Ab wann darf man schmücken für weihnachten

Eines vorweg: Ab wann Weihnachtsdeko zu Hause aufgestellt und aufgehängt wird, ist Deine ganz eigene Entscheidung. Die eigenen vier Wände sind zur eigenen Gestaltung da und wer sich das ganze Jahr in Kerzenschein und Weihnachtskugeln einkuscheln will, soll das ruhig tun.

Doch ab wann Weihnachtsdeko allgemein hervorgeholt wird, lässt sich viel enger eingrenzen: Häufig wird zum ersten Advent (meist der letzte Sonntag im November) mit der Dekoration begonnen. Dazu gehören zum Beispiel folgende Elemente:

  • Der Adventskranz
  • Der Adventskalender (gerne selbst gebastelt)
  • Adventsgestecke, die Tannenduft verbreiten
  • Lichterketten innen und außen
  • Außendekoration

Manche Menschen beginnen auch schon Anfang November damit, weihnachtliche Deko-Elemente wie Lichterketten hervorzuholen. Wenn Ende Oktober die Uhren umgestellt werden und es bereits um fünf Uhr nachmittags stockdunkel ist, bringen zum Beispiel Lichterketten am Balkongeländer oder ein mit Lichterketten geschmückter Baum im Vorgarten ein wenig Helligkeit in die viel zu langen Winterabende.

Auch der Handel weiß, ab wann Weihnachtsdeko bei den Kunden ankommt: Hier fällt der Startschuss ebenfalls schon zwischen Anfang und Mitte November, wenn die Herbstdekoration mit Kürbissen und Erntedankgestecken oder die gruselige Halloween-Dekoration weggeräumt ist.

Ab wann Weihnachtsdeko – wann kommt der Weihnachtsbaum?

Traditionell sind die Deutschen mit dem Weihnachtsbaum eher spät dran: Sie stellen den Weihnachtsbaum erst 1-2 Tage vor dem Weihnachtsfest auf oder gar erst am Morgen des 24. Dezembers. Ab wann Weihnachtsdeko “okay” ist, sollte aber jeder selbst entscheiden. Sind über Weihnachten Gäste da, ist es stressfreier, den Baum schon einige Tage früher aufzustellen, sodass Du diese Arbeit schon erledigt hast.

Auch verbreitet der Baum dann bereits weihnachtliche Stimmung. Denn traditionell endet die Weihnachtszeit erst am 6. Januar mit dem Fest der Heiligen Drei Könige und der Baum wird erst dann abgebrochen. Doch bei den meisten Menschen verfliegt die weihnachtliche Stimmung schon um Silvester. Stellst Du den Baum schon einige Tage vor Weihnachten auf, hast Du mehr Freude an ihm als nach Weihnachten.

Zum Weihnachtsfest kommt dann auch die restliche Weihnachtsdeko hinzu, zum Beispiel eine traditionelle Krippe unterm Baum. Wichtig: Die Figur des Jesuskindchens wird erst am Heiligen Abend in die Krippe gelegt! Weihnachtsteller mit Süßkram und Gebäck solltest Du aus eigenem Interesse erst an Weihnachten hinstellen: Je früher die süßen Versuchungen griffbereit stehen, umso mehr wird davon genascht!

Ungefähre Lesezeit: 6

Dieser Beitrag enthält Werbung durch Verlinkung.

Die Tage werden immer kürzer. Jeden Abend fragt man sich wieder: War es um diese Jahreszeit schon immer so früh dunkel? Mit der Adventszeit kommen dann die ersten Lichter und Kerzen in die Wohnung und verbreiten eine wohlige Atmosphäre. In Ewersbach habe ich eine interessante Tradition kennengelernt. Man darf die Lichter nämlich erst nach dem Totensonntag aufstellen. Was aber steckt hinter dieser Tradition, die in vielen Landstrichen Deutschlands verbreitet ist?

Ab wann darf man schmücken für weihnachten

Einige interessante Dekoideen:

Um das Ganze zu verstehen, müssen wir uns mit einer ganzen Reihe von Traditionen beschäftigen. Traditionen sind grundsätzlich nichts verkehrtes. „Tradition besteht im Bewahren des Feuers und nicht im Anbeten der Asche.” Mit den Jahrhunderten haben wir in unseren Breitengraden gute und wichtige Gewohnheiten entwickelt. Sie gehen aber nur an manchen Stellen auf den christlichen Glauben zurück. Manches ist einfach Brauchtum, ganz ohne Bezug zu Jesus.

Der Totensonntag ist eine der neueren Traditionen. Erst seit 1816 ist dieser kirchliche (nicht grundlegend christliche) Feiertag ein „allgemeines Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen.” Dieses Fest wird am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert. Nach diesem Sonntag beginnt dann das neue Kirchenjahr mit den Adventssonntagen.

