Show Die Altersvorsorge ist in Deutschland derzeit ein großes Thema. Die gesetzlichen Renten reichen häufig nicht für den Lebensunterhalt aus, immer mehr Menschen droht die Altersarmut. Als besonders gefährdet gelten derzeit Frauen sowie angehende Rentner in Ostdeutschland. Die Gründe für das Problem sind vielfältig: Sinkende Löhne, geringe Geburtenraten, niedrige Zinsen... Nur mehr jeder zehnte Deutsche glaubt, dass seine gesetzliche Rente ausreichend ist. Auch Sie sollten daher unbedingt frühzeitig auf die zusätzliche private Vorsorge setzen. Gesetzliche Rente und GenerationenvertragDie gesetzliche Rente wird im Alter die Grundlage Ihrer Finanzen darstellen. Je genauer Sie diese in ihrer Höhe einschätzen können, desto besser können Sie anschließend entscheiden, um wie viel und in welcher Art Sie diese aufstocken müssen, um Ihren aktuellen Lebensstandard halten zu können.
In Kürze zusammengefasst bedeutet der Generationenvertrag, dass Sie in Ihrer Erwerbsphase die Rentenzahlungen an die Menschen in der Phase „Alter“ finanzieren, umgekehrt dafür aber auch einen Anspruch erwerben, dass die Generation „Kindheit und Jugend“ später Ihr Alter, sprich Ihre Rente finanziert. Betrachten Sie hierbei einmal den Kindermangel aufgrund der geringen Geburtenrate von 1,5 Kindern pro Frau, erkennen Sie das Problem: Die Rechnung geht derzeit nicht auf. 11 Tipps für Ihre AltersvorsorgeDer erste Schritt einer umfassenden Altersvorsorge liegt deshalb darin, die eigene gesetzliche Rente realistisch einzuschätzen. Allerdings können Sie hierfür nur von Annahmen ausgehen. Schließlich ist das deutsche Rentensystem derzeit in stetiger Bewegung. So wurde das Renteneintrittsalter in den vergangenen Jahren stufenweise angehoben und Sie genießen keine Garantie bezüglich Zinsen oder Beitragszahlungen im Alter. Selbst bei einer hohen gesetzlichen Rente sollten Sie daher zusätzlich privat vorsorgen. So berechnen Sie Ihre gesetzliche Rente:Um Ihre gesetzliche Rente realistisch einschätzen zu können, erhalten Sie in regelmäßigen Abständen Post von der deutschen Rentenversicherung.
Die Klärung Ihres Rentenkontos bringt gleich zwei große Vorteile mit sich:
Für genaue Informationen zur Rentenhöhe, können Sie die Renteninformationen der deutschen Rentenversicherung zu Rate ziehen oder direkt auf ihrer Webseite den Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner verwenden. Vorsicht Falle: Vergessen Sie die Inflation nichtEiner der größten Fehler bei der Planung der Altersvorsorge ist das Vergessen der Inflation. Es reicht nämlich nicht, wenn Sie in 30 Jahren Rentenzahlungen in der Höhe Ihres derzeitigen Haushaltseinkommens beziehen, um Ihren Lebensstandard zu halten. Denn dank der Inflation wird dieses Geld in 30 Jahren deutlich weniger wert sein. Ein Beispiel soll Ihnen das Ganze verdeutlichen: Schritt für Schritt zur privaten AltersvorsorgeSie sollten daher, bevor Sie über Ihre private Altersvorsorge entscheiden,
Nun ergibt sich Ihre “Rentenlücke”, sprich der Wert, welchen Sie im Alter aus eigenen Mitteln decken müssen. Natürlich sind Sie mit 25 vielleicht noch nicht gewillt, bereits viel Geld in Ihre Altersvorsorge zu investieren, schließlich könnten Sie die ein-, zwei- oder gar dreihundert Euro pro Monat auch für eine Reise oder einen neuen Fernseher ausgeben. Ihnen sollte jedoch klar sein, dass Sie immense Zinseffekte verschenken, wenn Sie weitere fünf oder zehn Jahre mit Ihrer privaten Altersvorsorge warten. Hierzu ein Beispiel:
Auch wenn es sich um ein reines Rechenbeispiel handelt, zeigt die Erfahrung, dass nur wenige Jahre mehr bei der privaten Altersvorsorge aufgrund der Zinsen einen großen finanziellen Unterschied machen können.
