Was ist das 2 beliebteste Spiel der Welt

Mehr als 6.000 Stimmen für über 300 Spiele und doch nur eine Rangliste. In den Kommentaren zur Ausgabe 88 von C:\B_retro\ haben die ComputerBase-Leser ihre ganz persönlichen besten und beliebtesten Spiele aller Zeiten gewählt. In die Top 100 schafften es alle relevanten Plattformen aus den unterschiedlichsten Gaming-Epochen.

C:\B_retro\Ausgabe_89\Eure_besten_Spiele_aller_Zeiten\

Unter dem Titel „Von Amiga bis Zelda“ hat C:\B_retro\ bereits zehn der bedeutendsten Spiele der Geschichte vorgestellt und den Ball anschließend mit der strittigen Frage „Welche sind die besten Videospiele aller Zeiten?“ an die Community aus dem Forum zurückgespielt, die dann ihre persönliche Top 100 gewählt hat.

Die laut den ComputerBase-Lesern 100 besten (oder auch beliebtesten) Spiele aller Zeiten werden absteigend in insgesamt fünf 20er-Schritten aufgelistet.

Besondere Spiele, Serien und Franchise' für die unterschiedlichsten Plattformen werden noch einmal gesondert vorgestellt und damit auch entsprechend geehrt.

Die Plätze 100 bis 91

Auf Platz 99 landet mit Defender of the Crown ein äußerst beliebtes Strategiespiel aus dem Jahr 1986, das zuerst für den Amiga und nachfolgend unter anderem auch für den Atari-ST, den Commodore 64 und den PC erschien. Der erste Teil der erfolgreichen Witcher-Trilogie und Tomb Raider II landen auf den Plätzen 94 und 95. Von Nintendo seinerzeit als Kopie von Super Mario Bros. eingestuft, konnte das 1987 erschienene Jump'n'Run The Great Giana Sisters auf dem C64, Amiga und Atari überzeugen.

Die Plätze 90 bis 81

Die Plätze 90 bis 81 werden von den beiden SNES-Titels Super Metroid und dem JRPG Secret of Mana eröffnet, die 1994 respektive 1993 erschienen. Mit Path of Exile hat es zudem ein äußerst beliebter Free-to-Play-Titel auf Platz 87 geschafft und mit Super Mario 64 ist auch der erste Titel für das Nintendo 64 vertreten.

Die Plätze 80 bis 71

Mit jeweils 50 Stimmen teilen sich der RPG-Meilenstein Fable von 2004 für die erste Xbox, die C64-Klassiker WIZBALL und Winter Games sowie das 1996 erschienene allererste Tomb Raider den 71 Platz in der Gunst der ComputerBase-Leser.

Die Plätze 70 bis 61

Auf einem geteilten 70. Platz eröffnet der äußerst beliebte und 2006 erschienene Rollenspiel-Klassiker The Elder Scrolls IV: Oblivion von Bethesda die Plätze 70 bis 61. Auch der im Jahre 1996 erschienene Ego-Shooter Quake und Metal Gear Solid 2 und 3 sowie Far Cry II stehen in der Gunst der Community weit oben.

Die Plätze 60 bis 51

Ein besonderes Highlight landet auf Platz 51. Die Sportsimulation Summer Games von Epyx ist bis heute eines der beliebtesten Spiele für den Commodore 64, Atari und die Amstrad-CPC-Serie, die im deutschsprachigen Raum eher als Schneider CPC bekannt ist.

Die Plätze 50 bis 41

Auf einem geteilten 50. Platz findet sich das bereits 2001 angekündigte und schlussendlich 2007 erschienene Stalker: Shadow of Chernobyl wieder. Der Platz 43 geht mit California Games an einen echten Klassiker von 1987 für den Commodore C64 und Atari.

Die Plätze 40 bis 31

Mit dem im Jahr 1990 erschienenen Abenteuern The Secret of Monkey Island und Maniac Mansion von 1987 finden sich erneut zwei Klassiker in den Top 100 wieder, die bei den Spielern in bester Erinnerung geblieben sind und beide aus der Feder von LucasArts stammen.

