Wie feiert man den Tag der Deutschen Einheit

Am Samstag, 3. Oktober, ist Tag der Deutschen Einheit 2020. Welche Bedeutung steckt hinter diesem Feiertag? Warum wird genau an diesem Datum gefeiert? Und warum war der Tag der Deutschen Einheit früher an einem anderen Tag? Hier die Hintergründe.

Warum ist am 3.10. Tag der Deutschen Einheit?

Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober erinnert an das "Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik Deutschland" im Jahr 1990. Nach mehr als 40 Jahren hörte damit die DDR als souveräner Staat auf zu existieren und trat der Bundesrepublik Deutschland bei. Die deutsche Trennung war damit offiziell beendet - auch wenn der berühmte Mauerfall ja bereits 1989 stattfand.

Wie kam es damals zur deutschen Wiedervereinigung?

  • Im Herbst 1989 werden die Proteste in der DDR für mehr Freiheit - die Montagsdemonstrationen - immer lauter und größer.
  • Unter dem zunehmenden Druck öffnet die DDR-Führung schließlich die Grenzen für Privatreisen. Es ist der 9. November 1989, als Günter Schabowski, damals Mitglied des Zentralkomitees der SED, bei einer Pressekonferenz den berühmten Satz „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich“ sagt - die Mauer ist nach fast 40 Jahren offen.
  • Fortan werden auch die Rufe nach einer Vereinigung von West- und Ostdeutschland lauter.
  • Im Sommer 1990 spitzt sich die Lage in der DDR zu. Die Wirtschaft steht nach der Einführung der D-Mark vor dem Kollaps, gleichzeitig siedeln weiter hunderttausende DDR-Bürger in den Westen über.
  • Aus Furcht, das Land könne im Chaos versinken, tritt der DDR-Ministerpräsident die Offensive an und schlägt am 3. August vor, den Beitritt der DDR wie die ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen auf den 14. Oktober vorzuziehen.
  • 23. August: Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober.
  • 12. September: Die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich unterzeichnen in Moskau den "Vertrag über abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland". Kernpunkt: Deutschland erhält mit dem Tag der Vereinigung die volle Souveränität.
  • 3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Der Tag der Deutschen Einheit ist seitdem Feiertag.

Wo ist der Tag der Deutschen Einheit ein gesetzlicher Feiertag?

In allen Bundesländern ist am 3. Oktober Feiertag, die Geschäfte haben zu, die Menschen frei. 2020 fällt der Feiertag allerdings auf einen Samstag, an dem ohnehin viele Menschen frei hätten.

30 Jahre Deutsche Einheit: Wie wird 2020 gefeiert?

Trotz der Corona-Krise feiert das wiedervereinigte Deutschland seinen 30. Geburtstag. Der Höhepunkt der einmonatigen Einheitsfeier in Potsdam am 3. Oktober - ein Festakt mit vorherigem Gottesdienst - fällt zwar deutlich kleiner aus als ursprünglich geplant. Doch es soll am Samstag nicht minder feierlich zugehen. Dafür sollen auch die Mitwirkenden des Festakts in der Metropolishalle in Potsdam-Babelsberg sorgen: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält die Festansprache, die Band Mia und Mark Forster singen, Anna Loos moderiert.

Fernsehmoderator Günter Jauch interviewt drei Gäste, die mit 90, 60 und 30 Jahren persönlich auf 30 Jahre Deutsche Einheit blicken: die frühere Bonner Bundesfamilienministerin Ursula Lehr (CDU, 90), der Mitbegründer der Gruppe Keimzeit, der Bad Belziger Norbert Leisegang (60) und das erste gesamtdeutsche Baby, Ronja Bücher (30) aus Leipzig. Der Festtag soll mit einem Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Peter und Paul beginnen, die Predigt hält der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein.

"Wir haben weniger Gäste, aber wir haben deutlich mehr organisatorischen Aufwand", sagte der Protokollchef der Brandenburger Staatskanzlei, Oliver Schmidt. Ursprünglich kalkulierten die Organisatoren mit rund 680 Gästen in der Kirche und mit 1250 Gästen in der Halle. Daraus werden unter Corona-Bedingungen 130 Gäste beim Gottesdienst und 230 Besucher beim Festakt. "Das Bad in der Menge muss ausfallen", sagte Schmidt mit Blick auf den Bundespräsidenten oder Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die sonst Hände schütteln. Steinmeier wird aber im Anschluss an den Festakt mit Bürgerdelegationen aus den 16 Ländern zusammenkommen.

