Am 31. Juli 2022 ist Stichtag zur Abgabe der Steuererklärung 2021. Mit einer guten Steuersoftware ist die lästige Sache schnell erledigt. Und das lohnt sich: In 88 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Erstattung, bei der der Staat durchschnittlich 1.051 Euro zurückzahlt, so das Statistische Bundesamt. Der Steuerprogramm-Test von COMPUTER BILD zeigt, welche Software am besten hilft. COMPUTER BILD testete die meistverkauften Steuerprogramme für den PC: das WISO Steuer-Sparbuch und Tax von Buhl, die SteuerSparErklärung und SteuerEasy von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft sowie Taxman und Quicksteuer von der Firma Lexware. Zudem nahm COMPUTER BILD die wichtigsten Online-Dienste und Smartphone-Apps unter die Lupe: Lohnsteuer kompakt und SteuerGo vom Berliner Anbieter Forium, die Lexware-Schwester Smartsteuer, die Start-ups Taxfix und Steuerbot sowie das kostenlose "Mein Elster" vom Finanzamt. Wer eine selbstständige Tätigkeit ausübt, sollte in jedem Fall zum Testsieger WISO Steuer-Sparbuch greifen: Die Software läuft unter Windows, Android, iOS sowie im Browser. Für Angestellte empfiehlt sich der Preis-Leistungs-Sieger Tax für Windows vom selben Hersteller, den es allerdings nicht als App oder Web-App gibt. Die beste Alternative für Smartphone, Tablet und Browser ist Lohnsteuer kompakt. Alle Ergebnisse zu den getesteten Programmen und Apps sehen Sie in den folgenden Abschnitten. Mit einem nahezu perfekten Ergebnis (Note 1,3) holte sich das WISO Steuer-Sparbuch 2022 wie im Vorjahr den Testsieg. Das Programm rechnete den Musterfall korrekt (Note 1,0), ist einfach zu bedienen (Note 2,1), bietet sehr gute Beratungsfunktionen (Note 1,3) und sehr viele Zusatzfunktionen (Note 1,3). Zudem ist die Software für alle Steuerzahler – etwa Angestellte, Rentner und Freiberufler – uneingeschränkt geeignet (Note 1,0). Denen bietet das Programm sehr viele Berechnungsfunktionen, etwa einen Brutto-Netto-Gehaltsrechner, IBAN-Rechner, Arbeitslosengeld-Rechner, Riester-Rechner, Abfindungs-Rechner, Grundsteuer-Rechner, Erbschaftssteuer-Rechner und Rentenbesteuerungs-Rechner. WISO erlaubt die Abgabe von bis zu fünf Steuererklärungen mit einer Lizenz und ist das einzige PC-Programm im Test, das mit der gleichen Lizenz auch unter Android, iOS und im Browser läuft. Unterm Strich kommt das Programm damit auf ein sehr gutes Ergebnis (Note 1,3). Für Windows, Android, iOS und Browser: 39,99 Euro.
WISO Steuer-Sparbuch 2022 von Buhl Tax landete mit der Gesamtnote 1,4 knapp hinter dem "großen Bruder" von Buhl. Wesentliche Unterschiede gibt es eigentlich nur bei den unterstützten Zielgruppen: Denn Tax ist Freiberuflern nur eingeschränkt zu empfehlen, für Angestellte und Rentner ist die Software aber top und kostet dabei weniger als die Hälfte. Damit ist Tax klarer Preis-Leistungs-Sieger 2022. Wie der Testsieger berechnete auch Tax den Musterfall korrekt (Note 1,0) und erzielte die gleichen Top-Werte bei der Beratung (Note 1,3) sowie den Zusatzfunktionen (1,3). Zwar ist Tax nicht für alle Zielgruppen (siehe oben) geeignet (Note 1,6), dafür ist der Ableger sogar noch bedienungsfreundlicher als der Testsieger (Note 1,8). An Bord sind die gleichen zusätzlichen Berechnungsfunktionen wie bei WISO: Brutto-Netto-Gehaltsrechner, IBAN-Rechner, Arbeitslosengeld-Rechner, Riester-Rechner, Abfindungs-Rechner, Grundsteuer-Rechner, Erbschaftssteuer-Rechner, Rentenbesteuerungs-Rechner und weitere. Auch Tax verschickt pro Lizenz bis zu fünf Steuererklärungen zum Finanzamt. Für Windows: 14,99 Euro.
