Wie lang ist der Darm eines schafes

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Wie lang ist der Darm eines schafes


Page 2

Namen - Register zum „Plan von Bremen'.

Die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien | C2,3 | bezeichnen die Quadrate des Planes.

Abbentor. Wallstraße. Ahornstraße Akazienstraße Aktiengesellschaft Weser Albrechtstraße Alexanderstraße Allarmstraße Allerstraße Altenwall Altmannsdenkmal (1). Altinannshöhe Altona. Alwinenstraße Am Bahnhofsplatz

Barkhof Deich. Dobben. Fresenfeld Schwarzen Meer Torfbassin

Wall
An der Aue

Schlachte. Schleifmühle

Weide Ansgariikirche Ansgariitor Ansgariitorstraße Ansgariusdenkmal (2). Arbeitshaus, Armenhaus Auf dem Kamp Auf den Hafen.

Kuhlen.
Auf der Brake

E2 F2,3 BC3, 4 F3, 4 G3, 4 G4 ΕΙ BC2

СІ CD3, 4

F3 E3 D3 D3 D3 D3 D4 B2, 3 BC2 EF3, 4 F4,5 E3

Falkenstraße Faulenstraße Fedelhören Fenrfeld. Feldstraße Feuerwehr - Zentralstation . Fichtenstraße. Findorfstrabe. Freihafen Fresenfeld, Am Friedenskirche Friedhöfe Friesenstraße Frühlingstraße Fuldastrabe.

BC5 DEH E2 G2 D2, 3 B3 C3 E3 Et F3, 4 CD5 D3 D3

A1 C3 F2 CD3 D3, 4

C5 B4; C4,5

F4 CD1 B1 D3 CD2 G3, 4 в1 B1 G4

Bachstraße

C5

Garnisonlazarett C3; D4;

Gartenstraße. Badeanstalten

D5; E2,3; Gasanstalt. E5; F5

Georg Gröning - Straße Bahnhofstraße

E2, 3

Georgstraße. Balgebrückenstraße

D4

Gerberhof Baumstraße.

B2

Geren Baumwollbörse.

D+

Gerhardstraße Beim Wandrahm

CD2

Gerichtsgebäude Bergstraße

C2

Gertrudstraße. Berliner Straße

G4,5

Geschwornenweg Besselstrabe.

F3, 4

Gewerbehaus. Birkenstrabe

D3

Gewerbemuseum Bischoftor.

E3

Gleimstrabe. Bismarckstrabe.

FG3

Göbenstraße Bleichen.

EF5

Goldfischteich Bleicherstraße

E4, 5

Gösselstraße Blücherstrabe.

F5

Goethestraße Blumenfeldstraße

EF2

Gröpelinger Deich Bohnenstraße.

13

Straße Bollmannsstrafic

B1

Grobe Allee Bornstraße

D2, 3

Annenstraße Borse

D+

Brücke. Böttcherstraße

D4

Hundestraße. Brandstraße..

DI

Johannisstrafe Braunschweiger Straße.

G5

Krummenstraße. Brautstraße

C4

Großenstraße. Breedenstraße

D4

Große Rosenstraße Breitenweg

DE2

Sortillienstraße Bremer Bank (11)

D4

Weidestraße. Straße

65

Grundstraße Brookstraße.

FG5

Grünenstraße, Brunnenstraße

G4

Grünenweg. Buchtstraße

E3, 4

Grüner Kamp Buntentors. Steinweg

D5

Gustav Adolf - Denkmal (3) Bantes Tor

CD5

Güterbahnhof. Bürenstrabe.

C2 Bürgerpark

EF1

Hafenamt Buschstraße.

DI

Hafenstraße Cedernstraße

C1

Hafer - Kaip Celler Straße.

G5

Hamburger Straße Centaurenbrunnen.

F3

Hankenstraße Chem. Staatslaboratorium

C4

Hansastrabe. Concordia.

F3

Haschenstraße Contrescarpe

B-E2-4

Hauptschule

Hauptwache Dammweg.

G3 Hauptzollamt. Deichstraße.

E5 Haus Seefahrt Meyers Konv. - Lexikon, 6. Aufl., Beilage.

F2 EI D1 G4 A1, 2 C3, 4 C3, 4 C+ D+

D3 BC+,5 C2,3 B2, 3

Kahrwegsasyl. Kaiserbrücke Kaiser Friedrich-Straße Kaiserstraße Kaiser Wilhelm-Denkmal (4) Kantstraße Kasernen Kasino. Kastanienstraße Kastningstraße Katharinenstraße Kaufinanns - Mühlenkamp Kepplerstraße Kettenstraße Kielstrabe. Kinderkrankenhaus Kiosk Kirchenstraße Kirchenweg Kleine Allee

Annenstraße. Helle .. Johannisstraße Krummenstraße Sortillienstribe Weidestrale.

Weser Knochenhauerstraße Knoopstraße Kohlhőkerstrabe König Albert - Straße Körnerdenkmal (5) Körnerstraße Körnerwall Kornhaus Korastraße Krankenanstalt. Krankenhaus. Kreftingstraße Kreuzstrabe. Kriegerdenkmal (6) Kronenstraße Kunsthalle Künstlerverein

CD2 C4 B2 C4 D2 D4,5 D3 C2 EF4 F2 F4 F4 F4 C3 BC5

B3, 4 D2

F4 BC3, 4

E3 C+ D4 DI, 2


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Namen-Register zum Plan von Bremen'.

Linienstraße Loge Loignyplatz. Löningstraße Lübecker Straße Ludwigslust .. Lüneburger Straße Lutherstraße Lützower Straße,

Mainstraße Markt Martinikirche. Martinistraße Mathildenstraße Mauerstraße. Meinkenstraße Meterstraße Meyerstraße. Michaeliskirche Mittelweg Molkenstraße. Mozartstraße Muggenburger Straße. Mühlenstraße. Museen

D3 E3; F3 EF3 E3 F5 G2, 3 E3 F4 D4 C4 F4 G3 B2 D2 ci E4

Neckarstraße Nelkenstraße Neuenstraße. Neuer Markt

- Torfkanal Neues Gaswerk Neustädter Bahnhof. Neustadts - Contrescarpe Neustadtswall Nielsen, Gebrüder. Nikolaistrabe Norddeutscher Lloyd Nordstrabe

F4 Post D3 Prangenstraße F2,3 E3 Rathaus G5

Realschule G2 Reichsbank G5 Reitbahnen B1 Rembertikirche CI, 2 Rembertistrabe.

Rhederstraße B4,5

Richard Wagner - Straße D4 Richtweg D4 Ritterstraße ᎠᏎ Rolandssaule (8) F3, 4 Rolandstrabe

BI Römerstraße EF3, 4 Roonstraße

B4 Rosenkranz C5 Robstrale C2 Rundestraße A3, 4

Rutenstraße. CD3 E4, 5 Sachsenstraße AB2

Sandberg E4 Sandstraße D3; DE2 Sandweg.

St. Josephsstift. AB4

Jürgenstraße ci

Martinikirche C2, 3

Pauli

Paulistraße E1

Stephani At

Schifferstraße. B3

Schillerstraße BC1,5

Schlachthof.

Schlachthofstraße B-D4, 5 A2

Schmidstraße. C2

Schnoor ... A2; D3

Schönhausen - Strabe

Schulze - Delitzsch-Straße B1, 2

Schüsselkorb

Schüttestrabe. D5

Schütting (15) D3

Schützenstraße E4

Schwachhauser Chaussee C1,2

Schweizerhaus A2

Schweizerstraße C3

Sedan strake. E-G5

Seefahrtsschule CD4,5

Seemannsheim E4

Seemannstrabe EF4

Seminar E4

Sicherheitshafen E3, 4

Sielwall Simonstraße

Sögestraße E3 Sommerstraße ci Sonnenstraße AB+ Sophienstraße F2

Sparkasse. F1

Spicherenstraße F2, 3

Stadtbibliothek (13)

Stadtgraben D3 Stadthaus (14) (PolizeidirekD2, 3 tion) D3 Stadtwage D1 Stavendamm D+

Stedinger Straße.

G4 A2 DE4 B3 G2 G4 D4 D4 EF4 C3 B1 E3 DE1 DEI, 2

F4 D4 G3 A1 D3 F2

Oberländerhafen. Obernstrabe.. Olbersdenkmal (7). Olbersstraße. Ölfabrik. Ölmühlenstraße Osterdeich. Osterstraße Ostertor. Ostertors · Steinweg Ostertor - Straße - .Wallstrabe

FG4 CD5 D5 B2 E4 G5 B3 F4, 5 E3 D3 DEL F3 G5 D3 B2 D2 C-E2-4

BI F+ AI F3 A3 BE A3 AB3, 4

Pagentor - Strabe. Panorama. Panzenberg Pappelstrabe Parkallee Parkhaus Parkstraße Pavillon Pelzerstraße. Philosophenweg Piperstraße Plantage. Polizeidirektion (14)


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Bremen (Stadt: Schulen 2c., Industrie, Handel).

207 158 111 669 46 791 35 812 56 84010816 314 519 105 221 62 321 28 922 61 175 11 820 316 853

Die Zahl der Voltsschulen beträgt etwa 30. Un [Sandel.) Seinen Weltruf verdankt B. lediglich höhern Schulen gibt es eine Hauptschule, aus Gym- dem Handel und der Schiffahrt; es ist nächst Hamnasium und Handelsschule (Oberrealschule) bestehend burg der bedeutendste Seehandelsplaß des Deutschen (von 1905 an werden 2 Gymnasien, ein Realgymna= Reiches. Allerdings war die weite Entfernung von sium und eine Oberrealschule vorhanden sein), 2 städ- der See sowie die geringe Tiefe der Weser lange Zeit tische Realschulen und 7 höhere Privatmädchenschulen. dem Aufschwunge von Bremens Handel und Verkehr An höhern Fachschulen bestehen ein Voltsschullehrer- ungünstig. Doch gewann man durch die Anlage von seminar, 2 Privatlehrerinnenseminare, eine Seefahrt- Bremerhaven (1827–-30) einen Seehafen und ermögschule, ein Technikum und eine landwirtschaftliche Win- lichte durch die unter Leitung des Oberbaudirektors terschule. An Fachschulen sind vorhanden: die gewerb- Franzius mit einem Kostenaufwand von 36 Mill. Mt. liche Fortbildungs-, die gewerbliche Zeichen- und die durchgeführte Korrektion der Unterweser Schiffen bis Knabenzeichenschule, eine Stnabenhandarbeitsschule, zu 5 m Tiefgang das Heraufkommten nach B. selbst

. mehrere Haushaltungsschulen, Fortbildungsschulen 1901 betrug der Schiffahrtsverkehr im Freihafen 4093 für junge Staufleute, eine Fortbildungsschule für angekommene Fahrzeuge mit 3,791,779 cbm RaumFrauen und Mädchen und eine Taubstummenanstalt

. gehalt. Die Eigenart des Bremer øandels besteht Un wissenschaftlichen und Kunstinstituten bestehen: darin, daß er in weit größerm Umfang Einfuhr: als eine Stadtbibliothef, eine städtische Sammlung für Ausfuhrhandel ist, und ferner darin, daß sich ersterer Natur-, Völker- und þandelskunde (hervorragend sind auf nur wenige Artikel beschränkt, in diesen aber eine die Tiergruppen und die Sammlungen von Waren Stellung ersten Ranges cinnimmt. In zwei Artikeln, proben), eine Moorversuchsstation, ein chemisches Tabak und Reis, ijt B. der größte Markt der Welt; Staatslaboratorium, ein meteorologisches Observa- für Baumwolle und Indigo stellt es den ersten Plaß torium, eine Kunsthalle, ein Kunstgewerbenıuseum und des europäischen Kontinents dar; in Schafwolle und ein Theater. Die Musik findet in B. durch die phil- Petroleum endlich rivalisiert es erfolgreich mit Antharmonischen Konzerte, durch ein Konservatorium und werpen und Hamburg. Auch bedeutende Mengen eine große Anzahl von Gesang - und Musitvereinen Zucer sind in den lezten

Jahren über B. gegangen. vielfache Pflege. Unter den in B. erscheinenden Zei- Einfuhr der wichtigsten Produkte 1899–1901: tungen und Zeitschriften sind hervorzuheben: die libe

Wert in Tausenden Mart. rale" » Keser - Zeitung«, die » Bremer Nachrichten«, » Niedersachsen«, daš » Deutsche Protestantenblatt«, Jahr

Kaffee

Petrodie » Naturwissenschaftlichen Abhandlungen« (hrsg.

treide vom Naturwissenschaftlichen Verein), die » Deutschen Geographischen Blätter« (hrsg. von der Geographi- 1900 jchen Gesellschaft).

92 992 61 652 | 27585 | 61307/11 276 7728 Unter den zahlreichen Wohltätigkeitsanstals Nach den in nachstehender Tabelle bezeichneten Waten sind die wichtigsten: die allgemeine Krankenan- rengattungen zusammengefaßt, zeigt der Handelsverstalt (mit einer Jrrenanstalt), ein Kinderkrankenhaus, kehr 1901 folgende Werte (in Tausenden Marf): 3 andre Nrankenhäuser, ein Siechenhaus (Sahrwegs Asyl), ein Armenhaus, 3 Waisenhäuser, 2 Erziehungs

Warengattung

Einfuhr Ausfuhr anstalten für verwahrloste Ninder, mehrere Kinder- Verzehrungsgegenstände bewahranstalten und das Haus » Seefahrt«, über dej- Bau- und Brennmaterialien. sen Portal der bekannte Spruch »Navigare necesse

Andre Kohstoffe und yalbfabrikate

571 368 est, vivere non necesse esta steht. Auch die Zentral- Manufakturwaren stelle der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff

Andre Industrieerzeugnisse brüchiger befindet sich in B.

Die Gesamteinfuhr erreichte 1901 einen Wert von [Industrie.) Die Großindustrie hat sich vorzugs- rund 1067 Mill. M. Die Ausfuhr betrug 1901 rund weise in den Zweigen reger entwickelt, die mit bandel 1005 Mill. Me. Auf die einzelnen Erdteile und Län: u. Schiffahrt in enger Beziehung stehen, so der Schijf- der verteilt sid) 1901 die Ein- und Ausfuhr folgenderbau, die Eisengießerei, der Maschinenbau und die Tau- maßen (in Tausenden Marf): werkjabrikation, ferner die Verarbeitung von Nolo

Bertehrsgebiete

Einfuhr Ausfuhr nialerzeugnissen. Von Bedeutung sind ferner die Reisschäl- und Reisstärkefabrikation, die Petroleumraffi- Europa nerie, die Erportbrauerei, Fabriken für Spirituosen, Deutsches Reich

582 301 Zigarrentisten und Stuhlrohr, die Jutespinnerei, die

Übriges Europa

Amerita Gold- und Silberwarenfabrikation, die Tabat- und

davon: Vereinigte Staaten Zigarrenfabrifation; doch hat sich diese leßtere mehr

Merito, Zentralamerita u. Westindien und mehr nach den benachbarten Orten (Hemelingen, Südamerita . Burg-Lejum, Delmenhorst, Adhim, Osterholz-Scharm- Afien .

39 116 bec) verzogen. Einige größere gewerbliche Anlagen, Afrika

2374 die mit bremischem s'apital gesdjasjen worden, befin: Australien

18850 den sich in den Nachbarorten; so eine Wollwäscherei in Die Entwicelung des Vremer Handels in den letten Burg-Lejum, eine Wollkümmerei in Blumenthal, eine Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle der DurchschnittsBaumwollspinnerei und -Weberei in Crohn-Vegesack, werte (in Millionen Mark): eine Wollfämmerei, Jutespinnerei u. Linoleunifabrik

Einfuhr Ausfuhr in Delmenhorst, eine Aluminium- und Magnesiumfabrit sowie Jutespinnerei und - Weberei in bemelingen. Die hauptsächlidisten Ausfuhrgegenstände bremischen Gewerbfleißes sind polierter Reis, Vier, Stärke Ein- und Ausfuhr haben sich also seit 1847 mehr als und Heisabfall, raffiniertes Petroleum, Zigarren- verneunfacht. B. hat zahlreiche Versicherungsgesellfijtenbretter, Silberwaren, Tauwerk, Tabaflauge. lichaften für alle Geschäftszweige. Jm Seeversiche

275 253

22 801 586 724

65 949 116 254

470 309 336 251 134 058 503 487 407 718 15 392 80 330 63 393

9554 19 826

248 534 99 261 78 796

1 694 19 261


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Bremsen (gesteuerte und selbsttätige).

Kraft K in der Pfeilrichtung ausübt. Durch mehr | Rüdtrieb der freischwebenden Last tuppelt das Sperr, oder weniger starkes Anpressen des Bremsbađens an rad durch die Nlinte mit der festgespannten Brems

die Bremsscheibe scheibe. Das Lastsen- wird deren Ro- fen erfolgt in Pfeil-

tation verhindert richtung 2 durch Lö-


oder verlang-sen der Bremse, in-

samt. Die Brems- dem das Belastungs- fK wirkung wird er gewicht angehoben

heblich gesteigert, wird. Eine derartige

wenn man den Anordnung wird als Fig. 1. Badenbremse

Umfang der Lösung oder

Bremsscheibe mit einer oder mehreren keilförmigen Nuten versicht, in die ein entsprechend profilierter Bremsbacken eingreift.

2) Megelbremsen. Ein Rad mit hohlfegelförmig ausgebildetem Nranz ist fest mit der zu bremsenden Welle verbunden, während ein lose auf der Welle

Fig. 3. Sperrbremse. fißender Bolltegel auf derselben verschoben werden kann, aber gegen Drehung geschüßt ist. Bremswirkung Lüftungsbremse oder Sperrbremse (von Reuwird erzielt durch Einpressen des Volltegels in den leaur angegeben, von E. Beder in Berlin eingeführt) pohltegel.

bezeichnet. 3) Lamellenbremsen (zuerst von Weston be- Die Betätigung der B. geschieht von Hand, durch nußt). Eine Anzahl ebener, flacher Scheiben (La- Dampfdrud (bei Fördermaschinen), Elektrizität (bei mellen) ist mit der zu bremjenden Welle umdrehbar elektrisch betriebenen Şebemaschinen), Luftdrud (bei verbunden, aber in Richtung der Welle verschiebbar. Fahrzeugen) 2. Fig. 4 zeigt eine elektromagnetische Zwischen diese Scheiben greifen andre Scheiben ein, die ebenfalls achsial verschiebbar, aber in einem Gehäuse undrehbar gelagert sind, das seinerseits wieder gegen Drehung gesichert sein muß. Durch Zusammenpresjen der Scheiben wird ein Bremswiderstand erzeugt.

4) Bandbremsen (Gurtbremsen). Um die Bremsscheibe ist ein biegsames Stahlband (Bremsband) gelegt, das angezogen oder gelüftet werden

d2 kann. Bei einer bestimmten Anordnung, der Differentialbremse von Napier (Fig. 2), greifen beide Bremsbandenden a, und ag an einem Hebel b derart an, daß die Spannung in dem auflaufenden Brems

bandende a, die Wir

AK kung der auf den He- b

bel ausgeübten Straft


Fig. 4. Elektromagnetische Lösungsbremse. K unterstüßt. Die

Bremsscheibe dreht (Lösungs - ) Bremse. Wird durch die Widelung des


sich in der Pfeilrich Elektroinagnets a ein Strom geschickt, dann wird der
tung. Durch geeig- mit dem Bremshebel b verbundene Ankerc angezogen
nete Konstruktion und die Bremse dadurch gelöst. Es sind hier beispiels.
kann bei der Diffe- weise zwei Bremsbacken d, und d, benußt, um einen
rentialbremse der er einseitigen Druck auf die Welle zu vermeiden.
forderliche Brems- Die vorstehend behandelten B. können als ges

hebeldruck K beliebig steuerte B. bezeichnet werden im Gegensaße zu den Fig. 2. Differentialbremse klein gehalten wer- selbsttätigen von Napier.

den. Das Brems- B., bei denen

band wird bisweilen durch selbsttämit Holzflößen oder Leder beseßt. Eine Reihe von die tige Kräfte der Scheibe umgebenden Bremsklößen wird auch oft ketten- Bremswiderähnlich durch Gelenke verbunden (Gliederbremse). stand geregelt

Das Spannen der B., d. h. das Anpressen des sowie ein- und Bremsbackens, des Bremsbandes 2c., kann außer ausgerückt durch Hebel auch durch eine Schraubenspindel, durch wird. DieselbstErzentrifs u. dgl., oder durch eine Verbindung meh tätigen B. zerrerer solcher Konstruktionsteile vermittelt werden. | fallen in drei

Bei vielen þebemaschinen ist die Bremise mit einem Gruppen: Sperrwerke verbunden. Die Bremsscheibe a (Fig. 3) 1) Schleu

K fißt drehbar auf der zu bremsenden Welle. Neben ihr derbremsen, ist ein mit der Welle fest verbundenes Sperrrad b an- durch Zentrigeordnet, in das eine Sperrklinke c eingreift, deren fugalkraft wir- Fig. 5. Só leuderbremse von Beder. Drehzapfen d an der Bremsscheibe befestigt ist. Durch kend. Bei der das Gewicht e wird die Bremse gespannt erhalten. Konstruktion von E. Becker ist mit der zu bremsenden Beim Aufwinden der Last kann sich die Welle mit Welle C (Fig. 5) eine Scheibe A fest verbunden, die Sperrrad in Pfeilrichtung 1 ungehindert drehen. Der drei Zapfen Z trägt, um welche die sichelförmigen


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abbrechen und eine Flüssigkeit in die Wunde ergießen. Bezeichnet man mit r und r' die Krümmungsradien,
Man hielt den wirksamen Stoff früher für Ameisen- mit n den Brechungskoeffizienten und mit f die B.,
säure, er ist aber wohl ein eiweißartiger Körper, der
vielleicht enzymarrig wirkt

. Auf viele
Raupen, junge

so hat man =(n-1) (+). Für eine gleich Gänse und Trutyühner wirkt das Nesselgift wenig seitig - bikonvere Linse 3. B. ist r :r, demnach oder gar nicht. Das durch Brennesseln hervorgeru- 2 (n-1)

oder f fene Jucken wird am besten durch möglichst baldiges i

Besteht die Linse

2 (n-1) Einreiben mit verdünnter Ichthyollösung beseitigt. aus gewöhnlichem Glas, dessen Brechungskoeffizient

Brennpunkt, der Punkt, in dem sich die parallel 3/2 ist, so ergibt sich f=r, d. h. bei einer gleichauf einen sphärisch gekrümmten Spiegel oder auf eine seitig - bikonveren Linse aus gewöhnlichem Glas ist Linse fallenden Strahlen nach der Spiegelung oder die B. gleich dem Krümmungsradius einer Linsen Brechung treffen, oder von dem sie auszugehen schei- fläche. Für eine ebensolche Flintglaslinse (n = 1,635) nen. Im erstern Fall wird der B. als reell (wirt- dagegen ergibt sich f= 0,787.r und für eine Linse lich), im leßtern als virtuell(scheinbar) bezeichnet. - aus Diamant (n = 2,487) nur f = 0,336 . r. Für Über V. in der Geometrie s. Ellipse, Hyperbel und gleich geformte Linsen aus verschiedenen Substanzen

Brennraum, ļ. Brennglas. [Parabel. wird die B. kleiner, wenn das Brechungsverhältnis

