Welche bücher lesen um schlauer zu werden

Etwas ist schief gelaufen. Bitte warte einen Moment und versuche es erneut.

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Welche bücher lesen um schlauer zu werden

In Bald! widmen sich die Weinersmiths (er ist Gründer des Webcomics Saturday Morning Breakfast Cereal, sie arbeitet als Biologin an der Rice University) „10 revolutionären Technologien, mit denen alles gut wird oder komplett den Bach runtergeht“. Dazu gehören zum Beispiel der Asteroidenbergbau, programmierbare Materie, Bioprinting oder Gehirn-Computer-Schnittstellen. Also Themen, von denen man immer wieder hört, die man aber vielleicht nicht genau verstanden hat. Deshalb erklären die Weinersmiths, was genau die Idee hinter jeder der Zukunftstechnologien ist und stellen dann verständlich und humorvoll dar, wie weit man bei der Entwicklung schon ist. Anschließend folgen mögliche Bedenken gegen die jeweilige Entwicklung und die große Frage: Wie würde sie die Welt verändern? – 22 Euro

Wie entstehen unsere Emotionen? Die bisherige Annahme lautet: Für jedes Gefühl, ob Wut, Angst, Freude oder Aufregung gibt es ein spezielles Reaktionsmuster. Wenn ich wütend aufschreie, freudig lache oder erschrocken den Mund aufreiße, sind das tief verankerte Reflexe, die bei jedem Menschen gleich ablaufen. Lisa Feldman Barrett findet diese Vorstellung wenig überzeugend. Sie sagt: Gefühle werden konstruiert. Wir fühlen Wut, weil wir ein Konzept davon haben, was Wut ist. Wenn es das nicht gebe, würden wir sie auch nicht fühlen. Es dauert ein wenig, bis man sich an diese Theorie gewöhnt hat. Aber Feldman Barrett erklärt in ihrem Buch ausführlich, wie sie zu dieser Annahme kommt und wie Emotionen entstehen. Anschließend zeigt sie auf, welche Konsequenzen sich daraus ergeben: Kann beispielsweise eine Tat „im Affekt“ jemanden tatsächlich schuldunfähig machen? – Taschenbuch ab 11,99 Euro

Quantencomputer, Quantensatellit, Quantenverschlüsselung – die zweite Quantenrevolution ist in vollem Gange. Aber was sind Quanten überhaupt? Der Physiker Thibault Damour und der Zeichner Mathieu Burniat klären diese Frage in einem Comic. In Das Geheimnis der Quantenwelt reist Bob, angestiftet durch seinen toten Hund Rick, in die Welt der Quanten. Dort trifft er berühmte Physiker wie Albert Einstein, Max Planck und Werner Heisenberg. Sie alle erklären ihm ihren jeweiligen Beitrag zur Erforschung der Quanten. So kommt Rick dem Geheimnis immer näher. – 19,95 Euro

Sam Kean erzählt die Geschichte der Luft. In Caesar's Last Breath geht es dabei aber nicht nur um die Frage, wie die Erdatmosphäre entstanden ist oder wie sich Helium und Sauerstoff voneinander unterscheiden. Ein großer Teil des Buchs handelt eigentlich von Menschen: Von den Entdeckern der verschiedenen Gase, den Erfindern, die sich ihre Eigenschaften zunutze gemacht haben und den Einfluss, den wir auf die Atmosphäre und sie auf uns hat. Die Geschichten, die Kean dazu erzählt, sind so unterschiedlich wie die Gase selbst: Von ihrem Einsatz als Waffe, über den Versuch, Hurrikans zu beeinflussen, bis hin zum berühmten Kunstfurzer Joseph Pujol. – Taschenbuch ab 12,99 Euro

Das zweite Buch des israelischen Historikers Yuval Noah Harari haben wir euch schon bei unseren Geschenktipps für Geeks und Tech-Fans ans Herz gelegt. In Homo Deus überlegt Harari, welche Auswirkungen neue Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz oder Biotechnologie auf uns und unsere Gesellschaft haben werden. Kollege Karsten Lemm schreibt dazu: „Ein gutes Geschenk für alle, die neugierig in die Zukunft schauen und sich lieber frühzeitig Gedanken machen, als sich vor den unvermeidlichen Veränderungen ängstlich zu verstecken.“ Dem kann ich mich nur anschließen. – 24,95 Euro

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Auch in diesem Jahr haben die Gravitationswellen wieder für aufregende Nachrichten gesorgt. Nicht nur deshalb lohnt sich das Buch, das Janna Levin bereits 2016 veröffentlicht hat, auch noch Ende 2017. In Black Hole Blues beschreibt Levin nämlich nicht nur, was Gravitationswellen sind, sondern vor allem den mühseligen Weg zur ersten erfolgreichen Messung, zur großen Sensation. Die ist dabei aber nur Stoff für den Epilog, die eigentliche Geschichte sind die jahrzehntelangen Bemühungen, das Projekt überhaupt zum Laufen zu bekommen. Levin interviewt dazu die Menschen, die später Nobelpreise bekommen werden, berichtet von den Dramen hinter den Kulissen, den Streits, den Hoffnungen und Anstrengungen – alles für die Wissenschaft. – Taschenbuch ab 9,99 Euro

