Bin immer müde egal wie lange ich schlafe?

Wer kennt das nicht: Müde, müde, dauernd müde! Nicht nur morgens oder abends, sondern auch tagsüber fallen viele Menschen in ein echtes Leistungsloch. Und nicht immer ist zu wenig Schlaf der Grund für die Müdigkeit, teilweise steckt auch eine Mangelerscheinung oder sogar eine Krankheit hinter der permanenten Trägheit. Wir zeigen die zehn häufigsten Gründe für Ermüdungserscheinungen: Fünf davon erfahren Sie im Video und die anderen fünf folgen im Text.

Grundsätzlich benötigt jeder Mensch eine ausreichende Portion Schlaf. Wie viel das sein muss, ist unterschiedlich. Die einen kommen locker mit fünf Stunden aus, andere benötigen neun Stunden Schlaf, um über den Tag zu kommen. Die meisten Menschen brauchen zwischen sechs und acht Stunden Schlaf. Fällt dieser zu knapp aus, tritt früher oder später Erschöpfung auf und kann dazu führen, dass man ständig müde ist. In diesem Fall kann ein kurzes Nickerchen Wunder wirken.

Problematischer wird es, wenn Sie trotz viel Schlaf tagsüber ständig müde sind. Dann ist die Ursache woanders zu suchen. Denn ständige Müdigkeit kann ein Symptom für verschiedene Krankheiten sein. In der Regel treten neben der Müdigkeit auch andere Symptome auf, die dann einen Gang zum Arzt erforderlich machen.

Bin immer müde egal wie lange ich schlafe?

Flüssigkeitsmangel: 2-3 Liter am Tag wirken Wunder.

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Neben Flüssigkeitsmangel, Vitaminmangel und Bewegungsmangel können falsche Hoffnung in die Wirkung von Kaffee sowie psychische Faktoren ein Grund für Müdigkeit sein. Mehr dazu erfahren Sie oben im Video.

Weitere fünf Ursachen von ständiger Müdigkeit sind:

Auch Eisenmangel führt zu Müdigkeit. Besonders Frauen leiden darunter. Eisen ist wichtig für die Hämoglobin-Bildung, der den Sauerstoff durch den Körper transportiert. Geht der Transport nicht schnell genug vonstatten, bremst der Körper ab und Sie fühlen sich ständig müde. Bestimmte Präparate aus der Apotheke oder dem Netz können dagegen helfen. Lassen Sie sich vorher von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

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Jugendliche sind häufig müde.

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Bei Kindern und Jugendlichen sorgen das Wachstum und die Pubertät für Müdigkeit. Während einer körperlichen Entwicklungsphase haben Kinder nicht nur Wachstumsschmerzen, sie sind auch ständig müde. Wenn Ihr halbwüchsiger Sohn also mal wieder einen Mittagsschlaf macht anstatt Hausaufgaben: Nehmen Sie's ihm nicht übel. Und wenn Ihre Tochter ihre Periode hat, haben Sie Nachsicht mit ihr.

Bin immer müde egal wie lange ich schlafe?

Schlechte Luft und Dunkelheit machen müde.

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Umweltfaktoren machen ebenfalls müde. Viel zu trockene Luft oder der längere Aufenthalt in schlecht gelüfteten Räumen kann ganz schön schlapp machen - Stoßlüften kann hier bereits eine große Hilfe sein, aber auch Luftbefeuchter* 🛒 sind praktisch. Vor allem in der dunklen Winterzeit haben viele Menschen Probleme mit ständiger Müdigkeit, da der Lichtmangel dafür sorgt, dass unser Körper vermehrt Melatonin - das Schlafhormon - ausschüttet. Tageslicht-Lampen können in dem Fall helfen.

Was Sie gegen ein trockenes Raumklima tun können, erfahren Sie in unserem Artikel "4 Tipps gegen ein trockenes Raumklima".

​Akute und chronische innere Erkrankungen gehen mit Müdigkeit einher. Oft ist die Müdigkeit ein Vorbote für einen Infekt. Nicht selten bricht nach ein paar müden Tagen eine Erkältung oder sogar eine Grippe aus. Aber auch Stoffwechselkrankheiten wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion kann die Ursache sein, warum Sie ständig müde sind. Allerdings kann auch eine schwere Krankheit wie Krebs hinter der Müdigkeit stecken.

In seltenen Fällen leiden Menschen jeden Alters unter dem Chronischen Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (CFS). Bei den Betroffenen sorgen bereits geringste körperliche oder geistige Aktivitäten für einen langanhaltenden Erschöpfungszustand. Weil das Krankheitsbild sehr komplex ist, kann es lange dauern, bis eine entsprechende Diagnose erfolgt. Im schlimmsten Fall können Betroffene zu Pflegefällen werden.

Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum ständig müde fühlen, ist ein Gang zum Arzt unumgänglich. Gerade weil hinter der körperlichen und geistigen Erschöpfung auch ernstzunehmende Krankheiten stecken können. Hier werden Sie auf mögliche Vitaminmängel, Stoffwechselkrankheiten und andere mögliche Ursachen für die Müdigkeit untersucht. Daraufhin kann Ihr Arzt eine geeignete Therapie einleiten, die Ihnen im Idealfall schon bald wieder Ihren alten Elan zurückgeben wird.

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Im Grunde ist Müdigkeit ein natürlicher Zustand, mit dem uns unser Körper zeigt, dass ihm etwas fehlt. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um Schlaf, aber auch ein Mangel an Sauerstoff, bestimmten Nährstoffen oder Bewegung kann uns schläfrig machen. Manchmal fühlen wir uns auch müde, weil unser Körper sich beispielsweise gegen einen Infekt wehrt und viel Energie braucht, um seine Abwehrkräfte zu mobilisieren. Auch dann zeigt uns Müdigkeit, dass es uns an etwas fehlt – nämlich Ruhe und Gesundheit. 

Normalerweise folgt unser Körper mit Wachsein, Müdigkeit und Schlaf einer inneren Uhr, dem sogenannten zirkadianen Rhythmus. Entsprechend dieses Taktgebers produziert unser Gehirn bestimmte Stoffe, die uns entweder aktivieren oder müde machen. Dazu gehört beispielsweise das Schlafhormon Adenosin, das einen Schlafdruck erzeugt und zu Müdigkeit führt. Das heißt, je länger wir wach sind, desto mehr Adenosin sammelt sich an und der Drang zu schlafen, wird immer größer. Schlafen wir dann, baut unser Körper das Adenosin wieder ab und wir stehen am nächsten Morgen bestenfalls ausgeruht auf. 

Müdigkeit zeigt sich von außen oft durch Gähnen. Dabei ist noch gar nicht genau geklärt, warum wir überhaupt gähnen. Fest steht nur, dass unsere Sauerstoffversorgung keine Rolle spielt. Aktuelle Studien lassen eher vermuten, dass wir versuchen, uns mit Gähnen wachzuhalten oder auch unsere Körpertemperatur zu regeln.

Ursachen für Müdigkeit 

Meistens wissen wir, warum wir müde sind: Es fehlt uns an Schlaf. Dabei spielt neben der Dauer auch die Qualität unseres Schlafs eine wichtige Rolle. So kommen wir beispielsweise am nächsten Tag deshalb nicht richtig in die Gänge, weil wir wenig oder sehr unruhig geschlafen haben. Bei Schlafmangel kann nämlich nicht ausreichend Adenosin abgebaut werden und wir stehen quasi am nächsten Tag noch unter Schlafdruck. 

Darüber hinaus kann unsere innere Uhr auch durch unseren Lebensstil oder die berufliche und private Situation kurzzeitig aus dem Takt geraten. So können wir uns müde fühlen, weil wir intensiv gearbeitet und unserem Körper dadurch viel Energie abverlangt haben. Oder wir haben uns zu wenig bewegt, zu lange in einem schlecht belüfteten Raum gesessen, zu wenig getrunken oder zu viel (oder zu wenig) gegessen. All das kann dazu führen, dass wichtige Bereiche unseres Körpers nicht mehr gut funktionieren, weil sie nicht ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Wir spüren das dann unter anderem durch Müdigkeit. 

Anhaltend müde trotz Schlaf

Wenn wir uns trotz Schlaf immer müde fühlen, kann das unsere Lebensqualität auf vielen Ebenen beeinträchtigen. Tatsächlich gibt es viele Ursachen, die mit anhaltender Müdigkeit in Verbindung stehen können.

Psychische Ursachen 

Bestimmte psychische Erkrankungen können mit anhaltender Müdigkeit einhergehen. Dazu gehören vor allem Depressionen, bei denen eine gesteigerte Ermüdbarkeit auch zu den offiziellen Diagnosekriterien gehört. Hinzu kommen dann weitere Symptome wie Antriebslosigkeit, Interessenverlust und eine insgesamt niedergeschlagene Stimmung. Müdigkeit als Zustand, der uns herunterziehen und uns kraft- und lustlos machen kann, fügt sich somit gut ein in das Gesamtbild einer Depression. 

Auch Angststörungen können mit einer belastenden Müdigkeit einhergehen, welche die Folge anhaltender oder wiederholter Anspannungszustände sein kann. Zudem führen Essstörungen in der Regel dazu, dass Betroffene dauernd müde sind. Grund ist hier vor allem die extrem verminderte Aufnahme wichtiger Nährstoffe. 

Körperliche Ursachen 

Sich müde trotz genug Schlaf zu fühlen, kann auch Begleiter verschiedener körperlicher Erkrankungen sein. Allen voran gehören dazu Infekte, bei denen das Immunsystem viel Energie braucht, um seine Abwehrkräfte zu mobilisieren. Zudem können auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Diabetes mellitus sowie Fibromyalgie, ein niedriger Blutdruck (Hypotonie), Schlafapnoe oder eine Blutarmut (Anämie) zu anhaltender Müdigkeit führen. Mögliche Ursachen für letzteres kann ein Mangel wichtiger Nährstoffe wie Eisen, Vitamin B12, Vitamin D oder Folsäure sein. 