Brennspiegel (Sammelspiegel), Hohlspiegel, des Materials zunimmt. Die Krümmungsradien die Sonnenlicht in einem engen Raum (Brennpunkt konkaver Flächen sind bei Berechnung der B. negativ oder Brennraum) vereinigen und dadurch hier eine zu nehmen. Alsdann ergibt sich die B. der Hohllinsen starke Hiße hervorrufen, falls sich dort eine die Strah- negativ, entsprechend den Umstande, daß Linjen dieser len absorbierende Substanz befindet

. Eukleides er- Art nur virtuelle Vrennpunkte besißen; vgl. Linse. wähnt, daß sphärisch getrümmte Spiegel Sonnen- Erperimentell wird die B. bestimmt, indem man die strahlen konzentrieren, in seiner »Natoptrik«. Nach Entfernung a eines Gegenstandes und die Entfernung Plutarch sollen die Vestalinnen sich beim Anzünden bseines Bildes von der Linse oder dem Spiegel mißt und des heiligen Feuers der B. bedient haben. Auch Archi- daraus die B. mit Hilfe der Gleichung

1 medes schrieb über B., und daraus entstand wohl die

+ Erzählung, er habe sich der B. zum Anzünden der berechnet. römischen Schiffe bedient. Tschirnhausen erzielte mit Brennwert, 1. Þeizmaterialien. einem B. aus Kupferplatten von 1,9 m Durchmesser Brennwurzbeeren, f. Daphne. und 1,26 m Brennweite sehr große Erfolge. Buffon Brennzylinder (Brennlege), 1. Mora. entzündete mit einem B. aus 168 ebenen Spiegeln Breno, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Bre: (16 cm hoch, 21 cm breit), die durch Scharnier- scia, im Camonicatal am Oglio gelegen, hat Schloßverbindungen in passende Stellung zueinander ge- ruinen, eine schöne Hauptkirche, eine Seidenspinnerei

, bracht werden konnten, bis auf eine Entfernung von lebhaften wandel, eine technische Schule und (1901) ca. 47 m ein geteertes tannenes Brett. Eine Anwendung 1600 (als Gemeinde 3084) Einw. In der Nähe Sta: der B. gegen die Flotte des Vitalianus vor Konstan= laktitengrotten und Eisenwerfe. tinopel wird dem Proflos zugeschrieben (514 n. Chr.). Brenta (bei den Römern Medoacus major), Fluß

Brennstoffe, i. Þeizmaterialien; künstliche B., in Oberitalien, durch seine Überschwemmungen ge Brikette, s. Prestohle.

fürchtet, entspringt aus dem Caldonazzosee in SüdBrennus (felt., »Ýäuptling«), 1) Anführer der tirol

, östlich von Trient (449 m), durchfließt die Val senonischen Gallier, welche die Römer am Allia (18. Sugana, tritt bei Bassano in die venezianische Ebene, Juli 390) besiegten, Rom eroberten und zerstörten, die er zwischen Dämmen durchströmt, wird bei Dolo aber das Napitol vergeblich belagerten. Während sich schiffbar und mündete ursprünglich bei Fusina in die B. die Summe, mit der die Römer seinen Abzug er- Lagunen von Venedig, ist aber, unn deren Ausfüllung kauften, zuwägen ließ, soll er noch sein Schwert in die zu verhüten, von den Venezianern durch kolossale Bagschale geworfen haben mit dem sprichwörtlich ge- Damm- und Kanalbauten von Dolo an um die Lawordenen »Vae victis« (» Wehe den Besiegten), gunen herum bei Chioggia durd, den Þorto di Bron: wurde aber unmittelbar darauf von dem Diktator M. dolo ins Meer geleitet worden. Der Mündungsarni Furius Camillus angegriffen und geschlagen. So die bei Fusina bildet gegenwärtig eine kanalisierte Schiffs Sage, von Livius erzählt; nach einer glaubwürdigern fahrtsverbindung zwischen Venedig und Padua; eine Überlieferung sind die Gallier, nachdem sie ihr Zer- Abzweigung desjelben führt von Mira südlich als störungswerk vollbracht, ungehindert mit den Löse- Taglio novisjimo gleichfalls nach Brondolo ins Meer. geld abgezogen.

Die Länge der B. beträgt 160 km, wovon nur 8 2) Anführer der Gallier, die 279 v. Chr. in gewal- chiffbar sind. tiger Menge in Griechenland eindrangen, aber bei Brenta, ein Weinmaß: in der Schweiz versdrieden Delphi von einem griechischen Heer, der Sage nach und zuleßt (Eimer) = 37,5, in Mailand = 75,554, in unter Beihilfe des delphijden Apollon, der die Feinde Turin 49,285 Lit. durch Erdbeben, Blig, Donner und Hagel schlug, Brenta - Alpen, Gruppe der südliden Kalfalpen eine Niederlage erlitten, worauf sidi B. selbst das Le in Südtirol, zu den Trienter Alpen (Etschbuchtgebirge) ben nahm.

gehörig, wird von einem flachen, vom Sarcatal in Brennwaldrebenkraut, . Clematis.

Š. zum Nocetal im N. streichenden Gewölbe gebildet, Brennweite, der Abstand des Brennpunktes vom aus dem sich infolge Erosion eine hochaufragende, optischen Mittelpunkt einer Linje oder eines sphäri- zerrissene Bergkette mit wilden Gipfelzađen erhebt. ichen Spiegels. Bei einem sphärischen Hohlspiegel Das Gebirge ist wegen seiner Schroffheit ziemlich unist sie gleich dem halben valbmesjer der Kugel, von wegsam und trägt im höchsten Teil ewigen Sonce deren Oberfläche die Spiegelfläche ein Teil ist. Die und Gletscher. Die höchsten Gipfel sind Eima Toja B. einer Linje hängt von den Krümmungsradien der (3176 m) und Cima Brenta (Maijer Franz Josephbeiden Linsenflädien und von dem Brediungskoeffi- pipe, 3155 m). Einen tiefern Einschnitt im Zentrum zienten der Substanz ab, aus der die Linje besteht. ! der Gruppe bildet die Bocca di Brenta (2553 m).


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nois -Staatszeitung“. Auch vertrat er 1862 Chicago Brenz, 1) linker Nebenfluss der Donau in Würtin der Legislatur von Juinois und stand 1868 als temberg, entspringt bei Königsbronn auf dem Albuch Präsident an der Spiße des Erziehungsrats von Chi- und mündet nach 60 km langem Lauf bei Lauingen cago. 1872–76 war B. amerikanischer Sonsul in in Bayern. — 2) Flecken im württemberg. Jagittreis, Dresden, dann einige Zeit Mitglied des Kongresses Oberamt Heidenheim, am Fluß B. und an der Staatsals Repräsentant des Staates Jülinois.

bahnlinie Aalen – Ulm, hat eine evang. Kirche, ein 3) Franz, Philosoph, geb. 16. Jan. 1838 in Ma- Schloß, römische Altertümer, 2 Kunstmühlen. Dampirienberg bei Boppard, Sohn von Christian B., dent molkerei und (1900) 680 Einw. Von der B. hatte der Bruder Kleniens Brentanos (. oben 1), ursprünglich alemannische Brenzgau den Namen, der jeßt teils kath. Theolog, ward 1866 Privatdozent, später Pro- zu Bayern, teils zu Württemberg gehört. fessor der Philosophie zu Würzburg, legte infolge des Brenz, Johann, schwäb. Reformator, geb. 24. Infallibilitätsdogmas 1873 scine Professur freiwillig Juni 1499 zu Weil in Schwaben, gest. 11. Sept. 1570, wieder und übernahm 1874 eine ordentliche Professur studierte seit 1512 in Heidelberg, wandte sich der Res der Philosophie an der Universität zu Wien, von wel- formation zu und ward 1522 Prediger in Schwäbischcher er 1880 gleichfalls freiwillig zurücktrat, ohne in- Þal. Er wohnte der Disputation zu Marburg 1529, des seine Lehrtätigkeit (als Privatdozent daselbst) auf- den Vergleichsverhandlungen auf dem Reichstag zu zugeben. Außer mehreren populären Vorträgen Augsburg 1530, den Religionsgesprächen zu þagenau schrieb er: »Über die mannigfache Bedeutung des und Worms 1540 und zu Regensburg 1541 und 1546 Seienden nach Aristoteles« (Freiburg 1862); » Psycho- bei. Der Widerstand gegen das Interim Karls V. logie des Aristoteles« (Mainz 1867) und im Anschluß trieb ihn nach Stuttgart, wo er 1553 Propst ward. an Loße und die neuere englische Assoziationspsycho- Sein Katechismus ist der einzige, der in der deutlogie sein (noch unvollendetes) Hauptwerk: » Piycho- jchen Kirche neben dem kleinen Lutherschen bleibende logie vom empirischen Standpunkt« (Leipz. 1874, Bedeutung gewann (vgl. Slett, Der Brenzijche KaBd. 1); » Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis« (das. techismus erklärt, Stuttg. 1889). Seine Werte er1889). Durch B. ist eine Anzahl jüngerer Männer schienen in 8 Bänden zu Tübingen 1576-90; vgl. besonders angeregt worden, die dann in selbständiger dazu Pressel, Anecdota Brentiana (das. 1868). Beise weitergearbeitet haben.

Sein Leben beschrieben Hartmann und Jäger 4) Lujo, Nationalökonom, Bruder des vorigen, (Bamb. 1840–42, 2 Bde.) und ersterer allein (Elberf. geb. 18. Dez. 1844 in Aschaffenburg, studierte seit 1862). Vgl. auch begler, J. B. und die Reforma1861 in Dublin, München, beidelberg, Würzburg tion in Württemberg (Freib. i. Br. 1899), u. höhler, und Göttingen, begleitete 1868 den Statistiker Ernst Bibliographia Brentiana (Berl. 1902). Engel auf einer Reise nach England, wo er sich dem Brenze, soviel wie brennbare Mineralien. Studium der englischen Gewerkvereine widmete. Die Brenzeifiggeift, 1. Aceton. Frucht desselben ist das Werk » Die Arbeitergilden der Brenzgallusjäure, 1. Pyrogallussäure. Gegenwart« (Leipz. 1871--72, 2 Bde.). 1872 zum Brenzkatechin (Pyrokatechin, Orthodio ry außerordentlichen, 1873 zum ordentlichen Professor benzo1, 1, 2 -Phendiol) C.H.(OH), findet sich im der Staatswissenschaften an der Universität Breslau Nino, in herbstlichen Blättern des wilden Beines crnannt, folgte er 1882 einem Ruf nach Straßburg, (Ampelopsis hederacea), im Harn, im Buchenholz1888 nach Wien, 1889 nach Leipzig und 1891 nach teer, im Teer von bituminösem Schiefer, entsteht beim München. Andre Arbeiten von ihm find: »Über Eini- Schmelzen vieler Harze mit Kalihydrat, beim Schmelcungsämter. Eine Polemit mit Dr. Aler. Meyer« zen von Orthophenolsulfojaure mit Üzfali, bei Destila (Leipz. 1873); »Über das Verhältnis von Arbeitslohn lation von Protokatedrusäure und vieler Pflanzenund Úrbeitszeit zur Arbeitsleistung« (2. Aufl., daß. ertrakte, beim Erhißen von Zellulose mit Wasser auf 1893); » Das Arbeitsverhältnis gemäß dem heutigen 200° (daher im volzeisig) 2c. Es bildet farblose Säus Necht« (das. 1877); » Die Arbeiterversicherung gemäß len, riecht sdhwach angenehm, ist leicht löslich in Kajder heutigen Wirtschaftsordnunga (daj. 1879); » Der jer, Alfohol und Äther, idhmilzt bei 104”, siedet bei Abeiterversicherungszwang, seine Voraussetzungen 2450, sublimiert in Blättchen, wirkt reduzierend, färbt und seine Folgen« (Berl. 1881); » Die christlich-soziale rich in alkalischer Lösung grün, blau, dann schwarz, Bewegung in England« (2. Ausg., Leipz. 1883); mit Eisenchlorid dunkelgrün. B. wirkt giftiger, stär: Agrarpolitit« (Stuttg. 1897, Bd. 1); »Gesammelte fer antipyretisch und energischer auf Schimmel und Aufsäße« (das. 1899, Vd. 1). Mit E. Leser gibt er Batterien als Phenol. Es dient in der Photographie cine » Sammlung älterer und neuerer staatswissen- als Entwidler. Sein Methyläther ist das Guajacol, schaftlicher Schriften« (Leipz., seit 1893), mit W. sein Dimethyläther das Veratrol. Vgl. Masing, Bei Lop die » Mündiener volkswirtschaftlichen Studien« trag zur Stenntnis der antiseptischen und physiologia (Stuttg., seit 1893) heraus.

ichen Eigenschaften des Brenzkatechins (Dorpat 1882). Brentford, alte Stadt in der engl. Grafschaft Brenzlig (empyreumatisch) heißzen in Mine. Middleser, am Einfluß der Brent in die Themse ralogie und Chemie Substanzen von eigentümlich (1. »Starte der llmgebung von Londona), mit Säge- durd)dringendem (empyreumatischem) Geruch, die mühlen, Brauereien, chemijden Fabriken, Seifensiede- durch unvollständige Zerießung organischer Stoffe reien und (1901) 15,171 Einw. Jn der Umgegend viel beim Erhißen entstanden sind. Gemüsebau. Unfern Sion House, ein ehemaliges Brenzverbindungen (Byroverbindungen), Nonnenfluster (1414 gestiftet), jeßt Landiiß des Her- stohlenstoffverbindungen, die bei trodner Deitillation zogs von Northumberland. In der Nähe besiegte organischer Substanzen unter Austritt von Stohlen: Edmund Ironside den Dänenkönig Knut 1016, und säure und Wasser entstehen, wie die Brenzweinjäure Kari I. jdlug hier 12. Nov. 1642 die Parlaments- aus Weinsäure, Brenztraubenjäure aus Trauben: truppen unter Eijer.

jäure 2c., Pyrogallol aus Gallussäure, Brenzfatechin Brentwood (spr. -wudd), Stadt in der engl. Graf- aus Katechu. schaft Eijer, 23 km nordöstlich von London, mit La Brephotrophium (griech., Hindernährhaus«), teinjdule, Irrenhaus und (1901) 4932 Eimv. Findelhaus.


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der »Ring«, zugleich Zentrum der Stadt, auf dem mierte, 20 fatholische (inkl. 6 Kloster - und Anstaltsdas alte Rathaus, das neue Stadthaus, einige Reihen kirchen), eine altkath. Kirche, Versammlungslokale für von Privatgebäuden und zahlreiche Verkaufsstellen Dissidenten, eine Brüdergemeindekirche ac

. und meh(ständige » Baudena) sich befinden. Vor dem Stadt- rere Synagogen. Unter den katholischen Kirchen haus steht die Reiterstatue Friedrichs d. Gr. (von Niß, sind bemerkenswert: der Dom zu St. Johannes dem seit 1842), an der Westseite desselben die Reiterstatue Täufer, der um 1148 in gotischem Stil begonnen, Friedrich Wilhelms III. (ebenfalls von Kiß, seit 1861), gegen Ende des 15. Jahrh. vollendet, später im Rean der Ostseite des Rathauses die 1492 errichtete Staup- naissancestil des 17. und 18. Jahrh. erweitert und jäule (einst Pranger). Andre Pläße sind: der Blücher- 1873–75 im Innern renoviert wurde, mit zwei Tür: plaß (früher Salzring) mit dem ehernen Standbild men (seit dem Brande von 1759 ohne Spiße), vielen Blüchers (von Rauch, seit 1827), an der südlichen Seite Kapellen (darunter die prachtvolle Elisabethkapelle, von dem frühern Börsengebäude begrenzt; der Neu- 1680 erbaut), großen Reichtümern (z. B. einem Boch markt (zweitgrößter Marktplaß der Stadt) mit dem altar aus gediegenem Silber) und prachtvollen WerStandbild Neptuns (vom Volt Gabeljürge genannt) ten der Malerei und Bildnerei; die Kreuzkirche (aus in einem Springbrunnen; der in der Schweidnißer dem 13. und 14. Jahrh.), ein Backsteinhallenbau in Vorstadt belegene Tauenpienplaß mit dem Marmor- Kreuzform, mit Glasmalerei, historischen Denkmälern denkmal des Generals Tauenßien (von Schadow), der (Grabmal Herzog veinrichs IV. von Schlesien) und die Stadt1760 gegen dieÖsterreicherunterLaudon glüd- einer Krypte zu St. Bartholomäus, 1288 gegründet; lich verteidigte; der Kaiser Wilhelm-Plaß am Friebe- die kleine gotische Martinikirche (einst herzogliche berg; der Museumsplaß mit dem schlesischen Provin- Schloßkapelle); die Kirche zu Unsrer Lieben Frauen zialmuseum und dem Reiterstandbild Kaiser Fried- auf dem Sande (daher gewöhnlich Sandkirche gerichs III. (1901 von Brütt); der Palais- oder Erer- nannt) mit prächtigen Gewölben und Konsolen (1328 zierplaß, zwischen dem Stadttheater, der Promenade, begonnen, 1369 vollendet, bis 1810 Kirche der Augudem Kunstgewerbemuseum, der Reichsbank und dem stiner -Chorherren); die Dorotheen- oder MinoritenSüdflügel des königlichen Schlosses; der Kaiserin tirche mit sehr hohem Dad), aber ohne Turm (1351 Augusta-Plaß mit dem gotischen Siegesdenkmal, dem von Kaiser Karl IV. gegründet); die Matthiaskirche Real- und Reforngymnasium zum Heiligen Geist (von den Jesuiten 1736 im prunkendsten Rotoko erund der königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule; baut); die Vinzenzkirche, in der Herzog Heinrich II. in unmittelbarer Nähe die Ziegelbastion mit den unter einer Tumba liegt; die 1883 vollendete NifolaiHolteidenkmal und schöner Aussicht; der Berliner kirche; die St. Michaeliskirche, ein zierlicher gotischer Play mit großer Fontäne vor dem Freiburger Bahn- Bau (1871 vollendet); die 1893 eingeweihte Heinrich hof, der Plaz am Zentralbahnhof, der Königsplay firche, begründet vom Fürstbischof Heinrich (Herzog); mit dem Bismarckstandbild (1900 von Breuer), Ritter- die 1897 umgebaute Mauritiuskirche. Von den evanplaß mit dem Svarezdenkmal (1896 von Breuer), der gelischen Kirchen ist die erste und größte die þauptLeijingplatz mit dem Regierungsgebäude, der Dom- tirche zu St. Elisabeth (1253 gegründet, im 14. und plaß mit dem Dom, dem fürstbischöflichen Konvikt 15. Jahrh. neu erbaut und 1857 restauriert), mit 91 m und Parkanlagen, der große Schießwerderplatz mit hohem Turm, der größten Glode Schlesiens (110 der Bonifacius- und der im Bau begriffenen Erlöser- metr. Ztr. schwer), vielen Kunstdenkmälern, berühmter kirche, der Plaß » am Wäldchena, der infolge weiterer Orgel, Glasmalereien und einem 16 m hohen steinerZuschüttung des Dhlebettes gewonnene Platz »am nen Sakramentshäuschen (vom Jahr 1455); die zweite Öhleujer« mit dem Göppertdenkmal, der Matthias- evangelische Hauptkirche, von der die Reformation plaß mit Parkanlagen, dem landwirtschaftlichen Insti- 1523 für B. und einen großen Teil Schlesiens austut und großem Springbrunnen u. a. Die Straßen ging, ist die zu St. Maria Magdalena, nach dem der innern Stadt sind meist regelmäßig, nur etwas Muster des Doms im 14. Jahrh. gebaut, neuerdings ichmal, die der Vorstädte dagegen breit und schön. restauriert, mit zwei durch eine hohe Brücke verbunUnter ihnen sind hervorzuheben: die Schweidnißer denen gotischen Türmen. Ferner sind zu nennen: die Straße, an welcher da, wo sie die Promenade kreuzt

, St. Barbarafirche (seit 1740 zugleich Garnisonkirche) das Denkmal Kaiser Wilhelms I. (von dem Breslauer mit Tafelmalereien aus dem 14. und 15. Jahrh.; die Bildhauer Behrens entworfen) steht, die Ohlauer, um 1400 gegründete, 1821 neuerbaute 11,000 JungAlbrechts-, Reusche-, Nikolaistraße und Schmiedebrücke frauenkirche, ein Zwölfect mit Huppel von 23 m Span: in der innern Stadt sowie die Tauenßien-, Neue Ta- nung; die jüngst restaurierte Bernhardinkirche mit ichen-, Garten-, Friedrich Wilhelm-, Kaiser Wilhelm-, kunstvoll gemalter Hedwigstafel, 1453 gegründet, Kloster-, Matthiasstraße und die Straßen am Stadt- 1502 vollendet. Neu ist die in gotischem Stil von der graben entlang in den Vorstädten. Für Beleuchtung Stadt erbaute Salvatorkirche, in der Sandvorstadt wird durch drei Gasanstalten und zwei Elektrizitäts die Lutherkirche und in der Odervorstadt die Erlöserwerke, die der Stadt gehören, gesorgt. Durch die Ab- kirche. Unter den Synagogen ist die neue am dämmung der Ohle, die jeßt oberhalb der innern Stadt Schweidnißer Stadtgraben nädist der in Berlin die in die Oder mündet, durch die Errichtung des (1871 schönste und größte Deutschlands (1872 vollendet). vollendeten) Dampfwasserhebewerks nebst Grund- von andern öffentlichen Gebäuden sind bewasserversorgung sowie durch die seit 1881 bestehende merkenswert: das großartige, neuerdings renovierte Schwemmtanalisation (Rieselfelder bei Oswit) sind Rathaus im spätgotischen Stil, von der Mitte des 14. die Gesundheitsverhältnisse Breslaus wesentlich ver- bis zum 16. Jahrh. erbaut, mit berühmtem Fürstenbessert worden. Demselben Zweck dienen ausgedehnte saal und mit dem nach einem ehemals dort ausgeParkanlagen, außer der schon erwähnten, um die schenkten Vier benannten Sdiweidniger Meller; das innere Stadt führenden Promenade besonders der an der Nordwestseite des Rathauses liegende, 1860 Scheitniger Part im O. der Stadt (mit einem Platz nach Plänen von Stüler erbaute Stadthaus enthält für Pferderennen) sowie der Südpark bei Kleinburg. den Sißungsjaal, die Konferenzzimmer und Vureaus

(Gebäude.) B. hat 13 evang. Mirchen (darunter der Stadtverordnetenversammlung sowie den Stadt: 5 ohne Parochialrechte), eine altsutherische, eine refor-hausfeller; das 1891 vollendete Gebäude der städti


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Breslauerbraun Bressant.

