Wo bekomme ich Gelbe Säcke in meiner Nähe?

1993 wurden die gelblich transparenten Kunststoffsäcke in Deutschland als wichtiger Bestandteil des 1991 entstandenen Dualen Systems der Abfallwirtschaft eingeführt. Das Ziel war es die Wertstoffe in den Abfällen leichter und effizienter verwerten zu können. So dienten die Gelben Säcke dazu die leichten Kunststoffverpackungen getrennt vom Restmüll zu entsorgen, um aus diesem im besten Fall wieder neue Kunststoffgegenstände herzustellen. Die Gelbe Tonne dient ebenfalls zur Entsorgung von Leichtverpackungen. Diese wird allerdings deutlich seltener gebraucht, da sich mit der Zeit herausstellte, dass sich ein Gelber Sack wesentlich schlechter für eine Zweckentfremdung eignete.

Der „Gelbe Sack“ ist eine von „Der Grüne Punkt Duales System Deutschland GmbH“ eingeführte Marke. Das Unternehmen hält für viele Jahre eine Monopolstellung im Dualen System inne. Erst nach der Jahrtausendwende konnten sich nach und nach weitere Entsorgungsbetriebe am Dualen System der Abfallwirtschaft beteiligen.

Finanziert wird das Entsorgungssystem durch Lizenzvergabe. Möchte ein Händler oder Hersteller eine in Leichtverpackung verpackte Ware erstmalig in den deutschen Markt einführen, muss er hierfür einen Betrag an eines der ca. 8 zugelassenen Entsorgungssystem-Betreiber bezahlen. Der Lizenznehmer überträgt damit die Rücknahme- und Verwertungspflicht der Verpackungen an seinen Lizenzgeber. Die anfallenden Lizenzkosten werden schlussendlich vom Verbraucher getragen.

Gelber Sack wird infrage gestellt

Der Gelbe Sack wird für einige Menschen als eine nervige Sache empfunden. Oftmals kritisiert die Bevölkerung, dass das Entsorgen der Abfälle zu kompliziert ist. So entstehen häufig sogenannte Fehlwürfe. Dies führte bereits in vielen Wohngegenden zu einer Erhöhung der Verwaltungskosten, da von der Hausverwaltung extra Mitarbeiter eingestellt werden mussten, die nachträglich den Müll der Gelben Säcke neu sortieren mussten. Ein Folgeproblem der Fehlwürfe ist, dass die Verwertung und das Recycling in den Entsorgungsbetrieben deutlich aufwändiger sind. Dadurch steigen ebenfalls die Kosten so dass eine ökologisch vertretbare Verwertung wirtschaftlich immer weniger Sinn macht.

Des Weiteren reißt ein Gelber Sack sehr schnell, was dazu führt, dass sich doch mehr Menschen robustere Müllsäcke oder gar eine Gelbe Tonne wünschen würden. Häufig wird die Verarbeitung der Gelben Säcke bemängelt, da bereits bei Joghurtbechern die Säcke zu reißen beginnen. Was von vielen jedoch als schlechte Verarbeitung abgestempelt wird, ist vom Hersteller des Gelben Sacks so gewollt. Durch die „Dünnhäutigkeit“ der Folie kann eine Zweckentfremdung so gut wie ausgeschlossen werden, da alle sonstigen Abfälle (wie zum Beispiel Kleidung, Lebensmittel und Haushaltsgegenstände) zu schwer sind um sie im Gelben Sack zu entsorgen. Wenn Sie Ihre Gelbe Säcke online bestellen, können Sie sich für eine reißfestere Variante mit einer Folienstärke von 22 µm entscheiden.

Von Vertretern des Umweltschutzes werden jedoch weniger die Gelbe Tonne oder der Gelbe Sack kritisiert. Die Umweltschützer kritisieren vielmehr stark die Verpackungsverordnung. Grund dafür ist, dass ein großer Teil des sortierten Mülls gar nicht erst zu neuen Gegenständen wiederverwertet wird. Etwa zwei Drittel werden in sogenannten Müllheizkraftwerken (besser bekannt als Müllverbrennungsanlagen) lediglich verbrannt. Die Verbrennung ist laut Verpackungsverordnung eigentlich immer nur dann möglich, wenn bei einer Verbrennung die entstandene Wärme genutzt wird. Somit könnten beispielsweise Wohnungen damit beheizt werden. Dies führt dazu, dass für die Entsorgungsbetriebe eine thermische Wiederverwertung wirtschaftlich lohnender ist als eine stoffliche Wiederverwertung. Grund hierfür sind die bereits erwähnten hohen Kosten, die unter anderem durch hohe Fehlwurfquoten der Bevölkerung entstehen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis der nur schwer zu durchbrechen ist.