Sie befinden sich nun vielleicht auf der Suche nach dem besten, gar “perfekten” Angebot für Ihre Altersvorsorge? Seien Sie vorsichtig: Sie sollten niemals nur auf eine Vorsorge setzen, auch wenn das Angebot noch so verlockend ist. Denn Sie kalkulieren für einen langen Zeitraum von bis zu 40 oder gar 50 Jahren. Eine sichere Anlageform gibt es für eine so lange Zeit prinzipiell nicht. Ob Rentenfonds oder Lebensversicherung: Nicht nur die Zinsen können jederzeit sinken, auch Börsen unterliegen Schwankungen, Immobilienmärkte können einbrechen und eine Insolvenz des jeweiligen Anbieters oder gar des Staates darf niemals ausgeschlossen werden. Setzen Sie daher niemals nur auf eine Anlageform. Wie streut man richtig?Prinzipiell richtet sich die Streuung Ihrer Geldanlage nach Ihrer finanziellen sowie beruflichen Situation. Lassen Sie sich hierzu von mehreren Experten beraten und entsprechende Angebote unterbreiten. Eine Möglichkeit wäre folgende:
Gerade für Frauen soll noch einmal die Wichtigkeit der Altersvorsorge unterstrichen werden. Denn selbst wenn der Anteil der erwerbstätigen Frauen stetig steigt, so sind sie hinsichtlich ihrer gesetzlichen Rentenhöhe immer noch aus folgenden Gründen im Nachteil:
Jeder Arbeitnehmer hat in Deutschland einen Anspruch auf die sogenannte "Betriebsrente". Bei der Betriebsrente legt der Arbeitgeber einen festgesetzten Anteil des Bruttolohns an. Der Arbeitnehmer muss für diese Betriebsrente keine Steuern oder Sozialabgaben bezahlen. Mit dem Renteneintrittsalter wird ihm der Betrag in voller Höhe oder in monatlichen Raten ausgezahlt. Wann lohnt sich die Betriebsrente?Die Betriebsrente lohnt sich prinzipiell in zwei Fällen:
Ansonsten werden für die Betriebsrente nachträglich zusätzliche Steuer- und Sozialversicherungszahlungen fällig. Für Gering- bis Mittelverdiener rechnet sich Betriebsrente daher nur, wenn der Arbeitgeber selbst ein attraktives Rentenmodell anbietet. Dieses ist aber gesetzlich nicht vorgeschrieben und steht daher in der freien Entscheidung des Arbeitgebers. Eine weitere Anlageform sind die staatlich geförderten Altersvorsorgen. Hierbei wird zwischen zwei unterschiedlichen Arten unterschieden:
Riester-Rente Die Riester-Rente wurde im Jahr 2002 eingeführt und richtet sich an Beamte, Arbeiter sowie Angestellte. Selbständige können ebenfalls eine Riester-Rente abschließen, wenn ihr Ehepartner einen Anspruch auf die Riester-Förderung besitzt. Die Riester-Förderung beinhaltet
Vorteil: Nachteil:
Rürup-Rente Die Rürup-Rente richtet sich als Gegenmodell zur Riester-Rente vor allem an Selbständige, welche nicht in die gesetzliche Rentenkasse oder ein Berufsförderwerk einbezahlen und keinen Anspruch auf eine Betriebsrente haben. Dennoch können natürlich auch Angestellte und Beamte einen Rürup-Vertrag abschließen. Vorteil: Ab dem Jahr 2015 kann die Rürup-Rente zu 100 Prozent von den Steuern abgesetzt werden. Die Freibeträge belaufen sich somit auf 20.000 Euro pro Jahr für Alleinstehende und 40.000 Euro für Ehepaare. Nachteil: Die staatliche Förderung fällt im Vergleich zur Riester-Förderung geringer aus.