399 an Johann von Böhmen, gleichzeitig wurde die 1263 | Stadt B. von 1440--1479 (hrsg. von Kunisch, das. gegründete Neustadt mit der Altstadt vereinigt. Ein 1827, 2 Bde.); Grünhagen, B. unter den Piasten unter König Wenzel 1418 ausgebrochener Aufstand (das. 1861); Bürkner und Stein, Geschichte der wurde von König Siegmund 1420 blutig bestraft

. Stadt B. (das. 1851-53); Stein, Geschichte der Um nicht den als bussit gehaßten Mönig Bodiebrad Stadt B. im 19. Jahrhundert (das. 1884); Weiß, als Herrn anerkennen zu müssen, trat B. 1463 un- Chronik der Stadt B. (das. 1886—88); Lutsch, Kunstter den Schuß des Papstes Pius II. und beteiligte denkmäler der Stadt B. (das. 1886); Markgraf und sich seit 1466 am Kriege gegen Böhmen, schloß sich Frenzel, Breslauer Stadtbuch (»Codex diplom. dann an Matthias Corvinus von Ungarn an und Silesiae«, Bd. 11, das. 1882); » Breslauer Urkundenwurde von ihm bei einer Belagerung durch Polen buch« (hrsg. von G. Korn, das. 1870, Bd. 1); » Bresund Böhmen 1474 geschüßt. B. geriet nun unter die lauer Bürgerbuch« (hrsg. von Bruch u. Neefe, 1878Herrschaft Ungarns, erhielt erst nach dem Tode des 1896, 4 Bde.); » Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Matthias (1490) die alte Verfassung wieder und kam und der Stadtbibliothek« (eft 1–5, 1894–1901). unter böhmische Hoheit. Nach dem Erlöschen der Der Regierungsbezirk B. (1. Starte » Schlesien«), Jagellonen (1526) fiel B. an Ferdinand von Öster- den mittlern Teil der Provinz Schlesien bildend, reich. Obgleich die protestantische Lehre unter der zählt (1900) auf 13,482 qkm (244,86 QM.) 1,697,719 Einwirtung des Johann þeß, eines Freundes Lu- Einw. (126 auf 1 qkm), darunter 973,805 Evanthers, seit 1523 in B. die Oberhand gewann, wurden gelische, 696,121 Katholiken und 23,285 Juden, und doch Bischof, Domkapitel und Mönche im ruhigen besteht aus den 25 Kreisen: Besiz belassen. Den Dreißigjährigen Krieg überdauerte B. fast ungeschwächt. Friedrich II. von Preußen schloß

Einw. auf Kreise Kilom. D. Meilen Einwohner

1qkm 3. Jan. 1741 mit B. einen Neutralitätsvertrag, Schwerin besepte es aber 10. Aug., worauf der Rat dem Breslau (Stadt).

13,54 König huldigen mußte. Dieser erhob es zur dritten Breslau (Land)

Brieg

11,02 föniglichen Haupt- und Residenzstadt und behielt es

Frantenstein

8,77 auch in dem am 11. Juni 1742 zu B. geschlossenen Glas.

9,59 Frieden. Nach dem Siege Karls von Lothringen über Groß- Wartenberg

14,77 den Herzog von Braunschweig-Bevern (22. Nov. 1757) Guhrau .

12,38 wurde B. von den Österreichern eingenommen, doch Babelschwerdt .

14,37 19. Dez. nach der Schlacht von Leuthen wieder von Militíd) .

16,93

6,23 Friedrich gewonnen, wobei 17,000 Mann Österreicher Münsterberg

10,61 sich gefangen geben mußten. 1760 wurde es von

Neumarkt

12,89 Laudon vergeblich belagert. Nach der Schlacht bei

5,76 Jena ward B. von Vandamme 7. Dez. belagert und Nimptid)

6,83 7. Jan. 1807 von dem Gouverneur v. Thiele, nach Ohlau

11,21

54 497 dem derselbe die Vorstädte hatte niederbrennen lassen, Öls

16,33 übergeben. 1811 wurde die bisher in Frankfurt a. D. Reichenbach

6,57

0,27 bestehende Universität nach B. verlegt. In der ent- Sdweidnik (Stadt).

10,46 jcheidenden Zeit vor Beginn des Befreiungskrieges Shweidniş (Land)

7,66 1813 war B. turze Zeit Siß des Königs. Von hier Strehlen

6,27 aus ergingen die Verordnung über die Bildung frei- Striegau

5,45 williger Jägerabteilungen (3. Febr.) und die Aufrufe Trebniß .

14,89 > An Mein Bolt« und » An Mein Kriegesheer« (17. Waldenburg

6,87 März); und hier organisierte sich zum größten Teil Wohlau .

14,60 das preußische Befreiungsbeer. Nach der Schlacht bei Über die 13 Reichstagswahlkreise des RegierungsBaußen waren die Franzosen abermals (1.-11. bezirks 1. die Karte » Reichstagswahlen« mit Tabelle. Juni) Herren der Stadt. Die vollständige Umwand- Breðlauerbraun, I. Stupferbraun. lung der schon 1808 geschleiften Festungswerke in An- Bresling, i. Erdbeere. lagen geschah nach dem Pariser Frieden. Die Ab- Bressant (spre -fjäng), Jean Baptiste Prosper, lehnung der Kaisertrone durch Friedrich Wilhelm IV. franz. Schauspieler, geb. 23. Okt. 1815 in Chalon-surrief 1849 eine große Erregung hervor, die sich im Saône, gest. 23. Jan. 1886 in Saint-Pierre-les-Ne» Maiaufstanda Luft machte, der aber bald unter- mours, trat zuerst 1835 im Theater Montmartre und, drüdt wurde. In neuester Zeit hat B. einen groß= nadıdem er den Unterricht Michelots genossen hatte, artigen Aufschwung genommen.

im Variétés - Theater auf. Nach wiederholten ZwiLiteratur. Vgl. Luchs, B., ein Führer durch die stigkeiten mit der Direktion verschwand er 1839 und Stadt (12. Aufl., Bresl. 1901) und andre Lokalführer tauchte in Petersburg wieder auf. Glänzend honoriert (vom Verein zur þebung des Fremdenverkehrs uc.); und gefeiert, verschwand er 1846 hier ebenso plößlid). » Breslauer Statistika (hrsg. vom städtischen statisti- Von 1846-54 spielte er mit Auszeichnung am (Gymichen Amt, das. 1876 ff.); die Verwaltungsberichte des nase in Paris erste Liebhaberrollen, um dann SozieMagistrats der Stadt B. (seit 1876); Gomolke, tär der Comédie Française zu werden. 1875 zog er Kurzgefaßte Inbegriffe der vornehmsten Denkivürdig- sich von der Bühne zurück. B. wurde besonders wefeiten der Stadt B. (Bresl. 1731-33); klose, Do- gen seiner Eleganz in Sprache und Gebärde gerühmt; kumentierte Geschichte und Beschreibung der Stadt namentlich glänzte er in den » Proverbes « von A. de B. (das. 1780—83, 5 Bde.; Fortseßung in Stenzels Musset u. a. Vgl.d'øeylli, B., sa vie dramatique, etc. » Scriptores rerum Silesiacarum«, das. 1847, Bd. 3); (Bar. 1877). Eine Tochter von B., geb. 1838, Menzel, Topographische Chronik von B. (das. 1805 früher mit dem russischen Fürsten Michael Sotschubey, bis 1808, 2 Bde.); Bol (gest. 1632), Annalen von seit 1878 mit dem Präfekten M. d'Artigues verhei965 ----1623 (hrsg. von Büsching und Kunisch, daß. ratet, schrieb unter dem Namen Alir B. die Romane: 1813 -- 24, 5 Bde.); P. Ejdenloer, Geschichte der »Gabrielle Pinson« (1867), »Une Paria« (1869) und

422 709 88 125 63 077 45 632 60819 48 014 33 426 58 332 48454 31 865 34 548 55 362 49 405 29 254

35 746 607 483 528 813 679 791 932 343 584 710 317 376 617 899 362

15 576 422 345 300 820 378 804

52 93 59 78 156 78 88 72 196

64 390 70 979 28 439 71 812 23 398 35 297 42 923 51 033 143 361 42 568


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Bretigny Bretonische Sprache und Literatur.

403 desarchivar ernannt. Er schrieb: »Geschichte Mäh= 1 die Unkrautjäterinnen und ein Raps durchsiebendes rens« (Bd. 1 u. 2, bis 1197, Brünn 1893 u. 1895); Mädchen, 1864 die Weinlese und ein Truthennen > Der Verteidigungskampf der Stadt Brünn gegen die tendes Mädchen, 1865 die Schnitterinnen, nach der Schweden 1645« (das. 1895); » Urkunden, Briefe und untergehenden Sonne schauend, aus. Auf der WeltAttenstücke zur Geschichte der Belagerung der Stadt ausstellung von 1867 befanden sich: ein Schnitter, Brünn 1643 und 1645« (1895); » Die Tataren in der seine Sense weßt, und die Quelle am Meer, Frauen Mähren und die moderne mährische Urkundenfäl- und Kinder darstellend, die mit Krügen zu der Quelle ichung« (1897); » Mocran et Mocran, Zur Kritik der herabsteigen. Von seinen spätern Schöpfungen sind (Goldenen Bulle Saiser Friedrichs II. für Währen die Kartoffelernte, die Wäscherinnen in der Bretagne, vom Jahre 12126 (1901); » Die Pfarrkirche St. Ja- das Johannisfest, die Frau aus dem Artois, die zur kob in Brünn« (1901); »Codex diplomaticus Mo- Prozession gehenden jungen Mädchen, der Ablaß von raviae XIV. XV. (1903).

Hergoat und die Erinnerung an Douarnenez (WäBretigny (svr. brotinji), Dorf im franz. Depart. Eure- scherinnen am Strande) hervorzuheben. Seine große et-Loir, 9 km südöstlich von Chartres, bekannt durch Kraft der Charakteristik hat er in unablässigem Schafden Frieden (8. Mai 1360), durch den Frankreich fen bis in die neueste Zeit bewährt. 1872 erhielt er die Calais, Guines, Gascogne, Guienne, Poitou, Sain= Ehrenmedaille des Salons, und seit 1866 ist er Mittonge, Limousin und Rouergue als souveränen Besiß glied des Instituts. B. veröffentlichte Gedichte: »Les an England abtreten und die Zahlung von 3 Mill. champs et la mer« (1875), »Jeanne« (1880), gesamGoldtaler für die Freilassung des Königs Johann ver- melt als »Euvres poétiques «(1887), und » La vie d'un sprechen mußte, König Eduard III. dagegen auf die artiste« (1890). Vgl. Vachon, Jules B. (Par. 1898). Krone von Frankreich und die Normandie verzichtete. Breton de los Herrēros, Manuel, span. Dich

Břetislaw (fpr. brsthét-, Břetislaus) I., Herzog ter, geb. 19. Dez. 1796 zu Quel in der Provinz Lóvon Böhmen (1035—-55), »der böhmische Achilles«, groño, gest. 13. Nov. 1873, bekleidete im Staatsdienst Sohn und Nachfolger Udalrichs, war zuerst Fürst von verschiedene Ämter, ward aber um seines Freifinns Mähren, das er 1029 den Polen entrissen und gegen willen mehr als einmal abgeseßt. B., der seit 1837 llngarn verteidigt hatte, vermählte sich mit Judith, der der Akademie angehörte, ist der bedeutendste, fruchtdem Kloster entführten Tochter des bayrischen Gra= barste und einflußreichste spanische Dramatifer der jen Heinrich von Schweinfurt, und wurde 1035 vom ersten Hälfte des 19. Jahrh. Staum 17 Jahre alt, Naiser Konrad II. auch mit Böhmen belehnt. Er schrieb er das Lustspiel » A la vejez viruelas « (1817) machte sich 1039 zum Herrn von Polen, wurde aber und darauf über 150 Bühnenstücke, teils Originale, 1041 von Heinrich III., dessen erstem veereszug er teils Bearbeitungen fremder Dramen, sämtlich in Verinit Erfolg getroßt hatte (1040), gezwungen, es wie- sen. Unter den Lustspielen verdienen »Marcela«, »A der aufzugeben; mit Böhmen aufs neue belehnt, blieb Madrid me vuelvo«, »Todo es farsa en este mundo«, er ein treuer Anhänger des Staisers, den er bei der= »Muére-te y verás«, unter den historischen Schauien Kriegen mit Ungarn unterstüßte. Er starb 1055 spielen » Fernando el emplazado« und » Bellido Dol(1. Böhnien, S. 151f.).

fos« Þervorhebung. Auch als Lyriker und nament2) B. II., Herzog von Böhmen (1092–1100), ein lich als Satiriker ist B. berühmt, besonders durch die Sohn König Wratislaus' I., vertrieb 1096 aus dem Gedichte: »El carnaval« (Madr. 1833), »La hipoSttoster Sazawa die slawischen Mönche, führte hier cresía« (das. 1834), »Epístola moral sobre las cosdie lateinische Liturgie wieder ein, bekänipfte Aber- tumbres del siglo« (das. 1841), »La desvergüenza« glauben und Heidentum in Böhmen. Mit dem deut= (das. 1858). Eine Sammlung seiner poetischen Werke schen Kaiser Heinrich IV. stand er in gutem Einver- veröffentlichte er zu Madrid (1850-52, 5 Bde.; nehmen, dagegen führte er Kriege gegen Polen und Neuausg. 1884, 4 Bde., mit Biographie), eine Ausseine mährischen Vettern. Erstarb durch Meuchelmord. wahl zu Paris 1853. Lustspiele überseşte J. Fasten

3) B. III., Heinrich, Bischof von Prag und ver- rath (Dresd. 1897). zog von Böhmen, erlangte 1193 von Kaiser þein- Bretonen, soviel wie Bretagner (f. Bretagne). rich VI. die Belehnung mit Böhmen, starb aber schon Bretonische Hoffnung, i. Artur, S. 832. 15. Juni 1197.

Bretonische Sprache und Literatur. Das Bretnig, Dorf in der jädys. Kreish. Baußen, Amtsh. Bretonische (franz. bas breton), auch AremoNamenz, an der Röder, hat eine evang. Kirche, Lein- risch genannt, in der Niederbretagne bildet zusamweberei, -Färberei und -Druderei u. (1900) 2666 Einw. men mit dem » Welsh« in Wales und dem im 18. Jahrh.

Breton (ípr. brštong), Jules, franz. Maler, geb. ausgestorbenen »Cornish« in Cornwallis die britan1. Mai 1827 in Courrières (Pas-de-Calais), Schüler nische Gruppe der keltischen Sprachen. Die bretonische von Devigne und Drolling, entlehnte schon die Stoffe Sprache ist kein Überrest aus der gallischen Zeit, sonseiner ersten Bilder den ländlichen Kreisen seiner Um- dein wurde von keltischen Auswanderern aus Enggebung. Er malte die Bürger und Bauern der alten land, die vor den Angelsachsen flüchteten, im 4.-6. Provinz Artois in ihrer Alltagsbeschäftigung, zumeist Jahrh. nach Frankreich verpflanzt. Heutzutage wird in freier Natur; aber diesen einfachen Motiven wußte die bretonische Sprache in den Departements Finiser durch zarte Bejeelung und durch harmonische Ver- tère, Côtes - du = Nord und Morbihan noch etwa von ichmelzung der Figuren und der Landschaft einen 1,240,000 Menschen gesprochen, wovon aber über großen Reiz, bisweilen sogar einen hohen Adel und 1/2 Million auch Französisch verstehen; sie zerfällt in eine Großartigkeit des Stiles zu geben. Sein Kolorit mehrere Dialekte. Eine grammatische und lerikalische ist stimmungsvoll und kräftig, seine Modellierung Darstellung des Dialefts von Léon lieferte Le Gonischarf und plastisch. Zu voller Anerkennung kam er dec (3. Aufl., St.-Brieuc 1847—50), ein gutes ♡anderst 1857 durch sein Bild: die Segnung der Felder wörterbuch Troude (Brest 1869--76), ein » Vocabu(im Lurembourg), dem 1859 die Ährenleserinnen, laire vieux-breton « Loth (Par. 1884). Viele auf die die Errichtung eines Kalvarienbergs und ein humo- b. S. u. L. bezügliche Artikel enthalten die beiden Baristisches Bild: der blaue Montag (Frauen, ihre Män- rijer Zeitschriften » Revue Celtique« und » Mémoires ner aus der Schenke holend), folgten. 1861 stellte er de la Société de linguistique«.


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Vrianchon Bridgetown.

409 Auch die Schweiz, Bulgarien und die Türkei nahmen Briarcos, s. Ägäon. Brialmonts Rat in Anspruch. Er schrieb: »Consi- Bric-à-brac (franz., spr. britabrad), alte Geräte, dérations politiques et militaires sur la Belgique Antiquitäten. (Brüssel 1852, 3 Bde.); »Résumé d'études sur les Briccius von Lido, böhm. Rechtsgelehrter, geb. principes généraux de la fortification des grands um 1488 in Koučim, gest. 1543, Verfasjer der 1536 pivots stratégiques; applications à la place d'An- in Leitomischl gedructen »Stadtrechte« (Hrsg. von I. vers« (anonym, 1856); » Défense du projet d'agran- u. H. Jireček, Prag 1880), um deren Anerkennung dissement général d'Anvers« (1858); „Traité de in Prag und Böhmen er sich aber vergebens bemühte, fortification polygonale« (1869); » Études sur la dé- und andrer rechtsgeschichtlicher Werte. fense des États et sur la fortification« (1863, 3 Bde., Brida, Carl Frederit, dän. Historiker, geb. 10. mit Atlas); »La fortification improvisée« (2. Aufl

. Juli 1845 in Stopenhagen, ward daselbst 1871 Biblio1874); »Études sur la fortification des capitales « thefs-, 1882 Archivajjistent und ist seit 1897 Chef der (1874); »La fortification du temps présenta (1885); dänischen Archivverwaltung. Außer zahlreichen Ar>Les régions fortifiées« (1890); »Situation actuelle beiten zur politischen und Personalgeschichte Dänede la fortification « (1890).

marks im 16. und 17. Jahrh., von denen »Kong FreBrianchon (pr. briangschóng), Charles Julien, derik II.'s Ungdomskjärlighed« (Kopenh. 1873) geMathematifer, geb. 19. Dez. 1783 in Sèvres bei Pa- nannt jei, veröffentlichte er: »Kong Christian IV's ris, gest. 29. April 1864 in Versailles, besuchte die egenhändige Breve« (mit Fridericia, das. 1878–91, Pariser polytechnische Schule, wurde 1808 Artillerie 7 Bde.); »Kancelliets Brevböger vedrörende Danleutnant, war 1818-23 Professor an der Artillerie marks indre Forhold 1551 --- 1560« (das. 1885 -88, chule. Er ist bekannt durch den nach ihm benannten 2 Bde.); »Indberetninger fra Charles de Dançay til Saß, daß in jedem Sechseck, dessen Seiten einen Negel- det franske Hof om Forholdene i Norden 1567dhnitt berühren, die Verbindungslinien gegenüber- 1573« (das. 1901). Ferner gibt er seit 1887 das wichliegender Ecken durch einen Punkt gehen, das dua tige » Dansk biografisk Lexikon tillige omfattende listische Gegenstück zum Pascalschen Sake (1. Kegel- Norge for Tidsrummet 1537--1814« (bisher 15 Bde.) schnitte und Dualität). Er schrieb: »Application de heraus. 1878 -- 97 war er Redakteur der » Dansk la théorie des transversales« (Par. 1818).

Historisk Tidsskrifta. Briançon (pr. briangkong), Arrondissementshaupt- Bride, s. Neunauge. stadt und Festung ersten Ranges im franz. Depart. Briden, quer über die Achsel getragenes silbernes Oberalpen, liegt an der Linie Veynes - B. der Lyoner oder vergoldetes Gradabzeichen der Schweizer Offiziere. Bahn und an der aus dem Durancetal über den Mont Brides (franz., spr. brid', »Zügel«), die VerbinGenèvre nach Susa in Italien führenden Straße, über dungsstege zwischen geflöppelten und genähten Spißen. dem Zusammenfluß der Durance und der Guisanne Bridge (engl., spr. briddfet, » Brücke« ), ein dem Whist in wilder Gebirgsgegend, 1321 m ü. M., und ist durch ähnliches Martenspiel amerikanischen Ursprungs, aud) eine dreifache Umwallung, mit sieben Forts und meh: Euchre (spr. jūter) genannt. reren Batterien befestigt. Über die Durance führt eine Bridgend (jpr. briddfih'end), Stadt in GlamorganBrüde, deren einziger Vogen 40 m weit und 56 m shire (Wales), am Ogmore, in fornreicher Gegend, hat hoch ist. Die schlecht gebaute Stadt hat ein Collège Gerberei, Tijchlerei, Eisengießerei und (1901) 6063 und (1901) 5588 (als Gemeinde 7426) Einw., die sich Einw. In der Umgegend sind Kohlengruben und mit Seiden- und Baumwollspinnerei, Verfertigung Eisenwerke, ferner mehrere Burgruinen (darunter die von Schaf- und Baumwollenwaren, Þüten 2c

. beschäf- gewaltigen von Coity Castle; die benachbarte Kirche tigen und Transithandel nach Italien treiben. In aus dem 14. Jahrh. ist restauriert). Das 8 km entder Nähe sind Steinkohlengruben; auch gewinnt man fernte Porthcawl (mit Seebädern) ist Hafen für die Talferde (Briançoner Streide). - Schon Strabon kennt ganze Gegend. B. als einen gallischen Flecken unter dem Namen Bri- Bridge of Allan (spr. bribdich dw allen), Stadt und gantio; im Mittelalter zunächst unabhängig, ward Badeort, 4 km nordwejtlich von Stirling (Sd)ottland), es 1032 dem Dauphiné und mit diesem 1349 Frank- am Allan, mit Mineralquellen und (1901) 3240 Einw. reich einverleibt. Vier 1709 Sieg der Franzosen über Bridgeport (jpr. briddfit’port), Stadt im nordameridie Dsterreicher.

kanischen Staat Connecticut, Grafschaft Fairfield, an Brianza , reizende Landschaft in Oberitalien, in der 4 m tiefen Mündung des Pequonno« in den Long N. von Mailand, » der Garten der Lombardei« ge- Jsland Sound, Bahnknotenpunkt, 90 km nordöstlich nannt, wegen des milden Klimas beliebter Aufenthalt von New York, wohin tägliche Dampfichiffahrt, hat der Mailänder. Es ist ein fruchtbares Hügel - und Fabrifen für Nähmaschinen (von Wheeler u. Wilson Berggelände mit kleinen Seen und Wäldern, das im und vowe), Gewehre, Þatronen, Hüte, Wagen und D. von der Adda, im N. von den Bergen der Vallar- (1900) 70,996 Einw. sina, im W. vom Seveso begrenzt wird und in 187 Bridgeton (ípr. briddfctón), Hauptstadt der Grafteils zur Provinz Mailand, teils zu Como gehörigen schaft Cumberland im nordamerikan. Staat New Gemeinden 200,000 Einw. zählt.

