Wer hat das weltberühmte Gemälde Das letzte Abendmahl?

Jesus sitzt auf dem Gemälde am Tisch in der Mitte. Links und rechts von ihm sind je sechs seiner Freunde zu sehen. Sie werden auch Jünger genannt. Während des Essens verkündet Jesus ihnen, er werde am nächsten Tag sterben. Denn einer der Jünger werde ihn an seine Mörder verraten. Die Jünger sind schockiert.

Die Geschichte von diesem Abendmahl steht in der Bibel. Und Christen erinnern sich am Gründonnerstag daran, also kurz vor Ostern. Gemalt hat den Moment der italienische Künstler Leonardo da Vinci. Sein Wandgemälde heißt „Das Abendmahl“. Es ist schon seit mehr als 500 Jahren in einer Kirche in der italienischen Stadt Mailand zu sehen und weltberühmt.

Jeder Jünger sieht anders aus

„Das Besondere an Leonardos Bild ist, dass er jeden Jünger am Tisch anders dargestellt hat“, erklärt Dagmar Korbacher. Sie ist Museumsdirektorin und kennt sich mit Kunst aus. „Jeder reagiert anders auf die Ankündigung von Jesus.“ Ein Jünger weist mit den Händen von sich, einer wirkt traurig und ein anderer empört. Wieder andere diskutieren heftig, wen Jesus wohl gemeint hat.

„Die feine Zeichnung des Gesichtsausdrucks führt dazu, dass man als Betrachter nachempfinden kann, wie es den Jüngern ergeht“, sagt Dagmar Korbacher. Das war auch das Ziel des Malers: Er wollte die Gefühle der Menschen sichtbar machen. Die Figuren wirken so sehr lebendig und echt.

Der Maler hat viele Zeichnungen angefertigt

„Bevor Leonardo das Bild gemalt hat, hat er erst ganz viele Zeichnungen von Menschen gemacht“, erzählt Dagmar Korbacher. Dabei studierte er den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung. Denn beides sagt viel über die Gefühle eines Menschen aus.

„Interessant ist, dass ein Jünger auf sich selbst weist“, erklärt Frau Korbacher. „Das zeigt, dass nicht einmal er selbst zu wissen scheint, ob er der Verräter ist.“ Die Botschaft, die Leonardo damit überbringt: Jeder Mensch könnte zu so einer Tat in der Lage sein.

Judas ist der Verräter

Aus diesem Grund erkennt man auch nicht sofort, wer auf dem Bild Judas ist. So heißt der Jünger, der Jesus am nächsten Tag verraten wird und dafür Geld bekommt. Leonardo gibt nur einen kleinen Hinweis: Ein Jünger hält ein Geldsäckchen in der Hand. Andere Maler haben das anders gezeigt. „Auf älteren Gemälden ist der Geldsack meist ganz groß gemalt. Oder man erkennt Judas an seiner gelben Kleidung oder daran, dass er am weitesten von Jesus weg sitzt“, erklärt die Expertin.

Judas weicht auf Leonardos Bild zwar zurück. Er wirkt jedoch nicht erschrockener als die anderen. Leonardo zeigt damit: Einen Menschen, der Schlimmes im Sinn hat, erkennt man nicht auf den ersten Blick.

Text
dpa

Datum
10.02.2021

Nach Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Italien können Kunstfans in Mailand das weltberühmte Wandgemälde "Abendmahl" von Leonardo da Vinci wieder besuchen

Das Museo del Cenacolo Vinciano (Museum des Abendmahls von da Vinci), in dem das Bild aufbewahrt wird, öffne immer von Dienstag bis Freitag seine Pforten, wie das Museum mitteilte. Wegen der Pandemie waren Kulturstätten über Monate hinweg geschlossen. 

Da Vinci hatte das "Abendmahl" in den Jahren zwischen 1495 und 1498 gemalt. Das 4,6 auf 8,8 Meter große Bild zeigt die biblische Szene des letzten Abendmahls Jesu mit den Aposteln. Es hängt im Speisesaal des Klosters Santa Maria delle Grazie und gilt als eines der berühmtesten Gemälde auf der Welt.

Die Wiederöffnung ist möglich, weil das Gesundheitsministerium die norditalienische Region Lombardei, in der Mailand liegt, wieder in die Gelbe Zone mit den lockersten Corona-Regeln eingestuft hatte. Dem Corona-Notdekret der Regierung zufolge können dann unter anderem Museen wieder unter der Woche öffnen. An Wochenenden und Feiertagen müssen sie jedoch geschlossen bleiben. Auch der Mailänder Dom, ein weiteres Wahrzeichen, will in dieser Woche seine Terrasse wieder öffnen, von der Besucher einen weiten Blick über die Stadt haben.

Abendmahl Mailand (Ansicht auf dem Stadtplan)

Das Abendmahl in Mailand ist das berühmteste und meistkopierte Bild der Welt.

