Wo kommen die indianer her

Try the new Google Books

Check out the new look and enjoy easier access to your favorite features

Wo kommen die indianer her

Try the new Google Books

Check out the new look and enjoy easier access to your favorite features

Wo kommen die indianer her

Try the new Google Books

Check out the new look and enjoy easier access to your favorite features

Wo kommen die indianer her

Seit die Europäer Amerika besiedeln, gab es eine Frage, die lange Zeit unbeantwortet blieb: Woher kommen die Indianer?

Es gab viele Theorien dazu:

  • Die Bibeltheorien: In der Kolonialzeit versuchte man diese Frage mit Hilfe der Bibel zu beantworten. So dachte man bspw., daß die Indianer von den 10 jüdischen Stämmen abstammen, die aus Israel vertrieben wurden.
  • Andere sagten, daß die Indianer aus dem sagenhaftem Land Ophir kommen ("Erstes Buch von den Königen" 9. Kap., Vers 27-28).
  • Aufgrund der Charles-Darwinschen-Abstammungslehre tauchte die Frage auf, ob in Amerika vielleicht Menschenaffen existierten aus den sich später Menschen entwickelten. Aber auch diese Theorie führte nicht weiter.
  • Lange Zeit dachte man (auch heute glauben noch einige Leute daran), daß die Indianer Nachfahren von überlebenden Bewohnern von Atlantis oder anderer verschwundener Erdteile sind.

Wo kommen die indianer her

Besiedlung Amerikas (45 KB)

Wie sind aber nun die ersten Jäger wirklich nach Amerika gekommen?

Bis vor einigen Jahren war man der Überzeugung, daß alle Indianer vor über 10 000 Jahren über die Beringstraße den nordamerikanischen Kontinent erreicht haben. Vermutlich gab es dabei sogar mehrere Einwanderungswellen.

Mit Hilfe verschiedener Wissenschaften konnten diese Vermutungen auch bestärkt werden:

    Anthropologie: Viele Indianer haben mongolische Körpermerkmale, wie z.B. die charakteristisch hervortretenden Backenknochen, den Mongolenfleck, der allerdings schon in früher Kindheit wieder verschwindet.
    Genetik: Es gibt genetische Übereinstimmungen zwischen den Ureinwohnern Sibiriens und der Mehrheit der nordamerikanischen Indianer. Außerdem gibt es auch genetische Übereinstimmungen zwischen Europäern und nördlich siedelnden Indianerstämmen, wie den Nootka, Ojibwa, Sioux und auch den Navajo, die einst im Norden lebten.
    Ethnographie: Es gibt viele Übereinstimmungen in der materiellen und geistigen Kultur der heutigen Bewohner Ost- und Südostasiens mit der, der Indianer im Norden Amerikas: Verehrung derselben Tiere und Pflanzen, Schamanenzeremonien, Verehrung der Zahl 4 u.a.
     

Inzwischen gibt es aber auch Vermutungen, daß die Beringstraße nicht das alleinige Tor zur Neuen Welt darstellte. Man nimmt an, daß auch über den Seeweg Einwanderer den Weg nach Amerika gefunden haben könnten. So könnte es sein, daß Seefahrer von Sibirien über den Nordpazifik Nordamerika erreichten (die sogenannte "Sibirien-These") oder auch südpazifische Seefahrer den Stillen Ozean überquerten, um in Süd- oder auch Nordamerika zu landen ("Polynesien-These"). Auch überseeische Einwanderer aus Europa ("Europa-These") werden in Erwägung gezogen, da die Clovis-Steinwerkzeuge große Ähnlichkeit mit Steingeräten der Solutréen-Kultur haben. Die Solutréen-Kultur war vor ca. 16 500 - 22 000 Jahren in den heutigen Gebieten von Frankreich, Portugal und Spanien beheimatet.

Diese Thesen sind noch nicht bewiesen. Es gibt kaum Knochenüberreste der Einwanderer, ein vollständiges Skelett hat man bisher noch nicht gefunden und auch Wasserfahrzeuge (Boote, Flöße u. ä.) wurden bisher noch nicht entdeckt. Das kann aber auch daran liegen, daß der Meeresspiegel am Ende der letzten Eiszeit etwa 90 m niedriger war als heute und es somit einen anderen Küstenverlauf gab. So liegen die damaligen Küstensiedlungen heute tief unter Wasser. 

