Darf man sich in der schwangerschaft tätowieren lassen

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Tattoo in der Schwangerschaft: Gefährlich oder harmlos?

Schwangerschaft und Tattoo - passt das zusammen? Eher nicht, da sind sich Mediziner einig. Gegen das Stechen einer Tätowierung in der Schwangerschaft sprechen einige triftige Gründe.

Auch interessant: Wie gefährlich ist Alkohol in den ersten Schwangerschaftswochen wirklich?

Gründe gegen ein Tattoo während der Schwangerschaft

Sind Sie schwanger und möchten sich tätowieren lassen, sollten Sie damit besser bis nach der Entbindung warten. In diesem Praxistipp zeigen wir Ihnen, was Sie beachten sollten.

Sich während der Schwangerschaft tätowieren zu lassen, ist kein guter Einfall. Außerdem sind die wenigsten Tätowierer für solch ein Vorhaben vorbereitet. Im Folgenden haben wir die Gründe für sie aufgelistet.

  • Während der Schwangerschaft ist Ihre Haut besonders empfindlich, dadurch sind die Schmerzen beim Tätowieren stärker als normal.
  • Grundsätzlich sollten Sie zusätzliche Stresssituationen in der Schwangerschaft meiden. Durch die anfallenden Schmerzen und dem damit verbunden Stress kann es unter Umständen sogar zu einer Frühgeburt führen.
  • Zusätzlich kann es passieren, dass Sie während des Tätowierens ohnmächtig werden. Dies möchte und kann kein Tätowierer verantworten.
  • In manchem Fällen kann es passieren, dass Ihr Körper die Tattoo-Farbe aufnimmt. Somit gelangt diese in Ihren Blutkreislauf und kann Ihrem ungeborenen Kind schaden.

Nach einer Schwangerschaft kann es vorkommen, dass Ihre Haut an verschiedenen Stellen gedehnt ist. Dadurch kann es passieren, dass Ihr neues Tattoo schnell an Glanz und Form verliert.

  • Außerdem spielen besonders während der Schwangerschaft Ihre Hormone verrückt. Somit kann es sein, dass Sie nach der Geburt Ihres Kindes eine andere Einstellung zu Tattoos bekommen.
  • Wenn Sie nach der Entbindung Ihr Neugeborenes stillen, sollten Sie auch dann zunächst mit dem Tätowieren warten. Es besteht immer noch die geringe Gefahr einer Infektion durch die Muttermilch.
  • Auch mit Bauchnabelpiercings sollten Sie während der Schwangerschaft vorsichtig sein, hier gilt es einiges zu beachten.

Schwanger tätowieren - darauf sollten Sie achten(Bild: Pixabay/lisa runnels)

Darf man sich in der schwangerschaft tätowieren lassen

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Darf man sich in der schwangerschaft tätowieren lassen

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Schwerpunkt Naturheilverfahren und Akupunktur


Es ist keine gute Idee, sich während der Schwangerschaft ein Tattoo machen zu lassen, und Sie werden vermutlich auch keinen Tätowierer finden, der bereit ist, einer Schwangeren ein Tattoo zu stechen. Lesen Sie hier, warum Sie sich in der Schwangerschaft nicht tätowieren lassen sollten:

  • Es kann vorkommen, dass jemand während des Tätowierens ohnmächtig wird. Wohl kein Tätowierer möchte dieses Risiko mit einer Schwangeren eingehen.
  • Tattoo-Nadeln sind scharf und die Schmerzen können ein Schock sein. Das kann bei einer Schwangeren noch schlimmer sein, da ihre Haut besonders empfindlich ist. Generell können besonders stressige Situationen während einer Schwangerschaft zu einer Frühgeburt führen. Es kann zwar niemand voraussagen, ob eine Tätowierung zu dieser Art von Stress führen kann – aber Sie sollten dieses Risiko lieber nicht eingehen.
  • Seit Januar 2022 sind Tattoo-Farben mit bestimmten Konservierungs- oder Bindemitteln verboten. Aber auch schon vorher wurde von der Verwendung insbesondere in der Schwangerschaft davon abgeraten, da die Tinte, mit der das Tattoo seine Farbe bekommt, von Ihrem Körper absorbiert werden könnte. Es ist nicht bekannt, was passieren kann, wenn diese Farbe über Ihren Blutkreislauf zu Ihrem ungeborenen Kind gelangt. Gehen Sie also lieber kein Risiko ein.
Die Empfehlung lautet deshalb: Warten Sie lieber mit einer Tätowierung, bis Ihr Kind geboren ist. Es könnte auch sein, dass Ihre Einstellung zu Ihrem Körper sich ändert, wenn Sie schwanger sind. Vielleicht finden Sie nach der Geburt Ihres Kindes, dass ein Tattoo doch keine so gute Idee ist. Es gehört ja auch zu einer Schwangerschaft dazu, dass Ihre Haut an bestimmten Stellen gedehnt wird und Sie zunehmen. So ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Tattoo ganz anders aussieht, wenn Sie Ihr Kind geboren und Sie Ihre Schwangerschaftspfunde wieder verloren haben. Wenn Sie sich trotz all dieser gewichtigen Argumente nicht von Ihrem Plan abringen lassen wollen, dann beachten Sie Folgendes: Suchen Sie sich einen Tätowierer, der Handschuhe trägt, sterile Nadeln benutzt und dessen Studio und alles, was er an Werkzeug benutzt, ebenfalls sauber und sterilisiert ist. Ist das nicht der Fall, könnten Sie eine gefährliche Infektion wie Hepatitis B, Hepatitis C oder HIV bekommen. Wenn Sie stillen und ein Tattoo haben wollen, ist es besser zu warten, bis Sie abgestillt haben. Auch hier besteht das (geringe) Risiko einer Infektion, die Sie über die Muttermilch auf Ihr Kind übertragen könnten. Genauso ist es mit Piercings: Auch hier besteht die Gefahr einer Infektion, die sie während der Schwangerschaft oder Stillzeit auf Ihr Baby übertragen könnten, wenn Sie das Piercing in dieser Zeit machen lassen. Lesen Sie mehr über Piercings während der Schwangerschaft.

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Quellen

CKS. n.d. Hepatitis B. NHS Clinical Knowledge Summaries. www.cks.nhs.uk [Accessed July 2010]

CKS. n.d. Hepatitis C. NHS Clinical Knowledge Summaries. www.cks.nhs.uk [Accessed July 2010]

Lawrence RM and Lawrence RA. 2004. Breast milk and infection. Clinics in Perinatology 31(3):501-28

Reprotox. 2008. Stress. www.reprotox.org [Accessed July 2010]


Quellen anzeigen Quellen verbergen

Tattoos und Piercings sind heute etwas ganz Normales – manche tragen nur eins, andere viele. Beides gilt als Körperschmuck, den nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen tragen. Doch wie sieht es in der Schwangerschaft aus? Da können Tattoos und Piercings durchaus Probleme machen. Wir erklären dir, warum.

Ein Tattoo in der Schwangerschaft

Laut statista haben 14 % aller Deutschen ein Tattoo, 10 % sogar mehr als eines. Ob am Arm, an den Beinen oder am Po und Knöcheln oder Hals – die Möglichkeiten, sich ein Tattoo stechen zu lassen sind groß, manche haben sogar den ganzen Körper tätowiert. Während Tattoos an anderen Körperstellen keine Probleme bereiten, sieht es mit Tätowierungen an Bauch und unterem Rücken anders aus, vor allem beim Tattoo in der Schwangerschaft.

Probleme mit Tattoos

Dehnungsstreifen

Frauen haben oft ein sehr schwaches Bindegewebe. Ein Tattoo auf dem Bauch oder in der Leiste kann sich durch die Schwangerschaft oder die Schwangerschaftsstreifen verzerren und verändern. Du musst damit rechnen, dass dein Tattoo nach der Geburt ganz anders aussieht als zuvor. "Aus einem kleinen Delfin wird bis zum neunten Monat ein gigantischer Wal und danach ein verzogener Delfin, dessen einstmals gerade Linien von den Unebenheiten der Schwangerschaftsstreifen durchbrochen sind", berichtet Maik Frey, Tätowierer in Esslingen und Pressesprecher von Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT) e.V. Auch wenn man das wieder ein wenig korrigieren kann – so wie ursprünglich sieht es in der Regel dann nicht mehr aus.

Unter die Haut

Hast du ein Tattoo auf dem Bauch, das bis in die Schamgegend reicht, musst dir auf jeden Fall klar sein, dass der operierende Arzt bei einem eventuellen Kaiserschnitt natürlich keine Rücksicht auf die Schönheit deines Tattoos nehmen kann – er schneidet nicht an der passendsten Stelle der Körperverzierung, sondern dort, wo es nötig ist – insbesondere, wenn es schnell gehen muss.