Jersey, am Cohansey Creeť, 32 km oberhalb seiner Briare (spr. briār”), Stadt im franz. Depart. Loiret, Mündung in die Delawarebai, Bahnknotenpunkt, hat Arrond. Gien, rechts an der Loire und an der Lyoner Eisen-, Glas-, Baumwollindustrie, Schiffbau, lebhafEisenbahn, hat (1901) 4947 Einw., die besonders Fabri- ten Nüstenhandel und (1900) 13,913 Eini. kation von Porzellanknöpfen und Weinhandel treiben. Bridgetown (jpr. briddichtaun), Þauptstadt und FlotB. ist das alte Brivodurum. Der 1604–42 erbaute tenstation der britijd-wejtind. Insel Barbados, an der Kanal von B., der älteste Frankreichs, 59 km lang, offenen Carlislebai, Sitz des Gouverneurs, eines führt von der Loire bei B., wo er mit den Seitenkanal anglikanischen Bischofs, eines deutschen Nonsuls, init der Loire zusammentrifft, nördlich zum Loing, einent Lateinschule, Bibliothek, Nrankenhaus, Lazarett für Nebenfluß der Seine, und folgt demselben bis Buges, Ausjäßige, prot. Nathedrale, Synagoge und (1891) wo er mit seiner Fortseßung, dem Kanal des Loing, 25,000 Einw. Auf einer Anhöhe liegt Fort St. Ann's und mit dem Kanal von Orléans in Verbindung steht. | Castle mit Nasernen. Der durch einen Seedamm ge110


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ihr Inhalt die Masse nicht betrifft, die Herausgabe | zeichen zur Frankierung der Briefe. Seitdem die B. verlangen. Auf Antrag des Gemeinschuldners kann auch zur Frankierung andrer Postsendungen sowie das Gericht diese Anordnung jedoch aufheben oder von Telegrammen verwendet wird, ist amtlich die Bebeschränken (Sonkursordnung, $ 121). Während zeichnung Bostwertzeichen angenommen worden. des Belagerungszustandes können auch die Mi- 1653 erhielt der Maître des requêtes (Berichterstatter litärbefehlshaber Postsendungen mit Beschlag belegen. über Bittschriften, Staatsrat) M. de Vélayer von Druckschriften fönnen nach dem Preßgesep (s 23) Ludwig XIV. das Privilegiuin, in Paris eine Art unter Umständen auch ohne richterliche Anordnung Stadtpost zu errichten, und auf dieser führte er billets beschlagnahmt werden. Beschädigte Sendungen de port payé ein, die den damit versehenen Briefen können bei den Postanstalten und unbestellbare die freie Beförderung sicherten. Sie mußten van dem bei den Direktionen, bez. Oberpostämtern amtlich zum Briefe befestigt oder um ihn herumgeschlagen oder Zwede der Feststellung ihres Inhalts, bez. ihres Ab- auf irgend eine andre Weise angebracht werden, jedoch senders eröffnet werden. Die Zivilprozessordnung so, daß der Beamte. sie sehen und leicht wegnehmen hat keine Ausnahme von dem Grundsaß der Wahrung könnea. Sie ähnelten also wohl unsern Streifbändes Briefgeheimnisses zugelassen. Für Österreich dern. Die Stadtpost Vélayers hatte nur kurzen Beist ein besonderes Gefeß (vom 6. April 1870) zum stand. Auch spätere ähnliche postalische Einrichtungen, Schuße des Briefgeheimnisjes erlassen. Hiernach ist wie die Einführung von gestempelten Briefumschlägen die absichtliche Verlegung des Geheimnisses der Briefe in Sardinien 1818, waren nur vorübergehend. Die und andrer unter Siegel gehaltener Schriften durch B. in ihrer jeßigen Form ist in England erfunden widerrechtliche Eröffnung oder Unterschlagung der- worden. Zur Durchführung der Rowland Fillichen selben, insofern diese Verleßung nicht unter eine Postreform war die Schaffung eines bequemen Mittels strengere Bestimmung des aŭgemeinen Strafgeseßes zur Vorausentrichtung des Portos notwendig gefällt (Verbrechen des Mißbrauchs der Amtsgewalt), worden. Der Verleger des » Dundee Chronicle« J. als Übertretung zu ahnden. Diese Übertretung ist

, Chalmers hatte schon 1834 den Vorschlag zur Einwenn sie von einem Beamten oder Diener in &us führung einer aufflebbaren Postmarke gemacht, und übung des Amtes oder Dienstes verübt wurde, mit 1839 wurde dieser zusammen mit der PennyportoArrest bis zu sechs Monaten, sonst aber mit Geld- Bill angenommen. Durch Erlaß vom 26. Dez. 1839 itrafe bis zu 500 Gulden oder mit Arrest bis zu drei wurde die Anfertigung von gestempelten Briefbogen Monaten zu bestrafen. In Frankreich, dem (stamped covers), gestempelten Umschlägen (stamped þeimatlande der Cabinets noirs (1. d.), ist das B. envelopes) und aufklebbaren Marken (adhesive wohl durch Art. 187 des code penal geschüßt, der stamps) verfügt. Eine Londoner Kupferstecherfirma Schuß ist jedoch, wie der Fall Dreyfus gezeigt, ein fertigte eine einfachschöne Marke mit dem Bildnis der sehr problematischer. - In England ist das B. seit Sönigin Viktoria nach William Byons Erinnerungs1837 geseßlich geschüßt und seit 1875 zum Postgeheim- medaille an den Bejuch der Königin in der City (9. nis erweitert. Vgl. Mohler, Das Recht an Briefen Nov. 1837) an. Auf den Umschlägen waren, mehr (Berl. 1893).

als die Hälfte der Vorderseite decend, die Symbole Briefhypothef, eine Hypothek (l. d.), über die des britischen øandels dargestellt. Ani 6. Mai 1840 ein Brief (Urkunde) erteilt ist. Den Gegensap bildet wurden die neuen Wertzeichen ausgegeben. die sogen. Buchhypothet, die nur im Grundbuch Dem Vorgang Englands folgten: 1843 Brasilien eingetragen ist. Db über die Hypothek oder die Grund- und die Stantone Zürich und Genf; 1845 Finnland schuld (f. d.) ein Brief erteilt werden soll, liegt aus- (vorerst nur mit gestempelten Briefumschlägen) und idhließlich im Belieben der Beteiligten. Auszustellen die Stadtpost in Petersburg; 1847 die Vereinigten hat ihn das Grundbuchamt. Er muß die Bezeichnung Staaten von Amerika; 1848 Kußland, 1849 Belgien, als øypothekenbrief enthalten, den Geldbetrag der øy- Frankreich und Bayern, 1850 die Schweiz, Spanien, pothek und das belastete Grundstüct angeben sowie mit Dsterreich, Sachsen, Preußen, Schleswig-Holstein und Ilnterschrift und Siegel versehen sein. Wird die øypo- vannover;1851 Sardinien, Dänemark, Baden, Würt: thef gelöscht, so ist der Brief unbrauchbar zu machen. temberg, Kanada und Oldenburg; 1852 die Thurn Ohne Vorlegung des Briefes darf, geringfügige Aus- und Tarissche Postverwaltung, Braunschweig, Luremnahmen abgesehen, bei einer B. keine Eintragung er- burg, Niederlande, Parma, Modena und der Kirchenfolgen, da jede Eintragung auf dem Briefe zu ver- staat;1853 Portugal; 1854 Norwegen; 1855 Bremen merken ist. Vgl. Reichsgrundbuchordnung, $ 42 ff. und Schweden; 1856 Finnland;

1858 die Walachei Briefkarte, 1. Narte.

und Sizilien; 1859 Medlenburg-Schwerin, Hamburg Briefkopierbuch, 1. Kopierbuch.

und Lübeck; 1861 Italien und Griechenland; 1863 Briefkopierprefie, 1. Kopieren.

die Türtei und Mecklenburg-Streliß; 1867 pelgoland; Bricfturs, i. Brief, S. 413, und Kurs. 1868 Persien. Zurzeit haben wohl alle Staaten der Briefliteratur, 1. Brief, S. 411f.

Welt Briefmarken. Briefmaler (Jiluministen), vor Erfindung der Die äußere Erscheinung der B. ist sehr mannig Vuchdruderkunst eine zunftmäßige, bis ins 17. Jahrh. faltig. Einheitlichkeit besteht nur insofern, als in den bestehende Ntajje von Schreibern, die Andachts- und Ländern des Weltpostvereins die Marke zu 25 CenLehrbücher, auch Kalender 20. abschrieben, mit Viale: times (20 Pf.) blau, die zu 10 Cent. (10 P.) rot und reien, meist in roter Farbe, verzierten und auf Jahr- die zu 5 Cent. (5 Pf.) grün sein soll. Die meisten märkten verkauften. Indem sie zur Vermehrung des Vereinsländer haben diesen Grundsaß bereits durch Absaßes auf den Gedanken kamen, ihre Schriften und geführt. Ende des 19. Jahrh. gab es in den euroVilder auf Metall- oder Holzplatten einzuschneiden päischen Staaten gegen 3000, auf der ganzen Erde und dann farbig abzudrucken, wurden sie als Brief- etwa 10,000 verschiedene Martensorten zur Frantiedrucker die Vorläufer der Budidruderkunst. rung von Pojtjendungen. Die meisten Marken stellen

Briefmarke (Freimarfe, franz. Timbre-poste, kleine Beträge dar, die sich im allgemeinen zwischen engl. Postage stamp, ital. Francobollo), das von 1/2 Penny (3 Þf.) und 4 - 5 Mf. bewegen. Vereinzelt den Postverwaltungen ausgegebene aufflebbare Wert- | nur fomunen höhere Beträge vor: in England 5 Pid.


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5) Walter VI.von, Sohn des vorigen, führte den in Manchester. Als Darsteller des Lebens des Voltes Titel eines Herzogs von Athen weiter und gewann in Lancashire hat B. eine bleibende Bedeutung. 1331 einige Besißungen in Morea zurüd. 1339 und Brierley Hill (fpr. brāierli), Stadt in Staffordshire 1340 diente er dem König Philipp VI. von Frankreich, (England), dicht bei Dudley, mit Eisenhütten, Walzund 1342 seßte er sich in Florenz fest, desjen Bürger- werken, Glashütten, Sohlenbergbau, Gruben von schaft ihm die Signorie auf Lebenszeit übertrug; doch feuerfestem Ton und (1901) 12,040 Einw. wurde er infolge seiner tyrannischen Regierung schon Brics (ungar. Breznóbánya, spr. bresnöbānja), 26. Juli 1343 wieder aus der Stadt vertrieben. 1356 Stadt im ungar. Konitat Sohl, an der Gran und wurde er Connétable von Frankreich und fiel 19. der Staatsbahnlinie Brezova - Theißholz, mit PiariSept. d. J. in der Schlacht bei Poitiers. Mit ihm stengymnasium, Schaffäsebereitung (Brinsentäse) erlosch die königliche Linie der B.

und (1901) 3942 Einw., meist Slowaken. B. wurde Brienne, Graf von, 1. Loinénie de Brienne. 1650 durch Ferdinand III. Freistadt.

Brienz, Dorf im schweizer. Kanton Bern, Bezirk Brieschen (Bröschen, Kalbsbriejen, BriInterlaken, am Brienzer See, 604 m ü. M., an ioletten, Brijjel), aus der beim Kalbe start entder Brünigbahn und der Zahnradbahn auf das Brien- wickelten Thymusdrüse (1.d.) oder aus gehadtem Halbzer Rothorn (f. Rothorn), Dampferstation, Zentrum fleisch mit Spect, Eiern, Semmel und Gewürzen her: der Holzschnißerei im Berner Oberland und belebte gestellte Brattlößchen. Vgl. Kalbsbröschen. Touristenstation, bekannt als Fabrikationsort der vor- Briesen, Kreisstadt im preuß. Regbez. Marienzüglichen Brienzer Käse, mit (1900) 2576 Einw. An werder, an der Staatsbahnlinie Schönsee - Osterode, Südufer des Sees der durch seine Fälle berühmte hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Gießbach (f. d.). Der nach dem Dorf benannte, Amtsgericht, Elektrizitätswerk, Maschinenfabrikation, 29,95 qkm große See, 567 m ü. M., ist ein echter Dampfmühlen und -Molkerei, Ziegelbrennerei, TorfTaljee von 14 km Länge, 2,5 km Breite, bis 261,9 m streufabrit, Bierbrauerei und (1900) 6071 meist fath. tief. Er steht durch die Aare mit dem benachbarten Einwohner. — B. stammt aus dem 13. Jahrh., hieß Thuner See in Berbindung.

im Mittelalter Friedeck und wurde 1311 Residenz des Brienzer Grat, Gebirgsfette der Emmentaler Sulmer Bischofs. Alpen, in N. des Brienzer Sees bis zum Brünig, mit Brießnix, Landgemeinde in der sächs. Kreish. Brienzer Rothorn (2353 m) und Tannhorn (2224m). Dresden, Amtsh. Dresden-Altstadt, an der Mündung

Brier Creek (spr. brāier krit), Nebenfluß des untern der Brießniß in die Elbe, hat eine alte evang. Kirche, Savannah im nordamerikan. Staat Georgia, durch Kunstziegelei und (1900) 2634 Einw. einen Sieg der Engländer über die Kolonialtruppen Brieur (pr. briö), Eugène, franz. Bühnenschrijt (4. März 1779) bekannt.

steller, geb. 19. Jan. 1858 in Paris als Sohn eines Brière de l'Isle (fpr. briäro dě lil'), franz. Divisions- Handwerkers, bildete sich nach Besuch der Volksschule general, geb. 4. Juni 1827 in St. Michel des Fran- selbst zum Journalisten aus, debütierte 1890 mit der çais (Kolonien), gest. 18. Juni 1896 in St.-Leu-Ta- dreiattigen Komödie » Ménage d'artistes « im Théâtre verny, wurde 1852 Leutnant und machte die Erpedition Libre Antoines und fand dort andauernden großen nach China und Jndochina mit, wohin er später (1866 Beifall mit » Blanchette« (1892). Weniger gefiel troj bis 1868) als Oberstleutnant wieder geschidt wurde. treffender Satire »Les Bienfaiteursa (1896), an 1870 als Oberst bei Sedan verwundet, brachte er als dauernden Erfolg fand dagegen in der Comedie Fran

Nach seiner Rückkehr ging B. als Gouverneur nach Sene der Vererbungstheorie gerichtetes Lustspiel. Die lehr gal, schiffte sich im Dezember 1881 nach Tongking ein, hafte Tendenz überwiegt immer mehr in Bricur' Dra siegte bei Vac-Ninh und wurde im September 1884 men. »Résultat des courses « eifert gegen den Spiel an Stelle Millots Oberbefehlshaber. Seine Nieder- teufel bei den Pariser Handwerkern, »La robe rougelage bei Langson brachte das Ministerium Ferry (1900), sein bestes Stüd, das auch auf deutschen Büh(!pril 1885) zu Falle; im Januar 1887 wurde B. nen Eingang fand, gegen die Missbräuche in Richter zum (Generalinspektor der Marine ernannt.

stande, » Les Remplaçantes« (1901) gegen das Brierfield (jpr. brāierfild), Stadtgemeinde in Lan- Ammenwesen, »Les Avariés « (1901), von der Zensur cajhire (England), 3,5 kin nordöstlich von Burnley, untersagt, gegen die Verheimlichung anstecender hat eine gotische Kirche und (1901) 7288 Einw. Nrankheiten, »Petite amie« (1902) gegen die Auss

Brierley (jpr. braverli), Benjamin, engl. Volks- beutung der Arbeiterinnen. schriftsteller und Dialektdiditer, auch unter dem Pseu- Briey (jpr. brià), Arrondissementshauptstadt im donym A b = O'Th'Yate bekannt, geb. 26. Juni 1825 franz. Depart. Meurthe-et-Moselle, an der Ostbahn, in Failsworth bei Manchester, geit. 18. Jan. 1896, hat eine schöne Kirche, Bierbrauerei, Trikotfabrikation Sohn eines armen Webers, erhielt nur eine dürftige und (1901) 2024 Einw. Schulbildung und wurde dann selbst ein Seidenweber Brig Brieg, franz. Brigue), Bezirkshauptitadt in Manchester. Zuerst Burns, später Shakespeare und im schweizer. Kanton Wallis, 684 m ü. M., liegt gleich Byron nährten seine dichterischen Neigungen. Nach dem nahen Glis (mit Pfarrkirche) am Austritte der dem Erscheinen der Projaltijzen » A day out« und Saltine in das Rhonetal und am Fuß der Simplon »Jimmy the jobber« (1855) gab er sein Þandwerk straße, ist Station der Simplonbahn am Nordeingang auf und lebte seitdem als Journalist in Manchester. des 19,73 km langen Tunnels und der Postroute über B. hat eine Menge Erzählungen, Lustspiele, Lieder die Furfa und Grimsel, hat eine schöne Jesuitenkirche, veröffentlicht (vieles davon in der Mundart von Lan ein Gymnasium (ehemals Jesuitenkollegium) und cashire) und ist auch selbst als Schauspieler aufgetre- (1900) 2194 Einw. ten. Es seien erwähnt: » Tales and sketches of Lan- Brigach, einer der beiden Quellflüsse der Donau. cashire life« (1863); » The layrock of Langley -side« Brigade (franz., v. mittelalt. brigare, »streitene), (1864); » Irkdale« (1865); »Our old chimney nook, der höchste aus derselben Waffe bestehende Trupa Christmas story « (1868); » Ab-O'Th’Yate in Yan- penverband unter einem Generalmajor. Sie bildet kee land« (1887). Eine Gejamtausgabe erschien 1882 das größte taftische Glied, das für Verjamınılungs


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Brightiche Nierenkrankheit

Brightsche Nierenkrankheit, s. Nierenfrant dischen Maler bei. Seine kleinen, meist auf Kupfer heiten.

gemalten, häufig mit einer Brille als Mertzeichen verBrigitta (B. Brahe, Brigida), irländ. Hun lehenen Staffeleibilder (religiöse Darstellungen, Landdertäterin, starb wahrscheinlich 523. Der nach ihr be ichaften, Marinen, Schlachten, Allegorien) sind äußerst nannte, schwerlich von ihr gestiftete Nonnenorden zahlreich und finden sich in allen Galerien Europas. verbreitete sich von Kildare und Armagh aus über Brilessos, Gebirge, 1. Pentelifon. viele Klöster, in denen allen der Stifterin zu Ehren Brill, Glattbutt, 1. Schollen. ein ewiges Feuer (Brigittenfeuer) unterhalten Brill, Willem Gerard, niederländ. Þistorifer, wurde. In Irland wird sie als Maria Hibernorum geb. 10. Okt. 1811 in Leiden, wo er studierte, wurde verehrt.

Gymnasiallehrer, 1859 Professor an der UniverBrigittenau, 20. Gemeindebezirk von Wien. sität Utrecht und starb daselbst 29. Jan. 1896. Er Brigittenorden, soviel wie Birgittenorden. schrieb unter anderm: »Voorlezingen over de ge

Brignoles (ípr. brinjoll'), getrocknete Pflaumen, schiedenis der Nederlanden« (Leiden 1863 - 86, Prünellen.

3 Tle.) und bearbeitete in Arends » Geschiedenis des Brignolcs (spr. brinjol"), Arrondissementshaupt- vaderlands« die Zeit bis zum Westfälischen Frieden. stadt im franz. Depart. Var, am Carami und an Als Grammatiker machte er sich verdient durch die » Neder Mittelmeerbahn, hat mehrere mit Fontänen ge- derlandsche spraakleer« (Leid. 1863-66u.ö.,3Tle.). idmüdte Pläße, ein Handelsgericht, eine Gewerbe- Brillant (franz., spr. brijang, briljant; »glänzend « ), fammer und (1901) 4092 Einw., die Gerberei, Brannt- ein geschliffener Edelstein in Form von zwei abgestup: weinbrennerei, Seidenraupenzucht und Handel mit ten, an ihren Grundflächen miteinander verbundenen Öl, Wein und getrodneten Pilaumen (Brignoles) Pyramiden, auch soviel wie Diamant, der meist Briltrciben. B. war oft Residenz der Grafen von Pro- lantschliff erhält. Vgl. Edelsteine. Faluner Brilvence. Vgl. Lebrun, Es ai historique sur la ville lanten i. d. de B. (Marseille 1897).

Brillantalizarinblau, ein Thioninfarbstoff, der Brigue (fpr. brigy), Stadt, 1. Brig.

bei Einwirkung von BNaphthodinonsulfvjäure auf Briguieren (franz., spr. brigi-), sidh eifrig um etwas die Thiosulfojäire des Dimethylparaphenylendiamins bewerben, namentlich auf Umwegen, durch Vermitte- entsteht und auf chromierter Wolle ein įdönes Blau lung von Personen, die man für sich zu gewinnen Brillantblech, 1. Weißblech.

[erzeugt. jucht; Brigueur (spr. - gör), Bewerber, Känkemacher, Brillante (ital.), glänzend, brillant, als musikaErschleicher.

lische Vortragsbezeichnung soviel wie mit Feuer und Brihaspati (auch Brahmanaspati,»Herr des Bravour. Gcbetsa ), eine spätere Abstraktion der vedischen Göt- Brillantfeuer, 1. Feuerwerferei. terlehre, Personifikation der priesterlichen Tätigkeit, Brillantgarn, gezwirntes, lebhaft gefärbtes und der priesterliche Dichter die früher an andern Göttern, mit unechtem Gold- oder Silberlahn weitläufig überbesonders an Indra, gepriesenen Heldentaten zu- sponnenes Wollgarn, dient 311 Stickereien. ichrieben. Vgl. C. Formichi, Le dieu B. dans le Brillantgelb, soviel wie Naphtholgelb (1. Mar: Rigveda (Par. 1898).

tiusgelb) oder Sadiniungelb (1. Stadmiumsulfuret). Brihuëga, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Brillantglas, Glasgefäße mit aufgeschliffenen Guadalajara, am Tajuña, mit Mauern umgeben, hat Hauten, die das Licht vielfach brechen; auch prismatisch ein altes Schloß, eine ehemalige, von Karl III. ge- geschliffene Glasförper zu Kronleuchterbehängen ac. gründete fönigliche Tuchfabrik und (1897) 3404 Einw. Brillantgrün (Tetraäthylgrün, Athyl-,

Hier fielen 1710 die Engländer unter Stanhope Smaragd-, Solid-, N e u vittoria grü n) in französische Gefangenschaft.

