Was ist der unterschied zwischen nominalem und realem bruttoinlandprodukt

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  • Das Bruttoinlandsprodukt wird nominal und real berechnet. Das nominale BIP gilt als gängigste Form, um die Leistungsfähigkeit und die Wertschöpfung unterschiedlicher Länder und Regionen zu vergleichen und berücksichtigt weder die Inflation noch die Deflation. Bei der Berechnung des nominalen Bruttoinlandsproduktes werden die Landeswährungen zu den aktuellen Wechselkursen des Marktes umgerechnet. Demnach wird die Wertsteigerung oder der Wertverfall beispielsweise des US-Dollars zwischen den Jahren 2000 und 2011 nicht berücksichtigt.

    Die mit der Inflation verbundenen Preissteigerungen kommen beim nominalen BIP nicht zum Tragen und erscheinen als Wirtschaftswachstum. Vor allem beim Vergleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern kann es dadurch zu erheblichen Verzerrungen kommen, da die Inflation in Entwicklungsländern meist stärker auftritt.


    Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)

    Das reale Bruttoinlandsprodukt gibt wesentlich genauer Auskunft über die Wirtschaftsleistung und Wertschöpfung eines Landes im Vergleich zu anderen, da dieses unabhängig von Preisveränderungen anhand der Marktpreise eines Basisjahres berechnet wird. Voraussetzung dafür ist, dass die Preissteigerungsrate seit dem Basisjahr bekannt ist. Das reale Bruttoinlandsprodukt erhält man, wenn das nominale Bruttoinlandsprodukt durch den Preisindex dividiert und mit 100 multipliziert wird.

    Vorjahrespreismethode

    Da die Kennziffer des Basisjahres von 1995 als veraltet galt, wird seit dem Jahre 2005 auf die sogenannte Vorjahrespreismethode zurückgegriffen.

    Dabei werden Preisindizes miteinander verkettet. Dies bedeutet, dass die Preisanstiege fortlaufender Jahre mit dem Faktor 100 multipliziert werden. War im Jahre 2008 ein Preisanstieg von 10 Prozent, im Jahre 2009 von 12 Prozent und im Jahre 2010 von 7 Prozent zu verzeichnen, errechnet sich der verkette Preisindex folgendermaßen: 1,10 x 1,12 x 1,07 x 100 ist gleich 131,8. Die Preise wären im Beispiel in drei Jahren also um 31,8 Prozent gestiegen.

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    Der Artikel "Unterschied nominales und reales Bruttoinlandsprodukt" befindet sich in der Kategorie: Bruttoinlandsprodukt

    In Milliarden Euro

    Nominales und reales BIP in Deutschland 2010 - 2015 nominales BIPreales BIPPreisniveauWachstum nominales BIPWachstum PreisniveauWachstum reales BIP
    2580,062703,122754,862820,822915,653025,90
    2580,062674,492685,332693,332736,412782,60
    100,00101,07102,59104,73106,55108,74
    0,0480,0190,0240,0340,038
    0,0110,0150,0210,0170,021
    0,0370,0040,0030,0160,017

    Quelle: EU-Kommission (2016), eigene Berechnungen

    Im Jahr 2010 betrug das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland 2580,06 Milliarden Euro, das sind 2,58006 Billionen Euro. 2011 betrug das nominale BIP 2703,12 Milliarden Euro, es ist also gegenüber 2010 um den Faktor 0,048 bzw. um 4,8 Prozent gewachsen. Allerdings ist auch das allgemeine Preisniveau gestiegen (Inflation), und zwar vom Ausgangsniveau 100 im Jahr 2010 auf 101,07, das heißt um den Faktor 0,011 bzw. um 1,1 Prozent.

    Das reale BIP-Wachstum entspricht ungefähr der Differenz aus dem nominalen BIP-Wachstum und der Inflation: 4,8 Prozent – 1,1 Prozent = 3,7 Prozent. Das (reale) BIP-Wachstum bezieht die Veränderung des (realen) BIP von einem Jahr auf das nächste, hier also von 2010 auf 2011, auf das (reale) BIP des Ausgangsjahres, hier also 2010.

