Jeder Windows-Rechner kommuniziert mit einem bunten Strauß interner und externer Zusatzhardware, die in der Regel von unterschiedlichsten Herstellern stammt. Das gilt für interne Komponenten wie die Grafikkarte oder das Chipset genauso wie für externe Hardware, etwa Drucker oder Scanner. Damit das Betriebssystem hier den Überblick behalten und alle Geräte richtig ansprechen kann, benötigt es sogenannte Gerätetreiber. Dabei handelt es sich um ein Softwaremodul, ein Programm oder eine ganze Suite von Tools, die auf der Treiber-Schnittstelle von Windows aufsetzen und dem Betriebssystem ermöglichen, sauber mit den Geräten zu kommunizieren. Insbesondere Gamer dürften schon anschaulich erlebt haben, dass eine verbesserte Treiber-Software zusätzliche Leistung aus der verbauten Hardware kitzelt. Besonders sichtbar wird das bei den Grafikkarten: die Aktualisierung eines Treibers führt hier oft zu besseren Bildraten oder auch besserer Bildqualität in 3D-Spielen. In der Regel führt ein neuer Treiber auch zu mehr Stabilität und umfangreicherer Unterstützung neuerer Software-Titel, Schnittstellen und Standards. Prinzipiell ist es also sinnvoll, die Treiber für alle Geräte des eigenen Systems immer aktuell zu halten. Bei ganz frisch veröffentlichten Treiberversionen, die nicht umfangreich genug getestet wurden, können aber auch unerwünschten Nebenwirkungen auftreten: die Systemstabilität verschlechtert sich, es kommt zu Abstürzen und Leistungseinbußen. Es ist daher ratsam, Treiber nicht sofort bei Erscheinen einer neuen Version zu aktualisieren – sondern stattdessen ein festes Updateintervall für das gesamte System festzulegen. Dann prüft man zum Beispiel alle zwei Monate, für welche Geräte es neue Treiber gibt. Ist in diesem Zeitraum ein problematischer Treiber erschienen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Probleme zwischenzeitzlich behoben wurden. Vorabversionen und experimentelle Beta-Varianten der Treiber sollte man im Sinne der Systemstabilität ignorieren. Das Problem dabei: Die manuelle Treiber-Aktualisierung ist lästig und kostet Zeit. Nicht nur muss man individuell nach möglichen neuen Treibern suchen, sondern in der Regel nach jeder Installation auch einen Neustart durchführen. Treiber-Updater bündeln und automatisieren diese Schritte, indem sie selbstständig die Hardware prüfen, Treiber-Updates überwachen und gegebenenfalls regelmäßig auf neue Gerätetreiber hinweisen. Zudem können sie diese auch direkt auf einen Rutsch aktualisieren. Kurzum: Entsprechende Programme können den Alltag mit einem Windows-Rechner deutlich erleichtern. Grundsätzlich funktionieren alle Treiber-Updater nach dem gleichen Prinzip: Sie analysieren das PC-System, prüfen die verbaute Hardware und die Version aktiver Treiber. Dann gleichen sie diese Informationen mit einer (lokal oder online verfügbaren) Datenbank ab, in der die neusten Treiberversionen samt Downloadpfad hinterlegt sind. Anschließend bieten sie dem Anwender das Update an. Die Qualität der Software steht und fällt also mit der Qualität der angeschlossenen Datenbank: Wird diese vom Hersteller unzureichend gepflegt, kann es vorkommen, dass Updates nicht angezeigt werden. Je exotischer die Hardware, desto höher ist außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass ein Update nicht vom Driver-Updater erkannt wird. Wichtig bei der Wahl des richtigen Treiber-Updaters ist, dass dieser Sicherungs- und Wiederherstellungspunkte erstellt, ehe er die Treiber installiert. Gerade bei systemnaher Hardware kann ein Fehler bei der Treiberinstallation nämlich direkt in die Katastrophe führen: Ist ein Treiber fehlerhaft oder wird die Installation – etwa durch einen Stromausfall – unterbrochen, kann es nämlich zu genau jenen Windows-Problemen kommen, die aktuelle Treiber eigentlich beheben sollen. Bei allen Treiber-Updates, auch solchen per Hand, ist es zudem sinnvoll, zuvor eigene Backups der