C,,H,,N,H,SO,, das Sulfat, seltener Oralat des Te Brikette, 1. Preisfoble.

traäthyldipäraamidotriphenylkarbinols, wird in anaBrikolieren, 1. Villard, S. 877.

loger Weise wie Malachitgrün dargestellt, bildet goldBrifolicus (franz.), ein Schuß, bei dem eine di- glänzende Kristalle, wird wie Malachitgrün benuşt, reft nicht zu treffende Mauer dadurch vorn. Geschoß hat aber gelbere Nuance. crreicht werden sollte, daß es von einer nebenliegen- Brillantine, Poliermittel für Metall und Glas, den abprallte. In 17. Jahrh. angewendet, gab man aus Guanoertraft, Tripel, Weizenmehl und Salz den B. wegen mangelhaften Erfolges auf.

dargestellt, wird mit Alkohol befeuchtet angewendet.Bril (spr. bril), i) Mattijs, niederländ. Maler, Auch ein Mittel z11m Glänzendmachen der vaare aus geb. 1550 in Antwerpen, gest. 1584 in Rom, ging früh Rizinusöl, Glyzerin und parfümiertem Spiritus. nach Rom, wo er unter Gregor XIII. mehrere Säle Brillantfäfer, 1. Juvelenfäfer. und Galerien des Vatikans mit Landschaften mit Brillantfrozcin (Baumwollsch a rlach) Kuinen und religiösen Prozessionen schmückte. C, H, N.O.S. Na,, 9130farbitoff, wird aus Naphthot

2) Baul, Maler, Bruder des vorigen, geb. 1554 disulfojaure und salzsaurem Diazvazobenzol als hellin Antwerpen, gest. 7. Okt 1626 in Rom, Schüler des braunes, in Wasser mit firschroter Farbe lösliches PulDamian Dortelmann, ging ebenfalls frühzeitig nach ver erhalten und dient zum Fürben von Baumwolle. Rom, wo ihn sein Bruder weiter unterrichtete. B. Brillantmalerei, soviel wie Bronzemalerei. malte Landschaften in Fresto (im Vatikan, im Late- Brillantjätze, 1. Feuerwerferei. ran, in den Kirchen Santa Cecilia und Santa Maria Brillantitoffe, reich figurierte Seidengewebe, deMaggiore, in Palast Rospigliosi u. a. D.) und Öl, ren Grund in Taft oder Gros de Tours abbindet, die einen großen Fortschritt in der Landschaftsmalerei während die Figuren in Atlas 2. arbeiten. bezeichnen, da B. mehr als frühere Maler auf eine Brillat-Savarin (spr. brija-hămăräng), Anthelme, einheitliche Beleuchtung hinstrebte. Seine anfangs et Schriftsteller, geb. 1. April 1755 in Veller, geit. 2. Febr. was trockne Behandlung wurde durch den Einfluss 1826 in Paris, wurde 1789 Deputierter, später Maire der Italiener, bejonders des Ann. Carracci, breiter, von Velley, wanderte 1793 nach der Schweiz, von doch behielt er immer das fältere, bläulich - grünliche da nach Amerika aus und wurde nach seiner Rüdfchr Słolorit und die fleißige Durchführung der niederlän- (1796) unter dem Konsulat Mitglied des s'ajsations


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tischer Produkte 1,292,278 Prd. Sterl. Eingeführt þafen und (1900) 6901 Einw. Es schließt den schönen, werden vornehmlich Getreide, Fleisch, Zucker, Käse, 95 m hohen Mount pope ein, bekannt aus den bluPetroleum; zur Ausfuhr kommen besonders Eisen- tigen Kämpfen des sogen. Königs Philipp, Häuptlings waren, Tabat und Kupfer. Der Küstenhandel ist na- der Pequodindianer, mit den Kolonisten gegen Ende mentlich mit Jrland sehr lebhaft. 1901 liefen 8332 des 17. Jahrh. — 5) Stadt in der Grafschaft SulliSchiffe (darunter 7500 Küstenfahrer) von 1,566,112 van des nordamerikan. Staates Tennessee, z. T. aber Ton. ein, 8053 (darunter 7626 Küstenfahrer) von auch in der Grafschaft Washington von Virginia, 1,517,006 T. aus. Der Hafen wurde 1804–1809 Bahnfnotenpunkt, mit College, Korn- und Sägemüh: mit einem Kostenaufwand von 600,000 Pid. Sterl. len und (1900) 9850 Einw. erbaut, indem man den Avon in ein neues Bett lei- Bristolbai, weite Bucht des Beringmeeres untete und das alte in Dods verwandelte. Der Avon mittelbar nördlich von der balbinsel Alaska. steigt mit der Flut 6-10 m hoch, so daß die größten Bristoler Meffing, 1. Chrysorin. Schiffe an die Kais gelangen können. Außerdem hat Bristolkanal heißt die zwischen den Küsten von man an der Mündung des Avon (bei Avonmouth) Südwales und Somerset und Devon ins Land eindurch Anlage von neuen Docts 1876 einen Vorhafen dringende Bucht des Atlantischen Dzeans, 128 km gegründet. Sehr zahlreich sind in B. die der Kunst lang, 8-69 km breit (f. Karte » England und Wales < ), und Wissenschaft gewidmeten Anstalten. Die Bristol mit der Carmarthen- und Swanseabai auf der NordInstitution (1823 eröffnet) besikt ein geologisches und der Barnstaple- und Bridgwaterbai an der SüdMuseum und eine Kunstsammlung; in Verbindung füste. In der Tiefe derselben mündet der Severn. mit der Bristol-Bibliothet besteht ein naturhistorisches Bristolpapier (Jfabeypapier), starkes, glattes Museum; die Kunstschule hat eine Gemäldesammlung. Papier zur Aquarellmalerei und zum Kreidezeichnen, Unter den Bildungsanstalten verdienen Erwäh= wird aus Schreibpapier durch Zusammenleimen von nung: University College, die Colleges der Bap- 3–12 Bogen, scharfes Pressen und Glätten hergestellt. tisten und Independenten; die medizinische Schule; Brisüren (franz.), tleine Scharniere und Gelenke ein Athenäum, ein Seminar für Lehrerinnen und an Ohrringen 2. Bei Bastionen mit zurückgezogener mehrere Lateinschulen, die älteste 1532 gegründet. Die Flante die Verlängerung der Defenslinie. Sternwarte in Clifton steht inmitten römischer Ver- Brit, Küstenfluß im südlichen England, mündet schanzungen. Nicht weit von ihr liegt der botanisch- 3 km unterhalb Bridport (f. d.). zoologische Garten. Ungemein reich ist B. an wohl- Britanniabrüde,berühmte Eisenbahnbrüđe über tätigen Anstalten, deren Gründung teilweise ins Mit- die Menaistraße nach der Insel Anglesey, aus zwei telalter hinaufreicht. Erwähnung verdienen nament- parallelen rechteckigen Röhren oder Tunnels bestehend, lich das allgemeine Krankenhaus (General Hospital), 1846 —50 von Stephenson erbaut. Sie trägt ihren das städtische Krankenhaus (Infirmary), das Queen Namen von dem in der Mitte der Straße liegenden Elizabeth Hospital (ein 1586 gegründetes Waisen- Britanniafelsen und hat eine Gesamtlänge von 559 m, haus) und das von G. Müller ins Leben gerufene mit vier Öffnungen, von denen die zwei mittlern je Waisenhaus für 2050 Kinder. B., das bis 1888 zu 140,2 m lichte Weite haben. Vgl. Brüde, S. 479. Gloucestershire gehörte, ist Siß eines anglikanischen Bi- Britanniametall (Minofor), Legierungen aus schofs sowie eines deutschen Vizekonsuls, Clifton Siß Zinn, Antimon, Kupfer, meist mit vorherrschendem cines katholischen Bischofs. Die städtische Verwaltung Zinn und in der Regel mit weniger als 5 Proz. Kupbesteht aus einem Mayor, 16 Aldernen und 48 Rats- fer, bisweilen auch mit Zink und Blei. Derartige Lemitgliedern; B. sendet 4 Mitglieder ins Ilnterhaus. gierungen sind:

Die Gründung von B. wird von der Sage auf einen britischen König, Brennus, der Bau des Schlosjes auf

Kup- Zinn

Zint Blei

fer Alfred d. Gr. zurückgeführt; unter dem Namen Caer Brito (bei den Angelsachsen Brightstow) wird es B. von Lüdenscheid 4,00 72,00 24,0 zuerst erwähnt. Im 12. Jahrh. erhielt B. ein festes B., Bled von Birmingham

1,50 90,60 7,8

0,03 90,57 Schloß, das in der Folge bisweilen zum Staats

77,80 19,4 gefängnis diente und unter Cromwell 1665 nieder- Afhberrys Patentmetall .

varter Spiauter

1,90 90,80 gerisjen ward. Heinrich II. verlieh B. an John von Spiauter, glänzend, zäh 4,40 82,30

1 1,5 11,5 Morton, der den Bürgern 1183–89 einen Freiheits- B. zur Verzinnung d. Gijens 5,10 76,90 7,7 10,3 brief bewilligte; Heinrich III. gab es seinem Sohn

5,70 81,20

1,6 11,3 Eduard, und unter veinrich VIII. wurde es Bischofs- Pewter

1,80 89,30 7,1 jik. Seinen Aufschwung verdankt es der Schijfbar

6,80 84,70 1,7 6,5 litachung des Avon (1727) und den 1804 begonnenen Tutaniabled).

2,70 80,00 16,0

0,70 91,401 7,6 Dodanlagen. Vgl. Nicholls u. Taylor, B., past

Engströms Tutania, Köniand present (Bristol 1881–82, 3 Bde.); Lejjer Co

ginmetall

3,50 88,50 7,1 0,9 Tumbus, Greater B. (daj. 1893); Hunt, Bristol (in

5,00 94,00 1,0 der Sammlung » Historic townsa, Lond. 1887).

Algiersches Metau .

2,10 97,30 0,0 2) Stadt in der Grafschaft Hartford des nordame- Métal argentin

85,50 14,5 rikan. Staates Connecticut, 30 km südwestlich von Leßteres benußt man zu Löffeln und Gabeln, 9bbartford, hat eine große Wanduhrenfabrik, Maschinen- berrys Metall in England als Lagermetall für Lotos bau, Gießereien 2c. und (1900) 9643 Einw. 3) Stadt motiven, Eisenbahnwagen und Spindeln an Drehin Pennsylvanien, Grafschaft Buds, am Delaware, bänken. Auch das Antifriktionsmetall (1. Lagermetall) 30 km oberhalb Philadelphia, mit dem es durch Eisen- gehört hierher. Eine Legierung aus 87,5 Zinn, 5 An: bahn und Dampfer verbunden ist, hat zahlreiche Fa- timon, 5 Nickel, 2 Wismut wird als Erjag des Nieubriken, eine Mineralquelle und (1900) 7104 Einw. silbers empfohlen. B. ist fast zinnweiß, meist etwas 4) þauptstadt der Grafschaft B. im Staat Rhode-Je- bläulich, spez. Gew. etwa 7,36, von der Festigkeit des land, Bahnfnotenpunkt, auf einer Narraganjetbai- Zinns, aber viel härter, läßt sich zu dünnen, höchit Qalbinjel schön und hoch gelegen, hat einen guten geschmeidigem Bled) auswalzen, prägen, zu sehr dün:


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Vritisch - Birma Britische Inseln. von Zhob sowie den Bezirken von Quetta und Bolan, Kupfer (1898: 874,783 Doll.), Blei (1898: 1,198,017 die noch nominell unter dem Chan von Helat stehen, Dol.) ist ebenfalls beträchtlich und weiterer Entwidemit 35,000 qkm Fläche und etwa 175,000 Einw. Das lung fähig, besonders in der Gegend am Nootenayvon der Suleimankette und deren Ausläufern erfüllte und Slocansee. Auch Manganerze, Eisenerze (auf Gebiet ist reich bewässert, hat Steinkohlengruben und der Insel Terada 2c.), Quecksilber und Platin finden Erdölquellen und wird von einer die ganze West= sich. Die sehr bedeutende Fischerei auf Lachs, þeilbutt, grenze begleitenden Eisenbahn durchzogen. Hauptort Stockfisch, ýering 2c. ergab 1900 einen Wert von ist Quetta, das, wie mehrere andre Pläße, Garnison 5,214,074 Doll., der Pelzrobbenschlag 35,523 Felle. der Bandschab-Grenzarmee ist.

Unter den Industrien, die 1891 mit 770 Betrieben Britisch - Birma, 1. Birma.

und 9615 Arbeitern für 50,4 Mill. M. Waren erBritijd - Columbia, die 992,750 qkm große zeugten, steht die Sägemühlenindustrie mit 51 Be Westprovinz von Kanadá (. Karte bei » Kanada«), trieben obenan. Die Ďauptverkehrsstraße bildet die liegt zwischen 49 und 60° nördl. Br. und 114°10' und Stanada-Pacificbahn, die 1900 mit ihren Zweiglinien 141° westl. L. und wird umgrenzt von den Vereinigten in der Provinz 2104 km maß, und die auf dem HooStaaten von Nordamerita, den kanadischen Territorien tenay-, Slocán-, Arrojo- und Okanagansee durch Alberta, Athabasta, Mackenzie und Jufon, von Alasta Dampferlinien ergänzt wird. Die Einfuhr stieg 1890 und dem Stillen Ozean. Im D. umfaßt es den größten bis 1900 von 4,379,272 auf 10,560,532, die AusTeil des kanadischen Felsengebirges nebst den Purcell

, fuhr von 5,763,467 auf 17,851,812 Doll. Die şans Selfirt -, Gold-, Caribou- und Cassiar - Mountains delsflotte bestand 1900 aus 515 Schiffen (314 Dampmit schnee- und gletscherbedeckten Gipfeln bis 4100 m fern) von 51,095 T. Die Einwohnerzahl wird 1901 (Mount Robjon, Mount Columbia u. a.), im W. das auf 190,000 angegeben, hat sich also seit 1891 nahezu annähernd ebenso gewaltigeund vergletscherte Küsten- verdoppelt, und die Einwanderung betrug 1899: gebirge (in Mates Needle 3034 m), dazwischen aber | 3969. Indianer zählte man 1857: 75,000, 1900: cine gegen 1000 m hohe , nur von niedrigern Netten 24,523. Öffentliche Schulen mit unentgeltlichem Undurchzogene und von Gletscherschutt überdeckte Pla- terricht gab es 1900: 246 mit 7165 Schülern, höhere teaugegend, die von dem obern Fraser, Skeena, Sti- Voltsschulen 48 mit 13,813 Schülern, öffentliche Bifine und Taku und ihren Nebenflüssen durchströmt bliotheken 10, und die Ausgaben für das Schulwesen ist. Dazu kommen Vancouver, der Königin Charlotte- betrugen 307,479 Doll. An der Spiße der Regierung Archipel und zahlreiche andre Nüsteninseln. Die Glie- steht ein Statthalter (Lieutenant Governor), dem derung der Küste durch tief einschneidende Fjorde ist ein Ausführender Rat aus 6 Mitgliedern und ein Ges sehr reich, dient dem Verkehr aber in geringem Maße, leßgebender Körper aus 38 Mitgliedern zur Seite steht. weil das westliche Gebirge sehr steil und unwirtlich In den Bundessenat sendet B. 3, in das Bundesist. Als schwierige Zugänge von dort dienen nur die haus 6 Abgeordnete. Die Einkünfte der Provinz beUnterläufe der genannten Ströme, die das Küsten- tragen (1900) 1,544,108, die Ausgaben 1,831,205, die gebirge in engen Cañonschluchten durchbrechen. über öffentliche Schuld 8,866,868 Doll. das Felsengebirge führen: der Kootenay - Paß, der B., früher Neukaledonien genannt, bildete bis Crows Nest-Bas, der Kicking Horse-Paß, der Yellow 1858 einen Teil der Ländereien, in denen die HudsonDead-Pas u. a., nur wenige davon sind aber stärker baikompagnie (9. d.) das Monopol der Jagd und des begangen, und der einzige Haupteingang von Diten Þandels genoß. Nach der Entdedung von Gold erist der Kicking Þorse-Pass (1588 m), über den die tech folgte aber die Einsepung einer Kolonialregierung. nisch und landschaftlich großartige kanadische Pacific- 1866 wurde die Insel Vancouver mit B. vereinigt, bahn gelegt ist. Der Kolumbiastrom, der das südöst- und 1871 schloß sich die Kolonie der Dominion von liche Felsengebirge in tief eingegrabenen Längstälern Kanada an. Vgl. Macdonald, B. and Vancouver durchfließt, sowie der Peace und der Liard im NO. tra- Island (Lond. 1862); St. John, Lord Dufferin's gen ebenfalls nur wenig zur Öffnung des Landes bei, tour in B. (das. 1877, 2 Bde.); Rae (W. Fraser), und es ist hieraus begreiflich, daß seine Entwicklung Columbia and Canada (das. 1877); W. S. Green, spät begonnen hat und noch wenig vorgeschritten ist. Among the Selkirk glaciers. B. (das. 1890); $. Das Klima ist in der Küstengegend mild und feudit, Bancroft, History of the Pacific states, Bd. 27 mit ausgesprochener Regenzeit im Winter, auf dem (1887); Begg, History of B. C. (Toronto 1895); W. innern Plateau trocken, steppenhaft, falt im Winter D. Wilcor, The Rockies of Canada (Lond. 1899); und heiß im Sommer (bis 40°) und in allen Lagen Macnab, B. for settlers (das. 1898); » Year book über 1000 m kaum mit zwei frostfreien Monaten. of B. C.« Die Gebirge sind dicht mit Douglasfichten, Kotzedern, Britische Inseln, ein Archipel an der Westküste Sitfatannen, Gelbkiefern u. a. bewachsen, zu erfolg- von Europa, bestehend aus den þauptinseln Großbrireichen Aderbau sind dagegen nur beschränkte Streden tannien und Jrland, der Insel Man, den Hebriden, geeignet, besonders am Fraser und Columbia und Orkneyinseln, Shetlandinseln und zahlreichen andern, in Žnnern mit fünstlicher Bewässerung. Die Vieh- die insgesamt ein Areal von 314,339qkm (5709 QM.) zucht hat an vielen Orten bessere Vorbedingungen; haben und von (1901) 41,605,220 Menschen bewohnt 1891 gab es 44,521 Pferde, 126,919 Rinder, 49,163 werden. Sie liegen zwischen 60° 52' (Insel Unst) und Schafe und 30,764 Sdiweine. Sehr reich ist B. an 49° 53' nördl. Vr. (Scillyinseln) und zwischen 1° 45' Mineralidäßen. Die Goldausbeute im Nootenay-Di- östl. (Lowestoft Neß) und 10° 40' westi. L. (Blaskets). strikt, in den Caribon- und Cassiar-Mountains ergab Die þauptinsel Großbritannien ist 217,720 qkm 1862-1900: 67,371,078 und 1900 allein 4,732,105 (3954 QM.), Irland 83,751 qkm (1521 OM.) groß, Doll., die Kohlenförderung 1900: 1,612,346 Ton. und von den 1127 Nebeninseln, Injelchen und fels Die produktive Nohlenfläche der Provinz auf Vancou- flippen haben nur zehn (nämlich das Mainland von ver, den Charlotte- Jujeln ac. wird auf 35,600 qkm Orkney, das Mainland von Shetland, Lewis mit vargeschäft, und die Felsengebirgsgegend am Crows ris, Stye, Islay, Mull, Arran in Buteshire, Man, Mest=Paß liefert namentlich auch guten Anthrazit. Anglesey und Wight) ein Areal von über 400 qkm. Der Bergbau auf Silber (1897: 3,272,289 Doll.), Großbritannien und Irland bilden zusammen das Britisches Museum Vritisches Zentralafrika - Protektorat.


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Brixen, Stadt in Tirol, 558 m ü. M., an der | stellers Ludwig Steub (jeit 1898) und (1900) 838 (als Mündung der Rienz in den Eisack und an der Süd- Gemeinde 1196) Einw. B. ist eine beliebte Somnierbahnlinie Sufstein - Ala, hat eine im 18. Jahrh. im frische. Auch werden hier Passionsspiele aufgeführt Renaissancestil umgebaute Kathedrale mit guten Ge- (vgl. Pezzager, Das Passionsspiel zu B., Innsbr. mälden und schönem Kreuzgang aus dem 14. Jahrh., 1868). Nahe südlich das Bad Mehrn, östlich die eine fürstbischöfliche Residenz (1280 gegründet, im 16. aussichtsreiche Gratlípiße (1891 m). Jahrh. erweitert) und (1900) mit der Garnison 5783 Brixton, Stadtteil Londons, im S., zum Bezirk Einw., die Wein- und Obstbau, Schafwollweberei und Lambeth gehörig, mit großem Zuchthaus, zahlreichen Handel betreiben. B. ist Siß

eines Fürstbischofs und Villen und Gärten und (1901) 84,226 Einw. S. Starte eines Domkapitels, einer Bezirkshauptmannschaft

, » Umgebung von London«. eines Bezirksgerichts und einer Finanzbezirksdiret- Briz (Briß), Lokalbezeichnung für Löb (1. d.) tion, hat ein staatliches und ein bischöfliches Ober- und für Traß (1. Trachyt); Brizbänder sind festere gymnasium, eine theologische Lehranstalt, eine Er- Tuffmassen aus Bimsstein und anderm vulkanischen ziehungsanstalt der Englischen Fräulein und mehrere Material, die mit lockern Schichten wechsellagern..

Klöster. Es ist ein beliebter Briza L. (Zittergras, Liebes- oder ÁmouFrühlings- und Herbstauf- rettengras), Gattung der Gramineen, ein- oder enthalt und besigt eine Kalt- mehrjährige Gräser mit aufrechten, ausgebreiteten, wasserheilanstalt. 3 km nord- einseitigen Rijpen und seitlich zusammengedrüdten westlich liegt am Eingang in Ührchen. 12 Arten in Europa, Nordafrifa, dem ge das Schalderstal (mit dem mäßigten Asien und Südamerika. B. media L. (1. Bad Schalders) das als Luft- Tafel »Gräser III«, Fig. 2), sehr zierlich, bildet auf kurort beliebte Vahrn mit Wiesen ein Untergras erster Klasse, verdrängt fein 1002 Einw. Nördlich von B. andres Gras, sondern fült nur die Lüden aus. Es liegen die Augustinerabtei gedeiht am besten auf humusreichen Sandlehmwiesen.

Neuslift und die Fran- Man benußt es wie auch das größere südeuropäische Wappen von Brixen. zensfeste (f. d.), südwestlich B. maxima L. (1. Tafel » Gräser VI<, Fig. 1) und

Tíchötsch, Fallmerayers das merikanische B. erecta Lam. (B. rotundata Geburtsort, und östlich die aussichtsreiche Ploje Steud.) als Ziergras und zu Blumensträußen. (2505 m). Das Bistum B. ward im 4. Jahrh. Brizeug (ípr. -tö),

Auguste, franz. Dichter, geb. vom heil. Cassian gegründet, mit dem Siß auf dem 10. Sept. 1803 zu Lorient in der Bretagne, gest. uralten Bergschloß Sabiona (Säben) oberhalb 3. Mai 1858 in Montpellier, fand gleich mit dem liebKlausen. Diejer Siß wurde vom Bischof Albuin (992 lichen Jdyű » Maries (1831) den Weg zum Herzen bis 994) in die aus der ursprünglich föniglichen Pfalz des Publikums. Ähnlichen Erfolg hatten seine DichPrichsna neuerbaute Stadt B. übertragen. 892, 901, tungen »Les Ternaires« (1841), »Les Bretons 1028-39 mehrten sich die Erwerbungen der Kirche (1845, von der Akademie gekrönt), »Histoires poénamhaft, besonders unter Bischof Altwin, dem An- tiques a (1855) u. a., meist Bilder aus seiner Heimat, hänger Kaiser Heinrichs IV., in dessen Stadt B. das die er mit großer Naturtreue und Anmut, freilich Konzil gegen Gregor VII. (1080) abgehalten wurde. nicht ohne Hang zur Mystik und Abstraktion, schildert. 1057–77 kamen neue Inmunitätsbegünstigungen Er schrieb außerdem einige Verse in der Sprache der hinzu, so daß B. als reichsunmittelbares geistliches Bretagne und eine prosaische Überseßung von Dantes Fürstentum galt, das schon seit Herzog Kudolf IV. »Göttlicher Komödie« (neue Ausg. 1853). Seine (gest. 1365), besonders aber seit 1511 mit dem þaus »(Euvres complètesa erschienen 1879—84 in 4 BänÖsterreich als Vesißer von Tirol ein Bündnis schloß. den. Eine deutsche Überseßung seiner Gedichte lieferte 1803 wurde B. mit Tirol vereinigt. Das Fürsten- Sophie şasenclever (Leipz. 1874). Vgl. Duplais, tum hatte ein Areal von 937 qkm (17 QM.) mit drei Brizeux (Par. 1889); Lecigné, B., sa vie et ses Städten (V., Brunec, Klausen) und ca. 20,000 Einw. euvres (Lille 1898). Vgl. Tinkhauser, Øistorisch-topographische Beschrei- Brizo, griech. Göttin, auf Delos von den Frauen bung der Diözese B. (fortgescßt von Rapp, Briren verehrt, die ihr als Beschüßerin der Schiffe in fahn1855 -91, 5 Bde.); Walchegger, B., Geschichts- förmigen Näpfen Eßwaren (aber keine Fische) dar: bild und Sehenswürdigkeiten (das. 1901),

brachten. Sie gab auch in Träumen Drafel. Brixental, Alpental in Tirol, Bezirksh. Mißbühel, Brjansk, Kreisstadt im russ. Gouv. Orel, an der von der Brixentaler Ache durchflossen, die bei Wörgl Deßna, Knotenpunkt der Eisenbahnen Riga - Orel, in den Inn mündet, und von der Staatsbahnlinie B.-Brest und Moskau-Kiew, eine der ältesten BergBischofshofen-Wörgl durchzogen, mit den Hauptorten städte Rußlands, hat 18 Kirchen, Arsenal und (1897) vopfgarten (7. d.) und Briren im Tal(1074 Einw.). 23,520 Einw. V. besigt eine große Eisengießerei und Aus dem B. erhebt sich die Hohe Salve (9. d.). Schienenfabrik, mehrere Şanfwebereien und Säge

Brigham (Lower B., spr. lõer bridßém), Hafenstadt mühlen und treibt lebhaften Handel in þanf, Hanföl, in Devonshire (England), an der Torbai, Torquay volz, Teer und Pech. In der Nähe eine Kanonengegenüber, Hauptsiz des Fischfanges der Grafschaft

, gießerei und das 1288 gegründete Kloster Swensfoi mit (1901) 8090 Einw., Siß eines deutschen Konsular- mit Priesterseminar und einer schönen, 1745 von Kaagenten. Hier landete 1688 Wilhelm von Oranien, strelli erbauten Kirche. Im Kreise befinden sich viele wofür zur Erinnerung ein Der:kmal errichtet ist. bedeutende Glashütten, Teersiedereien und Ölmühlen.

