat euch nicht Brod wohlfeilen Wiß zu entzichen suchte; aber diese Leute vom Himmel gegeben“, so will er nicht leugnen, was hier sind Herzen, die schon, als sie in V. 25 zu Jesil zu Mosis Zeit und durch ihn wirklich geschehen ist kamen, auf den untersten Punkte standen, wo eine (obwohl er mittelbar zugleich andeutet, daß nicht Anfassung von Seiten Christi überhaupt noch möglich Moses selber eigentlich es war, der auch nur das Brod ist, unter der bisherigen Rede und Ge nrede dagegen aus dem irdischen Lufthimmel, das Manna, gegeben, uchr auf dem Gefrierpunkte angekommen und dazu sondern ein Anderer 1. Cor. 10, 3 f.); aber das Brod reif geworden sind, daß das Gericht der Verstodung war es nicht, ivas Moses spendete, das w a hr haftige über sie verhängt werde, und dies Gericht hat danı Brod, wie auch sogleich näher erklärt wird, dieses hat der HErr von da, ivo sie mit ihrer höhnischen Bitte Moses nicht gegeben, das giebt vielmehr ießt der ihm cinen Sodomsapfel (1. Moj. 19, 29 Anm.) žuVater im Himmel. Er giebt es: das Präsens ist werfen, an ihnen zu vollziehen (fc. 6, 10). Wenn nicht zu übersehen; denn das Brod ist Christus die Hörer das geistlich vom HErrn Gesagte fleischlich (V. 35, 41, 48, 51), weldien der Vater jeßt gesandt mißversteheri


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irdisch-niedrigen Herkunft willen, wie ihr sie vor Parteigeist, in welchem einer den andern in seiner Augen habt, euch nothwendig von mir zurück-Starrheit, Befangenheit und fanatischen Aufregung stoßen müßte) unter einander (denn es ist keiner

steigert. Wenn sie sich so vom Parteigeist belehren und

ziehen lassen, so können sie nicht wahrhaft zu ihm unter euch, der den scheinbaren Widerspruch

kommen; wer zit ihm kommen wolle, müsie sich vom lösen vermöchte, ihr bestärkt und befestigt euch Vater ziehen lassen. (P. Lange.) Nicht durch äußervielmehr nur gegenseitig mit solchem Murren in liche Thatsachen will der Erlöser, gleichsam historisch, eurer Aufregung und verschließet euch vollends

auf die Menschen wirken, etwa durch die Mittheilung, den Weg zum Heil; sondern lasjet lieber einen

er sei nicht Josephs Sohn, sondern vom heil. Geiste

gezeugt; vielmehr rein innerlich und geistig, durch die Andern an euern Herzen arbeiten und zur Er- einwohnende kraft der Wahrheit. Fort und fort fenntniß der Wahrheit euch verhelfen.

strahlt er sein Hinimlisches Licht in die Finsterniß der 44. Es kann (nämlich) niemand zu mir Verzen hinein, gewiß, daß es wirte, wo die Gnaden

züge des Vaters sich offenbaren: wo das nicht der tommen, es sei denn, daß ibn [zu mir] || Fau, da hilft alles Andere nicht. Dishausen.) Das ziehe der Vater, der midh gesandt hat Ziehen ist das innerliche Drängen und Hinleiten zu (und so gilts für einen jeden, der zum Heil ge

Christo durch das göttliche Gnadenwirken (Jer. 31, 3), langen will, daß er mit Stilleseint vor dem

welches aber die menschliche Freiheit nicht aufhebt („der Vater ziehet ni wie

an einem slog HErrn auf diesen Zug Gottes in seinem Herzen ziehet“: Berlenb. Bib.), sondern auf dem Wege der merke und ohne Widerstreben ihm folge]; und ich erleuchtenden, anregenden und treibenden Einwirkung werde ihn seinen solchen, der sich ziehen läßt und und der vom Menschen angeeigneten Anweisung durch wirklich zu mir kommt] auferweđen am jüngsten Siefelbe gewinnt (12, 32); das Lehren des Vater:

durch sein Zeugen von Christo gehört zum Ziehen, ist Tage* (V. 39 u. 40).

aber desjen ganzer Begriff nicht, welcher vielmehr den 45. (Das könnte recht wohl bei euch allen, gesammten göttlichen Einfluß, durch welchen die Herzen die ihr ja zum auserwählten Volfe gehört, der dem Sohne gewonnen werden, umfaßt. Im BewußtFall sein; denn diesem Volfe sind große Ver

sein der Gewonnenen stellt sich dieses wie eine heilige

Nothwendigkeit dar, welcher sie gefolgt sind; ebenso heißungen gegeben.] Es stebet geschrieben in den erideint in Weish). 19, 4 das Gegentheil, der Zug des Propheten (näher in Jes. 54, 13., doch ist das Bösen, wie eine ziehende Nothwendigkeit, ohne die nur eine von den mancherlei Weissagungsstimmen

Freiheit aufzuheben. (Meyer.) Ziehen"

Das ist derselben Art, vgl. Jer. 31, 33 F.; Joel 3, 1 f.]:

ein wunderschöner Ausdruck für die geheimnißvolle

Arbeit der göttlichen Liebe an den schuldbeladenen, Sie werden alle von Gott gelehret sein [d. i. in's Jrdische versunkenen, dem Himmel entfremdeten göttliche Einsprachen in ihrem Herzen erfahren, Menschen. Einem unter schwerer Last im Koth verdie menschlichen Unterricht für sie entbehrlich sunkenen Wagen gleicht der Mensd), und die göttliche machen; und das fängt schon an, fich zu erfüllen, Liebe ist das starte Vorgespann, welches ihn aufwärts

und vorwärts zieht. Durch die gesammte Geschichte

zu , den der Menschheit bis auf Christi Erscheinung, von Ádám der Vater gesandt hat). Wer es nun (mit Acht samkeit] höret vom Vater (was dieser von dem lande geht dieser Zug des Vaters zu dem Sohne, der Sohne ihm bezeugt Kap. 5, 36] und lernet es

da fommien sollte; und der

Johannes der Täufer wies nimmt], der kommt zu mir ** [wie ihr die Erempel bis hin zu dem Kindlein, das heute getauft wird, und solcher Leute an meinen Jüngern und Nachfolgern hin zu dem leyten Sünder, der nach einem Erlöser erblickt].