Die Plätze 30 bis 21

Auch Counter Strike 1.6 darf in keiner Bestenliste fehlen und platziert sich innerhalb der ComputerBase-Community auf Rang 21. Final Fantasy X war ein echter Meilenstein für das Franchise auf der PlayStation 2 und kann sich auf Platz 25 einreihen. Bereits 1996 sorgte das erste Resident Evil auf der PlayStation für Gänsehaut.

Die Plätze 20 bis 11

Die Top 20 werden von StarCraft eröffnet und listen auch alle drei Teile der Mass-Effect-Trilogie auf. Zudem finden sich World of Warcraft, Final Fantasy VIII und Gothic auf den weiteren Plätzen. Mit Turrican II hat es auch ein Klassiker für den Commodore 64, Amiga und Atari ganz weit nach oben geschafft.

Die Plätze 10 bis 1

Die Serie „The Legend of Zelda“ kann sich mit Breath of the Wild (Platz 10) und Ocarina of Time (Platz 6) gleich mit zwei Titeln in den Top 10 platzieren und auch GTA ist mit Vice City Stories (Platz 7) und San Andreas (Platz 2) gleich doppelt vertreten.

Da beste oder auch ganz einfach beliebteste Spiel aller Zeiten in der ComputerBase-Community ist Half-Life 2, das mit großem Abstand am häufigsten genannt wurde und bereits eine eigene Ausgabe in C:\B_retro erhalten hat.

C:\B_retro\Feedback\

Feedback ist jederzeit willkommen

Die Redaktion freut sich über konstruktive Kritik, Lob, aber auch Vorschläge, um die Serie zukünftig noch stärker an den Wünschen der Leserschaft ausrichten zu können. Mit diesem Lesestoff im Gepäck wünscht die Redaktion einen erholsamen Sonntag.

C:\B_retro\Review\

Die letzten fünfzehn Ausgaben in der Übersicht

An dieser Stelle finden sich die letzten 15 Themen der vorangegangenen Ausgaben von C:\B_retro\:

  • C:\B_retro\Ausgabe_88\: Welche sind die besten Videospiele aller Zeiten?
  • C:\B_retro\Ausgabe_87\: Der erste IBM-PC der Welt definierte Standards
  • C:\B_retro\Ausgabe_86\: Microsoft Windows 96
  • C:\B_retro\Ausgabe_85\: AMD Phenom und Opteron („K10“)
  • C:\B_retro\Ausgabe_84\: FIFA Soccer und andere Fußball-Pioniere
  • C:\B_retro\Ausgabe_83\: Hercules 3D Prophet 4500 mit PowerVR Kyro II
  • C:\B_retro\Ausgabe_82\: ComputerBase baut den perfekten Voodoo-2-Retro-PC
  • C:\B_retro\Ausgabe_81\: Die ersten Grafikkarten der ComputerBase-Community
  • C:\B_retro\Ausgabe_80\: Die frühe Geschichte der Grafikkarte
  • C:\B_retro\Ausgabe_79\: Nokia Communicator
  • C:\B_retro\Ausgabe_78\: Die erste Microsoft Xbox
  • C:\B_retro\Ausgabe_77\: Der Sinclair ZX81
  • C:\B_retro\Ausgabe_76\: Der perfekte Gaming-PC für das Jahr 1999
  • C:\B_retro\Ausgabe_75\: Das erste MacBook Pro mit Intel Core Duo
  • C:\B_retro\Ausgabe_74\: Star Wars: Knights of the Old Republic

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase als auch in den Themenbereichen C:\B_retro\ und Retro.

Keine Plattform kann so viel Abwechslung bieten wie der PC, entsprechend schwierig ist die Erstellung einer historischen Bestenliste. COMPUTER BILD wagt das Unterfangen dennoch.