Brandenburg ist in diesem Gastgeber der Einheitsfeier - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den Vorsitz im Bundesrat. Er wird beim Festakt ebenfalls eine Rede halten.

Wie hat sich die Deutsche Einheit vor 30 Jahren auf die Wirtschaft ausgewirkt?

In Summe fällt die ökonomische Bilanz zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit ernüchternd aus. Noch immer habe keines der fünf ostdeutschen Flächenländer "das Niveau des westdeutschen Landes mit der niedrigsten Wirtschaftskraft erreicht", heißt es im jüngsten Bericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit.

Der Regionalexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Klaus-Heiner Röhl, hält es für unrealistisch, dass die Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland in absehbarer Zeit den westdeutschen Durchschnitt erreichen wird: "Vielmehr dürften Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und das Saarland, also die drei wirtschaftlich schwächsten West-Länder, eine realistische Zielmarke sein", heißt es in einer aktuellen Analyse.

"Es gibt immer noch eine Ost-West-Trennung", konstatiert der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint E. Gropp, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind immer noch sehr viel größer als die zwischen Nord- und Süddeutschland."

Tag der deutschen Einheit früher: Was war der 17. Juni für ein Feiertag?

Vor den Ereignissen des Jahres 1990 wurde der Tag der deutschen Einheit in Westdeutschland am 17. Juni begangen. Die Menschen gedachten an diesem Tag dem blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufstand in der DDR am 17. Juni 1953.

Berlin.  Am 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit - Deutschlands Nationalfeiertag. Der Tag erinnert daran, dass sich West- und Ostdeutschland vor mittlerweile drei Jahrzehnten wiedervereinten, nachdem das Land bis zum Mauerfall 1989 vom Todesstreifen getrennt worden war.

Doch die Kluft zwischen den alten und den eigentlich gar nicht mehr so neuen Bundesländern scheint derzeit wieder größer zu werden. Oft ist die Rede vom abgehängten Osten. Gleichwertige Lebensverhältnisse? Fehlanzeige.

Noch immer klaffen Lücken bei Arbeitslohn und Rentenniveau, viele Ostdeutsche vermissen den Respekt vor ihrer Lebensleistung und ihren Erfahrungen. Von der Politik scheint sich ein Großteil der Bürger nicht mehr ausreichend repräsentiert zu fühlen, die einstige Volkspartei im Osten, die Linke ist abgestürzt und von der AfD überholt worden.

Auch bei den Wahlen in Sachsen und Brandenburg legten die Rechtspopulisten zu - wenn auch weniger stark, als zuvor erwartet. Besonders stark war die AfD in Grenzregionen.

Trotz allem dürfen Wiedervereinigung und Mauerfall als "Glücksfall des letzten Jahrhunderts" gesehen werden, wie Familienministerin Franziska Giffey einmal sagte. Doch was ereignete sich eigentlich genau am Tag der Deutschen Einheit und warum feiern wir nicht den Tag des Mauerfalls? Wir klären die wichtigsten Fragen.

• Warum ist der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober?

Seit 1990 wird am 3. Oktober der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Während sich viele Bundesbürger über den freien Tag und auch zahlreiche Feierlichkeiten in ganz Deutschland freuen, wissen viele nicht, warum an diesem Tag gefeiert wird.

• Was ereignete sich am 3. Oktober 1990?

Am 3. Oktober 1990 trat die Deutsche Demokratische Republik (DDR) dem Geltungsbereich des Bundesgesetzes der Bundesrepublik Deutschland (BRD) bei. Dies hatte die Volkskammer der DDR in einer Sondersitzung am 22. August beschlossen.

• Warum wurde der 3. Oktober und nicht der 9. November gewählt?

Die Wahl des Datums hatte dabei einen relativ praktischen und wenig romantischen oder symbolischen Grund: Die Regierungen beider Länder hatten einen Zeitplan ausgearbeitet, der für den 2. Dezember gesamtdeutsche Wahlen vorsah.

Da aber Wählerlisten bis mindestens acht Wochen vor der Wahl vorliegen mussten, mussten auch die Bürger der DDR bis spätestens zum 7. Oktober Bundesbürger sein.

Auch weil der 7. Oktober 1990 ein Sonntag war, fiel die Wahl auf ein Datum früher in dieser Woche und damit auf den 3. Oktober. Das Kabinett der Bundesrepublik hatte zuvor festgelegt, dass der früheste Termin zum Beitritt der DDR der 2. Oktober sein sollte.