Brițlegg, Dorf in Tirol, Bezirksh. Kufstein, 524 m Brjochowinseln, 1. Briochowski - Jnseln. ü. M., unfern des Inn, an der Südbahnlinie Kuf- Br. m., Abfürzung für Brevi manu (1. d.). stein - Ala, mit staatlichem Kupferberg- und Hütten- Brno, tschech. Name für Brünn (1. d.). werk (Produktion 1901: 741 kg goldhaltiges Silber, Bro., Abkürzung für Brutto (f. d.). 1951 metr. Ztr. Kupfer, 1022 metr. Zir. Kupfer

er Broach (pr. brötjo), Stadt, I. Barotid. vitriol, 34,529 metr. Ztr. Halbprodukte), nebst Ham- Broad Arrow (spr. bradd arro), Goldfeld in Alumer- und Walzwert, einen Denkmal des Schrift-stralien, 1. Coolgardie.


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fahrt, Handel, Bezirksgericht, þauptzollamt und (1901) | Publizist, geb. 15. Nov. 1840 in Miskolcz, war ur7310 meist kroatischen und serb. Einwohnern. B., sprünglich auf belletristischem Gebiete tätig, widmete jahrhundertelang als strategisch wichtiger Punkt ein sich aber bald der Publizistit und galt schon in den Zantapfel zwischen der Türkei und Ungarn, wurde 60er Jahren des 19. Jahrh. als einer der hervor1691 den sürfen entrissen und mit starten Festungs- ragenditen politischen Schriftsteller Ungarns. ' Nachwerken versehen. Von B. aus unternahm 1697 Prinz dem er längere Zeit an der Seite Keménys beim Eugen seinen berühmten Feldzug, und von hier nahm > Pesti Napló« gewirkt, wurde er als Sekretär ins auch 1878 die österreichische Ottupation ihren Aus- Ministerium berufen; doch verließ er bald den Staatsgang. Gegenüber am rechten Saveufer: — 2) Tür- dienst und begründete das » Neue Pester Journala, kisch-B. (auch Bosnisch - B., türk. Buzud), be das unter seiner Leitung in kurzem das verbreitetste festigte Stadt im bosnischen Kreis Banjaluka und deutsche Blatt Ungarns wurde. In den lezten JahStopfstation der Bosnabahn, mit griechisch-orientali- ren machte B. seinen Namen auch durch großartige scher Kirche, Moscheen und (1895) 1828 Einw. Obelist philanthropische Stiftungen bekannt, insbes. durch das zum Andenken an die Beseßung Bosniens.

nach seiner Frau benannte, mit einem Kostenaufwand Brod., bei Tiernamen Abfürzung für William von 600,000 Kronen erbaute Adele B.-Sinderhospital, Brodwig, geb. 1789, gest. 1859, Nonchyliolog; das erste in llngarn. 1896 wurde B. von König schrieb: »Leaves from the notebook of a naturalista Franz Joseph I. zum lebenslänglichen Mitgliede des (Lond. 1852).

ungarischen Magnatenhauses ernannt. Brodeu (Broden, Brodel, Wrasen), die 2) Alerander, ungar. Schriftsteller, geb. 1863 in sichtbaren Dünste, die von heißem Wasser und er- Erlau, lebt als Redakteur in Budapest. In seinen wärmten feuchten Stoffen aufsteigen; im Bergwesen Romanen (> Die Frau mit den zwei Seelen«, »Schaumetallische Ausdünstung.

spielerblut«, »Dr. Faust«, »Schneewittchen«,» Fräulein Bröder, Christian Gottlob, Latinist, geb. 2. Don Quixotte«, »Geständnisse eines Mannesa u. a.) Febr. 1745 in Harthau bei Bischofswerda, gest. 18. vereinigt sich eine blühende, aber sprunghafte PhanFebr. 1819 als Superintendent in Beuchte, ward tasie mit großer Charakterisierungskraft, eine hohe 1771 Diafonus in Dessau und 1782 Pastor zu Beuchte Kunst der psychologischen Analyse mit Oberflächlichim Hildesheimischen. Seine » Praktische Grammatik feit der formalen Gliederung. Eine Anzahl seiner der lateinischen Sprache« (Leipz. 1787, 18. Aufl. Romane ist auch in deutscher Sprache erschienen. In 1828), die »Kleine lateinische Grammatit« (das. 1795, jüngster Zeit sind auch mehrere Dramen von B. (die 32. Mufl

. 1870), das »Elementarische Lesebuch der Schauspiele » Schneewittchen« und » Die Amme«) mit lateinischen Sprache« (Þannov. 1806, 11. Aufl. 1847) Erfolg zur Aufführung gelangt. beherrschten lange den lateinischen Unterricht.

Brodziński, Kazimierz, poln. Dichter, geb. 8. Broderie (franz.), Stickerei; durch Sticerei ver: März 1791 zu Królówka in Galizien, gest. 10. Ott. ziertes Gewebe; Brodierung, Verzierung durch 1835 in Dresden, trat 1809 als Unteroffizier in die 12. Sticerei; Verbrämung.

Artillerietompagnie des Großherzogtums Warschau, Brodick, Schloß, 1. Arran.

zog 1812 mit nach Rußland, geriet in der Schlacht Brodnica (ípr. broddnija), 1. Strasburg 1). bei Leipzig in preußische Gefangenschaft, ging dann

Brodrid, William Saint John Fremantle, nach Krakau und ließ sich 1815 in Warschau nieder, engl. Staatsmann, geb. 1856 als Sohn des Viscount wo er seit 1818 im Piaristenkonvikt auf Zoliborz polMiddleton, studierte und wurde 1880 als Mitglied nische Literatur dozierte, 1822 zum Professor der der fonservativen Partei ins Unterhaus gewählt. Er Ästhetik an der neugegründeten Üniversität ernannt war 1886–92 Finanzsekretär im Kriegsministerium ward und durch seine Vorträge wie durch seine friund stürzte 21. Juni 1895 durch seinen Antrag, den tischen Schriften viel zum Siege der romantischen Gehalt des Kriegsministers zu fürzen, das Kabinett Schule über den Klassizismus beitrug. An dem AufRosebery, worauf er im Stabinett Salisbury zum stand 1830 nahm er keinen Anteil. Seit der AufInterstaatssekretär im Kriegsministerium ernannt lösung der Universität (1831) ohne Anstellung, starb wurde. 1898-1900 war er Unterstaatssekretär im er auf der Rücreise aus böhmischen Bädern in Dres: Auswärtigen Amt, und im November 1900 wurde den, wo ihm von seinen Landsleuten ein einfacher er bei der Umbildung des dritten kabinetts Salis- Denkstein errichtet ist. B. war ein Dichter von echt bury Kriegsminister.

volkstümlichem Gepräge, dessen Grundzüge innige Brodwig, 1. Brod,

Gemütlichkeit, Vaterlandsliebe und Religiosität bilBrodwinner, ein Leesegel außerhalb am Besan den. Ilnter seinen Poesien verdient besonders das oder Briggiegel.

reizende Idyll » Wiesław«(1820; deutsch von Schönfe, Brody, Štadt in Galizien, unweit der russischen P 1867) Erwähnung, worin das Leben des polGrenze in einer waldumtränzten Ebene, an der Staats- nischen Landvolfes in anziehender Weise idealisiert bahnlinie Hrasne - B. (Anschluß an die russische Süd- wird. Eine Sammlung seiner Schriften erschien in westbahn), hat 3 Kirchen, eine schöne Synagoge, ein 10 Bänden (Wilna 1842–44), eine neuere, vollstänaltertümliches Schloß und (1900) mit der Garnison digere, von Kraszewski herausgegeben, in 8 Bänden 17,361 Einw. (zwei Drittel Juden), die Handel in Ge- (Warsch. 1872–74). treide, Vieh, yolz, Sensen, Manufaktur- und Schnitt- Brodzki, Victor Lodzia, poln. Bildhauer, geb. waren, Pelzwerf, Borsten, Federn, Kurzwaren u. a., 1829 in Wolhynieri, widmete sich seiner Kunst auf der ferner Bierbrauerei, Spiritusbrennerei und Weberei Akademie in Petersburg, machte Reisen durch fast betreiben. B. hat ein Obergymnasium; es ist Siß einer ganz Europa und ließ sich dann in Rom nieder. Sein Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts, einer Hauptfach sind ideale, allegorische, religiöse und my= Finanzbezirksdirektion, eines Hauptzollamts und einer thologische Gestalten, die er mit großer Anmut teils Handels- und Gewerbekammer. B. wurde 1684 in Marmor, teils für den Erzguß ausführte. Am bevon dem Woiwoden Stanislaus Zolkiewski gegründet fanntesten sind: Amor auf einer Muschel schlafend; und war von 1779—1879 freie Handelsstadt. der erwachende Amor; die Gruppe: das erste Flüstern

Bródy, 1) Siegmund, hervorragender ungar. der Liebe; Christus, der die Welt segnet; die erste 444


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13 1387 803 761 564 1039 1095 733 915 614 1160

588 1037 740

32 322 48332 74 405 66 843 43 248 45 176 34 243 61 889 26 520 45 736

gelische und 2 kath. Stirchen, Synagoge, Denkmäler namentlich infolge der Stanalanlage und der Eijen= Friedrichs d. Gr. und Kaiser Wilhelms I. und (1900) bahnen, sehr gewachsen. Vgl. L. Kühnast, pistomit der Garnison (ein Füsilierregiment Nr. 34, ein rische Nachrichten über die Stadt B. (Berl. 1837). Infanterieregiment Nr. 129, ein Grenadierregiment Der Regierungsbezirk B. (. die Karte » Posene) zu Pferde Nr. 3, ein Feldartillerieregiment Nr. 17 zählt (1900) auf 11,449 qkm (207,94 QM.) 689,023 und eine Abteilung Feldartillerie Nr. 53) 52,204 Einw., 60 auf 1 qkm, davon 275,974 Evangelische, Einw., darunter 15,663 Katholiken und 1519 Juden. 398,336 Katholiken, 13,024 Juden, und besteht aus Die Industrie umfaßt Eisengießerei und Maschinen- den 14 Streifen: fabrikation, Mühlenbetrieb, Sägewerke, Wagens, Mös bel-, Schnupftabat-, Sprit-, Seifen-, Licht- und Dach

Eini. auf Kreise

D.Kilom. D. Meilen pappenfabrikation, Bierbrauerei, Branntwein- und

wobner i qkm Ziegelbrennerei, Gärtnerei zc., auch hat B. Schiffahrt, Bromberg (Stadt) .

0,24 52 204 Yandel mit Holz, Getreide, Mehl, Wolle, Leder, Stein- Vromberg (Land)

25,19

60 kohlen 2. Von Bildungsanstalten befinden sich dort: Czarnitau .

14,58 39 585 49 ein Gymnasium mit pädagogi- Filehne.

13,82

42 10,24

86 schem Seminar, ein Realgym- Snesen.

Inowrazlaw nasium, ein evang. Schullehrer

18,87

72 Kolmar in Posen

19,89

61 und ein städtisches Lehrerinnen

Mogilno

13,31

59 seminar, eine Taubstummen- u. Schubin

16,82

49 eine Blindenanstalt, Blinden- Strelno

11,15 heim, Luisenstift, Diakonissen- Wirfik

21,07 anstalt 2. B. ist Siß der "Re- Wittowo

10,68 gierung des Bezirts B., des Wongrowiß

18,83 Znin

13,44 35 857 Stabes der 4. Division, der 7. Wappen von Brom

Infanterie-, 4. Kavallerie- und Über die fünf Reichstagemahlbezirte des Regieberg.

4. Feldartilleriebrigade, einer rungsbezirts 1. Starte Reichstagswahlen«. Generalkommission (für Ost- und Westpreußen und Brome (fpr. brom), Richard, engl. Dramatiker des Posen), einer Landschaftsdirektion, einer Eisenbahn- 17. Jahrh. (gest. wahrscheinlich 1652), stammte aus und einer Oberpostdirektion, eines Landgerichts, einer niedrigem Stande, wurde Diener bei Ben Jonson und Oberförsterei (Bartelsee), des Landratsamts für den lernte dicsem die Art seiner Komit, namentlich die derbLandkreis B., eines Vauptsteueramts, einer Handels- lebendige Charakteristik ab; doch hat er sich auch in und einer Handwerkskammer, einer Reichsbankstelle romantischen Komödien versucht, wobei ihm die legten (Umsap 1901: 780,8 Mill. Mt.), eines historischen und Dramen Shakespeares vorschwebten. Unter seinen 24 eines Kunstvereins 2. Der Magistrat zählt 16, die Dramen, von denen 10 nach seinem Tode gesammelt Stadtverordnetenversammlung 36 Mitglieder. Zum erschienen (Lond. 1653-59, 2 Bde.), sind die bedeuLandgerichtsbezirt B. gehören die acht Amts- tendsten die Lustspiele: »The northern lass, or a nest gerichte zu B., Erin, Inowrazlaw, Krone a. Brahe, of fools« (1632) und » The jovial.crew« (1651), beide Labischin, Schubin, Strelno und Znin. In unmit- durch frische Schilderung des wilden Voltslebens intelbarer Nähe der Stadt liegen die großen Dörfer teressant. Ein neuer Abdruc der Dramen (darunter Schwedenhöhe, Brinzenthal, Schleusenau u. a. fünf zum erstenmal veröffentlichte Stüde) erschien zu Der Bromberger Manal, der Oder- und Weichsel- London 1874 in 3 Bänden. gebiet verbindet, beginnt bei Natel an der zur Warthe Broemel, Mar, deutscher Politiker, geb. 7. Juni gehenden Nebe; seine Länge beträgt bis zur Einmün- 1846 in Berlin, seit 1872 Sekretär der Kaufmanndung in die zur Weichsel gehenden Brahe 26,3 km ichaft zu Berlin, wirkte 1878-99 als Generalsekretär bei 19,5 m Breite und 1,4 m mittlerer Tiefe. Auf der des Vereins zur Förderung der Handelsfreiheit, dessen Wasserscheide liegter 25 m über dem Spiegel der Brahe, zweiter Vorsißender er gegenwärtig ist, und war 1884 wohin sieben, und 4,9 m über dem der Neße, wohin bis 1893 sowie wiederuin seit 1898 Pritglied des Reichszwei Schleusen führen. 1773–74 auf Befehl Fried- tags, wo er der Freisinnigen Partei, bez. der Freisinnirichs II. erbaut, ijt er in neuester Zeit wegen des um gen Vereinigung angehörte. Seit 1887 war B. aud mehr als 2 m gesunkenen Niveaus der Weichsel mehr- ununterbrochen Mitglied des Abgcordnetenhauses. fach erweitert und verbessert worden. Der Verkehr Seine parlamentarische Tätigkeit galt besonders der belief sich 1901 mit der Weichsel: auf 1675 beladene Verteidigung des Freihandels und der Bekämpfung Schiffe mit 165,055 Ton. Ladung und 426,958 T. der Schußzodpolitik 1878-87, der Befürwortung der Floßholz; mit der Neße: auf 1752 beladene Schiffe Handelsverträge seit 1891 und der Vereinfachung der mit 181,932 T. Ladung und 435,516 T. Floßholz. Personen-u. Gepäctarife auf den preußischen Staats B. entstand als polnisches Castrum im 11. Jahrh., bahnen. Neben vielen voltswirtschaftlichen Aufsäßen erhielt 1346 deutsches Stadtrecht, wurde 1409 vom in der » Nation« schrieb er: »Die deutschen Holzzölle Deutschen Orden zerstört, aber um 1425 wiederher- vor 1865« (Berl. 1883); » Die Verteidigung der prigestellt. Es wurde bald eine der wichtigsten wandels- vaten Erwerbstätigkeit« (das. 1884) und Die Kapistädte Polens. Am 6. Nov. 1657 schlossen Branden- talrentensteuer« (das. 1884). burg und Polen hier den Bromberger Vertrag Bromēlia L., Gattung der Bromeliazcen (beab, der den Vertrag von Weblau (1. d.) vom 19. Sept. nannt nach dem schwedischen Arzt Bromel, 1639 ergänzte. Die erste polnische Teilung brachte B. mit 1705), Stauden und Halbsträucher mit lederartigen, dem ganzen Neşedistrikt 1772 an Preußen. Der starren, am Rande dornig gezahnten, eine dichte Ros Friedensschluß von Tilsit verwandelte das ganze Ge- sette bildenden, bis 3 m langen Blättern, anfangs biet von 8754 qkm (159 AM.) mit 214,000 Einw. fast zylindrischer, später ausgebreiteter Rijpe und längin ein Bromberger Departement des Großher- licher Beere. 3—4 Arten in Westindien und Brasilien. zogtums Warschau, das erst 1815 an Preußen zurüd- B. silvestris Tuss. in Merito, Mittelamerika und fani. Unter der preußischen Herrschaft ist B. seitdem, Brasilien liefert aus ihren Blättern die Istlefaser Bromeliazeen Bromschnupfen.


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Gray, etc.«, 1850, 3 Bde.). Ihr dritter Roman: »Vil- | Proz. Zinn läßt sich nur jhwer mit der Feile bearlette« (1852), der ihre Erfahrungen in Brüssel wie- beiten; ebenso steigt die Sprödigkeit mit dem Zinndergibt, ist nur im Detail gelungen. Obgleich seit gehalt, und am sprödesten ist B. mit 50 Proz. Zinn. früher Jugend fränklich, verheiratete sie sich doch noch Taucht man B. glühend in Wasser, so wird sie häm1854 mit Arthur Bell Nicholls, dem Hilfspre- merbar, biegsam, zuweilen zäh, außerdem dunfler diger ihres Vaters, starb indes bald darauf. Nach und erhält bedeutend tiefern Klang. Durch Erhißen ihrem Tod erschien noch ihre früheste Novelle: »The und langsames Abfühlen erlangen die angelassenen Profe ssor« (1857). In England zählt man sie zu Sachen ihre frühere øärte wieder. B. ist mit 99-90 Thacerays Schule, den sie selbst als ihren Meister Proz. Kupfer kupferrot oder dunkel rotgelb, mit 88 verehrte. Ihre auch wiederholt ins Deutsche über- Prož. orangegelb, mit 85 Proz. rein gelb, mit 80 septen Werke erschienen zuleßt in 6 Bänden (1900, Proz. gelblichweiß, von da an weiß, bei 50–35 Þroz. mit Einleitung von Mrs. y. Ward). Vgl. Mars. Gas- grauweiß, bei noch geringerm Kupfergehalt wieder fell, Life of Charl. B. (Lond. 1857, 2 Bde.; neue weiß und zinnähnlich. Beim Erstarren scheiden sich Ausg. 1901); Reid, Charl. B. (1877); Swinburne, aus fupferreichen Bronzen leicht zinnärmere strengNote on Charl. B. (2. Aufl. 1894); P. Bayne, Two flüssige von zinnreichern leichtflüssigen. Legierungen great Englishwomen (1880); Robinson, Emily mit 67,7, mit 50 und 33,3 Proz. Kupfer sollen stets B. (2. Aufl. 1889); F. Leyland, The B. family homogen bleiben. Blei macht B. leichtflüssiger, zäher, (1885, 2 Bde.); Schorter, Charl. B. and her circle leichter feil - und drehbar, befördert aber auch die (1896); M. Harland, Charl. B. at home (1899); Ausscheidung des Kupfers. Eine viel verwendete jaBonnell, Charlotte B., George Eliot, Jane Austen: panische B. besteht aus 81,62 Kupfer, 4,61 Zinn und studies in their works (1902).

10,21 Blei, während unsre Bronzen kaum mehr als Bronteion (griech.), s. Donnermaschine. 4 Proz. Blei enthalten. Dieser hohe Bleigehalt gibt Brontes, einer der Kyklopen (1. d.).

der B. im Laufe der Zeit eine besonders prachtvolle Brontëus, f. Trilobiten.