Haben Sie Ihr Ticket für die besten PC-Spiele aller Zeiten? Ah, das haben Sie. Willkommen – treten Sie ein. Sie können Ihre Jacke an einen der Vektoren hängen, die dort drüben aus "Elite" herausragen, und wir bitten Sie, alle elektronischen Geräte in dieser unwahrscheinlich großen PC-Spielebox von 1997 zu lassen. Achten Sie auf all die Mauskugeln und seriellen Kabel unter Ihren Füßen. Wir haben versucht, sie zu entfernen, aber sie wachsen in einem alarmierenden Tempo nach.

Als Hüter dieser Elite der PC-Spiele muss die Redaktion ein paar Grundregeln aufstellen, bevor Sie die Ruhmeshalle betreten. Die erste bezieht sich auf die Aktualität: Die Geschichte der PC-Spiele erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und viele der am meisten verehrten Titel wurden in den 1990er-Jahren veröffentlicht, als ein unglaublicher technischer Durchbruch sowohl in Bezug auf die Wiedergabetreue als auch die Ideenvielfalt stattfand. Aber ganz ehrlich: Selbst wenn Sie sich entschließen würden, die Originalversion von "Syndicate" aus dem Jahr 1993 zu spielen, nachdem Sie es auf dieser Liste gesehen haben, wäre es ein ziemliches Unterfangen, es auf moderner Hardware zum Laufen zu bringen. Daher müssen ältere Spiele sowohl spielbar sein als auch wirklich Spaß machen, um in die Liste aufgenommen zu werden, und nicht einfach nur "wichtig" sein.

Zweitens: Reihen. Die Tendenz der Branche, ihre beliebtesten Namen und Ideen zu wiederholen, bedeutet, dass gute Spiele oft auf den Fundamenten großartiger Spiele aufgebaut sind – auch wenn die wirkliche Innovation vielleicht neun Jahre zurückliegt, neigen Menschen dazu, das beste Gesamterlebnis auf ein Podest zu stellen. Das bedeutet oft, dass das neueste Spiel das Beste ist.

Nachdem die Methodik nun offengelegt ist, dürfen Sie endlich in die große Ruhmeshalle der besten PC-Spiele der Geschichte treten.

Der "Football Manager", auch bekannt als Championship Manager, ist schon so lange ein fester Bestandteil der PC-Spiele, wie es Tabellenkalkulationen und Zahlen zwischen eins und 20 gibt. Im Laufe seines Lebens hat er immer mehr Tiefen des Sports ausgelotet, zwischenmenschliche Beziehungen in der Umkleidekabine und Teamgespräche simuliert, die Taktik des Tages modelliert und Mitte der Nullerjahre sogar 3D-Grafiken eingeführt, um die verheißungsvollen Kommentare der Spiel-Engine zu ergänzen. "Er muss ein Tor schießen! Van Nistelrooy... Torschuss."

In drei Jahrzehnten hat sich das Spielerlebnis trotz einiger monumentaler Veränderungen als eine beruhigende Konstante erwiesen. Es ist eine Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär, die Sie mit jedem Transfer, jeder Vertragsverlängerung und jedem Formationswechsel schreiben und die Sie mit so viel Liebe zum Detail erzählen, dass Sie nicht anders können, als die Leute mit Ihren Erfolgen zu erfreuen, auch wenn Sie genau wissen, dass es sie nicht im Geringsten interessiert, wie weit Sie Fiorentina in der Champions League gebracht haben. Und dafür verdient der FM seinen Platz im PC-Pantheon unter der harten Managementspiel-Konkurrenz.

"Forza Horizon 5" hat den Balanceakt zwischen Arcade-Racer und Simulation meisterhaft hinbekommen.

Der neueste Eintrag in die PC-Ruhmeshalle und vielleicht ein kontroverser Neuzugang. Rennspiele sind ein wichtiger Teil der PC-Geschichte, aber sie haben hier einen anderen Aspekt als auf den Konsolen. Die "Grand Prix"-Serie von Geoff Crammond ist ein typisches Beispiel dafür: eine strenge forensische Simulation, die auf Kosten der Zugänglichkeit die Anorakdrüsen kitzelt. Rennsimulationen wurden hier geboren, in einer Umgebung, die ein Force-Feedback-Rad erkennt, wenn man eines einsteckt.