Gelbe Säcke kaufen – Und was darin entsorgen?

Wenn Sie Gelbe Säcke kaufen tragen Sie aktiv zur Mülltrennung bei. Die Mülltrennung ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Jeder kann diesen Beitrag leicht umsetzen. Dafür muss man aber wissen, wie es richtig funktioniert! Kaum jemand hat nicht schon mal vor dem Gelben Sack gestanden und sich gefragt: Darf das da rein? Gehört beispielsweise Styropor in den Gelben Sack? Und was ist mit CDs?

In den Gelben Sack gehört Verpackungsmüll aus Kunststoff, Metall (zum Beispiel Aluminium und Weißblech) und Verbundstoffe. Verbundstoffverpackungen setzen sich aus mindestens zwei unterschiedlichen Wertstoffen zusammen. Solche Verpackungsmaterialien werden zum Beispiel für Getränkekartons und Tiefkühlverpackungen verwendet.

Beispiele für typische Verpackungen, die ihr im Gelben Sack entsorgen dürft, sind unter anderem: Brötchentüten, Einwickelpapier für Wurst und Käse, Joghurtbecher, Konservendosen, Nudeltüten, Shampoo-Flaschen, Styropor (auch die Boxen vom Lieferdienst), Tablettenverpackungen und Zahnpasta-Tuben. CDs zählen zu den Materialien, die nicht in den Gelben Sack gehören. Am besten entsorgt ihr diese in speziell dafür vorgesehenen Rücknahmesystemen oder in der Wertstofftonne. Achtung: auch Klarsichthüllen, Kugelschreiber und nicht geleerte Verpackungen gehören nicht in den Gelben Sack, sondern sind ein Fall für den Restmüll.

Tipp: Die Verpackungen sollten so gut wie möglich geleert werden. Das Ausspülen von zum Beispiel Joghurtbechern oder Milchcontainern ist dabei aber nicht nötig.

Gelber Sack kostenlos: Manchmal taucht die Frage auf, wo man eigentlich Gelbe Säcke herbekommt? Gerade Menschen, die von Regionen komnen, in denen es keine Gelben Säcke gibt, stellen sich diese Frage.

Einen Gelben Sack kann man jederzeit über das Internet kaufen.

Passender Gelber Sack (90 Liter) für deinen Abfall gesucht?

Zuletzt aktualisiert am Mai 12, 2022 um 3:58 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Gelber Sack kostenlos

Alternativ zum Kauf im Internet gibt es durchaus die Möglichkeit Gelbe Säcke kostenlos zu erhalten. Denn bei jedem Einkauf im örtlichen Supermarkt zahlt man als Endverbraucher einen kleinen Betrag für die Verpackung.

Die Hersteller von Verpackungen bzw. diejenigen, die Verpackungen in den Umlauf bringen, müssen nach der Verpackungsverordnung sich auch um die spätere Entsorgung der Verpackungen kümmern.

Deshalb beteiligen sich solche Firmen am Dualen System der Abfallwirtschaft. So übertragen sie ihre Verantwortung an die jeweiligen Unternehmen der Abfallwirtschaft zum Recycling. Dies müssen die Verpackungshersteller selbstverständlich bezahlen. Jede Firma wiederum legt diese Kosten schlussendlich wieder auf den Endverbraucher um. So zahlt jeder Endverbraucher einen geringen Betrag im Supermarkt für die Entsorgung der benötigten Verpackungen.

Kostenlos Gelbe Säcke bekommen

Gelber Sack kostenlos: In jeder Stadt und Kommune wird die Abfallwirtschaft etwas anders gehandhabt. Dadurch, dass man im Supermarkt seinen Anteil an der Entsorgung der Verpackungen bezahlt, hat man durchaus die Möglichkeit Gelbe Säcke kostenlos zu erhalten.

Wo man diese jedoch bekommen kann und wie viele, hängt vom jeweiligen Wohnort ab. Dafür sollte man einfach mal ins Rathaus gehen und dort nachfragen oder beim Bürgerservice anrufen. Manchmal kann man dort auch ein paar Gelbe Säcke sofort kostenlos bekommen.

Alternativ erwischt man am Abholtag auch einen Müllentsorger und kann dann diese Person nach den örtlichen Gegebenheiten zum Thema Gelben Sack befragen.

In manchen Örtlichkeiten erhält man einmal im Jahr eine größere Ladung an Säcken. In Nürnberg beispielsweise erhält man eine Rolle mit Gelben Säcken einmal jährlich kostenlos direkt in die Wohnung geliefert.

