Wie lange hält eine booster impfung

Die 7-Tage-Inzidenzen schnellen in ganz Deutschland in die Höhe und viele machen sich Sorgen um ihren Impfschutz gegen das Coronavirus, gerade, wenn die letzte Impfung schon einige Monate zurückliegt. Wir erklären, wer eine Booster-Impfung in Erwägung ziehen sollte, wer sie durchführt und welche Impfstoffe bei der Auffrischimpfung zum Einsatz kommen.

Wie lange hält der Impfschutz gegen Corona?

Wie lange der Impfschutz anhält, ist nicht genau bekannt. Man weiß aber, dass sich der durch die Impfung erreichte Immunschutz nach einigen Monaten langsam abbaut. Die Booster-Impfung soll den Schutz der sich abbauenden Grundimmunisierung auffangen und die Schutzwirkung gegen die Omikron-Variante des Coronavirus verbessern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zwischen der Grundimmunisierung und dem Booster einen Impfabstand von drei Monaten. Für bestimmte Personengruppen wird weiterhin eine zweite Boosterimpfung empfohlen. 

Mit der Omikron-Variante haben die Booster-Impfungen noch einmal an Bedeutung gewonnen: Das Robert-Koch Institut hat seine Risikobewertung verschärft. Für Ungeimpfte sei das Risiko einer Ansteckung sehr hoch, für zweifach Geimpfte hoch. Wer die Booster-Impfung erhalten hat, hat ein moderates Risiko, sich anzustecken. 

Wer erhält eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus? 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zwischen ein bis zwei Boosterimpfungen. Zumindest eine Booster-Impfung wird für alle Personen ab 12 Jahren empfohlen. Zwischen 5 Jahren und 12 Jahren ist eine Boosterimpfung laut STIKO nur in besonderen Fällen erforderlich.

Wer braucht eine vierte Impfung?

Nach der ersten Boosterimpfung ist entsprechend der STIKO eine zweite Boosterimpfung empfehlenswert für

  • Menschen ab 70 Jahren,
  • bei einer Immunschwäche ab 5 Jahren und
  • für Betreute und Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

Personen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.

Wer jünger ist und kein Risiko eingehen möchte, sich anzustecken und an Long-COVID zu erkranken, sollte mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt besprechen, ob eine vierte Impfung über die Empfehlung der STIKO hinaus sinnvoll sein könnte.

Sonderfall Johnson

Personen, die eine einmalige Impfung mit dem Vektor-Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson erhalten haben, wird eine zusätzliche Impfung mit einem mRNA-Impfstoff sowie ein bis zwei Auffrischimpfungen empfohlen.

Ab wann ist die dritte oder vierte Impfung notwendig?

Die erste Auffrischimpfung (Booster-Impfung) kann entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in der Regel nach mindestens 3 Monaten nach der letzten Impfung vorgenommen werden.

Die zweite Boosterimpfung sollte ebenfalls frühestens nach 3 Monaten und für Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen nach frühestens 6 Monaten durchgeführt werden. 

Warum gibt es eine zweite Auffrischimpfung bzw. vierte Impfung gegen Corona?

Eine Empfehlung für eine zweite Booster-Impfung und damit vierte Corona-Impfung hat die Ständige Impfkommission (STIKO) Anfang Februar 2022 ausgesprochen. Die STIKO hat ihre Empfehlungen angepasst, weil der Schutz nach der ersten Auffrischimpfung gegen die Omikron-Variante innerhalb weniger Monate abnimmt. Da sich bereits ein Impfstoff, der sich gezielt insbesondere gegen die Omikron-Variante richtet, in der Entwicklung befindet, ist es auch denkbar, dass zukünftig dieser Impfstoff für das Boostern empfohlen und verwendet wird.

Darf man sich unter 18 boostern lassen?

Zumindest eine Booster-Impfung wird für alle Personen ab 12 Jahren empfohlen.

Corona-Hotline: Bei allen Fragen zum Coronavirus und zur Booster-Impfung sind unsere Beraterinnen und Berater rund um die Uhr unter 0800 84 84 111 für Sie da. Mehr Infos zur Corona-Hotline und dem Teledoktor finden Sie hier.

Wie erfahre ich, ob eine Auffrischimpfung für mich in Frage kommt?