Der Tag des Mauerfalls bzw. des Endes der deutsch-deutschen Grenze ist der 9. November 1989. Unter anderem, weil an diesem Tag aber auch die Reichspogromnacht im Jahr 1938 stattfand, wurde ein anderes Datum gewählt. Die Deutsche Einheit zu einem Datum zu feiern, an dem die Nationalsozialisten Juden getötet und Synagogen angezündet hatten, wurde und wird als unangebracht empfunden.

Das war die Berliner Mauer

• Was passierte am Datum des Mauerfalls, dem 9. November?

Am 9. November 1989 wurden nach und nach die Grenzübergänge der DDR zur Bundesrepublik geöffnet. Begonnen hatte der Abend mit einer viel zitierten Pressekonferenz, in der SED-Politbüromitglied Günter Schabowski – mehr oder weniger freiwillig – die Grenzkontrollen der DDR aussetzte. Schabowski hatte eigentlich neue und damit freizügigere Reiseregelungen für DDR-Bürger verkünden wollen.

Auf die Frage nach dem Inkrafttreten sagte Schabowski stotternd: „Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort ... unverzüglich.“ Zehntausende DDR-Bürger in Berlin brachen daraufhin zu den Grenzübergängen auf, die Grenzsoldaten nach und nach öffneten. Ab da war die Grenze durchlässig, und die Berliner Mauer wurde anschließend Geschichte.

Wie feiert man den Tag der Deutschen Einheit
Lang trennte die Berliner Mauer die Menschen in Ost und West – von 1961 bis 1989. Das Bollwerk stand 28 Jahre, 2 Monate und 26 Tage. Am 5. Februar ist die Mauer nun genauso lange weg wie sie da war.

Wie feiert man den Tag der Deutschen Einheit
Jubelnde Menschen standen am 10. November 1989 auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Am frühen Abend des 9. November 1989 kurz vor 19 Uhr gab Zentralkomitee-Sekretär Günter Schabowski am Ende einer Pressekonferenz eher beiläufig das Inkrafttreten einer neuen Reiseregelung für DDR-Bürger bekannt.

Wie feiert man den Tag der Deutschen Einheit
Bilder, die um die Welt gingen.

Wie feiert man den Tag der Deutschen Einheit
Wenige Wochen nach der Maueröffnung 1989 schwebte kein geringerer als der Sänger und Schauspieler David Hasselhoff („Baywatch“, „Knight Rider“) bei der ersten deutsch-deutschen Silvesterfeier am 31. Dezember 1989 am Brandenburger Tor im Korb eines Hebekrans über der feiernden Menschenmenge an der Berliner Mauer – „Looking for freedom“ singend.

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Der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, auf der internationalen Pressekonferenz am 15. Juni 1961 im Haus der Ministerien in Ost-Berlin. Hier fiel sein berühmter Satz "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", der nur wenige Wochen später durch den Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 ad absurdum geführt wurde.

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Seit dem 13. August 1961 ließ die DDR die Sektorengrenze in Berlin mit Stacheldrahtrollen sperren, alle Verbindungen zwischen Osten und Westen wurden getrennt. In den nächsten Wochen folgte der Aufbau einer Mauer aus Betonelementen, die wie hier entlang der Zimmerstraße in Kreuzberg anfangs eine geringe Höhe hat. Als Schutz vor dem Überklettern der Mauer dienten Metall-Abweiser mit Stacheldraht.

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Am 14. August 1961 entstand diese Aufnahme: Zwei Kinder auf einer westdeutschen Straße unterhielten sich mit ihren Großeltern, die sich aus einem Fenster des genüberliegenden Hauses lehnten. Das Haus befand sich im östlichen Sektor. Ein Stacheldraht trennte die zwei Paare.

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Zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz entstand ein Niemandsland mit zahlreichen Sperrelementen, die im ersten Jahrzehnt das Erscheinungsbild des Grenzstreifens prägten. Dazu gehörten die vordere Grenzmauer mit aufgesetztem Stacheldraht, die Höckersperren gegen Durchbrüche mit schweren Fahrzeugen und Stacheldrahtzäune. Die Wachtürme waren überwiegend noch als Holzkonstruktion ausgeführt.

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Arbeiter erhöhten die Sektorensperre im August 1961 an der Bernauer Straße in Berlin.

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Volkspolizisten und Arbeiter der DDR errichteten die Mauer im Norden Berlins an der Grenze zum westberliner Bezirk Reinickendorf. Diese Aufnahme entstand am 6. Oktober 1961.

