Das Ergebnis einer Studie der finnischen Universität Turku ist keine Überraschung, allerdings ist die Begründung der Wissenschaftler neu: Attraktive Frauen werden als weniger dominant angesehen, das berichtet das britischen Journal „ Biology Letters“. Weiche Gesichtszüge, große Augen, volle Lippen und hohe Wangenknochen – die meisten Männer finden diese weiblichen Attribute anziehend. Vor allem wenn sie aus einem Land mit gutem Gesundheitsstatus kommen. In Ländern mit einer schlechteren Gesundheitsversorgung ist die klassische Weiblichkeit nicht ganz so gefragt, da weniger femininen Frauen ein höheres Durchsetzungsvermögen zugesprochen wird. In gut versorgten Regionen der Welt sei das weniger relevant, so die Studie, die Männer setzen auf Sanftheit. Knapp 2000 Männer aus 28 Ländern sollten aus 20 Fotopaaren jeweils das für sie attraktivste wählen. Vor allem bei japanischen Männern – Japan verfügt über eine gute Gesundheitslage – waren die sehr weiblichen Gesichtszüge hoch im Kurs. Anders dagegen bei Männern aus Nepal – einem Staat mit eher schlechter Gesundheitsversorgung: Dort war die Vorliebe für klassische Weiblichkeit am schwächsten ausgeprägt. Zudem spielt vermutlich auch der unterschiedliche Testosteronspiegel der Probanden eine Rolle, in Regionen mit einem schlechten Status ist der Testosteronwert bei Männern im Durchschnitt geringer. Für Attraktivität sind mehrere Faktoren verantwortlich, etwa die Form des Gesichts, die Figur oder die Stimme. Wer denkt, eine ruhige, etwas tiefere Stimmlage würden Männer besonders sexy findet, irrt. Hohe, quietschige Frauen-Stimmen kommen nämlich besser bei Männern an! Auch wenn es etwas irritierend klingt, aber Stimmen wie die von Paris Hilton oder Heidi Klum wirken offenbar besonders auf Männer. Bisher vermuteten wir, dass diese Stimmen eher als nervig empfunden werden – offenbar aber nur von Frauen. Eine Studie der Universität von Kalifornien in Los Angeles zeigte, dass eine hohe Stimme Männern Fruchtbarkeit suggeriert. Die Stimme einer Frau wird übrigens höher, je näher der Eisprung rückt, also dann, wenn die Frau am fruchtbarsten ist. Wissenschaftler der australischen Universität von New South Wales in Sydney machten die erstaunliche Entdeckung, dass nicht etwa Frauen mit großen Brüsten oder langen Beinen als besonders attraktiv bewertet werden, sondern diejenigen, die besonders lange, schlanke Arme hatten. Daneben waren vor allem Jugendlichkeit, eine schmale Taille und hohe Körpergröße Merkmale, die als besonders schön wahrgenommen wurden. Die Länge der Beine hatte dagegen kaum Einfluss auf die Einschätzung der Attraktivität. Symmetrie heißt das Zauberwort! Die horizontalen Züge einer Frau sind dann perfekt, wenn der Abstand zwischen den Pupillen knapp halb so groß ist wie der zwischen den Ohren. Vertikal ist ein Gesicht dann perfekt, wenn der Abstand zwischen Augen und Mund etwas mehr als ein Drittel des Abstands zwischen Haaransatz und Kinn beträgt. Frauen haben im Durchschnitt größere Augen als Männer, ihr Kiefer ist schmaler, der Kieferwinkel ist nicht betont, die Lippen sind voller und die Augenbrauenwulst ist weniger ausgeprägt. In der Arbeitswelt sind attraktive Frauen und Männer offenbar tatsächlich im Vorteil. Sie sind seltener arbeitslos als weniger Gutaussehende und verdienen im Schnitt mehr, so das Ergebnis der Leuphana-Universität Lüneburg. Eine ausgesprochene Schönheit helfe nach Ansicht der Wissenschaftler bei der Stellensuche genauso viel wie ein Uni-Abschluss. ► Auch in Sachen Intelligenz liegen schöne Menschen vorn. Attraktive Frauen erreichten in zwei großen Untersuchungen mit insgesamt fast 50 000 Probanden 11,4 Punkte mehr als der normale IQ-Durchschnitt. Bei gutaussehenden Männern waren es sogar 13,6 Punkte mehr. Selbst auf das Beziehungsleben hat auf die Attraktivität Auswirkungen: Ein Forscherteam der University of Liverpool untersuchte die Beziehungsgeschichten von mehr als 100 Paaren und ließ zugleich ihre Attraktivität bewerten. ► Dabei kam heraus, dass die Paare, in denen die Frau deutlich besser aussah als der Mann, oft nur wenige Monate zusammen blieben. Diejenigen, bei denen beide Partner ähnlich attraktiv waren, blieben länger oder für immer zusammen. Auch wenn der Mann der Attraktivere war, hielten die Beziehungen länger. Die berüchtigten freien Radikale greifen Eiweiße an. Folge: Das Bindegewebe wird schlaff. Tipp: Aprikosen und Nüsse stecken voller wertvoller