seufzen wird, erstreckt sich der Zug des Vaters nach

dem Sohne, den er gesandt hat. Die Liebe sendet, 46. [Ein solches Rommen zu mir thut aber

die Liebe zieht; niemand kann zu Christo kommen euch allen noth, wenn ihr zum Leben, zum ohne diesen Zug des Vaters. Die Juden übertäubten ewigen Leben gelangen wollt, und dürft ihr nicht mit ihrem Murren das gnädige Locken, welches ießt meinen, auch ohne meine Vermittelung die eurem eben im Schen des Sohnes ihnen widerfuhr; darum Volke gegebenen Verheißungen ererben zu können.)

war an ihnen das Ziehen der Liebe Gottes vergeblich.

(Besser.) Wie der Magnet nicht alles anzieht, sondern Nicht (ist ja jene Weisjagung von den Gottge

nur das Eisen, so muß im Menschen eine Beschaffenlehrtsein awer so gemeint], daß jemand den Vater heit des Gemüths vorhanden sein, wenn der Zug babe gesehen und demgemäß mit ihm in unmit- Gottes einfassung haben soll. (Theophylakt.) Dui telbarem eigenen Verkehr stehen könne), obne der

hältst dem Schafe einen Zweig hin, und so ziehest du

és; Nüsse zeigt man dem Knaben, und To wird er vom Vater [von Anfang bei ihm gewesen und gezogen. Zichen u jene Dinge, die der Zunge nun von ihm her gekommen] ist, der hat den Wohigeschmack gewähren (denn wahr ist der Spruch: Vater geseben*** (und muß nun denen, die ihn eineni jeden zieht, was ihn vergnügt“ – trahit sua nicht gesehen haben, die Gemeinschaft mit ihm quemque voluptas, Virgil.), wie sollte Christus nicht vermitteln Rap. 1, 18; 3, 31 f.).

ziehen, den uns vorhält der Vater zu Leben und

Seligkeit? (Augustin.) Das Ziehen des Vaters ist *) Die Ermahnung, womit Jesus die Murrenden

der Moment, wo die Erwählung und Verordnung zur zurechtweist, ist nicht etwa blos eine Abmahnung von Berufung wird. (P. Lange.) der That Ses' Murrens an und für sich; vielmehr

Endlich wird nicht

mehr gezogen, wer die Wirkungen der göttlichen Gnade zeigt sich darin, daß sie unter einander murren, jener durch hartnäckiges Widerstreben vereitelt, fouidern Gott

[in erfolgreicher Weise, daß er's auch zu Herzen ser alienigheit feit Chrifto, von den Fingern, welche


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bestandtheil des Passamahls bildete; wenn das Blut lauter Leben ist), und id lebe (in diesem meinem vor dem Tode schüißt

, {o ist das Fleisch das Nahrungs- Menschheitsstande] um des Vaters willen (denn mittel, welches positiv das Leben mittheilt - Rettung vom Tode, Mittheilung des Lebens, in diesen beiden

der Vater, mit dem ich in beständiger, wesentThatsachen liegt das Heil vollständig. Jndem Jesus licher Gemeinschaft stehe, theilt mir auch fortfo' die beiden Elemente, Fleisch und Blut, besonders während sein eigenes Leben mit Stap. 5, 26]; erwähnt, kündigt er bestimmt seinen Tod, und zwar

also, wer mic isset (als das lebendige Brod, das seinen gewaltsamen Tod an; denn wenn das Blut fließen und zi trinken gegeben werden soll, so muß

vom Himmel kommen ist V. 51), derselbige wird das Fleisch geschlachtet werden. Hat nun der HErraud leben um meinetwillent [darum, weil er jo im vorliegenden Verse auf das Wie? in der Rede der mein Leben beständig in sich aufnimmt]. wiedersprechenden Juden (V. 52) indireft seine Erflärung, und zwar zunächst in negativer Weise gegeben,

58. Dies [von folcher Beschaffenheit und indem er der menschlichen Verneinung, die in seiner Wirkung] ist das Brod, das vom Himmel kommen Rede lag, eine göttliche entgegenstellie: „ihr saget ist [wie schon in V. 50 gesagt], nicht (aber hat wohl, das kann nicht sein; ich aber sage end), wenn es mit demselben gleiche Bewandtniß] wie mit ihr nicht ciet und trinket, so lebet ihr nicht“; 10 spricht er nunmehr dieselbe zdce in positiver demjenigen Brod vom Himmel, dessen ihr vorhin Form aus, als Verheißung, ja er erhebt den Blick des

so rühmend gedachtet V. 31:) eure Väter baben Gläubigen zu den legten Ziel, auf welches diese [da allerdings] Manna [das in gewissem Sinne Lebensmittheilung hinausläuft

, zu der Auferwedung | ja wohl aud) Hinmelsbrod genannt wird Pf. 78, des Leibes. (Godet.)