Darüber hinaus fühlen sich Menschen besonders im Frühjahr anhaltend müde trotz Schlaf. Grund für die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit ist die erhöhte Lichtintensität, durch die vermehrt Endorphine und andere Hormone ausgeschüttet werden. Das kann uns zwar aktiver, anfangs aber auch erschöpfter machen. Nach 2-4 Wochen sollte sich der Hormonspiegel jedoch eingependelt haben und die dauernde Müdigkeit lässt nach.

Anhaltende Müdigkeit trotz Schlaf kann auch eine vorübergehende oder dauerhafte Nebenwirkung einiger Medikamente sein. Dazu können beispielsweise Blutdrucksenker, Migränemedikamente, Antidepressiva oder auch Medikamente gegen Allergien (Antihistaminika) zählen.

Chronisches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (Fatigue) 

Eine Sonderrolle bei den körperlichen Ursachen nimmt das chronische Erschöpfungssyndrom (chronic fatigue syndrom, CFS) ein, bei dem eine anhaltende Müdigkeit das Hauptsymptom bildet. Die Ursachen für dieses komplexe Krankheitsbild sind noch nicht vollständig geklärt. Betroffene fühlen sich über Monate ständig erschöpft und müde. Begleitet wird dieser Zustand von Konzentrationsproblemen, diffusen Schmerzen und Schlafstörungen, die jedoch das Ausmaß der Müdigkeit nicht ausreichend erklären. 

Was tun, wenn du müde trotz Schlaf bist? 

„Normale”, kurzzeitige Müdigkeit vergeht in der Regel, sobald wir die zugrundeliegende Ursache behoben haben. Das kann bedeuten, sich zu bewegen, einen Mittagsschlaf zu halten, Kaffee zu trinken oder das Fenster zu öffnen, um Sauerstoff reinzulassen. Manchmal braucht es auch ein bisschen Zeit und längere Erholungspausen, um sich wieder fitter zu fühlen. Beispielsweise bei einem Infekt oder nach einer anstrengenden Sporteinheit. Bei anhaltender Müdigkeit reicht das aber oft nicht aus. 

Selbsthilfe bei anhaltender Müdigkeit 

Wenn du ständig müde trotz Schlaf bist, kannst du viel tun, um dich fit zu halten und der Müdigkeit entgegenzuwirken. Das kann bedeuten, dass du (wieder) mehr auf deine innere Uhr hörst und deinen Schlaf danach ausrichtest. Achte dabei auf Dinge, die dich wachhalten können, eine angenehme Schlafposition und auf eine gute Schlafhygiene. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf deinen Lebensstil. Auch hier gilt: Bewegst du dich ausreichend, trinkst du genug und ernährst dich ausgewogen, um deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen? Und zwar nicht nur in einem müden Moment, sondern ganz allgemein. Schaffe dir dabei eine gute Balance zwischen Aktivität und Erholung. Denn auch Stress und zu viel Sport können chronisch erschöpft und müde machen.

Den eigenen Lebensstil und Tagesablauf zu verändern, heißt auch oft, alte Gewohnheiten abzulegen und neue aufzubauen. Das ist nicht immer leicht und braucht Zeit. Wie du deine Gewohnheiten ändern kannst, zeigen wir dir auf unserem Blog.

Professionelle Unterstützung 

Im Gespräch mit deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin kannst du abklären, ob eine körperliche Ursache oder Medikamente hinter der ständigen Müdigkeit stecken. Entsprechend könnt ihr dann weitere Behandlungsschritte besprechen. Eventuell kann auch eine Überweisung in ein Schlaflabor Sinn machen, um die Schlafqualität zu untersuchen und Erkrankungen wie Schlafapnoe auszuschließen. 

Darüber hinaus kann eine Psychotherapie helfen, wenn eine psychische Erkrankung hinter der ständigen Müdigkeit steckt. Ob das der Fall ist, kannst du dann auch in gemeinsamen Gesprächen mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin klären. Welche Therapieformen es gibt und Antworten auf die Frage „Wie finde ich einen Psychotherapieplatz?” geben wir dir ebenfalls auf unserem Blog. 

Mit HelloBetter gegen Müdigkeit

Mit unserem Online-Schlafkurs gibt es darüber hinaus einen wissenschaftlich überprüften Online-Kurs, in dem du hilfreiche Tipps und Strategien an die Hand bekommst, mit denen du deinen Schlaf verbessern und anhaltender Müdigkeit entgegenwirken kannst. An diesem Kurs kannst du übrigens im Rahmen unserer Schlafstudie GET Sleep kostenfrei teilnehmen. Mehr Informationen dazu und die Möglichkeit, dich anzumelden, findest du bei ▷ GET Sleep.

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