Radikalenfänger. Dieses Vitamin fördert die Bildung elastischer Fasern – und kann auch kleine Fältchen ausgleichen. Es kommt in Fisch, aber auch in Milch und in Eiern vor. „Vitamin H“ hieß dieses B-Vitamin früher – und das stand für „Haut und Haar“, denn ein Mangel begünstigt Hautentzündungen, die Haare werden schnell grau und fettig. Außerdem macht das Biotin die Nägel fest. Es kommt in Haferflocken und Kräutern wie Petersilie vor. Veränderungen der Fingernägel (Rillen), raue, spröde Haut und brüchige Haare können auf Eisenmangel hindeuten. Gute Eisen-Quellen sind Linsen und Naturreis. Das Metall sorgt dafür, dass ausreichend Farbpigmente in die Haare gelangen, damit sie ihren eigenen Glanz aufbauen können. Und es bremst die Hautalterung. Kupfer kommt in Erbsen, Bohnen und Nüssen vor. Der Stoff ist eine unersetzliche Komponente des Keratins, der Grundsubstanz von Haaren und Nägeln. Und nur wenn dieses Eiweiß ausreichend vorhanden ist, kann die Haut Feuchtigkeit binden und somit straff und elastisch bleiben. Ein Tipp für die Silizium-Versorgung ist das Schönheitsgetreide Hirse. Eine ausreichende Versorgung mit dieser Aminosäure stoppt Oxidationsprozesse, welche viele Alterserkrankungen auslösen können. Auch brauchen die für das Haarwachstum wichtigen Proteine genügend Cystein. Eine gut schmeckende Cystein-Quelle ist Brokkoli. Bitterstoffe kurbeln die Produktion der Magensäfte und die Fettverbrennung an, so dass hautwelkende Schlacken gar nicht erst entstehen können. Ideal hierfür sind Chicoreé und Grapefruit. Überschüssige Säure lagert unser Organismus im Bindegewebe ab – das daraufhin schnell schlaff wird und zu Cellulitis neigt. Was da hilft, sind in Quellwasser eingelegte Mandeln. Eine große Hilfe beim Entsäuern des Körpers sind Ballaststoffe, weil sie den Magen aufräumen – und gleichzeitig für eine flotte Verdauung und damit für eine langfristig schlanke Linie sorgen. Zu den Ballast-Stars zählen Weizenkleie und gequollener Leinsamen. Zumindest in den USA kommen Männern mit femininen Gesichtszügen und dunklem Teint beim weiblichen Geschlecht gut an – besser als muskulöse Typen mit herben Zügen. Das ergab eine Untersuchung der Universitäten New York und Princeton. Kann man anhand der Gesichtszüge oder anderer körperlicher Merkmale auf Charaktereigenschaften eines Menschen schließen? Auf jeden Fall neigen wir dazu, uns an der äußeren Erscheinung zu orientieren, wenn wir uns eine erste Meinung über das Gegenüber bilden. So haben Studien Hinweise darauf geliefert, dass Gesichter aufgrund ihrer Form als unterschiedlich vertrauenswürdig wahrgenommen werden. Britische Psychologen etwa berichteten, dass Männer mit breiteren Gesichtern in Tests eher dazu neigten, das Vertrauen anderer Probanden zu missbrauchen als solche mit schmalem Antlitz. Zugleich war das Misstrauen anderer Testteilnehmer gegenüber diesen Männern auch größer. Solche Ergebnisse bestätigen nun tschechische Wissenschaftler. Und neben der Gesichtsform oder dem Gesichtsausdrucks spielt offenbar auch die Augenfarbe eine Rolle bei der Beurteilung des Charakters. Männer mit blauen Augen, so schreiben Karel Kleisner von der Prager Karls-Universität und seine Kollegen im Fachmagazin Plos One, erscheinen anderen als weniger vertrauenswürdig als Braunäugige. In einer früheren Studie hatten die Wissenschaftler festgestellt, dass braune Augen bei Männern relativ häufig mit einer bestimmten Gesichtsform zusammen auftreten, die von anderen als Hinweis auf einen glücklichen und somit vertrauenswürdigen Menschen interpretiert werden. Blaue Augen sollen dagegen häufiger in Männergesichtern sitzen, die eher wütend und damit weniger vertrauenswürdig wirken. Die Psychologen stellten vor diesem Hintergrund die Hypothese auf, "dass braunäugige Individuen als vertrauenswürdiger wahrgenommen werden als blauäugige, da bestimmte bleibende Gesichtsmerkmale mit der Augenfarbe korrelieren". Diese Idee wollten sie mit ihrer Studie prüfen und zugleich feststellen, ob die Augenfarbe allein schon den Eindruck beeinflusst, den wir vom Gegenüber haben. Zu diesem Zweck legten die Forscher Studentinnen und Studenten Fotos von je 40 männlichen und 40 weiblichen Gesichtern vor, die sie als mehr oder weniger vertrauenswürdig beurteilen sollten. Abgebildet waren junge Erwachsene mit blauen oder braunen Augen. Augenfarbe ausgetauschtWie viele Personen exakt am Test teilnahmen, lässt sich der Studie leider nicht entnehmen. Denn Kleisner