24] gegessen und sind [doch gleichwohl] gestorben 54. Wer (dagegen, indem er an mich glaubt [das Manna war also noch nicht das rechte und ” ) den Kräften der zukünftigen Welt, die in mir be- islet das euch zum Genusse sich darbietet schlossen liegen, sich aneignet] mein Fleisd V. 27 ff.], der wird leben in Ewigkeit ti isset* und trinket mein Blut, der hat [V. 51). [ichon hienieden in den innersten Tiefen seines

*) Der HErr gebraucht von hier an vier Mal Wesens] das ewige leben, und ich werde (V. 54 zwei Mal und in V. 56 11. 57 je ein Mal) für i hi [damit dieses Leben auch nach außen hin ,esjen" einen Ausdruck (trogein), welcher die im Vorsich allseitig entfalte] a m jüngsten Tage auf

hergehenden gebrauchten (phagein und esthiein) noch erweden (V. 40).

verstärkt: mit Fleiß essen, recht durch- und eins

essen. Weil nun vor Einseßung des Heil. Abendmahls 55.

Denn mein Fleisd ist die rechte Speise kein Mittel des mündlichen Genusies des Fleisches [eine solche, welche das wahrhaft betvirft, was in

und Blutes Christi da war, so wäre die capernaitische der Idee einer Speise liegt, nämlich Leben da

(finuenfällige) Deutung der Rede des HErrn (V. 52)

unvermeidlich, sollte dieselbe direkter Weise vom münde einzuführen, wo sonst der Tod eintreten müßte), lichen Genießen handeln. Der Glaube vielmehr ißt und mein Blut ist der redite Trank** (welcher und trinkt, und zwar beständig, Jesum Christum; er feine Bestimmung allseitig erfüllt, während andere läßt Christum nicht draußen, sondern nimmt ihn auf, Speise und anderer Trank immer nur theilweis ergreift ihn und in ihm das Leben, ziehet ihn an und

machet, daß wir in ihm sind und erfunden werden; und für kurze Zeit, dazu mir in deilt nicderei

wer' im Glauben das Wort Christi hält, zu dem will irdischen Bereiche wirken].

er kommen und Wohnung in ihm machen (Kap. 14,23). Wer mein Fleisd isset und trinket mcin. Unser Glaube also und Christus, an welchen wir Blut um hier der Vorderjatz von V. 54 tvieder

glauben, bleiben nicht von einander getrennt, wie etwa

unser Gedenken an einen Freund den Freund selber aufzunehmen und darnach das, was dort im

nicht erlangen, seiner nicht Habhaft werden kann: unser Nachsatz gesagt ist, cuch recht klar und selbstver- Gedenken gleicht einer Schüsjel, worin die Vorstellung, ständlich zit machen), der bleibet in mir [daß er

die wir uns von dem Freunde machen, liegen bleibt;

aber der Glaube hat Hände, die an Christum hinanfortwährend in mir lebt und webt), und id reichen.

Indem er selber seine Hand im Wort nach [bleibe] in ihm *** [wirfe und walte ohne jegliche uns ausstredt und in unsre Seele greift, daß sie Unterbrechung in ihm imd bin das Albestimmende lebendig wird, ergreift die also ergriffene Secle wieder für sein Leben in allen Beziehungen und Ver

Christuin, und dies Ergreifen ist eben der Glaube. hältnissen Kap. 15, 4 ff.; °17, 23; 1. Joh. (Beijer. Für das Wunder, welches beim Abendmaht

innerhalb der irdisch-menschlichen Natur geschieht, bez 3, 24).

darf es des Glaubens nicht, um es möglich zu machen, 57. [Die unmittelbare Folge solcher geist- sondern nur des Willens Christi

, es zu thun; und er Yichen Vereinigung ist aber diese :) Wie midi

hat den Willen, es zu thun, wo das gemeindliche

Handeln geschieht, welches er dafür verordnet hat. [indem ich Mensch geworden und daniit aus dem

Aber ein Wunder zu erleben, kann ebensowohl zum ewigen, göttlichen Lebensstande, der mir eignete, Gericht als zum Heile gereichen; und zum Heile geeingetreten bin in den menschlich abhängigen reicht dies zeitweilige Wundererlebnis nur, wo das Stand eines Knechtes Gottes Fej. 42, í Aum.] stetige Wunder der persönlichen Lebensgemeinschaft mit gesandt hat der lebendige Vater (der das Leben

Christo stattfindet. (Hofmann.)

**) Das eine, Christi Fleisch, ist überhaupt erst hat in ihm selbst, in dessen Wesen also alles Speise im wahrhaftigen und wesentlichen Sinne, näin


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Jesus, mitten im Fest zu Jerusalem, lehret im Tempel.

sirung des eigenen Entschlusses Jesu, wenn wir uns in seinem Leben, uns zu gute geschehen. Die oben jo ausdrüden dürfen, vor. Aber

das ist es nun, erwähnte Art der abstrakten Gerechtigkeit und Conwomit Johannes ergänzend eintritt ehe es zu sequenz hat für uns Menschen einen so blendenden solcher Realisirung kommen sollte, hatte sein himm- Schein, daß manches Gemüth sich ganz in sie verliebt lischer Vater dem HErrn Jesu noch ein anderes, außer- und sie zu einer Göttin macht, der es alles zum Opfer ordentliches Werk zugedacht, nämlich den in Kap. 5 bringt, wohl gar auch das eigene bessere Gewissen; entstandenen Conflikt mit den Obersten in Jerusalem desto mehr war es uns nöthig und heilsam, der in solchem Maße zu verschärfen, daß die in den Herzen Anfänger und Vollender des Glaubens ebenfaus in schon aufgestiegenen Mordgedanken, welche keineswegs ciner solchen Lage sich befunden, wo er vielmehr den zurüdgenommen, sondern für den Augenblic nur ver- äußeren Schein der Consequenz und Beharrlichkeit hat tagt, seitdem aber weiter gehegt und gepflegt worden zum Opfer bringen müssen, um dem Vater gehorsam waren (Luk. 5, 17; Matth. 15, 1), entweder in ihrem zu werden. Auf welchem Wege nun und unter welchen teuflischen Wesen erkannt und durch den Glauben an Vorfällen der HErr das Hinaufgehen zu dem Feste Den, der Israels einiger Helfer und Seligmacher sei, bewirkte, ergiebt sich aus §. 70–74 der Evangelienüberwunden würden, oder aber sich noch bestimmter Harmonie; er ging da wirklich, wie der Evangelist ausgestalteten und zur wirklichen Thatvollziehung aus- bemerkt, nicht offenbarlich, sondern gleich heimlich, was reiften; denn dabei läßt es Gott bei keinem Menschen uns besonders auch bei dem Unterschied zwischen den bewenden, daß er mit bösen Gedanken und satanischen Vorgängen in Luk. 10, 38 - 11, 13 und dann in Joh. Anschlägen fort und fort sein Spiel freibt, sie nach 12, 1--19 recht sichtlich unter die Augen tritt. Belieben faßt und nach Belieben wieder zurückstellt,