Patina, erschwert aber die Bearbeitung, namentlich Brontologie (griech.), Lehre vom Donner. das Gießen. Durch wenig Eisen wird B. härter, Brontophobie (griech.), Donner-, Gewitterfurcht. zäher und weniger zur Blasenbildung geneigt, mehr Brontosaurus (Brontozoum), 1. Dinosaurier. als 2 Proz. Eisen ist nachteilig. Ähnlich verhält sich Bronze (franz., spr. brongi'

, verbeuticht: brongße), Les ein Zusaß von 2 Proz. Zink, größerer Zinkgehalt ergierungen des Kupfers mit Zinn oder mit Zinn und höht die Farbe und nähert die B. den Messing. Über Žink und etwas Vlei. Bronzeartige Legierungen wur- den Einfluß des Mangans auf die B. I. Dianganden vielleicht zuerst in dem erzreichen Gebiet zwischen legierungen. Glod en metall (6 10 dengut, Ural und Altai oder in Babylonien dargestellt und Glocenspeise) besteht durchschnittlich aus 78-80 famen von dort über Vorderasien nach Europa. Diese Proz. Kupfer und 22—20 Proz. Zinn, gewöhnliche Bronzen, die dem Bronzealter (1. Metallzeit) den Glockenspeise aus 60 Proz. Kupfer und 40 Proz. Zinn, Namen gaben, bestehen im wesentlichen aus 90 Proz. das Metall der Gongs und deutschen Becken aus 78 Kupfer und 10 Proz. Zinn. Alte indische Bronzen Kupfer und 22 Zinn, das der türkischen Becken aus sind Kupferzinflegierungen, die in Europa erst in 78,55 Kupfer, 20,28 Zinn, 0,54 Blei und 0,18 Eijen. der römischen Kaiserzeit auftraten. Es kommen aber Diese Legierung ist hart, fejt, spröde, auf der Drehauch alte Antimonbronzen vor, und die alten Erz- bank nicht zu bearbeiten, vom spez. Gew. 8,368. Sta; fitnstler haben wohl das schwer schmelzbare Supfer nonenmetall (Ianonengut, Gesch ü 3 metail, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Materia- Stücgut) besteht aus 90,9 Kupfer und 9,1 Zinn lien für ihre Zwecke braud,barer zu machen gesucht. oder aus 90,1 Kupfer und 9,9 Zinn und muß große Die besten Resultate gab Zinn; wo dies aber fehlte, Elastizität, Zähigkeit, þärte und chemische Beständigbenußte man auch Blei-, Zink-, Antimon- oder teit besigen. Es entmischt sich leidyt beim Guß, und Arsenerze, wie manche alte Bronzen, 3. T. von sehr die Geschüßgießerei erfordert besondere Vorsichtsmaßfonplizierter Zusammenseßung, zu beweisen scheinen. regeln. Sehr vorteilhaft erweist sich der Guß in eijerAntike V. (aes Brundusinum, so genannt von den nen Schalen. Stahlbronze von Uchatius (vart: Metalwerkstätten zu Brundusium, dem heutigen bronze) wird ebenfalls in loquillen gegojjen, ist Brindisi, in Jtalien) enthält bisweilen auch Blei und goldfarbig, homogen und erlangt, wenn man sie durch zufällig Zint, Eijen und wenig Silber. Alte indische Walzen kalt stredt, die Festigkeit, Elastizität und øärte Bronzen enthalten bis 8 Proz. Eisen und altjapa- des Stables. Durch ein eigentümliches Verfahren nische Silber und Gold. Moderne B., vielfach zu (Einpressen von stärkern Stahlzylindern in die Seele) Bildjäulen, Büsten,

Ornamenten, Lurusgeräten u. erhält auch die Wandung der Seele bei den Geichüßen benußt, besteht aus Kupfer und Zink mit Zujaz von aus dieser B. stablartige Beschaffenheit, und die WiZinn und Blei; doch kommt auch reine Kupferzink- derstandskraft des Materials wird vollständig auss legierung im Handel als V. vor und eine Kupfer- genußt. Für neue österreichische Geschüße benußt man aluminiumlegierung als Aluminiumbronze (f. eine im Wiener Arsenal erfundene Schmiedebronze. Alluminiumlegierungen). Echte B., Kupferzinn- Bronzen zu Münzen und Medaillen enthalten legierung, wird gegenwärtig fast nur zu Glocken, 5—12 Proz. Zinn, die englisde oft ein wenig Blei Geschüßen, Metallspiegeln, Münzen, Medaillen und oder Zint. Der beträchtlichen Härte und dweren Maschinenteilen benußt. Diese Legierungen sind dich- Orydierbarkeit dieser B. verdanken wir die Erhaltung ter, härter, politurfähiger, klingender, schmelzbarer der antiken Münzen. Spiegel metall ist sehr weiß und geeigneter zum Guß als reines Kupfer, vom und politurfähig und enthält etwa 30 Proz. Zini, spez. Čew. 8,87 (bei 86,2 Proz. Kupfer) bis 7,39 (bei oft auch Zint, Årsen, Silber, Nickel. Arjen macht 21 Proz. Kupfer). Die absolute Festigkeit ist gering, die Legierung dichter und fester und erhöht das Verdie Legierung mit 9,1 Proz. Zinn (Kanonengut) ist mögen, das Licht zu reflektieren. Für Maschinens die stärfste und festeste von allen, die Dehnbarkeit teile kommen nur Bronzen mit mehr als 80 oder nimmt mit dem Kupfergehalt ab. Die øärte wächie weniger als 10 Proz. Kupfer in Betracht. Erwäh. mit dem Zinngehalt, und eine Legierung mit 27,2 nenswert sind schließlich:


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Bronze (Zusammenießung, Verwendung; Bronzekunstindustrie).

Vgl. Bischoff, Das Kupfer und seine LegierunKupfer Zinn Zint Blei

gen (Berl. 1865); Künzel, Die Bronzelegierungen Bronze ju Bijouterien, goldähnlich 54,9 41,9

und ihre Verwendung für Geschüßrohre und technische zu Schmudjachen

91,0

6,0 Zwede (Dresd. 1875); Uchatius, über Stahlbronze für zu vergoldende Arbeit 58,3

16,725,3 (Wien 1873); Bibra, Die Bronze- und KupferlegieDer Bitterung widerstehende Bronge 89,0 8,51 1,5

rungen der ältesten Völker (Erlang. 1869); MorModerne B. (bronzeartiges Meijing) be- tillet, Origine du bronze (in der »Revue anthrosteht aus Kupfer und Zink mit untergeordneten Bei- pologiques, Sonderdruck, 1876). mengungen von Zinn und Blei und steht in ihren

Bronzekunstindustrie. Eigenschaften zwischen Messing und B.; sie ist um jo

(õierzu die Tafeln »Bronzekunst I-IV«.) fester, hämmerbarer, dehnbarer und schöner gefärbt, Die Zeit, in der man das Eisen noch nicht kannte je mehr das Kupfer vorherrscht. Sie muß in geschmol- und daher Waffen und Geräte aus B. herstellte, die zenen Zustand dünnflüssig sein, um die Form gut zu Bronzezeit (1. Metallzeit), kennzeichnet sich durch füllen, sich leicht ziselieren lassen (was durch Bleigehalt ein gewisses künstlerisches Streben, das durch die begünstigt wird) und sich mit schöner Patina bedecken. Eigenschaften der B. sehr begünstigt wurde. Der Im allgemeinen scheint Zint die Patinabildung zu er- Bronzeguß wurde von Assyrern, Babyloniern, Ägypschweren. Als Normalbronze tann man annehmen: tern, Indern, Bersern, Chinesen und Japanern schon 86,6 Kupfer, 6,6 Zinn, 3,3 Blei und 3,3 Zint. Zu- sehr frühzeitig betrieben, von den Ägyptern, die im sammenseßung moderner Statuenbronze:

Bronzeguß besonders Hervorragendes geleistet haben,

angeblich schon im 3. Jahrtausend v. Chr. Bei den

Kupfer zint Zinn Blei Ausgrabungen im alten Assyrien sind Gefäße jeglicher Friedrich Wilhelm IV. in Köln 89,55 7,46 2,99 Art (Tafel 1, Fig. 1), Waffen, Teile von Rüstundiventämpfer in Berlin.

88,88 9,72 1,40 gen, Eßgeräte, Schmudsachen, Klocken u. dgl. aus Amazone in Berlin

90,00 6,00 4,00 1 B. gefunden worden. Auch die Ägypter verfertigten Blüder in Berlin

90,10 5,30 4,00

Waffen, Gefäße und Geräte verschiedener Art (TaFriebrich II. in Berlin

88,30 9,50 1,40 0,07

fel 1, Fig. 3 u. 4) aus B. und hatten namentlich

89,09 1,84 5,89 2,62 Großer Kurfürft in Berlin .

87,91|1,387,45 2,86 schon im Guß und in der Ziselierung von StatuetSchöne grüne Batina besißen:

ten eine hohe Meisterschaft erreicht. Auch die Bronze

arbeiten der Phöniker erfreuten sich im hohen AlterKupfer Bint Zinn Blei Eisen Nidel tum großen Ansehens. In Griechenland war der

Bronzeguß frühzeitig bekannt, wie die Überreste der Sdäfer am Teich in Potsdam 89,20 1,12 8,86 0,51 0,18

sogen. mykenischen Kultur beweisen. Seit der Mitte Bronze aus dem 16.

des 5. Jahrh. begann man in Griechenland Statuen Jabrh. .

89,43

8,17 1,05 0,34 0,19 in Einem Guß auszuführen, und seitdem nahm der Tiana in Münden 77,03 19,12 0,91 2,29 0,12 0,43 Bronzeguß eine so große Ausdehnung an, daß sich

noch zur Zeit des Kaisers Vespasian in Delphi allein München von 1575

94,12 0,30 4,77 0,67 0,48 3000 Bronzestatuen befanden, nachdem Nero schon In der Technik benußt man auch eisenhaltige Bron- 500 nach Rom entführt hatte. Athen, Ägina, Delos zen (Eisenbronzen), z. B. eine solche aus 56,01 und Korinth waren Hauptsiße der Bronzekunst. Bez Kupfer, 41,99 Zint, 1,19 Eisen, 0,82 Blei. Ähnlich sonders waren das äginetische, das delische und das sind das Delta- und Duranametall (f. d.). Römische korinthische Erz geschäßt. Kleinere Bronzegegenstände Münzen aus der Zeit Hadrians und Trajans bestehen sind in Griechenland in großer Zahl gefunden woraus 87-88 Kupfer, 7--11 Zink und kleinere Mengen den, von großen Bildwerken unzweifelhaft griechischen Zinn, Blei, Eisen, Silber.

Ursprungs bisher aber nur zwei: die kopflose Statue Nupferscheidemünzen bestehen aus 95 Kupfer, eines Jünglings (im Berliner Museum) und die 3,5 Zinn und 1,5 Zink, auch aus 90 Kupfer, 5 Zinn überlebensgroße, in Delphi ausgegrabene Statue eines und 5 Zink, im Deutschen Reich aus 95 Kupfer, 4 Zinn Wagenlenkers (jeßt in Athen). Noch größer ist die und 1 Zint. Phosphorbronze besteht aus etwa Menge der in den griechischen Niederlassungen in Ita90 Mupfer, 9 Zinn und 0,5—0,75 Phosphor, der in lien und in den römischen Städten gefundenen KleinForm von Phosphorfupfer oder Phosphorzinn ein- bronzen: Statuetten, Gefäße und Geräte jeglicher geführt wird, vollständige Reduktion der in der B. Art (Tafel I, Fig. 2, 5—7, 10—12). Auch von gelösten Dryde bewirft und die Homogenität der Le- großen Bronzebildierken ist in Jtalien eine stattliche gierung erhöht. Bei mehr als 0,5 Phosphor wird der Anzahl gefunden worden (Reiterstandbild des Mark Farbenton wärmer; das Korn des Bruches nähert Aurel [i. Tafel » Bildhauerkunst Va, Fig. 2], der auf sich dem des Stahles, Elastizität, absolute Festigkeit ein griechisches Urbild zurückgehende Dornauszieher und Härte sind bedeutend erhöht, und beim Guß wird im štonservatorenpalast und der Faustfämpfer im die Form in ihren feinsten Details vollständig aus- Thermenmuseum zu Rom, der sogen. Idolino in flogefüllt. Auch läßt sich Phosphorbronze sehr gut wal- renz, der ruhende Hermes in Neapel, die Nife in zen und stanzen. Man benußt sie zu Geschüßen, Pa- Brescia, der betende Knabe in Berlin (Tafel » Bildtronenhülsen, Gewehrverschlüssen und Gewehrläufen, hauerkunst V«, Fig. 5) u. a.). Besonders wurde der zu Getrieben, Zapfenlagern, Hochofenformen u., zu Bronzeguš auch von den Etruskern gepflegt, sowohl Pumpen und hydraulischen Pressen und Dampfkol- im Guß von großen Bildwerken, von denen sich mehbenliderung. Bleche und Nägel aus Phosphorbronze rere erhalten haben (die fapitolinische Wölfin und der haben sich bei Schiffsbeschlägen sehr gut bewährt. Auch sogen. Redner in Rom, die Chimära in Florenz, der Dampfschiffschrauben und Geräte für Pulverfabriken, Itnabe mit der Gans in Leiden u. a.), als auch im Förderseile für Gruben, Kabel für Blißableiter, Tele- Guß von allerlei Geräten, unter denen die etrusfischen graphendrähte werden ausPhosphorbronze hergestellt. Spiegel mit auf der Rüdseite eingravierten DarstelSilicium bronze (1. 8.) ist Kupfer mit wenig lungen von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung Silicium.

sind (Tafel I, Fig. 8 u. 9).


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Bronziermaschine Brookline. Metallfärbung (2. Aufl., Berl. 1901); þaubold, lag endlich dem Kampf. Er starb, dem Wahnsinn nahe, Das Färben des Holzes (das. 1888); Renßsch, Das in seiner Veimat. Brookes Schriften (Lond. 1778, Gesamtgebiet der Vergolderei 2c. (Wien 1889). 4 Bde.; neuere Ausg. von Brookes Tochter Charlotte,

Bronziermaschine, eine Maschine, die frischen, 1792) atmen eine freie, tüchtige, durchaus patriotische in Firnis oder Vordrucfarben ausgeführten Buch Gesinnung, begleitet von einem guten Talent der oder Steindruck, der in Gold, Silber oder Kupfer ge Darstellung. Vgl. »Brookiana, or anecdotes of H. drudt erscheinen soll, mit feinem Bronzepulver be- B.« (Lond. 1804, 2 Bde.). streut und dessen überschuß durch rotierende Bürsten 3) Frances, engl. Dichterin, geb. 1745 als Tochentfernt und dadurch dem Druck Glanz verleiht. ter eines Geistlichen, Moore, heiratete den Geistlichen

Bronziersalz, Antimonchlorid, s. Brunieren. B., mit dem sie um 1760 nach Kanada ging, wo er

Bronzino, Ångelo di Cosimo, genannt B., Garnisonprediger wurde, und starb 1789 zu Colney ital. Maler, geb. 1502 in Monticelli bei Florenz, gest. in Norfolt. Ihre Schriften gehörten zur Lieblings 23. Nov. 1572 in Florenz, lernte bei Raffaellino del lektüre des Tages und bestehen aus Tragödien, Oden, Garbo und bei J. da Pontorno, ging 1530 nach Hirtengedichten, Überseßungen aus dem Französischen, Pesaro , kehrte aber bald wieder nad) Florenz zurück, Opern und Novellen; unter den Sdauspielen wird wo ihn die Medici vielfach mit Malereien beschäftig- besonders » Rosinac (1782) gerühmt. ten. B. stand in bedeutendem Maß unter der Ein- 4) Sir James, Radscha von Sarawak, geb. 29. wirkung Michelangelos; Vorliebe für das Nadte, harte, April 1803 in Benares, gest. 11. Juni 1868 in Barmanierierte Formen und kaltes Kolorit sind ihm eigen. raton (Devonshire), trat 1821 in die englijd-indijde Am besten sind seine zahlreich vorhandenen Porträte, Armee, wurde 1824 in Birma verwundet, nahm 1830 von denen die in Florenz und im Berliner Museum den Abschied, landete Anfang August 1839 in Sara(Großherzog Cosimo I., Eleonore von Toledo, Ugo wak auf Borneo, wo er Ende 1840 einen Aufstand lino Martelli) die anziehendsten sind. Sein Haupt- gegen den Kadicha Muda-Þassim, den Onkel des Sulwert ist Christi Fahrt in die Vorhölle (in den Uffizien). tans von Brunei, mit seiner europäischen Mannichaft Bronzist, Rotgießer.

unterdrückte, und erhielt im Septeinber 1841 die StattBronzit, Mineral, 1. Augit.

halterschaft der Provinz. Nach zwei erfolgreichen Brook., bei Tiernamen Übkürzung für Richard Zügen gegen Seeräuber wurde B. durch den Sultan Brookes (englischer Zoolog in der ersten Hälfte des von Brunei 1842 mit Sarawak belehnt, nannte sich 13. Jahrh.).

Radscha, zwang den Sultan, dem das Verhältnis Brooke (jpr. brud), 1) Fulke Greville, Lord, lästig wurde, 1846 zur Abtretung der Insel Labuan engl. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 1554, be an England und reiste 1847 selbst nad England,

um kleidete unter Elisabeth und Jakob hohe Ämter und den Vertrag zu überbringen. Am 1. febr. 1848 als wurde 1628 ermordet. Mit Philipp Sidney befreun- Generalkonsul in Borneo und Gouverneur von Las det, schrieb er Gedichte über Monarchie und Religion, buan nach Borneo zurückgekehrt, ließ er 21. Juli 1849 zwei Tragödien, viele Sonette und eine Viographie eine furchtbare Meßelei unter Piraten anrichten. Nachjeines Freundes. Seine Werke wurden von Grojart dem er einige Jahre später einen Aufstand der Chiherausgegeben (Lond. 1870, 4 Bde.).

ncsen unterdrückt hatte, wurde er als verr von Sa2) øenry, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. um rawak von England, Italien und den Vereinigten 1703 zu Kantavan in der irischen Grafschaft Cavan, Staaten anerkannt. Seine interessanten Tagebücher gcst

. daselbst 1783, war eine Zeitlang Schüler von sind enthalten in Kapitän Keppels > Experlition to Thom. Sheridan, studierte dann im Trinity College Borneo of Her Majesty's ship Dido« (Lond. 1847, zu Dublin die Rechte und ging 1723 nach London, 2 Bde.) und in Mundys » Borneo and Celebes« (das. um sich in Temple zur praflijchen Laufbahn vorzu- 1848, 2 Bde gl. »Memoirs of Sir James B.« bereiten. Seine Verheiratung stürzte ihn in Sorgen (Lond. 1853, 3 Bde.); Jacob, The Raja of Saraund Entbehrungen, da seine juristische Praxis in Ir-wak (das. 1876, 2 Bde.); Saint John, Life of Sir land, wohin er zurückkehrte, wenig einbrachte. B.ging James B. (das. 1879). daher wieder nach London, wo ein früher von ihn 5) Sir Charles, Neffe des vorigen, geb. 3. Juni veröffentlichtes Jugendgedicht: » Universal beauty « 1829 als Sohn des Pastors Stuart Johnjon, gegen(1735), in der Art Popes, bereits die Aufmerksam= wärtiger Radida von Sarawak, seit 14. Juni 1888 keit des Publikums auf ihn gelenkt hatte. Sein erstes unter dem Schuße der britischen Regierung. Drama : » Gustavus Vasa«, wurde aus politischen Brookfield (jpr. brúdfild), Stadt im nordamerikan. Gründen unterdrückt, aber mit desto größerm Jubel Staat Missouri

, Grafichaft Linn, mit Eisenbahnwertim Druct (Lond. 1738) aufgenommen. Durch Notstätten, Kohlengruben und (1900) 5484 Einw. nach Jrland zurückgetrieben, schrieb er hier die Tra= Brookgrund, in Niedersachsen tonige, zäbe, gödie » The Earl of Westmorelanda (1745), die 1761 schwarze oder bläuliche Erde, durchseßt flußläufe auf die Londoner Vühnen kam. Während der irischen bankartig und bildet Furten. Rebellion entstanden seine » Farmer's letters« (1745), Brookit (jpr. bruz), Mineral, besteht wie der Anas Briefe an das irische Volt, für die ihn der Graf von Che- tas und Rutil, aus Titansäureanhydrid Tio,, bildet sterfield zum Barrackmaster ernannte. 1750 veröffent- aber rhombische, einzeln aufgewachsene, gelblichbraume, lichte er eine Sammlung »Fairy talesa, 1762 eine rötlichbraune bis eisenschwarze, durchscheinende bis geharnischte Verteidigungsschrift für seine Landsleute: undurchsidhtige Kristalle mit metallartigem Diamant>The trial of the Roman catholics«. Sein gefeiert- glanz, Härte 5,5—6, spez. Gew. 3,8--4,1. Fundorte stes Werk aber war der Woman » The fool of quality« sind die Kristallkeller in den Alpen, dann Wales, Miast (zuerst 1760, 2 Bde.). Trotz allen Fleißes (V. hatte am Ural, Ellenville in New York u. Bei Magnet außerdem noch 15 dramatische Stücke aller Art, ein Cove in Arkansas findet sich der B. in ein Aggregat religiöses Gedicht: »Redemptiona, 1772, einen zwei- von Kutilsäulchen umgewandelt (sogen. Arkansit). ten Roman: »Juliet Grenville«, 1774, u. a. verfaßt) Brookline (fpr. brúdlain), Villenvorort von Boston ward der äußere Druck in Brookes Verhältnissen am in Massachusetts mit Sammelbecen der Bostoner Abend seines Lebens täglich schwerer, und sein Geist er- / Wasserwerke und (1900) 19,935 Einw.


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Scharnierstück bewegt und durch den Hebel o bei pwölbten Herd und sind aus Ziegeln und Lehm auffest einklinkt. Durch die Feder p' wird der Hebel o gemauert. Ähnliche Öfen, wie sie heute noch sehr zur selbsttätigen Einklinkung bestimmt. Im Innern häufig auf Bauernhöfen sich finden, kennt man auch

des Zylinders b be- aus dem Altertum. Sie haben eine einzige Öffnung findet sich die Teil- (Mundloch), die zum Einschieben des Holzes, als

scheibe r mit dem Rauchöffnung und, nachdem Asche und Kohlen her-


Messersystem. Die ausgezogen sind, auch zum Einbringen der Brote
se Scheibe bildet dient. Die Leistung dieser Öfen wird hinsichtlich
hier auch den Preb- des Kostenpunktes durch die Beschränkung auf das
stempel, der durch teure Holz beeinträchtigt, auch ist mit ihnen eine den Hebel i bewegt stete Verunreinigung des Brotes durch Asche und

wird. Letzterer sitzt eine teilweise ungesunde Arbeit notwendig verbun-


an der Welle k, an den. Viel besser sind die Öfen mit außerhalb des
der auch ein Ge- Backraums liegender Feuerstätte, von der aus die triebe 1 angebracht Feuerungs- ist, das in die Zahn- gase den stange e greift und Backraum dadurch den Teig umspielen. Bei preßt und teilt. Um diesen Öfen kann die Teilung voll. man auch Braun-

kommen genau aus- und Steinkohlen


zuführen, ist eine anwenden u. kon- Vorrichtung vor- tinuierlich bak.

handen, die jede ken, während bei


schiefeAbweichung der alten Kon- verhindert. Nach struk- der Pressung ge- tion auf nügt eine kleine Ver- jede rückung dieser Vor- Back-

richtung, um durch periode 3. Teigteilmaschine von

weitern Druck am eine Heizperiode Brüning.

Hebel i den Teig folgt. Fig. 6 u. 7

durch die Messer zu zeigen einen sol. teilen. Nach der Teilung ist der Deckel durch Aushe- chen Backofen bung des Klinkhebels o zu öffnen, wobei die Federn aus einer Militärden Deckel selbsttätig bis zur punktierten Stellung bäckerei. Unter

heben und fest- dem schwach an- halten. Um ein steigenden Back-

Niederfallen raum a befinden
der Teilscheibe sich zwei neben- zu vermeiden, einander liegende

ist ein Gegen- Feuerungen gewicht h an- n. Die Feue- gebracht, das

rungsgase diese stets hoch durchstrei-

5. Neue Teigteilmaschine pon drückt u. aachchen zunächst Brüning (Seitenansicht). beim Pressen den hintern wesentlich mit- Teil des Backofens unterhalb des Herdes, das durch wirkt. Der Hub Pfeilerchen gebildete Kanalsystem b und d, steigen aller Teile beim bei b' aufwärts, streichen über das Gewölbe des BackPressen u. Tei- raums nach vorn und entweichen bei b" in den Jen wird durch Schornstein. Da der Rauch vor dem Eintritt in den die Schraube y Schornstein schon stark abgekühlt ist, so ist zur Er

begrenzt. wärmung des vordern Teils des Backofens eine Neben. Nimmt man | heizung angebracht. Es gelangen nämlich durch die diese heraus, so Kanäle i, i die Feuerungsgase nach e und e' in den läbt sich mittels Schornstein. Nötigenfalls kann auch durch Öffnen der der Zahnstange Abzweigungskanäle i' die Hitze direkt in den Backdie gesamte in- raum gelassen werden. Die äußersten Kanäle d unter nere Einrich- der Herdsohle haben eine Erweiterung f, die zar seit

tung so weitlichen Erwärmung des Backraums dient. Zur Abfüh4. Neue Teigteilmaschine von

heben, rung des Wasserdampfes dienen die im Gewölbe des Brüning (Vorderansicht). eine gründ- Backraums eingesetzten eisernen Röhren g, die in die

liche Reini. Kanäle o münden und die Dämpfe in den Schornstein gung vornehmen zu können. Die Teigteilmaschinen führen. Durch den Kanal h wird den Feuerungen sind vielfach verbessert worden und gegenwärtig die nötige Luft zugeführt. Zur Seite ist noch ein mögen etwa 10,000 im Betrieb sein.

Wasserkessel m mit dem Rauchrohr z angebracht, Die Backöfen bestehen in ihrer ältesten und ein- und der Raum oberhalb des Backofens dient als fachsten Form aus einem runden oder ovalen, über- Dörre.


