Warum schmerzt der arm nach einer impfung

Erstellt: 18.01.2022, 11:21 Uhr

Von: Sophia Lother

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Warum schmerzt der arm nach einer impfung

Schmerzen im Arm nach der Corona-Impfung? Das können Sie dagegen tun. (Symbolbild) © Robert Michael/dpa

Wenn der Arm nach einer Corona-Impfung schmerzt, kann ein sogenannter Covid-Arm vorliegen. Aber mit einigen Tricks können die Schmerzen gelindert werden.

Kassel - Müdigkeit und grippeähnliche Symptome sind nur einige der Impfreaktionen und Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung. Nach dem Start der Impfkampagne wurde auch eine weitere Reaktion auf die Corona-Impfung immer wieder thematisiert: Schmerzen an der Einstichstelle. Mediziner bezeichnen diese auch als „Covid-Arm“. Doch ist das gefährlich und was kann man dagegen unternehmen?

Der Covid-Arm zählt zu den häufigeren Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung. Er kann auch noch Tage nach dem Piks auftreten. Doch Fachleuten versichern: Es gibt keinen Grund zur Sorge. „Der zeitliche Abstand zur Impfung lässt eine verzögerte kutane Überempfindlichkeitsreaktion im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems vermuten, die nicht gesundheitsschädlich ist und nach einigen Tagen wieder verschwindet“, betont auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Doch wie wird man die Schmerzen wieder los?

Covid-Arm nach der Corona-Impfung: Diese Symptome gibt es

Wie genau der Covid-Arm zustande kommt, ist noch unklar. Doch er kann den Alltag von Betroffenen nach der Corona-Impfung erheblich einschränken. Folgende Impfreaktionen werden laut PEI unter dem Begriff zusammengefasst:

  • Hautrötung und Schwellung am geimpften Arm
  • Schmerzen
  • Juckreiz

Covid-Arm als Reaktion auf die Corona-Impfung: Tipps gegen die Schmerzen

Doch was kann man gegen den Covid-Arm unternehmen? Schon zum Zeitpunkt des Impfens kann es helfen, wenn der Arm in einer entspannten Position gehalten und nicht angespannt wird. Zudem kann es von Vorteil sein, sich in den Arm impfen zu lassen, den man weniger benutzt. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist es außerdem ratsam, sich etwas zu schonen. Zwar ist Sport nach der Corona-Impfung nicht tabu, jedoch betont die Zentrale: „Bei starker körperlicher Belastung kann es vorkommen, dass eine Impfreaktion – zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle – verstärkt wird.“

Auch kühle Kompressen können den Schmerz an der Einstichstelle etwas lindern. Bei Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen nach der Corona-Impfung kann bisher noch kein abschließendes wissenschaftliches Urteil gefällt werden. Einige Forscher befürchten, dass eine Einnahme sich negativ auf den Impfschutz auswirken könnte, wenn die Medikamente direkt vor oder direkt nach dem Impfen eingenommen werden. Auf dem aktuellen Aufklärungsmerkblatt des Robert Koch-Instituts (Stand 21.12.2021) zur mRNA-Impfung heißt es jedoch: „Bei Schmerzen oder Fieber nach der Impfung können schmerzlindernde / fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Ihre Ärztin / Ihr Arzt kann Sie hierzu beraten“. Alle Tipps bei einem Covid-Arm im Überblick:

  • Beim Impfen: Entspannte Haltung. Bestenfalls Arm für Impfung nutzen, der seltener gebraucht wird.
  • Nach der Impfung: Arm schonen. Auf harte körperliche Belastung verzichten.
  • Schmerzmittel nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin einnehmen.

Covid-Arm nach der Corona-Impfung: Soll auf Alkohol verzichtet werden?

