Wie lange dauert es bis eine mahlzeit verdaut ist

Man spricht von Verdauung, sobald du flüssige oder feste Nahrung im Mund aufnimmst. Doch wie lange dauert es vom Essen bis zum Stuhlgang? Wie lange dauert die Verdauung?

Vom Essen bis zum Stuhlgang dauert es zwischen 33 und 43 Stunden

Verdauung bezeichnet den Vorgang der mechanischen Zerkleinerung von Nahrung und die chemische Aufspaltung durch Verdauungsenzyme, durch welche dein Körper wichtige Energie und essentielle Bausteine für deinen Organismus gewinnt. Wie lange verdaut man?

Die Dauer der Verdauung ist nicht bei jedem Menschen gleich. Die Verdauung beginnt im Mund, wo durch die Zerkleinerung der Nahrung und die Vermischung mit Speichel die ersten Verdauungsenzyme zum Nahrungsbrei hinzugefügt werden. Danach muss der Speisebrei durch die Speiseröhre in deinen Magen, wo Magensäure dazukommt. Wie lange bleibt Essen im Magen? Obst und Gemüse zum Beispiel ist nur maximal 2 Stunden in deinem Magen. Fette Nahrung bleibt etwa 5-8 Stunden darin. So lange braucht der Magen zum Verdauen. Die Muskeln in deinen Magenwänden bewegen sich danach und schieben so den Brei in deinen Dünndarm.

Wie lange bleibt die Nahrung im Darm? Im Darm finden dann die wichtigsten Verdauungsvorgänge statt. Im Zwölffingerdarm wird die Nahrung mit einer Flüssigkeit aus der Bauchspeicheldrüse, angereichert, wodurch Kohlenhydrate, Fette und Proteine abgebaut werden.

Danach kommt der Rest des Nahrungsbreis in den Dickdarm, wo so viel Wasser wie möglich aus den Verdauungssäften zurückgewonnen wird. Der oft unterschätzte Blinddarm sorgt dafür, dass Erreger von Krankheiten aufgehalten werden.

Am Ende des Verdauungsprozesses entsteht der Kot, der vor allem aus unverdaulichen Bestandteilen der Nahrung besteht. Dieser wird dann durch deinen After ausgeschieden wird.

Je nach Mensch und aufgenommener Nahrung dauern diese Vorgänge unterschiedlich lang, weshalb nur schwer eine genaue Zeitdauer dafür angegeben werden kann. Wie lange dauert Verdauung kann also nicht ganz exakt beantwortet werden. Aber im Normalfall dauert es vom Essen bis zum Stuhlgang 33 bis 43 Stunden.

Einige Fakten über dein Verdauungssystem

  • Im Durchschnitt produzierst du bis zu 2 Liter Speichel pro Tag
  • Dein Gehirn und ein Verdauungstrakt sind eng miteinander verbunden, deshalb beeinflussen Störungen wie Stress, wie schnell und wie gut du Nahrung verdauen kannst
  • Auch wenn du nach dem Essen einen Handstand machst, befördert dein Verdauungssystem die aufgenommene Nahrung durch die Muskelbewegungen weiter
  • Dein Dünndarm kann bis zu 6 Meter lang sein

Warum der Darm so wichtig ist

Circa 80 % der Zellen, die für den Erhalt deiner Immunabwehr wichtig sind, wohnen in deinem Darm. Somit ist der Darm das wichtigste Organ, wenn es um die Abwehr von Krankheiten und Erregern geht.

Außerdem macht dich ein gesunder Verdauungstrakt glücklich, da das Glückshormon Serotonin im Darm produziert wird. Von dort aus gelangt dieses in deine Blutbahn. Dieser Stoff sorgt für angenehme und zufriedene Gefühle und ist auch etwas, das man tun kann, wenn man nicht einschlafen kann .

Die Verdauung in der chinesischen Medizin

In der traditionellen chinesischen Medizin spielen der Magen und der Darm sehr wichtige Rollen bei der Gesundheit. Es wird eine Verbindung zwischen Dickdarm und Lunge und Dünndarm und Herz zugeschrieben, aber auch auf das Nervensystem und das Gehirn soll dein Verdauungstrakt eine enorme Auswirkung haben. 

Wenn deine Verdauung nicht richtig funktioniert und dein Darm krank ist, kannst du dich laut vielen chinesischen Medizinern nicht gut konzentrieren und bist müde und abgeschlagen. Durch die Aufnahme und Verdauung von Nahrung bekommt dein Körper die wichtigen Körpersäfte „Jing Ye“ und „Xue“, aber auch die Energie „Qi“. Deshalb ist ein gut funktionierender Verdauungsapparat aus Sicht der chinesischen Tradition essentiell für dein gesamtes Wohlbefinden.

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  • Das Erste (2012) Von Kost zu Kot: //www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2009/von-kost-zu-kot-100.html (Abruf vom 02.09.2019)


  • Sechs Meter ist der menschliche Magen-Darm-Trakt lang. Für uns im verborgenen laufen dort wichtige Prozesse ab, die aus der Mund vorverdauten Nahrung alles herausholen, was wir fürs Überleben brauchen. Wie lange dauert die Verdauung? Wie verdaut der Körper die Nahrung? Kann ich meine Verdauung beeinflussen? Hier finden Sie zwölf interessante Fakten rund um die Verdauung.

