Warum ist man gemein zu Menschen die man mag

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Warum ist man gemein zu Menschen die man mag


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kennen gelernt haben, können wir leicht sagen, lange ihre gegenseitige Wirkung fortdauert, hört was der Tod ist. Er besteht nicht in Zerstörung der Mensch nicht auf zu leben. Indessen haben die dieser als Principe betrachteten Elemente, denn drei Functionen, welche so innig zusammenhängen, in der Natur findet keine Vernichtung statt; er ist gar keine Aehnlichkeit mit einander. Das Herz ist blos das Resultat ihrer Lösung. Alle Bewegungen nichts als ein Muskel oder die mechanische Triebdes Lebens können auf bören u. stehen bisweilen feder, welche die Blutmasse in Bewegung setzt, wirklich still, ohne dass wirklich Tod statt findet, die von der Schwere unabhängig ist; die Lunge Dieses Aussetzen darf, wenn es vollkommen ist, ist ein Apparat für rein - chemische Verbindungen nicht lange dauern, weil die chemischen Gesetze unter dem Einflusse von Nerven; allein das Gehirn diesen Platz bald obne Widerstand eiunebmen wür- ist der wirkliche Heerd des Lebens. Die Thätigden; allein er kann lange anhalten, wenn die Er- keit dieses Organs, welche mit nichts in der unbenährung noch so stark fortgeht, um der Zersetzung lebten Natur verglichen werden kann, vermögen Widerstand zu leisten, wie in der Starrsucht. Im wir noch nicht zu ergründen. Das Gehirn ist das Scheintode bleiben die verschiedenen Lebensprin- Organ u. das Mittel der Intelligenz; allein seinen cipe beisammen, wirken nicht mehr gegenseitig Einfluss auf das Herz übt es nicht unmittelbar, wie auf einander, indem eine äussere Veranlassung sie BICHAT U. nach ihm mehrere Physiologen sehr gut daran hindert, oder weil der verkehrte Einfluss beobachtet haben. Blos durch die Respirationsdes Gebirnes das Gleichgewicht ihrer Handlungen muskeln u. durch die Respiration selbst setzt es, stört. Obgleich in diesem Falle die Bewegung fehlt, sobald es seinen Einfluss nicht mehr ausübt, das so ist doch noch Leben da: es besteht durch das Herz in den Zustand der Lähmung. Wird sein Streben der Organe, zu handeln, sobald das Hin- Gewebe darch heftige Entzündung, durch Erweiderniss gehoben sein wird, gerade wie ein Bogen, chung, durch Druck oder durch jede andere Urder sich strecken will. Die bewegende Kraft und sache zerstört, so werden die Muskeln, welche das intellectuelle Princip weichen nicht eher von dem Einathmen dienen, gelähmt, u. in die Lunge den Organen, als bis die Structur derselben phy- dringt keine Luft iebr; das Blut koinmt schwarz sisch oder chemisch alterirt ist, eben so wie der in das Herz zurück, u. somit nach allen Organen, Bogen elastisch bleibt, bis er bricht. Im Schein- denen es den Tod bringt. So sterben diejenigen, tode wird das Leben sehr leicht wieder angefacht, welche Blutungen, Erweichungen, schwere Wunwenn es durch fremde oder durch eigene Kraft in den u. so heftige Erschütterungen des Gehirns ereine schickliche Lage versetzt wird; aber im wirk- leiden, dass sie das Gehirnmark verletzen. Bei lichen Tode, wo die schon getrennten Elemente dieser Art Tod durchs Gehirn leidet zunächst die nicht vereinigt u. die zerstörten oder chemisch zer- Intelligenz, worauf die übrigen Theile in der ansetzten Theile nicht hergestellt werden können, ist gegebenen Ordnung bald nachfolgen. - Wird das die harmonische Bewegung nicht zurückzurufen, Herz zuerst in Anspruch genommen, so gelangt und die Seele hat für immer den Körper verlassen, das Blut nicht mehr zum Gehirne, und dieses, welcher ihren Functionen nicht mehr zu dienen so seines nothwendigen Reizes beraubt, collabirt, fähig ist.

worauf die Muskeln erlahmen, die Respiration stille Ist der Mensch todt, so hat er aufgehört zu steht und, wenn die Unthätigkeit des Herzens andenken, zu füblen u. zu assimiliren; noch mehr, dauert, der Tod vollständig eintritt. Wenn jedoch er verliert unaufhaltsam das Vermögen, die ein- der Blutverlust, welcher das Herz zum Stillstehen fachsten Elemente seines Leibes zusammenzuhal- bringt, nicht beträchtlich ist, so ziehen sich, nach ten: er fällt ganz den chemischen Verwandtschaf- einem wunderbaren Erhaltungsgesetze , die Geten anheim, u. der Tod nagt gierig an der schönen webe der Peripherie unseres Körpers zusammen u. Organisation, bis jede Spur von ihr verschwunden treiben ihr Blut gegen den Centralpunkt, wo die ist. — Statt das traurige Gemälde der menschlichen Gefahr droht. Alsdann füllt sich das Herz bald mit Auflösung weiter zu zeichnen, wollen wir lieber Blute u. beginnt wieder zu schlagen, um dem Gesehen, wie endlich das Lebenslicht gänzlich ver- birne das benöthigte Erregungsmittel zuzuführen. loscht.

In diesem Falle wird das Leben nur für AugenDer Organismus hat nichts Unnützes, u. jeder blicke aufgehoben. - Ein anderer Fall, welcher Angriff, der auf seine Integrität gemacht wird, mit diesem viel Aehnliches hat, tritt ein, wenn das bedroht mehr oder weniger bald seine Existenz; Herz durch eine zu lebhafte Empfindung in einen allein er hat Theile, ohne welche das Leben lange lange anhaltenden Zustand von spasmodischer Copbestehen kann, u, wiederum viele andere Theile, traction versetzt wird. Wird eine empfindsame ohne die das Leben mehrere Monate, Wochen, Person von einer Freude, einem Zorbanfalle, eioder doch mehrere Tage fortbestehen kann; und nein Geruche, dem Anblicke eines scheusslichen endlich drei Theile, ohne welche der Tod noth- Gegenstandes ungewöhnlich lebhaft ergriffen, so wendig u. unmittelbar eintritt, und diese drei sind zieht sich das Herz sogleich zusammen, u. es kann das Geliru, das Herz u. die Lungen. Der eine Blut weder aufnehmen, noch forttreiben: die Erdieser Theile kann ohne Hülfe der beiden andern scheinungen des Lebens sind aufgehoben. Allein nicht bestehen, u. diese unzertrennliche Dreieinig- nach u. nach nimmt der Krampf ab, die Fasern keit setzt die ganze Maschine in Bewegung: so des Herzens geben nach, es dringt ein wenig Blut


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epidem. Einflüsse stellen ganze Bevölkerungen un- des Cretinismus namentlich auf die von J.J. Knotz, ter die absolute Herrschaft des Todes. Die Krank- hinsichtlich der Bildung der Racen, namentlich heiten, selbst die bekanntesten, haben fast alle ei- der der Papus, auf die von Th. Hope. Die nen speciellen Charakter, abhängig von Zeit und Grösse der Cretins bleibt meist zwergartig und erOrt, was die besten Beobachter medicin, Constitu- reicht kaum 4 Fuss. Der bekannte Salzburger tionen nennen. Diese verborgenen Elemente der Cretin, Anton Steinwendner, maass 3? Fuss u. Krankh. verwirren oft die ganze Heilwissenschaft; bei seiner gewöhnlich gesenkten Haltung nur 3 Fuss. jedoch werden wir nicht immer in Unthätigkeit Eben so beträgt die Grösse der Papus aufs Aeusserste verharren, da uns die Erfahrung manchmal empi-. 4 Fuss 9 Zoll englisch Maass. Die Haut der Crerische Mittel an die Hand giebt, mit denen wir tins ist, wie bei den Papus, ja wie beiin Fötus, mehr ausrichten, als mil den allerrationellsten. Las- schmutziggrau, rauh, schmierig, faltig. Der Kopf sen wir den mit einem bösartigen Wechselfieber Be- ist unförmig, wenig entwickelt, die Stirn niedrig, hafteten nicht gleichsam wieder auferstehen ? Selbst nur in der Gegend der Stirnhöhlen hervor-, sonst die perturbatorische Methode erfreut sich glückli- sehr zurücktretend, der obere Theil des Schädels, cber Resultate, wenn sie zeitgemäss angewendet wie die Seitentheile, meist gedrückt, der Hinterwird. Wenn eine Krankheit hartnäckig einem kopf wie abgeschnitten so dass er und der dicke übelo Ausgange entgegeneilt, u. nichts Schlimme- Hals fast eine Linie bilden, das Hinterhauptsloch res zu fürchten steht, als dieser, so stört man sie tritt mehr zurück, was nicht nur bei Thieren, sondurch irgend ein energisches Mittel, um den ge- dern schon beim Neger sich zeigt, u, über den Schägenwärtigen Stand der Dinge zu ändern; denn nur del der Papus sagt Hope, dass das Organ der Erbei der Veränderung lässt sich etwas gewinnen, u. keuntniss enge u. zusammengedrückt u. namentman muss in solchem Falle um so kühner sein, da lich der vordere Theil so niedrig u. eingedrückt sei, man weiss, wie leicht, wenigstens für gewöhnlich, dass er kaum Stirne genannt werden kam. Das durch Arzneien hervorgerufene künstliche Krank- Hirn ist natürlich auch nicht ebenmässig, sondern heiten zu heilen sind. Der Heilkünstler darf also schon im Umkreise verkünmert, die Hirnmasse, niemals verzweifeln, wenn sich der Tod naht. Er iamentlich das Cerebellum, kleiner, alle Durchmuss eben so mässig u. umsichtig verfahren in den messer enger, die Hirnhöhlen kleiner. Die Haare Krankheiten, welche ihm blos durch die Natur- sind trocken, glanzlos, selbst borstenartig wie bei kräfte geheilt zu werden scheinen, als kühn u. un- Thieren u. Papus. Bart findet sich wie bei niedern ternehmend sein, wenn er den Tod die fatale Sichel Racen nur wenig u. schwach. Steinwendner schwingen sieht. Seine Klugheit im erstern Falle hatte unter dem Kinn einen Ziegenbart, wie denn wird sich im andern in Muth verwandeln : keine überhaupt die Cretins viele Analogien mit pflanRücksicht kann ihn schrecken u. hemmen in sei- zenfressenden Säugthieren zeigen. Bei den Papus nem geheiligten Amte, weder der Schmerz des ist selbst die Haut mit unregelmässigen Büscheln Sterbenden, noch die Sorge für seinen Ruf bei borstenartiger Haare besetzt, was schwächer auch dem gemeinen Haufen, der oft eben so unwissend bisweilen bei Cretins vorkommt. Die mit Bedürfals ungerecht ist. [Revue méd. Janv. 1834.] nissen des Magens zunächst in Verbindung stehen

(Voigt.) den Organe haben wie bei den Papus ekelhafte 86. Ueber den Cretinis mus in an-. Dicke und Weite, während die Organe höherer thropologischer Hinsicht; vom Dr. DA- Sinne eben so widerliche Enge u. Schiefe zeigen. MEROW. Der geistreiche Vf. theilt in diesem Auf- Die weit aus einander u. tief nach innen liegenden satze Mehreres mit, was für die Naturgeschichte Augen sind eng geschlitzt, schielend, oft graudes Menschen u. für andere Zweige des ärztl. Wis- grünlich u. drehen sich wie die des Affen in ihren sens von der grössten Wichtigkeit ist u. besonders kleinen Höhlen, die Pupille ist sehr klein, wenig auf Folgendes zurückgeht: Aus dem Jubegriffe erregbar, der äussere Augenwinkel höher, als der der Erscheinungen des höchsten Grades des Creti- innere, die Augenbraunen schwach, wie bei den nismus ergiebt sich durch vergleichende Betrach- Affen nach auswärts in die Höhe gehend, das obere tung, dass bei deinselben die wesentliche Eigen- Lid meist leukophlegmatisch u. das Auge oft lichtthüinlichkeit des Menschen u. dessen charakteristi- scheu. Ganz so beschreibt Hope die Augen der scher Unterschied vom Thiere, d. i. menschlicher Papus. Die Nase ist eingedrückt, kurz, unten Geist u. menschliche Seele, nicht existiren u. dass dick, breit, die Nasenlöcher weit, nach vorn geseine ganze Natur der der höhern Säugethiere, des richtet, der Rücken tritt zurück u. geht fast unFötus u. besonders auch den Abarten der niedrig- merklich in die vorspringenden Backen über, also sten Menschenrace mehr oder weniger ähnlich und durchweg Hinneigung zur Bildung der Thiere und verwandt sich zeigt. Die Richtigkeit dieser. niedern Racen, wo die Nasenbeine um so breiter Vordersätze sucht der Vf. zuerst durch eine verglei-, sind, je weiter die Augenhöhlen aus einander liegen, chende Skizze anschaulich zu machen u. dann lässt Die Backenknochen sind breit, vorspringend, und er noch einige Gedanken, als natürliche Ergeb- bilden bei Verbindung mit dem Schlafbeine einen nisse derselben, folgen. Die Skizze selbst gründet stärkern Bogen, als gewöhnlich. Der beim Thiere sich auf eigene und fremde Beobachtungen über wohl verschwindende Raum zwischen Nase u. Mund den Cretinismus u. die Racen, u, zwar hinsichtlich ist kurz, wie bei den Negern. Der weite, dicke Mund mit wulstigen, harten Lippen steht meist fast ans Knie, was eine monströse Grösse ist, wenn offen, speichelt stets, u. eine dicke, mehr cylindri- gleich die Oberschenkel kurz u. nach dem Bauche sche, als platte, wenig biegsame Zunge hängt aus zugezogen sind. Beim höchsten Grade des Cretiihm hervor, so dass man schon an der Form sieht, nismus wird nicht mehr onanirt, weil, wenn auch dass diese Organe der Verkündigung des geistigen nicht Empfindung, doch Willenskraft, sie hervorInhaltes nichts als die rohesten Fresswerkzeuge sein zurufen, abgestorben ist. Die weibl. Genitalien können. Die Zähne sind nach vorn gerichtet, oder sind oft weit, als wären schon mehrere Geburten übergebogen, oder stehen gleich denen einer Säge erfolgt, u. die Menstruation tritt früh u, oft unregelaus einander, oder ähnelu den Mahlzähnen, was mässig ein, was Alles auch bei niedern Racen beauch wegen der ordentlich schichtenweise über ein- obachtet wird, wie denn auch baarlose Kablbeit ander liegenden Weinsteinincrustate an dem wirk- der Genitalien an Kinder- u. Thierbildungen erlich zu Zeiten wiederkäuenden Salzburger Cretin innert. Aus diesen Fragmenten dürfte doch weder Fall war. Dadurch, dass Stirn u. Kinn zu- nigstens die Aehnlichkeit der Bildung der Cretins rück - u. Kiefer u. Mund vortreten, entsteht Thier- mit der der höhern Säugethiere, des inenschlichen u. Negerbildung; Gesichtswinkel u. Antliz würden Embryos u. besonders der niedern Racen hervornoch spitzer ausfallen, wenn nicht taschenförmige gehen. Etwas Vollständiges kann nicht eher durchBacken vorkämen. Der kurze, dicke Kropfhals geführt werden, bis eine vergleichende Mensteckt, wie beim Fötus in der ersten Hälfte seiner schen - Anatomie ausgebildet ist, die man aber Entwickelung u, wie bei den Papus, zwischen dem nicht eher erlangen kann, als bis man reisende Rumpfe. Der Brustkasten ist enge, das Herz klein, Menschenforscher, wie jetzt Naturforscher, haben der Puls matt, selten, das Athmen keuchend, die wird. - Au diese vergleichend-anatom. BemerMuskeln welk, schlaff. Die meist dünnen, schlaf- kungen hat der geistreiche Vf. einige physiolog., fen Arme mit steifen Ellenbogen stehen so, dass patholog. u. psycholog. gereiht, die auf Folgendes die Finger in der Nabelgegend sich berühren. zurückgehen: wie bei den Papus sind bei den CreDiese Aehnlichkeit mit Affen ausgenommen, ist tins die Systeme im umgekehrten Verhältnisse zu auch der Vorderarm im Verhältnisse zum Ober- ihrer Höhe u. Bedeutung entwickelt, die Abdomniarmne länger, u. die mit kleinen Nägeln versehenen nalorgane am meisten, weniger die der Bewegung, Finger sind lang u. dünn, wie bei den niedrigsten und noch weniger die der Empfindung. Die aufRacen. Merkwürdig ist es, dass der Salzburger rechte Stellung wird ihnen wie alles Menschliche Cretin abgeplattete Oberarmköpfe hatte, was an schwer, ja sie bedürfen selbst der Unterstützung, die Bildung des Embryos erinnern muss. Das um sich zu erheben. Das Gehen geschieht mehr Becken kennt man noch nicht genau, doch entfer- auf der innern Seite der Planta pedis u. ist ein ruckDen sich grosses Becken u. obere oeffnung des klei- weises Fortschnellen auf gekrümmten Beinen, wie den mehr von der waagrechten Linie. Der Ana- bei den Papus. Beim Sitzen hucken sie wie die logie nach möchte es dem der Buschmänner äbn- Affen und es ist ihnen natürlich, dabei den mivdelich sein, das nach Vrolik geringeres Volumen u. sten Raum einzunelinen. Auch wiegen sie sich noch mehr dadurch den Charakter der Aniinalität wohl, auf den Knieen huckend, Stunden lang mit hat, dass die Hüftknochen so vertical stehen, wie etwas vorgeneigtem Körper auf und nieder. Das sonst nur bei Thieren. Die Oberschenkel der Cre. Liegen ist ein thierisches Zusammenkauern, und so tins sind in der Regel auch wie bei Affen dünner, zeigt sich die Entartung überall darin, dass nicht kürzer, mehr nach vorn gerichtet, ja beim Skelet nur in dem mit dem Thiere Gemeinsamen die rohe des Salzburger fehlten die Oberschenkelköpfe. Sie inenschliche Art und Weise nicht festgehalten haben fast gar keine Waden. Die Papas haben wird, sondern dass selbst in diesen Dingen die thiegleichfalls wadenlose Beine u. bei den Negern lie- rische die natürliche ist. Das Gesicht ist gen Schien - und Wadenbeine mehr nach vorne. ausdruckslos, hat wenig Beweglichkeit wenig Die Baucheingeweide sollen hinsichtlich der Structur Züge, noch weniger Mienen: es durchzieht keine u. Grösse roh entwickelt sein, gleich dem Ganglien- Seele die Gestalt.