b. p. 11–36. ($ 75.) Jesus, mitten im Heft zu sondern er treibt ihn dazu, daß er sid) entweder bekehrt oder aber in sein Verderben rennt (vgl. die Bem.

Jerusafont, lehrt im Tempel und verhandelt zu 2. Sam. 24, 1). Mit seinen Obersten zugleich sollte

darnad; mit den Juden. aber auch das ganze Volk stehen oder fallen, wie das

11. Da als Mittwoch den 12. Oktober das ebenfalls einer von den göttlichen Rathschlüssen in der Weltregierung ist, daß Herzensstellung und Bestrafung

Fest der Laubrüst seinen Anfang inahin, Jesus der Regenten und Unterthanen sich einander die Hand aber zu dieser Zeit nur erst bis etwa nach reichen müssen (vgl. zu 2. Rön. 21, 9). Die Bedeutung Jericho gelangt war, die Rückkehr der 70 Jünger dessen, was Jesus nach Kap. 7, 14 – 10, 40 am Laub

dort abwartend Luk. 10, 17., und man also zu hütten- und Kirchweihfest zu Jerusalem und in Judäa redet und thut, für die Geschichte seines Leidens und

Jerusalemt von seiner nachherigen Ankunft V. 14 Sterbens wird von den Auslegern hinlänglich ge

noch nichts ahnete) sudyten ihn die Juden am Fest würdigt. Wenn es nun in der That sich so verhält

, [wunderten sich, ihn nicht ebenfalls im Tempel wie z. B. Hengstenberg es darstellt: ,,alles in diesem vorzufinden, wie sie bestimmt vorausgesegt hatten) Abschnitte dient zur Vorbereitung des Kreuzestodes Jcsu; der Haß der Juden ist in fortwährendem Wachsen

und sprachen unter einander: Wo ist der? begriffen, und Jesus steigert ihn wie absichtlich durch

Der Ausdruck „Juden“ bezeichnet hier das Ganze das unablässige Hervorheben der den Juden so an

des Volts mit Einschluß der Oberen; man wird, weil stößigen Hoheit seiner Person“, so ergiebt sich ja als

die Berechtigung fehlt, lektere speziell darunter zu die natürliche Schlußfolgerung, daß der HErr nicht

verstehen, auch das Wort „der“ nicht verächtlich fasjen irgendwie aus eigenem, sozusagen menschlichem Antrieb,

dürfeni, es wurde vielmehr von den Leuten verschiedener also geredet und gehandelt hat, sondern daß er hier

Richtung mit verschiedenem Affekt gesprochen. Das einer Aufgabe sich unterzicht, welche durch eine besondere

Wort steht nicht selten in hervorhebender Bedeutung: Difenbarung des Vaters ihm zu Theil geworden. Sein

,,der Berühmte, der ausgezeichnete"; als eine hervorHinaufgehen nach Jerusalem zum Laubhüttenfest, dessen

ragende Persönlichfeit wurde Jesus von allen Seiten Folgen er im Gegensaß zu dem, was die Brüder sich

angesehen, die Gedanken der verschiedenen Richtungen davon versprachen, klar erkannte, ist sowenig in seinem

bewegten sich um ihn. (Hengstenberg.) So viel hatte eigenen „ich will begründet, daß vielmehr, was ihn

man bereits eingesehen, daß es von großer Bedeutung jelber betrifft, es bei ihm hieß: „ich will nicht“; aber

für die Zukunft des ganzen Volkes sein müsse, ob er er ist auch hier gehorsam geworden, hat sich dem

Erfolg haben werde oder nicht; mit großer Spannung anders lautenden Willen des Vaters gebeugt und eins

wartete man daher darauf, was er nun Neues thuil seiner schwersten Werke mit diesem Hinaufgehen auf

werde, um eine Entscheidung herbeizuführen. (Caspari.) sich genommen, ähnlich dem, als er den Judas

Daß er nun gleichwohl nicht beim Feste erschien, das Sjdarioth in die Zahl der Zwölfe mit aufnahm (vgl.

legte sich wie ein Bann auf die verzen, und ließ sie Anm. zu Matth. 10, 2 unter Nr. 12). Wir stellen

des fonit so fröhlichen Festes nicht recht froh werden. uns die Sache so vor: Noch am Abend desselbigen

Ji ber That ist kein Fest ohne Christum ein Fest. Tages, an welchem die Brüder zu Jesu getreten und

(Vengel.) Wo ist denn Er? möchte man auch manchnach seinem abschläglichen Bescheid von ihm niach

mal bei geräuschvollen Kirchenfeierlichkeiten oder bei Nazareth zurückgekehrt waren, verkehrte er die Nacht

gelehrten, geschmückten Predigten fragen; wo ist denn hindurch mit dem Vater im Gebet; es lag ihm sein