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Bücher gehören zum stereotypen Equipment der Nerds, der Gelehrten, der Intellektuellen. Wir stellen sie uns vor, in ihren Bibliotheken sitzend, umgeben von den Büchern, aus denen sie ihr Wissen und ihre Inspiration gewonnen haben, die sie zu Expert:innen auf ihrem Gebiet gemacht haben. Beinahe schon ein symbiotisches Verhältnis: Wer schlau ist, der liest viel. Wer viel liest, wird immer schlauer. Doch ist es tatsächlich so? Macht Lesen schlau?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Die lange Antwort lautet ebenfalls ja, beinhaltet aber auch noch ein „warum“ und erklärt, welche Faktoren für Intelligenz ausschlaggebend sind, wie Lesen diese beeinflusst und warum Fiktion fetzt

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Und diese lange Antwort kommt jetzt:

Was ist Intelligenz eigentlich und welchen Einfluss hat das Lesen darauf?

Wenn man es sich ganz einfach machen will, definiert man Intelligenz als das, was ein Intelligenztest misst. In einem IQ-Test werden meist abstraktes und logisches Denken, Sprachverständnis, Wortschatz und Gedächtnis durch verbale, numerische und bildhafte Aufgaben geprüft. Wobei es sowas wie den einen IQ-Test nicht gibt. Jeder Test unterscheidet sich nach Aufbau und Art der Aufgaben, was einen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann. Es gibt außerdem verschiedene Faktoren, die das Ergebnis eines solchen Tests zusätzlich beeinflussen können. Dazu zählen zum Beispiel der Zugang zu Bildung, die Ernährung, die soziale Stellung, die Motivation und der Glaube, dass das Ergebnis eines solchen Tests ausschlaggebend ist. Ein IQ-Test kann also nie eine komplette Antwort auf das Maß der Intelligenz eines Teilnehmenden geben – wenngleich er ein sehr guter Indikator ist. Es gibt viele Studien, die belegen, dass ein hoher IQ in jungen Jahren sich im späteren Erfolg im Leben niederschlagen wird – z.B. Bildungserfolg, finanzieller und beruflicher Erfolg und allgemeine Zufriedenheit.
Aber hat Lesen einen Einfluss auf den IQ? Nun, eine Studie der University of Edinburgh und dem King’s College in London fand zumindest in einer Zwillingsstudie heraus, dass Zwillinge mit einer besseren früheren Lesefähigkeit als ihr Geschwisterkind nicht nur auch in späteren Jahren besser lesen können, sondern auch bei Intelligenztests besser abschneiden als ihr Zwilling. Es scheint also zumindest einen Zusammenhang zwischen Lesekompetenz und dem IQ zu geben.

Für das, was wir im allgemeinen Sprachgebrauch als Intelligenz bezeichnen, ist der IQ aber eine zu abstrakte Größe. Der Einfluss des Lesens auf unsere Intelligenz zeigt sich am ehesten, wenn wir uns einzelne Faktoren, die diesen Wert bilden, anschauen. Dazu gehören kristalline und fluide Intelligenz, wie sie vom Psychologen Raymond Cattell definiert wurden. Hinzu kommt ein dritter Faktor, den IQ-Tests vollkommen außen vor lassen, nämlich die emotionale Intelligenz.

Kristalline Intelligenz

Kristalline Intelligenz ist der Fundus von Wissen in unserem Gehirn. Alles von Fakten und Daten bis hin zum Wortschatz und erlernten Fähigkeiten. Zum Beispiel, wie man Fahrrad fährt, oder wie die Bezeichnungen für bestimmte Dinge lauten oder wie eine Person heißt. Dieses Wissen ist die Grundlage für unsere Fähigkeit, uns in der Welt zu orientieren und mit ihr zu interagieren.
Lesen hat einen Einfluss auf diese Art der Intelligenz. Insbesondere Sachbücher vermitteln Wissen im eigentlichen Sinn. Sie liefern Zahlen, Daten, Fakten und erklären, wie die Welt funktioniert. Aber auch alles, was in den Bereich Fiktion fällt, erweitert unser Oberstübchen. Denn Lesen vergrößert unseren Wortschatz und erweitert dadurch den Wissensfundus des Gehirns. Besonders dann, wenn man Bücher unterschiedlicher Autoren und Autorinnen liest. Denn jede:r Autor:in drückt sich anders aus, nutzt andere Worte, hat einen anderen Stil. Wenn wir lesen, lernen wir neue Wege kennen, Ideen zu formulieren und sprachliche Bilder zu erzeugen. Dadurch verbessern wir unsere kristalline Intelligenz.

Fluide Intelligenz

Nun kennt aber sicherlich jeder von uns Menschen, die nicht über Massen von solchem „Bücherwissen“ verfügen, aber trotzdem clever und scharfsinnig sind. Denn dafür spielt noch ein anderer Faktor eine Rolle, die fluide Intelligenz. Es ist die Fähigkeit, Muster zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen, logisch zu denken und Probleme zu lösen.