Aber es ist "Forza Horizon 5" aus dem Jahr 2021, das konsolenartigste aller Rennspiele, das sich den Weg auf die Liste bahnt. Das neueste Spiel baut zwar immer noch auf den Fortschritten von "Horizon 3" auf, bietet aber dennoch ein unvergleichliches Open-World-Rennerlebnis, bei dem sich die Autos so verhalten, wie Sie es wollen, und nicht so, wie sie es notwendigerweise tun würden, und bei dem ein unwahrscheinliches Motorsport-Festival immer das nächste Hollywood-Spektakel vorbereitet, durch das Sie die Karren fahren können. Die riesige Autosammlung, das Auktionshaus und die saisonalen Events sorgen für eine lange Lebensdauer des Spiels.

In "Minecraft" kann man nicht alles machen, aber man kommt dem schon ziemlich nahe. Es gibt nicht viele Spiele, bei denen man sagen kann, dass man am selben Abend eine Schleimfarm gebaut, ein Pferd gezähmt, einen Drachen in einer anderen Dimension erlegt hat und Achterbahn gefahren ist. Dieser mächtige Werkzeugkasten und die kunstvolle Block-Ästhetik von "Minecraft" haben User nun schon seit über einem Jahrzehnt in ihren Bann gezogen und deren Appetit auf verrückte Erfindungen, luxuriöse Häuser und serverweite Kriege ist damit noch immer nicht getilgt.

Früher bedeutete das Überleben in einem Videospiel, den Raketen mit dem Flugzeug auszuweichen. In den ersten Versionen fühlte es sich wie eine neue Herausforderung an, den Hunger des Charakters zu stillen, und es hat etwas unwiderstehlich Gemütliches, sich bis zum Einbruch der Nacht vor Mobs in Sicherheit zu bringen, indem man eine anmutige Lehmhütte baut. Und sie dann in eine anmutige Holzhütte zu verwandeln. Und mit der Zeit zu einem echten Palast. Ein Beweis für die Karriere vieler YouTuber, eine ständige Faszination und ein Beleg für die Fähigkeit des PCs, durch Indie-Veröffentlichungen seismische Veränderungen zu bewirken.

Die längste Zeit wurden die MMOs von "World of Warcraft" beherrscht. Wie viele andere Spiele in diesem Artikel haben schon ihre eigene Episode von "South Park"? Blizzard fand den verlockendsten Weg, Spieler in einem Fantasy-Universum zusammenzubringen und sie dort über Jahre hinweg zu halten, indem sie sich sowohl in die Welt als auch in ihre eigenen Charaktere vertieften. Doch dann kam "Final Fantasy XIV" daher und beanspruchte das gesamte Königreich für sich – mit einer Wendung, die in der Intro-Sequenz jedes MMOs zu Hause wäre.

Nicht auf einen Schlag, wohlgemerkt – der ursprüngliche Start im Jahr 2010 wurde als Desaster betrachtet. Bei Square Enix rollten Köpfe, die Spielerzahlen waren bestenfalls bescheiden und es sah so aus, als würde "Final Fantasy" nur als eine Reihe von Einzelspieler-JPRGs überleben. Doch dann geschah etwas Wunderbares: 2014 kehrte es unter dem Namen "A Realm Reborn" zurück und wendete das Blatt vollkommen. Die aktiven Spieler sind jetzt der Neid des Genres und das Talent, regelmäßig neue Inhalte zu veröffentlichen, die von der Community angenommen werden und bei denen sie dabei bleibt, ist beachtlich.

"Civilization VI" hat bislang die ausgedehntesten Städte der Reihe zu bieten.