In den Jahren 1494-1498 schuf Leonardo da Vinci sein berühmtes Werk "Das Letzte Abendmahl", in dem Jesus verkündet, daß er von einem seiner Jünger verraten werden wird:

Das Abendmahl von Leonardo da Vinci in Mailand - Wandgemälde im Konvent der Dominikanerkirche S. Maria delle Grazie

Größe: 422 x 904 cm - Tempera und Öl auf Ziegelwand

"Doch seht, die Hand dessen, der mich ausliefern wird, ist mit meiner auf dem Tisch. Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird." Da begannen sie zu streiten untereinander, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun würde. (Lk 22,21-23)

Leonardo da Vinci, genialer Wissenschaftler und Künstler, hat der Menschheit mit dem Letzen Abendmahl ein rätselhaftes Werk hinterlassen, das Fragen unbeantwortet lässt und damit geheimnisvoll und wunderbar bleibt.

500 Jahre Leonardo da Vinci (Anchiano, 15. April 1452 – Amboise, 2. Mai 1519

Anlässlich des 500. Todesjahres von Leonardo da Vinci wird das Jahr 2019 dem Genie mit zahlreichen Veranstaltungen gewidmet.

Bereits beginnend ab dem 13.  Oktober 2018 ist als ein erster Höhepunkt die private Sammlung der König Elisabeth II mit den originalen Skizzen Leonardos, der er und seine Schüler zum Abendmahl anfertigten, im Refektorium der Kirche Santa Maria delle Grazie zu bewundern.

Unterhalb des Letzten Abendmahls werden zehn originale Vorbereitungsskizzen aus der königlichen Sammlung des Windsor Castle zu sehen sein. Sieben Vorbereitungsblätter stammen von Leonardo Da Vinci selbst und drei Zeichnungen von seinen Schülern Cesare da Sesto und Francesco Melzi.

Die Skizzen sind eine Leihgabe für 3 Monate, danach gehen sie an den Windsor Palast zurück. Um die Skizzen, die Leonardo akribisch für sein Meisterwerk angefertigt hat, in Ruhe studieren zu können, wird die Besichtigungszeit auf 20 verlängert.

Unsere Empfehlung: Bestellen Sie die Tickets zu einer Tour mit dem Letzten Abendmahl rechtzeitig vor Ihrer Abreise online. So vermeiden Sie, dass alle Touren ausgebucht sind und sparen vor Ort viel Zeit bei der Orientierung.

Insbesondere Führungen, die die Besichtigung des letzten Abendmahls enthalten, sind in den Hauptreisemonaten (März, April, Mai, Juni, September, Oktober) schon sehr früh ausgebucht.

Fragen zum Letzten Abendmahl

Wo befindet sich das Letzte Abendmahl?

Das Waldgemälde von Leonardo da Vinci befindet sich im Speisesaal des Dominikanerklosters der Kirche Santa Maria delle Grazie, Corso Magenta, Milano.

Muss man Tickets für das Letzte Abendmahl vorbestellen?

Unbedingt! Wenn man an die Kasse kommt, trifft man auf ein Schild: Für die beiden kommenden Wochen ist alles ausverkauft.

Was kosten Eintrittskarten für das Letzte Abendmahl?

Obwohl am Eingang zum Letzten Abendmahl ein Preis von € 10 ausgezeichnet wird, bekommt man keine Karten für diesen Preis. Es wird obligatorisch eine Vorverkaufsgebühr verlangt und zusätzlich eine Reservierungsgebühr. Milano24ore ist kein Ticketbüro und verkauft keine Einzeltickets. Wir bieten individuell organisierte Führungen auf Anforderung an. Der Preis richtet sich nach der Teilnehmerzahl. Jede Führung wird exklusiv organisiert.


 

Ohne Reservierung kein Eintritt!

Das Abendmahl von Leonardo befindet sich im Speisesaal des Dominikanerklosters der Kirche S. Maria delle Grazie, Corso Magenta, Milano Italien. Der Einlass zu diesem Meisterwerk ist links neben der Kirche und streng reglementiert. Es müssen mehrere Sicherheitsschleusen passiert werden.
Täglich besichtigen über tausend Besucher das stets ausgebuchte Meisterwerk im klimatisierten Refektorium.

Piazza Santa Maria delle Grazie, 2

Geöffnet Dienstag bis Sonntag 8:15 Uhr bis 18:45 Uhr (letzter Durchgang)

Geschlossen Montags und an den Feiertagen:  1. Januar, 1. Mai, 25. Dezember.

Das Letzte Abendmahl (Ansicht auf dem Stadtplan)

Um das Letzte Abendmahl zu besichtigen, müssen Sie zur Piazza Santa Maria delle Grazie gehen:

  • Mit der Metro / U-Bahn Linie 1 (rote Linie) oder Linie 2 (grüne Linie).  Von der U-Bahn Haltestelle Cadorna sind es nur wenige Gehminuten
  • Straßenbahn Nr.16
  • Tram Nr. 18. (Haltestelle Corso Magenta-Santa Maria delle Grazie)

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