Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun

Taifun “Haishen”: Ein tropischer Wirbelsturm bewegt sich derzeit auf Japan zu.

Ob Taifun, Hurrikan oder Zyklon – diese Bezeichnungen stehen alle für tropische Wirbelstürme. Welcher Begriff verwendet wird, hängt von der Art und Region seiner Entstehung ab. Tornados und Orkane sind hingegen eigene Wetterphänomene. Wir erklären den Unterschied.

16.09.2020, 17:48 Uhr

In Japan haben die Behörden mehr als eine Million Menschen dazu aufgerufen, sich vor einem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen. Taifun “Haishen”, der bereits der zweite Sturm in einer Woche ist, rollt vom Süden Japans auf die südwestliche Küstenregion Kyushu zu. Im Zentrum des Taifuns werden Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern pro Stunde erwartet. Meteorologen befürchten, dass die hohen Wellen in den Küstenorten zu Überflutungen führen könnten.

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Stürme mit hohen Geschwindigkeiten haben viele verschiedene Namen. Ob eine solche Naturgewalt als Orkan, Taifun, Hurrikan oder Tornado bezeichnet wird, hängt meistens von der Region ab, in der er auftritt. Eine Übersicht.

Von einem Sturm sprechen Meteorologen immer dann, wenn Windgeschwindigkeiten von mehr als 74 Kilometer pro Stunde (km/h) erreicht werden. Erreicht ein Sturm die Stufe elf auf der Beaufort-Skala, die Windgeschwindigkeiten ab 103 km/h erfasst, ist laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) von einem Orkantief oder Orkanzyklon die Rede.

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Im Februar hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für weite Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe wegen des Sturmtiefs “Sabine” herausgegeben.

Um einen Orkan handelt es sich bei einem Sturm der Beaufort-Stufe zwölf mit Geschwindigkeiten über 117 km/h. Orkane kommen überwiegend in der zweiten Jahreshälfte in Mittel- und Nordeuropa vor. Sie entstehen durch Luftdruckveränderungen, die in der Regel durch das Zusammentreffen von warmen und kalten Luftzonen ausgelöst werden. Typisch für die Auswirkungen von Orkanzyklonen ist laut DWD die Entstehung von Wellen bis zu 15 Metern Höhe.

Hurrikan, Taifun und Zyklon sind Bezeichnungen für tropische Wirbelstürme, die über dem Ozean entstehen. Diese Wirbelstürme werden erst ab der tropischen Orkanstärke von 119 km/h als solche bezeichnet. Die unterschiedlichen Namen richten sich dabei nach der Region, in der sie auftreten.

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In der Nordwestpazifik-Region im asiatischen Raum heißen diese Wirbelstürme Taifune. Als Zyklon werden die Wirbelstürme im Indischen Ozean südlich des Äquators, im Golf von Bengalen und im Südpazifik bezeichnet. In der Karibik, über dem Atlantik und östlich der Westindischen Inseln heißen die Tropenstürme Hurrikane. Nach Angaben der amerikanischen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) kann das Auge oder Zentrum eines Hurrikans einen durchschnittlichen Durchmesser von 48 Kilometern erreichen.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern erreichte der tropische Wirbelsturm “Fani” am 3. Mai 2019 die Gegend um die indische Küstenstadt Puri.

Die Stürme enstehen auf der Nordhalbkugel überwiegend zwischen Juni und November, auf der Südhalbkugel hingegen meistens zwischen Dezember und Mai. Die tropischen Wirbelstürme sind eine Sammlung von Gewitterwolken, die durch die sogenannte Corioliskraft aus Verdunstungen an der Meeresoberfläche entstehen. Treffen sie auf Küstenregionen, “bestehen auch große Gefahren für die Bevölkerung des betroffenen Landes, zum Beispiel durch Taifunschäden, Überschwemmungen und Erdrutsche”, weiß der DWD.