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ferner iin Anfange der Luftröhre, abgesehen von des magern u. gelben Kranken war nach rechts geeiner kleinen Ulceration, die unstreitig auf eine neigt. Dieser schiefe Hals war permanent u. wenn andre Pustel gefolgt war. In der ganzen Länge man den Kopf in seine natürliche Lage zu bringen der grossen Krümmung des Magens fand sich eine suchte, so gelang diess nicht, ohine lebhafte SchmerStelle von der Breite der Hand, die von einem sehir zen zu erregen, u. auch dann nur noch unvollschwarzen Blute durchdrungen, u. stark schwärz- kommen. Eine aufmerksame Untersuchung u. das lich - braun gestippt war, was ihr ein getiegertes Fehlen jeder wahrnehmbaren äussern Ursache brachAnsehen gab.

ten uns auf den Gedanken, dass diese permanente

Schiefheit von irgend einer Affection der Knochen Von den 2 Fällen von constitutioneller Syphilis besteht der eine aus Geschwüren im abhängen möchte. In Berücksichtigung, dass dieHalse mit Zerstörung des Zäpfchens u. einem Ge

ser Mann seit langer Zeit hustete, dass er Blut ausschwüre unter dem Kinne; der andre in einer Sy- Zeit zu Zeit nächtliche Schweisse hatte, bielten wir

geworfen, dass er oft Koliken u. Durchfall, u. von philide, welche der Gattung Ecthyma angehört. ihn für tuberkulös u. betrachteten die Halsaffection Der erstere Fall ist trotz des Läugnens der Kranken

für scrophulös. Zwar liess uns die Untersuchung nicht zweifelhaft u. bietet nichts Besonderes dar.

seiner Brust in Zweifel u. wir konnten bei der aufDer zweite ist sonderbarer u. betrifft einen Mann, merksamsten Erforschung nicht auf eine sicbre welcher früher Schanker an der Ruthe gehabt bat. Der reichlich über die ganze behaarte Kopfhaut, entdecken , allein wir blieben nicht lange in die

Weise das Vorhandensein von Lungentuberkeln die Stirn, die Schultern, die vordere Partie der Brust, die Unterschenkel und die oberen Gliedmas- sem Zustande von Ungewissheit. Der Kranke sen verbreitete Ausschlag besteht aus dicken, har- wurde von einer colliquativ. Diarrhöe befallen, es ten, vertrockneten, konischen, schuppigen, von

trat eine ausserordentliche Prostration ein, seine

, einem kupfrigen Kreise umgebenen Borken, 'deren oberen u. unteren Extremitäten wurden ödematüs,

sein Gesicht aufgedunsen u, er starb 20 Tage nach Entwickelung sehr acute Schmerzen, die während des Nachts weit stärker als am Tage sind, voraus

seinem Eintritte ins Spital. Die vordere Fläche der gingen und begleitet haben; ausserdem hat dieser ersten Halswirbel u. die Oberfläche des Basilarkno

chens waren oberflächlich cariös. Im Ileum waren Mann eine leichte Exostose an der Tibia und eine

Ulcerationen tuberkulösen Ursprunges, die noch beträchtlichere an dem Schlüsselbeine. Beide Kranke sind noch in Behandlung u. gebrauchen die Pillen mit Massen von Tuberkeln, welche sich in der Dicke

der Darmwandungen entwickelt hatten, in Contivon SEDILLOT.

guität standen, vorhanden. Die Spitze der LunUnter den 3 unter dem Namen Scropheln gen u. selbst die ganzen oberen Lappen waren frei vereinigten Fällen ist blos einer bemerkenswerth. von Tuberkeln und wir glaubten einen Augenblick, Er betrifft einen 40jähr. Mann, welcher, nachdem dass das von Louis aufgestellte Gesetz hier eine er lange Zeit in Lille ohne Erfolg behandelt wor- Ausnahme mache; allein bald entdeckten wir in

nach Paris kam, un sich daselbst be- den unteren Lappen rechts u. links 2 oder 3 kleine, handeln zu lassen. Seine Krankheit war sehr schlimm noch harte oder kaum im Centrum erweichte tuberu. dauerte länger als 1 Jahr. Sie war für syphilitisch kulöse Massen. gehalten worden, hatte aber den besten antisyphilit. Es wäre überflüssig, nach dem, was wir im AnBehandlungen widerstanden. Es beklagte sich dieser fange dieser Uebersicht gesagt haben, bier noch Kranke über ein Halsübel, was man übrigens sehr etwas über die Fälle von Muskel- od. Gelenkrheumagut an der Veränderung seiner Stimme erkannte. tismus u, über die von Bronchitis binzuzufügen. Ihre Bei der Untersuchung des Grundes seines Mundes Häufigkeit ist ein Resultat der herrschenden atmosph. erkannte man Ulcerationen aus der hintern Wand Constitution. Ich gehe demnach zur Untersuchung des Pharynx, die zum Theil durch eine Lage eite- der übrigen Fälle über. -riger Flüssigkeit, die auch über die Mandeln reich

Zwei Fälle von Pleuritis mit Erguss verdielich verbreitet war, verdeckt wurden. Das Gau- nen vor Allem unsere Aufmerksamkeit; der eine mensegel schien verdickt u. verhärtet u. hatte viel kam bei einer jungen Frau, der andre bei einem von seiner Beweglichkeit verloren. Es schien früher Manne vor. In beiden Fällen war das linke Brustan seinen Rändern, die etwas unregelmässig er- fell der Sitz der Krankheit; in beiden Fällen war schienen, afficirt gewesen zu sein. Die Oeffnung eine vollständige absolute Mattheit des Tones in der des Isthmus faucium war verengert; kurz die sym- ganzen Höhe der kranken Seite nach vorn, seitmetrische Disposition aller dieser Theile war verän- lich nach hinten vorhanden; ausserdem trockner dert. Wenn man den Finger tief in den Schlund Husten, Dyspnoe, gänzliches Fehlen von blasiger brachte und die Spitze gegen die hinteren Nasen- Ausdehnung und Rasseln, beträchtliches Bronchialöffnungen führte, so dass sie die hintere Fläche blasen, Bronchophonie oder vielmehr ein Gemisch des Gaumensegels befühlte, so erkannte man, dass von Bronchophonie u. Aegophonie, u. bei diesen örtdiese Oberfläche, statt wie die vordere glatt und lichen Symptomen ein mässiges Fieber. Bei jedem polirt zu sein, sich vielmehr ungleich und runz- dieser beiden Kranken war dem Ergusse stechender licht anfühlte, als wäre sie der Sitz von Ulceratio- Seitenschmerz vorausgegangen, der in dem einen nen gewesen und als wäre sie es noch. Der Kopf Falle ausgedehnter u. mehr rheumat. als entzündl.


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benen, nicht sehr beträchtlichen Ergusse ab. WeEin junger 18jähr. Steinschneider, von einer nigstens kann ich mir sein ziemlich rasches Verziemlich schwachen Constitution, von einem trau- schwinden nicht anders erklären. So begrenzt rigen u. schweigsamen Charakter, war der Gegen- konnte dieser Erguss das Herz nicht von den Wanstand der einen der beiden Herzbeutelentzün- dungen der Brust abdrängen, u. es blieben folglich dungen. Es war bei ihm eine besondere Prä- die Schläge dieses Organes immer oberflächlich. disposition zu dieser Entzündung vorhanden; denn Der 2. Fall von Pericarditis war mit einer subes war das 5. Mal seit 17 Monat., dass er wegen acuten ' Arthritis complicirt. Ein sehr niedergeeiner Krankheit dieser Art Hülfe suchte, Der drücktes Anssehen, was mit dem entzündl. ZuSchmerz machte sich jedes Mal in der Präcordial- stande der Gelenke nicht sehr im Verhältuisse stand, gegend fühibar und war von einer beträchtlichen ein ziemlich ausgedehnter matter Ton in der HerzDyspnöe u. von sehr heftigem Herzklopfen beglei- gegend, die Ungleichheit des Pulses hatten Vertet. Seit 17 Monaten ist er häufigem Herzklopfen dacht erregt, und die an den Kranken gerichteten ausgesetzt geblieben, was durch die körperl. Be- Fragen lehrten, dass er seit dem Eintritte der wegung und vorzüglich durch das Treppensteigen Schmerzen, aber nur erst von da an, Dyspnöe vermehrt wurde, ihn aber nicht hinderte, sich fast hatte u, nicht schnell gehen oder steigen konnte, stets horizontal zu legen, u. niemals vom Oedem ohne eine grosse Bekleminung zu fühlen. Er verder unteren Extremitäten begleitet war. Diese neue sicherte übrigens, keine Schmerzen in der PräcorHerzbeutelentzündung hatte nicht die Acuität der dialgegend , kein Ueberfliegen von Hitze im vorigen. Die Respiration war wenigstens im ruhi- Gesichte, keine Anfälle von heftiger Dyspnöe, keine gen Zustande nicht sehr behindert u. der Schmerz Infiltration der unteren Extremitäten gehabt zu hamusste, wenn er lästig werden sollte, durch den ben oder zu haben. Kurz es schien, als ob eine Druck oder die Percussion erregt werden. Nach von Seiten der Hüllen des Herzens bewerkstelligte innen u. etwas unterhalb der Brustwarze gab eine Ableitung die arthrit. Entzündung verhindert hätte, sehr beschränkte Stelle, die gänzlich durch ein ge- ihre volle Entwicklung zu erreichen u. den ihr pawöhnliches Plessimeter bedeckt wurde, einen mat- türlichen acuten Verlauf zu verfolgen, gerade so ten Ton. Die oberflächlichen Herzschläge waren wie man in den Ausschlagsfiebern den Ausschlag sehr stark, tumultuarisch, unregelmässig u. boten anders u. auf eine unregelmässige Weise vor sich völlige Intermissionen dar. Der Puls zeigte die gehen sieht, wenn irgend eine innere Congestion, näinlichen Merkmale. Man machte 3 Aderlässe z. B. irgend ein Erguss in die Gehirnventrikel, einam Arme und setzte 2mal Blutegel in die Herzge- tritt. Fouq. glaubte, dass sich in diesem Falle gend. Gleich nach dem ersten Aderlasse wurden eine dunkle u. latente Entzündung in dein Herzdie Herzcontractionen u. die Pulsschläge regelmäs- beutel entwickelt u. zu einem serösen Ergusse Versig; nach 5 Tag. hatte der Kranke seinen gewöhn- anlassung gegeben habe, u. dass eine energ. Belichen Gesundheitszustand wieder erlangt. Der handlung unerlässlich nothwendig wäre. Ausser Schmerz u. der matte Ton waren verschwunden; 2 Aderlassen wurden 4mal Blutegel in die Präcorallein die Schläge des Ilerzens, dessen linker Ven- dialgegend gesetzt, hierauf ein Vesicator gelegt, trikel etwas hypertrophisch war, blieben stärker u. einige Tage lang unterhalten. Die Respiration als im natürlichen Zustande. Diese beginnende wurde ganz frei, der Puls regelmässig, die Herzorgan. Affection, u. nicht die Verwachsungen, die schläge immer oberflächlicher; der matte Ton versehr wahrscheinlich in grosser Anzabl zwischen den minderte sich immer mehr, u. während diese glückbeiden in Contiguität stehenden Blättern des Herz- lichen Veränderungen vor sich gingen, hörten die beutels vorhanden waren, gab zu dem Herzklopfen arthrit. Schmerzen auf u. der Kranke verliess nach Veranlassung, von welchem der Kranke seit dem 3 Wochen das Spital in einein einer vollkomnmnen ersten Anfalle von Pericarditis fortwährend belästigt lleilung sehr nahen Zustande. worden war.

Die Hypertrophie des linken Ventri- Sechs Kranke, 3 Männer u. 3 Frauen, wurkels ist noch zu gering, um zu allen den Zufällen den wegen organischer Herzaffectionen Veranlassung zu geben, von welchen sie oft be- aufgenommen; von diesen Kranken sind nur 2 gleitet wird, weil sie bier ohne Verengerung in Weiber nicht gestorben: die eine 40 J. alt hatte den Mündungen und folglich noch ohne sehr be- an einer noch nicht sehr beträchtlichen Hypertroträchtliche Störung des allgemeinen Kreislaufes phie des linken Ventrikels gelitten und sich durch vorhanden ist. Das Geschäft u. die sitzende Le- einen Aderlass, durch leichte Revulsiva auf die bensweise des Kranken sind von solcher Natur, dass unteren Extremitäten u. durch Digitalispillen erleichsie die Fortschritte derselben bedeutend verzögern tert gefühlt. Sie verliess das Spital in einem Zuwürden, wenn nicht die unglückliche Prädisposi- stande von Besserung, der ihr ihre gewöhnlichen tion bei ihm die Gelegenheit zu einem zu beträcht- Arbeiten wieder verstattete. Die zweite, 55 J. alt, lichen Blutzuflusse u. zu einer zu activen Ernäh- war dagegen im letzten Stadium der Krankheit aufrung in dem Muskelgewebe des Herzens Veranlas- genommen worden. Sie litt vorzüglich an einer sung gäbe. Was den in diesem Falle beobachte- init Lungenödem und beträchtlicher Anschwellung ten sehr malten Ton betrifft, so hing er unstreitig der Leber complicirten Erweiterung des Herzens. Die Auftreibung u. die bläuliche Farbe des Gesich- ren nicht dicker als im natürl. Zustande, allein tes, die beträchtliche Oedematie der unteren Extre- die Höhle war sehr klein; die beiden Vorhöfe, mitäten u. der Bauchwandungen, ein Anfang von vorzüglich der linke, waren sehr erweitert und Erguss in den Bauch, Alles kündigte ein unver- ihre Wandungen etwas verdünnt. Diese Erweiineidlich nahes Ende an. Nach einigen Tagen terung erklärt sich in Bezug auf den rechten Vorhof wollte die Kranke, da trotz eines Aderlasses und durch die Verengerung der entsprechenden Ventrikelder mit den Diuretica verbundenen Expectorantia höhle u. in Bezug auf den linken durch die Verenkeine merkliche Besserung eintrat, das Spital durch-, gerung der aus dem Vorhof in den Ventrikel fühans verlassen, worauf sie unstreitig in kurzer Zeit renden Mündung, indem die Ränder der Valvula gestorben sein würde. Die 3. Frau würde vielleicht mitral. u. die sich daran ansetzenden Sebnen bynoch einige Zeit haben leben können, wenn nicht pertrophisch, dicht, gelblich u. knorplicht waren. ein beträchtliches Erysipelas des Gesichts und der Diese Affection war unstreitig die Ursache des bei beliaarten Kopfhaut sie binnen 4 Tag. weggerafst der ersten Aufnahme bemerkten Blasebalggeräuhätte. Es war bei ihr eine Erweiterung mit einer sches. Warum aber diese permanente Affection Hlypertrophie des Herzens vorhanden; allein es nur eine vorübergehende Wirkung hervorgebracht war diess nicht die einzige, ja nicht einmal die hat, lässt sich bei dem gegenwärtigen Stande der Hauptursache der bedeutenden Dyspnöe, welche Wissenschaft noch nicht erklären, obschon das diese Frau belästigte; sie litt ausserdem an einem sehr Factum in vielen anderen ähnlichen Fällen constatirt deutlich ausgesprochenen Lungenemphysem, was worden ist. — In vielen Beziehungen nähert sich sich durch die ausserordentliche Schwäche des re- der 5. von uns beobachtete Fall von organ. Ilerzspirator. Geräusches in Verbindung mit einer mäs- affection dem vorigen. Eine allgemeine Hautwassigen Sonorität der Brust charakterisirte. Bei der sersucht u. vorzüglich eine ausserordentliche InfilSection fand man den linken Ventrikel ausnehmend tration der unteren Gliedmassen init einem beträchthypertrophisch; seine Höhle war ausserordentlich lichen ascitischen Ergusse kündigten ebenfalls den klein. Die beiden Vorhöfe, Forzüglich der rechte, nahen u. tödtlichen Ausgang der Krankheit an, die waren sehr erweitert, die Mündungen frei, die sich ausserdem mit Oedem der Lungen complicirte. beiden Lungen emphysematos; die lebhafte Injec- Es war daher die Respirationsbeschwerde gross, der tion der Gehirnhäute und der Gehirnsubstanz, die in seinem Bette sitzende Kranke war ausser Athem, Infiltration unter der Arachnoidea u. ein reichlicher hatte hervortretende Augen, blaue Lippen u. verseröser Erguss in die Ventrikel; diess waren die mochte kaum einige Worte vach einander deutlich neuerlichen Affectionen, welche den Tod herbei- zu sprechen, um von seinem Zustande Rechenschaft geführt hatten. - Bei dem hohen Grade, bis zu geben. Der matte Ton der Präcordialgegend zu welchem die Krankheit bei zweien von den 3 in einer Ausdehnung von der Breite der Hand, die Plannern, die an organ. Herzaffectionen starben, Stärke, die Ausdehnung, das dumpfe Geräusch u. gediehen war, liess sich keine lange Erhaltung die tumultuarische Unregelmässigkeit der Herzderselben boffen. Der eine bot das Merkwürdige schläge, das Fehlen jedes Blasebalggeräusches liesdar, dass die Syınptome der Herzkrankheit sich sen eine einfache Hypertrophie des Herzens mit beinahe unmittelbar nach dem Aufhören hartnäk- Erweiterung ohne Hindernisse in den Mündungen kiger rheumat. Schmerzen, an welchen er con- diagnosticiren. In den 4 analysirten Fällen war stant über 7 J. lang gelitten hatte, sich zu entwik- der - Puls hart u. manchmal klein, aber stets regelkeln begannen. Als er zum ersten Male im Septbr. mässig gewesen. Hier war der Puls ausnehmend aufgenommen wurde, bot er ein beträchtliches Bla- dunkel, ungleich, aussetzend. Zwei Aderlässe u. sebalggeräusch dar, was aber weiter seitwärts nach 2maliges Ansetzen von Blutegeln an den After verlinks als gewöhnlich wahrgenommen wurde. Diese besserten seinen Zustand; die Respiration wurde Erscheinung war nicht inehr vorhanden, als der etwas freier u. der Puls erlangte zwar seine RegelKranke aufs Neue im Novbr. aufgenommen wurde. mässigkeit nicht wieder, entwickelte sich aber doch Allein sein Zustand war höchst traurig. Eine all- etwas. Es wurden hierauf Diuretica aller Art, so gemeine Infiltration hatte das Voluin der unteren wie auch Purgantia in Gebrauch gezogen, um die Extremitäten fast verdoppelt, ein reichlicher Erguss Resorption des ergossenen oder infiltrirten Seruin von Serum hatte sich in der Bauchfellhöhle u. in zu befördern, allein vergebens. Plötzlich aber dem rechten Brustfelle gebildet und diese doppelte fand eine beträchtliche Verminderung der BauchComplication hatte noch die Dyspnoe des Kranken u. Hautwassersucht statt; allein es trat ein comagesteigert. Man vermochte nicht einmal dem Krau- töser Zustand mit Delirium, Verengerung der Puken eine Forübergehende Erleichterung zu ver- pillen, Seltenheit des Pulses u. 8 Tage später der schaffen u. eine Pleuritis der linken Seite beschleu- Tod ein. Die Erweiterung der Herzhöhlen und nigte seinen Tod. Ausser dem Ergusse in den 3 die Hypertrophie ibrer Wandungen waren nicht grossen serösen Höhlen fand man den linken Ven- so beträchtlich, als man es während des Lebens trikel des Herzens ausserordentlich hypertrophisch, geglaubt hatte. In das Innere des Schädels war seine Wandungen hatten wenigstens das Doppelte viel klares Serum ergossen u. in den Gehirnventriihrer gewöhnlichen Dicke u. zeichneten sich durch keln war das unter der Arachnoidea befindliche Geihre Festigkeit aus. Die des rechten Ventrikels wa- webe ebenfalls stark infiltrirt. Ueber den letz