Wer mehr verbraucht, kann sich in den Wertstoffhöfen und beim Bürgerinformationszentrum kostenlos eine weitere Sackrolle je Haushalt holen.

Was darf in den Gelben Sack und was nicht?

Gelber Sack Inhalt

Allgemeine Entsorgungstabelle: Gelber Sack, Restmüll, Biotonne

In dieser Übersichtstabelle siehst du Regeln für die Entsorgung beim Gelben Sack. Auch einige Objekte, die nicht in den Gelben Sack dürfen, sind in der Entsorgungstabelle enthalten.

Papier, Glas, Hausmüll und Styropor dürfen beispielsweise nicht in den Gelben Sack. Für eine oder zwei CDs und Styropor als Verkaufsverpackung gibt es jedoch eine Ausnahme.

Eine größere Anzahl an CDs oder DVDs gehören hingegen nicht in den Gelben Sack und auch nicht in den Restmüll. Sie gehören zur örtlichen CD und DVD Recyclingbox, da wertvolle Materialen in einer CD enthalten sind.

Material

Gelber Sack

Schwarze Tonne (Restmüll)

Biotonne

Hinweise

Altkleider







Altkleider-Container
Alufolie







Aluminiumverpackung







Asche







Autobatterie







Wertstoffhof, Händler
Bananenschale







Komposthaufen
Bauschutt







Professionelle Entsorgung, Mülldeponie
Big Bag (ohne Inhalt)







Binden







Blumentopf (Keramik)







Blumentopf (Kunststoff)







Bücher







Papiertonne
CD (eine)







CD-Recyclingbox
CDs (mehrere)







CD-Recyclingbox
Coffee-to-Go Becher







Damenbinde







Dias







Diskette







Dose







Duschvorhang







Eierschalen







Kompost
Einmachglas







Elektrogerät







Wertstoffhof, Elektrogeräte-Container
Essensreste (nicht verrottend)







Essensreste (verrottend)







Kompost
Feuerlöscher







Wertstoffhof, Brandschutz-Fachbetrieb
Filme







Fleisch







Kompost
Frischhaltefolie







Gartenabfälle







Komposthaufen
Getränkedosen (pfandfrei)







Getränkeflasche aus PET (pfandfrei)







Glas







Glascontainer
Grabkerze







Grillschale (Aluminium)







Handschuhe







Hausmüll







Hefte (Papier)







Papiertonne
Heliumflasche







Wertstoffhof, Händler
Holz (gefährlich)







Sondermüll, Wertstoffhof
Holz (unbehandelt)







Holzofen, Kompost
Holz (ungefährlich)







Joghurt Becher (Kunststoff)







Joghurt Becher (Pappe)







Papiertonne
Kaffeekanne







Kaffefilter







Karton







Papiertonne
Kasetten







Kassette







Kataloge







Papiertonne
Katzenstreu







Kehricht







KFZ-Bauteil







Schrotthändler
Kleiderbügel







Knochen







Kompost
Kohle







Ofen
Konservendose







Kronkorken







Küchenrolle







Papiertonne, Kompost
Kunststoffverpackung







Laub







Komposthaufen
Leder







Metallverpackung







Milchkarton (Tetra Pak)







Opalglas







Orangenschale







Kompost
Papier







Papiertonne
Papier (beschichtet)







Pizzakarton (verschmutzt)







Plastiktüte







Pumpsprayflasche







Putzeimer







Saftkarton (Tetra Pak)







Schaumstoff







Schraubverschlüsse







Schuhe







Schwarzes Plastik







Shampooflasche







Spielzeug







Wertstoffhof
Starterbatterie







Wertstoffhof, Händler
Staubsaugerbeutel







Stoffreste







Styropor (Baumaterial)







mancherorts Gelber Sack, Orange Tonne
Styropor (große Transportverpackungen)







mancherorts Gelber Sack, Orange Tonne
Styropor (Verkaufsverpackung)







Take-Away-Schale







Tampons







Tapeten







Taschentücher







Kompost
Teelichter







Teppichbodenreste







Tetrapack







Wertstoffhof
Tiefzieh-PET







Tierfutterbeutel (Aluminium)







Tierfutterschale







Tonbänder







Transportkiste







Tube (Aluminium)







Tube (Kunststoff)







Unverwertbare häusliche
Abfälle







Verbandsmaterial







Verbundmaterialil







Verdorbenes







Kompost
Verschimmeltes







Kompost
Wattebäusche







Wimperntusche







Windel







Zahnbürste (Kunststoff)







Zeitschrift







Papiertonne
Zeitung







Papiertonne
Zigarettenkippen







Zitrusschale







Kompost

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