Die größten Eisflächen der Erde liegen rund um den Nordpol und den Südpol. Wegen ihrer besonderen Lage bekommen die Polargebiete nur sehr wenig Sonnenlicht und Sonnenwärme ab, die Sommer sind dort besonders kurz. Deshalb ist es dort immer extrem kalt – das ganze Jahr über herrschen Temperaturen von bis zu minus 70 Grad Celsius. Durch die Kälte konnten sich in den Polargebieten riesige Eismassen bilden. Eismassen in GrönlandQuelle: Colourbox Das Eis der Arktis rund um den Nordpol bedeckt im Winter einen großen Teil des Nordpolarmeers. Es erstreckt sich dann über eine Fläche von mehreren Millionen Quadratkilometern. Zum großen Teil handelt es sich dabei um eine Eisschicht, die auf dem Meer schwimmt. Außerdem bedeckt das arktische Eis die nördlichen Gebiete von Europa, Asien und Nordamerika. EisbärQuelle: Colourbox Dagegen befindet sich der Südpol auf einem Kontinent, der Antarktis. Die Antarktis ist der kälteste Ort auf der Erde. Ihre Landmasse liegt fast völlig unter einem Panzer aus Eis und Schnee begraben, der bis zu 4 Kilometer dick ist. Fast drei Viertel des Süßwassers auf der Erde sind in diesem Eis gespeichert. Pinguine in der AntarktisQuelle: Colourbox Menschen, Tiere und Pflanzen haben sich dem Leben im „ewigen Eis“ angepasst. Eisbären oder Rentiere schützen sich zum Beispiel mit einer Fettschicht und einem dichten Fell gegen die Kälte. Die Antarktis bewohnen nur wenige Menschen, die Arktis ist etwas stärker besiedelt. Die bekanntesten Bewohner der Arktis sind die Inuit in Nordamerika und Grönland, daneben gibt es auch die Lappen in Nordskandinavien und Naturvölker im nördlichen Sibirien. Früher lebten sie dort als Nomaden und bewegten sich mit Hundeschlitten fort. Heute benutzen sie Schneemobile und viele von ihnen leben in Städten. In den Eiswüsten um die Pole wächst wegen der großen Kälte kaum etwas. Der Boden zwischen den Polregionen und der kalt-gemäßigten Zone ist bis in große Tiefe dauerhaft gefroren. Nach dem lateinischen Wort „permanere“ für „andauern“ nennt man diesen Untergrund daher auch Permafrost. Nur wenige Monate im Jahr taut er etwas auf. Dann können besonders abgehärtete Pflanzen wie Moose, Flechten oder Zwergsträucher darauf wachsen. Diese Region rund um die Polargebiete wird auch subpolare Tundra genannt. Eismassen im PolarmeerQuelle: Colourbox Die Polarregionen sind die kältesten Gebiete der Erde. Gerade hier zeigt sich auch, dass sich die Erde aufheizt: Seit einigen Jahren beobachten Forscher, dass die Eismassen von Arktis und Antarktis schmelzen. Die Folgen dieser Erwärmung lassen sich noch nicht genau abschätzen. Klar ist aber schon jetzt, dass viele Lebensräume durch das Schmelzen der Pole bedroht sind. Eislandschaft in der ArktisQuelle: Colourbox Klassische Mercator-Projektion: Die Regionen in Polnähe sind viel grösser als jene in Äquatornähe. Bild: wikipedia / Lars H. Rohwedder Unsere Vorstellung der Grösse einzelner Länder ist völlig falsch. Der Grund dafür sind Landkarten wie Google Maps, die Nordamerika, Russland oder Europa grösser wirken lassen, als sie es eigentlich sind. Weltkarten führen uns an der Nase herum. Das fundamentale Problem: Sie sind immer auf die eine oder andere Weise falsch, da man eine Kugel unmöglich wirklichkeitsgetreu auf einer zweidimensionalen Karte abbilden kann. Entweder stimmt die Form der Länder und Kontinente, dafür