Welche aufgaben haben die mitochondrien

In den Zellen befinden sich bestimmte Zellbestandteile, von denen jeweils unterschiedliche Aufgaben wahrgenommen werden. Den Mitochondrien kommt dabei die besondere Verantwortung zu, als Energie- oder Kraftwerk zu fungieren, damit der Stoffwechsel permanent und gleichbleibend gut abläuft.

Nervenzellen verfügen über sehr viele Mitochondrien.

In einer Zelle befinden sich diverse Zellbestandteile, sodass diese insgesamt funktionieren kann. Dabei kommt den Mitochondrien eine besondere Stellung zu, die nötige Energie zur Verfügung zu stellen.

  • Mitochondrien haben unter anderem die Aufgaben, energiereiche Moleküle zu bilden, die dann z. B. dem Stoffwechsel zur Gewinnung von Wärme zur Verfügung stehen. Eines der Moleküle bezeichnet dabei das Adenosintriphosphat (ATP). Darüber hinaus sind die auch als Zellkraftwerke bezeichneten Mitochondrien an anderweitigen Aufgaben beteiligt, so bilden diese auch die sog. Eisen-Schwefel-Cluster, die anderweitig im Rahmen der Zellverwertung zur Verfügung stehen.
  • Ein Mitochondrium ist vor allem immer in Zellen vorzufinden, die einen sehr hohen Energieverbrauch betreiben, so zum Beispiel in den Muskelzellen, Sinnes- und Nervenzellen, sowie im Herzmuskel mit 36 % Volumenanteil an Mitochondrien.
  • Die Zellbestandteile haben eine Größe bzw. einen Durchmesser von 0,5 - 1,5 µm und bilden diverse Formen aus. Dabei kommen Kugelformen vor, allerdings können die Mitochondrien auch komplexere Netzwerke entwickeln, um so der unverzüglichen Energiebereitstellung zu dienen.
  • Sowohl durch Wachstum als auch durch Sprossung können sich diese Bestandteile der Zelle vermehren, um auf veränderte energetisch bedingte andere Faktoren zu reagieren, sodass die Anpassung der Mitochondrien evolutionstechnisch unabdingbar war, um das Überleben zu sichern.
  • Ein Mitochondrium wird vorwiegend über das sog. Plasma der mütterlichen Eizelle über die Vererbung weitergegeben. Über Spermien abgegebene und in die befruchtete Eizelle importierte Mitochondrien sind als "Zellmüll" gemarkert und werden durch anderweitige Abbauprozesse eliminiert.

Aufbau der Zellkraftwerke - Hülle und Membran

Die Mitochondrien sind in einer bestimmten Weise aufgebaut, sodass diese ihren Aufgaben sicher und zuverlässig nachkommen können.

  • Ein Mitochondrium ist so aufgebaut, dass die Hülle aus einer inneren und äußeren Membran besteht. Diese innere Membran des Mitochondriums selbst besteht wiederum aus Phospholipid-Doppelschichten neben den ebenfalls enthaltenen Proteinen.
  • Die innere und äußere Membran weisen Unterschiede bzgl. ihrer Eigenschaften auf. So existieren 5 diverse sog. Kompartimente, die sich durch die äußere und innere Membran des Mitochondriums bestimmen. Daneben besteht noch der Intermembranraum sowie die Matrix und die Cristae. In der Christae befindet sich die ATP-Synthetase, die als Zellmembranprotein ATP bildet als Energielieferant.
  • Anders, als in alten Lehrbüchern noch dargestellt, stellen die Mitochondrien keine bohnenförmigen Organellen dar, sondern bilden ein röhrchenartiges, tubuläres Netzwerk, das den kompletten Zellraum einnimmt. Auch können einzelne Mitochondrien sich in dieses Netzwerk eingliedern, wenn vom energetischen Standpunkt dieses erforderlich ist, auch die Abkapselung eines Mitochondriums von einem solchen Netzwerksystem ist wieder möglich. Die Zellkraftwerke sind lediglich in Zellen mit Zellkern zu finden, den eukaryotischen Zellen.
  • Zum Schutz des Mitochondriums umfasst die äußere Membran den gesamten Zellbestandteil und verfügt über Kanäle aus Eiweiß- bzw. Proteinkomplexen. Diese ermöglichen den Austausch von Ionen und Molekülen zwischen dem Cytosol und den Mitochondrien.
  • Die Mitochondrien stellen über die chemischen Reaktionen der Atmungskette somit Energie zur Verfügung, womit es möglich ist, die aufgenommene Glukose (vereinfacht: Zucker) mit hoher Effizienz zu ATP zu verarbeiten und als Energie nutzbar zu machen. Nach der Synthese im Intermembranraum kann dieses an das Cytosol abgeben.
  • Neben der Energiebereitstellung haben die Mitochondrien auch die Aufgaben, als interzellulärer Speicher für Kalzium zu fungieren, sodass dieses ebenfalls als wichtiges Mineral verwertet werden kann.

