Welche geschlechtskrankheiten kann man im blut feststellen

Sexuell übertragbare Infektionen sind HIV, Treponema pallidum (Syphilis), Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae (Gonorrhö) und Humane Papillomviren (HPV).

Bei Syphilis (Lues) handelt es sich um eine systemische (den ganzen Organismus betreffende) Infektion, welche nach Ansteckung über einen längeren Zeitraum keine bis geringe Beschwerden verursacht. Es können schmerzlose Geschwüre und Ausschläge wechselnden Charakters auftreten.

Eine unbehandelte Syphilisinfektion kann zu bleibenden Organschäden und bei schwangeren Frauen zur schweren Erkrankung oder sogar zum Abortus führen. Der Nachweis erfolgt über einen einfachen Bluttest.

Die Chlamydien-Infektion ist die weltweit häufigste bakterielle sexuell übertragbare Infektionskrankheit, welche vor allem junge Menschen zwischen 15 bis 24 Jahren betrifft. Der Verlauf ist meist asymptomatisch (unbemerkt). Bei genitalen Chlamydien-Infektionen kann es bei Frauen zu Komplikationen wie chronischen Unterbauchschmerzen („pelvic inflammatory disease“) und Infertilität kommen.

Probleme treten oft erst später auf, z.B. während einer Schwangerschaft. Die Infektion kann während der Geburt auf das Kind übertragen werden, was unter Umständen zu einer schweren Lungenentzündung beim Neugeborenen führen kann.

Die Diagnose erfolgt über einen einfachen Abstrich und/oder den Erststrahlharn oder mittels Genitalabstrich DNA oder rRNA, zur Behandlung verwendet der Arzt Antibiotika.

Die durch Schleimhautkontakt beim Geschlechtsverkehr übertragene Gonorrhoe („Tripper“) äußert sich symptomatisch meist durch eitrigen Ausfluss und brennenden Schmerz beim Harnlassen. Ohne Behandlung können Komplikationen auftreten, welche zu Entzündungen der Geschlechtsorgane führen, die bis zum Nierenbecken aufsteigen können. Der Nachweis von Gonokokken erfolgt mittels Genitalabstriches oder durch Abgabe einer Harnprobe (Erststrahlharn).

Die Erkrankung durch das humane Papillomavirus (HPV) verläuft in der Regel symptomlos, wobei die Niedrigrisiko-HP-Viren zur Ausbildung spitzer Feigwarzen im Genital- und Analbereich führen. Sogenannte Hochrisiko-Typen sind für die Entwicklung des Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) und weiterer Karzinome im Genital- und Analbereich verantwortlich, weshalb der zeitgerechten Diagnostik durch einen Abstrich vom Gebärmutterhals große Bedeutung zukommt. Der Nachweis erfolgt mittels DNA-Typisierung.

Bei rund 50% der sexuell aktiven Personen können genitale Mykoplasmen nachgewiesen werden. Die Symptome bei einer Mykoplasmen Infektion können sich durch Brennen beim Harnlassen, vermehrtem Harndrang und gelblichem Ausfluss aus der Harnröhre bzw. Scheide äußern (Diagnostik durch Genitalabstrich).

Ein wenig Ausfluss (Fluor genitalis, Fluor vaginalis) aus der Scheide ist keineswegs etwas Ungewöhnliches – er kommt bei jeder Frau vor. Die tägliche Sekretabsonderung ist Teil der normalen weiblichen Körperfunktion. Die bakterielle Vaginose stellt eine häufige Milieustörung der Vagina bei Frauen im gebärfähigen Alter dar, zu deren wichtigsten Erregern die Gardnerella vaginalis-Bakterien gehören. Typisches Leitsymptom ist vermehrter Ausfluss mit fischartigem Geruch, welches meist durch Juckreiz bzw. Brennen beim Harnlassen begleitet ist.