Erforschen, expandieren, ausbeuten, ausrotten – das 4X-Subgenre der Strategiespiele hat seinen Namen von der englischen Version dieser einfachen Formel, explore, expand, exploit, exterminate. Dieser kurze Begriff steht zumeist für Spiele von lebensverschlingender Tiefe und fesselnder Komplexität wie "Civilization". In Sid Meiers ehrwürdiger Serie entstehen und zerfallen Gesellschaften im Laufe eines einzigen Spiels, Kriege werden über Jahrhunderte hinweg geführt und Gandhi wird die Welt am Ende mit thermonuklearer Vernichtung überziehen. Sie werden Ihr eigenes Serienhighlight haben und das liegt meist irgendwo zwischen "IV" und "VI", aber die erweiterten Städte haben den Hexfeldern im sechsten Teil wirklich einen neuen Wert verliehen. Es ist beileibe nicht das einzige 4X-Spiel auf dem Markt – die Titel von Amplitude zeigen alle einen interessanten Spin des Genres – aber es trieft vor historischen Details, ist absurd witzig und in der Lage, jedes einzelne Neuron im Kampf um den Sieg zu verhaften.

Streben Sie den wissenschaftlichen Sieg an, indem Sie die Boni nutzen, die Sie mit einigen Wundern aus der Antike verdienen und Ihr Reich mit Universitäten überschwemmen? Vielleicht fühlt sich dieses Spiel wie eine diplomatische Fahrt an, bei der Sie Ihre silberne Zunge einsetzen, um an die Spitze zu gelangen. Oder – nein. Machen Sie es auf die altmodische Art und Weise mit einem Herrschaftssieg. Machen Sie die sumerischen Kriegskarren bereit, bei Tagesanbruch beginnt der Marsch auf Gandhis Athen.

Nicht viele Spiele versuchen, das Leben zu simulieren. Das ist auch verständlich. Das Leben enthält eine Menge Daten und aktualisiert sich ständig selbst. "Stardew Valley" ist jedoch großzügig genug, um sich darin zu verlieren und gleichzeitig ein Gefühl der Einfachheit zu bewahren. Es ist eine meditative Erfahrung, sich um seine Felder zu kümmern und das alte Bauernhaus zu renovieren. Es spricht den Teil des Höhlenmenschen-Gehirns in uns an, der Ordnung schaffen will, damit wir nach Raubtieren Ausschau halten und unser Überleben planen können. Nur besteht hier die Landschaft, die wir absuchen, aus reiner Freundlichkeit.

Die Neugier belohnt Sie mit Eheschließungen, Casinobesuchen, dem Fang eines legendären Fisches, der Elternschaft von Dinosauriern und der Entdeckung geheimer Inseln. Sollten Sie sich also jemals an den effizienten Anbaumethoden sattgesehen haben, denken Sie nicht, dass Sie schon alles genossen haben, was "Stardew Valley" zu bieten hat.

Wie andere legendäre Multiplayer-Spiele wie "Counter-Strike" und "Dota" begann auch "PUBG" als Mod und wurde zu einem Phänomen. PC-Spiele sind oft der Nährboden für diesen Prozess, dank der einfachen Installation von Mods und einer reichen Geschichte des Herumbastelns an den Inhalten von Spielverzeichnissen.

Es ist der Höhepunkt einer Reihe von Spielen, die bis zu "Operation Flashpoint" im Jahr 2001 zurückreicht. Was als ultra-realistische, moderne Militärsimulation in den düsteren Wäldern der Falkland-Inseln begann, wurde zu "ArmA", einer Trilogie ähnlich rigoroser Shooter. Von dort aus brachte die Modding-Szene das erschreckend realistische Zombie-Survival-Spiel "DayZ" hervor, das wiederum die Grundlage für einen neuen Mod bildete, der 100 Spieler in einem Multiplayer-Kampf bis zum Tod zusammenbrachte.

