Wie viel nimmt man über den Tag zu

Man stellt sich morgens auf die Waage und wundert sich, ob das eine Kilo, das gestern Abend noch zu viel war, auf dem Weg ins Bad irgendwo verloren gegangen ist – und am Abend ist es auf wundersame Weise dann wieder da.

Ein bekanntes Phänomen, denn morgens wiegen die meisten Menschen weniger als am Abend. Das kann zwei Gründe haben.
 

Ein häufiger Grund für ein geringeres Gewicht am Morgen ist die Tatsache, dass der Körper über Nacht vorhandene Flüssigkeitsreserven aufbraucht.

Acht Stunden ohne zu trinken (und zu essen) machen sich am nächsten Morgen dann auf der Waage bemerkbar.

Auch wer im Schlaf viel schwitzt, wird morgens weniger wiegen als am Abend.
 

Die niedrigere Zahl ist nicht unbedingt nur das Resultat einer vorabendlichen Yogasession – die Physiologie des Schlafs ist nämlich mehr als ein Standby-Zustand des Körpers. 

Der Körper hat auch nachts jede Menge Arbeit mit den lebenswichtigen Körperfunktionen, für die er Treibstoff braucht. Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung verändern sich je nach Schlaftiefe.

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Und der Hormonhaushalt wird erst nachts richtig angekurbelt: Melatonin macht müde und die Produktion von Wachstumshormonen kommt in Schwung. 

Damit man nachts regenerieren kann, bedient sich der Körper zudem an den Fettreserven – all das trägt dazu bei, dass das morgendliche Gewicht geringer ist als am Abend.

Die Zahl auf der Waage ist damit nur bedingt verlässlich und aussagekräftig. Unter den richtigen Bedingungen kann man das eigene Körpergewicht aber dennoch einigermaßen zuverlässig kontrollieren.

  1. Nackt wiegen, Kleidung kann das Ergebnis verfälschen
  2. Mit leerem Magen auf die Waage steigen. Wiegt man sich erst nach dem Frühstück, landet das Müsli natürlich ebenfalls darauf. Auch eine volle Blase zeigt sich, daher sollte man sich direkt nach dem Aufstehen und dem ersten Toilettengang wiegen
  3. Es reicht, sich ein- bis zweimal in der Woche zu wiegen, möglichst zu einer ähnlichen Uhrzeit. Das Körpergewicht schwankt bis zu 2,5 Kilo, deshalb kann man an einem Tag schon mal mehr wiegen als am Tag darauf – das ist ganz normal. Grammgenaues Mitfiebern sollte und kann man sich daher sparen. 
  4. Zeigt die Waage nicht das gewünschte Ergebnis, sollte man entspannt bleiben. Denn was sagt die Zahl schon über definierten Muskeln, die eigene Ausdauer oder gar die Schönheit aus? Richtig, nichts!

Je öfter Sie sich auf die Waage stellen, desto mehr merken Sie, dass das Gewicht von Tag zu Tag ein wenig schwanken kann. Woran liegt das?

Von Dr. Martina Melzer, Aktualisiert am 08.12.2021

Wie viel nimmt man über den Tag zu

Wie viel wiege ich heute? Das Ergebnis kann jeden Tag anders ausfallen

Endlich ein Kilogramm abgenommen. Das ist doch schon mal ein Anfang. Beflügelt stellen Sie sich am nächsten Morgen wieder auf die Waage. Das Ergebnis: Das verschwundene Kilogramm ist wieder da – Frust. Das gibt´s doch nicht. Was ist schief gelaufen? Oder ist so eine Gewichtsschwankung normal und man muss sich gar nicht aufregen? Sicher gehen vielen Menschen solche Fragen durch den Kopf, wenn sie auf ihr Gewicht achten oder abnehmen möchten.

"Gewichtsschwankungen von zwei bis drei Kilogramm innerhalb weniger Tage oder Wochen sind völlig normal", sagt Dr. Matthias Riedl, Ernährungsmediziner aus Hamburg. Mögliche Gründe dafür gibt es zahlreiche. Häufig sind es Wassereinlagerungen im Körper, die das Gewicht leicht ansteigen lassen. Verschwinden sie wieder, pegelt es sich auf den Ausgangswert ein.

Schwankendes Gewicht durch Wassereinlagerungen

Warum der Körper von einem Tag auf den anderen oder sogar innerhalb eines Tages etwas Flüssigkeit einlagert, kann verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich ist dies leicht möglich, weil der menschliche Organismus zu über 60 Prozent aus Wasser besteht. "Wasser kann sich zum Beispiel in den Beinen ablagern, wenn Sie lange sitzen", erklärt Riedl. Durch Bewegung oder über Nacht wird die Flüssigkeit wieder abtransportiert.

Weitere Gründe: Die weiblichen Hormone können eine Rolle spielen. So kommt es bei einigen Frauen, vor allem in der zweiten Zyklushälfte, zu leichten Wassereinlagerungen, die sich auf der Waage bemerkbar machen können.

Auch Sport beeinflusst das Körpergewicht

Zu kurzfristigen Wassereinlagerungen kann es auch kommen, wenn Sie viel Sport getrieben haben. Denn nach einer straffen Trainingseinheit bindet der Körper vorübergehend mehr Wasser im Gewebe und Sie wiegen trotz Sport plötzlich mehr als vorher. Diese Gewichtsschwankungen normalisieren sich aber schnell wieder.

Darüber hinaus kann Verstopfung das Gewicht beeinflussen. "Ist der Darm gefüllt, kann dies durchaus einen Unterschied von bis zu einem Kilogramm ausmachen", erläutert Riedl. Waren Sie dagegen auf der Toilette, bringen Sie womöglich etwas weniger auf die Waage als am Vortag.

Frustriert durch das Auf und Ab? Nicht täglich wiegen!

Frustriert Sie das tägliche Auf und Ab, dann wiegen Sie sich am besten nicht jeden Tag. Auch wenn Sie Ihr Gewicht nur einmal pro Woche überprüfen, können Sie es im Blick behalten. Stellen Sie sich vorzugsweise immer zur gleichen Tageszeit auf die Waage und nachdem Sie auf der Toilette waren. "Vernachlässigen Sie die Kontrolle Ihres Körpergewichts allerdings nicht vollkommen", rät der Ernährungsmediziner. Denn besonders Menschen, die zu Übergewicht neigen, könnten leicht zehn Kilogramm zunehmen, ohne es zu merken.

Wichtig: Gewichtsschwankungen von wenigen Kilogramm sind normal. "Bewegt sich ihr Gewicht aber längerfristig über dieses Maß hinaus, sollten Sie einen Arzt aufsuchen", sagt Riedl. Das gilt genauso für eine unerklärliche Gewichtszunahme wie für einen Gewichtsverlust ohne bewusste Ernährungsumstellung. In solchen Fällen können Krankheiten dahinterstecken. Dazu zählen zum Beispiel Schilddrüsenprobleme, Herzkrankheiten und Diabetes.

Bei Herz- oder Nierenschwäche kann sogar eine tägliche Gewichtskontrolle nötig werden, um die Therapie genau anzupassen und den Krankheitsverlauf zu überwachen. Auch bestimmte Medikamente können das Gewicht beeinflussen. Wer häufig schwere Beine oder dicke Knöchel hat, oder neben den Gewichtsschwankungen weitere Beschwerden feststellt, sollte ebenfalls zum Arzt gehen.

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