Arsen gelangt übers Wasser in unsere NahrungArsen ist ein chemisches Element, das von Natur aus in der Erdkruste vorhanden ist, jedoch auch über die Ausbringung von Phosphatdünger oder Klärschlamm in die Umwelt gelangt. Über das Grundwasser kann Arsen in unsere Nahrung und unser Trinkwasser gelangen. Reis, der auf unter Wasser stehenden Feldern angebaut wird, nimmt über die Wurzeln besonders viel Arsen auf. Der Arsengehalt im Reis schwankt somit je nach Arsengehalt in Wasser und Boden der Anbauregion und der Anbaumethode. Aber auch die Reissorte spielt eine Rolle. Show
Krebserregend: Anorganische ArsenverbindungenArsen kommt in unterschiedlichen Verbindungen vor: Organische Arsenverbindungen werden laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) „als gesundheitlich unproblematisch angesehen“. Anorganische Arsenverbindungen hingegen werden als krebserregend für den Menschen klassifiziert. Das BfR urteilt: „Das Vorkommen von anorganischem Arsen in Lebensmitteln ist daher in jeder Menge unerwünscht, lässt sich aber nicht vollständig vermeiden.” Besser nicht: VollkornreisArsen in Reis lässt sich laut BfR zwar nicht vollständig vermeiden. Es ist jedoch bekannt, dass sich Arsen hauptsächlich in den Randschichten des Reiskorns anreichert. Dadurch enthält geschälter Reis in der Regel weniger Arsen als ungeschälter Vollkornreis beziehungsweise Naturreis. Das bestätigen auch Analysen von Öko-Test und Stiftung Warentest. Öko-Test hat 2017 Basmati-, Vollkorn- und Langkornreis verschiedener Marken auf Arsen testen lassen . Der Basmatireis schnitt dabei „sehr gut“ bis „ausreichend“ ab, der Langkornreis „gut“ bis „ausreichend“. Am stärksten belastet war der Vollkornreis – er erreichte nur die Noten „befriedigend“ bis „ungenügend“. Obwohl im Vollkornreis mehr Vitamine und Mineralstoffe stecken, rät Öko-Test deshalb vom Verzehr von Vollkornreis ab – das Mehr an positiven Bestandteilen könne die krebserregenden Stoffe nicht aufwiegen. Auch beim Basmatireis-Test von Stiftung Warentest 2018 schnitt weißer Reis besser ab als Vollkornreis. Kein Vollkornreis erreichte die Testnote „gut“, das Fazit von Stiftung Warentest lautet deshalb: „Hierzulande lässt sich der Vollkornhunger auch mit anderem Getreide stillen.“ Tipp: Reis gründlich waschenDas BfR empfiehlt, Reis vor dem Garen gründlich zu waschen und mit viel Wasser zu kochen, also nicht die „Quellmethode“ zu verwenden. Dadurch löst sich ein Teil des Arsens und kann dann mit dem Kochwasser abgegossen werden. Menschen, die aufgrund einer Glutenunverträglichkeit auf Reis angewiesen sind, rät das BfR, auch andere glutenfreie Getreidearten in den Speiseplan aufzunehmen. Hierzu gehören etwa Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth und Quinoa. Vorsicht bei Reisprodukten für Babies2017 hat foodwatch 18 Reisprodukte für Babies – Reiswaffeln und Reisflocken – im Labor auf Arsen untersuchen lassen. In allen untersuchten Proben wurde krebserregendes Arsen nachgewiesen. Einige Produkte waren jedoch deutlich stärker belastet als andere. Das zeigt: Die Hersteller haben es in der Hand, den Arsengehalt zu minimieren. Laut BfR sind die Arsen-Gehalte in Reiswaffeln und –flocken zum Teil wesentlich höher als in weißem Reis. Es empfiehlt Eltern deshalb, ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit Reisprodukten zu ernähren. Auch bei Zwischenmahlzeiten sollten sie Produkte wie Reiswaffeln mit reisfreien Zwischenmahlzeiten variieren. Einhelligen Empfehlungen zufolge sollten Säuglinge zudem keine Getränke auf Reisbasis bekommen, da die Nährstoffzusammensetzung nicht den Bedürfnissen von Säuglingen entspricht. Reis ist gesund – in MaßenReis ist ein Lebensmittel, das zahlreiche wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthält. Reis sollte daher weiterhin Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein, so das BfR. Um nicht zu viel anorganisches Arsen aufzunehmen, sollten Reis und Reisprodukte jedoch nur in Maßen konsumiert werden – das gilt insbesondere für Babys. Da die Verbraucher nicht erkennen können, welche Reissorten oder Reisprodukte besonders stark belastet sind, sind die Hersteller in der Pflicht: Sie müssen die Arsenbelastung ihrer Produkte so gering wie möglich halten.