  • Durch die Verdauung wird die Nahrung in die Bausteine umgewandelt, die der menschliche Körper braucht. Sie beginnt nicht etwa erst im Magen, sondern schon im Mund durch das Zerkleinern der Speisen, durchs Kauen und Enzyme, die sich im Speichel befinden. Gesteuert werden die einzelnen Verdauungsprozesse durch das Nervensystem und Hormone.

  • Über die Speiseröhre gelangt die vorzerkleinerte Nahrung in den Magen und später in den Darm, wo sie dann durch Proteine und Enzyme weiter verarbeitet wird. Die Nährstoffe, die sich darin befinden, werden ins Blut weitergegeben. Alle Abfallstoffe hingegen befördert der Darm durch Enddarm und After wieder nach draußen.

  • Der Magen-Darm-Trakt benötigt im Schnitt 24 Stunden, um eine komplette Mahlzeit zu verdauen. Ganze vier bis fünf Stunden lang bleibt die Nahrung im Magen. Das erklärt, warum man nach einer üppigen Mahlzeit erst mal lange Zeit gar nichts mehr essen möchte.

  • Schon wenn wir Speisen riechen, spätestens aber, wenn wir sie schmecken, wird die Säureproduktion im Magen angeregt. Richtig in Gang kommt sie allerdings erst im Magen.
    Dort wird die vormals leckere Mahlzeit in einen Speisebrei zerkleinert. Dabei hindert ein Verschlussmuskel die Nahrung daran, zurück in die Speiseröhre zu gelangen. Der so genannte Pförtnermuskel wiederum sorgt dafür, dass der Speisebrei nicht vorzeitig in den Dünndarm weiterrutscht.

  • Portionsweise rutscht der Speisebrei weiter in den Dünndarm, wo er rund sechs Stunden bleibt. In den drei Abschnitten des Dünndarms werden alle gespaltenen Nahrungsbestandteile vom Körper aufgenommen.
    Im Dünndarm kommen Gallensäfte und das Sekret der Bauchspeicheldrüse hinzu. Rund fünf Liter Verdauungssäfte kommen so im oberen Verdauungstrakt zu der Flüssigkeit, die mit der Nahrung und dem Trinken aufgenommen wird hinzu.

  • Der Dickdarm (Kolon) hat eine Länge von rund 1,5 Metern. Er umgibt wie ein umgedrehtes "U" den Dünndarm wie ein Rahmen. Weitere sechs bis sieben Stunden bleibt die aufgenommene Nahrung nun im Dickdarm. Hier geht es im Zeitlupentempo weiter, damit möglichst viel Wasser wieder an den Körper abgegeben werden kann.
    Von hier aus werden die unverdaulichen Nahrungsbestandteile und Bakterien als Stuhl ausgeschieden. Die Hälfte des Stuhlgewichts macht am Ende nicht die aufgenommene Nahrung aus, sondern Bakterien aus der Darmflora, die bei der Verdauung geholfen haben.

  • Magen und Dünndarm sind im Gegensatz zum Dickdarm fast keimfrei. Dafür sorgt der hohe Säuregehalt des Magens. Er liegt bei 1 pH und macht so eine Ansiedlung von Bakterien unmöglich. Außerdem wird auf diese Art und Weise die Mehrzahl der mit der Nahrung aufgenommen Bakterien abgetötet.

  • Am schnellsten kann der Körper Kohlehydrate verdauen, die am besten als ballaststoffreiche Nahrung aufgenommen werden. Fette hingegen brauchen am längsten durch den Verdauungsapparat.

  • Als Darmflora bezeichnet man alle Mikroorganismen, die im Darm leben. Rund 500 Bakterienstämme besiedeln den Darm. Die Gesamtzahl der Darmbakterien, die quasi unsere Darmflora bilden, liegt bei Milliarden von Mikroorganismen.
    Sie sorgen dafür, dass sich keine krank machenden Keime, Parasiten, Pilze, Viren und Bakterien ansiedeln, sind also für das Immunsystem von größter Bedeutung.

  • Es ist der Gastroenterologe, den man aufsuchen sollte, wenn man mit dem Verdauungstrakt, also Magen oder Darm Probleme hat. Er hilft unter anderem bei Verdauungsstörungen, sucht die Ursache für Blähsucht oder Probleme beim Stuhlgang. Er ist aber auch der richtige Ansprechpartner Sodbrennen oder zur Vorsorge gegen Darmkrebs.

  • Eine gute Esskultur hat einen positiven Einfluss auf unsere Verdauung. Darum sollte man gründlich kauen, sich Zeit zum Essen nehmen und lieber fünf kleine Mahlzeiten essen, statt drei große. Auch Bewegung hilft dem Verdauungstrakt. Sie aktiviert den Stoffwechsel und bringt den Darm auf Trab.

  • Neun Monate unseres ganzen Lebens verbringen wir durchschnittlich auf der Toilette.

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