sind die Flächen verzerrt. Oder die Flächen sind korrekt dargestellt – auf Kosten der richtigen Form. Die Erde ist kugelförmig. Zweidimensionale Karten sind daher zwangsläufig verzerrt, wie diese GIF-Animation leicht verständlich zeigt. Bei der Projektion einer Kugeloberfläche auf eine Ebene entstehen also immer Verzerrungen. Länder in Polnähe erscheinen daher oft als gigantische Flächen. Grönland (2,2 Millionen km2) zum Beispiel sieht so gross aus wie der ganze Kontinent Afrika (30,3 Millionen. km2). «Schuld» daran trägt die Mercator-Projektion aus dem 16. Jahrhundert, auf der bis heute viele Weltkarten beruhen. 1569 zeichnete der deutsche Kartograph Gerhard Mercator eine Weltkarte, die sich durch hohe Winkeltreue auszeichnet, was insbesondere für die Schifffahrt bzw. Navigation zentral ist. Mit seiner Karte konnte erstmals ein gesteuerter Kurs als Gerade eingezeichnet werden. Populär ist die Mercator-Projektion auch, weil sie die Formen von Ländern – zumindest lokal betrachtet – kaum verzerrt. Für die Form- und Winkeltreue muss unsere gewohnte Landkarte aber einen Preis zahlen: Die Flächen werden verzerrt. Äquatornahe Länder werden viel kleiner als polnahe Länder dargestellt, so dass sich die wahre Grösse von Ländern schlecht vergleichen lässt. Auch Google Maps basiert auf der Mercator-Projektion und zementiert somit unser verzerrtes Bild der Welt. Um uns vor Augen zu führen, wie falsch unsere Vorstellung der Grösse einzelner Länder ist, lässt uns die interaktive Webseite thetruesize.com Länder an andere Orte verschieben. Wir haben damit ein bisschen experimentiert und das ist dabei herausgekommen. bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson bild: thetruesize / watson Die Mercator-Projektion prägt unser Weltbild, da Nordamerika, Russland aber auch Europa grösser wirken, als sie es eigentlich sind. Umgekehrt unterschätzen wir die wahre Grösse von Kontinenten und Ländern in Äquatornähe wie Afrika oder Indonesien. Deswegen ist die Mercator-Projektion noch lange nicht in jeder Hinsicht schlecht. Sie eignet sich für Seekarten oder zur Landvermessung. Genau für diese Zwecke wurde sie auch von Gerhard Mercator entwickelt. Nebst der Mercator-Projektion gibt es Dutzende weitere Versuche, die kugelförmige Erde auf einer Ebene abzubilden. Bekannt ist etwa die Gall-Peters-Projektion, die weitgehend flächentreu ist. Länder werden so entsprechend ihrer wahren Grösse dargestellt. Die Gall-Peters-Projektion ist flächentreu, aber weder form- noch winkeltreu. Afrika etwa wird so in die Länge gezogen. Die Mercator-Projektion ist winkeltreu, aber nicht flächentreu. Arktis und Antarktis sind viel zu gross dargestellt. Allerdings ist die Gall-Peters-Projektion nicht formtreu und weist ebenfalls massive Verzerrungen auf; in Äquatornähe sind die Flächen stark in die Länge gezogen, während sie in Polnähe in die Breite gezogen sind. Bekannt ist auch die flächen-, aber nicht winkeltreue Mollweide-Projektion, die insbesondere für klimatologische und biologische Karten (z.B. Klima-Zonenmodelle) genutzt wird. Weltkarten sind also nicht per se richtig oder falsch, da keine Projektion absolut wirklichkeitsgetreu sein kann. Jede Weltkarte hat ihren bestimmten Nutzen und ihre Fehler. Gut ist, wenn wir uns dessen bewusst sind, wenn wir Google Maps und Co. betrachten. (via boredpanda) |