Mit der Gesamtnote 1,8 erreichte Taxman im Steuersoftware-Test 2022 den dritten Platz. Das Programm der Firma Lexware basiert auf der SteuerSparErklärung der Akademischen Arbeitsgemeinschaft, ließ das "Original" im Test aber knapp hinter sich. Dafür sorgten neben der korrekten Musterfall-Berechnung (Note 1,0) die einfache Bedienung (Note 2,2), die noch gute Beratungsfunktionen (Note 2,4) und der riesige Funktionsumfang (Note 1,0). Taxman ist für sehr viele Zielgruppen geeignet (Note 1,5) und unterstützt mit leichten Einschränkungen auch Selbstständige. Allerdings enthält das Programm etwas weniger Berechnungsfunktionen als die besser platzierten Kandidaten. So fehlen hier der Riester-Rechner, Grundsteuer-Rechner und Rentenbesteuerungs-Rechner. Dafür sind auch bei Taxman insgesamt fünf Abgaben pro Lizenz möglich. Mit seinen umfangreichen Druckfunktionen konnte das Programm WISO und Tax sogar überflügeln. Nur ein "ausreichend" gab es beim Prüfpunkt "AGB und Datenschutzerklärung" (Note 3,5). Neben der bei Steuersoftware leider verbreiteten Datennutzung für Werbezwecke und Analysedienste, räumt sich Taxman auch eine Datenübermittlung in die USA und nach Großbritannien ein. Zudem enthalten die Geschäftsbedingungen unwirksame Klauseln zu Preisanpassungen und Haftungsbeschränkungen. Immerhin: Die in Vorjahren bei Taxman entdeckte Klausel, persönliche Daten auch zur Bonitätsprüfung zu nutzen, tauchte in diesem Jahr nicht mehr auf. Tipp: Für Angestellte und Rentner, die nicht mehr als drei Steuererklärungen im Jahr verschicken müssen, bietet der Hersteller den "kleinen Bruder" QuickSteuer. Die Software kostet nur die Hälfte, ist bis auf die fehlende Unterstützung für Selbstständige und die Anzahl der enthaltenen Abgaben aber ebenbürtig. Für Windows: 29,90 Euro.
Die SteuerSparErklärung erreichte die gleiche Gesamtnote wie Taxman (1,8), landet wegen des minimal höheren Preises aber auf dem undankbaren vierten Platz. Auch die "SSE" leistete sich keinen Schnitzer im Musterfall (Note 1,0), zeigte gute Leistungen bei der Bedienung (Note 2,3) und Beratung (Note 2,4) und hat ebenfalls alle nötigen Zusatzfunktionen an Bord (Note 1,0). Pluspunkt: Neben dem Testsieger ist die SteuerSparErklärung die einzige Software im Testfeld, die Selbstständigen und Freiberuflern uneingeschränkt zu empfehlen ist. Allerdings fehlen hier im Vergleich die zusätzlichen Rechner für Riester, Abfindungen, Grund- und Rentensteuer. Weiteres Manko: Mit dem Flaggschiff der Akademischen Arbeitsgemeinschaft lassen sich nur drei Abgaben pro Lizenz beim Finanzamt einreichen. Für Windows: 29,95 Euro.