Ob ein Alkoholverzicht nach der Corona-Impfung eine Auswirkung auf Impfreaktionen wie den Covid-Arm hat, ist nicht klar. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek rät aber, auf übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten. „Große Mengen Alkohol sind schließlich Gift für den Körper. Und wenn der Körper nach einer Impfung mit der Immunabwehr beschäftigt ist, sollte man ihn nicht auch noch mit Giftstoffen belasten.“ Zusammengefasst gilt in erster Linie: Ruhe bewahren und einen Gang zurückschalten. Denn in den meisten Fällen klingen die Symptome der Impfreaktion bereits nach wenigen Tagen ab. Sollten die Schmerzen aber länger anhalten, wird geraten, sich an einen Arzt oder eine Ärztin zu wenden. (slo)

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Der Arm lässt sich kaum mehr heben und es fühlt sich an, als habe man es am Tag zuvor im Fitnesscenter an der Hantelbank übertrieben. Das Phänomen des «Covid-Arms» kommt laut Swissmedic sowohl bei Moderna wie auch bei Pfizer häufig vor und betrifft somit mehr als eine Person pro 10 Geimpften.

Doch warum tut der Arm nach dem Piks plötzlich weh? Da das Spike-Protein in der Impfung vom Körper als fremd erkannt werde, komme es zu einer Abwehrreaktion, was zur Schwellung führe, heisst es beim Kantonsspital Aarau auf Anfrage. Dieser Prozess sei aber wichtig, da der Körper dadurch die schützenden Antikörper bilde. Begleitet wird er jedoch von Schmerzen. Die kann man lindern, laut dem Kantonsspital Aarau helfen folgende Tipps gegen die akuten Schmerzen:

  • Kältekompressen helfen gegen die Schwellung
  • Schmerzmittel wie Ibuprofen können nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin eingenommen werden
  • Den Arm möglichst ruhig halten
  • Auf Sport verzichten

Die Schmerzen treten in der Regel in den sieben Tagen nach der Impfung auf und klingen von selbst wieder ab. Sorgen muss man sich wegen dem «Covid-Arm» keine machen. Schmerzen an der Injektionsstelle sind eine häufige Nebenwirkung jeglicher Impfungen.

Rötungen, Schwellungen und Schmerzen rund um die Injektionsstelle treten nach Impfung häufig auf. Trotzdem: Wenn der Arm schmerzt, sind viele verunsichert. Wir erklären, warum der Körper so auf Impfungen reagiert und wie man die Schmerzen lindern kann. Außerdem geben wir Tipps, wie Erwachsene und Kinder schon die Impfung selbst möglichst stress- und schmerzarm überstehen.

Schmerzen sind unangenehm und gelten in der Regel als Warnsignal: Mit meinem Körper stimmt was nicht! Auch Rötungen, Schwellungen und Schmerzen nach einer Impfung beunruhigen viele Menschen. Diese Impfreaktionen sind zwar nicht angenehm – sind aber in der Regel kein Grund zur Sorge. Trotzdem kann und sollte man etwas gegen die Schmerzen tun. Zum einen natürlich, um den akuten Schmerz zu lindern, zum anderen aber auch, damit keine nachhaltigen Ängste vor Impfungen entwickelt werden.

Zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, warum nach einer Impfung Schmerzen – in erster Linie an der Injektionsstelle – entstehen. Diese Schmerzen deuten weder auf eine Verletzung noch eine Infektion durch Verunreinigung der Einstichstelle oder eine Erkrankung hin. Vielmehr kann man sie als „gutes Zeichen“ werten. Denn sie signalisieren, dass der Körper auf die Impfung genau so reagiert, wie er reagieren soll: Das Immunsystem ist aktiv und bildet Antikörper gegen die Erreger, gegen die geimpft wurde.1 Diese Vorgänge finden bereits dort statt, wo der Einstich der Spritze erfolgt.2 Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle gehören daher zu den üblichen Impfreaktionen.

Welche „normalen“ Impfreaktionen gibt es?

  • Lokalreaktionen: Da Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen nach einer Impfung rund um die Injektionsstelle auftreten, spricht man hier von einer Lokalreaktion. Je nach Impfstoff sind etwa 2 bis 20 Prozent der Geimpften davon betroffen. Dabei entwickeln Menschen mit einem guten Immunsystem allgemein häufiger und stärkere Lokalreaktionen als Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.1 Auch bestimmte Impfstoffe und darin enthaltene Zusatzstoffe können die Häufigkeit und Intensität von Lokalreaktionen beeinflussen.1 Alle diese Beschwerden sind ungefährlich und klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.3
  • Allgemeinreaktionen: Zu den Allgemeinreaktionen zählen z. B. Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein, Übelkeit, Unruhe oder Schwellung der regionären Lymphknoten.4 Solche Beschwerden treten seltener, bei bis zu 10 Prozent der Geimpften auf.3 Auch diese Reaktionen sind in der Regel harmlos und meist nur von kurzer Dauer.3
  • Impfkrankheit: Nach einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff, zum Beispiel gegen Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken, können – in seltenen Fällen – geimpfte Personen stark abgeschwächte Symptome dieser Erkrankungen entwickeln. Diese „Impfkrankheiten“ sind unbedenklich, nicht ansteckend und ebenfalls nach kurzer Zeit wieder verschwunden.3