Hauptsächlich dienen somit die Mitochondrien dazu, aus Traubenzucker und Sauerstoff während der Atmung Kohlendioxid als Stoffwechselprodukt der Atmung und Wasser zu produzieren, dabei wird die überlebenswichtige Energie für die Zelle freigesetzt.

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Als Mitochondrium wird ein Zellorganell bezeichnet, das neben anderen Funktionen vor allem über den Adenosintriphosphat-Stoffwechsel in die Energieversorgung der Zelle eingebunden ist. Mitochondrien besitzen eine eigene Erbsubstanz in Form von mitochondrialer DNA. Je nach Energiebedarf der Zelltypen können einige wenige bis mehrere Tausend Mitochondrien in einer Zelle vorhanden sein.

Was ist das Mitochondrium?

Eine der wichtigsten Funktionen und Aufgaben der Mitochondrien besteht in der Synthese von Adenosintriphosphat (ATP) und der Abgabe der ATP in die zelluläre Matrix, den Innenraum der Zelle außerhalb der Mitochondrien.
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Ein Mitochondrium ist ein Zellorganell, das praktisch in allen menschlichen Zellen in z. T. großer Anzahl von bis zu mehreren Tausend vorhanden ist. Eine Ausnahme bildet die oberste Hautschicht, das Stratum corneum, das aus abgestorbenen Hornhautzellen besteht und keine Mitochondrein enthält.

Mitochondrien sind mit einem eigenen Genom, der mitochondrialen DNA (mtDNA), ausgestattet, was die Annahme stützt, dass es sich bei den Mitochondrien ursprünglich um eigenständige Organismen handelte, die eine Endosymbiose mit den Zellen mehrzelliger Lebewesen eingegangen sind. Mitochondrien sind in der heutigen Erscheinungsform nicht mehr eigenständig lebensfähig. Charakteristisch für Mitochondrien ist ihre Doppelmembran, eine äußere, nahezu glatte Membran und eine innere, stark aufgefaltete Membran, die eine entsprechend große Oberfläche für biochemische Stoffwechselvorgänge bietet.

Die Mitochondrien sind unter anderem in den Stoffwechsel der sogenannten Atmungskette und des Citratzyklus eingebunden. In der Atmungskette, die im Intermembranraum zwischen der äußeren und der inneren Membran abläuft, wird Glukose zur Synthese von ATP verstoffwechselt und der Zelle als Energieträger zur Verfügung gestellt. Im Citratzyklus werden die Stoffwechselprozesse, die den Abbau von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten bewirken, zusammengeführt.

Anatomie & Aufbau

Charakteristisch für die Morphologie der Mitochondrien sind zwei Membranen, die Außenmembran, die der Organelle ihre fast bohnenförmige Gestalt gibt und die Innenmembran, die stark aufgefaltet ist und dadurch eine große Oberfläche aufweist. Beide Membrane sind aus Phospholipid-Doppelschichten und Proteinen aufgebaut. Allerdings unterscheidet sich die äußere Membran in ihren Eigenschaften deutlich von der inneren Membran.

Die Außenmembran enthält Proteinkomplexe mit Kanälen, die einen selektiven Stoffaustausch zwischen dem Mitochondrium und dem Cytosol der Zelle gestattet. Die innere Membran der Mitochondrien vom Typ Sacculus enthält Proteinkomplexe, die für den „Betrieb“ der Atmungskette erforderlich sind. Die Räume, die durch die Auffaltungen der inneren Membran zur Außenmembran hin entstehen, werden als Cristae bezeichnet und beschleunigen den Metabolismus der Atmungskette.

Die Cristae sind mit winzigen Körperchen mit einem Durchmesser von 8,5 nm besetzt, die als F1-Partikel oder ATP-Synthase-Partikel bezeichnet werden und für die ATP-Synthese eine Rolle spielen. Ein anderer Typ von Mitochondrien ist der sogenannte Tubuli-Typ, der sich in Zellen befindet, die Steroidhormone synthetisieren. Die zahlreichen Tubuli dienen dem selektiven Stofftransport.