Er, die Hauptperson? (Goßner.) ferneres Werk, da er allerdings Galiläa verlassen 12. Und c8 war an diesem und den beiden wollte, auf dem Herzen, und zwar nach Peräa hinüber gedachte er zu ziehen. Aber da ward ihm der Auf folgenden Tagen] ein groß Gemurmel (schüchternes dhluß vom Vater: „nicht jeßt sogleich nad Peräa

und halblautes, nur in einzelnen Kreisen geführtes hinüber, sondern zuvor nach Jerusalem hinauf, Hinauf gegenseitiges Gespräch] von ihm unter dem [an schon jept während der bevorstehenden Tage des Festes!" heil. Stätte zusammenströmenden] Volt [aus dem Wenn der Vater damit ihn in eine Lage gebracht hat, wo es den äußeren Anschein gewinnt, als sei er seinem

ganzen Lande). Gtliche sprachen: Er ist fromm eigenen, gegen die Brüder fund gegebenen Vorjat (meint es gut und wohl mit der Nation, daß untreu geworden, so ist das auch, wie alles Andere

diese nur Glück und Segen davon haben würde,


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tisch anwenden würden, konnte Jesus faum hofien; | lasien Kap. 2, 23; 10, 32] gethan (das an dem darum fügt er dem positiven Erkenntnißwege dort Fest in stap. 5, 1.fi.1, und es wundert eud alle* hier noch ein negatives Kennzeichen bei, das auch dem blödesten Auge offen lag. Wer blos seine subjektiven (als läge darin ein Sabbathsbruch). Meinungen zu Markte bringen will, dem ist es nicht 22. Wie aber verhält es sich denn mit dem um die Wahrheit zu thun, sondern um seine eigene Sabbathsgebot? ist es wirklich, wie ihr mir einer Gesinnung, die das Ihre , Ehre oder Vortheit gegenüber vorgebt

, das unbedingt höchste Gebot,

dent alle andern untergeordnet werden müßten, sucht. Wer dagegen durch seine ganze Thätigkeit und durch deren Erfolg tyatsächlich zeigt, daß es ihm nicht wenn ein Conflikts - Fall vorliegt?

Nun fehet:) um das Seine zu thun ist, wer für sein Wirken nichts Moses [für dessen Sabbathsgebot ihr so sehr erntet als Haß und Schmähung, und dennoch unbeirrt

eifert) bat (in der Verordnung: 3. Moj. 12, 3] fortfährt auf des Vaters Willen, Recht und Ehre hinžiuweisen, der beweist damit, daß er wahrhaftig ist, die

euch darum gegeben die Besdneidung, nicht, daß Wahrheit zum Inhalt seines Wesens und einer Lehre fic von Mose tommt, sondern von den Vätern [er und keine Unlauterkeit in sich hat. (Ebrard.)

giebt mit jener Verordnung nicht ein neues, †) Es ist ein Werk der Liebe, wenn Jesus den cigenes Gebot, sondern nimmt nur ein schon in Juden ihren Mordanschlag gerade herausjagt, ob sie den Tagen der Väter erlassenes Gebot 1. Moj. vielleicht vor ihrem eigenen Gedanken erschrecken und

17, 12, dem er sich unterordnet, wieder auf]; fo von ihm lassen möchten; aber die, welche damit

noch wenn bei einem Stnäblein der achte Tag umgehen, wollen von ihrem Vorhaben jeßt nicht wissen und lassen deshalb in V. 20 dic Undern, welche nach seiner Geburt auf einen Sabbath fällt, für wirklich nichts davon wissen, für sich reden. (Luthardt.) welchen Moses verordnet hat: „da sollst du kein 20. Das Bolt antwortete und sprady: Du

Werf thun" 2. M. 20, 10) besdneidet ihr den bast den Teufel [besjer: einen Teufel oder un- Meniden am Sabbath (ohne alles Bedenken, weil fanberen Geist, bist besessen, daß du dich so

ihr recht wohl wisset, daß das Gebot der Begrundlosent finsteren Argwohn hingiebst 1. Sam. schneidung höher steht, als das des Sabbaths, 16, 14 ff.; Joh. 8, 49, 52; 10, 20 f.), wer

und dieses jenem weichen müsse). sucht sidh zu tödten? [wir wissen nichts davon,

23. So [nun in der von euch selber gedaß jemand unter uns eine soldie Absicht hegte.]

übten Praxis] ein Mensd die Beschneidung an

nimmt am Sabbath (auch am Sabbath derselben In Jerusalem war die Absicht der Oberen kein Geheimnis (vgl. V. 25); gleichwohl ist denkbar, daß

unterzogen wird, obwohl sie doch unzweifelhaft gerade nicht die ganze Masse des anwesenden Volks das Thun cincs Werkes ist ihr unterzogen unterrichtet war von diesen Plänen, und konnte daher wird nicht nach jeweiligem Belieben, sondern füglich aus seiner Mitte die hier vorliegende Gegen:

grindjäglich und geflissentlich), auf daß nicht das rede fomnien. Denn die um die Sache wußten, schwiegen und konnten es ganz gerne sehen, daß die Gesep Mofis [das sie ein für alle Mal auf den Andern die ausgesprochene Beschuldigung des HErrn

achten Tag festiegt, ohne den Sabbath davon als eine Ausgeburt des Wahnsinns behandelten; daß auszutitehnien] gebroden werde (wie bei einem aber auch diese Andern nicht etwa Jesu näher standen, beweist die rohe Art ihrer Entgegnung. (v. Burger.) zürací ibr denn Da mit euren galligen, heftigen

Aufschub der Handlung ja geschehen würde): „Du hast einen Teufel": das ist der Refrain der Juden, wenn sie sich im Gewissen getroffen fühlen

Groll aus irgend welchem stichhaltigen Grunde] und sich sonst nicht helfen können. În Kap. 10, 20 über midy, daß id) [während die Beschneidung agent fie: er hat einen Teufel und rajet"; dicje doch nur auf ein einzelnes Olied fich bezieht den Stelle zeigt, daß es nicht bloße Redensart ist, wenn sie Icfum für vom bösen Geist besessen erflären.

ganzen Mensden (jenen achtunddreißigjährigen Allerdings handelt es sich um einen gestörten Zustand,

Nranfer 5, 5 ff. an cinen ganzen Leibe] babe aber sie leiten die Störung aus der Besigung durch an Sabbath gesund gemacht** [gleich als habe cinen böfen Geist ab. (engstenberg.) Ciit Prediger solches Wert recht tvohl an diesem Tage unternicht erwarten, sich vor den Leuten der Welt ge

bleibeit förmeit und sei, an demselben dennoch rechtfertigt 311 sehen: die bescheidenste Klage ist ein neues Verbrechen vor ihrem Geiste. (Quesnel.)

verrichtet, mit ein büfes Werks?