Die Beziehung zwischen Lesen und fluider Intelligenz ist wechselseitig. Wenn wir Lesen lernen, lernen wir auch Muster zu erkennen und Verbindungen herzustellen – zwischen den Wörtern untereinander und zu dem Gelesenen im Bezug zur Welt. Je mehr von diesen Verbindungen wir herstellen, desto besser verstehen wir im Umkehrschluss, was wir lesen.

Emotionale Intelligenz

Ein Faktor, den Intelligenztests meist nicht mit einbeziehen, ist das, was man emotionale Intelligenz nennt. Die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die anderer wahrzunehmen, zu verstehen und auf sie zu reagieren. Eine Studie von der New School for Social Research in New York belegt, dass das Lesen von Belletristik die „Theory of Mind“ eines Menschen erhöht – die Fähigkeit, die Gefühlszustände von sich selbst und anderen zu erkennen und zu verstehen. Das nun mag für jeden, der gerne Romane liest, wenig überraschend sein. Denn wenn wir Geschichten lesen, sehen wir die Welt durch die Augen der Charaktere, fühlen mit ihnen, erleben ihre Triumphe, verstehen ihre Konflikte. Das bereitet uns nicht nur Freude, sondern erweitert unseren Horizont und schult auch unsere emotionale Intelligenz. Lesen zeigt uns, dass jeder Mensch anders ist, dass es mehr gibt als unsere persönliche Sichtweise, dass es andere Meinungen und Realitäten gibt und dass alle von ihnen respektiert werden sollten. Kurzum: Lesen macht uns empathischer.

Was passiert im Gehirn, wenn wir lesen?

Dieses „Durch-andere-Augen-Sehen“ beim Lesen hat aber noch andere Auswirkungen. Wäre unser Gehirn eine Karte, mit Bereichen, die in verschiedenen Farben aufleuchten, wenn dort gerade etwas passiert, wäre diese Karte beim Lesen eine ziemlich beeindruckende Lichtshow. Wenn wir lesen, wird natürlich zunächst der Teil unseres Gehirns angesprochen, der sich mit der Verarbeitung von Sprache beschäftigt. Das ist wenig überraschend. Viel überraschender ist dagegen, dass auch Bereiche aktiv sind, die Bewegungen, Sinnesempfindungen, Handlungen und Emotionen steuern und Erinnerungen abrufen. Wir versetzen uns nicht nur im übertragenden Sinne in die Charaktere einer Geschichte, sondern wir erleben die Geschichte quasi live mit. Das ist der Grund dafür, dass wir Lektionen, die Charaktere in einer Geschichte lernen, später auf unser eigenes Leben anwenden können.

Weil so viele Teile des Gehirns aktiv sind und zusammenarbeiten, hat Lesen einen positiven Einfluss auf die Gehirnkonnektivität – also darauf, wie einzelne Teile unseres Gehirns miteinander verbunden sind und interagieren. Das faszinierendste daran ist jedoch, dass diese Verbindung auch noch eine gewisse Zeit nach dem Lesen bestehen bleibt. In einer Studie der Emory University entdeckten Forscher, dass die Verbindungen zwischen dem Sprachzentrum des Gehirns und dem Teil, der für Bewegung und körperliche Gefühle zuständig ist, auch nach dem Lesen weiterhin verstärkt sind.

Cardiotraining fürs Gehirn

Um kognitiven Beeinträchtigungen wie Demenz im Alter vorzubeugen, ist es unglaublich wichtig, dass wir verschiedenste Gehirnareale aktiv halten und dass wir die Verbindungen zwischen ihnen trainieren. Dafür ist Lesen ein ideales Mittel. Lesen ist für das Gehirn wie Cardiotraining für den Körper. Gehirnjogging – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wenn wir regelmäßig lesen, kann uns das also helfen, unsere geistigen Fähigkeiten bis ins hohe Alter zu behalten. Durch den Kontakt mit verschiedenen sprachlichen Bildern, Charakteren, sozialen Konstrukten, neuen Ideen und Realitäten in Büchern schulen wir nicht nur unsere Intelligenz, sondern halten auch unser Gehirn fit. Tatsächlich ist es sogar so, dass dieses Aktivierungstraining dazu führt, dass man länger lebt. So fand eine Studie der Yale University heraus, dass Menschen, die mehr als 3,5 Stunden pro Woche lesen, im Durchschnitt fast 2 Jahre länger lebten als die Menschen, die nicht lasen.

Ziemlich cool, eh? Also schnappt euch ein Buch und lest, lest, lest, lest! Es macht nicht nur schlau, sondern auch gesund! (Und natürlich glücklich!)

Quellen:

The Guardian: Can reading make you smarter?
Book Riot: Does reading make you smarter?
Big think: How reading rewires your brain for higher intelligence and empathy
Global English Editing: 9 Science-Backed Ways Reading makes you smarter
University of Edinburgh/King’s College London: Early reading link to later intelligence
Emory University: Why Reading Fiction Makes you a better person
Science Direct/Yale University: Association of book reading with longevity

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