Allerdings wären mehrere Einwanderungswellen aus verschiedenen Gebieten der Erde auch eine Erklärung für die Sprachenvielfalt in Amerika.

Vor noch nicht allzu langer Zeit dachte man, das Rätsel der Herkunft der Indianer wäre gelöst und alle Indianer stammen von Asiaten ab, die über die Beringstraße einwanderten. Nun gibt es noch mehr Rätsel als zuvor und es ist nicht klar, ob das Geheimnis der Herkunft der Indianer jemals vollständig gelüftet werden kann.

[Home]

Amerikas Entdecker

Als Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, gab er den Indianern ihren Namen. Er glaubte in Indien gelandet zu sein. Als er auf die Ureinwohner*innen traf, nannte er sie "los indios". Immer mehr Siedler*innen aus dem heutigen Europa taten es ihm gleich und reisten nach Amerika. Zunächst waren es Spanier-, dann kamen Franzosen-, Holländer- und Engländer*innen. Sie brauchten Lebensmittel und gaben den Indianern dafür Tauschware. Ein reger Handel begann.

Wo kommen die indianer her

Handel zwischen weißen Siedlern und den Indianern dpa Bildfunk Picture Alliance

Unfairer Handel

Die Einwander*innen wollten den Indianern ihr Land abkaufen, auf dem sie lebten. Die Nordamerikanischen Ureinwohner wollten das aber nicht. Sie lebten in Einklang mit der Natur. Es entsprach nicht ihrer Kultur, dass ein Mensch einen Fluss, einen Wald oder ein Stück Land als sein Eigentum betrachtet.

Deshalb weigerten sich viele Indianer*innen, die Verträge zu unterschreiben, die die Einwander*innen ihnen vorlegten. Das gefiel den Siedler*innen nicht also zwangen sie die Indianer*innen schlussendlich mit Waffengewalt zur Unterschrift. Viele Indianer-Stämme verloren dadurch ihr Land und so auch ihr Zuhause und viele ihr Leben.

Die Einwander*innen begannen das Land zu besiedeln. Sie rodeten Wälder, bauten Farmhäuser und jagten Bisons. Oft schossen sie viel mehr Bisons, als sie zum Leben brauchten. Die Bison-Herden waren aber die Lebensgrundlage der Indianer*innen.

Wo kommen die indianer her

Treffen in der Prärie dpa Bildfunk Picture Alliance

Vertreibung der Ureinwohner

So begann die Vertreibung und die Ausrottung der nordamerikanischen Ureinwohner*innen durch die Siedler*innen. Um 1850 waren sie schon fast ganz aus dem östlichen Teil Nordamerikas verschwunden. Denn zwanzig Jahre zuvor wurde ein Gesetz erlassen, dass die Indianer zwang, in Reservaten zu leben.

Dieses Umsiedelungsgesetz ermöglichte den Siedler*innen, die Indianer*innen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Sie boten ihnen einen "Tausch" an: ihr Stammesgebiet gegen neues Land (Reservate). Das neue Land war meist unfruchtbar und bot wenig Lebensgrundlagen. Als die Indianer gegen diese Umsiedelung Widerstand leisteten, wurden viele getötet und manche Stämme ganz ausgerottet.

Neue Heimat

Anfangs waren die Reservate wie Gefängnisse, nur mit Erlaubnis der Siedler*innen durften die nordamerikanischen Ureinwohner*innen diese verlassen. Heute organisieren viele Indianer die Reservate selbst. Manche Indianer*innen versuchten auch außerhalb der Reservate zu leben und in den Städten Geld zu verdienen.

Doch oft viel es ihnen schwer, dort Arbeit zu finden. Heute ist das größte Indianerreservat im Südwesten der USA in New Mexico - es ist ungefähr so groß wie Bayern. In den Siedlungen der Pueblo-Indianer*innen und den Reservaten der Navajos und Apachen ist viel der indianischen Kultur erhalten und immer noch lebendig.