Tornados, die auch als Großtromben, Wasser- oder Windhosen bezeichnet werden, entstehen hingegen auf eine andere Art. Der DWD erklärt: “Ein Tornado kann entstehen, wenn starke Temperaturgegensätze herrschen und Luft aufsteigt oder gehoben wird.” Wärme und Wind entwickeln sich zu einer Luftsäule, die um eine senkrechte Achse rotiert.

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Am 5. Mai 2015 war ein Tornado durch Bützow gezogen und hatte in zehn Minuten in der Altstadt schwere Verwüstungen hinterlassen.

Mit einem Durchmesser von bis zu einem Kilometer sind Tornados viel kleiner als tropische Wirbelstürme, können jedoch ebenfalls hohe Geschwindigkeiten erreichen – und haben eine vergleichbar große Zerstörungskraft. Der Unterdruck im Zentrum des Tornados lässt einen Sog entstehen, der stark genug ist, um Autos oder Hausdächer mitzureißen.

Als Tornadoregion ist der Mittlere Westen der USA bekannt. Dort trifft häufig trocken-kalte Luft aus dem Norden mit feucht-warmer Luft aus der Region des Golfes von Mexiko zusammen. In Europa kommt dieses Wetterphänomen seltener und meist nur in abgeschwächter Form vor.

Aktualisiert am 14.09.2018Lesedauer: 2 Min.

Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun

Hurrikan "Florence" auf dem Atlantik: Die durch die Erddrehung entstehende sogenannte Corioliskraft bewirkt, dass die Luft beginnt, sich um ein Zentrum zu drehen. (Quelle: Nasa/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa-bilder)
Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun
Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun
Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun
Der unterschied zwischen hurrikan zyklon und taifun

Mit starken Winden, Regen und Flutwellen hat der Hurrikan "Florence" die Küste des US-Bundesstaates North Carolina erreicht. Auf der anderen Seite der Erdkugel nähert sich der Taifun "Mangkhut" den Philippinen. Taifun, Hurrikan, Zyklon – was sind eigentlich die Unterschiede dieser Naturgewalten?

Taifune, Hurrikans und Zyklone sind allesamt tropische Wirbelstürme. Wie sie jeweils genannt werden, kommt darauf an, wo sie sich befinden. Taifune sind tropische Wirbelstürme im westlichen Pazifik. Im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik spricht man von Hurrikans, im Indischen Ozean von Zyklonen. Sie entstehen über dem Meer, wenn das Oberflächenwasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet.

Die durch die Erddrehung entstehende sogenannte Corioliskraft bewirkt, dass die Luft beginnt, sich um ein Zentrum zu drehen. Über Land verliert der Sturm schnell an Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt.

Tropische Wirbelstürme: Die Luftmassen rotieren rasend schnell

Tropische Wirbelstürme können einen Durchmesser von einigen hundert Kilometern haben – im August 2011 war Wirbelsturm "Irene" gar über 1.000 Kilometer breit. Typisches Kennzeichen eines Wirbelsturms ist das sogenannte Auge, eine windstille Zone von etwa 20 Kilometern Durchmesser im Wirbelzentrum. Die Luftmassen rotieren rasend schnell – auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn – um das Auge des Sturms.

Der Sturm selbst bewegt sich hingegen eher gemächlich vorwärts. Sein Weg kann relativ gut vorausberechnet werden. Für Menschen sind nicht nur die Stürme selbst gefährlich, sondern auch die von ihnen ausgelösten Flutwellen oder begleitende Regenfälle. Letzteres gilt vor allem für bergige Regionen wie beispielsweise Indonesien.

Wirbelstürme können unterschiedlich starke Windstärken haben

Wirbelstürme werden je nach Windstärke auf einer Skala, der Saffir-Simpson-Skala, in Kategorien von 1 (119 bis 153 Kilometer pro Stunde) bis 5 (schneller als 249 Kilometer pro Stunde) eingeteilt. Bleibt die Windgeschwindikeit unter 119 Kilometern pro Stunde, so verwenden Meterologen den Begriff "Tropischer Sturm".