Früher ging es bei Online-Shootern nur darum, im Zentrum des Gefechts um den Sieg zu kämpfen, aber plötzlich gab es ein Spiel, bei dem man sich bis zum Ende des Spiels verstecken konnte und bei dem ein einziger Schuss einem ein Chicken Dinner einbringen konnte. Beim Sieg zählt es, die richtige Ausrüstung zu bekommen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und zu wissen, wann man schießen muss und wann man unentdeckt bleiben sollte. Diese Formel hat sich als sehr beliebt erwiesen.

So etwas wie "The Orange Box" werden Gamer wahrscheinlich nie wieder sehen. Nicht nur, weil Spiele nur noch selten in Schachteln geliefert werden. Stellen Sie sich vor: eine neue Episodenversion eines "Half-Life"-Spiels, der beste klassenbasierte Shooter der Geschichte und ein einzigartiger Ego-Puzzler, der auch noch eines der witzigsten Spiele ist, die je geschrieben und gespielt wurden. In einem einzigen Paket.

Mit diesem Schritt hat Valve der Branche gezeigt, wie man experimentelle Projekte in Angriff nehmen und trotzdem Gewinn machen kann. Das episodische Modell, der Sub-Premium-Preis, eine auf Mikrotransaktionen basierende Wirtschaft (hallo, "TF2"-Hüte) – all das fühlt sich heute wie die normalste Geschäftspraxis der Welt an, aber erst durch die ungezügelte, brüllende Brillanz dieser drei Titel, die als Einheit auftraten, erkannte die Spielebranche als Ganzes ihre Lebensfähigkeit. Jeder Gamer kennt mindestens zehn Zitate aus "Team Fortress 2", alle würden alles tun, um den gewichtigen Begleitwürfel von "Portal" zu schützen, und fast zwei Jahrzehnte an "Half-Life 3"-Memes zeigen, was der letzte Titel für User bedeutet hat.

"Crusader Kings III" ist eine einzigartige Mischung aus Rollenspiel und Grand Strategy.

Die meisten Strategiespiele stellen Sie vor die Aufgabe, sich durch Töten an die Spitze zu bringen. In "Crusader Kings III", einem intellektuellen Spiel, züchten Sie sich Ihren Weg zur Macht. Die Tiefe der Paradox-Strategien ist geradezu furchterregend, aber wenn man sie erst einmal begriffen hat, gibt es wochenlang nichts anderes mehr, das um Ihre Aufmerksamkeit konkurriert. Egal, was passiert, egal, wie hoch die Ansprüche auf Ihren Thron sind, Sie werden Ihren begehrten Titel erlangen.

Als zufällige Ereignisse auftauchen und Ihnen schwierige Entscheidungen abverlangen, finden Sie sich in der Art von inzestuöser, hinterhältiger Intrige wieder, die einen historischen Roman-Bestseller füllen würde. Die strategische Heirat mit den eigenen Feinden, die strategische Sabotage der eigenen Kinder: Das ist das Äquivalent zu einem guten altmodischen RTS-Panzerkampf in "Crusader Kings III".

Nicht nur, dass Spielerinnen und Spieler zehn Jahre nach der Veröffentlichung immer noch "Skyrim" zocken, viele haben nicht einmal das Gefühl, dass sie an der Oberfläche gekratzt haben. Es gibt Nebenquests, die sie 2011 auf dem Weg nach Whiterun aufgenommen haben, um dem Jarl von einem Drachenangriff zu berichten, und die immer noch darauf warten, dass sie erledigt werden. Überall in der frostigen Landschaft warten NPCs darauf, Gerüchte zu erzählen, die sie gehört haben.

Die unglaublich produktive Modding-Szene hat der Langlebigkeit des Spiels nicht gerade geschadet, ganz zu schweigen von Bethesdas mittlerweile berühmter Neigung, es etwa alle drei Wochen neu zu veröffentlichen. In der "Special Edition" mit ENB, Reshade und 4K-Texturen sieht es aus, als wäre es letzte Woche veröffentlicht worden. User sind verwöhnt von den aktuellen begehbaren Universen wie "Red Dead 2", "The Witcher III" und "Assassin's Creed Valhalla", aber man kann sie einfach nicht mit "Skyrim" vergleichen, bevor man sie nicht ein ganzes Jahrzehnt lang gespielt hat.

