In welchem europäischen Land bringt es Glück Wenn der älteste Mann im Haus Pudding an die Decke wirft?

Adventskalender 2019 – Türchen 6

Jeder hat so seine eigenen Traditionen und Bräuche wie Weihnachten gefeiert wird, aber trotzdem gibt es in verschiedenen Ländern und Kontinenten unterschiedliche Bräuche.

Ich habe mich gefragt, wie man in anderen Ländern das Fest der Liebe feiert und bei meiner Recherche habe ich einiges erfahren. Deswegen stelle ich dir heute 8 Weihnachtsbräuche aus aller Welt vor.

Brauch #1 Norwegen

Dass böse Geister in gewissen Nächten ihr Unwesen treiben, haben wir hier alle schonmal gehört oder? Aber dass man in Norwegen auch daran glaubt, wusste ich noch nicht. Dort werden zu Weihnachten alle Wischmopps und Besen versteckt, damit böse Geister, die in der heiligen Nacht auf die Erde zurückkommen, die Besen nicht stehlen können, um damit eine Spritztour am Weihnachtshimmel zu machen. Also putzen wir an Weihnachten wohl lieber doch nicht oder? 😉

Brauch # 2 USA

Diesen Brauch, muss ich gestehen, pflegen wir in unserem Haus auch schon seit ein paar Jahren. Hast du schon von der Weihnachtsgurke gehört? Wenn nicht, wirst du dir jetzt wahrscheinlich denken, was eine Gurke wohl mit Weihnachten zu tun hat. Doch dahinter steckt eigentlich eine echt nette Idee.

In vielen Ländern versteckt man irgendwo im Christbaum eine Christbaumkugel in Form einer Essiggurke und dann dürfen alle nach ihr suchen. Derjenige, der sie findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk.
Es gibt allerdings auch eine zweite Variante, diese machen auch wir bei uns zuhause. Derjenige, der die Gurke findet, bekommt zwar kein Geschenk, aber er darf sich etwas wünschen. Das bedeutet praktisch, dass man demnächst Glück hat. Diese Variante finde ich eigentlich auch sehr schön, weil Glück ja im weiten Sinne auch ein Geschenk ist und es muss ja nicht immer ein materielles Geschenk sein.

Brauch #3 Kanada

Du hast bestimmt schon einmal einen Brief an das Christkind oder den Nikolaus geschrieben oder? Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, wie ich meine Briefe damals immer extra schön verziert hatte. Das hat immer so viel Spaß gemacht und wenn der Brief fertig war, wurde er gut sichtbar auf den Balkon gelegt, damit das Christkind ihn abholen kann. Ich glaube ein paar Briefe hat meine Mama noch bis heute irgendwo aufgehoben.

Warum erzähl ich dir das jetzt? Wusstest du, dass der Nikolaus auch eine richtige Anschrift hat? Man kann ihm bis zum 16. Dezember Briefe an seinen Briefkasten in Kanada schicken und das sogar in 30 verschiedenen Sprachen. Man bekommt sogar eine Antwort. 

PS.: Seine Adresse lautet Santa Claus, North Pole H0H 0H0, Canada. Außerdem braucht man weder Porto zu bezahlen, noch eine Briefmarke

Ist das nicht niedlich?

Brauch #4 Venezuela

Weißt du was ich in der Winterzeit total liebe? Eislaufen! Deswegen finde ich auch den Brauch, den man in Venezuela pflegt richtig cool. Na gut, da wird zwar nicht eisgelaufen, aber so ähnlich. 😉

Dort werden an Weihnachten Teile der Stadt Caracas gesperrt, damit die Leute auf Rollschuhen zur Kirche in die Christmette laufen können. 

Brauch #5 Slowakei

Magst du Pudding? Also ich liebe Pudding! Egal ob mit Vanille-, Schokoladen- oder Erdbeergeschmack, ist einfach lecker.

In der Slowakei und in Teilen der Ukraine gibt es zu Weihnachten auch viel Pudding. Allerdings nicht zum Essen, sondern um die Zukunft vorherzusagen.

Das läuft dann folgendermaßen ab: Das älteste männliche Familienmitglied nimmt einen Löffel vom Loksa-Pudding und wirft ihn an die Decke. Je mehr Pudding kleben bleibt, desto mehr Glück wird man haben. Verrückt oder?

Brauch #6 Frankreich

Hast du schon mal von “Réveillon” und “sapin de Noël” gehört? Diese Wörter gehören zum französischen Weihnachtsfest und bedeuten “Weihnachtsschmaus” und “Weihnachtsbaum”.

