Was ist der unterschied zwischen gutartigen und bösartigen tumoren

Bösartige Tumore wachsen meist schnell und dringen aggressiv in das umliegende Gewebe ein. Dieses Eindringen nennt man Infiltration oder Invasion. Bösartige Tumore wachsen „infiltrativ" (oder „invasiv") und „destruktiv", d. h. sie zerstören das umliegende Gewebe. Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren besitzen bösartige Geschwülste meist keine oder nur eine unvollständige Kapsel. Bösartige Tumore breiten sich häufig entlang von Nerven oder in Lymph- und Blutgefäßen aus. Die Tumorzellen können in die Gefäße eindringen und werden mit dem Blutstrom fortgeschleppt. An anderen Stellen des Körpers können sie aus dem Blutgefäß in das Gewebe gelangen, sich dort vermehren und zu einem weiteren Tumor anwachsen. Diese Tochtergeschwülste nennt man Metastasen. Bösartige Tumore  können, nachdem sie entfernt wurden, nach einer gewissen Zeit wieder auftreten (Rezidiv).

Wichtige Merkmale zur Unterscheidung von gut- und bösartigen Tumoren:

MerkmalGutartiger Tumor Bösartiger Tumor
WachstumWächst langsam und verdrängt umliegende Gewebe Wächst rasch und wuchert in das umliegende Gewebe ein
Allgemeinzustand des PatientenWenig oder nur leicht beeinträchtigtVerschlechtert sich zunehmend
Tochtergeschwülste (Metastasen)KeineHäufig
Verhalten des Tumors nach einer Operation oder anderen Therapie Patient ist geheiltTumor tritt häufig wieder auf
Begrenzung des Tumors Tumor ist scharf gegen das umliegende Gewebe abgegrenzt. Der Chirurg kann den Tumor meist leicht aus der Umgebung „herausschälen"Tumor ist meist nicht gegen das umliegende Gewebe abgegrenzt, sondern er wächst mit vielen Tumorausläufern in die Umgebung ein. Der Chirurg muss den Tumor daher mit einem großen „Sicherheitsabstand" entfernen, damit er alle bösartigen Zellen entfernt.

Die Bezeichnung von Tumoren richtet sich nach dem Zelltyp, aus dem sich ein Tumor entwickelt. Tumore können aus verschiedenen Geweben entstehen, z. B. aus Drüsen-, Muskel-, Binde- oder Stützgewebe. Bösartige Tumore, die sich aus Drüsenzellen entwickeln, werden als Karzinome bezeichnet (griech. „karkinos" = Krebs). Ein gutartiger Tumor wiederum, der aus Drüsenzellen wächst, heißt Adenom (griech. Aden = Drüse). Sarkome dagegen sind bösartige Tumore, die sich aus Muskel- oder Bindegewebe entwickeln (griech. „sarx" bzw. „sarkos" = Fleisch).

Weitere Beispiele, wie bösartige und gutartige Tumore nach ihrem Ursprungsgewebe benannt werden, finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Darüber hinaus gibt es Tumore, die von verschiedenen Zellen ausgehen, z. B. von Muskel- und Drüsenzellen. Diese Tumore nennt man Mischtumore.

Bezeichnungen gut- und bösartiger Tumore je  nach ihrem Ursprungsgewebe:

Bezeichnung gutartiger TumoreBezeichnung bösartiger TumoreZellen, aus denen sich die Tumore entwickeln 
Adenom, PapillomKarzinomDrüsenzellen (Epithelzellen)
FibromFibrosarkomBindegewebszellen
LeiomyomLeiomyosarkomGlatte Muskelzellen
RhabdomyomRhabdomyosarkomQuergestreifte Muskelzellen
AngiomyomAngiomyosarkomMuskelzellen in der Wand von Blutgefäßen
Hämangiom bzw. LymphangiomAngiosarkomZellen, die die Wand von Blutgefäßen bzw. Lymphgefäßen bilden
LipomLiposarkomFettzellen
ChondromChondrosarkomKnorpelzellen
OsteomOsteosarkomKnochenzellen (Osteozyten)
Melanozyten-NävusMalignes MelanomPigmentzellen der Haut (Melanozyten)
MeningeomMeningeosarkomZellen der weichen Hirnhäute (Meningen)
Myeloische LeukämieBestimmte weiße Blutkörperchen, inkl Vorläuferzellen im Knochenmark
Maligne Lymphome, lymphatische LeukämieLymphzellen (lymphatisches System)
Teratom Keimzellen in Eierstöcken und Hoden, Brustraum,  Bauchraum, Gehirn
Blastom (Hämangioblastom)

Blastom (z.B. Neuroblastom, Medulloblastom, Retinoblastom)

Embryonale Zellen während der frühen Gewebe- und Organentwicklung

Was ist der unterschied zwischen gutartigen und bösartigen tumoren

Die Zellen im Körper wandeln und erneuern sich fortwährend. Gut zu wissen ist: Wann bedeutet eine solche Veränderung eine Vorstufe zum Krebs? Und wann sollte behandelt werden? Gründliche Vorsorgeuntersuchungen können Aufschluss geben.