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geben, als Symptome von Peritonitis eintraten, die, geplatteten Körnern bestellend. Es wäre überkann durch Blutegel beseitigt, ein actives und flüssig, hier die Verbindung, welche zwischen den sehr schmerzhaftes Oedem in der ganzen untern beobachteten Symptomen u. den bei der Section Gliedmasse u. hierauf einige Zeit nachher in der gefundenen Affectionen besteht, darzulegen. Die rechten, wo die Anschwellung niemals so beträcht- patbol. Anatomie giebt selten so befriedigende Relich, die Schmerzen aber weit lebhafter waren, sultate, wie in diesem Falle. zur Folge batten. Endlich wurde die Kranke, die Die spontane Hämaturie, zu welcher sich niemals über Kopfschmerzen beklagt hatte, Gattung unser Fall gehört, ist eine selir seltene plötzlich von Hemiplegie der rechten Seite befallen. Affection. Der Kranke war ein 25jälır. WasserDie obere u. untere Gliedmasse waren zu gleicher träger, der 4 Tage vor seinem Eintritte ins Spital Zeit völlig der Bewegung beraubt. Allein die Sen- von Kopfschmerz, Muskelzerschlagenheit, lebhafsibilität, vorzüglich in der untern Gliedmasse, tem Durst und Fieber befallen worden war. Er war nicht blos nicht aufgehoben, sondern im Ge- barnte erst seit 2 Tagen Blut. Dieses Blutharnen gentheile gesteigert. Es bildeten sich Schorfe auf war von Schmerzen blos in der Gegend der rechten dem Kreuzbeine u. auf dem rechten Trochanter; Niere begleitet. Der Trieb zum Harnen war sehir es trat eine colliquat. Diarrhöe ein u. die Kranke häufig; die Vermischung des Blutes mit dem Harne starb, 25 Tage nach dem Eintritte der Lähmung, bildete eine schwärzliche Flüssigkeit ohne Abdie bis zum letzten Tage vollständig blieb. Die lagerung auf den Grund des Gefässes, ohue VerKranke hatte zu verschiedenen Malen im Verlaufe mischung mit geronnenem Blute. Die Quantität der Krankheit gehustet. Bei der Untersuchung des Blutes konnte auf 4 oder 5 Unzen in 24 Stund. der Brust batte man den Ton überall ziemlich hell

, geschätzt werden. Da die beiden ersten Aderlässe das respirator. Geräusch etwas schwach, aber nicht die Blutung nicht gestillt hatten, so wurde ein mit Rasseln vermischt, gefunden. Bei der Section dritter u. zwar mit glücklichem Erfolge gemacht. faud man granulöse Peritonitis in der ganzen Berücksichtigte man die Schwäche des Kranhen untern Hälfte des Bauches, die durch den Bogen (die sich keineswegs durch einen zu beträchtlichen des Colon begränzt wurde, zabireiche und schon Blutverlust erklären liess), betrachtete man auderer ziemlich feste Verwachsungen der verschiedenen in Seits die ausserordentliche Weichheit des Blutder Beckenhöhle befindlichen Organe. Die rechte kuchens, der nur eine Gallert obne Consistenz bilMuttertrompete, einer starken Gänsefeder gleich, dete, ferver die Häufigkeit u. Kleinheit, des Pulses, gewunden u. in ihrer ganzen Länge mit weicher die Trockenlieit der Zunge, die Aufgetriebenheit u. homogener tuberkulöser Substanz erfüllt; die u. allgemeine Empfindlichkeit des Baucbes, obne Fransen der Muttertrompete sehr entfaltet u. zum Koliken oder Diarrhöe, die leichte Trübung des Theil für eine ganz erweichte enberkulöse Masse, Denkvermögens, so konnte man sich nicht des Gedie das Volum eines Hühnereies hatte 11. stark an dankens an das Vorhandensein eines typhösen Zuden Nervi sacral. a. den Plexus ischiad., die sie standes erwebren, wovon die Hämaturie nur ein comprimirte, adhärirte, eine Wand bildend; die Symptom gewesen sein dürfte. In der That wurde Beckeprenen u. die beiden unteren Gliedmassen, die Krankheit aus diesem Gesichtspunkte betrachalle ohne Ansnabme mit mehr oder weniger farb- tet. Die allgemeinen Symptome waren 2 Tage losen u. adhärirenden Blucoagula angefüllt; un- dem Erscheinen der Blutung vorausgegangen; sie zählige hirsekornförmige Granulationen in den bei- dauerten, als der Kranke Blut zu baruen aufgeden Lungen, die aber nicht dicht genug standen, bört hatte, noch mehrere Tage lang fort. Endnın das Langengewebe zu erdrücken u. das respi- lich aber stellte sich die, durch den Gebrauch rator. Geräusch bedeutend zu maskiren; an der der weinigen Limonade beförderte, Besserung deutVereinigung des hintern Lappens mit dem mittlern licher heraus; die Zunge wurde feucht, der Banch der linken Hemisphäre des grossen Gehirns eine sank ein u. hörte auf schmerzhaft zu sein. Das weiche, bellrothe, homogene, gut umschriebene Fieber erlosch allmälig, die Kräfte hoben sich Masse von der Grösse einer Marone, die ganz ober- wieder und der Kranke Lätte das Spital verlassen fläcblich lag u. sogar mit der Dura mater cranii u. kömen, wenn ibn vicht eine am linken Arme in Folder benachbarten Partie des Falx cerebri eine ge des letzten Aderlasses eingetretene beträchtliche ziemlich feste Verwachsung eingegangen war, eine Phlegmone noch länger darin zurückgehalten u. Masse, die uns anfangs das Resultat eines Blut- eine sorgfältige Behandlung nothwendig gemacht ergusses zu sein schien, von welchem die flüssigste hätte, die er noch in diesem Augenblicke in der Partie u. ein Theil der färbenden Materie aufge- chirurg. Abtheilung erhält, saugt worden sein dürften, die aber auch ein Ge- Was den Menschen betrifft, der wegen

nächte misch von Blut u. Tuberkeln sein konnte; unmit- licher Pollutionen beliandelt wurde, so liess telbar darunter einen länglichen u. schmalen, har- sich die Ursache derselben nicht auffinden. Er ten, festen Tuberkel ohne Affection des benach- versicherte, dass die Masturbation keinen Antheil barten Gewebes; um die Hauptmasse herum, un- daran habe. Die Ausspritzung des Samens fand ter der Arachnoidea, auf der ebenen Fläche, der zuerst während eines wollüstigen Traumes u. mit Hemisphäre und im Grunde einiger Widdawgen Eroclion sbatt; später geschab sie in Folge der zuhier u, da taberkulöse Infiltration aus kleinen ab- lehmenden Schwäche, die ein so häufiger Aligang


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keinen Zweifel, dass die eigenthümliche Disposi- Wir wollen unsere Kranken in 2 Classen trennen : tion des Geistes, welche die Homöopathie von den in solche, bei welchen unsere homöopath. Heil-gesunden Personen erheischt, die sie ihren Ver- methode einen wirklichen u. mächtigen Einfluss suchen unterwerfen will, jeden Versuch falsch u. ausgeübt hat, u, in solche, deren acute Krankheit trügerisch macht. Veranlasst man einen Menschen, sich ganz natürlich modificirt hat, gerade so, wie auf der Stelle Alles aufmerksam zu beobachten; sie sich unabhängig von jeder therapeut. Einwirentzieht man ihn selbst den geringsten Lebens- kung modificirt hätte. Es wird gegenwärtig nur u. Regimgewohnheiten, so verändert man ihn, so von der ersten Reihe die Rede seip. giebt man ihm ein Element des Irrthuis von un- Fall.

Aphonie, welche seit 6 Woberecbenbaren Einflusse. Vielleicht wird aber chen dauerte; Verordnungen von 2 Stärkglücklicherweise dieser Hauptnachtheil durch sich meh pillen; ausserordentliche Symptome; selbst unschädlich gemacht. Die Homöopathen Am 4. Jan. 1834 wurde ein junges 20jähr. Mädchen im

Heilung nach siebenstündiger Behandlung. wünschen bei ihren Versuchen an gesunden Per- Spitale aufgenommen, bei welcher 1 Jahr vorher eine sonen, durch welche sie die physiolog. Wirkung Aphonie eingetreten war, die nach 14 Tagen plötzlich der Arzneimittel kennen lernen wollen, vor allen aufgehört batte. Seit Mitte Nov. 1833 litt sie an eiDingen constante Resultate. Vas vermag nun aber Bronchialkatarrhes sich eingestellt hatte.

nem völligen Verluste der Stimme, der in Folge eines

Die Menwohl melir die Beständigkeit der Resultate zu struation war regelmässig. Wir warteten einige Tage, stören, als der physische u. moralische Zustand, um den Einfluss, welchen die Ruhe u. das Regim des worin sich die Experimentatoren u. die zu den Ver- Spitals auf die Kranke haben würden, zu beurtheilen. suchen Benutzten befinden? Der geringste Fehler Indessen waren die Regeln erschienen, und da die dieser Versuche ist demnach, dass sie unmög- uns, die homöopath. Behandlung zu versuchen,

A phonie keine Veränderung erlitt, so entschlossen wir

Wir lich u. keiner Schlussfolgerungen fähig sind. — verordneten demnach 2 Stärkmehlpillen; die eine Wir wollen dessenungeachtet die Frage klinisch wurde in unserer Gegenwart genommen, die andre lösen; hielten es aber für nothwendig, diese Be- der Verordnung des ersten homöopath. Kügel.

4 Stund. nach der Visite. Einige Augenblicke nacb merkungen dem Leser vorzulegen, wie wir später cheos stellte sich Herzweh, Angst, Kochen in der ibm noch andere vorlegen werden.

Brust, Schmerz in der Weiche a. in der Herzgegend, Melirere von den Klipikern des Herrn RECAMIER, Haut ein.

lebhafte Wärme, Schweiss, Nesselausschlag auf der

Das zweite Kügelchen schien diese die ein uns befreundeter homöopath. Arzt als die Symptome noch zu verschlimmern; es trat ein convulunterrichtetsten, als die unabhängigsten u. die am sivisches Schluchzen ein, in Folge dessen die Kranke besten geeigneten, die Wahrheit, von woher sie wachte sie auf u. war ganz erstaunt, dass sie mit lau

in einen tiefen Schlaf verfiel; 2 Stunden nach diesem auch kommen mag, anzunehmen, ausgewählt ter Stimme sprechen konnte; die Aphonie war gänzbatte, wurden dem homöopath. Regim unterwor- lich verschwunden. Den Tag darauf war nur etwas fen, was sie streng beobachteten; sie nahmen zu Beklemmung u. Kopfschmerz übrig. Die Heilung war gleicher Zeit täglich zuerst 1, hierauf 2, danu 10,

von Dauer, u. einige Tage nachher verliess die Kranke

das Spital. endlich bis zu 80 Kügelchen der wirksamsten Arz

Fall II. peiinittel ein: diese Miltel waren bei GUIBOURT Tagen des Jabuar 1834 ins Spital aufgenoinmen. Er

Ein 40jähr. Mann wurde in den ersten bereitet worden, welcher Pharinaceut von den Ho- litt seit langer Zeit an Beklemmung u. hatte 1 Jahr inöopathen in Paris allein anerkannt wird. Es vorher eine leichte Hämoptysis gehabt. Nach diesen haben diese jungen Leute vicht die geringste walır- Umständen u. der aufmerksamen Untersuchung der ver

schiedenen von diesem Kranken dargebotenen Symptome nehmbare Wirkung davon gespürt. Was soll man glaubten wir, dass er an einer Phthisis tuberculosa im nun von jenem homöopath. Arzte denken, der, ersten Stadinm litte. Es bestätigte sich auch unsere weil er ein Decilliontheil des Alkohols, welcher Diagnose bald, denn 2 Monate später war die Gegenein Funfzigmilliontheil eines Grans Arnica aufge. wart der Tuberkel in der Lunge für Niemand mehr lost enthielt, genommen, oder ihn durch beide zweifelhaft. Wir müssen noch hinzufügen, dass dieser

Mann sehr hypochondrisch war. Wir liessen ihn einige Naseplöcher, statt durch ein einziges eingeathmet Tage lang ohne alle Behandlung u. es veränderten sich hatte, apoplekt. Zufälle erleiden musste ?

die Symptome nicht im geringsten, auch trat kein übler

Zufall ein. Wir verordneten nun 4 homöopath, Kü Der Dr. Pigeaux, der schon einen Theil die- gelchen, die genau mit 6 Stunden Intervall genomser Resultate bekannt gemacht hat, liess bei einem men wurden. Diese angeblichen homöopath. Kügelchen Pharmaceuteu in Paris 300 Pillen aus Waizeninehl waren Stärkmeblpillen. Eine halbe Stunde nach u. Gummi arabicum verfertigen; wir selbst liessen der Verordnung eines jeden Kügelchens stellte sich

Gefühl von Beklemmung, Angst, Blutspucken, was bei dem Pharinaceuten MORIN 300 andere aus eine Viertelstunde nachher aufhörte, ein. Wir können Stärkmehl bereiten. Alle unsere Kranken wurden nicht genug aufmerksam machen, dass sich die nämsorgfältig auf das homöopathische Regim gesetzt. lichen Zufälle 4mal auf die nämliche Weise u. genay Sie durften von keinem Wohlgeruche Gebrauch mit dem nämlichen Intervall nach der Verordnung jeder

Pille wiederholten. Hierzu kommt noch, dass die Harnmachen; sie enthielten sich der Säuren, des Koh- absonderung beträchtlich vermehrt wurde. Zwei Tage les, der Zwiebeln, u. genossen in der Regel wäh- lang setzten wir nun die Kügelchen aus, gaben sie rend des ersten Theiles ihrer Behandlung magere dann wieder, setzten noch einmal aus, u, so 14 Tage Suppen, Milchspeisen, etwas Fleisch, mit einem lang fort ; n. jedesmal, wenn wir sie verordneten, traten Worte solche Nalirungsmittel

, die einer homöopathi. bewegungen, Diurese , lebhafte Schmerzen in allen Glie

Kopfwel, Beklemmung, Beschleunigung in den HerzBehandlung am wenigsten entgegensein konnten. dern ein, Erscheinungen, die sich an den Tagen, wo


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Theilen der Naturbeobachtungen in so verschiede- andern Seite werden die mehresten Aerzte, wie sie nem Grade vorgerückt sind, so ist es in einem init einigen Arzneimitteln vorzüglich gern umgehen, Buche, bei welchem systematische Vollständigkeit sich in ihrer Anwendung Geschicklichkeit erwerben, Haupterforderniss ist, nicht anders möglich, als auch ausser den in ihrer Nähe gelegenen Gesunddass die gegebene Erklärung der einen Thatsache brunnen sich meistens nur auf eine verhältnissmässig vollkommen durch die Erfahrung begründet ist, kleine Zahl zur Empfehlung für Kranke beschränwährend die Erklärung einer andern daneben- ken, u. in sofern schadet es nicht, wenn die Zahl stehenden erst durch Induction oder wohl gar der als Heilinittel empfohlenen Mineralquellen noch durch freie Combination der Phantasie versucht beträchtlich anwachsen sollte. werden muss.

Wenn sich letztere, wie bei un- Wenn die Frage aufgeworfen wird, was vorserem Vf., immer möglichst an die Beobachtung züglich zur Empfehlung eines Brunnens als Heilanreiht, so ist sie offenbar nicht eine Aeusserung quelle veranlassen könne? so scheinen es vornehmschwärmnerischen Träumens, sondern das Zeichen lich 3 Bedingungen zu sein; a) seine Kräftigkeit; eines innern Dranges zum Fortschreiten der Wis- b) seine Verschiedenheit von anderen bereits besenschaft. Ein vierter Vorzug, den vorliegendes kannten, bewährten u. in grösserer Menge vorhanWerk besonders vor ähnlichen Werken der Lands- denen, wie z. B. die neuerliclist von M. R. WETZLER leute des Vf. hat, ist der, dass sich darin eine beschriebene u. erprobte jodhaltige Adelheitsquelle, gründliche Belesenheit in dem gesammten Bereiche die sich durch Seltenheit und Reichbaltigkeit ihrer der anatoin. u. patholog. Literatur kund giebt, ob- Bestandtheile auszeichnet; c) die grössere Entferwohl eine ausführliche Anführung der Literatur nung ähnlicher Quellen. Verdienen nun die hier nicht in dem Plane des Werkes lag u. daher auch in Rede stehenden Imnauer Quellen schon des ernicht mit aufgenommen ist.

stern Grundes halber sorgfältige Beachtung, so ist Dasjenige, was mir in Bearbeitung dieses Buches diess in noch höherem Grade des 3. balber der Fall, dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft u. wir, besonders aber die Bewohner des südwestnicht ganz entsprechend benutzt zu sein scheint, lichen Deutschlands, haben dem durch umfassende sind die beiden Untersuchungsmittel, welche das Kenntnisse ausgezeichneten Hrn. Vf. sehr für seine Mikroskop u. die chemische Analyse namentlich ihnen geschenkte Aufmerksamkeit zu danken. auch für patholog. Anatomie darbieten, u. es sind Impau liegt im Fürstenthume Hohenzollerndiess die beiden Punkte, welche für fernere Bear- Sigmaringen, im Oberamtsbezirke Haigerloch, 2 beitungen der pathol. Anatomie am meisten zu em- Stunden vom Oberamtsorte, 3 St. von Hechingen, pfehlen sein möchten, da von diesen beiden Hülfs- 6 St. von Tübingen. Mit Wohnzimmern u. billimitteln zunächst wohl am meisten Licht erwartet gen Ansprüchen genügendem Gesellschaftslocale ist werden kann.

es versehen, auch sind zu Verabreichung der Die wissenschaftliche u, nach Erläuterung der der 14 Badezimmer im Badehause vorhauden. Die Pathogenie strebende Bearbeitung der patholog. Preise der Wohnung, Beköstigung u. Bäder sind Anatomie in vorliegendem Werke macht dasselbe niedrig gestellt. vorzugsweise geeignet, dass es zu allgeineiner Ver- Nach KLAPROTH, der jedoch nur versendeten breitung in Deutschland empfohlen werden kann, Brunnen untersuchte, nehmen die Imnauer Quellen was durch die vortreffliche deutsche Bearbeitung einen ganz eigenthümlichen Platz ein, dennoch des Dr. NEUROHR wesentlich erleichtert ist, indem dürften nach der Meinung des Hrn. Vf. Hormann, selbst für die der französ. Sprache Kundigen die LEIPPRAND und SIGWART Recht haben, welche es Lectüre eines streng wissenschaftlichen Werkes in unter die hittersalzhaltigen Eisensäuerder Originalsprache bisweilen ihre Schwierigkeiten linge, mithin in die Classe von Cudowa, Spaa, hat und oft imebr Zeit erfordert, als namentlich Schwalbach u. s. w. setzen, die jedoch sämmtmancher beschäftigte praktische Arzt an solche lich viel ärmer an Kohlensäure sind. Mit UeberLectüre wenden kann, während eine gute deutsche gehung der bekanntern Analyse von KLAPROTH Uebersetzung ihm Zeit erspart, und dadurch das u. KIELMEYER mag die neueste von Siswart verFortschreiten mit dem Gange der Wissenschaft er- anstaltete hier einen Platz finden. Nach ihm entleichtert.