Welche geschlechtskrankheiten kann man im blut feststellen

Bei dem Begriff „Geschlechtskrankheiten“ denken viele zuerst an Erkrankungen wie Syphilis oder AIDS. Doch es gibt weitaus mehr sexuell übertragbare Krankheiten, die weltweit verbreitet sind. Die meisten von ihnen lassen sich gut behandeln – vorausgesetzt, sie werden frühzeitig entdeckt. Doch werden sie nicht oder zu spät erkannt, können einige von ihnen schwere gesundheitliche Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, dass du dich so gut wie möglich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt, regelmäßige Vorsorgetermine wahrnimmst und dich bei Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit professionell testen lässt.

Wie kann man eine Geschlechtskrankheit bekommen?

Mit Geschlechtskrankheiten kannst du dich – wie der Name schon vermuten lässt – durch ungeschützten sexuellen Kontakt wie Petting, Oral-, Anal-, und Vaginalverkehr infizieren. Übertragen werden die Erreger nämlich durch verschiedene Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidensekret. Kommt es beim Sex zu kleinen Verletzungen, die oft gar nicht bemerkt werden, gelangen die Erreger über die beschädigte Schleimhaut in den Körper.

Sind sie dort eingedrungen, handelt es sich zunächst um eine sogenannte sexuell übertragbare Infektion. Sobald spür- oder sichtbare Symptome auftreten, spricht man von einer tatsächlichen Erkrankung. Hier findest du eine Übersicht der häufigsten Geschlechtskrankheiten und ihre Symptome.

Wie kann man Geschlechtskrankheiten testen lassen?

Wenn du Krankheitszeichen wie einen übelriechenden Ausfluss oder Jucken im Intimbereich bemerkst, häufiger ungeschützten Sex hattest, oder von der Infektion eines Partners/einer Partnerin erfahren hast, solltest du dich untersuchen lassen. Denn nur so kannst du eine mögliche Infektion sicher ausschließen. Auch wenn du schwanger bist, solltest du vorsorglich einen Test auf Geschlechtskrankheiten machen, da sich bestimmte Erreger bei der Geburt auch auf das Baby übertragen können.

Solche Tests und Untersuchungen gehören immer in die Hände eines Profis. Die richtigen Anlaufstellen sind Gynäkologie- und Urologiepraxen sowie spezielle Teststellen, die du in jeder Stadt finden kannst. Von Selbsttests aus dem Internet solltest du besser absehen, da sie ungenaue Ergebnisse hervorbringen und falsch interpretiert werden können.

Je nach Verdacht gibt es verschiedene Möglichkeiten, um auf Geschlechtskrankheiten getestet zu werden.

  • Blutabnahme: Viele sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV, Hepatitis und Syphilis sind über eine Blutuntersuchung nachweisbar.
  • Urintest: Über eine Harnuntersuchung lassen sich beispielsweise Bakterien, Pilze und Trichomonden erkennen.
  • Gynäkologische oder urologische Untersuchung, z.B. ein Abstrich: HPV-Viren, Chlamydien oder Gonokokken (Tripper) können über eine Schleimhaut-Probe nachgewiesen werden.

Wichtig ist, dass du beim Beratungsgespräch offen und ehrlich bist und dich für nichts schämst. Nur so kann dein*e Ansprechpartner*in die richtige Diagnose stellen und damit die passende Behandlungsmethode finden.

Was kostet ein Test auf Geschlechtskrankheiten?

Leider gibt es hierfür keine allgemeingültige Aussage. Ob und in welchem Rahmen deine Krankenkasse die Kosten für den Test übernimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bist du beispielsweise unter 25 Jahre alt, übernimmt die Kasse in der Regel jährlich einen vorsorglichen Chlamydien-Test. Am besten erkundigst du dich bei deinem Arzt bzw. deiner Ärztin und deiner Krankenkasse vorab zu den Kosten. In vielen Beratungsstellen sind Untersuchungen wie ein HIV-Test wesentlich günstiger (ca. 10-20 €) als in der Arztpraxis. Doch bitte denke daran, dass Kosten nicht der Grund dafür sein sollten, dass du auf einen Test verzichtest. Deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen!