Auch wenn die Riester- und Rürup-Renten auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, sind sie gemeinhin umstritten. Führende Ökonomen bezeichneten jüngst die Riester-Rente als ineffizient und fordern sogar ihre Abschaffung. Gerade in der Niedrigzinsphase erweist sich die Riester-Rente nach Meinung der Experten als nicht sinnvoll. Stattdessen sollten andere Formen der privaten Altersvorsorge gefördert werden. Lassen Sie sich am besten ausführlich beraten, bevor Sie sich für eine staatlich geförderte Anlageform entscheiden! Eine der beliebtesten Anlageformen für die Altersvorsorge ist in Deutschland immer noch das Eigenheim. Dieses hat für viele Menschen nicht nur einen finanziellen, sondern auch emotionalen Wert. Hierauf sollten Sie achten, wenn Sie Wohneigentum als Altersvorsorge erwerben möchten:
Neueste Untersuchungen zeigen: Eine Lebensversicherung ist als Altersvorsorge nicht mehr sinnvoll. Experten warnen deshalb davor, derzeit eine Lebensversicherung abzuschließen. Der Grund hierfür liegt im gesenkten Garantiezins:
Wie in Tipp 8 beschrieben, sollten Sie Ihre Familien- und Altersvorsorge unbedingt trennen. Was nämlich als Altersvorsorge schlecht ist, kann für die Absicherung Ihrer Familie sinnvoll sein. Experten raten demnach immer noch zu einer Lebens- oder Risikolebensversicherung, vor allem bei Ehepaaren mit Alleinverdiener. Zuletzt können Sie noch darüber nachdenken, ob Sie einen Teil Ihres Geldes etwas riskanter, dafür aber deutlich gewinnbringender anlegen möchten als mit den klassischen Möglichkeiten der Altersvorsorge. Die Fonds erfreuen sich derzeit immer größerer Beliebtheit, da die ohnehin niedrigen Zinsen in anderen Sparverträgen weiter sinken. Bedenken Sie: Die Anlageform der Fonds und ETFs sind Chance und Risiko zugleich. Tatsächlich können Sie mit Fonds eine rentable Altersvorsorge an der Börse aufbauen. Darauf müssen Sie bei dieser Anlageform achten:
Sowohl bei Fonds und ETFs als auch bei klassischen, risikofreien Anlageformen sollten Sie mit Sparplänen arbeiten. Bei einem Sparplan werden in regelmäßigen Abständen fest vereinbarte Beträge in eine Anlageform eingezahlt. Gemeinhin wird zwischen einem staatlich geförderten, einem Banken- und einem Fondssparplan unterschieden.
Altersvorsorge nicht vorzeitig kündigenArbeitslosigkeit, eine längere Krankheit, Nachwuchs oder Scheidung - es gibt Situationen im Leben, in denen das Geld knapp werden kann. Auch wenn die monatlichen, laufenden Kosten reduziert werden müssen, sollten Lebens- und Rentenversicherungen und insbesondere Riester-Rentenversicherungen jedoch nicht vorschnell gekündigt werden. Besser ist eine Beitragsfreistellung. Würden Sie aufgrund eines finanziellen Engpasses zum Beispiel Ihre Riester-Rente kündigen, geht Ihnen viel Geld verloren. Denn die staatliche Förderung, die Sie für diesen Vertrag in den letzten Jahren erhalten haben, müssten Sie wieder an das Finanzamt zurückzahlen. Das sind pro Jahr 154 Euro Grundzulage sowie ggf. bis zu 300 Euro Kinderzulage. Stellen Sie den Vertrag besser beitragsfrei - dann bleibt er bestehen und Ihr bisheriges Riester-Kapital wird weiter verzinst. Während der Beitragsfreistellung erhalten Sie dann aber natürlich keine staatlichen Zulagen mehr. Auch für die Lebensversicherung oder private Rentenversicherung gilt: Wenn Sie Ihre Beiträge vorübergehend nicht mehr zahlen können, dann kündigen Sie den Vertrag nicht. Denn:
Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber Lebensversicherung kündigen oder verkaufen? |