Ob, wann und wie viele kostenlose Auffrischimpfung für Sie oder Ihre Familienangehörigen sinnvoll sind, besprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Übrigens informiert auch die Corona Warn-App die Nutzerinnen und Nutzer über mögliche Booster-Impfungen.

Service für Barmer-Versicherte: Der Barmer Impfplaner im Gesundheitsmanager informiert die Nutzerinnen und Nutzer, wenn es Zeit für eine Auffrischimpfung ist.

Sie haben Ihren Schutz gegen Corona  schon mit einer dritten Impfung aufgefrischt? Dann erhalten Sie über das Barmer Bonusprogramm einen Sofort-Bonus von 9 Euro: Laden Sie hierfür einfach den Nachweis der Booster-Impfung in Ihrer Barmer-App unter Bonus hoch.

Wo erhalte ich die Auffrischimpfung gegen COVID-19?

Geimpft werden kann zum Beispiel in der Arztpraxis, durch einen Betriebsarzt, in Impfstationen, durch mobile Impfteams und auch in einigen Apotheken. In vielen Städten haben auch wieder die Impfzentren geöffnet oder es werden Impfaktionen an zentralen Plätzen angeboten. Wenn Sie eine Arztpraxis besuchen, können Sie einfach wie gewohnt einen Termin direkt in der Praxis vereinbaren. Wenn Sie sich in der Apotheke impfen lassen möchten, empfiehlt es sich, sich zuvor zu informieren, ob die Apotheke diese Leistung anbietet. Impfstationen bieten oft eine Impfung ohne Termin an. Welche Angebote sich in ihrer Nähe befinden erfahren Sie auf den Internetseiten der Bundesländer oder unter der Rufnummer 116117.

Welche Impfstoffe werden für die Auffrischimpfung verwendet?

Die Auffrischimpfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff, auch dann, wenn die Grundimmunisierung mit einem Vektor-Impfstoff erfolgte. Für Kinder werden in der Dosierung angepasste Impfstoffe eingesetzt. mRNA-Impfstoffe sind Comirnaty von BioNTech/Pfizer und Spikevax® von Moderna. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Personen unter 30 Jahren, nur mit Comirnaty® zu boostern. Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen treten bei jungen Menschen unter 30 Jahren häufiger bei Anwendung von Spikevax® als bei Comirnaty® auf. Die Nebenwirkung ist zwar selten, kann aber im sehr seltenen Einzelfall und in Verbindung mit Vorerkrankungen tödlich verlaufen. Bei Menschen über 30 Jahren trat diese Nebenwirkung bei Spikevax® im gleich niedrigen Verhältnis wie bei Comirnaty®-Registered Trade Mark auf. Ab 30 ist daher auch ein Boostern mit Spikevax® möglich. Bei Spikevax® ist dabei nur die halbe Dosis wie bei der Grundimmunisierung notwendig.

Welche Nebenwirkungen hat die Booster-Impfung?

Die erste Booster-Impfung zeigt vergleichbare Nebenwirkungen wie bei der zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Fieber. Die Datenlage für die zweite Boosterimpfung ist noch begrenzt. Man geht aber davon aus, dass die Nebenwirkungen vergleichbar sind mit denen der ersten Auffrischimpfung.

Gut geschützt: Grippeimpfung und Booster-Impfung
Die Barmer bietet eine kostenfreie Grippeimpfung als Satzungsleistung an. Ob die tägliche Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, der berufliche Kontakt mit vielen Kunden oder die Pflege von Familienangehörigen – es gibt viele Situationen im Leben, die für eine Grippeimpfung sprechen. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung, wenn Sie sich und Ihre Kinder impfen lassen möchten. Die Grippeimpfung kann parallel zu einer Schutzimpfung gegen COVID-19 stattfinden – ein Abstand zwischen beiden Impfungen ist nicht notwendig. 

Zusätzlich bietet Ihnen die Barmer eine regelmäßige Auffrischimpfung gegen Keuchhusten an. So sind Sie auch gegen diese Atemwegserkrankung gut geschützt.

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Das Bundesministerium für Gesundheit fasst auf seiner Internetseite „Zusammen gegen Corona“ alle wichtigen Informationen zur Auffrischimpfung zusammen.