Schon gewusst? Um dich vor einer sexuell übertragbaren Erkrankung zu schützen, sind Kondome unerlässlich, bis du und dein Partner oder deine Partnerin beide auf Geschlechtskrankheiten getestet seid und eine Erkrankung und damit Ansteckung ausschließen könnt. Kondome schützen dich bei richtiger Anwendung nämlich am sichersten vor einer Übertragung und sollten bei neuen Sex-Partner*innen und One-Night-Stands immer griffbereit sein.

Je ehrlicher du die Fragen bei der Untersuchung beantwortest, desto gezielter kann vorgegangen werden. Wo tut es weh, juckt es oder brennt es? Hast du vielleicht Feigwarzen oder andere Veränderungen im Intimbereich entdeckt? Hat deine (Sex-)Partnerin oder dein (Sex-)Partner vielleicht auch Beschwerden? Und auf welche Art hattest du in der letzten Zeit überhaupt Sex?

Auch wenn dir das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt vielleicht etwas unangenehm ist - offene und ehrliche Antworten helfen! Und peinlich muss dir das auch nicht sein!

Ein positiver Test auf eine STI ist kein Weltuntergang!

Eine STI ist kein Grund, sich zu schämen. Denn STI sind Infektionskrankheiten wie andere auch. Und so wie jeder Mensch etwa eine Grippe oder einen Schnupfen bekommen kann, so kann sich auch jeder Mensch mit Bakterien, Viren oder Parasiten anstecken, die eine STI hervorrufen. Beim Sex werden diese Erreger zum Teil sehr leicht übertragen.

Als Geschlechtskrankheiten bezeichnet man sexuell übertragbare Krankheiten (auf Englisch: sexual transmitted diseases; kurz STDs). Krankheitserreger können Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten sein. Diese werden bei sexuellem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Geschlechtskrankheiten kommen bei Männern und Frauen vor, ihre Symptome unterscheiden sich allerdings manchmal. Hier lesen Sie alles wichtige über die Krankheiten, ihre Übertragung und wie Sie sich schützen können.

Ist der Erreger in den Körper eingedrungen, sprechen Ärzte zunächst von einer sexuell übertragbaren Infektion (STI). Erst wenn tatsächlich Beschwerden auftreten, handelt es sich um eine Erkrankung. Welche Geschlechtskrankheiten gibt es? Hier finden Sie eine Übersicht:

Häufige Geschlechtskrankheiten

Eine Geschlechtskrankheit (venerische Krankheit) ist eine Erkrankung, die vorrangig durch sexuellen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen wird. Zwar kommen bei den meisten Geschlechtskrankheiten auch andere Ansteckungswege in Frage, sie spielen aber eine untergeordnete Rolle.

Neben den klassischen Geschlechtskrankheiten gibt es weitere Erkrankungen, die durch ungeschützten Geschlechtsverkehr entstehen können – zum Beispiel eine Blasenentzündung. Geschlechtsverkehr ist dabei allerdings ein eher seltener Infektionsweg.

Außerdem gibt es Krankheitsbilder, die im Rahmen einer klassischen Geschlechtskrankheit auftreten können. Die Harnröhrenentzündung ist zum Beispiel auch ein Anzeichen für Tripper (Gonorrhoe).

Welche Krankheiten durch ungeschützen Geschlechtsverkehr begünstigt werden, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Sexuell übertragbare Krankheiten haben verschiedene Übertragungswege. Man kann sich mit Geschlechtskrankheiten beim Oral-, Vaginal- und Analverkehr infizieren. Das Ansteckungsrisiko unterscheidet sich allerdings bei den verschiedenen Praktiken.

Übertragung durch Körperflüssigkeiten

Infizierte Personen tragen die Erreger der Geschlechtskrankheit unter anderem in ihren Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalsekret. Beim Sex entstehen oft unbemerkt kleinste Schleimhautverletzungen. Dort dringen die Erreger dann in den Körper des Partners ein.

Je wahrscheinlicher bei einer Sexualpraktik solche Verletzungen entstehen, desto höher ist das Risiko der Übertragung von Geschlechtskrankheiten bei ungeschütztem Sexualkontakt. Entsprechend birgt Analverkehr das größte Ansteckungsrisiko, gefolgt von vaginalem Verkehr. Geschlechtskrankheiten werden deutlich seltener bei Oralverkehr übertragen.

