Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?

Das Andreaskreuz-Schild befindet sich regelmäßig an beschrankten und unbeschrankten Bahnübergängen. Es warnt dabei den die Bahnstrecke querenden Verkehr vor möglichen Schienenfahrzeugen und ist als Vorschriftszeichen auch mit zahlreichen Ge- und Verboten verbunden. Welche Regeln gibt das Verkehrszeichen genau vor?

Bußgeldkatalog: Andreaskreuz missachtet

TatbestandBußgeldPunkteFahrverbot
näher als 10 Meter vor einem Andreaskreuz (Zeichen 201) gehalten und dieses dadurch verdeckt20 €
... mit Behinderung35 €
näher als 10 Meter vor einem Andreaskreuz (Zeichen 201) geparkt und dieses dadurch verdeckt25 €
... mit Behinderung40 €
... länger als 1 Stunde40 €
... länger als 1 Stunde mit Behinderung50 €
mit nicht angepasster Geschwindigkeit an den Übergang herangefahren100 €1
trotz Andreaskreuz (Zeichen 201) mit einem Fahrzeug den Bahnübergang überquert und den Vorrang des Schienenfahrzeugs nicht beachtet80 €1
... mit Gefährdung100 €1
... mit Unfall120 €1
mit einem Fahrzeug gegen Wartepflicht verstoßen, obwohl sich einen Schienenfahrzeug näherte80 €1
... mit Gefährdung100 €1
... mit Unfall120 €1
mit einem Fahrzeug gegen Wartepflicht verstoßen, obwohl ein rotes oder gelbes Warnzeichen leuchteten, sich die Schranken schlossen, ein herannahender Zug ein Pfeifsignal abgab oder ein Bahnangestellter "Halt!" gebot240 €21 Monat
... mit Gefährdung290 €21 Monat
... mit Unfall350 €21 Monat
Bahnübergang mit einem Fahrzeug trotz geschlossener Schranke/Halbschranke überquert700 €23 Monate
... als nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer350 €1

Was bedeutet das Verkehrszeichen Andreaskreuz?

Das Andreaskreuz dient als Warnzeichen vor Bahnübergängen. Es verweist auf den generellen Vorrang des Schienenverkehrs vor dem kreuzenden Fahrzeug- oder Fußgängerverkehr. Darüber hinaus gelten vor und nach dem Andreaskreuz auch regelmäßig Parkverbote. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Welche unterschiedlichen Varianten vom Andreaskreuz gibt es?

Befindet sich auf dem Andreaskreuz ein Blitzpfeil, so bedeutet das, dass auf der Zugstrecke elektrische Oberleitungen vorhanden sind. Ein Zusatzschild mit einem Pfeil unter dem Andreaskreuz zeigt an, dass die Gebote für den Verkehr gelten, der in diese Richtung fahren will. In welcher Erscheinung Ihnen das Verkehrszeichen begegnen kann, lesen Sie hier.

Welche Bußgelder drohen bei Missachtung vom Andreaskreuz?

Die Missachtung des Vorrangs von Schienenfahrzeugen, den das Andreaskreuz vorgibt, kann ein Bußgeld von mindestens 80 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen. Einen Überblick zu weiteren Tatbeständen und Sanktionen finden Sie in dieser Tabelle.

Welche Regeln gelten an einem Andreaskreuz gemäß StVO?

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Was ist zu tun bei einem Andreaskreuz?

Der wichtigste Hinweis, den das Andreaskreuz gibt: Schienenfahrzeuge haben vor dem querenden Verkehr Vorrang. Nähert sich also eine Bahn, müssen Fahrzeuge – aber auch Fußgänger auf möglichen Gehwegen – vor dem Übergang zum Stehen kommen und warten, bis der Zug durchgefahren ist.

Der Hintergrund hierfür ist einfach: Der Anhalteweg eines Zuges ist aufgrund seines enormen Gewichts, der hohen Geschwindigkeit und der geringeren Reibung auf Schienen vergleichsweise lang. Selbst wenn der Zugführer noch kurz vor einer die Schienen kreuzenden Straße eine Gefahrenbremsung einleitet, kann der Zug häufig nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kommen, um eine mögliche Kollision zu verhindern. Der Anhalteweg eines Zuges, der mit ungefähr 160 km/h unterwegs ist, beträgt rein rechnerisch zirka 1 km! Zum Vergleich: Ein Auto, das mit derselben Geschwindigkeit unterwegs ist, hat einen rechnerischen Anhalteweg von 304 Metern, bei Gefahrenbremsung 176 Meter.