Robert Froriep. halten 16 Unzen der Fürstenquelle : 89. Imnau und seine Fleilquellen ; von Dr. 2 Vol. kohlens. Gas. HEYFELDER, M.-R. u. Leibarzte zu Sigmaringen

0,42 Gr.

Eisenoxydul. u. S.W. Stuttgart, Brodhag'sche Buchhandl. 1834.

0,57 Bittersalz. 23 8. kl. 8. Umschl. (4 Gr.)

Die Zahl der neu

0,42 Kochsalz. entdeckten oder der Vergessenheit entzogenen Mi- 0,28 Chlormagnium. neralquellen ist in den neueren Tagen ungemein 6,60 kohlens. Kalk. gross geworden, und man möchte fast anfangen, 0,37

Bittererde. eine Abnahme des zu grossen Segens zu wünschen, 0,14 Kieselerde. weil es bei der mehr u. mehr anwachsenden Menge 0,14 harzigen Extractivstoff. immer schwieriger wird, sich eine genau Kennt- Spuren von Gyps u. schwefelsaurem Kalk. niss ihrer Wirkungen und ihrer Anwendbarkeit in Die Temperatur der Quelle ist 5°R. bei einer gewissen Krankheitsforinen zu verschaffen. Von der Temperatur der Luft = 22°R. im Junius.


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des Organg mit sich bringen, immer weiter um sich von Geschwülsten in Skirrhus übergehen können, greifen, und sich durch Verschwärungen im eige- so beugen die angegebenen Mittel diesem allerdings nen Centrum zerstören. a) Die skirrhösen vor. Besonders aufmerksam muss jede AnschwelGeschwülste befallen den Uterus häufiger als lung des Uterus bei Subjecten beseitigt werden, die alle anderen Organe, denn unter 707 Fällen von eine erbliche Anlage zu Skirrhen haben, wozu Skirrhus u. Krebs kamen allein 409 auf den Uterus. eine völlig reizlose Diät, gänzliche Ruhe, erweiDie Ursache davon liegt in den period. Congestio- chende Bäder und Halbbäder, u. bei gleichzeitinen u. der Veränderung der Vitalität u. Nutrition. gen Schmerzen die narkot. Mittel behülflich sind, Nächst dem Uterus leiden am häufigsten die Ovarien z. B. Cicuta, Hyoscyamus, Belladonna u. Opium. u. nach ihnen die Brüste. Uuter obigen 409 Kran- Nächst den palliativen werden noch desinficirende ken befinden sich

Mittel in Gebrauch gezogen, z. B. Waschungen

u. Injectionen mit einer sehr schwachen Auflösung unter 20 Jahren

12

des salzs. Kalks in Leinsamenaufguss, u. ganz leicht zwischen 20 – 30

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adstringirende Mittel, z. B. schwache Solutionen 30-40

102 40-45

106

des essigs. Bleis, schwefels. Alauns, Zinks u. s. w.

95 45 - 50

Unter den directen Heilmitteln hat man gehofft 50 - 60

7

durch die Hungerkur, in sofern sie die Thätigkeit 60 - 71

4

der aufsaugenden Gefässe bedeutend erhöht, und

durch den methodisch angewendeten Druck, der 409

eine Art Atrophie hervorbringen soll, beim Uterus Am meisten prädisponiren dazu lymphatische u. aber weniger als bei den Brüsten anwendbar ist, nervöse, init Tuberkeln behaftete Subjecte, wel- Skirrhen zu zerstören; nie wird man aber mehr che ein trauriges, einsames und sitzendes Leben zu Stande bringen, als das Uebel einige Zeit lang führen; so wie solche, welche häufig abortiren, stationär zu machen. Zur totalen Beseitigung sind Onanie treiben, den Beischlaf übermässig lieben übrigens 3 Mittel vorgeschlagen worden, die Cauu. s. w. Häufig ist gar keine Ursache aufzufinden; terisation, die partielle - und die Totalexstirpation häufig aber eine erbliche Anlage. Die Diagnose des Uterus. Die Aetzmittel können zwar Skirrhen ist anfangs sebr dunkel u. so sind die ersten Perio- nach u. nach zerstören, veranlassen aber auch Entden gewöhnlich vorüber, bevor das Uebel entdeckt zündungen des Uterus u. Bauchfells, passen nicht wird. Die ersten Symptome sind unregelmässige bei gleichzeitigem Leiden der Ovarien u. Drüsen in Menstruation, weisser Fluss, Drängen nach Harn- Becken, bedingen bei unvorsichtiger Anwendung blase u. Scham, schmerzhafte Darmausleerungen, ein schnelles Fortschreiten carcinomatöser Zerstöunangenehmes Gefühl beim Beischlafe, flüchtige rung, und treffen, selbst bei der grössten Vorsicht, Stiche, namentlich zur Zeit der Regeln, Ziehen leicht die gesunden Theile, namentlich die Scheide, in Leisten und Lenden, hysterische Zufälle, Hä- besonders wenn man sich der wirksameren flüssimorrhoiden u. s. w. Bei der innerlichen Untersu- gen Aetzmittel bedient. Die Amputation des Mutchung findet man umschriebene , harte , wenig terhalses ist oft angewendet worden, allein es kehrt empfindliche Anschwellungen. Im 2. Grade neh- das Uebel häufig wieder, weil der Körper des Utemen Schmerz, Blutung u. Grösse der Geschwulst rus u. die Ovarien oft den Keim des Krebses in sich zu, doch wird letztere weich. Endlich stellt sich tragen, u. die Operation ist weder schmerz-, noch reichlicher wässriger Abfluss ein, welchem die letzte gefahrlos. (Angegeben wird das Verfahren von Periode, die der Eiterung u. des Marasmus, folgt. DUPUYTREN, LISFRANC, VELPEAU, und kurz beVerwechselt wird das Uebel anfangs leicht mit schrieben die Instruinente von CANELLA, COLOMchron. Metritis (besonders mit partieller), mit fibrö- BAT, Hatin u. Guillon.) Die Totalexstirpation sen Geschwülsten, die jedoch glatt, unempfindlich des Uterus hat man zur Lebensrettung der Kranken sind u. nicht die Unebenheiten des Skirrhus darbie- ebenfalls vorgeschlagen, weil man gesehen hat, dass

Ereignet sich Schwangerschaft, so hin- nach Vorfall u. Umstülpung dieses Organ von Brand dert der Skirrlius meistens die Entwickelung des befallen u. abgesondert worden ist; allein es scheini Uterus u. es entsteht Abortus; wird das Kind aus- die Operation bei der normalen Stellung und Vergetragen, so erweitert sich der Muttermund nicht bindungsweise des Uterus keineswegs so leicht ergehörig, so dass man genöthigt sein kann, densel- tragen zu werden, denn die meisten Kranken sterben einzuschneiden. Mehrere Aerzte haben be- ben ganz kurze Zeit nach dieserfürchterlichen Opehauptet, durch öftere Anwendung der Blutent- ration, u. nur einige wenige Fälle haben einen günziehungen u. anderer antiphlogist. Mittel Skirrhen stigen Ausgang gehabt. Die Mehrzahl der Aerzte geheilt zu haben, Andere rühmen in gleicher Art hat die Operation durch die Scheide vorgenommen, die Mercurialia; allein wirkliche Skirrhen sind wohl bald nach künstlich bewirktem Prolapsus, bald in noch nicht vorhanden gewesen, sondern chron. der Norinallage der Gebärinutter. Die ExstirpaMetritis mit Geschwulst, die allerdings dadurch tion durch die geöffnete Bauchhöhle wurde von beseitigt wird. Desgleichen werden durch Mercu- GUTBERLET vorgeschlagen, und von LANGENBECK rialia, Sassaparille u. die Goldpräparate scrophu- u. Delpech, jedoch beide Male mit tödtlichem Auslöse Geschwülste beseitigt u. in sofern beide Arten gange, ausgeführt, b) Der offene Krebs


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diess eine Hypertrophie, die anch oline Entzündung,cher Beziehung sich Bäder, örtl. Blutentziehungen blos in Folge von Congestionen des Blutes vor- u. s. w. empfehlen. Bisweilen ist die Hangerkur kommen kann. Der Hals des Uterus ist am häu- von Nutzen, doch nicht mehr dann, wenn schon figsten afficirt, oline Zweifel wegen seiner Lage u. wirklicher Krebs vorhanden ist. Die 2. Indication Verrichtung; doch scheint er öfter allein krank, erheisclat die antiphlogist. Behandlung, namentl. die als er es wirklich ist, da man sich durch die Un- Blutentziehungen, die jedoch bei Rückfällen nur tersuchung leicht von seinem Befinden überzeugen mit grosser Umsicht angestellt werden dürfen, weil kann. Die Symptome der chron. Metritis sind Druck das kranke Subject leicht dadurch nachtheilig geauf Blase u. Mastdarm, bäufiges Drängen auf den schwächt werden kann. Auch die gelinden AbUrin, Schinerz bei der Entleerung desselben, Stuhl- führmittel entsprechen dieser Diagnose, doch dürfen verhaltung, Kreuzschmerzen, manchmal Schmerz sie nur in einer solchen Gabe gereicht werden, dass in ganzen Verlaufe eines Nerv. ischiadicus, und sie nicht wiederholte Ausleerungen bewirken, sonParalyse der unteren Extremitäten. In Verbindung dern nur gelinde Reizmittel für den Darınkanal u. damit stehen Hitze, ein dumpfer Schmerz in der die absorbirenden Gefässe abgeben. Hierher geTiefe des Hypogastrium, der aussetzend u. manch- hören Calomel, Seife, Kali acet., u. s. w. Auch mal stechend oder brennend ist, schwaches Fieber, die Mercurialeinreibungen, die Jodpräparate, die manchmal byster. Symptome, besonders zur Zeit Mineralwasser und die Sassaparille können nützen, der Regeln, wo auch der Druck auf das Hypo- erstere u. letztere besonders bei einer Causa syphigastrium empfindlicher wird. Körperliche Erschüt- litica. In Beziehung auf die Blutegel ist zu beterangen, Beischlaf, anhaltendes Gehen u. Stehen, merken, dass man sie an den obern Theil der wiederholtes Pressen bei den Stuhlausleerungen Schenkel, an die Schamleszen oder an den Mastmachen das Uebel schlimmer. Verbreitet sich die darm setzen muss, wenn der Mutterhals krank ist, Entzündung auf die Eierstöcke und Muttertrompe- während die Leistengegend zu wählen ist, wenn ten, so sind auch die Dünnen beiin Drucke schmerz- Körper oder Grund des Uterus leidet. Noch unhaft; wird die Scheide mit ergriffen, so wird sie mittelbarer geschieht die Blutentleerung, wenn man heiss u. bei der Berührung sehr empfindlich. Mei- die Blutegel durch Mutterspiegel an den Uterus stens wird die chron. Metritis von unordentlicher selbst setzt, wo sie weniger schmerzhaft sind und Menstruation, oder auch wohl Blut- oder Schleim- die Stiche keinen Nachtheil bringen; doch befolgt flüssen begleitet, welche letztere jedoch nicht con- man diese Anwendungsweise nur, wenn andere stant sind. Bei der Untersuchung hat man sich örtl. Blutentziehungen keinen Erfolg hatten, weil zu überzeugen, ob der Mutterhals allein krank schon die Anwendung des Mutterspiegels schmerzist, worüber die Ausdehnung der Geschwulst und haft ist und leicht nachtheilig wird. Endlich werdie immer härtere Consistenz Auskunft giebt, fer- den auch erweichende u. narkot. Mittel zu Halbhäner die Schmerzhaftigkeit bei der Berührung u. die dern, Klystiren, Fomentationen und Kataplasmen erhöhete Temperatur. Manchinal ist der Mutter- mit Vortheil angewendet. Injectionen u. Douchen hals gesund und ein Theil des Körpers der Gebär- passen bei Entziindung nicht, wobl aber bei schmerzmutter krank, was man entdeckt, wenn man bei losen Geschwülsten in Folge derselben. Pessarien der geburtshülfl. Untersuchung das Scheidenge- und andere Vorrichtungen gegen Dislocationen des wölbe mit dem Finger gegen den Körper des Ute- Uterus sind bei Metritis zu entfernen.