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Unter der Aufsicht von bewaffneten Volkspolizisten errichtete eine Ostberliner Maurerkolonne an der sowjetisch-amerikanischen Sektorengenze am Potsdamer Platz die Mauer.

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Direkt an der Sektorenlinie bewachten Grenzsoldaten mit mobilem Sicherungszaun die Mauerarbeiten. Am linken Rand steht noch die ältere Betonschichtmauer aus horizontalen massiven Wegeplatten. Auf West-Berliner Seite beobachtete ein US-Militärpolizist das Geschehen.

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Ein Foto, das ins kollektive Gedächtnis einging: Der 19-jährige DDR-Grenzpolizist Conrad Schumann gehörte zu den ersten Grenzflüchtlingen kurz nach dem Bau der Berliner Mauer. Das Foto trägt den Titel „Sprung in die Freiheit“ und entstand am 15. August 1961. Viele Jahre später steht Schumann vor seinem eigenen Foto. Weit über 100.000 Bürger der DDR versuchten zwischen 1961 und 1988 über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Weit mehr als 600 von ihnen wurden zwischen 1961 und 1989 von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Allein an der Berliner Mauer wurden zwischen 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen getötet.

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Alltagssituation in Zeiten des Kalten Krieges auf östlicher Seite – aufgenommen am 13. November 1963.

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Auch West-Berlin wird durch die Mauer geprägt, vor allem die Stadtteile, die unmittelbar an der Sektorengrenze liegen. Im Schatten der Mauer entstanden oft verwahrloste Brachen und Freiflächen, die als Parkplätze, Müllablagen oder wilde Gärten dienten. Spielende Kinder, Künstler und Autonome nutzten sie hingegen oft als Freiraum für ihre Aktivitäten.

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Die weiß gestrichene Hinterlandmauer markierte den Beginn des Grenzstreifens von der Ostseite her, während die Thomaskirche im Hintergrund bereits im Westen steht. Die Überwachung begann jedoch weit vor dieser Mauer: Mit der sogenannten „Hinterlandsicherung“ kontrollierten Stasi, Grenztruppen und Polizei das Gebiet nahe dem Grenzstreifen. Für den Aufenthalt war ein Berechtigungsschein erforderlich.

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Grotesker Ausblick.

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Im Juni 1990 begann der planmäßige Abbau aller noch bestehenden Grenzanlagen. Nicht nur die Grenzmauer, sondern alle Sperrelemente innerhalb des Grenzstreifens sowie die Hinterlandmauer mussten abgerissen werden. Die geschredderten Reste der Berliner Mauer wurden größtenteils im Straßenbau verwertet.

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„Mauerspecht".

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Der ehemals scharf bewachte Grenzstreifen war durch die Löcher der Mauerspechte zugänglich geworden. Wie hier direkt am Reichstag ließen die Grenzsoldaten auch Familien durch die sinnlos und löchrig gewordene Mauer in das vormals hermetisch abgeriegelte Sperrgebiet. Die Reste der inneren Armierung der Mauerelemente dienten nun als Haltegriffe für die kleinsten Besucher aus dem Westen.

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Die East Side Gallery ist bis heute ein Anziehungspunkt für Hunderttausende Besucher im Jahr. Hier wird ein Teil des Bauwerks denkmalgerecht erhalten und dokumentiert die Zeit der Teilung und der wiedergewonnenen Freiheit nach dem Mauerfall.

• Hat man am Tag der Deutschen Einheit immer frei?

Der Tag der Deutschen Einheit ist der einzige Feiertag, der durch Bundesrecht geregelt ist. So heißt es im Einigungsvertrag: „Der 3. Oktober ist als Tag der Deutschen Einheit gesetzlicher Feiertag.“ Alle anderen Feiertage regeln die Bundesländer selbst.

• Ist am 3. Oktober ein verkaufsoffener Feiertag möglich?

Die verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage regeln die Bundesländer. Welche Sonn- und Feiertage jedoch verkaufsoffen sind, können die Städte und Gemeinden dann im Einzelfall festlegen.

Die Bundesländer schließen jedoch Feiertage wie die Weihnachtstage oder Ostern explizit aus. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen hat aber beispielsweise auch den Tag der Deutschen Einheit von den verkaufsoffenen Feiertagen ausgenommen.

• Wann ist Tag der Deutschen Einheit 2020?

Weil kommendes Jahr ein Schaltjahr ist, wandert der 3. Oktober 2020 gleich zwei Wochentage weiter - und landet auf einem Samstag. Ärgerlich für Arbeitnehmer, die deshalb keinen zusätzlichen freien Tag bekommen. (ac/bekö)