Es gibt nicht mehr so viele RTS-Spiele auf dem PC wie früher, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass "StarCraft II" 2011 alle anderen mit seinem lächerlich hohen Niveau und seiner Ausgewogenheit vergrault hat. Jede neue Mission in der Kampagne bringt eine neue Variable mit sich, auf die Sie Ihre Taktik anpassen müssen. Das kann bedeuten, dass Sie sich ganz auf die statische Verteidigung konzentrieren, durch Lava-Adern navigieren oder gegen unendlich viele Zerg-Schwärme antreten, um ein Artefakt zu stehlen.

Aber es geht nicht nur darum, Ihre Aufmerksamkeit zu behalten. Wie eine Version von Mr. Miyagi, der nur mit Mausklicks kommuniziert, lehrt Sie "StarCraft II", in Online-Matches zu planen und zu improvisieren, damit Sie zumindest eine kleine Chance haben, wenn Sie zum ersten Mal auf einen Multiplayer-Gegner im härtesten eSport der Welt treffen.

Fügen Sie hier gerne Ihren LucasArts-Kindheitsliebling ein. Die Redaktion hat sich für "LeChuck's Revenge" entschieden, wo der Text besonders selbstbewusst absurd ist und die Rätsel schon lange keinen Sinn mehr für Logik haben, sondern nur noch dazu dienen, ein Grinsen zu erzeugen. Aber Abenteuerspiele sind etwas Persönliches. Man verbringt viel Zeit mit ihnen, sitzt still da und denkt nach, während ein Inventarbildschirm geöffnet ist. Man hat Zeit und Raum, um eine Nähe zur Handlung und zu den Figuren zu entwickeln und die Atmosphäre der Spielwelt unter die Haut gehen zu lassen.

Das gilt genauso für "Blade Runner", "Kentucky Route Zero" oder "Grim Fandango" – nur, dass die Welt hier eine Stadt ist, die unter dem Handelsembargo eines Piraten namens Largo steht und in der man zu jeder Zeit sowohl Gorillas als auch Manila-Umschläge im Inventar haben kann. In der "Special Edition" ist es irgendwie noch gemütlicher und nostalgischer als die Original-Pixel.

Isometrische RPGs haben mit "Disco Elysium" einen wunderbaren Vertreter in der Moderne gefunden.

Für viele Spielerinnen und Spieler sind isometrische Rollenspiele die Krönung des PC-Gamings. Die Fülle an sorgfältig verfassten Texten, die in der Fantasie Universen entstehen lassen (mit ein wenig Hilfe von vorgerenderten 2D-Hintergründen). Der Kampf mit Pause und Planung. Kobolde. Das ist alles sehr PC. Die besten dieser Spiele vertrauen darauf, dass Sie über eine gewisse Aufmerksamkeitsspanne verfügen, komplizierte Mechaniken zum Stapeln von Effekten verstehen und lange Dialoge genießen können. Was User natürlich tun. Vor allem, wenn es sich um so gelehrte und selbstbewusste Dialoge wie in "Disco Elysium" handelt.

Gamer sind schon tausend Kilometer in den übergroßen Stiefeln von übermenschlichen Helden gelaufen, da ist es erfrischend, zur Abwechslung einmal in die kotzverkrusteten Schuhe eines alkoholkranken Cops zu schlüpfen, der die Welt mit einem magischen Realismus betrachtet. Nein, mehr als das – ein Polizist, dessen Charakter Sie mit Ihren eigenen Eingaben verbiegen und formen. Nicht in einem Charaktererstellungsbildschirm voller Schieberegler, sondern während Sie bereits in der Welt unterwegs sind und Ihnen Krisenszenarien um die Ohren fliegen. Es ist die gleiche Art und Weise, wie Menschen in der realen Welt entscheiden, wer sie sind: Sie improvisieren. "Baldur's Gate II" ist zwar immer noch die Krone der traditionellen isometrischen Rollenspiele, aber "Disco Elysium" ist umso beeindruckender, weil es sich nicht an die Infinity-Engine-Ära anlehnt und trotzdem so tiefgründig und mitreißend ist.