24. Niditet nidyt [wie ihr mit solcher Mei21. Icsus [auf ihre nicht zur Sade schörige, nur cine leere Ausflucht bildende Gegenrede schein, wie die Sache äußerlich euch in die Augen

ning thuet) nad dem Anseben [dem bloßen Annicht näher cingehend, sondern an seinen Vor- fällt, nämlich als ein Wert 9 ch Iecht hin], sonwurf in V. 19 ohne Weiteres anknüpfend) ant

dern riditet cin redites Gericht*** indem ihr dem wortete (wegen seiner Handlungsweise in Stap. 5,

Zeugniß cures eigenen Gewissens Raum gebt, 6 ffu, um deretwillen sie ihn als einen des Todes schuldigen Sabbathsschänder verfolgten, sich zu

daß es sich hier um ein gutes, heilsames Werk

gehandelt hat, das je eher, je lieber geschehen rechtfertigen) und prady (31 ihnen): Gin ciniges

mußte, um die in 3. Moj. 19, 18 gebotene Liebe Werf habe id [nach den früheren, die ich bei euch

zu üben Sach. 7, 9). zu Jerusalem verrichtete und die ihr selber als

*) Nicht daß er nur Ein Werk in Jerusalem übergute und eines Propheten würdige habt geltenhaupt gethan habe, will Jesus jagen, sondern daß ein Ein einiges Werk habe ich gethan, und es wundert euch alle.


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37. Aber am leßten Tage des Festes, der (3. Moj. 23, 43 Anm.): das war die Feier der Wun: am berrlidsten war [d. i. Mittwoch den 19. DE- derbrunnen, welche Gott den wandernden Volfe bei tober des F. 29 — vgl. den leşten großen Tag

seinem Zuge durch die Wüste eröffnet hatte; weil nun

der achte Tag die Einkehr in Canaan bezeichnete, po des Laubhüttenfestes, sowie den 19. Dktober des

fiel an diesem Tage das Wasserschöpfen weg. Die I. 66 n. Chr. unter d, Absatz 4 6 des II. Wunderbrunnen schienen da wie versiegt, und es entAnhangs), trat Jesus auf [indem er nach dem stand ein Gefühl des Mangels und der Lecre; aber Gottesdienst des Morgenopfers mitten im Vorhof lichsten Tage bei'den Fejtfeiernden sich einstellen mußte,

eben dies Gefühl, welches gerade am achten, dem Herrdes Volkes in hoch aufgerichteter Gestalt sich hin ist der Funkt, an welchen Jesus seine Einladung an stellte), rief (mit lauter, durchdringender Stimme) knüpft

. Hatte doch überhaupt der Tempel anf Morija und sprad [Jes. 55, 1 ff.]: Wen da [im geist- selber keine Quelle, sondern nur der Tempelberg, lichen Sinne des Worts Matth. 5, 6] Sürstet,

außerhalb der Ringmauern des Heiligthums, weshalb der komme zu mir und trinke* [des Wassers, das

man auch das Wasser für den Tempel erst von dem

Brunnen Siloah heraufholen mußte ein Zeichen ich ihm gebe 4, 14].

und Sinnbild, daß auch dem Priesterthum und Opfer38. Wer [denn solcher meiner Einladung fultus noch der rechte Lebensgeist fehle; unter dem

Walten des theokratischen Geistes wußte aber auch folgt und dadurch zu mir kommt und meines

Israel bei seinem Wasserschöpfen der zukünftigen Quelle Wassers trinkt, daß er] an mich glaubet, wie des Heils, die Jehova seinem Volke eröffnen wolle, die Sdrift sagt, von deß (zu einem Tempel sich zu trösten. (P. Lange.) Durch sieben Tage Gottes geheiligten] Peibe (genauer: Leibes währte das Symboi; am achten Tage kommt nun seine innerem, dem Mittel- und Sammelpunkt seines

Auśdeutung. (engstenberg.) Mit dem Felsen also,

welchen Gott als Mittel gebraucht hat, sein Volk zu geistlichen Besikthums] werden (in den reich

tränken, vergleicht sich Jesus in seinem Ausruf (1. Cor. lichen und kräftigen Erweisungen der ihnen inne- 10, 4). In Kap. 2 hat er sich vorgestellt als den wohnenden Heilsfüllel Ströme des leben wahren Tempel, in K. 3 als die rechte eherne Schlange, digen Wasser & fließen (die über Andere sich

in K. 6 als das Himmelsbrod, das rechte Manna, in

K. 7 ist er der rechte Fels, dann in S. 8 dic wahre ergießen und sie ebenfalls des Heils theilhaftig

Feuersäule, und so fort bis St. 19, wo er endlich das machen].

