Welcher berühmte deutsche brachte die tradition des weihnachtsbaums nach england

Welcher berühmte deutsche brachte die tradition des weihnachtsbaums nach england
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Du glaubst, Weihnachten ist überall gleich? Weit gefehlt! Weihnachten in Großbritannien hat andere Traditionen und dort feiern sie das Fest der Liebe entsprechend anders als in Deutschland. Wir erklären dir die Unterschiede!

Christmas Eve

Weihnachten in Großbritannien ist der 24. Dezember, Heiligabend, weniger bedeutend als der erste (Christmas Day) und zweite Weihnachtsfeiertag (Boxing Day).

An Heiligabend hängen die Kinder Socken an den Kamin, die der Legende nach der Weihnachtsmann über Nacht befüllt. Die Erzählung besagt, Santa Claus stelle zusammen mit seinen Elfen Spielzeuge in Grönland her und liefere sie am Weihnachtsabend aus.

Seinen Schlitten ziehen neun Rentiere, von denen Rudolph mit der roten Nase das bekannteste ist. Für sie liegen in den Wohnzimmern zur Stärkung teilweise Möhren aus. Santa Claus bekommt Milch (oder Sherry) und süßes Gebäck.

Christmas Day

Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages packen die Kinder die Geschenke aus. Anschließend frühstückt die Familie zusammen und geht in den Gottesdienst.

Das große Weihnachtsessen gibt es am Nachmittag. Gegen Abend hält die Queen ihre Weihnachtsrede im Fernsehen, die sich die meisten Briten ansehen. Da das britische Königshaus mittlerweile einen Kanal auf Youtube besitzt, können Interessierte die Rede international ein wenig zeitversetzt verfolgen.

Boxing Day

Der zweite Weihnachtsfeiertag ist traditionell der Tag, um Freunde und Angestellte zu beschenken. Die Sitte geht auf das Mittelalter zurück. Damals leerten die Priester die Opferstöcke der Kirche und verteilten das Geld an die Bedürftigen.

Später entstand der Brauch, dass wohlhabende Menschen die Überbleibsel ihrer Feste sammelten und in Boxen packten, die sie an ihre Angestellten verteilten. Daher kommt der Name Boxing Day am zweiten Tag an Weihnachten in Großbritannien.

Christmas dinner

Das Weihnachtsessen beginnt für die Briten am Morgen mit Garnelen und geräuchertem Lachs. Am Nachmittag folgt der Hauptgang. Er besteht, ähnlich wie in Deutschland, aus Gans oder Truthahn. In früheren Zeiten servierten die Briten die Tiere in Haut und Federn eingewickelt.

Nach dem Festessen folgt der Plumpudding. Der auch figgy pudding genannte Nachtisch ist weniger süß, enthält viel Trockenobst, Nüsse, Gewürze und Fett. Zusätzlich tränken die Briten den Pudding in den meisten Fällen in Alkohol (zum Beispiel mit Brandy).

Beim Verzehr des Puddings werden Wünsche formuliert. Jeder Esser hat einen Wunsch frei. Im Pudding befindet sich traditionell eine Münze, weshalb er vorsichtig verspeist wird. Der Wunsch desjenigen, dessen Pudding das Geldstück enthält (und der es hoffentlich nicht schluckt), geht in Erfüllung.

Christmas tree

Sich einen Tannenbaum in die Stube zu stellen ist in Großbritannien kein alter Brauch. Erst im 19. Jahrhundert kam der Weihnachtsbaum aus Deutschland auf die Insel. Prinz Albert, der Ehemann der britischen Königin Victoria, brachte die Tradition aus seinem Heimatland mit.

Mistletoe

Der Mistelzweig soll magische Fähigkeiten besitzen. Viel bekannter ist die Tradition, sich unter dem Mistelzweig zu küssen. Der Kuss steht nicht zwangsläufig für eine romantische Beziehung der beiden Küssenden. Er kann ebenso eine lange Freundschaft und Wohlwollen bedeuten.