PDA bei der Geburt

Ein anderer Aspekt bei einem Tattoo in der Schwangerschaft ist viel wesentlicher, und der betrifft Tattoos am unteren Rücken, manchen auch besser bekannt als so genanntes „Arschgeweih“. Solltest während der Geburt eine Periduralanästhesie, kurz PDA notwendig sein, kann es sein, dass sich der Anästhesist im Kreißsaal weigert, einer Schwangeren mit Tattoo diese örtliche Betäubung in Rückenmarksnähe zu geben. Durch die Tätowierung besteht die Gefahr, dass mit der Punktionsnadel schädliche Farbpigmente in den empfindlichen Rückenmarkskanal gelangen und es dort zu Entzündungen kommt.

Zu empfehlen ist es auf jedem Fall, das Thema rechtzeitig anzusprechen, zum Beispiel bei der Vorstellung zur Geburt in der Klinik oder bei einer PDA-Informations-Veranstaltung.

Tattoo stechen lassen in der Schwangerschaft?

Auch wenn du schon wieder mit einem neuen Tattoo liebäugelst: Während der Schwangerschaft solltest du dir keine oder nur kleine Motive tätowieren lassen, damit Stress und Schmerzen für Mutter und Kind nicht zu groß sind. Und es dürfen nur zugelassene Farben verwendet werden. Seit Mai 2009 gilt die Tätowiermittelverordnung, nach der nur Farben mit strengen Grenzwerten für Schwermetalle und andere Giftstoffe zugelassen sind.

Stick and Poke

Sich in der Schwangerschaft tätowieren zu lassen, sollte gut überlegt sein und eher nicht getan werden. Der Körper ist zu dieser Zeit viel empfindlicher und die Schmerzen viel größer. Im schlimmsten Fall kann die schwangere Frau sogar ohnmächtig werden. Hinzu kommen Stress durch die Schmerzen, aber auch die Möglichkeit, dass Farbe in den Blutkreislauf gelangt und dem Kind schaden könnte.

Piercing in der Schwangerschaft

Das klassischste Piercing – für die Ohrlöcher – ist weit verbreitet. Über die Hälfte der 18 bis 59-Jährigen in Deutschland trägt Ohrlöcher. Beliebt bei Frauen sind aber auch Piercings an den Brustwarzen, am Bauchnabel sowie Intimpiercings. Da diese Körperstellen während der Schwangerschaft stark wachsen sollten die Piercings in der Schwangerschaft abgenommen werden. Wahrscheinlich wirst du das ohnehin schon von selber tun, da die Brustwarzen sehr empfindlich werden und die Haut am Bauch bald spannt. Im letzten Drittel der Schwangerschaft könnte es wegen der ansteigenden Spannung sogar zu einem Riss des Loches kommen.

Intimpiercings sind schon bei den Vorsorgeuntersuchungen äußerst störend. Spätestens bei der Geburt müssen sie entfernt werden. Die Verletzungsgefahr für Mutter und Kind ist zu groß. Viele Schwangere empfinden durch das Anschwellen von Brust, Bauch und Schamlippen den Körperschmuck als so unangenehm, dass sie ihn ohnehin schon von selbst ablegen.

Darf man sich in der schwangerschaft tätowieren lassen

Schwangerschaftspiercings als Alternative

Wenn du auf dein Piercing nicht verzichten willst, können Schwangerschaftspiercings für dich eine gute Alternative sein. Sie sind aus Kunststoff und können normalerweise bis zur Geburt drin bleiben. Dabei gibt es auch hübschere Modelle mit Baby, Storch oder Glitzersteinchen. Sie alle sind biegsam und wachsen mit. Je nach Anbieter kosten sie zwischen 10 und 30 Euro. Bei der Geburt oder beim Kaiserschnitt müssen diese Modelle jedoch, im Gegensatz zum einfachen Schwangerschaftspiercing, herausgenommen werden.

Schwangerschaftspiercing 1,6mm 32mm Flexibel Kunststoff Bioflex Banane Piercing 12/14/16/18mm

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 19.04.2022 19:45 Uhr

Den Wunsch nach einem neuen Piercing jedoch solltest du, ebenso wie beim Tattoo, besser bis nach der Geburt verschieben. Sich während der Schwangerschaft ein neues Piercing stechen zu lassen, kann unnötige Komplikationen wie Entzündungen oder Schmerzen verursachen. Daher gilt dasselbe wie beim Tattoo: Es ist nicht verboten, es wird aber abgeraten, denn es besteht eine erhöhte Gefahr für Komplikationen.

Nicht nur auf Tattoos in der Schwangerschaft und auch Piercings sollte man aufpassen. Während der Schwangerschaft solltest du ebenfalls die Ernährung beachten, denn es gibt einige Sachen, die du dann nicht essen solltest. Schau dir an, welche das sind.

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Bildquelle: Getty Images/Casarsa Guru; molka

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