Vorbild des Osterlamms erfüllt. So benupt der HErr 39. Dao (was er da redete von Strömen jedes Fest, um den ganzen alten Bund in seine Person lebendigen Wassers, die von seinen Gläubigen bineinzubilden: so sehr fühlt und weiß er sidh ais das

wahre Wesen aller theokratischen Vorbilder. (Godet.) ausgehen würden] sagte er aber [um den Leser

**) Wer zu mir kommt, den will ich also zubegleich hier in das rechte Verständniß seines reiten, daß er nicht allein für seine Person soll gelabt Wortes einzuführen 2, 21] von dem Geist, welden und erquickt werden, daß er seinen Durst löschen mag (vom Tage der Pfingsten ab] empfahen sollten,

und des Durstes ledig werden, sondern will ihm zil die an ihn glaubten und griff damit noch von

einem starken steinern Faß machen, ihin den heil.

Geist und Gaben geben, daß er zit andern Leuten einer andern Seite her, als in V. 33 f., in die fließe, sie tränke, tröste, stärke, vielen anderen Leuten Zeit nach seinem Hingange hinein]; denn der auch diene, wie ihm durch mich geholfen ist. Also heilige Geist (nicht seiner Person, sondern der in thut St. Petrus am Pfingsttage, da er mit seiner Fej. 44, 3; þes. 36, 26 f.; Joel 3, 1 f. ver

Predigt als mit einem Wasserstrom aus des Teufels

Reich ausrottet und ausschwemmet dreitausend Menschen, heißenen Ausgießung und Wirkung nach) war die er in Einer Stunde erlöjete: er wäsdit sie von [dazumal, als der HErr in dieser Weise sich Sünden, Tod und Teufel. (Luther.) Das in V. 38 äußerte) nod nidt da, denn Jesus war nod nidt Gesagte ist nicht bloße Ausführung des in V. 37 Geverkläret ** (Rap. 16, 7).

sagten; denn die Worte: „wer an mich glaubet“ ent

sprechen nicht dem „wen da dürstet“, sondern vielmehr *) Da der achte Tag (22. Tisri) nad) 3. Moj. den Worten: „der komme zu mir und trinke“ wie 23, 35. F. 39; 4. M. 29, 35; Neh. 8, 18 den sieben öfters bei Johannes, ist die Idee, mit der der voreigentlichen Festtagen mit zugezählt wurde, jo hat ge- hergehende Vers schließt, der Ausgangspunkt für den wiß auch Johannes diesen Tag, nicht, wie manche folgenden. Die erlangte Gnade wird das Mittel