d) Die rus, oder bei mageren Frauen die Bauchbedeckun- einfachen Verschwärungen des Muttergen gegen den Muttergrund drückt u. die Frauen mundes. Diese Form der chrov. Metritis wird dabei über Schmerz klagen. Auch giebt die Un- bei der Untersuchung mit dem Finger meistens tersuchung durch den Mastdarm zuweilen Licht nicht erkannt, sondern verlangt den Mutterspiegel, hierüber. Die Prognose ist bei der chron. Metritis durch welchen man eine auf die Schleimhaut bewegen der Hartnäckigkeit derselben u. der Neigung schränkte Ulceration entdeckt, die grosse Aebnzu Rückfällen übel; je länger sie gewährt hat, umliebkeit mit der Ozaena hat. Dupuytren heilte so härter wird die Consistenz u, um so mehr ist der sie durch die Cauterisation; so auch Delpech, der Lebergang in Skirrhus zu fürchten. Hartnäckig sich dazu des salpeters. Quecksilbers bediente. Marwird das Uebel dadurch, dass es oft unter dem Ein- JOLIN musste die Cauterisation 20mal wiederholen, flusse eines constitutionellen Zustandes steht, und bevor die kranke Stelle vernarbte, u. JOBERT 15mal, dass bald ein sthenischer, bald ein asthenischer nachdem er vorher wegen grosser SchmerzhaftigZustand prädominirt, auch wohl ein Mittelzustand keit des Mutterhalses Blutegel an denselben gelegt zwischen beiden herrscht, wobei es zweifelhaft hatte. Diese Ulcerationen kommen von der Grösse bleibt, wogegen der Arzt ankämpfen soll. Die einer Liose bis zur Ausdehnung eines Zolles vor u. erste Indication beschäftigt sich damit, dem Uebel Jassen sich vermuthen, wenn die Kranken über ein vorzubeugen u. die Constitution zu verbessern, in Gefühl von Druck, Ziehen in den Leisten, Hitze welcher Beziehung die Tonica, Antiscrophulosa, u. Anschwellung des Leibes (wie in der Hysterie), Veränderung der Luft, der Aufenthalt auf dem u. fliegende Hitze im Gesichte klagen. Leukorrlıõe Lande, eine nahrhafte und zugleich reizlose Diät, ist nicht inmer gleichzeitig vorhanden, wohl aber warme Kleidung u. s. w. zu empfehlen sind. Nächst- pflegt der Beischlaf immer schmerzhaft zu sein. dem suche man die Menstruation zu regeln, in wel- Manchmal reichen örtliche Bäder zur Heilung hin, vach MELIER besonders die init Sassaparille. Auch me, u. doch ist sie acut, u. auch in anderen Fäldie syphilit. Verschwärungen, welche nur an den len thut manchmal die antiphlogist. Behandlung Muttermundslippen vorkommen u. sich durch si- Wunder. Die vorzüglichsten Mittel sind: erweinuose, rothe, unregelmässige Ränder und einen chende Halbbäder, Klystire, Fomentationen, Katagrauen oder rothen Grund zu erkennen geben, ver- plasmen und die fortgesetzten lauwarmen, sanften langen oft die Cauterisation. PICQUET heilte diese Injectionen; ferner allgemeine Bäder, strenge Diät, durch directe Anwendung der Mercurialsalben, u. reizlose Speisen, Kräuter - Bouillon, Milch, Gurpsorische Verschwärungen des Muttermundes durch kentisane u. s. w., ferner die säuerlichen u. harnSalben mit essigs. Blei. Uebrigens kann die gut- treibenden Mittel, die keine Schärfe haben, z. B. artige Verschwärung in eine krebsige übergehen, Nitrum. Rührte das Uebel von unterdrückten Exwenn eine Anlage dazu vorhanden ist. - e) Die anthemen, z. B. Herpes, her, so passen die Exutogranulöse Entzündung des Muttermun- rien. Die chronische Leukorrhöe ist des entgeht den meisten Beobachtern, wenn sie nicht blos Folge der acuten, sondern kommt bei sich nicht des Mutterspiegels bedienen, da die örtl. lymphat. Subjecten u. namentl. in kalten, feuchSymptome oft unbedeutend sind, u, heftige com- ten Gegenden auch sehr häufig primär vor. Diese plicirte Leiden die Aufmerksamkeit davon ablen- Form ist bei sehr jungen Personen seltener als die ken. Das Auge unterscheidet kleine, bald weiss- vorige, u. folgt gewöhnlich zahlreichen Reizungen, liche, bald röthliche, bald harte, bald weiche Er- namentlich zu häufigem Beischlafe. Häufig kommt habenheiten von der Grösse der Sand- oder Mohn- sie bei züchtigen Personen mit Bleichsucht u. Amekörner an dem empfindlichen Muttermunde, mit norrhöe vor. Hier fehlen die Symptome örtlicher reichlicher Leukorrhöe und einem Jucken an den Reizung, doch stellt sich häufig bei unreinlichem Schamtheilen, welches die Kranken bis zur Nym- Verbalten ein Wuudsein der äusseren Genitalien u. phomanie treiben kann. Beim Berühren des Mut- der Schenkel ein. Klagen die Kranken gleichzeitermundes, beim Beischlafe, bei Leibesöffnung geht tig über Druck auf Mastdarm und Blase, so findet Blat ab, welches die zwischen den Granulationen eine Dislocation des Uterus statt. Der Ausfluss ist befindlichen Stellen absondern. Die Granulatio- gewöhnlich milchig u. dünn. Manchmal verstärkt nen selbst scheinen in einer Hypertrophie der Folli- sich der Abgang bei Annäherung der Regeln, deren culi mucosi der Schleimhaut zu bestehen. Unter Eintritt bei Amenorrhöe u, Chlorose die Leukorrden Mitteln haben bei acuter Entzündung die örtl. böe zu heilen pflegt. Die gewöhnlichsten SymBlutentziehungen u. Emollientia, im chron. Zu- ptome sind Blässe des Angesichts, blaue Ringe um stande die mehr reizenden Mittel (z. B. die Mine- die Augen, allgemeine Abgeschlagenheit, Abmaralwässer), bei Syphilis die specifische Behandlung gerung, Gastrodynie , bisweilen Erbrechen u. Hitzsich sehr nützlich bewiesen, nament). aber zeigen blätterchen im Gesichte, namentlich an der Stirne. sich die ableitenden Mittel, wie z. B. die Cauteria, Durch den Beischlaf mit solchen Personen bekomwirksam. f) Der Uterin-Schleimfluss. men Männer leicht Phlegmasien der Harnröhre, Die Symptome der acuten Leukorrhöe äh- namentle aber bei acuter Leukorrhöe. Die Heilneln sehr denen anderer entzündl. Affectionen des mittel der chron. Leukorrböe sind die Tonica und Uterus; die Kranken klagen über Schmerz im Hy- Adstringentia, Injectionen mit essigs. Blei, schwepogastrium, der sich nach den Leisten, dem Kreuze, fels. Zink, Decocte der Granatrinde ú. s. w., inden Lenden u. s. w. erstreckt, aber es verbindet nerlich Martialia. Leidet der Magen, so passen sich damit noch anfänglich ein Gefühl von Wärme Simaruba, China u. a. m. Ausserdem werden u. später von Brennen, Schmerz beim Harnen u. Wermath (Alibert), Mutterkorn (Bazzoni), bisweilen auch Fieber. Manchmal scheint das Fie- eisenhaltige Mineralwässer empfohlen. Nebenbei ber den örtl. Symptomen voranzugehen u. sie selbst passen kräftige Diät u. warme Kleidung. Zu hüten zu veranlassen; diess gilt z. B. von der beim Zah- hat man sich, durch starke Adstringentia u. Wein nen erscheinenden sympath. Leukorrhöe der Kin- nicht eine entzündliche Reizung hervorzurufen. der. Mit den ersten Zeichen der Reizung des Ute- Pathologie der Menstruation. Die rus zeigt sich auch die Secretion desselben, an- Menstruation kann in dreierlei Art zu stark sein, fangs serös oder blutig, bald aber dick u. gelblich, entweder dadurch, dass plötzlich eine übermässige auch wohl grünlich, schleimig u. eiterartig. Spä- Menge Blut sich entleert, oder durch zu lange Dauer, ter wird der Ausfluss oft weiss, milchig u. manch- oder durch zu häufige Wiederkehr dieser Aussonmal mit durchsichtigem Schleime gemischt. Diess derung. Artet die Menstruation in acute Metrorrhaist meistens nach 36-40 Tagen der Fall u. dann gie aus, so kündigt sich diess durch Frösteln und ist die Entzündung vorüber; häufig tritt aber frü- folgende Hitze, gehobenen Puls, ein Gefühl von her der chron. Zustand ein, der jedoch nicht sel- Wärme u. Pulsation im Kreuze u. in der Tiefe des ten durch die Menstruation, den Beischlaf u. andere Hypogastrium, erhöhte Wärme der äusseren Geunbekannte Ursachen wieder in den acuten ver- nitalien, u. Anschwellung der Brüste an; worauf wandelt ward. Oft ist es sehr schwer, den acuten heisses, rothes, flüssiges Blut entweder plötzlich, u. chronischen Schleimfluss zu unterscheiden; so oder in einem geringen, aber ununterbrochenen fehlen z. B. der vor oder nach der Menstruatiou Strahle in solcher Menge abgeht, dass die Kranke erscheinenden Leukorrhöe alle entzündl, Sympto- Zeichen der Verblutung darbietet. Hatte die Blutimg Blässe, Schwäche, matten Puls, Oedem ver- dem Mastdarme, den Brüsten, der Conjunctiva, anlasst, so ähnelt sie dann mehr der passiv. Me- der Haut, oder aus Geschwüren. Manchmal vertrorrhagie u. erfordert eine andre Behandlung, als anlassen die Molimina, welche sich noch durch neue active Blutflüsse. Diese führen gewöhnlich Schwere im Becken, Schmerz im Hypogastrium nicht gleich zum Tode, haben aber häufig einen u. in den Oberschenkelo, brennenden Urin u. koliknachtheiligen Einfluss auf den Uterus; denn häufig artige Schmerzen kund geben, Entzündungen der veranlassen die acute Metrorrhagie, so wie die Dys- Schleimhaut oder des Uteringewebes, oder sie menorrhöe entzündliche Congestionen, die keines- führen Krampf des Uterus herbei. Endlich werwegs Ursache der Blutung, sondern Folge dersel- den bisweilen unter schneidenden Schmerzen Blutben sind, (wie das Entstehen der Puerperal - Me- gerinnsel oder häutige Concretionen aus der Getritis nach heftigen Metrorrhagien bestätigt); oder bärmutterhöhle ausgestossen, was schon MORGAGNI, es führen die wiederholten Congestionen chron. Me- neuerlich aber Mme. LACHAPELLE beobachtete. Sie tritis, oder auch eine krankhafte Veränderung des haben die dreieckige Gestalt der Gebärmutterhöhle Mutterbalses herbei, der dadurch, dass er fort- u., nach FRANK, Aehnlichkeit mit der Membr. während von Blute durchdrungen ist, gefässreicher, caduca ut., was auch DESORMEAUX bestätigt. Nachweicher, umfänglicher und tief geröthet wird, so theilig wird die Dysmenorrhöe besonders dadurch, dass beim Fingerdrucke das Blut daraus hervor- dass sie leicht Entzündung oder wenigstens Consickert. Dabei ist die Berührung schmerzbaft, u. gestionen nach dem Uterus veranlasst, bei deren leicht artet das Uebel in Krebs, namentlich in Can- öfterer Wiederkehr sich leicht organische Fehler cer haematodes aus. Es prädisponiren zu solchen bilden. Die Behandlung der Dysmenorrhöe ist Blutungen sehr junge verheirathete Frauen, die- manchmal der der Amenorrhöe sehr ähnlich, z. B. jenigen, welche häufig abortirten u. ein lympha- wenn die Molimina unzureichend sind, oder es eitisch - nervöses Temperament haben. Gelegenheits- ner besondern Erregung des Uterus bedarf, wo ursachen sind: heftige Körper- u. Gemüthsbewe- Aloë, Beifuss, geschärfte Fuss-, heisse Sitzbäder, gangen, grosse Hitze, Missbrauch im Genusse gei- gegen die Scham gerichtete Dämpfe u. Sinapisinen stiger Getränke u. des Beischlafes. Endlich beob- an die Schenkel oft Hülfe gebracht haben. Ein achtet man sie oft in dem krit. Alter der Frauen. Blutegel an jede Seite der Scham gesetzt erregt Die acute Blutung erfordert Aderlasse, so lange die Molimina oft so, dass sogleich die Blutaussonman nicht fürchten muss, die Schwäche zu vermeh- derung beginnt, während ein Aderlass am Fusse ren, antiphlog. Diät, Ruhe, schleimige, kühlende bei gleichzeitiger Metritis mehr Nutzen bringt. Die und säuerliche Getränke, Ipecacuanba in refr. d., narkot. Mittel, z. B. Opium, sind bisweilen nöthig, Handbäder, trockne Schröpfköpfe an die Brüste die krampfhafte Affection des Uterus oder einige hyu. kiihles Verhalten. Die Anwendung des kalten sterische Symptome zu beseitigen. Besonders nützWassers, Eises u. des Tampons passen blos bei le- lich sind aber fleissige Bewegung in freier Luft u. bensgefährlicher. Die chron. Blutungen erheischen Aufenthalt auf dem Lande. - Die Amenordas Darreichen tonischer u. adstringirender Mittel, rhöe ist entweder eine zufällige u. vorübergehende, salinischer u. eisenhaltiger Mineralwässer, der Co- oder eine constitutionelle, andauernde. Die vorlumbo, des G. kino, der China, versüssten Salpe- übergehende begreift auch die Fälle von aussetzentersäure, des Alauns, Salpeters in grossen Gaben der oder verzögerter Menstruation in sich. Die und selbst der Sabina u. des Mutterkorns. Lässt Ursachen der Verzögerung sind manchmal unbesich der acute oder chronische Charakter der Blu- kannt, manchmal hängt sie von heftig wirkenden tung nicht mehr genau unterscheiden, so hat der Mitteln, z. B. Brechmitteln, manchmal von Schreck, Arzt die Constitution der Kranken u. die Dauer der Erkältung, Stehen oder Waschen in kaltem Wasser, Blutung zu beachten. Die Dysmenorrhöe Aderlässen u. s. w. ab. Die Nachtbeile dieser Amen. umfasst alle Fälle von beschwerlicher, schmerzhaf- sind oft äusserst gering, oft veranlassen sie Hysteter u. unvollständiger Menstruation, sie mag sich nun rie, Dysmenorrhöe, Congestionen, Metritis, Phlegdurch Moliminą, Targescenz oder durch hämor- masien der Eingeweide und heftige Gefässfieber. rhag. Andrang äussern, welcher letztere Fall von Manchmål geht diese Form in die zweite, d. i. die mebreren Schriftstellern zur sthenischen oder ple- andauernde oder constitutionelle, oder chron. Amethorischen Amenorrböe gezählt worden ist. Die norrhöe über. Diese ist entweder primitiv oder seUrsachen beruhen auf zurückbleibender Entwicke- cundär. Primitiv findet man sie bei schwächlicher lung des Uterus im Vergleich zu der der Ovarien, Constitution, einem entschieden lymphat. oder derentzündlicher Stimmung, Dislocationen dieses Or- vös. Temperamente, grosser Erschöpfung, wirkganes, Anschwellung des Mutterhalses u. zu grosserlicher Anämnie, u. nach beträchtlichem Blutverluste. Enge des Mattermundes. Die Symptome sind Nieder- Secundär ist die Amenorrhöe bei Schwindsucht u. geschlagenheit


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MAISONNEUVE zeigt einen Fallvon Aneurysma PBYROT zeigt eine Concretlou von perlartider Subclavia sinistra oder wenigstens einer ger Materie vor, die auf dem linken Schenkel des Geschwulst von dem Volum einer kleinen welschen kleinen Gehirns zwischen der Pia mater u. der Substanz Nuss, die mit einer wie fasrigen gelben Materie an- des Schenkels selbst lag. Diese Geschwulst bietet 2 gefüllt war und mit der Höhle der Arterie communi- gesonderte Theile dar, nämlich einen äussern, aus cirte, vor. Uebrigens hatte kein Symptom während der perlartigen Materie bestehenden, dessen Oberfläche des Lebens das Vorhandensein dieser Geschwulst an- vnregelmässige Zeichnungen darbietet, u. einen andern, gekündigt. Bei dieser Gelegenheit fragte M., ob man welcher von dem ersten schalenartig umgeben wird, von annehmen solle, dass die Geschwulst sich zuerst in käsiger Consistenz ist u. ein schmutziges u. grauliches der Dicke der Häute entwickelt habe u. dann erst mit Ansehen hat. der Arterie, in Communication getreten sei, oder ob CRUVB:LUIER hat Geschwülste von der nämlichen die Krankheit mit der Erosion der innern Haut be- Natur zeichnen Jassen : es boten diese nicht nur das gonnen habe, auf die ein weiterer Bluterguss zwischen silberweisse Ansehen der Perle dar, sondern sie schiedie Häute gefolgt sei. CRUVEILHIER u. BelL sind, auf den auch aus einer Agglomeration kleiner abgerundedie Kenntniss analoger Thatsachen sich stützend, der ter und traubenartig vereinigter Körner zu bestehen. Meinung, dass die Krankheit mit der Geschwulst be- Diese nämlichen Körner batten eine irisirende Farbe. gonnen u. mittels Perforation geendigt habe.

Die von Peyrot vorgezeigte Geschwulst bietet diese GENDRON zeigt eine Caries der Wirbelsäule beiden Merkmale nicht dar; sie ist matt silberweiss u. bei einem 10jährigen Subjecte vor. Die anatomischen besteht aus runden Körnern. Störungen haben ihren Sitz hauptsächlich in der Hals

Peyrot liest die auf dieses Präparat bezügliche gegend. Der Körper des 2. Halswirbels ist völlig ent- Abhandlung vor. Unter anderen interessanten Dingen blösst; die zwischen dem 2. u. 3. Halswirbel gelegene bot sie ein Beispiel von Lähmung dar, die ihren Sitz Scheibe ist gänzlich zerstört. Der Eiter, welcher die in der nämlichen Seite hatte, worin sich die Geschwulst kranken Knochen umspülte, bildete eine beträchtliche befand. Ansammlung, welche nach vorn die vordere u. obere Vernors zeigt eine Kyste von dem Volum eiPartie des Halses emporhob und 2 Arten von paral- ner grossen Haselnuss vor, die mit einer lelen Futteralen ausfüllte, welche die Stelle der langen glimmerartigen Materie erfüllt und in der Halsmuskeln einnahmen, gleichsam als wenn der flei- hintern Partie der rechten Hemisphäre des Gebirns schige Theil dieser Muskeln aus ihrer aponeurotischen bei einem Individuum gefunden worden war, was wähScheide genommen u. durch eiterige Materie ersetzt rend des Lebens kein Symptom von Seiten des Gehirns worden wäre. Der Eiterheerd communicirte nach hin, dargeboten hatte und an einer Phthisis laryngea gestorten mit dem Wirbelkanale durch den Raum hindurch, ben war. welcher den dritten Halswirbel von dem zweiten trennt. Fleury liest einen Fall von Fractur des Er verbreitete sich bis auf die Basilarrinne, indem er Schädels mit Bluterguss auf die äussere einen Vorsprung bildete, welcher das Lig, occipito - Fläche der harten Hirn haut vor. Die Fractur axoideum u. die harte Hirnhaut emporhob. Er hatte verbreitete sich durch das Felsenbein hindurch bis zur auch die Gelenke des Hinterhauptbeines mit dem Atlas Basis des Schädels; die Quelle des Ergusses ist nicht angegriffen. Ein anderer Abscess mit Caries war constatirt worden. Man bemerkt an dem nämlichen in der Lungengegend vorhanden.

Präparate ein Auseinandertreten der Sutura lambdoidea

der rechten Seite. TEssier zeigt umschriebene krebsige Mas

Tossige legt der Gesellschaft einen ähnlichen Fall sen vor, die in den verschiedenen Theilen des Kno

von Fractur des Schädels mit Bluterguss auf die äuschensystems bei einer Frau, welche an Brustkrebs

sere Fläche der harten Hirnhaut vor. In diesem letzlitt, gefunden worden waren. Diese krebsigen Massen sind vorzüglich am Schädel vorhanden und bieten fol- tern Falle ist die Quelle der Blutung leicht zu erkengende Dispositionen dar: es sind ihrer 7 bis 8; die nen; denn man findet eine Zerreissung der Art. meeinen sind nur auf der äussern Fläche der Knochen in der Richtung von vorn nach binten und nach der

ningea media, die senkrecht durch eine Fractur, welche sichtbar; die anderen sind in der innern Fläche gleich- rechten Seite des Schädels verläuft, gekreuzt wird. sam incrustirt; eine davon ist zugleich auf der äussern Auf der dem Sitze der Fractur entgegengesetzten Seite u. innern Fläche des Schädels sichtbar u. verschliesst des Gehirns bemerkt man eine Contusion der Gehirnwie ein Tampon die kreisförmige Scheibe von ungefähr substanz; es hat diese letztere eine ziemlich, analoge 1“ Durchmesser, in welcher die Wände des Schädels Farbe, wie die, welche man in den Wandungen eines völlig zerstört sind. Endlich nimmt einer von diesen krebsigen Kernen das Innere der Diploë zwischen den apoplektischen Heerdes findet, d. h. eine helle Weinbeiden compacten Tafeln ein. Es dürfte beim Anblicke hefenfarbe; sie hat eine zerreibliche u. wie zerbröckelte dieses letzten Kernes scheinen, als ob alle die vorigen welche von CRUVBILHER als das Resultat einer in den

Textur und ist von einer gelblichen Farbe umgeben, Formen nur die verschiedenen Phasen eines Krankheits- benachbarten Partien entweder durch die Transsudation processes ausdrückten, welche in der Diploë begonnen oder durch die beginnende Resorption des an der geund je nach den Fortschritten der Krankheit zuerst entweder die äussere oder die innere compacte Tafel quetschten Stelle ergossenen Blutes bewirkten Färbung u. endlich beide zu gleicher Zeit zerstört haben, wie

angesehen wird, bei der erwähnten tamponförmigen Geschwulst. Die liche Vegetationen vor, die ihren Sitz auf den

MICHON zeigt von Seiten MONESTIBR's umfängbeiden Schenkelbeine der nämlichen Frau sind ebenfalls Valvulae sigmoideae der Aorta haben. Der linke Vender Sitz von im Innern des Markkanals entwickelten trikel ist hypertrophisch. krebsigen Geschwülsten, wodurch die Wandungen des knöchernen Cylinders ausserordentlich dünn und zer deckte Valvulae sigmoideae vor. Im Mittelpunkte ei

CHASSAIGNAC zeigt ebenfalls mit Vegetationen bebrechlich geworden sind. Es waren daber auch bei dieser Frau nach Tossier's Berichte beide Schenkel- Ulceration vorhanden, die einen centralen Kanal zwi

ner dieser Klappen ist eine centrale, kreisförmige beine bei einer sehr mässigen Anstrengung zerbrochen. Schen dem Ventrikel und der Aorta herstellt. Dieser

CRUVBILHIER erinnert daran, dass er der Gesellschaft Umstand scheint ihm geeignet, die Besserung zu ereine ähnliche Affection in den Knochen des Schädels klären, die in den Symptomen, welche von der Schwiebei einer Frau, die ebenfalls an Krebs gelitten hatte, rigkeit abhängen, die der Durchgang des Blutes aus gezeigt habe: bei ihr war die krebsige Materie weich dem linken Ventrikel in die Aorta von Seiten der Klapund weniger gut in den Knochen umschrieben und pen u. Vegetationen erlitten haben dürste, eintreten incrustirt,

konnte. Diese nämliche Disposition musste dem in die


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die Vegetationen erst seit Kurzem zerstört worden sind, aus den letzten Bemerkungen MALPIGII's über Anatooder an Volum abgenommen haben; es ist aber zu be- mie u. Physiologie des Menschen, Anatomie u. Physiomerken, dass der Harnleiter unter ihr einen Durchmesser logie der Pflanzen, seinen medicin. Vorlesungen, in darbietet, der dem über ihr gelegenen fast gleich kommt. Consultis medicis an die bedeutendsten Personen seiner

DKFRANCB zeigt der Gesellschaft einen Fall von Zeit bestehen. Auch befinden sich darunter die OrigiPerforation der Harnröhre im Niveau der Vor- nalmanuscripte der schon herausgegebenen Werke, Malsteherdrüse vor, in deren Gewebe falsche Wege ge- Pighi's Correspondenz, namentlich mit der Londoner bahnt worden sind. Man findet in der Harnröhre keine Royal Society u. s. w. Se. Heiligkeit der Papst hat Disposition, die zu einer Harnverhaltung hätte Veran- diese kostbaren Reliquien für unsere Universitätsbibliolassung geben können; duch zeigen sich darin einige thek angekauft. Spuren von Narben, die indessen keinen Vorsprung in Christiania. Ein ärztlicher Verein ist den Kanal bilden. Auf der äussern Partie der Harn- hier errichtet worden. Die constituirenden Mitglieder röhre und im Niveau des Bulbus findet man eine läng- desselben sind dreizehn hiesige Aerzte u. drei Pharliche Geschwulst von dem Volum einer welschen Nuss, maceuten. Vor der Hand kommen die Mitglieder der in deren Centruin eine eiterige Ansammlung vorhanden Gesellschaft einmal wöchentlich zusammen. ist. A. BÉRARD überzeugt sich, dass man durch einen ziemlich starken Druck auf diese Geschwulst keinen Rückfluss irgend einer Flüssigkeit in den Kanal der

Personalnoti zen. Harnröhre bewirken kann. Auf der Blase des nämlichen Kopenhagen. Der jetzige kaiserlich russische Subjectes findet man offenbare Spuren von Cystitis, so

Stabsarzt u. Collegienassessor, Hr. HAUROWITZ, ein wie auch eine Anschwellung der Art queren Streifens, geborner Däne, ist von Sr. Maj. dein Kaiser von Russwelcher zwischen den Mündungen beider Harnleiter land zum Ritter des St. Anna - Ordens 3. Classe, wegen liegt u, mit dem Namen Muskeln der Harnleiter seiner Bemübungen als Arzt bei dem kaiserl, russischen bezeichnet worden ist. Dieser quere Streifen, welcher Alexandroffischen Cadettencorps auf Zarsko - Selo, auf dem Blasendreieck einen Vorsprung macht, bildet ernannt worden. gleichsam eine Art Brücke, unterhalb welcher die

Am 2. April vertheidigte der Regimentschirurg Schleimhaut einen blinden Sack darbietet, dessen Oeff- S. A. W. STEIN seine für den Doctorgrad in der Menung nach hinten gegen den Grund gerichtet ist. Man dicin geschriebene Abhandlung: De thalamo et origine constatirte, dass diese Verdickung dem Ausgange des nervi optici in homine et animalibus vertebratis. Harns kein beträchtliches Hinderniss entgegenstellen

Christiania. Der erste Leibarzt u. Generalkonnte.

chirurg der Norwegischen Armee, Dr. M. A. THULSTRUP, Reich macht der Gesellschaft mit seiner lateinischen Professor an der hiesigen Friedrichs - Universität, hat Monographie über die Membrana pupillaris ein Geschenk. das Commandeurkreuz des schwedischen Wasaordens er[Archiv. gén. Mars. 1834.]