    Daraus ergibt sich in diesem Fall: (Reales BIP von 2011 – reales BIP von 2010)/Reales BIP von 2010 = (2674,49 – 2580,06)/2580,06 = 0,037 bzw. 3,7 Prozent.

    Das reale Bruttoinlandsprodukt ist eine Variante des Bruttoinlandsproduktes (BIP), welches von Preisschwankungen unabhängig ist. Das reale Bruttoinlandsprodukt kann also als Bruttoinlandsprodukt mit konstanten Preisen bezeichnet werden.

    In dieser Lektion erklären wir Dir die Bedeutung des realen Inlandsproduktes, dessen Berechnung und Aussagekraft. Zum Schluss geben wir Dir die Möglichkeit, Dein Wissen anhand einiger Übungsfragen zu überprüfen.

    Welche Bedeutung hat das reale Bruttoinlandsprodukt?

    Grundsätzlich stellt das Bruttoinlandsprodukt ein Maß für die Leistung einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum und damit eine der wichtigsten Kennzahlen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung dar.

    Hierbei wird zwischen dem nominalen und dem realen Bruttoinlandsprodukt unterschieden. Dem realen BIP kommt eine hohe Bedeutung zu, da sich aus dem Vergleich der Bruttoinlandsprodukte aus zwei Jahren über deren prozentuale Veränderung das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft ableiten lässt.

    Unterscheidung zwischen nominalem und realem BIP

    Der Wert der Endprodukte, die in das Bruttoinlandsprodukt einfließen, orientiert sich an den Preisen, die dafür am Markt erzielt werden.

    Deswegen kann eine Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes auf zwei Faktoren zurückzuführen sein: entweder auf eine höhere Menge an Produzierten Gütern bzw. Dienstleistungen oder auf höhere Preise, da diese den Wert der Endprodukte erhöhen. Aus diesem Grund wird zwischen dem nominalen und realen Bruttoinlandsprodukt unterschieden.

    Das nominale Bruttoinlandsprodukt gibt stets Auskunft über die Gesamtproduktion zu aktuellen Preisen.

    Bei der Berechnung des realen Bruttoinlandsproduktes wird hingegen zuerst ein Basisjahr gewählt, dessen Preisniveau anschließend als Referenz für alle weiteren Werte herangezogen wird. Folglich bleibt das Preisniveau beim realen BIP konstant und es kann vorkommen, dass das nominale BIP stärker ansteigt als das reale, wenn bei stagnierender oder langsamerer Gesamtproduktion das Preisniveau steigt.

    BIP bei Inflation & Deflation

    Inflation

    Eine unterschiedliche Entwicklung von realem und nominalem BIP lässt sich bei Inflation und Deflation sehr gut beobachten. Im Falle einer Inflation steigt das nominale BIP infolge steigender Marktpreise.

    Deflation

    Eine Deflation wirkt sich gegenteilig aus: Die Marktpreise sinken und mit ihnen das nominale Bruttoinlandsprodukt. Das reale Bruttoinlandsprodukt verändert sich unter der Annahme einer konstanten Güterproduktion hingegen nicht.

    Bruttoinlandsprodukt: Unterscheidung von realem und nominalem BIP

    Berechnung des realen Bruttoinlandsprodukts

    Zur Berechnung des realen BIP wird der sog. „BIP-Deflator“ ermittelt. Der BIP-Deflator wird auf das nominale BIP angewendet, um es vom Einfluss reiner Preiserhöhungen zu bereinigen – so entstehen konstante Preise. Im Gegensatz zum Verbraucherpreisindex, der auf einen feststehenden und zugleich repräsentativen Warenkorb zurückgreift, ändern sich die Gewichtungen der einzelnen Güter bei der Ermittlung des BIP-Deflators von Jahr zu Jahr.

    Die Berechnung des realen BIP mithilfe des Deflators gestaltet sich wie folgt:

       

    Analog dazu lässt sich der Deflator selbst mittels folgender Formel berechnen:

       

    Bruttoinlandsprodukt: BIP in Deutschland 2010-2015 (in Mrd. €)

    Übungsfragen

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