wichtigsten Daten erstellt zu haben. Das ist mit der passenden Backup-Software ohne viel Aufwand möglich. Wer einen modernen, unmodifizierten Marken-PC besitzt, kann auf zusätzliche Software für Treiberaktualisierungen oft verzichten: Hersteller wie Lenovo liefern einen ähnlichen Updater nämlich gleich mit. Allerdings aktualisiert dieser nur die beim PC mitgelieferte Hardware, keine nachträglich angeschlossenen oder ausgetauschten Geräte. Und auch viele Treiber-Programme selbst liefern eine Update-Funktion mit, wie etwa manche Grafikkarten- oder Druckertreiber. Ein Driver-Updater muss deswegen aber nicht sinnlos sein; er bietet hier immer noch den Vorteil, alle Systemhardware-Updates zentral zu verwalten. Praktische Zusatzfunktionen wie ein Geräteüberwachung können zudem dabei helfen, bei neuen Komponenten direkt den passenden Treiber zu installieren, ohne lange im Internet suchen zu müssen. Wer seinen Rechner für einfache Aufgaben einsetzt, etwa nur mit Office-Programmen arbeitet, und dabei keine Leistung oder Stabilität vermisst, kann auf Treiber-Updater ebenfalls verzichten. Frei nach dem Motto "never changer a running system" spart man sich so potenziellen Ärger, wenn man von möglichen Verbesserungen ohnehin nicht spürbar profitieren würde. Davon ausgenommen sind sicherheitsrelevante Komponenten wie etwa WLAN-Sticks: hier sollte man Treiberupdates möglichst trotzdem einspielen. Wir stellen Ihnen im Folgenden einige Treiber-Updater vor, mit deren Hilfe sich Treiber und andere Software unter Windows 10 aktuell halten lassen.
Alle hier genannten Programme sind als Freeware-Varianten erhältlich, dann allerdings mit sehr stark eingeschränktem Funktionsumfang. Unter dem Strich sind diese Free-Versionen nicht zu empfehlen - manchmal belasten diese das System sogar zusätzlich, weil sie unnötige Adware installieren. Auch andere kostenlose Treiber-Updater stören mit derlei Dreingaben, etwa das Tool Driver Pack Solution: Hier geben einige Antivirenprogramme aufgrund der Werbefinanzierung ebenfalls Warnungen aus. Funktional leistet das Tool aber immerhin, was es soll, und ist nicht so beschnitten wie die Gratis-Varianten der kostenpflichtigen Updater. Eine weiterer Gratis-Treiber-Updater ist der Snappy Driver Installer, der das Thema Driver-Updater mit dem Open-Source-Gedanken angeht: Das einfache Tool findet veraltete Treiber, etwa von Grafik- oder Soundkarte, und installiert auf Wunsch die Aktualisierung. Die etwas sonderbare Benutzeroberfläche mit einer grünen Wiese als Hintergrund und farbigen Buttons sieht seltsam aus. Und in der Tat tut sich Snappy Driver Installer schwer damit, Aktualisierungen zu finden. Zudem benötigt er für die schnelle Nutzung den Download der mehrere Gigabyte großen Datenbank. Unausgereifte oder veraltete Treiber entpuppen sich gerne als Systembremsen oder Absturzhelfer. Es ist daher sinnvoll, die Treiber für alle Geräte auf einem aktuellen Stand zu halten und dabei experimentelle Treiberversionen zu vermeiden. Das ist auch ohne Spezial-Software möglich, kostet dann aber viel Zeit und manchmal auch Nerven. Spezielle Tools für Treiber-Updates können hier in der Tat helfen: Sie vereinfachen und automatisieren den Update-Prozess – und sorgen idealerweise mit Wiederherstellungspunkten für Sicherheit, wenn ein Update in die Hose geht. Die kostenpflichtigen Tools sind dabei klar im Vorteil: Sie greifen auf gut gepflegte Treiber-Datenbanken zurück, bringen keine unerwünschte Software mit, enthalten oft praktische Zusatzfunktionen und sind auch in Sachen Aktualität immer auf dem neuesten Stand. In dieser Software-Kategorie ist Freeware daher keine wirkliche Alternative. ➤ Zurück zur Liste: Treiber-Updater im Vergleich * Mit einem Stern markierte Links sind Affiliate-Links, für die wir unter Umständen eine Provision erhalten. Der Kaufpreis erhöht sich dadurch nicht! Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team |