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2. Aufl., Lond. 1860), blieb er doch seinen Bestre- | lien und Spanien und ward 1820 Professor am Mibungen für eine Reform der englischen Geseßgebung litärhospital Val de Grâce, 1830 an der medizinischen getreu. Seit 1857 beteiligte er sich an den Arbeiten Fakultät zu Paris. 1841 wurde ihm im Hof des Val der Social science association, deren Präsident er de Grâce eine Statue geseßt. Das in seinen Schriften: 1860 — 65 war. Von seinen Schriften nennen wir »Histoire des phlegmasies ou inflammations chronoch: »The British constitution, its history and niques« (Par. 1808, 2 Bde.; 3. Aufl. 1826, 3 Bde.) working« (1844; 3. Aufl., Lond. 1868); » Sketches und » Examen de la doctrine médicale généraleof statesmen of the time of George III.«, denen sich ment adoptée« (das. 1816; 4. Aufl. 1829–34, 4 Bde.) die » Lives of men of letters and science, of the time niedergelegte System des Brousiaismus entspringt of George III. « anschließen. Seine meisterhaften Ne aus dem Brownschen Hauptariom (9. Brown 1), daß den erschienen in 4 Bänden (»Speeches at the Bar alles tierische Leben nur durch Reizmittel aufrecht erand in Parliamente, Edinb. 1845). Eine Sammlung halten wird; eine mäßige, gleichmäßig verteilte Reiseiner Schriften: »Critical, historical and miscella- zung bedingt Gesundheit, und Krankheit entsteht durch neous works«, wurde von ihm selbst herausgegeben zu schwache oder zu starke Reize. Jeder Reiz wirkt (1857, 10 Bde.; neue Ausg. 1872, 11 Vde.). Nach lokal, erst durch Sympathien wird die Krankheit zu seinem Tod erschienen sein autobiographisches Werk: einer allgemeinen, und durch sympathische Reizung »Life and times of Lord B.« (Lond. 1871, 3 Bde.) des Herzens seitens eines lokalen Heizungsfokus entund eine neue Ausgabe seines Romans » Albert Lunel« steht das Fieber. Der gewöhnliche Ausgangspunkt (1872). Vgl. Campbell, Lives of Lord Lyndhurst der Reizung namentlich bei Fiebern ist eine Gastroenand Lord B. (Lond. 1869); Mignet, Nouveaux teritis. Seine Therapie war höchst energisch, und in Éloges historiques, S. 165 — 237 (Par. 1877). der Blutentleerung sah er ein Universalmittel. Vgl.

Broughton (ípr. bráðtn), 1) Khoda, beliebte engl. Reis, Études sur B. et sur son œuvre (Par. 1869). Romanschriftstellerin, geb. 29. Nov. 1840 zu Segrwyd Broufionet (fpr. brußðna), Peter Maria August

, Hall in Denbighshire (Nordwales) als die Tochter Botaniker, geb. 1761 in Montpellier, gest. dajelbst eines Geistlichen, lebt in Drford, reist viel nach Deutsch- 1807, entfloh während der französischen Revolution land und Frankreich. Bereits ihre beiden ersten Bü- nach Spanien, ging nach Marokko, als französischer cher: »Cometh up as a flower« (1867; deutsch, Leipz. Konsul nach den Stanaren und bereiste namentlich 1877) und »Red as a rose is she« (1870; deutsch Teneriffa, wurde dann Professor der Botanik in u. d. T.: »Esther«, das. 1875), erregten durch die leb Montpellier. Er führte das Linnésche System in hafte Darstellung von Gemütszuständen Aufsehen. Frankreich ein und veranlaßte als Sekretär der PaSpätere Erzählungen sind: »Nancy« (1873), »Joan« rijer Aderbaugesellschaft die Einführung der Merino(1876), »Second thoughts« (1880), » Alas« (1890), ichafe und Angoraziegen. Scylla or charybdis?« (1895), »The Game and Broussonetia Vent., Gattung der Morazeen, the candle« (1899).

Milchsaft führende Bäume mit weichen, wolligen, un2) Lord, 1. Hobhouse.

geteilten oder handförmig gelappten Blättern, männBroughton Castle (spr. bræðť'n laßl), Schloß, i. lidhen Blüten in walzenförmigen Ähren und weibBanbury.

lichen auf einer kugeligen Spindel zugleich mit beBroughty Ferry (fpr. brâðti ferri), Stadt in For- haarten, schuppenförmigen Blättchen. Die Fleischigen, farshire (Schottland), an der Mündung des Firth of gallertartigen Beeren verwachsen unter sich und init Tay, unterhalb Dundee, durch Dampffähre mit dem der Blütenstandsspindel zu einer kugeligen Scheingegenüberliegenden Ferry-Port on Craig verbunden, frucht. 2—3 Arten in Ostasien. B. papyrifera Vent. mit befestigtem Schloß, Seebad u. (1901) 10,482 Einw. (japanischer Papiermaulbeerbaum), s. Tafel

Brouillieren (franz., spr. bruji-), verwirren, in Un- » Faserpflanzen II«. ordnung bringen; sich mit jemand veruneinigen. Brouwer (spr. brauer), 1) Adriaen, niederländ. Brouillerie, Zwist, Mißhelligkeit.

Maler, geb. um 1605 oder 1606 zu Oudenaarde in Brouillon (franz., spr. brujong), der erste rohe Ent- Belgien, gest

. im Januar 1638 in Antwerpen an der wurf zu einer schriftlichen Arbeit, Skizze, Konzept; Best, hielt sich einige Zeit in Holland und besonders dann taufmännisches Buch, in das alle Geschäfte des in Haarlem (1626–27) auf, wo er bei Frans Hals Tages kurz notiert werden; zuweilen mit der Stražje lernte, und begab sich um 1630 nach Antwerpen, wo verbunden.

er 1631 in die Lukasgilde aufgenommen wurde. Unter Broukhusius, Janus, holländ. Dichter, s. Vroet- dem Einfluß von Rubens, der seine Gemälde hochhuizen.

schäfte und eine Anzahl davon ankaufte, bildete er Brounder (jpr. braun-), William, Lord Vis - jein Kolorit zu großer Leuchtkraft und DurchsichtigCount von Castle Lyons, Mathematiker, geb. um keit aus. Er malte meist Szenen aus dem Bauern1620 in Irland, gest

. 5. April 1684 in London, war und Wirtshausleben, Bauerntänze, Kartenspieler, Nanzler und Großsiegelbewahrer der Königin und | Raucher, Trinker und Schlägereien, die sich durch eine erster Präsident der englischen Akademie der Wissen- große Lebendigkeit der Charakteristik und durd) eine schaften (1662). Er gab zuerst die Quadratur der sprühende Genialität der Auffassung auszeichnen, in Ýyperbel durch Reihen (Broundersche Reihen) der legten Zeit seines Lebens auch Landschaften von und machte 1659 auf die Stettenbrüche aufmerksam, breiter Ausführung und kräftiger Stimmung. Bei indem er das berühmte Wallissche Produkt für a in Lebzeiten scheinen seine Genrebilder jedoch nicht sehr einen solchen verwandelte. Vgl. Wallis, Commer- hoch im Preis gestanden zu haben, da er jo in Not cium epistolicum (Orf. 1658), und dessen » Arith- geriet, daß ihm 1632 sein armseliger Hausrat von metica infinitorum« (das. 1659).

seinen Gläubigern abgenommen wurde. Vielleicht Brous., Brou88., Abkürzung, T. Broussonet. hat auch sein lustiges Leben zu seinem Vermögens

Broussais (jpr. brußā), François Joseph Vic- verfall beigetragen. Er hat nicht nur auf seinen tor, Mediziner, geb. 17. Dez. 1772 in St. Malo, Schüler Joos van Craesbeeck, sondern auch auf Dagest. 17. Nov. 1838 in Vitry, fungierte als Militär- vid Nijdacrt, Teniers den jüngern und die volländer arzt in den Hospitälern von Holland, Österreich, Ita- A. van Dstade, Saftleven u. a. einen bedeutenden Meyers Konv. - Leriton, 6. Aufl., III. 95.

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Kaufmann, dann nach wissenschaftlichen und sprach- bentel, a/b gelesen a b-tel. Ein V. heißt echt, wenn lichen Vorstudien 1762 britischer Konsul in Algier, sein Zähler tleiner ist als der Nenner, z. B. 5/7, im durchforschte von hier aus einen großen Teil Nord- entgegengeseßten Fall unecht, z. B. 12/6, 8/7. Brüche afritas, Kreta und Rhodos, besuchte die Ruinen von mit dem Zähler 1 heißen Stammbrüche (1/2, 1/3), alle Balmyra und Baalbek und begab sich 1768 von Si- andern echten Brüche Zweigbrüche (3/4, 5/6). Brüche don über Cypern nach Ägypten. Hier fuhr er auf mit gleichem Nenner heißen gleichnamig, solche mit dem Nil bis Syene, wo er sich einer Karawane nach verschiedenen Nennern ungleichnamig: MultipliKoffeir anschloß. Nach manchen Querfahrten an den ziert (1. Multiplikation) man einen B. mit seinem NenStüsten des Roten Meeres gelangte er nach Gondar ner, so bekommt man so viele ganze Einheiten als der und erwarb sich hier die Gunst des Hofes, da er den B. Teile der Einheit enthält, das entstehende Produkt Blattern, die Übessinien zum erstenmal heimsuchten, ist daher gleich dem Zähler: (a/b). b=a. Folglich durch die europäische Behandlungsart ein Ziel seşte. ist jeder V. gleich dem Quotienten, der bei der Divis Während seines mehrjährigen Aufenthalts entdecte fion (. d.) des Zählers durch den Nenner herauser den Ursprung des Blauen Nils aus dem Tanasee. kommt, man kann also den B. 5/7 aud) lesen 5 durch Nach langer, gefährlicher Reise durch Nubien kam er 7 und ihn schreiben 5:7. Jm Mittelalter wain 1772 in Syene an. Nach England zurücgekehrt, ver- im Anschluß an die Teilung des Kreises und der lor er durch einen unglüdlichen Sturz sein Leben. Stunde Seragesimalbrüche mit den Nennern Er schrieb: » Travels to discover the sources of the 60, 602= 3600, 603=216,000 üblich. Jeßt benußt Nile, 1768–1773« (Lond. 1790, 5 Bde.; neue Ausg. man in erster Linie Dezimalbrüche, deren Nenner 1839, 1878, 1897; deutsch von Volkmann, Leipz. Potenzen (1. Potenz) von 10 sind: 10, 10% = 100, 1790-92, 5 Bde.). Vgl. Head, Life of B. (neue 10% = 1000 26. Diese Dezimalbrüche schreibt man im Ausg., Lond. 1849).

Gegensaße zu den bisher betrachteten gemeinen 3) John, engl. Historiker, geb. 1802 in London, Brüchen ohne Bruchstrich und Nenner und zwar so, gest. daselbst 28. Okt. 1869, ward Advokat, gab aber daß man beim Zähler von rechts nach links so viele 1840 seine Praris auf, um sich wissenschaftlichen Ar-Ziffern (Stellen) durch ein Konma oder einen Punkt beiten zu widmen, hatte Anteil an der Gründung der (Dezimalzeichen) abscheidet, wie der Nenner NulCamden Society (f. Camden), deren Schaßmeister und len hat (1625/1000 1,625); hat der Zähler weniger Direktor er lange Zeit war; für sie gab er eine große Stellen als der Nenner, jo schreibt man links vor den Anzahl von Schriften heraus, unter andern » Annals zähler so viele Nullen, daß der Zähler ebenso viele of the first four years of Queen Elizabeth« (1840), Stellen bekommt wie der Nenner und seßt dann das

Correspondence of Robert Dudley, Earl of Lei- Dezimalzeichen nach der frühern Regel (625/1000 =0,625, cester« (1844), »Correspondence of James VI. with 3/1000 =0,003). Die Ziffern rechts vom DezimalzeiCecil« (1861). Seit 1858 war er Mitarbeiter an den chen heißen von links nach rechts: erste, zweite 2c. Hegestenpublikationen des britischen Staatsarchivs Dezimalstelle, und zwar gibt die erste die Zehntel und veröffentlichte zwölf Bände der »Calendars of an, die zweite die Hundertstel, die dritte die TausendState Papers, Domestic Series, Charles I.« (Lond. (tel 2c. Vielfach schreibt man die Dezimalstellen mit 1858--71).

kleinen Ziffern. Nimmt man von einem B. wieder 4) John Collingwood, engl. Historiker und einen B., so entsteht ein Bruchs bruch; dieser etwas Archäolog, geb. 1805 in Newcastle, gest. 5. April 1892, veraltete Ausdruck bezeichnet daher das Produkt zweier wirfte an der Schule seines Vaters zu Newcastle, die Brüche, 3. B. 2/3 von 5 ist gleich (2/3). (4/5) = 8/15. er nach dessen Tode 1834 -63 leitete. Von seinen Ein B., bei dem Zähler oder Nenner oder beide Briche Schriften sind zu erwähnen: »Handbook of English

über history< (3. Ausg. 1857); » Description of the Ro- find, heißt ein Doppelbruch, z. B.

78 man Wall« (3. Aufl. 1867); »Hadrian, the builder seine Verwandlung in einen gewöhnlichen B. vgl. of the Roman Wall« (1853); » The Bayeux tapestry Bruchrechnung. Über Kettenbrüche f. Mettenbruch. elucidated « (1856); » Handbook of the Roman Walla Brüc (Mehrzahl gewöhnlich Brücher; altdeutsch (1863, 4. Aufl. 1895) und »Lapidarium septentrio- bruoch, am Niederrhein Þeel und Pell, in Franken nale« (1875), eine Darstellung der römischen Dent- Lohr, im nordöstlichen Deutschland Luch, in Thümäler Nordenglands.

ringen Ried, in Oberbayern Mops), in Niederun5) Sir Frederid William Adolphus, engl. gen gelegenes Land, das, einen Übergang zwischen Diplomat, geb. 14. April 1814, gest. 19. Sept. 1867, Sumpf und Moor bildend, für den Aderbau zu nas war 1842 Attaché bei der Gesandtschaft in Washing- ist und zu sauern Humus enthält. Viele Brücher werton, 1844 Kolonialsekretär in Hongkong, 1846 Statt- den von flarem Wasser durchströmt; meist sind sie halter von Neufundland und bekleidete von 1847- dann Überreste von Seen oder Teile von Niederun1857 verschiedene diplomatische Ämter in Südamerika gen, die früher mit dem Meer oder einem großen flieund Ägypten. Dann begleitete er seinen Bruder, Lord Benden Wasser in Verbindung standen. Außer der Elgin, nach China, wo er beim Abschluß des Vertrags Eller (Erle; daher Ellernbruch) wachsen darauf vom Juni 1857 tätig war, und wurde dafür zum Pappeln, Eschen, Weiden, Birken und viele Gesträuche. Gesandten in China ernannt. 1865–67 war er bri- Vrüche, bei denen sich über weichem Schlamm, Motischer Gesandter in Nordamerika.

rast oder Sumpf eine ziemlich starke Pflanzendece geBruch (gebrochene Zahl, lat. Fractio, Ratio), bildet hat, trocknen fast nie aus, tragen oft verkrüpin der Arithmetit eine Zahl, die aus einer bestimmten peltes Nadelholz und heißen Fern- oder VehnenAnzahl gleicher Teile der Einheit (Teileinheiten) brücher; Woorbrücher dagegen bestehen aus einer besteht. Nenner des Bruches heißt die Zahl, die an mit Bäumen und Gesträuchen stärfer bewachsenen gibt, in wieviel gleiche Teile die Einheit zerlegt ist, Moorerde. Viele Brücher lassen feine völlige EntZähler die Anzahl der in dem B. vorhandenen Teil- wäsjerung zu und können nur zu Weiden benutzt wereinheiten. Beide werden durch einen wagerechten oder den, andre, die entwässert und gegen Überschwemschrägen Strich (Bruchstrich) getrennt, über den der mungen gesichert werden können, bieten nach ihrer Zähler geseßt wird; z. B. oder 6/7, d. h. fünf Sie- / Abtrocknung oft sehr ergiebigen Boden dar, so das


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Bruchrhein Bruchsteine.

475 diesem Falle muß man einmal bei der Division auf Bruchsal, Bezirtsamteitadt in Bad Kreis Karls einen Rest stoßen, der schon früher dagewesen ist, und ruhe, an der Saalbach, im Kraichgau, ehemalige Kevon da ab müssen auch die frühern Quotienten wie- sidenz der Fürstbischöfe von Speyer, Knotenpunkt der derkehren, so daß sich in dem Dezimalbruch von einer Staatsbahnlinie Mannheim - Konstanz und andrer bestimmten Stelle an immer dieselbe Gruppe von Linien, 116 m ü. M., hat eine evangelische und 4 fath. Ziffern wiederholt, z. B. 5/11=0,454545... Ein De- Kirchen (worunter die St. Peterskirche, die Begräbzintalbruch mit einer solchen immer wiederkehrenden nisstätte der Bischöfe von Speyer, und eine KlosterZifferngruppe (hier 45) heißt periodisch, die Ziffern- kirche mit schönem Altargemälde von Schraudolph), gruppe seine Periode; der Dezimalbruch ist rein pe- eine Synagoge, ein Schloß (im Rokokostil, mit sdiöriodisch, wenn die Periode gleich hinter dem Komma nen Sälen, großartigen Gartenanlagen und einer Habeginnt, wie bei 0,4545..., sonst unrein periodisch pelle), ein Kriegerdenkmal, Gymnasium, eine Real-, (6=0,8333 ... ist unrein periodisch mit der Periode 3). Gewerbe- und Handelsschule, Musikschule, WaisenErhält man einen periodischen Dezimalbruch, so kann haus, Weiberstrafanstalt,

Zellengefängnis, Amtsgeman den gegebenen Bruch näherungsweise darstellen, richt, 2 Bezirksforsteien, Reichsbanknebenstelle, Miaindem man den periodischen Dezimalbruch an irgend schinenfabrit, Malz-, Tabak - und Zigarren-, Lameiner Stelle abbricht, nur muß man die lepte noch pen-, Gewehrschäfte-, Zement- und Kistenfabrikation, beibehaltene Ziffer um 1 erhöhen, wenn die darauf Faßdaubenhauerei, Branntwein-undZiegelbrennerei, folgende weggelassene Ziffer größer als 4 ist; es ist Sägewerke, Bierbrauerei und (1900) mit der Garnison also bis auf drei Dezimalstellen genau = 0,167, (4 Eskadrons Dragoner Nr. 21) 13,555 Einw., darbis auf 4 Stellen genau 5/1 = 0,4545. Um einen end- unter 3747 Evangelische und 742 Juden. -- B., das lichen Dezimalbruch in einen gemeinen Bruch zu ver- seinen Namen wohl von der Landschaft Bruhrain erwandeln, läßt man das Somma weg und dividiert halten hat, war ursprünglich ein Königshof, der 1056 mit einer Zahl, die hinter 1 so viele Nullen hat, als dem Bistum Speyer geschenkt ward; dicjes faufte 1190 Dezinalstellen vorhanden waren, endlich verkürzt man noch die Vogtei von den Grafen von Stalw. Seit dem diejen Bruch, wenn es möglich ist, z. B. 1,625 16. Jahrh. hatte der Bischof in B. öfters seinen Siß. Ein periodischer Dezimalbruch ist wurde die Stadt von den Franzosen niedergebrannt.

1609 eroberte Surpfalz V., und 1676 und 1698 1000 gleich der Summe aus dem endlichen Dezimalbruche, 1802 fam B. an Baden, und das silberne Kreuz im der vor der Periode vorhergeht, und einem Bruche, blauen Feld aus seinem Wappen wurde in das badessen Zähler gebildet wird von den Ziffern der ersten dische Landeswappen aufgenommen. Hier 2. Juni Periode, während der Nenner die Zahl 9 so oft ent- 1849 Gefecht zwischen den badischen Insurgenten und hält, wie die Periode Ziffern hat, und hinter diesen den preußischen Truppen. Vgl. Rößler, Geschichte der Neunen so viele Nullen wie hinter dem Komma Zif- Stadt B. (2. Aufl., Bruchs. 1894); Wille, B., Bilder fern stehen, die der ersten Ziffer der ersten Periode aus einem geistlichen Staat (2. Aufl., Heidelb. 1900). vorausgehen, z. B. 0,4545... 45/99 = 5/11; 1,44545... Bruchsbruch, 1. Bruch, S. 471.

14 =1,4+

Dezimalbrüche ad

Bruchschlange (Bruch ich leich e), soviel wie +

Blindschleiche. diert und subtrahiert man, indem man sie so Bruchidhnitt, 1. Bruch, S. 473. untereinander schreibt, daß die Dezimalzeichen unter- Bruchsteine, alle Arten natürlicher Steine, die einander tommen und dann rechnet wie mit ganzen in kleinern Stüden gebrochen und darauf ohne eine Zahlen, im Ergebnis ist das Dezimalzeichen unter weitere Bearbeitung als diejenige mit dem Maurerdie frühern zu leßen; man beachte dabei, daß man hammer vermauert werden. Die Güte der V. hängt jedem Dezimalbruch rechts beliebig viele Nullen anhängen darf, ohne seinen Wert zu ändern. Auch bei der Multiplikation rechnet man mit den Dezimalbrüchen wie mit ganzen Zahlen, schneidet aber im Brodukt von rechts nach links so viele Stellen durch das Komma ab, wie in den beiden Faktoren des Produkts zusammen vorhanden sind; enthält das Produkt so wenig Ziffern, daß links von dem so bestimmten konima teine Ziffer mehr steht, so jeßt man vor das komma eine Null und erseßt auch die etwa noch rechts vom Komma fehlenden Ziffern durch Nullen, z. B.5,26.1,254 6,59604; 0,25. 0,15=0,0375. Fig. 1. únregelmäßiges, Fig. 2. regelmäßiges Mit 10, 100, 1000 u. multipliziert (dividiert) man

Brud steinmauerwert. einen Dezimalbruch, indem man das Komma um so viele Stellen nach rechts (links) rüdt, wie der Mul- von ihrer Härte, Wetterbeständigkeit und Lagerhattiplikator (Divisor) Nullen hat; etwa fehlende Stellen tigkeit ab. Geschichtete, schieferige, blätterige Steine ergänzt man durch Nullen, z. B. 35,372. 10000 - tragen senkrecht zu ihrer Schichtung die größte Last 353720; 35,372:10=3,5372; 35,372:1000=0,035372. und dürfen daher nur auf das »Lager « gelegt verUm einen beliebigen Dezimalbruch in einen andern mauert werden. Bei ungeschichteten Steinen ist die zu dividieren, hängt man dem Divisor oder dem Lage gleichgültig. Das Bruchsteinmauerwert' teilt Dividendus so viele Nullen an, daß beide gleich viele man in unregelmäßiges (wildes, Fig. 1) und Dezimalen bekommen, und dividiert dann unter Weg- regelmäßiges (lagerhaftes, Fig. 2) ein. Bei lassung des Mommas wie bei der Verwandelung eines jenem laufen die Fugen unregelmäßig in verschiedenen gewöhnlichen Bruches in einen Dezimalbruch, z. B. Richtungen, während sie bei diesem sich in tunlichst 0,001 0,001 1/300 = 0,00333...

wagerechte Lager- und senkrechte Stoßfugen sondern. 0,3 0,300

Fig. 1 u. 2 geben auch die Bildung der Mauereden. Bruchrhein, 1. Bruhrain.

vierher gehört auch das Nyklopenmauerwerk, ein