In Frankreich dreht sich sehr viel um das Essen. Der Ablauf am 24. Dezember ist sehr ähnlich wie bei uns: Tagsüber wird teils noch normal gearbeitet und am Abend wird dann gefeiert. Dabei gehen die Franzosen erst in die “Messe de Minut” (Weihnachts- oder Mitternachtsmette) und danach gibt es zu Hause oder in einem Restaurant das Réveillon, das dann auch mal ein paar Stunden dauern kann.
Jetzt kommt allerdings der Teil, der sich von uns unterscheidet: Geschenke gibt es gelegentlich unter den Erwachsenen. Das eigentliche Auspacken gibt es dann erst am 25. Dezember mit den Geschenken für die Kinder unter dem sapin de Noël. Am nächsten Tag geht es dann allerdings wieder in die Arbeit, weil in Frankreich nur der 25. Dezember ein Weihnachtsfeiertag ist.
Eines muss ich allerdings noch erwähnen: da das Weihnachtsfest in Deutschland und Frankreich sehr ähnlich ist, gibt es bei den Franzosen natürlich auch eine Krippe. In Paris steht sogar eine der größten Weihnachtskrippen weltweit.

Brauch #7 Japan

Jetzt mal einen eher ungewöhnlichen Brauch. In Japan ist das Weihnachtsfest jetzt nicht so super prachtvoll, dafür haben die Japaner seit ein paar Jahren eine neue Tradition. Ob man die jetzt toll findet oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Dort gibt es am Heiligabend ein Festmahl von Kentucky Fried Chicken. 

Du wirst dich jetzt vermutlich fragen “Warum?”. Angeblich ging ein Amerikaner einmal in einen KFC in Japan und weil er nirgends einen Truthahn fand, kaufte er frittiertes Hähnchen. KFC hat sich 1974 dann davon inspirieren lassen und startete eine Werbekampagne mit dem Namen “Kurisumasu ni wa kentakki!”, zu Deutsch “Kentucky an Weihnachten”. Passend dazu wurden damals dann alle Filialen weihnachtlich dekoriert und Weihnachtsmenüs angeboten. Somit halten Japaner diese Menüs für ein typisches Weihnachtsessen.

Brauch #8 Australien

Bei dem letzten Brauch war ich sehr neugierig. Australien. Wie feiert man dort das Fest der Liebe? Nur weil es dort warm ist und keinen Schnee hat, heißt das ja nicht gleich, dass deswegen Weihnachten nicht gefeiert wird. Richtig?

Die Australier scheinen Weihnachtsdeko wirklich sehr zu lieben, als müssten sie den Schnee durch Deko ersetzen. 😉 In den Tagen vor Weihnachten wird in den Shopping Centern schöne Weihnachtsmusik gespielt, damit man sich auf die schönste Zeit im Jahr richtig einstellen kann. In und an den Häusern wird Lichterschmuck angebracht, bei dem schon so mancher Wettkampf um die schönste Beleuchtung stattgefunden hat. Im Haus gibt es dann natürlich auch einen Weihnachtsbaum und andere Dekoration. Allerdings, wie ihr euch bestimmt schon denken könnt, ist der Weihnachtsbaum keine echte Tanne, sondern ein Plastikbaum, der jedes Jahr erneut aufgestellt wird.

In Australien wird kein Nikolaus und Advent wie bei uns gefeiert. Stattdessen gibt es dort Santa Claus wie auch in England. Allerdings kommt der nicht am Heiligabend (“Christmas Eve”), da steht nämlich, wie auch in Frankreich, das traditionelle Essen im Kreise der Familie im Mittelpunkt. Das traditionelle Festessen in  Australien besteht meist aus Truthahn, roasted Ham, vielen Salaten und Gemüse. Der typisch britische Plum Pudding rundet den Weihnachtsschmaus als Dessert ab. Aber auch hier gibt es natürlich Unterschiede. Wenn es z.B. über 40°C hat, gibt es gerne auch mal leichtere Gerichte.
Am “Christmas Day”, also dem 1. Weihnachtsfeiertag, werden dann früh die Geschenke ausgepackt und Mittags gehen vielen Paare und Familien gemütlich essen oder treffen sich am Strand zum Weihnachts-BBQ.
Am 2. Weihnachtstag, dem “Boxing Day”, beginnt der große Sale. Die Haupt-Urlaubszeit beginnt, die Geschäfte sind geöffnet und es wird fleißig geshoppt.

Mein Schlusswort

Nun, das waren jetzt 8 Weihnachtsbräuche die ich teils echt verblüffend fand, teils aber auch sehr schön. Welches Land schockiert dich am meisten oder welches Fest hat dir am besten gefallen? Schreib es doch in den Kommentaren. Ich würde mich freuen.

Und jetzt wünsch ich dir ein schönes Nikolausfest!
Deine Kathi