(Schmidt.)

halten. Sitzung der Accademia medico-chirur- Die königl. Gesellschaft für nordische Alterthumsgica zu Neapel vom 25. Januar 1834. Dr. Tasca kunde zu Kopenhagen bat in ihrer Sitzung vom von Candela verlas einen Aufsatz über das Mutter- 30. Januar d. J. den Prof. der Medicin, Dr. J. B. FRIEDkorn. Den Beobachtungen des Referenten und seinen

REICH (früher Lehrer an der Universität Würzburg, Ansichten über Pharmaco - Dynamik zufolge ist es ein jetzt Physikus in Weissenburg), zuin ordentlichen Mitdirectes Contrastimulans. [L'Osservatore med. di gliede ernannt. Napoli, 1. Febbrajo 1834.)

Der Präsident Dr. Rust ist von der königlich Sitzung der Accademia medico-chirur- schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockgica vom 22. Febr. 1834. Dr. Chevalley-DB - Rivaz, holm zum auswärtigen Mitgliede für die Classe der französ. Gesandtschaftsarzt zu Neapel, verlas eine Medicin u. Chirurgie erwählt worden. Beobachtung über einen Fall von Typhus, der mit

Herr geh. Hofrath Dr. Jou. Chr. STARK zu Jena Gastro - enteritis verbunden war. Ein Kaffeeaufguss, hat von dem reg. Herzoge zu S. Meiningen - Hildburgim Zeitraume des Collapsus gereicht, rettete den Kran- hausen das Ritterkreuz des Ernestinischen Hausordens ken. GABRIBLE Longo legte der Versammlung Pes- erhalten. sarien aus reinem, natürlichem Federharze vor. Der Kreisphysikus Dr. NICOLAI ist zum Medicinal[Ebendas. 1. Marzo.)

(Güntz.)

rathe_u. Mitgliede des Medicinal - Collegiums der Pro

vinz Brandenburg ernannt worden. Reise - Stipendium für Wundärzte des Todesanzeigen. Am 7. Novbr. 1833 starb zu Königreichs beider Sicilien. Dr. Luigi Tor- Pesth der Hofrath, Doctor der Medicin u. Chirurgie, TORA hat durch testamentarische Verfügung 'bestimmt, Eckstein. dass die Zinsen eines ansehnlichen Capitals dazu ver- Am 22. Mai 1834 starb der Oberamtsarzt Dr. G. wendet werden sollen, einen jungen Wundarzt 4 bis J. UHLAND im 75. Jahre zu Tübingen. 5 Jahre lang in Paris studiren zu lassen. Das Sti- Am 14. Juni starb zu Leyden Dr. MEINARD Sipendium wird durch Concurs vergeben. Die Concur- Mon De Puy, königl. Leibarzt u. ordentl. Prof. der Merenten müssen wenigstens 24 Jahre alt, bereits promo- dicin an der dasigen Universität, 80 J. alt. virt, aus Neapel oder doch im Königreiche gebürtig Den 21. Juni starb zu Ludwigsburg Dr. J. A. U. Wo möglich im Besitze der französ. Sprache sein. Schatz, 37 J. alt, in Folge einer Verletzung, die er Dem Sieger werden monatlich 50 Ducati (circa sich bei einer Leichenöffnung zugezogen hatte. 56 Tblr 8.) u. 300 Ducati Reisekosten gezahlt. Der Privatdocent an der Universität in Berlin Unter dem 30. Dec. 1833 erliess das Directorium Del u. Mitredacteur der med. Zeitung, Dr. Fr. W. BECKER, Monte della Misericordia, welches das Stipen- ist am 22. Juni, 28 J. alt, gestorben. dium zu vergeben hat, den Aufruf. (L'Osserva- Ferner sind gestorben: der Kreisphysik. Dr. NIBTHB tore med. di Napoli, 1. Gennajo 1834.] (Güntz.) in Czarnikau, der prakt. Arzt Dr. Menzel zu

Striegau, der prakt. Arzt Dr. SCHROER za Luckau, Bologna. Durch Zufall hat man die grössten- der Bataillonsarzt Dr. SCHUMANN zu Lübben, der theils bis jetzt noch nicht gedruckten Manuscripte des Kreis - Chirurgus RBntzm VN zu Krotoszyn, der berühinten Anatomen u. Physiologen Marcello Mal- Kreis - Chirurgus KNAPP Gollnow, der WundPIGHI in einem Hause zu Crevalcuore, seiner Va- arzt Dr. KROLL zu Cüstrin und der Wundarzt u. Geterstadt, aufgefunden. Es sind 16 starke Bände, die burtshelfer SCHREIBER zu Quaritz.


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In der Folge schien das Mittel nur eine auffallend wehgesetzten Gaben gereicht werden. Ueber die müthige Stimmung hervorzubringen, die merkwürdiger Wirkung des Arseniks hat Wendt in der Versamml. Weise nach der 2maligen Anwendung des Silbersalped. deutsch. Naturf. 1. Aerzte zu Heidelberg im J. ters jedesmal am 5. Tage anfing. ob das gehinderte 1829 eine äusserst beachtenswerthe Rede gehalten Schliitgen, die trockne Zunge, was nach der ersten, a. darin vorzüglich herausgehoben, wie der Arse- und ein sehr starkes Herzklopfen, was nach der zwei

ten Anwendung dieses Mittels beobachtet wurde, eben uik in den allerkleinsten Gaben, innerl. u. äusserl. so das allmälige Nachlassen der Hemiplegie, Wirkung angewendet, tödtliche Wirkungen hervorgebracht des Mittels war, wagt der Vf. nicht zu entscheiden. habe, die auch nicht nach dem Tode in diesem Auf den Puls, die Respiration, die epilept. Anfälle u. oder jenem Organe oder Gewebe aufzufinden ge- nach der Anwendung des salpeters. Silbers (23. Dec.)

Krämpfe bemerkte man keinen Einfluss. Acht Tage wesen seien. Die Absicht des Vf. geht dahin, starb die Frau nach einem epilept. Anfalle unter Zeiin diesem Aufsatze durch einen speciellen Fall auf chen von Stickfluss. --. Bei der 16 St. nach dem Tode die Wirkungen des salpeters. Silbers, in kleinen vorgenommenen Section bemerkte man Folgendes: Dosen längere Zeit fortgegeben, aufinerksam zu

Der Unterleib bis an die beiden Hypochondrien hin machen.

grünlich - schwarz; diese Farbenveränderung hatte schon

einige Stunden nach dem Tode sich zu zeigen angeVor mehreren Jahren nämlich kam eine 34-36jähr., fangen.. An 2 Stellen waren die pacchionischen Drüsen subscrophulöse Frau, welche zwar regelmässig, aber so tief in den Schädel eingedrungen, dass man diesen mit Krämpfen menstruirte o. einige Kinder geboren hatte, für durchlöchert hielt. Die Dura mater war leicht vom in des Vl. Behandlung. Nach 3 – 4 Monate andauern- Schädel zu trennen und an der linken Seite an einigen den , unregelmässig wiederkehrenden Kopfschmerzen, Stellen milchweiss u. pergamentartig; die Arachnoidea bei welchen die Menses regelmässig flossen, trat eine

u. Pia mater unverändert. Im linken Hirnventrikel Asphyxie ein, auf welche die Kopfschmerzen heftiger waren ungefähr 2 Unzen einer poineranzengelben Flüswurden. Vor derselben wurde die Kranke fast immer sigkeit, dec Ventrikel selbst gänzlich destruirt, namit Antihystericis u. Excitantibus ohne Erfolg behandelt, mentlich das Corpus striat. in ein grünlich - gelbes, vielmehr traten Congestionen nach dem Kopfe ein, und gallertartiges, von vielen Fasern durchdrungenes am 10. Sept., 2 Tage ehe die Menstr. eintreten sollte, Parenchyma verwandelt. Der Ventrikel hatie mehrere kam ein volikoininener epilept. Anfall. In den nächsten kleine Nebenhöhlen, in welchen, Hydatiden gleich, Tagen kehrten diese epilept. Anfälle täglich wieder, eine ähnliche Flüssigkeit war. Der rechte Ventrikel dauerten 1-2 Minut., und in der Zwischenzeit hatte war normal, enthielt aber etwas mehr als gewöhnlich Pat. häufig Kopfschmerzen. Bei einer entgegengetzten Flüssigkeit, die klar 1. wasserhell war.

Die Lungen Behandlung, namentlich auf Anlegen von Blutegeln an waren schwarzgrünlich und stark collabirt. Dieselbe den Kopf, Anwendung von Calomel, Cremor. tartar., Farbe batten im ganzen Körper nicht nur die Venen, Borax etc. kamen die Anfälle seltner u. schwächer, so

sondern auch das in ihnen befindliche Blut, so dass dass Pat. 3 Wochen nach dem ersteo Anfalle die Reise auch die kleinsten Venen, wie wenn sie init einer nach Schorndorf, 13 St. Weges, machen konnte. schwarzgrünen Masse injicirt wären, überall sichtbar Das Gutachten des die Pat. früher nach dem ersten

Ein Stück von der schwarzen Vena cava infer. epilept. Anfalle behandelnden Arztes liet dabín hinaus, wurde, in eine Kochsalzauflösung gelegt, bald gauz dass er das Leiden für die Folgen eines durch einen weiss. Die Arterien hatten ihre natürliche Farbe. Das sugenannten Clavus hystericus erzeugten, schleichend ent- Herz war stark zusammengezogen, aber von natürl. zundl. Zustandes der Hirnhäute, wo sogar schon einige

Farbe. Auf der schwärzlich - rothen, mürben Leber Transsudation entstanden sei, hielt. Vier Tage nach bildete das Bauchfell mehrere Blasen, deren Haut ihrer Ankunft in Schorndorf sollte die Menstruation trocken war. Magen, Darmkanal, Milz u. Nieren norwieder eintreten, allein 2 Tage zuvor, also gerade mal. Die Ovarien, schwärzlich - roth, enthielten einige 4 Wochen nach dem ersten epilept. Anfalle, kam ein Hydatiden. abermaliger Paroxysmus. Der vi. fand an der Frau

Merkwürdig ist, dass das salpeters. Silber den jetzt ausser den Anfällen, Schwäche in den geist. u. körperl. Functionen, eine sichtbare Aufregung des Ner: Magen u. Darmkanal unverändert liess u. erst nach vensystems v. S. W.

Die epilept. Anfälle kamen jetzt geschehener Resorption auf das ganze Venensystem, 2 Mal des Tags, dann setzten sie mehrere Tage aus, sowohl auf die Gefässe selbst, als auf das Blut, u. jedoch klagte Pat. über Zucken der Augenlider, Drehen somit auch auf die Lungen u. Leber, dieselbe cordes Kopfs nach der rechten Seite, desgl. des rechten rodirende Wirkung äusserte, wie bei seiner AnMundwinkels 11. s. w. vollkommene Läbmung der ganzen rechten Seite ein, wendung auf die Haut, womit auch die, jedes Mal welche Stägiges Aufhören der stärkern epilept. An- am 5. Tage nach der Anwendung dieses Mittels fälle zur Folge hatte. Die Menses blieben trotz der beobachtete, wehmüthige Stimmung der Pat. in eiAnwendung verschiedener Mittel aus. Bei der Behand- nem ursächlichen Zusammenhange zu stehen scheint. lung wurde als Hauptregel immer festgehalten, einer entzondl. Reizung im Gehirne entgegenzuarbeiten, da

Wenn gleich der Tod in diesem Falle von den her Blutegel an den Kopf, Calomel bis zur anfangen- in dem Gehirnventrikel gefundenen Desorganisaden Salivation; wegen dauernder Neigung zu Ver- tionen ausging, so war doch das salpeters. Silber stopfung: Tart. borax., Fol. sennae, Rheum u. 8. W., nicht ohne Eiofluss auf den frühern oder spätern sonst aber auch krampfstillende Mittel: Bellad., Flor. Eintritt des Todes. Diese Erfahrung dürfte wohl zinc., Moschus . s. w. und resorbirende, z. B. Digitalis, Squilla, Arnica u. s. w., in Anwendung kamen. für die Anwendung dieses Mittels in anderen, z. B. Als nach 10-12 Tagen nach eingetretener Hemiplegie reinen Nervenkrankheiten von höchster Wichtigdie epilept. Anfälle täglich u. heftiger wiederkehrten, keit sein. Wir sollten uns daher sehr hüten, mit liess man 8 Tage lang das Argent. nitric

. 2 Mal täglich Arzneimitteln freigebig zu sein, welche, wie der zu ! Gr. in Pillen nehmen. Nach einer Pause von 8 Tagen wurde nochmals 5 Tage lang Tags 2 Mal Arsenik, das salpeters. Silber, ohne Zweifel auch t's Gr. gegeben. Nach den ersten 2 Gabentrat eine das Jod, das Blei, salãs. Schwererde u. S. W., grös


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künstliche Mineralbäder zuzubereiten, gemacht jenige in Kopenhagen ist ganz nach denselben Prinwurden. Als Mitarbeiter der Pharmacopoea Suecica cipien eingerichtet. Der Apparat in der Badeanlieferte Berzelius Vorschriften, das Fachinger-, stalt zu Eppendorff bei Hamburg ist nach dein Pyrınonter-, Selterser - u. Spaawasser zu präpari- Struve'schen eingerichtet, aber durch bäufige daren; schon früher, im J. 1803, machte er zu mit vorgenommene Veränderungen und vermeintliStockholm einen Unterricht über sämıntliche Mi- che Verbesserungen hat er im Wesentlichen nichts neralwässer bekannt.

gewonnen. Die Anstalten in Berlin, Königsberg, Gleichwohl währte es lange, bevor man so weit Leipzig, Warschau, Moskau u. England sind

Nachkam, diese Mineralwässer im Grossen zu bereiten. abmungen oder Filialanstalten der Struve’schen Die dazu erfundenen Maschinen u. Einrichtungen in Dresden und auf dieselbe Weise construirt. In waren blos für die Materia medica der Aerzte be- New-York soll der allervollkommenste Apparat sich rechnet, in sofern danach für die Apotheke recep- befinden u. die ganze Triokanstalt sehr prachtvoll tirt wurde. Der No oth'sche, Magellan'sche u. eingerichtet sein. [Bibliothek f. Laeger. 1. Parner'sche Apparat wurde dazu am bäufigsten, Quartalheft. 1834.]

(v. Schönberg.) besonders in England angewandt. Dr. Join ElLior gab schon im J. 1787 zu London eine Anwei

103. Vergleichungen im Gebiete der

Arzneiwissenschaft alter u. neuer Zeit sung heraus, durch Hülfe dieser Maschinen das Wasser mit fixer Luft zu impräguiren u. künstliche u. Beobachtungen von Dr. J. A. PITSCHAFT, Mineralwasser hervorzubringen. Im Codex medi- Grossherzogl. Hof- u. M.-R. Murray hält, sei

nen Versuchen an Thieren zufolge, das Ammoniacamentarius s. Pbarmacopoea Gallica (Paris 1818) findet man S. 270 Vorschriften zu 13 durch Kunst

cum für das zuverlässigste Antidotum bei Blausäurezubereiteten Mineralwässern. Dr. STRUVE, zu

vergiftungen. (Froriep's Notiz. 9. Bd. S. 78 u. 128). gleich Eigenthümer einer Apotheke zu Dresden, handlung de Opio p. 295.

RICHARD Mead sagt dasselbe schon in seiner Abkam, von dein Leibarzte Hofrath KREYSIG aufgemuntert, auf die Idee, die Mineralwässer im Gros- 104. Der von Rust u. A. empfohlene Gebrauch sen nachzumachen. In Carlsbad hatte er Gelegen- der oxydirten Eisenpräparate gegen den heit gehabt, die nöthigen Analysen anzustellen. Mit Krebs wird schon von Zacutus LUSITANUS (de wissenschaftlichem Eifer fulır er fort zu forschen u.

Praxi med. lib. II. Obs. 79) erwähnt; er heilte da

Dr. GAMAGE empfiehlt dazu die vielen schon bekannten Versuche u. Er- mit den Scirrhus uteri. fabrungen zu benutzen. In Dingler's polytechn. gegen Verhärtung des Uterus besonders die Tinct. Journale findet man die meisten seiner Apparate ferri salita. [Hu fel. Journ. d. prakt. Heilk. beschrieben und mit Abbildungen versehen. Im St. III. März 1834.]