Lokalreaktionen nach einer Impfung sind meistens schon nach wenigen Stunden spürbar. Da die Injektion heutzutage vorwiegend in den Oberarm erfolgt, konzentriert sich der Schmerz in der Regel auf den entsprechenden Bereich, den sogenannten Deltamuskel.2 Das Schmerzempfinden ist vergleichbar mit einem Muskelkater.2 Bewegungen des Arms können schmerzhaft sein, insbesondere wenn sie zur Seite erfolgen.2 Hinzu kommen Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Eine Behandlung ist zwar aus medizinischer Sicht nicht notwendig, da die Beschwerden nach wenigen Tagen von allein abklingen. Für das eigene Wohlbefinden gibt es jedoch Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern:

  • Vermeiden Sie körperliche Belastungen, insbesondere des betroffenen Arms. Das gilt auch für sportliche Aktivitäten.
  • Kühlen Sie die schmerzende Region. Verwenden Sie hierfür zum Beispiel ein Cold Pack. Legen sie dieses jedoch nicht direkt auf die Haut, sondern wickeln Sie es in ein trockenes Baumwoll- oder Frotteetuch. Kühlende Gels oder Umschläge erfüllen genauso ihren Zweck.
  • Bei starken Beschwerden sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin halten.

Babys, Kleinkinder und Kinder können ebenfalls nach einer Impfung die beschriebenen natürlichen Impfreaktionen entwickeln – und auch hier besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Da Babys bis zum Zeitpunkt des Laufens die Injektion in den Oberschenkel erhalten, treten hier Lokalreaktionen entsprechend in diesem Bereich auf:

  • Kühlen Sie den schmerzenden Oberarm oder Oberschenkel. Achten Sie jedoch darauf, ein Cold Pack aus dem Kühlschrank und nicht aus dem Gefrierfach zu verwenden und dieses maximal 10 Minuten am Stück auf der betroffenen Stelle zu belassen.2
  • Treten starke Schmerzen und Fieber auf, sollten Sie den Rat Ihres Kinderarztes/Ihrer Kinderärztin einholen.

Für viele Menschen, Erwachsene wie Kinder, ist eine Impfung mit Stress und Angst vor Schmerzen verbunden. Schmerzhafte Impferlebnisse bestätigen diese Ängste, verstärken den Stressfaktor und können außerdem eine dauerhaft ablehnende Haltung gegenüber Impfungen hervorrufen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, etwas gegen den Stress und mögliche Schmerzen zu tun. Die Maßnahmen sind ganz einfach umzusetzen. Gefragt sind dabei die Impflinge selbst oder die Eltern von Kindern, die geimpft werden sollen, und das medizinische Personal, das die Impfung durchführt.

Tipps für Erwachsene 5,6

Informieren Sie sich:

  • Lassen Sie sich vor der Impfung von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin oder dem medizinischen Personal, das die Impfung durchführt, genau erklären, was gemacht wird. Wenn Sie sich Sorgen machen, fragen Sie auch, wie Sie mit eventuell auftretenden Schmerzen umgehen können.

Ihre Körperposition:

  • Sitzen Sie möglichst aufrecht während der Impfung. Sollten Sie bei einer Impfung oder Blutabnahme schon einmal ohnmächtig geworden sein, können Sie sich jedoch auch hinlegen.

Während der Impfung:

  • Sie können sich selbst kurz vor der Impfung ablenken, zum Beispiel durch Atemübungen wie tiefes Durchatmen oder Luft anhalten.