Shooter waren das Vehikel, mit dem viele Designer zeigten, was 3D-Spielumgebungen leisten können. "Wolfenstein" verblüffte Spielerinnen und Spieler mit seinen Dimensionen und seinem Umfang, dann zeigte "Doom", was Art Direction und Level Design für dieses Erlebnis leisten können. Von da an entbrannte ein Wettrüsten der Innovationen, das hauptsächlich zwischen id Software und sich selbst ausgetragen wurde, und dieser fruchtbare Boden bescherte den Gamern "Half-Life" und schließlich "Call of Duty", cineastische Abläufe, in denen das Leben dahinschmilzt und man sechs Stunden lang ein unwahrscheinlich gut bewaffneter Physiker oder eine Reihe von granatenscheuen Soldaten ist.

Aber im Wettlauf um das Neue wurden ein paar Dinge zurückgelassen, die es nicht hätten sein sollen. Dinge wie das absolut unvergleichliche Leveldesign von "Quake", das jedes Mal, wenn man um eine neue Ecke biegt, überrascht, erschreckt und erfreut. Und diese bizarre, absolut eindeutige Verbindung von Einflüssen – mittelalterliche Ritter, Space Marines und blitzende Yetis, alles in einer unerklärlichen und tief atmosphärischen Welt. Die Bewegungsgeschwindigkeit und das Waffenfeedback sorgen dafür, dass man sich schon heldenhaft fühlt, wenn man über eine Lücke springt, ganz zu schweigen davon, einen Raum von Feinden zu säubern, und das überträgt sich perfekt auf den Multiplayer-Modus. "Quake" wurde von Nightdive neu aufgelegt und verfügt jetzt über einen Koop- und einen kommenden Survival-Modus.

"Dishonored 2" kümmert sich nicht darum, wie Sie es spielen. Es braucht keine hellen Lichter über der nächsten Tür, durch die Sie gehen sollen, oder die Aufforderung, die Leertaste zu drücken, um ein cooles, gescriptetes Ereignis zu sehen, an dem die Designer ewig gearbeitet haben. Stattdessen baut es etwa zehn Levels innerhalb eines Levels, gibt Ihnen eine riesige Auswahl an Werkzeugen an die Hand und lässt Ihnen absolute Freiheit bei Ihrer Mission.

Das ist die Aufgabe der immersiven Simulation, die von "Deus Ex" von Ion Storm und "System Shock 2" von Irrational perfektioniert und in "Hitman 3" von Io Interactive für ein neues Publikum aktualisiert wurde. Aber was "Dishonored 2" selbst in dieser dünnen Luft zu etwas Besonderem macht, ist, wie gut es ihm gelingt, mehrere Wege und Herangehensweisen innerhalb eines Raums zu schichten. Das merkt man zum ersten Mal in "The Clockwork Mansion", dem Haus eines Erfinders, dessen Grundriss sich ständig verändert, wenn Kolben und Zahnräder die Architektur manipulieren.

Wenn Sie gut aufpassen, bemerken Sie die Möglichkeit, hinter die Paneele zu schlüpfen und in das Innere zu gelangen, und dort wird Ihnen nicht nur klar, dass der Raum, in dem Sie sich zu befinden glaubten, nur ein winziger Teil des Ganzen war, sondern dass jedes Level im Spiel auf diese Weise funktioniert. Und das noch lange bevor man zum Zeitreise-Level kommt. Es ist arbeitsintensiv und ineffizient, Spiele auf diese Weise zu entwickeln, von deren Inhalt die meisten Spieler nur einen Bruchteil sehen werden. Aber "Dishonored 2" kümmert das nicht.

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