Welche aufgabe hat eiweiß im körper

Eiweiß – auch oft unter dem Begriff Proteine zu finden – ist der heimliche König unter den Grundnährstoffen. Auf Proteine kann der menschliche Körper keinesfalls verzichten. Sie enthalten viele Stoffe, die der Körper nicht selbst bilden kann.

Welche aufgabe hat eiweiß im körper
Zu den eiweißreichen Lebensmitteln zählen unter anderem Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. (Foto by: Kruchenkova / Depositphotos)

Reserven aufbauen

Eiweiß ist ein echter Alleskönner. Die sogenannten Proteine spielen nicht nur eine wichtige Rolle in den Stoffwechselvorgängen auf Ebene der Zellen und des gesamten Körpers, sondern sind auch ein wesentliches Element der Immunabwehr, der Hormone und des Sauerstofftransportes im Blut.

Die Muskulatur – egal ob bei Mensch oder Tier – besteht größtenteils aus Eiweiß. Sie verbrauchen viel Energie und können dem Körper in Hungerphasen zugleich als Notreserve dienen.

Diese Reserven werden durch einen geringen Energieaufwand mit meist pflanzlichen Eiweisen aufgebaut. Deshalb ist eine gesunde Ernährung das um und auf, auch Fisch zählt natürlich dazu.

Was ist Eiweiß?

Der Begriff Eiweiß rührt tatsächlich vom weißen Teil des Eies her – einem Naturprodukt, das fast vollständig aus Proteinen besteht, weshalb die Begriffe synonym verwendet werden.

Proteine sind natürliche Ketten von Aminosäuren. Sie haben einen gemeinsamen Grundkörper und unterscheiden sich in ihren Enden. Obwohl es in der Natur einige hundert Aminosäuren gibt, nutzt der Mensch nur 22. Viele davon kann der Mensch sogar selber herstellen – aber nicht alle. Neun Aminosäuren sind essentiell, sprich sie sind lebenswichtig, müssen aber ständig von außen zugeführt werden. Besondern viel Eiweiß steckt in Eiern, Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten und Milchprodukten.

Welche aufgabe hat eiweiß im körper
Eier enthalten sehr hochwertiges Eiweiß. (Foto by: galitskaya / Depositphotos)

Was macht der Körper mit dem Eiweiß?

Nimmt ein Mensch mit der Nahrung Protein auf, so wird dieses bereits im Magen durch die Magensäure denaturiert – also in seiner Struktur verändert. Der Körper zerlegt die Proteine danach in ihrer einzelnen Bausteine, um dann aus diesen Bausteinen körpereigenes Eiweiß aufzubauen.

Auch das im Körper eingesetzte Eiweiß unterliegt einem Lebenszyklus und wird häufig recycelt. Dennoch benötigt der Mensch ständig Nachschub an essentiellen Aminosäuren. Diese finden sich vor allem in pflanzlichen Eiweißlieferanten wie in Nüssen, Samen oder Hülsenfrüchten. Aber auch tierische Eiweißprodukte wie Milch, Käse, Eier oder Fisch sind wichtige Proteinquellen.

Welche aufgabe hat eiweiß im körper
Eiweiß spielt in unserer Ernährung eine wichtige Rolle. (Foto by: belchonock / Depositphotos)

Zu viel, zu wenig – Ernährung mit Eiweiß?

Einige Diäten setzen auf einen sehr hohen Eiweißkonsum bei gleichzeitig verringerter Kohlenhydrataufnahme. So soll der Muskelabbau während der Diät verhindert werden.

Aus Sicht des Eiweißkonsums gibt es hierbei aber Grenzen, denn obwohl Eiweiß vom Körper gut verwertet werden kann, belastet ein übermäßiger Verzehr die Nieren stark. Dies gilt gerade für Babys, Kleinkinder und Kinder in besonderem Maße. Wichtig ist es dagegen, viel Wert auf die Vielfältigkeit in den Proteinquellen zu legen, weil unterschiedliche Lebensmittel unterschiedliche Mengen der essentiellen Aminosäuren enthalten.

Auch als Energiequelle spielt Eiweiß eine wichtige Rolle, besonders, wenn ein Mangel an anderen Energielieferanten wie zum Beispiel Kohlenhydraten besteht. Essen Sie ausreichend Kohlenhydrate, werden die Eiweiße nicht für die Energiegewinnung "verschwendet".

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Einen Teil davon kann der Körper selbst produzieren. Andere dieser lebensnotwendigen und unentbehrlichen Aminosäuren müssen Sie mit Ihrer Nahrung zu sich nehmen.

Für Jugendliche und Erwachsene werden täglich 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Bei einer 60 Kilo schweren Frau wären das 48 Gramm, bei einem 80 Kilo schweren Mann 64 Gramm am Tag. Der genaue Bedarf einzelner Aminosäuren wird derzeit noch wissenschaftlich ermittelt.

Tierisches Eiweiß aus Fisch, Fleischwaren, Milch, Milchprodukten und Eiern ähnelt in seiner Zusammensetzung dem Körpereiweiß. Es enthält nahezu alle lebensnotwendigen Aminosäuren in einem günstigen Verhältnis. Man spricht hierbei auch von einer hohen biologischen Wertigkeit.

Tierische Lebensmittel besitzen aber auch Nachteile: Fettreiche Fleischarten, Wurst und Eier liefern neben Eiweißen auch Begleitstoffe wie zum Beispiel Cholesterin, Purine, Fett oder Kochsalz. Diese Stoffe können Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Arterienverkalkung und Gicht begünstigen.

Übrigens: Es geht auch ohne Fleisch. Wer regelmäßig Milch, Milchprodukte und Eier isst, muss keinen Eiweißmangel befürchten.