Zum Küssen unter dem Mistelzweig gehört eine Besonderheit: Nach jedem Kuss pflücken die Protagonisten eine Beere des Zweigs. Sind keine Beeren mehr da, ist das Küssen beendet.

Christmas crackers

Christmas crackers sind bunte Knallbonbons, die kleine Überraschungen enthalten. Die Briten öffnen die Bonbons, indem sie im Kreis sitzend jeweils mit der linken Hand an einem Bonbon ziehen. Mit der rechten Hand halten sie das Bonbon des Sitznachbarn fest. Das Bonbon gibt eine kleine Papierkrone, ein kleines Geschenk und einen auf Papier geschriebenen Witz frei. Die kleinen Präsente sind Artikel wie Stifte, Notizblöcke oder Taschenspiegel.

Was hältst du von den britischen Traditionen? Welche hättest du gern in Deutschland?

Welcher berühmte deutsche brachte die tradition des weihnachtsbaums nach england

Stand: 24.12.2021 05:00 Uhr

Der Weihnachts- oder Christbaum ist das weltweit bekannteste Symbol des Weihnachtsfestes. Dabei ist der Brauch, einen geschmückten Nadelbaum aufzustellen - verglichen mit der über 2.000 Jahre zurückliegenden Geburt Christi - noch recht jung.

Wer den Weihnachtsbaum in der Geburtsgeschichte Jesu sucht, wird ihn dort nicht finden. Erst im 15. Jahrhundert wurden die ersten Christbäume aufgestellt. Martin Luther und andere Reformatoren erklärten ihn damals zum Weihnachtssymbol der Protestanten, dagegen gehörte die Krippe lange Zeit nur zur katholischen Weihnacht.

Ursprung des Weihnachtsbaums: War die Tanne eine Palme?

Auf der Suche nach den Ursprüngen der Weihnachtsbaum-Tradition wird man also weniger in der Bibel, sondern eher im Koran fündig: Maryam - Arabisch für Maria - wird von den Wehen überrascht und lehnt sich an einen Baum. Und dort, unter dem Schatten spendenden (Weihnachts)-Baum, kommt Isa - Arabisch für Jesus - zur Welt. Der Baum war allerdings eine Palme.

Weihnachtsbaum-Geschichte: Symbol heidnischen Ursprungs

Der uns heute geläufige Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung aber wahrscheinlich in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende holte man sich sogenannte Wintermaien ins Haus. Diese grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens, sollten Wintergeister vertreiben und versprachen Schutz und Fruchtbarkeit.

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Vom Paradies- zum Weihnachtsbaum

Im ausgehenden Mittelalter vermischte sich Heidnisches mit Christlichem. "Ab dem Mittelalter begann man in der Kirche damit, biblische Szenen darzustellen, um das ungebildete Volk zu unterrichten", so Simone und Claudia Paganini. Das Theologen-Ehepaar hat mit seinem Buch "Von wegen Heilige Nacht!" jüngst einen "großen Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte" veröffentlicht. "Beliebt war die Geschichte von Adam und Eva im Paradies. Für die Paradies-Geschichte brauchte man natürlich einen 'Paradiesbaum'. Dieser musste immergrün sein - es musste also ein Nadelbaum her", sagen sie. Als Frucht der Erkenntnis wiederum habe zunächst ein roter Apfel herhalten müssen: "Die Geburtsstunde des späteren Weihnachtsbaumes."

Der Weihnachtsbaum - eine christliche Erfindung?

Den grünen Baum mit dem Apfel nutzte man ursprünglich also nicht, um die Weihnachtsgeschichte zu erzählen - sondern die von Adam und Eva und der Schlange. Aus dem "Paradiesbaum" entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Verbindung zur Weihnachtsgeschichte - und kann daher als Urtypus des später mit goldenen Nüssen, Gebäck und Kugeln geschmückten Weihnachtsbaumes betrachtet werden. Die Paganinis kommen zu dem Schluss: Der Weihnachtsbaum ist eine christliche Erfindung. Vor allem aber religionsübergreifend ein Symbol der Hoffnung.