SteuerSparErklärung 2022 von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft QuickSteuer landete mit der Gesamtnote 1,9 auf dem fünften Platz. Das günstige Lexware-Programm rechnete korrekt im Musterfall (Note 1,0), erreichte gute Werte bei der Bedienung (Note 2,1) und Beratung (2,4) sowie ein "sehr gut" bei den Zusatzfunktionen (1,0). Zudem zeigten sich die AGB etwas verbraucherfreundlicher als beim großen Bruder Taxman (Note 3,0). Auch hier tauchte die in Vorjahren entdeckte Klausel, persönliche Daten auch zur Bonitätsprüfung zu nutzen, in diesem Jahr nicht mehr auf. Abzüge gibt es bei der Anzahl der Steuerabgaben: Nur drei Erklärungen lassen sich mit einer Lizenz von QuickSteuer einreichen. Außerdem ist die Unterstützung für Freiberufler stark eingeschränkt, sodass das Programm bei der Eignung nur auf die Note 2,3 kommt. Wie bei Taxman fehlen auch hier zusätzliche Berechnungsfunktionen für Riester, Grundsteuer und Rentenbesteuerung. Das integrierte Steuernachschlagewerk ist gegenüber Taxman etwas unpraktischer, weil Kurzübersichten und ein Schlagwortverzeichnis fehlen. Für Windows: 14,99 Euro.
QuickSteuer 2022 von Lexware SteuerEasy ist mit der Gesamtnote "gut" (2,0) das schlechteste PC-Programm im Test. Dafür kostet der "kleine Bruder" der SteuerSparErklärung nur rund die Hälfte. Auch dieses Programm berechnete den Musterfall korrekt (Note 1,0), erreichte in puncto Bedienung (Note 2,5) und Beratung (Note 2,4) noch gute Werte und bei den Zusatzfunktionen eine glatte "Eins" (Note 1,0). Für Selbstständige ist SteuerEasy jedoch nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Da die Software als zusätzliche Berechnungsfunktion auch nur den IBAN-Rechner bietet, erreichte sie bei der Eignung insgesamt nur ein "befriedigend" (Note 3,0). Zudem erlaubt das Programm nur die Abgabe von zwei Erklärungen mit einer Lizenz – der schlechteste Wert bei den PC-Programmen. Für Windows: 14,99 Euro.
SteuerEasy 2022 von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft Lohnsteuer kompakt vom Berliner Hersteller Forium ist der beste reine Online-Dienst im Test und mit der Gesamtnote "gut" (2,1) nur knapp hinter den PC-Programmen. Das Programm rechnete den Musterfall korrekt (Note 1,0), lässt sich gut bedienen (Note 2,3) und bietet gute Beratungsfunktionen (Note 2,4). Bei den Zusatzfunktionen (Note 3,0) und der Eignung (Note 2,6) reichte es allerdings nur zu einem "befriedigend". Die Datenschutzerklärung ist allerdings verbraucherunfreundlich und teilweise unwirksam. So warnte die Plausibilitätsprüfung nicht vor unrealistischen Angaben beim Lohnsteuerabzug, bei der Kirchensteuer und Sozialversicherungsbeiträgen. Zudem erlaubt das Programm wie alle Apps nur einen Kontrollausdruck, keinen Formulardruck für den reinen Papier-Versand. Für Selbstständige ist Lohnsteuer außerdem nur stark eingeschränkt empfehlenswert. Obendrein gilt der günstigste Preis nur für eine Abgabe. Drei Erklärungen kosten 74,95 Euro, vier Erklärungen 89,95 Euro. Für Android, iOS und Browser: ab 29,95 Euro.
Lohnsteuer kompakt von Forium Smartsteuer ist ein Schwester-Unternehmen des Taxman- und QuickSteuer-Herstellers Lexware und landet mit der Gesamtnote 2,2 auf dem achten Platz. Das Online-Steuerprogramm rechnete den Musterfall korrekt (Note 1,0) und erreichte bei der Bedienung (Note 2,6), der Beratung (Note 2,8) sowie den Zusatzfunktionen (Note 3,0) befriedigende Werte. Bei der Zielgruppeneignung gab es hingegen ein "gut" (2,3): So werden mit Einschränkungen auch Selbstständige unterstützt. Zudem erlaubt Smartsteuer als einziges Online-Programm im Test die Abgabe von bis zu zu fünf Erklärungen beim Finanzamt – ein Top-Wert. Doch es gibt auch Einschränkungen: So ist bei Smartsteuer ebenfalls kein Formulardruck für den reinen Papier-Versand möglich, nur ein Kontrollausdruck der Angaben. Für Selbstständige ist das Programm zwar mit Einschränkungen geeignet, allerdings gibt es nur sehr wenige Extra-Rechner. Für Browser: 34,99 Euro.