(E. Kuehn.) VII. Bde. desselben Journ. findet man S. 499 eine 105. Versuche mit dem weissen Antiganz kurze Notiz von MOREY (einem Nordamerika- monoxyd vom Prof. BOUILLAUD im Hôpital de ner), welcher eine feine Vertheilung des Wassers la Charité; von Dr.J. PELLETAN. Aus diesen Veranräth, um es mit Kohlensäure zu schwängern. suchen geht hervor, dass die Wirkung des weissen Im X. Bde, ist ein sehr sinnreicher, aber auch sehr Antimonoxyds nicht blos in Bezug auf die Krankcomplicirter Apparat von Braman beschrieben. Im heiten, in welchen es angewendet worden ist (BronXIV. Bde. desselben Journ. finden wir einen andern cbitis u. Pneumonie), sondern auch um die BeweApparat von CAMERON beschrieben und abgebildet, gungen der Respiration u. des Kreislaufes zu verwelcher einfacher ist und eben so zweckmässig zu langsamen, völlig null ist; indem offenbár, wie sein scheint. Simoni's Apparat ist noch weniger sich aus vergleichenden Versuchen ergab, die Ruhe, kostspielig u. noch einfacher; beschrieben ist er in das strenge Regiin u. die erweichende Methode den XVII. Bde. desselben Journals. In XVIII. Bde, ist meisten Antheil an dem Besserbefinden hatten, welderjenige Apparat des Dr. STRUVE beschrieben u. ches grösstentheils in dem Zustande der Kranken abgebildet, für welchen er, im Vereine mit Dr. eintrat. Mit Recht wird daher von dem Vf. darauf Swains, ein engl. Patent erhielt. In der Central- aufmerksam gemacht, dass man, uin sich von der apotheke zu Paris findet man in einer Abtheilung Wirksamkeit irgend eines Heilmittels zu überzeu

grossen Gebäudes einen vollkommenen Apparat, gen, stets die Gegenprobe machen müsse, um zu um im Grossen künstl. Wässer zu bereiten. Dieser erfahren, ob man, wenn man es nicht verordnet, Apparat ist sehr einfach und braucht auch nicht nicht die näinlichen Wirkungen erhält, als wenn besonders zusammengesetzt zu sein, da nur dort man es giebt. (Journ. hebd. Nr. 10. Mars 1834.] nicht eisen haltige Wässer zubereitet werden.

(Schmidt.) Planches's Apparat ist sehr einfach, u. man kann 106. Neue Belege für den Nutzen des damit in kurzer Zeit eine bedeutende Menge von krystallisirten salpetersauren Silbers dem einen oder andern künstl. Mineralwasser be- in der Epilepsie; von Dr. DOMENICO LAZreiten. Als der vollkommenste Apparat in die- ZARINI zu Reggio in Calabrien. Die 3 Individuen, ser Beziehung wird der von BERZELIUS ange- welchen Dr. L. salpeters. Silber gab, waren resp. sehen. Doch wird bezweifelt, ob er der Erfinder 30, 40 u. 51 J. alt u. bisher auf verschiedene Art davon sei; dass er aber das Eine oder Andere daran fruchtlos behandelt worden. Das fragliche Mittel, verbessert hat, leidet wohl keinen Zweifel. Der- anfangs zu 1 Gr., dann zu 1 Gr. p. d. gereicht,


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unmöglich, denn die Fersen berührten fast das bringen, möchten diesem Verfahren im Wege steGesäss. Mehrere Kurmethoden waren umsonst ge- hen. [Archiv. f. med. Erfahr. Jan., Febr. Dr. N. applicirte 38 Nadelo u. zwar zum 1834.]

(Languth.) Theil der Wirbelsäule entlang, zun Theil in Ver- 131. Ueber den Werth der zur ErJaufe der Hüft- u. Schenkelnerven. Die Wirkung kenntniss des Aetzsubliinats bei den grenzte an Wunder. Als man näinlich die Nadeln Vergiftungen vorgeschlagenen Mittel; nach 8 Stunden wieder herauszog, vermochte der von Ă. Devergie, Agrégé près la Faculté de MéKranke den Heimweg, 3 Miglien, zu Fusse zurück- decine, Médecin du Bureau central. Zwei Reazulegen. 3. Beob. Placida di Giglio, eine gentien sollen nach des Vf. Meinung hinreichen, das Bäuerin von 60 Jahr., wurde durch ein fürchterliches Quecksilberchlorid (Aetz. Subl.) in einer concenHüftweh, das von Rheumatismus herrührte, ge- trirten Auflösung zu erkennen: eine Kupferplatte quält und wünschte sich, weil keine Mittel helfen u. salpetersaures Silberoxyd. Erstere schlägt das wollten, den Tod. 24 Nadelo, zum Theil in der Quecksilber metallisch nieder, und wird dadurch Gegend der Lendenwirbel und andern Theils längs silberfarben. Letzteres giebt den bekannten käsides Hüftnervens der kranken Seite eingestochen u. 12 gen, weissen Niederschlag, welcher in SalpeterStunden darin gelassen, hoben das Uebel u. stell- säure unlöslich, aber in Aetzammoniak leicht lösten den freien Gang wieder her. 4. Beob. Cesare lich ist. Bei Anwendung des Aetzammoniaks zu d'Alesio, ein 30jähr. Bauer, war vom Baume letzterem Zwecke muss man wohl berücksichtigen, gefallen und in den unteren Gliedmassen gelähmt. dass, wenn es unmittelbar zur Flüssigkeit, unter Zugleich war Lähmung der Blase vorhanden, und welcher das gebildete Chlorsilber liegt, hinzugeschon drohte dieses Organ zu zerreissen, als 4 Na- gossen wird, hier durch Bildung eines neuen Niedelu in der Gegend der Lendenwirbel u. 4 in der derschlages in der noch vorhandenen QuecksilberGegend der Schamgegend eingestossen, den Urin auflösung der Anschein einer Unlöslichkeit statt hafliessen machten. Nux vomica, innerlich u. en- ben könnte. Man muss daher (entweder die über dermisch benutzt, beseitigte auch die Paralyse der dem Chlorsilber schwebende Flüssigkeit abgiessen, unteren Gliedmassen. [Ebendas. 1. Gennajo.] jenes mehrere Male mit reinem Wasser abspülen 11.

(Güntz.) dann erst das Reagens aufgiessen, oder, wie der 129. Beobachtungen über Acupunc- Vf. will,) der ammoniakalischen Flüssigkeit etwas tur; vom Prof. Luigi MARCHESANI, Arzte am Salpetersäure zusetzen, wo der Quecksilberniedergrossen Hospitale der Unheilbaren.

Der Autor schlag alsbald verschwindet. Die Theorie des Vorwendet gewöhnliche Schneidernadeln an. Nach

ganges in letztem Falle wird wohl an dieser Stelle dem er sie den Umständen gemäss länger oder kür- nicht erwartet; auch gesteht Ref. ganz offen, vor zer, dicker oder dünner ausgewählt u. zur Siche- der Hand nichts Wahrscheinliches in dieser Bezierung einen Seidenfaden durchgezogen bat, führt hung angeben zu können, u. das vom Vf. Angeer sie, bald drückend, bald drehend, flächer oder führte übergeht er als offenbar nicht haltbar. tiefer ein und lässt sie so lange in den Weichthei- Alle anderen Reagentien, ätzende u. kohlensaure len, bis der Schmerz, weshalb man sie applicirte, Alkalien, Kalkwasser,

wasser, Schwefelwasserstoff, die verschwunden ist, oder der neue Reiz vom Kran-auflöslichen Metallsulphide, Jodkaliuin sind nach ken nicht mehr vertragen wird. Wir lesen 7 Kran- des Vf. Meinung „vollkommen unnütz.“ kengeschichten, wo in 6 Fällen die Acupunctur In der gerichtlichen Medicin hat man es aber gegen heftige Neuralgien, welche anderen energi- weniger mit concentrirten Auflösungen, als vielschen Kurinethoden durchaus widerstanden hatten, mehr init sehr verdünnten zu thun, wodurch die rasche Hülfe gewährte. Ein Gesichtsschmerz hin- Schwierigkeiten bei Entdeckung der Gifte oft ausgegen blieb ungeheilt. [Eben das., 15. Gen- serordentlich wachsen, welche aber noch ungleich najo.]

(Güntz.) mehrfach sich zeigen, wenn organische Stoffe init 130. Ernährende Einspritzungen in dem Gifte vermischt vorkommen. Zur Entdeckung den After; von Nasse. Wenn ernährende Flüs- des Quecksilberchlorids in sebr verdünnten Aufsigkeiten in den After gespritzt zur Blutbildung die- lösungen hat man zwei Mittel vorgeschlagen : Aenen sollen, so müssen sie, da der Dickdarm kein ther u. ein Plattenpaar von Gold u. Zinn. Das erste Verdauungsorgan ist, durch Nachahmung der Ver- Mittel wird sogleich deswegen verworfen, weil es dauung assimilirbar genacht werden. Zur Ver- nicht allen Sublimat dem Wasser entziehe; das andauung ist Galle u. Säure nöthig. Da nun im Dick- dre Mittel aber desto mehr gepriesen. Aus seinen darme noch Galle vorhanden ist, Säure aber fehlt, Versuchen, welche weitläufig genug aus einander geso lässt der Vf. hinreichend eingekochter Fleisch- setzt werden, ergeben sich dem Vf. selbst zwei Thatbrühe so viel Salzs, zusetzen, dass sie eben säuer- sachen: 1) die Säule ist ein eben so empfindliches lich schmeckt. Zur Einspritzung bestiinmte vege- Reagens wie das beste, was man für den Sublitabil. Stoffe lässt er mit frischen Ochsenmagen mat kennt, und 2) sie wirkt, gleich anderen Readigeriren. Am besten würden sich schon in dem gentien, auch nicht auf, im Vergleich mit dem Magen eines gesunden Menschen gewesene Speisen Auflösungsmittel sehr kleine Quantitäten Sublimats. zur Chylusbereitung eiguen. Widerwillen des Kran. Hierauf lässt der Vf. eine Vergleichung der Emken und das Bedenken, etwas Schädliches beizu- pfindlichkeit verschiedener Reagentien folgen: Einfach - Cyan - Eisen - Kalium (Blutlauge) erzeugt bei entfernt man durch Terpentinol das empyreum, 1000facher Verdünnung nur noch eine leichte Oel, schlämint darauf init grossen Mengen Wasser Wolke, bei 1500facher Verdünnung erscheint gar die kobligen u. anderen fremden Theilchen ab, und kein Niederschlag melir; Kalkwasser bewirkt bei findet dann am Boden des Gefässes die Quecksil3000facher Verdünnung noch eine weissliche Trü- berkügelchen, die man, wenn sie so klein sind, bung, was aber bei 4000facher Verdünnung gar dass sie nur als graues Pulver sich zeigen, durch nicht mehr geschieht; Aetzkali giebt noch eine Reiben zu vereinigen suchen muss, oder auch auf leichte Wolke bei 6000facher Verdünnung, bei 7000 eine Goldplatte zu reiben hat; in letztem Falle enthört alle Wirkung auf; die nämliche Empfindlich- steht ein weisser Fleck, der in der Hitze wieder keit zeigt kohlensaures Kali (oder Natron); Jod- verschwindet. Folgende Ausstellungen bringt der kalium schlägt noch bei 7000facher Verdünnung Vf. gegen dieses Verfahren vor: 1) das empyreum. nieder; aber der geringste Ueberschuss des Reagens Oel lost sich nur sehr schwer in Terpentinöl auf; lost den Niederschlag wieder auf, oder lässt ihn 2) oft bleibt Quecksilber, von festen empyreum. auch wohl gar nicht zum Vorschein kommen; Stoffen umschlossen, an den Wänden der Retorte Schwefelwasserstoff - Ammoniak wirkt noch bei ei- hängen; 3) es können sich sehr häufig Bläschen ner 28000 fachen Verdünnung; Schwefelwasser- bilden, welche irriger Weise für metall. Quecksilstoff bei 35000, wo zwar der Niederschlag nicht ber angesehen werden; 4) es ist schwer, sehr kleine unmittelbar mehr erscheint; die Auflösung wird Mengen von Quecksilber bei dieser Methode nicht jedoch noch schwach gefärbt bei 60000facher Ver- zu übersehen. Ref. bezeichnet nach eignen Erfahdünnung; Ammoniak hört bei 36000 auf. Das rungen diese Ausstellungen als ganz gegründet; der allerempfindl. Reagens ist Einfach - Chlorzinn, was Vf. vertheidigt sie gegen Einwürfe ORFila's und noch bei 80000 Theilen Wasser seine Wirkung nicht führt dafür voch ein günstiges Zeugniss CHRISTIversagt, was aber nebst dem Schwefelwasserstoff son's an. II. Verfahren (das von CHRISTIson anvom Vf. deswegen der Säule nachgesetzt wird, weil gegebene). Man sondert die gröbern organischen jenes erstlich nur in ungesäuerten Flüssigkeiten an- Theile ab, versetzt die Masse mit überschüssigem gewandt werden dürfe, dann aber beide Reagen- Einfach-Chlor-Zinn, wäscht auf einem Filter letztien doch unzureichende Ckaraktere zum Erweise teres wieder aus, u. behandelt das auf dem Filter von der Gegenwart des Quecksilbers darböten ; die Zurückgebliebene mit Aetzkali, welches die ganze Säule aber nicht blos eben so fein wirke, sondern organische Materie aufnimmt, und das metallische auch vereint mit dem salpetersauren Silber eine Quecksilber in reinem Zustande zurücklässt. Die sichere Probe für die Natur der vorhandenen Ver- feinere Nüancirung dieses Verfahrens wird nicht bindung abgäbe. Endlich hat der Vf. die Behaup- nöthig sein. Der Vf. hat einen Versuch angestellt, tung ORFILA's, als verflüchtige sich etwas Subli- aus welchem hervorgeht, dass ein Theil des Queckmat mit den Wasserdämpfen, einer erneueten Prü- silbers dem Experimentator sich entziehen kann, fung unterworfen u. ein negatives Resultat erbal- dass also kleine Portionen des Metalles durch diese ten; er empfiehlt also eine sehr verdüonte Auflö- Theilung unbemerkbar werden können. Als Grund sung durch Abdampfung zu concentrirèn u. dann für diese theilweise Entziehung giebt der Vf. nicht die Reagentien auzawenden.


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findet man nur bei manchen chemischen Agentien Blutpfropf obliterirt u. die Herzkammern enthielu, bei den thier. Materien, die einen Anfang von ten ebenfalls sehr viel davon. Der Vf. hält sich Fäulniss erlitten haben. Es war also rationell, die demnach zu der Meinung berechtigt, dass die deaus dieser Fäulniss hervorgehenden, so inerkwür- Jeteren Stoffe des Eiters sich hauptsächlich in dein dig wirkenden Stoffe aufzusuchen. Der Eiter löslichen Theile desselben finden; in den Magen liefert wie jedes thierische Product durch seine eines Tbieres gespritzt veranlasst er die fauligen Zersetzung Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Koh- Erscheinungen; seine Wirkung ist dann nicht so lensäure u. S. W. Unter allen diesen Stotien ver- schnell als nach seiner Einspritzung in das Venenbält sich das Ammoniak allein zu den Blutkügel- systein; die Symptome von fauligen Resorptioven chen, wie die in Fäulniss befindlichen Flüssigkei- kommen dann nur langsam zum Vorschein; dieser ten,