Eine erste Erwähnung findet ein geschmückter Baum übrigens im Zusammenhang mit einer Bäckerzunft Freiburgs im Jahr 1419. Eindeutig sind die Anfänge jedoch nicht: Das lettische Riga etwa feierte 2010 das 500. Jubiläum des geschmückten Weihnachtsbaumes.

Geschmückte Tannenbäume zuerst im Südwesten

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Zunächst bestand der Schmuck am Weihnachtsbaum aus Lebensmitteln.

Der Schritt von immergrünen Zweigen im Haus zum geschmückten Tannenbaum scheint zuerst in Südwestdeutschland gegangen worden zu sein. Einer Überlieferung aus dem Jahr 1535 zufolge wurde damals in Straßburg bereits mit Bäumen gehandelt. Verkauft wurden kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäume, die noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden. 1570 tauchte der Brauch auch im Norden auf: In den Zunfthäusern der Bremer Handwerker wurden mit Äpfeln, Nüssen und Datteln behängte Bäume aufgestellt. Kinder durften den schmackhaften Schmuck abnehmen und essen.

Verbreitung des Tannenbaums im 19. Jahrhundert

Ab 1730 wurden die Bäume auch erstmals mit Kerzen geschmückt. Die Lichterbäume standen aber zunächst nur in den Häusern evangelischer Familien. Konfessionsübergreifend eroberte der Tannenbaum die Wohnzimmer in der Zeit der Freiheitskriege gegen Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Baum wurde damals zum Sinnbild des Deutschtums und unabhängig von der Glaubensrichtung als Bestandteil des Weihnachtsfestes anerkannt.

Der Weihnachtsbaum erobert die Welt

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch - zuerst in den Städten, dann auf dem Land - zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland. Vorangetrieben durch die verwandtschaftlichen Verbindungen deutscher Adelsfamilien zu den Höfen im Ausland verbreitete sich der Weihnachtsbaum nach und nach in ganz Europa. Auswanderer und deutsche Soldaten, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpften, machten ihn im Laufe des 19. Jahrhunderts auch in der Neuen Welt populär. 1891 stand erstmals ein "Christmas Tree" vor dem Weißen Haus in Washington.

Die großen öffentlichen Tannenbäume

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Der riesige Weihnachtsbaum am Londoner Trafalgar Square stammt traditionell aus Norwegen.

Die Tradition eines weiteren berühmten Weihnachtsbaums hat ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg: Die Tanne, die jedes Jahr auf dem Trafalgar Square in London aufgestellt wird, kommt stets aus Norwegen. Sie soll an den gemeinsamen Kampf der beiden Länder gegen Nazi-Deutschland erinnern. Auch der Papst und die Stadt Rom lassen sich zur Weihnachtszeit von dem Glanz eines riesengroßen Baumes auf dem Petersplatz verzaubern. Traditionell stammt der Baum jedes Jahr aus einem anderen Land.

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Dieses Thema im Programm:

DAS! | 21.12.2020 | 18:45 Uhr

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Welcher berühmte deutsche brachte die Tradition des Weihnachtsbaums im 19 Jh nach England?

“ Als sich die englische Königin Viktoria 1840 mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha vermählte, kam der Weihnachtsbaum nach London.

Woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaums?

Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen. Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So haben die Germanen Tannenzweige zur Wintersonnenwende an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern platziert.

Wo schwimmt der größte Weihnachtsbaum Europas?

Diese großen öffentlichen Weihnachtsbäume sorgen für Furore Der Stahlriese wiegt über 540 Tonnen und schwimmt auf dem See Rodrigo-de-Freitas. Aus 2007 stammt ein ähnlich großer Baum, Bukarest hat ein Modell mit einer Höhe von 76 Metern aufgestellt.

Wo steht der größte natürliche Weihnachtsbaum der Welt?

Natürlich darf dann ein prächtiger Weihnachtsbaum nicht fehlen. Doch wo steht der größte? Das SZ-Magazin hat mal nachgemessen. Demnach strahlt der größte Weihnachtsbaum der Welt im italienischen Städtchen Gubbio im Apennin-Gebirge.