Von Leonie Busse Aktualisiert am 21. Jul. 2022
Gerade erst ging die Schreckensnachricht durch die Medien: Vollkorn- und Langkornreis soll Krebs auslösen. Reis enthält Arsen, einen krebserregenden Stoff, der auch beim Kochvorgang nicht vollständig verschwindet. Professor Andy Meharg testete jetzt, welche Kochmethode am effektivsten ist, um das Arsen aus dem Reis zu eliminieren. Reis hat oft ein Problem mit Arsen, Mineralöl und Pestizidspuren. Das zeigt unser Test von 21 Reismarken – darunter Basmatireis, Parboiled-Langkorn-Reis sowie Vollkornreis. Vier Produkte aus unserem Reis-Test können Sie aber ohne Bedenken auftischen, sie sind "sehr gut".
Reis ist für rund die Hälfte der Weltbevölkerung Grundnahrungsmittel Nummer eins. Zudem gelten die kleinen Körner – vor allem in der Vollkornvariante – als sehr gesund. Doch neben wertvollen Nährstoffen stecken in Reis häufig auch krebserregendes Arsen, weitere giftige Schwermetalle und Mineralöl. Reis im Test: Arsen als großes ProblemFür die Neuauflage unseres Reis-Tests haben wir 21 Produkte untersucht: jeweils siebenmal Basmati-, Parboiled-Langkorn- sowie Vollkornreis. Wer demnächst Reis auftischen will, kann allerdings nur unter vier "sehr guten" Marken wählen. Die meisten Produkte schneiden mittelmäßig ab, zweimal haben wir das Gesamturteil "ungenügend" vergeben. Eine der Hauptbelastungen von Reis ist anorganisches Arsen. Den krebserregenden Stoff hat das beauftragte Labor in allen Reismarken im Test nachgewiesen, in den Basmatisorten jedoch nur in Spuren. Hauptsächlich sind Natur- und Parboiled-Reis damit belastet. Arsen kommt natürlicherweise im Boden vor, gelangt aber auch durch Klärschlamm oder Phosphatdünger ins Grundwasser. Reis nimmt besonders viel Arsen auf, da er überwiegend nass – also mit den Wurzeln unter Wasser – angebaut wird. Die Pflanze reichert den Stoff vor allem in den Randschichten an – ein Grund, weshalb geschälter Reis in der Regel weniger belastet ist als ungeschälter Naturreis. Bei Parboiled-Reis sorgt möglicherweise die Vorbehandlung mit hohem Druck dafür, dass Giftstoffe wie Arsen ins Innere des Reiskorns gelangen können. Mineralöl in zehn Reissorten im TestNeben Arsen ist auch Mineralöl ein Problem in Reis. Denn zehn Reismarken sind mehr oder weniger stark mit Mineralöl belastet, zwei der Basmatireise sogar mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Unter den MOAH können auch krebserregende Verbindungen sein. Anhand der Laboranalysen lässt sich nicht feststellen, woher das Mineralöl stammt. "Verdächtig" sind Jutesäcke, in denen der Reis traditionell transportiert wird, aber auch Kartonverpackungen und mineralölbasierte Druckfarben. Kritik an Cadmium und Pestizidspuren in ReisWas ist außerdem im Reis-Test aufgefallen?
Sensorisch ist der Reis weitgehend in Ordnung. Die professionellen Verkoster erkannten nur einige leichte Abweichungen in Geschmack oder Geruch. So mancher Reis schmeckte ihnen leicht dumpf, einer zudem leicht bitter. Kritik gab es ansonsten in einem Fall für eine leichte Papiernote. Darauf sollten Sie beim Reis essen achten:Wir haben zwei wichtige Tipps für Sie:
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper. Weiterlesen auf oekotest.de: |