und seine Kollegen geben an, dass die Bilder "von 238 Teilnehmern beurteilt wurden (142 Frauen und 98 Männer)". Und fahren fort: "Von den insgesamt 248 Beurteilern äußerten sich 105 zur Vertrauenswürdigkeit, 103 zur Attraktivität und 30 zur Dominanz. Die Beurteiler selbst unterschieden sich in der Augenfarbe: 99 hatten blaue Augen, 61 grüne Augen und 78 braune Augen." Bleibt zu hoffen, dass es sich hier nur um Schreibfehler handelt, und die Zahlen in den statistischen Tests vernünftig verwendet wurden. Denn hier werden nacheinander 238, 240, 248 und dann wieder 238 Versuchsteilnehmer angegeben. Wie die Psychologen jedenfalls nun berichten, "hatte die Augenfarbe einen signifikanten Effekt, wobei die braunäugigen Gesichter als vertrauenswürdiger wahrgenommen wurden als die blauäugigen". Allerdings beobachteten die Wissenschaftler auch in dieser Studie eine starke Korrelation zwischen der Augenfarbe und der Gesichtsform: Blauäugige Männergesichter weisen den Forschern zufolge eine eckigere untere Gesichtspartie, ein längeres Kinn, einen schmaleren Mund, relativ kleine Augen und weiter auseinander stehende Augenbrauen auf. Gesichter mit diesen Eigenschaften wurden zugleich als wenig vertrauenswürdig wahrgenommen als jene von braunäugigen Männern. Diese zeichnen sich durch ein runderes und breiteres Kinn, einen breiteren Mund, relativ große Augen und enger zusammenstehende Augenbrauen aus. Um zu überprüfen, ob die Augenfarbe allein einen Effekt hat, retuschierten die Forscher die Augen auf den Männerbildern und legten diese 106 anderen Versuchsteilnehmern vor. Diesmal konnte kein Unterschied zwischen blauen oder braunen Augen festgestellt werden - wohl aber zwischen den Gesichtern mit unterschiedlicher Form. Bestimmte Gesichtsmerkmale findet man bei Personen mit blauen Augen (a: Frauen, d: Männer) oder mit braunen Augen (c: Frauen, f: Männer) häufiger als in einem Durchschnittsgesicht (b: Frauen, e: Männer). Gesichter von Männern, die als weniger vertrauenswürdig eingeschätzt werden (g) unterscheiden sich von männlichen Durchschnittsgesichtern (h) oder vertrauenswürdig erscheinenden Gesichtern von Männern. (Foto: Kleisner K, Priplatova L, Frost)Das Fazit der Psychologen: "Obwohl braunäugige Gesichter als vertrauenswürdiger wahrgenommen wurden als blauäugige, war es nicht die braune Augenfarbe per se, die diese stärkere Wahrnehmung der Vertrauenswürdigkeit verursacht hatte, sondern eher die Gesichtsstrukturen, die mit braunen Augen zusammen auftreten." Warum Augenfarbe und Gesichtsform offenbar zusammenhängen, ist noch unklar. Versuche, den Charakter eines Menschen im Alltag anhand der Form und Augenfarbe zu beurteilen, sollte man trotz der Erkenntnisse vergessen. Zwar hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass wir manche Charaktereigenschaften von bislang Unbekannten innerhalb von Sekunden tatsächlich häufig identifizieren. Das konnten etwa die britischen Psychologen David Perett und Anthony Little am Beispiel von Studenten zeigen, die zutreffend als gewissenhaft oder extravertiert eingeschätzt wurden. Doch diese Studien geben Hinweise auf mögliche Trends - mehr nicht. Der Charakter einer Person formt sich zwar auf der Grundlage der Gene und offenbar auch durch den Einfluss von Hormonen im Mutterleib. Eine wichtige Rolle bei der Bildung unserer Persönlichkeit spielen aber die Erfahrungen, die wir insbesondere während der Sozialisation machen. Und die schlägt sich nicht in der Gesichtsform nieder. Es bleibt deshalb dabei: Don't judge a book by its cover. Wer das nicht berücksichtigt, wiederholt die Fehler von Wissenschaftlern, die in der Vergangenheit ebenfalls versuchten, äußere Merkmale mit dem Charakter zu verbinden - und zwar durchaus auf der Grundlage systematischer Beobachtungen. So hatte der Schweizer Pastor Johann Caspar Lavater bereits im 18. Jahrhundert seine populäre Theorie der Physiognomik aufgestellt, die allerdings bereits damals der Physiker und Aufklärer Georg Christoph Lichtenberg verspottete und ad absurdum führte. Ebenfalls gescheitert sind im 19. Jahrhundert die Versuche des italienischen Mediziners Cesare Lombroso, typische körperliche Merkmale von "geborenen Verbrechern" zu finden und einen entsprechenden Katalog zu erstellen. Die Nationalsozialisten griffen Lombrosos Vorstellungen allerdings wieder auf und rechtfertigten unter anderem mit ihnen die Verfolgung, Zwangssterilisation und Euthanasie von Kriminellen. |