Pflanzliches Eiweiß ist in pflanzlichen Lebensmitteln wie Brot, Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Nüssen enthalten. Auch wenn der Körper dieses nicht so gut verwerten kann wie tierisches Eiweiß, besitzen pflanzliche Lebensmittel einen entscheidenden Vorteil: Gesättigte Fette, Purine und Cholesterin sind kaum oder gar nicht enthalten.

Die Kombination tierischer und pflanzlicher Eiweiße ist für den Körper günstiger als der Verzehr einzelner eiweißreicher Lebensmittel. So ergänzen sich beispielsweise Kartoffeln und Ei besonders gut, ebenso wie Rindfleisch und Kartoffeln, Milch und Kartoffeln oder Getreide und Milch oder Hülsenfrüchte.

Ein Beispiel: Mit einem Joghurt, 100 Gramm Edamer, drei Scheiben Brot und 200 Gramm Zucchini werden schon 45 Gramm Eiweiß erreicht. Auch die Kombination von Mais und Bohnen (zum Beispiel in Chili con/sin Carne) oder Spätzle mit Linsen ist besonders empfehlenswert.

Schwangere, Stillende, Sportler und Kinder haben eines gemeinsam: Sie alle brauchen mehr Proteine. Auch nach Krankheiten oder einseitigen Diäten kann es zu einem höheren Bedarf an Eiweiß kommen.

Säuglinge und Kinder haben - bezogen auf ihr Körpergewicht - einen höheren Eiweißbedarf als Erwachsene, da sie nicht nur alte oder defekte Zellen erneuern, sondern auch viele neue Zellen aufbauen müssen.

Auch Schwangere und Stillende benötigen mehr Eiweiß. Entweder werden die Aminosäuren für das Wachstum des Embryos verwendet oder später mit der Muttermilch an den Säugling abgegeben. Auch hierbei gilt: Die Qualität des Eiweißes ist entscheidend.

Sportler haben einen erhöhten Bedarf an Eiweiß. Hier gilt die Regel: Je kraftbetonter eine Sportart ist, desto höher ist der Bedarf. Aber auch Ausdauersportler haben einen höheren Bedarf an Eiweiß, denn durch die lange körperliche Aktivität wird vermehrt Protein zur Energiegewinnung herangezogen. Wird dieser Eiweißverlust nicht über die Nahrung ersetzt, wird Körperprotein abgebaut. Aber: Wer kein Leistungssportler ist, benötigt keine speziellen Eiweißpräparate, da die aufgenommene Menge an Eiweiß über die Nahrung ausreicht.

Durch Krankheiten, sehr einseitige Ernährung oder Diäten kann ein Eiweißmangel auftreten. Dieser führt zu Abwehrschwäche gegen Krankheitserreger und setzt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit herab. Im Extremfall werden auch lebenswichtige Organe angegriffen. Im Wachstumsalter führt Eiweißmangel zu körperlicher, in schweren Fällen auch zu geistiger Unterentwicklung. Aufgrund des in Deutschland üblicherweise hohen Verzehrs an tierischen Eiweißen kommt ein Eiweißmangel jedoch kaum vor. 

Alltag Welche Aufgabe hat Eiweiss im Körper?

BUNTE.de Redaktion 14.05.2012, 14:15 Uhr

Neben den Fetten und Kohlenhydraten kommt Eiweiß in unserer Ernährung eine eminent wichtige Aufgabe zu: Ohne diesen Makro-Nährstoff gäbe es keine unserer Körperzellen. Auch alle Enzyme und Hormone bestehen aus Eiweiß.

Unsere Lebensmittel liefern bei ausgewogener Ernährung genügend Eiweiße (Proteine). In der Regel nehmen wir sogar mehr zu uns, als unser Körper benötigt. Sollten Sie jedoch davor Angst haben, dass ein Zuviel an Eiweiß schädlich sein könnte, so seien Sie beruhigt. Ein gesunder Mensch scheidet ein Protein-Überschuss als Harnstoff über die Nieren wieder aus. Bei Nierenproblemen ist es allerdings ratsam, auf die Proteinaufnahme zu achten. Ideal sind eiweißhaltige Lebensmittel mit wenig Fett. Dazu gehören fettarmes Fleisch und fettarme Wurst sowie Milchprodukte wie Quark, Frischkäse und Joghurt.

Eiweiß: Vielfältige Aufgaben

Wer Eiweiß-Zusatzstoffe für den Muskelaufbau zu sich nimmt, wird enttäuscht werden: Muskelmasse besteht zwar zum großen Teil aus Eiweiß, jedoch führt eine erhöhte Proteinzufuhr nicht zu einem kräftigeren Muskelaufbau. Andererseits beginnen die mühsam antrainierten Muskeln zu schrumpfen, wenn zu wenig Eiweiße aufgenommen werden, da sich unsere Körperzellen ständig erneuern. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit normaler Proteinmenge reicht aus, selbst bei Sportlern. Mit vier Kilokalorien pro Gramm ist Eiweiß zudem ein wichtiger Energielieferant.Eiweiße setzen sich aus verschiedenen Aminosäuren zusammen. Neben unseren Muskeln bestehen auch unsere Organe und unser Blut aus diesen lebenswichtigen Baustoffen. Ohne Aminosäuren könnte unser Körper seinen vielfältigen Aufgaben nicht nachkommen. Sämtliche Körpervorgänge werden durch Enzyme, Hormone und Antikörper unseres Immunsystems geregelt. Diese wiederum bestehen aus Aminosäuren. Ideal sind Eiweiße mit hoher biologischer Wertigkeit, eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Nahrungsproteinen. Die empfohlene Menge pro Tag beträgt bei Erwachsenen 0,8 Gramm, bei Kindern und Jugendlichen 0,9 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.