, eine Ausleger glauben, den siebenten gemeint, zumal es in neue, höhere Gnade zu erlangen (vgl. Sap. 1, 16); späterer Zeit gangbar" war, von einer achttägigen der von Christo mit lebendigem Wasser Getränkte wird Laubhüttenfeier zu reden (2. Macc. 10,6). Worin die so mit dem, was er empfängt, gesättigt werden, daß besondere Auszeidinung diejes als des',,herrlichsten" er nun in Strömen lebendigen Wassers für Andere hier charakterisirten Tages bestanden habe? Es war überfließt. (Godet.) Absichtlich stellt im jeßigen Abeben der große Schlußtag des Festes, zur feierlichen schnitt der Evangelist neben das zukünftige Gericht des Rückehr aus den Hütten in den Tempel bestimmt und Unglaubens, davon der Schluß des vorigen Abschnitt3 als Sabbath geheiligt, daher er auch besondere Ge- handelte, die Verheißung des zukünftigen Guts, die bräuche, Opfer, Gesänge hatte. Jene Charakterisirung dem Glauben gegeben ist; die Verheißung ist aber eine des Tages entspricht dem feierlichen Auftritte Jesu mit doppelte: wer glaubt, soll nicht blos selbst Genüge dem großen Wort' der Einladung und Verheißung, finden in dem Geist, der ihn erfüllen wird, sondern das er an demselben redete; das Feierliche dieses Auf- auch dieses Heilsgut Andern verinitteln; und nun foll tretens stellt sich in dem „er trat auf“, sowie in dem durch Wirkung des Geistes auch die Teibliche Natur „rief“ (vgl. V. 28) dar. (Meyer.) Eins aber fehlte des Gläubigen eine heilige Stätte, eine Stätte und dem achten Tage, was die anderen auszeichnete, das Quelle des Geistes, und ein Mittel seiner Mittheilung nach dem Morgenopfer übliche festliche Wasserschöpfen werden. Diese Geisteswirkung ist aber abhängig von der Verklärung Jeju, weil Gottes Geist in dieser Be- auf welche die so eigenthümliche Erwähnung des stimmtheit erst dann auch Geist seiner verklärten Natur Leibes zurückgeführt werden könnte. Man hat daher ist, also erst von da an Geist der Naturverklärung, versucht, die Worte auf den vorangehenden Saß: „wer Geist des Wunders für die Gläubigen sein kann. an mich glaubt“ zu beziehen und sie so zu deuten, als Sieht also Jesus im vorigen Abschnitt (V. 3 ff.) hin follte damit ein schriftgemäßer Glaube bezeichnet werauf die Folge, welche seine Erlösung für das ungläu- den; sie sind aber unzweifelhaft Anführungsformel bige Israel hat, so nun hier auf die, welche sie für und bezeichnen den im folgenden Sap enthaltenen Gedie Seinigen hat; letzteres ist aber ebenfalls ein Ge- danken als einen schon vom prophetischen Wort des richt für Israel. Dies geht damit der Zukunft ver- alten Testaments ausgedrückten. In diesem ‘nun finden lustig, welche ihm durch den Quell Siloah bedeutet, allerdings sich mehrere solche Stellen, wo von dem durch das Wort der Verheißung gedeutet ist, welches Hause des HErrn, dem Tempel auf Zion oder der von einer Geistesausgießung über alles Fleisch und Stadt Jerusalem geweisjagt wird, daß eine Quelle von einem Strome des Heils, der von Zion ausfließen da ausgehen werde, die hinausfließt in die Weite und werde, rebet. (Luthardt.) Erst nachdem das Haupt Leben und Segen verbreitet (Joel 3, 23; Hes. 47, 1 ff.; der erlöseten Gemeinde sein Sühnungswerf auf Erden Sach. 14, 8). Nachdem dann der HErr in V. 37, an ausgerichtet hatte und erhöhet war zur Rechten Gottes, die Ceremonie des Wasserschöpfens aus der Quelle ward der Geist, der auf ihm ruhete ohne Maß und Siloah sich anschließend, als denjenigen Heilsbrunnen dessen Fülle in seiner gottmenschlichen Person be- fich charakterisirt hat, aus welchem jeder, der da dürste, schlossen war, entbunden, daß er zum Gemeingut aller init Freuden Wasser schöpfen und trinken solle zu vollwurde, welche an ihn glaubten, und sie mit Christo kom:mener Befriedigung seines Durstes, nimmt er in einigte zu Einem Leibe; darum heißt er auch seitdem V. 38 Beziehung auf jene Weisjagung; und gleichwie ebenso der Geist Gottes, wie der Geist Christi, und ist er nun in N'ap. 2, 19 u. 21 seinen cigenen Leib als das Pfand des Erbes, mit dem sie versiegelt sind auf Tempel bezeichnete, so stellt er hier den Leib derer, den Tag der Erlösung (Röm. 8, 9; Ephes. 1, 14; 4, die an ihn glauben, als denjenigen Tempel dar, von 30). Darum feßt auch Betrus (Apoitg. 2, 33) 'die welchem jene alttestamentlide Weisjagung von einem Mittheilung des Heil. Geistes an seine Gemeinde in davon ausgehenden Strom gelte. Diesen Gedanken, Abhängigkeit von der Verklärung Jesu, und bestätigt daß der Leib der an Christum Gläubigen um des in durch diese Hinweisung das Wort Johannis in unserm ihnen wohnenden und sie erfüllenden heil. Geistes Terte. (v. Burger.) Die Jünger, solange Jesus noch willen ein Haus des HErrn oder ein Tempel Gottes bei ihnen war, glaubten an ihn, und sie glaubten sei, spricht Paulus in 1. Cor. 6, 19 klar und unzweidurch den heil. Geist, deß Sausen sie hörten aus Jesu deutig aus; indesjen ist die hier vorliegende Stelle doch Munde und in Jesu Werken; sie gingen daher in insofern noch verschieden von jener, als im Grundtext Geistes-Luft, umströmt von Seiftesfluth, beschirnit nicht sowohl der „Leib“, als vielmehr der „Baud)" unter Geistesflügeln. Aber noch nicht von ihnen genannt ist: von deß Bauche werden Ströme lebenströmte der Geist aus, er war noch beschlossen in Jesu digen Wassers fließen. Darunter ist das Leibes-Innere fichtbarer Person; erst nachdem dieser Sejus, getreu- zu verstehen, welches zuerst den Tranf in sich aufziget von den Juden, auferweckt und durch die Rechte nimmt und dann das übrige Wasser wieder von sich ausGottes erhöhet, zu einem HErrn und Christ gemacht war, gießt (Spr. 13, 25; 1. Cor. 6, 13); der Ausdruck enthält nachdem er durch seine Auferstehung eingegangen war also ein Gleichniß, so daß es keineswegs verfehlt ist, in seine Herrlichkeit und als Verklärter den Seinen wenn manche Ausleger ihn auf das Herz beziehen, sich offenbarte, erst da kam der Geist zu ewigem gleichwie auch in Spr. 18, 8 1. 20, 27; Sir. 51, 29 Bleiben auf und in sie, um von ihnen auszuströmen der von Luther mit Herz" übersepte hebräische Ausin die Welt. (Besser.) Der Satz des Evangelisten druck eigentlich das Leibes-Innere als die Stätte jeestreitet nicht init der alttestamentlichen, namentlich lisch-geistiger Erfahrungen und Thätigkeiten (Hab. 3, 16) prophetischen Geisteswirksamkeit, da hier von dem bezeichnet und das Innere der Persönlichkeit überhaupt Geiste, sofern er das Prinzip des specifisch christlichen meint. Hierdurch aber_rüdt unsre Stelle noch näher Lebens ist, geredet wird; in dieser charakteristischen dem, was in Hohel. 7, 2 Salomo zur Sulamith Bestimmtheit, in welcher er der Geist Christi, der Geist spricht: ,,Dein Nabel ist wie ein runder Becher, dem der Verheißung, der stindschaft, der Gnade, das Pfand nimmer Getränk mangelt; dein Bauch ist wie ein des Erbes, der Geist des Auferweckens Jesu von den Weizenhaufen, umsteckt mit Lilien“ und damit das ihr Todten ist (Ephef. 1, 13 f.; Köm. 8, 11 11. 15; þebr. beiwohnende Vermögen preist, Labung und Erquidung, 10, 29) ind verheißungsgemäß nach der Erhöhung Nahrung und Stärkung in geistlicher Hinsicht der Christi gegeben werden sollte (Apostg. 2, 33), war übrigen Menschenwelt darzubieten; diese Stelle hat der noch nicht da, wie ja auch die Gnade und Wahrheit HErr wohl noch bestimmter im Auge gehabt bei seinem erst durch Christunt geworden (Stap. 1, 17). Erst Áusspruch, und nun nicht blos das Hohelied für einen mußte Jesus auf dem Wege des Todes zum Himmel Theil der „Schrift“ erflärt, sondern auch der allezurückkehren und das himmlische Reich antreten, um gorischen Auslegung desselben das Siegel der Bestäals Mitherrscher des Vaters und Herr über alles, also tigung aufgedrückt. auch des Geistes (Rap. 17, 5; 1. Cor. 15, 25; 2. Cor. 3, 18), den Geist vom Himmel aus zu senden; diese