Funktion & Aufgaben

Eine der wichtigsten Funktionen und Aufgaben der Mitochondrien besteht in der Synthese von Adenosintriphosphat (ATP) und der Abgabe der ATP in die zelluläre Matrix, den Innenraum der Zelle außerhalb der Mitochondrien. In einer komplexen Reaktionskette wird die über katalytisch gesteuerte Oxidationsprozesse gewonnene Energie in Form von ATP kurzfristig gespeichert und den Zellen zur Verfügung gestellt. Die Atmungskette greift dabei auf Stoffwechselprodukte des sogenannten Citratzyklus – auch Krebs-Zyklus nach dem Entdecker Hans A. Krebs benannt – zurück.

Der Metabolismus des Krebs-Zyklus findet in der Matrix der Mitochondrien statt, also innerhalb des Raumes, der durch die innere Membran abgeschlossen wird. Die Mitochondrien sind auch an einem Teil des Harnstoffzyklus beteiligt, der teilweise innerhalb der mitochondrialen Matrix und teilweise im Cytosol der Zelle statt. Der Harnstoffzyklus dient dazu, stickstoffhaltige Abbauprodukte z. B. von proteinhaltiger Nahrung zu Harnstoff umzubauen und über die Nieren auszuscheiden. Mitochondrien sind auch am Ablauf des gesteuerten Zelltodes, der Apoptose, beteiligt.

Es handelt sich um eine Art Selbstzerstörung der Zelle mit geordneter Entsorgung der Abbauprodukte. Die Apoptose kann z. B. durch das Immunsystem bei festgestellten schwerwiegenden Defekten oder Infektionen „befohlen“ werden, um Schäden und gefährlichen Situationen für den Gesamtorganismus vorzubeugen. Mitochondrien besitzen die Fähigkeit, Calcium-Ionen aufzunehmen und bei Bedarf der Zelle zur Verfügung zu stellen. Sie unterstützen damit die wichtige Funktion der Calcium-Homöostase der Zelle.

Eine weitere wichtige Funktion der Mitochondrien besteht in der Synthese von Eisen-Schwefel-Clustern, die für zahlreiche Enzyme für die katalytische Steuerung der Atmungskette erforderlich sind. Die Synthese der Eisen-Schwefel-Cluster ist nicht redundant, so dass es sich um eine für alle Zellen essentielle Versorgung handelt, die ausschließlich von den Mitochondrien geleistet werden kann.

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Krankheiten

Mitochondriopathien, Fehlfunktionen oder Störungen der mitochondrialen Stoffwechselvorgänge wirken sich in erster Linie wegen der reduzierten ATP-Synthese auf eine Schwächung der der Leistungsfähigkeit des Körpers aus.

Grundsätzlich kann die Mitochondriopathie auf ererbten Gendefekten beruhen oder sie wurde im Laufe des Lebens erworben. Erworbene Mitochondriopathien werden vor allem mit neurodegenerativen Krankheiten wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson und ALS in Verbindung gebracht, aber auch mit Diabetes mellitus, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten.

Ererbte Mitochondriopathien zeigen eine große Vielfalt von Erscheinungsformen, je nachdem, an welcher Stelle der Stoffwechselkaskaden sich der Gendefekt auswirkt. Wenn aufgrund von Gendefekten innerhalb der Atmungskette oder des Citratzyklus bestimmte Enzyme nicht zur Verfügung stehen, die nur für bestimmte Körpergewebe benötigt werden, treten Symptome nur an den entsprechenden Organen auf.

Aufgrund der Vielfalt an Symptomen, die ein mitochondrialer Gendefekt hervorrufen kann, ist eine Diagnose nicht ganz einfach. Da meistens der Citratzyklus mit betroffen ist, kommt es im Regelfall zu einem „Aufstau“ des Pyrovats, das der Körper über den alternativen Weg des Laktats abzubauen versucht, so dass sich eine stark erhöhte Milchsäurekonzentration, eine Laktazidose, einstellt.

Quellen

  • Alberts, B., u. a.: Molekularbiologie der Zelle. 4. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2003
  • Schartl, M., Biochemie und Molekularbiologie des Menschen. 1. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München 2009
  • Schmidt, R., et al.: Physiologie des Menschen. Springer, Heidelberg 2010

Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
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