Je nach Tradition wird am Totensonntag der Schwerpunkt entweder auf die Erinnerung an die Verstorbenen oder an das Gedenken an die kommende Ewigkeit gesetzt. So wird dieser Festtag in einigen Kirchen und Gemeinden als Totensonntag, in anderen als Ewigkeitssonntag bezeichnet. Einige Kirchen und Gemeinden vermischen auch beide Traditionen und ergeben sich in einem Rundumblick über den Tod hinaus.

Der Ewigkeitssonntag ist gesetzlich geschützt.

In allen deutschen Bundesländern wird der Ewigkeitssonntag als “stiller Tag” besonders geschützt. Ähnlich wie am Karfreitag, sind Tanzveranstaltungen und Ähnliches gesetzlich eingeschränkt. Allerdings: Der Ewigkeitssonntag ist kein offizieller Feiertag, weder gesetzlich, noch christlich.

Ist es nicht irgendwie verstörend, dass man heutzutage gesetzlich regeln muss, wie man sich an einem Gedenktag für Verstorbene zu verhalten hat? Das wäre aber sicher ein weites und ganz anderes Thema.

Was macht der Volksmund nun daraus?

Wenn du nun mal nach der Frage googlen solltest, warum man nun erst nach dem Totensonntag schmücken darf, dann kommt als Grundtenor eine interessante Begründung, nämlich: “Respekt!” Man sollte also vor den Verstorbenen Respekt haben und daher erst nach dem traurigen Fest einige fröhliche Lichter aufstellen.

Ist das irgendwo schriftlich fixiert? Gibt es dazu ausgesprochene Traditionen? Nein! Natürlich nicht. Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz, an das einige Menschen sich halten – sehr viele aber auch nicht, damit meine ich besonders geldgierige Kaufleute, die erste Weihnachtskekse schon im September anbieten…

Hängt es aber wirklich am Totensonntag? Natürlich nicht. Ich selbst habe diesen feierlichen Sonntag erst mit 26 Jahren in Ewersbach kennengelernt. ich bin ein freikirchlicher Pastor. Kirchenkreise, Festsonntage und Abhängigkeiten vom Kirchenjahr entsprechen nicht meiner Tradition. Meine Herkunft ist eine ganz andere.

Übrigens: Meine liebste Weihnachtskrippe ist ziemlich puristisch aufgebaut…

Man kann auch schmücken, weil die Adventszeit beginnt.

Betrachte es doch einfach mal von der anderen Seite: Man kann die Wohnung auch einfach dann adventlich schmücken, wenn die Adventszeit beginnt. Ganz ohne Bezug zu dem , was vorher war. Es kann so einfach sein.

Seien wir doch mal ehrlich: Nehmen wir andauernd Rücksicht auf unsere Mitmenschen? Sind uns religiöse Gefühle der Anderen wirklich wichtig? Ist es unser typischer und alltäglicher Antrieb, dass wir aus Respekt vor der Trauer anderer vorsichtig sind? Geht es uns wirklich, ich meine wirklich um (religiöse) Gefühle anderer? Müssten wir dann nicht auch auf alle achten? Also auch auf diejenigen, die etwas ganz anderes glauben? Das könnte ziemlich spannend sein, wenn wir eventuell mal in Richtung islamischer Feste blicken oder auf ganz andere Ideologien wie Veganismus Rücksicht nehmen.

Warum machen wir uns die Sache aber so schwer? Warum legen wir so viel Bedeutung in das Aufstellen einzelner Lichter? Und am Ende mal die ganz ehrliche Frage: Was stört jemanden denn bitte daran, zu trauern, wenn einige Lichter und Kerzen in den Fenstern stehen? Sorgen sie nicht viel mehr für noch mehr Atmosphäre? Hat man aufgebahrte Menschen früher nicht auch mit Kerzen und Lichtern umstellt?

Woher kommen die adventlichen Lichter eigentlich?

Wenn Menschen beginnen, sich über das Aufstellen der adventlichen Lichter zu streiten, muss ich regelmäßig schmunzeln. Oft wird nämlich genauso argumentiert, wie es oben zu lesen ist. Erst kommt der christliche Tag der Erinnerung an die Verstorbenen, dann kommt die christliche Tradition des adventlichen Schmückens.

Nun möchte ich dir aber mal ganz ehrlich eine Frage stellen: Wo bitte steht in den biblischen Weihnachtsgeschichten etwas von Lichtern? Wir lesen von dem Stern über Bethlehem und den drei Weisen, ja. Aber das ist ein Fest, welches im Januar seinen Platz hat und nichts mit dem Advent zu tun hat. Im Advent warten wir auf etwas, dazu schreibe ich dir in zwei Wochen auch noch mehr.