Von einer Krebserkrankung spricht man, wenn sich Körperzellen überschießend und unkontrolliert vermehren, dabei in gesundes Gewebe eindringen und es zerstören. Die entstehenden bösartigen Wucherungen, maligne Tumoren genannt, haben eine hohe Mutationsrate, verändern sich also sehr häufig, bisweilen mit jedem Teilungsschritt. Wenn sie in andere Organe „streuen“, spricht man von Metastasen.

Zum Glück ist aber nicht jede Wucherung im Körper bösartig. Es gibt auch gutartige (benigne) Tumoren, die keine Metastasen bilden, sondern nur an ihrem Entstehungsort wachsen. Auch „streuen“ sie nicht ins Lymphsystem wie maligne Tumoren. Die Diagnose „gutartig“ stellt daher eine große Erleichterung für die Patienten dar. Medizinischen Rat oder auch eine Behandlung benötigt der Patient dennoch: Im schlechtesten Fall können sie zu bösartigen Tumoren entarten, zum anderen können sie so anschwellen, dass sie Schmerzen verursachen oder umliegende Organe beeinträchtigen. Vor allem die potenziellen Vorstufen zum Krebs gilt es genau im Auge zu behalten. Die folgenden Beispiele illustrieren, was das konkret bedeutet:

Gebärmutterhalskrebs

Laut Schätzungen gibt es bei 3 bis 4 Prozent der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchungen („Pap-Tests“) auffällige Befunde. Ein solcher ist jedoch noch kein Anlass zu großer Sorge, denn meist geht er auf vorübergehende Entzündungen zurück und die Zellveränderungen verschwinden von allein wieder. Das sollte jedoch genau kontrolliert werden, wobei auch ein HPV-Test sinnvoll sein kann. Bestehen die Veränderungen fort oder verschlimmern sie sich sogar, sollte die Ursache abgeklärt werden, gegebenenfalls mit einer Gewebeuntersuchung („CIN“). Deren Ergebnisse werden in drei Stufen unterteilt: CIN 1 und 2 erfordern nicht unbedingt eine Behandlung, aber verschärfte Beobachtung; CIN 3 bezeichnet dagegen eine Krebsvorstufe, die bereits fortgeschritten ist – in der Regel wird dann eine operative Entfernung angeraten.

Hautkrebs

Eine stark verbreitete Vorstufe zum „hellen“ Hautkrebs heißt aktinische Keratose („raue Lichtschwiele“). Die Schätzungen zur Zahl der Betroffenen in Deutschland schwanken zwischen 4 und 10 Millionen. Oftmals werden die Symptome nicht bemerkt oder als alterstypische Pigmentveränderungen fehlinterpretiert, bis sie ein kritisches Stadium erreicht haben – das betrifft aber nur (je nach Quelle) 6 bis 20 Prozent der Fälle. Aktinische Keratose beginnt mit leicht geschuppten Rötungen an sonnenungeschützten Stellen (UV-Strahlung gilt als Hauptauslöser), vor allem also im Kopf- und Handbereich. Daraus werden im Laufe der Zeit Verhornungen, die spätestens Anlass zu engmaschigeren Kontrollen sein sollten. Auch wegen dieser verbreiteten Hautkrebsvorstufe sind regelmäßige Vorsorge-Checks der Haut dringend zu empfehlen. Die Behandlung erfolgt entweder chirurgisch oder medikamentös und führt bei frühzeitigem Beginn meist zur vollständigen Ausheilung.

Darmkrebs

Im Darm kommt es häufig zu sogenannten Ausstülpungen der Schleimhaut, Polypen genannt. Werden sie bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt, ist eine rasche Entfernung angezeigt – denn belegt ist, dass fast sämtliche Darmkrebserkrankungen aus gutartigen Vorstufen wie den Polypen erwachsen.

Brustkrebs (bei Frauen)

Gutartige Wucherungen kommen häufiger vor, so etwa die sogenannten Fibroadenome, die vor allem zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auftreten. Diese leicht verschiebbaren Drüsen- und Bindegewebswucherungen fühlen sich gummiähnlich an und bergen selbst keine Krebsgefahr. Sie können aber mutmaßlich das Krebsrisiko steigern. Ebenso sollten Fettgewebswucherungen (Lipome) genau beobachtet werden. Nicht unbedenklich sind gutartige Zysten, die grundsätzlich das Potenzial haben zu entarten. Ab einer gewissen Größe sollten sie daher entfernt oder zumindest punktiert werden (dabei wird Zystenflüssigkeit entnommen und analysiert).

Diese Beispiele zeigen, dass Wucherungen und vergleichbare Zellveränderungen keineswegs immer eine Krebserkrankung bedeuten müssen – und wie wichtig eine umfangreiche Krebsvorsorge ist, um im Falle des Falles die Vorteile einer frühzeitigen Therapie nutzen zu können.

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