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Der Begriff „Bindegewebe“ kann auf zweierlei Arten interpretiert werden: Zum einen „verbindet“ Bindegewebe verschiedene Gewebetypen im Körper und dient dabei als Reserve- oder Verschiebeschicht, bspw. zwischen der Schleimhaut und der glatten Muskulatur im Darm. Zum anderen stellt der besondere Zellzwischenraum des Bindegewebes, den man auch als „Extrazellulärmatrix“ bezeichnet, eine Art „Bindemittel“ für große Mengen von Ionen und Wasser dar, die entscheidend zu den biomechanischen Eigenschaften des Bindegewebes beitragen. Der Hauptzelltyp im Bindegewebe ist der Fibroblast, der für Synthese und Umbau der Extrazellulärmatrix sorgt. Weiterhin befinden sich im Bindegewebe verschiedene Zellen des Immunsystems. Unter dem Begriff „Extrazellulärmatrix“ (EZM) muss man sich ein dreidimensionales Netzwerk aus verschiedenen Makromolekülen vorstellen. Je nach genauer Zusammensetzung der Extrazellulärmatrix hat das Bindegewebe verschiedene biomechanische Eigenschaften. Die Makromoleküle lassen sich in folgende Hauptgruppen einteilen: BindegewebsfasernDie drei Fasertypen der EZM (kollagene, retikuläre und elastische Fasern) bestehen jeweils aus mehreren Tausend hintereinander geketteten Proteinmolekülen. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Proteinen: Kollagen und Elastin. Kollagenmoleküle bilden die kollagenen Fasern und die retikulären Fasern, während Elastinmoleküle die elastischen Fasern bilden. Kollagen
Vitamin C wird für die Hydroxylierung von Prolin und Lysin benötigt, ist also Cofaktor für die Prolylhydroxylase und die Lysylhydroxylase. Diese Hydroxylierung ist die Voraussetzung für eine spätere Quervernetzung des Kollagens. Die eigentliche Quervernetzung durch die Lysyloxidase(!) ist nicht Vitamin-C-abhängig!
Osteogenesis imperfecta (sog. Glasknochenkrankheit) ElastinElastin ist neben dem Kollagen das zweite faserbildende Protein der Extrazellulärmatrix. Jeweils mehrere Elastinmoleküle werden miteinander vernetzt (= Polymerisation) und zu elastischen Fasern gebündelt, die u.a. den Blutgefäßen oder der Haut ihre Elastizität verleihen. Marfan-Syndrom Faserarten der ExtrazellulärmatrixJe mehr kollagene Fasern in der Matrix, desto höher die Zugfestigkeit des Gewebes! Je mehr elastische Fasern in der Matrix, desto höher die Dehnbarkeit des Gewebes! Glykosaminoglykane
Allen Glykosaminoglykanen gemein ist ihre starke negative Ladung durch ihre Sulfat- und Carboxylgruppen. Zusammen mit Na+-Kationen können dadurch große Mengen von Wasser in der Matrix gebunden werden. Nicht-orale Antikoagulation mit Heparin ProteoglykaneProteoglykane bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten, die seitlich an einen kleinen Proteinkern gebunden sind! Glykoproteine bestehen dagegen hauptsächlich aus einem Protein, an das kurze Kohlenhydratketten seitlich gebunden sind! GlykoproteineAn der Zusammensetzung der Extrazellulärmatrix sind mehrere Glykoproteine beteiligt. Dabei handelt es sich um Proteine mit angehängten kurzen Kohlenhydratketten . Im Folgenden wird ein Überblick zu den wichtigsten hier vorkommenden, nicht faserbildenden Glykoproteinen gegeben. FibronektinLaminin
Elastische BänderGallertiges BindegewebeSpinozelluläres BindegewebeSpezielle Ausprägungen des BindegewebesEinige Gewebearten im Körper bestehen fast ausschließlich aus Bindegewebe mit einer speziell zusammengesetzten Extrazellulärmatrix. Sie werden aufgrund ihrer besonderen Funktionen in eigenen Kapiteln behandelt. Dazu zählen: In Kooperation mit Meditricks bieten wir dir durchdachte Merkhilfen zum Einprägen relevanter Fakten, dies sind animierte Videos und Erkundungsbilder. Die Inhalte sind vielfach auf AMBOSS abgestimmt oder ergänzend. Viele Meditricks gibt es in Lang- und Kurzfassung, oder mit Basis- und Expertenwissen, Quiz und Kurzwiederholung. Eine Übersicht über alle Inhalte findest du in dem Kapitel Meditricks. Meditricks gibt es in unterschiedlichen Paketen – welche, siehst du im Shop. Kollagen: Typen I, II, V und XI
Kollagen: Typen IV, IX und XII
Kollagen: Typen VI, VII, VIII und X
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