Smartsteuer von Haufe-Lexware Das Schwesterprogramm von Lohnsteuer kompakt bietet prinzipiell die gleichen Funktionen, unterstützt jedoch auch Fremdsprachen. Mit der Gesamtnote "gut" (2,4) landete es auf dem neunten Platz. SteuerGo rechnete den Musterfall ebenfalls genau (Note 1,0), lässt sich gut bedienen (Note 2,3) und hat einen befriedigenden Funktionsumfang (Note 3,0). Die Datenschutzerklärung ist allerdings wie bei Lohnsteuer kompakt verbraucherunfreundlich und teilweise unwirksam. Bei der Beratung erreichte SteuerGo aufgrund der eingeschränkten Plausibilitätsprüfung nur ein "befriedigend" (Note 3,1). So gab es im Test keine Warnung bei unrealistischen Angaben zum Lohnsteuerabzug, zur Kirchensteuer oder Sozialversicherungsbeiträgen. Zudem bietet das Programm keinen Formular-Druck für den Papierversand, nur sehr wenige Extra-Rechner und kein integriertes Steuer-Nachschlagewerk. Da SteuerGo für Selbstständige stark eingeschränkt ist, gab es bei der Zielgruppen-Eignung nur ein befriedigend (Note 3,2). Das Programm erlaubt mit der Standard-Lizenz nur die Abgabe einer Steuererklärung. Drei Erklärungen kosten 89,95 Euro, vier Erklärungen sogar 114,95 Euro. Für Android, iOS und Browser: ab 34,95 Euro.
Das 2016 gegründete Start-up erreichte im Test nur ein knappes "befriedigend" (Note 3,3). Es berechnete den Musterfall zwar korrekt (Note 1,0), zeigte aber Mängel bei der Bedienung (Note 3,8), Beratung (4,5), beim Funktionsumfang (4,3) und der Zielgruppen-Eignung (4,3). So offenbarte das Programm einige Führungsschwächen und war in der Handhabung trotz einiger guter Eingabehilfen insgesamt unnötig langwierig, hakelig und kompliziert. Das Programm ist aufgrund der unlogischen Menüstruktur auch nicht immer selbsterklärend. Zudem bietet Taxfix eine stark eingeschränkte Suchfunktion, keine Druckfunktion, keine Extra-Rechner und auch keine Musterbriefe. Als einziges Programm unterstützte Taxfix zum Testzeitpunkt (16. Februar 2022) den Belegabruf vom Finanzamt ("Vorausgefüllte Steuererklärung") nicht. Zudem eignet sich Taxfix nur für Angestellte, Geschiedene und mit Abstrichen für Familien. Rentner, Vermieter und Selbstständige werden nicht unterstützt. Taxfix war obendrein der teuerste Anbieter im Test. Wie die meisten Apps versendet das Programm nur eine Erklärung pro Standard-Lizenz, die darüber hinaus jedoch nur Singles unterstützt. Machen Sie die Steuererklärung als Ehe- oder Lebenspaar für zwei Personen, werden 59,99 Euro fällig. Für Android, iOS und Browser: 39,99 Euro (Single), 59,99 Euro (Paar).
