„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist kein blödes Krebsbuch, es ist ein Buch über Jugendliche, die Krebs haben, und trotzdem genauso wie andere lieben, leiden, wünschen und träumen. Es passieren keine Wunder, es wird keine Stiftung gegründet oder ein tieferer Sinn in der Krankheit entdeckt, und doch finden Hazel und Augustus ein kleines Stück Ewigkeit, ihr ganz persönliches Glück, auch wenn es nur für einen kurzen Moment währt.
Wie der Autor John Green Mitte September 2012 auf einer Lesung im Literaturhaus Frankfurt a. M. verriet, kam er beim Schreiben dieses Buches an ein Weichenstellproblem. Der Zug, seine Geschichte, war auf voller Fahrt, doch die Richtung musste bestimmt, die Weiche irgendwann gestellt werden. Egal, für welche Seite er sich entscheiden würde, beide Gleise würden Schmerz mit sich bringen, lieb gewonnene Figuren sterben. Und so weiß auch der Leser, dass das Glück der beiden Hauptfiguren nicht ewig halten kann, und die Realität kommt nach komischen und traumhaften Sequenzen schlussendlich zum Vorschein.
Der 17-jährige Augustus begleitet seinen Freund Isaac auf das Treffen einer Selbsthilfegruppe krebskranker Jugendlicher. Er hatte ein Osteosarkom und seit der Beinamputation eine gute Heilungschance. Sein Umgang mit Menschen ist das komplette Gegenteil zu Hazels Rückzug, er geht direkt auf sie zu und sagt ihr, wie schön er sie findet. Er möchte sich nicht mehr die einfachen Freuden des Lebens aufgrund falscher Scheu versagen, dafür hält er die Zeit für zu kostbar. Neben den beiden Hauptfiguren gibt es noch einige interessante Figuren, wie Augustus Freund Isaac, der wegen des Krebses sein Augenlicht und auch seine Freundin verliert, die Eltern von Hazel und Augustus, die komplett unterschiedlich mit der Krankheit ihrer Kinder umgehen, und den einsiedlerischen und neurotischen Autor Peter Van Houten, der mit seiner einfühlsamen Assistentin Lidewij in Amsterdam lebt. Alle sind sie dreidimensional und nachfühlbar, alle zeigen Emotionen, die sowohl nachvollziehbar als auch authentisch sind.
Mehr über den Autor kann man auf folgenden Seiten erfahren: Page 2
In diesem Blog werde ich euch etwas über die Hauptfiguren Hazel Grace Lancester und Augustus Warters erzählen. Hazel ist ein 16-Jähriges Mädchen, welches ursprünglich an Schilddrüsenkrebs erkrankt war, und nun umfängliche und hartnäckige Metestasen in der Lunge hat. Hazel legt nicht so viel Wert au ihr aussehen, wie im Buch mehrmals klar gemacht wird: „Die alten Jeans, die ich trug, waren mal eng geswesen, aber jetzt flatterten sie an den falschen Stellen, und die Band auf meinem gelben T-Shirt fand ich schon lange nicht mehr gut. Und meine Haare: Ich hatte diesen Bubikopf, den man trägt, wenn man vorher eine Glatze hatte, und hatte mir nicht mal die Mühe gemacht, mich zu bürsten. Dazu kamen die grotesk aufgeblasenen Hamsterbacken, noch so eine Nebenwirkung der Behandlung. Ich sah aus wie ein normal gebauter Mensch mit einem Luftballon auf dem Kopf.“ Vom Charakter her ist Hazel sehr pessimistisch: „Doch in Wirklichkeit sind Depressionen keine Nebenwirkung von Krebs. Depressionen sind Nebenwirkungen des Sterbens.“ Im Buch redet Hazel sehr viel über den Tod und dessen Nebenwirkungen. Ausserdem ist Hazel eine Leseratte. Ihr grösster Wunsch ist es, das Ende ihres Lieblingsbuches, welches sie dutzende Male gelesen hat, zu erfahren. Augustus Waters welcher 17 Jahre alt war, sah nach der Beschreibung vom Hazel wie folgt aus: „Er war gross und schlaksig. Sein Haar war kastanienbraun, glatt und kurz. Seine Stimme war tief und rau und zum Umfallen sexy.“ Augustus war vor anderthalb Jahren an Osteosarkoms erkrankt. Auf die Frage wie es ihm heute ginge antwortete er optimistisch: „Oh, mir geht es toll.“ Seine grösste Angst ist es nach dem Tod vergessen zu werden. „Ich fürchte das Vergessen wie der sprichwörtlich Blinde, die Dunkelheit fürchtet.“ Im grossen und ganzen macht Gus einen coolen, optimistischen Eindruck auf mich. |