Geschlechtskrankheiten vorbeugen

Geschlechtskrankheiten trotz Kondom? Das ist möglich. Denn Kondome bieten nur dann einen zuverlässigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wenn sie passen und richtig angewendet werden.

Korrekt benutzt, schützen Kondome aber recht sicher vor Geschlechtskrankheiten. Dabei sollten sie nicht nur beim Vaginalsex, sondern auch beim Oral- und Analverkehr verwendet werden. Um Geschlechtskrankheiten vorzubeugen, gibt es neben dem Kondom auch andere wichtige Schutzmaßnahmen wie eine HPV-Impfung.

Geschlechtskrankheiten sind weltweit verbreitet. Durch gute Aufklärung gehen die Zahlen bei HIV-Infektionen seit einiger Zeit zurück. Syphilis und Gonorrhoe-Erkrankungen nehmen hingegen eher zu.

Im Allgemeinen kommen Geschlechtskrankheiten überall dort vor, wo die Menschen wenig aufgeklärt sind. Auch in Regionen, in denen Menschen keinen Zugang zu Kondomen haben, sind die Krankheiten weiter verbreitet.

Die Symptome von Geschlechtskrankheiten hängen von der jeweiligen Erkrankung und deren Stadium ab. Die Beschwerden können an den Genitalien, aber auch außerhalb des Genitalbereichs auftreten und den gesamten Körper betreffen. Geschlechtskrankheiten erkennen Sie unter anderem an folgenden Symptomen:

Wenn der Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit besteht, ist ein Arzt für Haut- und Geschlechtserkrankungen, beziehungsweise der Gynäkologe oder Urologe der richtige Ansprechpartner. Sie können anhand einer Blutuntersuchung, eines gynäkologischen Abstrichs oder mittels Urin- und Stuhlproben die Infektion diagnostizieren.

Welche Tests gibt es?

Für viele Geschlechtskrankheiten gibt es spezielle Testverfahren. Neben Ärzten bieten Aidshilfen, Gesundheitsämter und Testprojekte wie Checkpoints Tests auf Geschlechtskrankheiten an. Testen lassen sollte sich jeder, der Symptome einer Geschlechtskrankheit aufweist oder öfter ungeschützten Geschlechtsverkehr hat.

Auch, wer die Mitteilung bekommt, dass ein Sexpartner eine Infektion hat, sollte zum Test. Bestehen bereits Symptome oder liegt ein konkreter Verdacht vor, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Test. Menschen mit häufig wechselnden Partnern wird ebenfalls empfohlen, regelmäßig Tests auf Geschlechtskrankheiten wie HIV, Chlamydien oder Tripper zu machen.

Folgende Tests auf Geschlechtskrankheiten stehen zur Verfügung:

Werden Geschlechtskrankheiten früh diagnostiziert, sind sie meist gut mit Medikamenten behandelbar. Welcher Wirkstoff zum Einsatz kommt, richtet sich dabei nach der jeweiligen Erkrankung.

Antibiotika

Viele Geschlechtskrankheiten behandeln Ärzte erfolgreich mit Antibiotika. Das genaue Antibiotikum hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. Folgende Wirkstoffe kommen am häufigsten zum Einsatz:

Antibiotika helfen nicht bei Geschlechtskrankheiten, die durch Viren entstehen. Hier helfen spezielle Viren-Mittel, sogenannte Virustatika. Bei einer HIV-Infektion kombinieren Ärzte verschiedene antivirale Medikamente (cART= kombinierte antiretrovirale Therapie).

Virenmittel kommen beispielsweise auch gegen eine Hepatitis-B-Erkrankung zum Einsatz - allerdings nur bei sehr schweren Verläufen. Denn eine Hepatitis B heilt meist selbstständig aus.

Bei einer HPV-Infektion hingegen behandelt man in erster Linie die Folgen wie etwa Feigwarzen. Gegen diese Geschlechtskrankheit hilft vor allem die rechtzeitige HPV-Impfung.

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.