Taxfix Online-Steuererklärung "Mein Elster" ist ein Gratis-Angebot des Bayerischen Landesamts für Steuern – gewissermaßen die Online-Version des Finanzamts. Kein Wunder, dass es kaum beim Steuersparen hilft. Im Endergebnis erhielt das Programm nur ein "ausreichend" (Note 4,2). Wer Mein Elster ohne Fachkenntnisse verwendet, muss sich auf Steuernachteile einstellen. So versprach das Programm im Musterfall 93,02 Euro zu wenig, womit es bei der Steuerberechnung nur zu einem "ausreichend" (Note 3,6) langte. Das gilt auch für die Bedienung (Note 4,3), die sehr unkomfortabel und zeitraubend ist und aufgrund der praktisch fehlenden Themenführung schnell zu ungünstigen Resultaten führt. Zudem blieben im Test Nichtbeanstandungsgrenzen ungenutzt. Bei den Beratungsfunktionen gab es mit "mangelhaft" (Note 5,3) die schlechteste Note im Test. So ist eine Plausibilitätsprüfung praktisch nicht vorhanden – keine der geprüften Unstimmigkeiten wurden erkannt. Auch die enthaltenen Steuertipps sind stark eingeschränkt, ein Nachschlagewerk fehlt. Beim Funktionsumfang reichte es immerhin für ein "befriedigend" (Note 3,0). Zwar unterstützt Mein Elster die Vorausgefüllte Steuererklärung und bietet einen Passwortschutz, es gibt aber auch hier nur stark eingeschränkte Druckfunktionen und Fehlanzeige beim Formulardruck. Zudem sind die Funktionen für Selbstständige stark eingeschränkt, und es gibt keine Extra-Rechner. Für Browser: gratis.
"Mein Elster" (Online-Finanzamt) Das 2017 gegründete Start-up gehört inzwischen zu Smartsteuer (siehe oben) und erledigt die Steuererklärung wie in einem Chat. Ursprünglich als rudimentäre Lösung für junge Leute entwickelt, wird Steuerbot seit 2019 mehr und mehr zur mobilen Steuersoftware ausgebaut. Im COMPUTER BILD-Vergleichstest landet Steuerbot mit der Gesamtnote "mangelhaft" (4,6) auf dem letzten Platz. Dafür sorgte vor allem die ungenügende Steuerberechnung (Note 6), denn Steuerbot versprach 438,58 Euro zu wenig. Noch die besten Ergebnisse bot Steuerbot trotz Führungsschwächen bei der Bedienung (Note 3,5). Dort musste allerdings der Kindergeldanspruch selbst ermittelt werden, und fehlende Navigationshilfen machten eine Revision oder Änderungen schwierig. Steuerbot bot zudem die schlechteste Suche im Test, keine Musterbriefe und erkannte mangels Plausibilitätsprüfung auch keine Unstimmigkeiten. Trotz der sehr nützlichen Steuertipps gab es bei der Beratung ein "mangelhaft" (Note 4,8). Etwas besser sah es beim Funktionsumfang (Note 3,0) aus. Allerdings sind auch hier die Druckfunktionen stark eingeschränkt. Steuerbot bietet keine Extra-Rechner und eignet sich weder für Selbstständige, noch für Vermieter. Wie bei den meisten Apps erlaubt die Standard-Lizenz nur die Abgabe einer Steuererklärung. Für Android, iOS und Browser: 29,95 Euro. Hinweis: Aufgrund einer überarbeiteten Berechnungsgrundlage haben sich die Endnoten in einigen Fällen gegenüber der ersten Version des Tests geändert. Dadurch kam es in einem Fall auch zu einer abweichenden Rangfolge. Wir bitten, dies zu entschuldigen. 