Welche johanniskraut kapseln wirken am besten

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Johanniskraut wird gegen vorübergehende depressive Verstimmungen eingesetzt.

Kristen Johansen

20. Oktober 2020 um 16:30 Uhr

Besonders in Herbst und Winter stecken viele Menschen im Stimmungstief. So mancher hat auch ganzjährig immer wieder mit einer Depression zu kämpfen. Wobei es sich hierbei um eine weit verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann. Milde Formen können ohne Medikamente, mittlere bis schwere Fälle müssen jedoch medikamentös beziehungsweise durch professionelle Gesprächstherapie behandelt werden.

Johanniskraut ist im Kampf gegen depressive Verstimmungen ein bewährtes Heilmittel.

iStockphoto

Aber auch die leichte bis mittelschwere Form sollte unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Ansonsten kann neben viel Bewegung an der frischen Luft auch ein seit Jahrhunderten bewährtes Heilmittel aus der Natur helfen: das Johanniskraut. Wobei trotz intensiver Anwendung und Forschung bisher noch unklar ist, wie das Kraut genau wirkt. Vermutet wird, dass entsprechende Präparate einen positiven Einfluss auf die Neurotransmitter des Gehirns, wie Serotonin, Dopamin und Gaba haben.

Klar anhand von Studien belegt ist hingegen, dass Johanniskraut tatsächlich die Stimmung aufhellen kann - bei vergleichbar leichten Nebenwirkungen wie Sonnenempfindlichkeit und/oder Magen-Darm-Beschwerden. Bei entsprechenden Präparaten sollten unbedingt die im Beipackzettel benannten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden - so zum Beispiel, dass unter der Verwendung von Johanniskraut die Antibabypille nicht mehr zuverlässig wirken kann.

Die Stiftung Warentest hat 18 Präparate untersucht. Fazit: Auf die Herstellung kommt es an. "Die apothekenpflichtigen Mittel sind ausreichend hoch dosiert", erklärt Redakteurin Swantje Waterstraat von der Stiftung Warentest. Sie erklärt auch, warum: "Diese Mittel enthalten Trockenextrakte. Ein Lösemittel zieht die Wirkstoffe aus der Pflanze und wird danach entfernt. Dadurch sind die Wirkstoffe deutlich höher konzentriert als in frei verkäuflichen Mitteln wie Dragees mit Johanniskrautpulver, Tee oder Saft."

Darüber hinaus können entsprechend positive Ergebnisse nur dann erzielt werden, wenn Johanniskraut-Extrakt in der richtigen Form, Dosierung und auch ausreichend lange eingenommen wird. In Untersuchungen hat sich die Einnahme ab einer Menge von 500 bis 1000 Milligramm täglich, mindestens über 6 Wochen, besser aber über einige Monate, bewährt. Die Wirkung setzt oft erst nach einigen Wochen ein. Bessert sich die Stimmung in dieser Zeit nicht oder verschlechtert sie sich sogar, sollten Betroffene unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Die Mittel im Test wurden auch auf Pflanzengifte untersucht, die durch mitgeerntete, ähnlich aussehende Beikräuter in die Arzneien geraten können. Die zehn apothekenpflichtigen und empfehlenswerten Produkte waren allesamt nur gering oder sehr gering belastet. Als da unter anderem wären:

  • "Jarsin Rx 300 mg" (circa 31 Euro pro 100 Stück)
  • "Neuroplant" (57 Euro)
  • "Laif 900" (59 Euro)

Alle drei Präparate sind rezeptpflichtig und können auf Kosten der Krankenkasse verschrieben werden.

Aus eigener Tasche müssen hingegen die nur apothekenpflichtigen Produkte bezahlt werden:

  • "Laif 900 Balance" (rund 60 Euro pro 100 Stück)
  • "Neuroplant Aktiv (57 Euro)
  • "Felis 425" (circa 28 Euro)
  • "Hyperforat 250 mg (circa 26 Euro)

Das gesamte Testergebnis steht auf der Website der Stiftung Warentest zum Abruf bereit.

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Die Inhaltsstoffe haben sich bei leichten bis mittelschweren Depressionen bewährt und dabei weniger Nebenwirkungen als synthetische Antidepressiva. Bei der Einnahme gibt es jedoch einiges zu beachten.

Der Himmel ist blau, die Sonne wärmt, der Sommer kommt – da müsste es um die Laune doch eigentlich gut bestellt sein. Wer öfter unter depressiven Verstimmungen leidet, weiß, dass gutes Wetter kein Garant für pure Freude ist. Doch die Natur hat noch andere Lichtblicke, wenn es um leichte bis mittelschwere depressive Verstimmungen geht. Johanniskraut kann effektiv helfen, die Stimmung aufzuhellen, nicht nur, wenn es um den sogenannten Winterblues geht. Manche Frauen setzen auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) auf Johanniskraut, wenn sie also vor der Periode Beschwerden wie Gereiztheit oder Traurigkeit empfinden.