Medikamente gegen Schmerzen:

  • Haben Sie Angst vor einer schmerzhaften Impfung, kann Ihnen ein Schmerzpflaster helfen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Diese(r) kann Ihnen sagen, ob und wie Sie die Pflaster verwenden sollen. In der Regel sollte das Pflaster etwa 30 bis 60 Minuten vor der Impfung einwirken. Schmerzpflaster sind in der Apotheke frei verkäuflich. Die Kosten (pro Stück ca. 5 Euro) müssen Sie meist selber tragen.
  • Eisspray, das in der Arztpraxis kurz vor der Impfung einige Sekunden aufgesprüht wird, kühlt die Injektionsstelle und kann die Schmerz-Empfindlichkeit ebenfalls verringern.
  • Achtung: Schmerztabletten sind vor oder während der Impfung nicht zu empfehlen.

Tipps für Eltern5, 6

Wissen, was passiert:

  • Sprechen Sie schon vor dem ersten Impftermin Ihres Kindes mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin über Impfungen. Erkundigen Sie sich über den Ablauf, mögliche Begleiterscheinungen und wie Sie sich und Ihr Kind darauf vorbereiten können.
  • Ist Ihr Kind drei Jahre oder älter, erklären Sie ihm kurz vor der Injektion, was bei der Impfung passiert – Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kann Sie dabei sicher unterstützen.
  • Strahlen Sie möglichst viel Ruhe und Sicherheit aus und machen Sie keine falschen Versprechungen wie „Es tut überhaupt nicht weh“.

Wie Sie Ihr Kind halten sollten:

  • In den ersten drei Lebensjahren halten Sie Ihr Kind während der Impfung am besten im Arm oder auf dem Schoß. Nach der Impfung beruhigt leichtes Schaukeln und liebkosen.
  • Kinder ab drei Jahren sollten sitzen, während sie geimpft werden. Kleinkinder können dabei auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters gehalten werden.

Was Sie noch tun können:

  • Es hilft, wenn Sie Ihrem Kind während der Impfung die Hand drücken.
  • Auch Ablenkungen vor und nach der Injektion, zum Beispiel durch Luftballons, Windrädchen, Seifenblasen, Spielzeuge, Videos, Gespräche oder Musik sind für Kinder unter sechs Jahren eine große Hilfe.
  • Babys, die noch gestillt werden, können während der Impfung angelegt werden. Auch das Nuckeln an einem Schnuller kann Schmerzen mindern. Folgende Ausnahme sollten Sie jedoch kennen: Wird Ihr Kind gegen Rotaviren geimpft, kann das Stillen die Impfwirkung beeinträchtigen. Sie sollten daher jeweils eine Stunde vor und nach der Impfung darauf verzichten. Die Impfung gegen Rotaviren ist eine Schluckimpfung.
  • Ein kleiner Schluck Zuckerwasser (2 ml einer 25%igen Glukose-Lösung) ein bis zwei Minuten vor der Impfung hilft Kleinkindern unter zwei Jahren, die nicht mehr gestillt werden. Ersatzweise können die Kinder auch eine andere süße Flüssigkeit trinken. Auch hier ein zusätzlicher Tipp: Die Schluckimpfung gegen Rotaviren schmeckt süßlich. Es bietet sich daher an, bei mehreren geplanten Impfungen an einem Tag, diese zuerst zu verabreichen. Am besten, Sie sprechen darüber mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin.

Medikamente gegen Schmerzen:

  • In Absprache mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin können in Einzelfällen auch bei Säuglingen und Kindern Schmerzpflaster oder schmerzstillende Cremes zum Einsatz kommen. Beachten Sie dabei unbedingt die Anweisungen des Arztes und die Informationen im Beipackzettel. Das Pflaster müssen Sie in der Regel selbst in der Apotheke kaufen (pro Stück ca. 5 Euro).
  • Alternativ ist in der Arztpraxis auch der Einsatz von Eisspray unmittelbar vor der Injektion möglich. Auch hier kann Sie das Praxisteam beraten.

Die Schluckimpfung gegen Rotaviren ist die allererste Impfung, die für Säuglinge empfohlen wird.

Welche Impfstoffarten gibt es?

Mit Impfstoffen soll eine Immunität gegen die Erreger bestimmter Infektionskrankheiten aufgebaut werden.

Der Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt einen Überblick, wann Impfungen durchgeführt oder aufgefrischt werden müssen