2022 stellte COMPUTER BILD zwölf Steuerprogramme auf den Prüfstand. Im großen Labor-Test prüfte COMPUTER BILD diese Bereiche: Musterfall: Um ihre Tauglichkeit zu belegen, mussten alle Programme einen repräsentativen Steuerfall berechnen, siehe nächster Abschnitt. Den Musterfall entwickelten die "DigiTAXPerts" der Troisdorfer Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung megra – Steuerberater Martin Grau und die Steuerfachangestellte Anika Plate – für COMPUTER BILD. Hier gaben sich die meisten Programme im Test keine Blöße und kamen zum richtigen Ergebnis. Lediglich Steuerbot und Mein Elster versprachen zu wenig. Bedienungsfreundlichkeit: Führen die Programme auch sicher durch die komplexe Steuermaterie? Ist die Bedienung logisch? Sind Hilfetexte verständlich? Im großen Labortest deckten die Tester in einigen Programmen auch Führungsschwächen sowie unnötige Klicks und umständliche Themenfilter auf. Beratung: Im COMPUTER BILD-Test-Labor prüften die Mitarbeiter zudem die enthaltenen Beratungsfunktionen. Führt die integrierte Suchfunktion Anwender schnell zum Ziel? Arbeitet die Plausibilitätsprüfung zuverlässig oder lässt sie sich überlisten? Wie nützlich sind enthaltene Steuertipps und Nachschlagewerke? Und: Sind Videos und Musterbriefe in der Software enthalten? Zusatzfunktionen: Schließlich checkten die Mitarbeiter die Programme auf Zusatzoptionen wie Druckfunktionen, weitere Finanzrechner, die Möglichkeit der vorausgefüllten Steuererklärung und einen Passwortschutz für den persönlichen Steuerfall. Und auch auf die geeigneten Zielgruppen hin wurden die getesteten Programme abgeklopft. Ist ein Programm nur für Angestellte geeignet oder werden zum Beispiel auch Familien, Vermieter, Geschiedene, Rentner und Freiberufler unterstützt? COMPUTER BILD hat es getestet. Datenschutz: Ausschweifende AGB und Nutzungsbedingungen sind vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ein Graus. Daher kam auch die juristische Komponente auf den Prüfstand. Wird im Anmeldeprozess auf die Datenschutzerklärung des Anbieters hingewiesen? Gibt es verbraucherunfreundliche Regelungen beim Bezahlvorgang oder beim Support? Räumt sich der Hersteller die Nutzung von Tracking-Diensten und Werbenetzwerken ein? Im Auftrag von COMPUTER BILD fand der Hamburger IT-Fachanwalt Christian Oberwetter in allen Programmen verbraucherunfreundliche Klauseln, etwa zu Preisanpassungen, zur Gewährleistung, zu Werbezwecken und Tracking. Unterm Strich erhielten aber alle Programme vom Juristen ein "befriedigend" oder "ausreichend". Einnahmen: Beide Eltern sind berufstätig und erzielen zusammen rund 85.000 Euro Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit. Die Ehefrau erzielte zusätzliche Einnahmen über 800 Euro aus einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Religion: Beide Eltern gehörten 2021 der römisch-katholischen Kirche an und waren somit kirchensteuerpflichtig. Kinder: Der zwölfjährige Sohn lebt noch bei den Eltern und geht zur Schule. Er verfügt über einen Schwerbehindertenausweis mit einem Behinderungsgrad von 20 Prozent. Die gemeinsame Tochter ist bereits 19 Jahre alt und studiert in einer deutschen Großstadt. Werbungskosten: Beide Eltern fahren regelmäßig mit dem Auto zur Arbeit (30 beziehungsweise 28 Kilometer). Die Ehefrau arbeitete 2021 aufgrund der Corona-Pandemie jedoch 112 Tage im Home-Office. Handwerkerleistungen: In einer Rechnung für eine Heizungsreparatur sind 1.000 Euro Lohnkosten enthalten. Früher bestand ein großer Vorteil klassischer PC-Steuerprogramme gegenüber den meisten Online-Diensten darin, dass – zumindest bei privater Nutzung – beliebig viele Steuererklärungen mit einer Lizenz eingereicht werden konnten. Während der Hersteller Buhl (Tax, WISO Steuer-Sparbuch) diese Anzahl bereits 2020 begrenzte, sind seit 2021 auch die Programme von Lexware und der Akademischen Arbeitsgemeinschaft limitiert. Schon immer bestand diese Einschränkung bei Steuer-Apps: Dort gilt der angegebene Preis in der Regel sogar nur für eine Abgabe. Wer die Steuererklärung also in der Familie oder im Freundeskreis für mehrere Personen machen möchte, sollte ganz genau hinschauen:
Lohnsteuer kompakt und SteuerGo bieten immerhin vergünstigte Lizenz-Pakete für drei oder vier Erklärungen. Viele Anbieter von PC-Steuerprogrammen sind dazu übergegangen, Lizenzen im Abonnement günstiger anzubieten. Das nennt sich dann je nach Hersteller "Spar-Vertrag" (Buhl), "Spar-Abo" (Akademische Arbeitsgemeinschaft) oder auch "Software mit Aktualisierungsservice" (Lexware). Für die meisten Nutzerinnen und Nutzer ist das eine praktische Sache, denn sie bleiben ihrem Produkt dank der Datenübernahme-Funktion ohnehin treu. Wer in diesem Punkt anders tickt, muss etwas aufpassen, um kein Abonnement abzuschließen. COMPUTER BILD hat alle Programme auf etwaige Abofallen getestet und kann in dieser Hinsicht Entwarnung geben: Keines der getesteten Programme lockt Kunden absichtlich in eine Abofalle. Es gibt aber Unterschiede:
Zu den wichtigsten steuerrechtlichen Neuerungen im Veranlagungszeitraum 2021 gehört die Mobilitätsprämie. Damit will der Staat – befristet bis 2026 – Geringverdiener unterstützen, die bislang nicht von der Entfernungspauschale beim Arbeitsweg profitierten. Während alle PC-Programme sowie die Apps Lohnsteuer kompakt und SteuerGo die Prämie im Test spätestens nach einer Abfrage automatisch berechneten und beantragten, tauchte diese bei Smartsteuer trotz entsprechender Anzeige nicht im Ergebnis auf. Komplette Fehlanzeige herrschte diesbezüglich bei den Apps Taxfix sowie Steuerbot, die an keiner Stelle auf die neue Prämie hinwiesen. Nutzerinnen und Nutzer dieser Apps müssen somit blind darauf vertrauen, dass die Prämie im Hintergrund korrekt berechnet und beantragt wird. Beim staatlichen Gratis-Angebot "Mein Elster" muss dafür zuerst das Extra-Formular "Mobilitätsprämie" angelegt und ausgefüllt werden. Wie die Prämie genau funktioniert, lesen Sie bei den Steuertipps. Rund 20 Millionen Deutsche müssen eine Einkommensteuererklärung abgeben, sind also pflichtveranlagt. Dazu zählen neben Gewerbetreibenden und Selbstständigen viele Rentner und sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Die Abgabepflicht gilt zudem für Personen mit Mieteinnahmen und Kapitalerträgen, aber auch für die meisten Ehepaare, Empfänger von Lohnersatzleistungen und Arbeitnehmer mit Nebenjobs. Achtung: Wer im Jahr 2021 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie in Kurzarbeit geschickt wurde, ist ebenfalls pflichtveranlagt, weil das Kurzarbeitergeld als Lohnersatzleistung gilt. Eine Auflistung aller Pflichtveranlagungskriterien finden Sie beim Lohnsteuerhilfeverein. Auch 2021 schickten viele Betriebe Ihre Belegschaften aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit. Neben geringeren Bezügen und einem erhöhten Steuersatz (Progressionsvorbehalt) zieht ein Kurzarbeitergeld über 410 Euro im Jahr automatisch eine Pflichtveranlagung nach sich. Einige Hersteller bieten ihre Programme in diesen Fällen günstiger an. So verlangt Taxfix für die Steuererklärung nur 19,99 Euro, Steuerbot 19,95 Euro. Die Akademische Arbeitsgemeinschaft verschenkt ihre SteuerSparErklärung derzeit sogar an Tausende Kurzarbeiter. Wer pflichtveranlagt ist, muss die Einkommensteuererklärung 2021 bis zum 31. Juli 2022 beim Finanzamt einreichen. Weil das ein Sonntag ist, endet die Frist am 1. August 2022 um 23.59 Uhr. Wird die Erklärung von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein eingereicht, bleibt Zeit bis zum 28. Februar 2023. Wichtig: Aufgrund der Rentenerhöhung 2021 überschritten im Steuerjahr ("Veranlagungszeitraum") 2021 wieder Zehntausende Rentnerinnen und Rentner die geltenden Freibeträge. Wer erstmals vom Fiskus zur Abgabe der Steuererklärung aufgefordert wird, sollte unbedingt reagieren und gegebenenfalls eine Fristverlängerung oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragen, andernfalls drohen Strafzahlungen. Die gute Nachricht: Alle hier vorgestellten Programme mit Ausnahme von Taxfix sind prinzipiell auch für Rentner geeignet. Spezielle Tipps erhalten Sie im Steuerratgeber für Rentner. Wer nicht pflichtveranlagt ist, kann – und sollte – die Steuererklärung freiwillig abgeben. Übersteigen die beruflich bedingten Ausgaben nämlich den Werbungskostenpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro, lässt sich in den meisten Fällen Geld zurückholen – früher war der Vorgang daher unter dem Namen Lohnsteuerjahresausgleich bekannt. Millionen Deutsche verzichten auf die freiwillige Abgabe der Steuererklärung und "schenken" dem Fiskus damit Jahr für Jahr rund elf Milliarden Euro. Auch Studierende sollten eine Steuererklärung abgeben. Sie haben zwar meist keine nennenswerten Einkünfte, dafür aber hohe Ausgaben, die sich gegen künftige Steuerzahlungen anrechnen lassen. Freiwillig veranlagten Steuerzahlern bleibt zudem viel mehr Zeit für die Abgabe. Da die Antragsveranlagung nach Ablauf des Veranlagungszeitraums vier Jahre lang möglich ist, muss die freiwillige Steuererklärung für das Jahr 2021 erst am 31. Dezember 2025 beim Finanzamt vorliegen.
Wer freiwillig veranlagt ist und nicht weiß, ob es überhaupt zu einer Erstattung kommt, muss nicht gleich eine Software kaufen. Alle hier getesteten Apps und Online-Programme erlauben die kostenlose Berechnung der Steuer – erst zur elektronischen Abgabe beim Finanzamt wird zur Kasse gebeten. Möchten sie lieber ein klassisches PC-Programm nutzen, machen Sie mit einer Demo-Version die Probe aufs Exempel. Dazu installieren Sie sich eine der unten aufgeführten Testversionen und berechnen die Steuer. Prognostiziert das Programm eine Erstattung, kaufen Sie die Software nachträglich und schließen damit die Steuererklärung ab. Droht hingegen eine Nachzahlung, dürfen Sie als freiwillig veranlagter Steuerzahler auf die Abgabe verzichten und sparen sich den Kauf der Software.
WISO Steuer-Sparbuch 2022 Wer die Steuererklärung mit einem Windows-Programm anfertigen möchte, kann zum Jahreswechsel viel Geld sparen. Denn dann finden sich im Einzelhandel diverse Lizenzversionen von zwei der oben genannten Kaufprogramme teilweise zum Spottpreis auf dem Grabbeltisch. Doch Vorsicht: Die meisten Billigheimer sind schnell vergriffen und haben mitunter erhebliche Einschränkungen gegenüber den regulären Hersteller-Editionen. Im Folgenden nennt COMPUTER BILD bekannte Lizenzversionen, deren Verfügbarkeit, Preis und Einschränkungen:
Neben den oben getesteten Apps und Online-Programmen drängen immer mehr Produkte auf den umkämpften Markt der Steuersoftware. Hier weitere Anbieter im Überblick:
Die einzigen sehr guten Steuerprogramme sind der Testsieger WISO Steuer-Sparbuch und der Preis-Leistungs-Sieger Tax. Auch die restlichen klassischen PC-Programme liegen erneut vor den Steuer-Apps. Die holen zwar mächtig auf, sind teilweise aber auch richtig teuer und lagen in zwei Fällen bei der Berechnung daneben. Wer die Steuererklärung am Smartphone, Tablet oder im Browser machen will, greift am besten ebenfalls zum Testsieger. WISO Steuer ist seit längerem auch im Web und seit Anfang 2021 auch mit dem vollen Leistungsumfang für Android und iOS verfügbar. |