Die biblischen Weihnachtsgeschichten findest du in:

Lukas 1-2

Matthäus 1-2

Nun könntest du die christliche Tradition erwähnen, dass man eine Kerze ins Fenster stellt, um die Ankunft eines Menschen zu symbolisieren. Ein Licht, welches auf das Licht der Welt hinweist. Nun, das ist bestimmt richtig, aber insgesamt doch etwas kurz gegriffen.

Am Ende ist alles viel pragmatischer.

Lichter im Fenster gehen auf uralte Zeiten zurück. Stell dir vor, du wanderst durch die eiskalte Natur. Es gibt weder Straßenlaternen, noch Taschenlampen. Wolken hängen vor dem Mond, meist kannst du die eigene Hand nicht vor Augen sehen.

In solcher rabenschwarzer Nacht war eine Kerze im Fenster schon immer ein Zeichen. “Hier musst du hin, hier bist du willkommen,” drückte eine solche Kerze aus. Gerade in Zeiten, in denen man nur auf Tage und nicht auf Minuten eine Ankunft planen konnte, war eine solche Kerze wichtig. Man zeigte damit das richtige Haus, den richtigen Weg an.

Auch die adventlichen Kerzen gehen auf ganz pragmatische Gründe zurück. Wenn ich heute rausgucke, wird es um halb fünf dunkel. Um diese Zeit kann aber kein Mensch schon ins Bett gehen. In Zeiten vor Elektrizität suchte man sich also Lichtquellen für das eigene Heim. Kerzen waren in vielen Haushalten herzustellen. Also produzierte man sie im Sommer und nutzte sie im Winter zur Erleuchtung.

Suchen wir im religiösen Bereich nach der Verwendung von Kerzen und Flammen in der Weihnachtszeit, müssen wir weit zurück gehen. Da landen wir beim heidnischen Julfest, dem Brauchtum zur Wintersonnenwende, welches im vierten Jahrhundert durch das Weihnachtsfest bewusst überlagert wurde. Weihnachtsbaum, Kerzen und Besinnlichkeit sind alles gute Traditionen, die mit der Geburt Jesu aber rein gar nichts zu tun haben.

Was heißt das nun alles am Ende?

Ich finde es gut, dass wir einen Start für die adventliche Deko in unserem Land haben. Ich finde es auch gleichzeitig vollkommen unangemessen, dass wir schon im September mit Lebkuchen überschüttet werden. Die Kommerzialisierung der Advents- und Weihnachtszeit, übrigens auch eine neuzeitliche Erscheinung seit etwa 1850, geht vollkommen an der Sache vorbei.

Ich finde es auch gut, wenn wir unsere Häuser im Winter mit Kerzen und Lichtern aufhellen und damit die dunkle Jahreszeit überstehen. Das Ganze aber mit irgendwelchen christlichen Traditionen zu begründen ist übertrieben und irreführend.

Nun, auf jeden Fall möchte ich nochmal sagen, dass ich keinesfalls deine religiösen Gefühle verletzen möchte. Wenn dir das wichtig ist, dein Leben nach dem Kirchenjahr auszurichten, dann mache das gern. Aber bitte, bitte mach es nicht nur von deinen Gefühlen abhängig. Denke immer wieder vernünftig darüber nach, warum du etwas tust. Sonst landest du schnell in einer Lebenswelt, die nur von Religiosität, aber kein Stück von Jesus Christus geprägt ist.

Paulus sagte vor knapp zweitausend Jahren dazu schon mal:


Jetzt aber kennt ihr Gott – oder vielmehr: Gott kennt euch. Wie ist es da möglich, dass ihr wieder zu den kraftlosen und armseligen Vorstellungen ´dieser Welt` zurückkehrt? Wollt ihr ihnen wirklich von neuem dienen und ihre Sklaven sein? Ihr seid ängstlich darauf bedacht, bestimmte Tage heilig zu halten und die monatlichen und jährlichen Feste zu feiern.


Galater 4,9-10

Im christlichen Glauben geht es um Jesus, nicht um das Halten bestimmter Rituale. Es geht nicht darum, dass du dein Leben nur auf einigen Festen ausrichtest. Und wenn, dann schon gar nicht auf typisch deutschen Festen mit Traditionen, die auf ganz andere Dinge zurück gehen. Es geht um eine Beziehung mit Gott, dem Allmächtigen. Er ist derjenige, an den wir in der Adventszeit denken sollen. Er kam als Jesus Christus auf diese Erde und er wird eines Tages auch wieder kommen.

Ab wann darf man schmücken für weihnachten

TAGS