In der Regel wird das Andreaskreuz an Bahnübergängen zusätzlich durch Leuchtzeichen und Schranken ergänzt. Leuchtet die rote Warnleuchte auf, bedeutet das, dass sich ein Zug nähert und Kfz aber auch Fußgänger und Radfahrer warten müssen.

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Verkehrszeichen 151 verweist auf einen nahenden Bahnübergang.

Schranken können als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dienen, um den kreuzenden Verkehr vom Überqueren der Schienen abzuhalten. Häufig befindet sich in etwas Abstand vor die Straße kreuzenden Schienen auch ein weiteres Verkehrszeichen, das rechtzeitig auf die nahende Gefahrenstelle hinweist. In der Regel wird zudem durch Zeichen auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt.

An unbeschrankten Übergängen gilt besondere Vorsicht. Hier müssen die Fahrzeugführer langsam an die Strecke heranfahren und zunächst prüfen, ob sich ein Zug nähert. Ein rote Warnleuchte kann hier ebenfalls als Hilfestellung dienen und auf einen nahenden Zug hinweisen. Erst wenn der Fahrer sichergehen kann, dass die Strecke frei ist, darf er die Schienen überqueren.

Im Video: Welche Regeln gelten an einem Bahnübergang?

Video: Was können Sie Verstöße an Bahnübergängen kosten?

Andreaskreuz ist nicht gleich Andreaskreuz: Varianten von Verkehrszeichen 201

Es gibt unterschiedliche Abwandlungen vom Andreaskreuz. Befindet sich etwa ein roter Blitzpfeil in der Mitte des Kreuzes, verweist dieses darauf, dass die Strecke mit einer elektrischen Oberleitung ausgestattet ist. Dies soll besonders hohe Fahrzeuge warnen. Schlimmstenfalls könnten diese die Oberleitung berühren und beschädigen.

Bei einem Andreaskreuz mit einem Pfeil als Zusatzschild gelten die durch das Verkehrszeichen angezeigten Gebote lediglich für den Verkehr, der in diese Richtung weiterfahren will (zum Beispiel bei Straßengabelungen vor der Schienenführung). Und ein Andreaskreuz mit Blinklicht kann sich sowohl an unbeschrankten als auch beschrankten Bahnübergängen finden.

Im Folgenden finden Sie unterschiedliche Varianten vom Andreaskreuz, die Ihnen in Deutschland begegnen können:

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Andreaskreuz aufrecht

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Andreaskreuz liegend

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Andreaskreuz mit Blitz

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Andreaskreuz mit Pfeil

Exkurs: Wie kommt das Andreaskreuz zu seinem Namen? Die Bezeichnung „Andreaskreuz“ soll auf den Apostel Andreas zurückgehen. Dieser sei nach Berichten aus dem 4. Jahrhundert an einem solchen Kreuz aus diagonal gekreuzten Holzlatten als Märtyrer gestorben.

Welcher Abstand muss beim Parken zum Andreaskreuz eingehalten werden?

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
Wie weit dürfen Sie vor Andreaskreuz und Warnleuchte parken oder halten?

Sie wollen außerorts oder innerorts vor einem Andreaskreuz parken? Welchen Abstand müssen Sie aber dabei von dem Verkehrszeichen einhalten? Ausschlaggebend ist, ob sich der Bahnübergang mit Andreaskreuz innerhalb oder außerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet:

  • Sie dürfen jeweils 5 Meter vor und hinter einem Andreaskreuz innerorts nicht parken.
  • Außerorts beträgt die Strecke, die Sie vor oder hinter dem Andreaskreuz nicht parken dürfen, sogar 50 Meter.

Aber nicht nur das Parken ist bis zu einem gewissen Bereich vor und hinter dem Verkehrszeichen 201 untersagt. Auch halten dürfen Sie hier bis zu 10 Meter vor dem Andreaskreuz nicht, wenn Sie es mit Ihrem Fahrzeug dadurch verdecken könnten.

Achtung! Überholverbote im Bereich von Bahnübergängen beachten: Kündigen die Verkehrszeichen 151 oder 156 eine die Straße kreuzende Schienenführung an, gilt ein generelles Überholverbot. Mehr dazu erfahrt ihr im Bußgeldkatalog zum Bahnübergang.

Was bedeutet dieses Verkehrszeichen Bahnübergang?
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Verkehrsschild Andreaskreuz: Bedeutung und Regeln an Bahnübergängen

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