Leuchtend gelbe Blüten

Um den Johannistag am 24. Juni öffnen sich die leuchtend gelben Blüten und blühen bis in den Herbst hinein. Daher auch der Name Johanniskraut. Die lateinische Bezeichnung Hypericum perforatum verweist auf die Blätter, die wegen der zahlreichen Öldrüsen perforiert – wie mit Nadeln durchstoßen – wirken.

Wirkung von Johanniskraut: Seit Jahrhunderten geschätzt

Johanniskraut wird in der Volksheilkunde schon seit Jahrhunderten verwendet. Im Jahr 2019 ehrte der Verein Paracelsus e.V. die Heilpflanze wegen seiner Wirkung bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen als Heilpflanze des Jahres. Die Blüten und Blätter haben aber noch mehr zu bieten: Aus ihnen wird das Johanniskrautöl hergestellt, das äußerlich zur Haut- und Narbenpflege eingesetzt wird. Der enthaltene Farbstoff Hypericin verleiht dem Öl eine intensiv rote Farbe, weshalb es auch Rotöl genannt wird.

Depressive Verstimmung oder Depression?

Depressive Verstimmungen entstehen meist durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Das kann der Tod eines Angehörigen sein, genetische Veranlagung, starke Erschöpfung oder in Herbst und Winter auch ein Mangel an Sonnenlicht. Ob ein Stimmungstief oder eine wiederkehrende Traurigkeit eher leicht ausgeprägt oder schon als Depression zu werten ist, darüber gibt der anonyme Selbsttest der Deutschen Depressionshilfe einen ersten Hinweis. Eine schwere Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die einer ärztlichen Behandlung bedarf.

Johanniskraut – bei richtiger Dosierung ähnlich wirksam wie Antidepressiva

Für die stimmungsaufhellende Wirkung ist vor allem das Hyperforin aus Blättern und Blüten verantwortlich. Es beeinflusst die Wirkung von Botenstoffen im Gehirn auf ähnliche Weise wie viele synthetische Antidepressiva. Die Wirksamkeit von Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen wurde inzwischen in Studien nachgewiesen. Mindestens 600 bis 900 Milligramm Pflanzenextrakt täglich werden dafür empfohlen. Bei der Einnahme ist zu beachten, dass sich die Wirkung erst nach zwei bis drei Wochen entfaltet. Etwas Geduld ist also gefragt.

Auf Qualität achten

Pflanzliche Johanniskraut-Präparate wirken nicht nur stimmungsaufhellend, sondern auch in lang anhaltenden Stresssituationen ausgleichend. Dafür braucht es jedoch einen bestimmten Wirkstoffgehalt. In Ihrer Apotheke erhalten Sie Kapseln oder Tabletten mit Johanniskrautextrakt in geprüfter Qualität und gleichbleibendem Wirkstoffgehalt.

Gute Verträglichkeit

Johanniskraut ist sehr gut verträglich. Selten zeigen sich Nebenwirkungen wie allergische Hautreaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden. Die bekannteste Nebenwirkung ist die gesteigerte Lichtempfindlichkeit vor allem bei hellhäutigen Personen. Dies lässt sich leicht vermeiden, wenn man bei starker Sonneneinstrahlung Sonnenschutzmittel verwendet und eine Sonnenbrille trägt.

Wechselwirkungen mit Pille und Co.

Wer bereits Medikamente einnimmt, sollte sich vor der Einnahme von Johanniskraut ärztlich oder in der Apotheke beraten lassen. Denn Johanniskraut wird im Körper mit dem gleichen Enzymsystem abgebaut wie viele andere Medikamente. Deren Wirksamkeit kann deshalb bei gleichzeitiger Einnahme von Johanniskraut beeinträchtigt sein. So ist zum Beispiel der Schutz der Antibabypille vor ungewollter Schwangerschaft unter Umständen nicht mehr gegeben. Auch die Wirkung von Hormonpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden kann herabgesetzt sein.

Johanniskraut in der Schwangerschaft?

Zwar wurde bislang nicht beobachtet, dass sich Johanniskrautextrakt nachteilig auf das Ungeborene auswirkt, es ist aber auch nicht ganz auszuschließen. Deshalb sollte, wenn nötig, in der Schwangerschaft bevorzugt ein besser erprobtes Antidepressivum eingesetzt werden. Johanniskrautextrakt kann zudem mit der Muttermilch vom Neugeborenen aufgenommen werden und unter Umständen zu Müdigkeit oder Benommenheit führen. Es sollte deshalb in der Stillzeit möglichst nicht oder nur zurückhaltend eingesetzt werden.

Heilpflanzen für die Seele

Die Natur hat neben Johanniskraut noch andere Heilpflanzen zu bieten, die bei seelischer Belastung helfen, die Stimmung zu verbessern:

• Passionsblume wirkt angstlösend und entspannend• Hopfen und Melisse beruhigen• Baldrian beruhigt und fördert den Schlaf

• Lavendel löst Unruhe und ängstliche Verstimmung

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