Mit Froschblut in Berübrung gebracht löst Unterschied kann nicht befreinden, wenn es seine färbende Materie in dem Serum auf u. legt berücksichtigt, dass die gastrischen Säfte die Entdas ungefärbte Kügelchen blos. Es theilt diese Eigen. wickelung heminen 1. sogar die Fäulniss neutralischaften mit der Essigsäure u. den anderen Alkalien. siren können. Alle diese Betrachtungen finden Schwefelwasserstoff befördert dagegen die Agglome- ihre Quelle in einer Reihe von Versuchen, die der ration der Blutkügelchen u. vermehrt die Klebrig- Vf. in dieser Abhandlung nicht aufführen kann, keit u. die Dicke der Flüssigkeit. Fügt man pun von denen aber doch einige wegen ihrer therapeut. dem hinzu, dass die Injection des Aminoniaks in Wichtigkeit erwähnt zu werden verdienen. So die Venen eines lebendes Thieres die nämlichen suchte der Vf., sich auf die desinficirenden EigenSymptome hervorbringt, die sich während des schaften des Chlors stützend, zu ermittelu, ob dieser Typhus oder nach der Aufsaugung der faulenden Körper dem übelriechenden Eiter seine deleteren Materie zeigen; dass sie ausserdem gewisse passive Eigenschaften benehmen inöchte. Nachdem derIlamorrhagien befördert, während der Uebergang selbe einige Minuten lang einein Strome dieses des Schwefelwasserstoffes in die Blutgefässe nur Gases ausgesetzt worden war, wurde er in die sehr selten zu den erwähnten Krankheitserschei- Vena jugularis eines jungen Hundes eingespritzt, nungen Veranlassung giebt, ist man dann nicht ohne gefäbrliche Störungen zu veranlassen, wälizu dem Schlusse berechtigt, dass dieses Alkali eine rend der nämliche Eiter, bevor er init dem Chlor Hauptrolle bei der Entstehung der adynam. Fieber in Berührung gewesen war, durch seine Einspielt? Die Gefahren der Eiterresorptionen dürften spritzung in die V. cruralis eines Hundes den Tod ebenfalls von der primitiven Einwirkung des Ain- veranlasst hatte. Der Vf. impfte sich übelriechenanoniaks auf die Blutmasse, wie von den secun- den Eiter auf der ivvern Fläche des Vorderarmes dären Affectionen der Festtheile, die daraus her- ein; eine ziemlich umfängliche Phlegmone war vorgehen können, abhängen; denn wenn die die Folge davon, während dieser nämliche Eiter, Adynamie eintritt, so liegt ihr der Mangel an Sti- der Wirkung des Chlors ausgesetzt, bei einer zweiinulus der Orgave u. die Ernährungsunzulänglich- ten Inoculation nicht die geringste Plogose lierkeit der zersetzten Flüssigkeiten zu Grunde. vorbrachte. Der Vf. hält es demnach für ausgeWenn trotz des Eindringens dieser deleteren Stoffe macht, dass das Chlor die deleteren Eigenschaften in den Organismus der Tod nicht immer eintritt, des schlechten Eiters vernichtet. so hängt diess entweder von der geringen Quantität Mehrere empfehlenswertbe Schriftsteller haben der injicirten oder absorbirten Flüssigkeit, oder von auf die Identität der Symptome der Fieber von den kritischen Ausleerungen, die sie erregt, oder Eiterresorptionen mit denen der adynamischen endlich von den erhaltenden Anstrengungen der Fieber hingewiesen. In der That liegt diesen beiNatur, die unaufhörlich gegen jede Zerstörungs- den Krankheiten eine Verderbniss des Blutes zum ursache apkämpft, ab. Es war ferner von Nutzen, Grunde, die meistentheils primitiv ist, aber auch sich zu überzeugen, ob die septischen Stoffe des auf eine wahrnehmbare organische Affection folgen Eiters in den löslichen oder unlöslichen Theilen kapn. In beiden Fällen ist es inmer ein deleterer desselben ihren Sitz hatten. Filtrirt, mit einer Stoff, der durch Aufsaugung in das System gegewissen Quantität Wassers, was Chlornatroniuin langt ist, die Natur der Flüssigkeiten verändert, aufgelöst enthielt, verdünnt, veranlasste er durch den Kreislauf gestört, den Nerveneinfluss verseine Einspritzung in die Venen eines Hundes nach stimint hat. Bei der Section findet man selten 18 Stunden alle den typhusartigen Fiebern eigen- Gewebestörungen, welche die während des Lebens thümlichen Symptome. Die andere unlösliche beobachteten Erscheinungen erklären können, aber Partie des Eiters veranlasste ebenfalls den Tod auf von Seiten der Flüssigkeiten bemerkt man alle die eiiie raschere Weise; allein bei der Eröffnung des angegebenen Veränderungen. Thieres fand man keine von jenen Affectionen, die Die Therapeutik muss also alle ihre Anstrenin Folge der fauligen Einspritzungen eintreten, gungen dabin richten, diese Verderbniss des Blutes Man könnte die Katastrophe durch die mechani- zu verhindern. Schon mehrere Schriftsteller haben sche Verstopfung der Gefässe in Folge der Klebrig- bemerklich gemacht, dass die Wirkungen der keit der eingespritzten Flüssigkeit, die ein Hinder- Arzneimittel ibre Richtung auf die innere Organiniss für den Kreislauf abgab, erklären. Depu tion des Blutes nehmen. Berücksichtigt man nun, die Art. pulmonalis war gänzlich durch einen festen dass bei dem adynam. Fieber das Blut aufgelöst, schwärzlich ist, dass die Alkalien diese Auflösung bessere Kanäle dafür gesorgt werden, dass das Was1. seine Neigung zur Fäulniss befördern, während ser nach der Ueberschwemmung rascher abzöge; die Neutralsalze ihm eine schöne Scharlachfarbe wohl möglich, dass eine zahlreichere, besser eingeben; dass das aus den Venen eines an Typhus gerichtete und thätigere Bevölkerung dem Boden leidenden Individuuins gelassene Blut wieder eine weit mehr u. mannichfaltigere Producte abgewinnen schone Farbe erlangt, wenn man es mit diesen würde: allein das ganze Land würde nichts desto Salzen beliaudelt; so leidet es keinen Zweifel, dass weniger die regelmässigen Perioden durchlaufen, man bei der Behandlung dieser Krankheiten auf deren Folgen auf die öffentliche Gesundheit ich den Gebrauch der Alkalien verzichten u. solche erwogen babe. Wenn ich z. B. gefolgert habe, Präparate, welche diese Veränderung des Blutes dass die Pest nicht von der natürl. Beschaffenheit modificiren können, verordnen muss. Wir des Bodens u. Klimas erzeugt werden könne; so habeu weiter oben gesagt, dass die Aufsaugung stimme ich in dieser Hinsicht mit den Historikern des Eiters Gefahren in Beziehung auf seinen übeln überein, welche Aegyptens Gesundheitszustand unGeruch zur Folge hat; dass er in diesem Zustande ter den Pharaonen, den Hirtenkönigen, den Ptolevon Fäulniss dis Blutkügelchen auflöst u. so das mäern u. unter der Herrschaft der ersten röin. StattBlut flüssiger macht. Die Analogie, der Versuch halter gerühunt haben. Es war von höchster Wichu. das Urtheil liessen uns' vermuthen, dass die Ge- tigkeit, zu beweisen, dass keiner dieser örtl. Umgenwart des Ammoniaks in dieser Flüssigkeit, wo stände, die übrigens jedesmal als vorbereitende u. nicht die einzige Ursache, doch wenigstens eine mithelfende Potenzen betrachtet werden müssen, der mächtigsten dieser Erscheinungen sein könne; die Pest hervorrufen konnte; wozu sollte sonst eine endlich haben wir gesehen, dass das Chlor den hoffnungslose Entdeckung nützen? - Ich kann Eiter desinficirte, mochte sein Fäulvissgrad sein, die Betrachtungen über die Macht der Naturelewelcher er wollte. Sind wir demnach nicht zu mente Aegyptens auf die Erzeugung der Pest nicht dem Schlusse berechtigt, dass bei den fauligen schliessen, ohne zuvor einiger Einwürfe zu gedenResorptionsfiebern der Gebrauch der Chlorurete ken, welche man analogisch machen könnte. Der äusserlich auf die Eiterheerde, um ihre Fäulniss Indus u. Ganges z. B. überschreiten periodisch ihre zu verhindern oder zu zerstören, u. inverlich, um Ufer u. es entsteht die Cholera. Nach zufälligen ihre Wirkungen auf den Organismus zu neutrali- und beträchtlichen Ueberschwemmungen anderer siren, ein wirksames Mittel ist, was der Praktiker Ströme bat man Seuchen entstelien seben: ist es nieinals vernachlässigen darf? Die von den mit nicht wahrscheinlich, dass dieselbe modificirte UrUinsicht in den adynamischen Fiebern verordneten sache die Pest in Aegypten ins Leben ruft? Man Chlorurete erhialtenen guten Wirkungen und die bat bemerkt, dass unbebanete Strecken Landes der Identität der Symptoine u. vielleicht der Ursachen Gesundheit der ersten Völker, welche sie urbar dieser Krankheit mit denen der Eiterresorptionen machen wollten, verderblich waren. Aegyptens unterstützen diese Behauptung. Mit Bedauern Boden verdaukt gewissermassen dein Schlamme, sehen wir jetzt wälirend der Aeusserung der auf welchen der Nil jährlich auswirft, eine ewige die Eiterresorptionen folgenden Erscheinungen Jugend: sollte nicht daber die Pest kommen? reichliche Aderlässe machen. Die Versuche von Jeder dieser Umstände ist erwogen worden , und MAGENDIE beweisen bis zur höchsten Evidenz, dass ich will diesen Voraussetzungen jetzt nur eine Thatdie Entleerung der Blutgefasse ihr Aufsaugungs- sache entgegenstellen: die Ueberschwemmung u. verinögen bedeutend vermehrt. Muss man dann das Absetzen von Schlaınm hat sich von jeher nicht fürchten, die Aufsaugung zu befördern, da alle Jahre wiederholt; aber die Pest ist erst seit sie allein die ganze Gefalır ausmacht? Weder der 13 Jahrhundert, erschienen. Zu Aegyptens unabTart. stib. in hoher Gabe, noch das schwefelsaure wendbaren Plagen haben auch von jeher die ungeChipio, noch die Abführmittel können diese Krank- beuren Schwärme von Heuschrecken gehört, welbeit wirksam bekämpfen. Die Chlorurete allein che in verscbiedenen, mehr oder weniger langen sind die Mittel, welche in diesen verzweifelten Zwischenräumen mit den Winden aus der Wüste Fällen noch einen glücklichen Erfolg haben können; kommen. Diese furchtbaren Insektenwolken bees versteht sich, dass ihr Gebrauch nicht in allen decken die Erde, verwüsten die Felder und lassen Fällen von Eiterresorptionen Anwendung finden manchmal Hungersnoth in Lande zurück. Wer kann. (Gaz, inéd. de Paris. Nr. 13. 1834.] aber diesem, gewiss sehr beachtenswerthen Umstande


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fühle der Dankbarkeit thun. Allein hat man die Alexander u. Cäsar, die eben so gross in der Zahl der altägypt. Götzen nicht zu sehr übertrie- Politik, als tapfer im Kriege waren, die Volksgeben, indemn man behauptete, dass alle einbalsa- bräuche duldeten u. sie respectiren liessen. Aegypmirten Thiere im Leben verehrt wurden? Die Hi- ten behielt, nachdem es seine Freiheit verloren storiker, welche dieses Land bereisten u, uns die batte, seine Gebräuche noch lange bei u. es schwor Fetische herzählen, führen nur wenige Arten Thiere die Religion seiner Väter keinesweges ab, als es an, die man einbalsamirt findet. Ja noch mehr: sich dem Eroberer unterwarf. Indessen das anhalunverwerfliche Thatsachen scheinen zu beweisen, tende Joch der fremden Herrschaft drückte den dass man die wilden Thiere, selbst gewisse, für Geist der Nationalität herab u. musste der Sorgfalt heilig gehaltene Racen tödtete u. danu balsamirte. für den Gottesdienst einen Stoss versetzen, Wenn man nun die unerschöpflicbe Niederlage von kam es wirklich. Unter den Satrapen, den PtoKrokodillen in der Samum - Grotte, die Myriaden lemäern und den ersten Statthaltern, welche von von Ibis, welche in den Gewölben der Wüsten von Rom dahin gesendet wurden, änderten sich GlauHermopolis, Antinoë und Memphis sich befinden; benslehre u. Herkommen in Etwas, erlitten aber wenn man unter diesen Reptilien u. Vögeln Ge- bald nachher eine beträchtliche Umwälzung: man schöpfe von jedem Alter, selbst die Eier, durch sah sie stürzen, diese alten Einrichtungen, welche welche ihr Geschlecht fortgepflanzt werden sollte, die Vorfahren so verehrt hatten, u. die Salubrität findet, so begreift man vicht, dass so viele Thiere verschwand mit den Maassregeln, durch welche todt gefunden werden konnten; nein, der Mensch sie erhalten wurde. Paris et bat dieses Zusammuss sie verfolgt haben. Im Nile sind immer viele mentreffen bewiesen; er spricht sich darüber folKrokodille, und dennoch werden an dem Ufer fast genderinassen aus: „Als das Christenthumn in Aeniemals ibre Leichen gefunden. Das Nämliche gypten eingeführt wurde, fand dieser neue Gottesgilt von den anderen Thieren, die nicht Hausthiere dienst in den argen Vorurtheilen der Alten grossind. Man sieht sich dadurch zu dem Schlusse ver- sen Widerstand, u. inan behielt die alten Gebräuanlasst, dass die Aegypter jene Thiere tödteten, che in den ersten 4 Jahrhunderten unserer Kirche sie also nicht respectirten, u. dennoch balsamnirten bei; allein als das Kreuz auf den Thron gesteckt sie sie ein! Sehen wir hierin etwas Anderes, als wurde, wichen alle Hindernisse u. mit ihnen verdie zweifache Absicht, sich von den schädlichen lor sich der Gebrauch, die Todten zu balsamiren. Thieren zu befreien u. sich gegen die übeln Folgen Im J. 956 erklärte der sterbende heilige Antoder Fäulniss sicher zu stellen? Wir haben Massen nius diese Sitte als eine Entweibung in die Acht, von geschmolzenen Harze gespalten u. darin kleine u. seine Worte, sagt dessen Historiker, der heilige Krokodille, kleine Schlangen, Eidechsen, Frösche Athanasius, hatten so viel Kraft, dass sie den u. Schwalben bunt durch einander incorporirt ge- Gemüthern eine andre Richtung gaben. Was ein funden: werden wir in dieser heterogenen Masse ‘unüberlegter Eifer, der wiederholten Verbote der religiös einbalsamirle Thiere erkennen?

Kaiser ungeachtet, schon seit lange in Rom, ConIch trage kein Bedenken, der Meinung beizu- stantinopel u. in den anderen Hauptstädten geschetreten, dass das Einbalsamiren eine Gesundheits- hen liess, geschah auch in Aegypten: inan setzte maassregel war; und warum soll man diesen my- die Körper der Märtyrer u. der Gläubigen in dem steriösen Priestern, die bekanntlich mit so grosser Innern der Kirchen u. Klöster, ja selbst, wie es die Wachsamkeit u. mit so vielein Glücke für die öf- Copten noch jetzt thun, in Privathäusern, u, endfentliche Gesundheit besorgt waren, eine hohe lich in den Umgebungen der Dörfer, und zwar in Kenntniss der med. Physik absprechen? Wäre es geringer Tiefe bei, um sie vor dem Wasser zu beübrigens, wenn alle Kenntnisse sich in der menschl. wahren; kurz das ganze Beerdigungssystem ward Intelligenz verknüpfen, folgerecht, anzunehmen, umgestossen; man hörte auf, Thiere u. Menschen dass die erbärmliche u. zugleich mühselige Glau- zu balsamiren; ihre verwesten Ueberbleibsel waren benslehre des Fetischthums von Männern, welche von jetzt an ein Theil des bewohnten Bodens, und bei den gesellschaftlichen Verfassungen und wissen- so erhielt die Welt von der gefährlichsten Neueschaftlichen Entdeckungen hohe Weisheit u. sel- rung die gefährlichste Krankheit.“ tene Aufklärung zeigten, ohne einen nützlichen So lange man balsamirte, sah man keine Pest; Zweck gegründet u. aufrecht gehalten worden sei? sobald man init jenem aufhürle, geisselte diese die

§. 8. Merkwürdiges Zusammentref- Menschheit. Kann man wohl in einer Wissenfen der ersten Pest des Orients init deinschaft, der es noch an mathemat. Klarheit u. GeAbkommen der Einbalsamirungen in wissheit gebricht, zu einem beweisendern u. merkA egypten. Wir haben so eben alle die Mittel würdigern Schlusse kommen? Vergebens sucht man kemen gelernt, durch welche sich Aegypten un- wenigstens in anderen in Aegypten eingeführten Reter der langen Regierung der Pharaonen u. Noma- formen den Ursprung der Pest. So viel aber ist denfürsten gegen die Pest schützte. Dadurch, dass gewiss, dass man, als im J. 1542 die Pest zum es seine Gewohnheiten unverändert beibehielt, si- ersten Male auftrat, nicht mehr balsamirte, wähcherte es sich dieselben Vortheile auch unter den rend die anderen Gebräuche noch grösstentheils beNachfolgern seiner Eroberer Cambyses, Alex- standen.' Ohne Zweifel können zwei Dinge unander u. Cäsar. Man weiss recht woll, dass inittelbar auf einander folgen, oder gleichzeitig auftreten, ohne in gegenseitiger Beziehung zu stehen; Den physischen Charakter dieser verschiedenen allein bier geht die Beziehung aus der Natur der Menschenraçen zu zeichnen, würde mich zu weit zusammentreffenden Thatsachen selbst hervor. Ich abführen; ich gehe also sogleich zur allgemeinen möchte fast glauben, dass der heilkundige Instinkt Gesundheitslehre über. sie ahnete; denn alle die Schriftsteller, welchen Die Art u. Beschaffenbeit der Nahrungsmittel unbekannt war, dass das erste Auftreten der Pest ist nach den Hülfsquellen der Orte verschieden, u. in der Welt mit dein Abkommen des Balsainirenses lässt sich über das Region eines ganzen Volkes zusammentrifft, haben dennoch die thierische Fäul- nicht leicht etwas Allgemeines sagen. Jedoch ist niss als wahrhafte 1. einzige Ursache der Pest an- diese Schwierigkeit in Aegypten nicht so gross, gegeben. Die angeführten übereinstimmenden hi- wie in den meisten anderen Ländern, weil die storischen Erscheinungen, welche jenen Männern Naturproducte, von welchen das Volk lebt, von unbekannt waren, bilden eine Art Demonstration der Mündung des Nils bis an die Insel Philoe dieser Theorie. Man denke sich nun da, wo die sich ähnlich sind und man vorzüglich nur in den gemässigte Zone mit der heissen zusammenstösst, verschiedenen Classen der Bewohner eine Vereine ungebeure Ebene, welche alle Jahre unterschiedenheit der Nahrung bemerkt. Die unterste Wasser tritt u., seit Jahrhunderten vor jeder Ver- Classe, in welche die Bauern, die ineisten Handmischung mit animal. Theilen bewohnt, sich nach werker, kurz der grosse Haufe der Bevölkerung 2. nach mit menschl. und thier. Leichnamen füllt; gehören, lebt von ungesäuertem Brode, welches man berücksichtige die ungeheure u. kräftige faule schwer; unschmack baft, schlecht u. von Durah-, Gährung unter dem Einflusse der Ueberschwem- Mais-, Linsen - oder Bohnenmehle gebacken ist, muvg, der Winterregen u. einer hohen Tempe- wovon man einen eben so schlechten Brei bereitet, ratur, und man wird begreifen, was die grösste Man geniesst viel Datteln, sauere oder gesalzene, Sorgfalt oder eine unglaubliche Nachlässigkeit im geronnene Milch u. Käse von abscheulicher BeBetreff der Beerdigung für Aegyptens Salubrität be- schaffenheit, eingesalzene und stinkende Fische, wirken konnte. Liesse es sich auch beweisen, eine Menge roher Vegetabilien, als Zwiebeln, Lauch, dass die Pest zu der Zeit, als die Aegypter die Vor- Gurken, Eieräpfel, Wassermelonen, Radiessichtsmaassregeln für die Aufbewahrung ihrer Lei- chen, Arum, Wolfsbohnen, Zuckerrohr, endlich chen vervielfältigten, nicht ganz unbekannt gewe- Malven, Klee u. junge Disteln, welche nur zu oft sen sei, so glaube ich nicht, dass die Theorie so- ihr letztes Hülfsmittel gegen den Hungertod sind. gleich verworfen werdeu darf. Aegypten ist vor Das Fleisch ist ausserordentlich billig u. dennoch dem 6. Jahrhund. mehrmals erobert und in Besitz zu theuer für diese Unglücklichen, welche darnach genommen worden, u. die Sieger konnten die Ge- sehr lüstern sind, ob man gleich gemeint hat, dass bräuche des erobertes Landes nicht annehmen, die Bewohner heisser Klimate lieber Pflanzenkost Nun aber sind die Localitäten immer geneigt ge- geniessen. Wenn sie ihre Speisen anmachen, so wesen, den Peststoff hervorzubringen; es bedurfte vehmen sie gewöhnlich das abscheuliche Sesam-, nur noch der thier. Stoffe, u, die freinden Herr- Lein- oder Rüböl dazu. Ausserdein haben sie scher konuten sich begraben lassen, wie sie woll- eine grosse Vorliebe für Säuren, Gewürze u. Alles, ten. Ich weiss nicht, ob die Israeliten, als sie die was sebr schmackhaft u. pikant ist. Ihr fast einEbenen von Canaan u. Mesopotamien bewohnten, ziges Getränk ist das Nilwasser, welches nie klar die Todten balsamirten, u, ob diese Nomaden - Fa- wird und mehrere Monate des Jahres schlammig, milien, als sie unter dem Schutze des mächtigen aber ohne Zubereitung immer trinkbar u. gut ist; Ministers Joseph nach u. nach Aegypten über- filtrirt ist es ein köstliches Getränk. Nach Paw schweinmten, diesen Gebrauch unit einem Male enthält es Natrum oder zweifach kohlens. Natruin, angenommen haben, obgleich es in der Bibel heisst, und D'ARCET der Jüng. hat diess bestätigt. Das der Patriarch Jakob sei balsamirt worden. So alkalische Salz kann seine hygieinischen Eigenkonnte einige Jahrhunderte nach der Ansiedlang schalten nur erhöhen. Nicht alle Aegypter sind der Hebräer in dem Nilthale Moses von der Pest so glücklich, dieses Wasser unmittelbar aus dem als einer neuen Strafe des Himmels reden. Es ist Flusse trinken zu können; denn die, welche in unnütz, bei einer Einwendung, welche selbst nur entfernten Dörfern wohnen, müssen es aus den Hypothese ist, länger zu verweilen; wenden wir Kanälen oder Lachen, welche der austretende uns zu dem neuen Aegypten.


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leichtert. Die Haut war warm u. duftend. 116 Puls- mit der nämlichen Intensität, wie am ersten Tage, schläge in der Minute; die Herzschläge stark bauptsächlich aber während der Deglutition der u. jach. (Aderlass von 9 bis 10 Unz.; 50 Blute- Flüssigkeiten. Die Blase war vom Harne ausgegel auf die Wirbelsäule; 2 Halbklystire, jedes mit dehnt. 120 bis 124 Pulsschläge. Viel Schweiss. 12 Gr. Moschus; & Gr. Opiumextract in Pillen al- Sehnenhüpfen. Um 11 Uhr des Morgens starb der ler 2 Stunden; ein ätherisirtes Tränkchen; Jau- Kraoke in dem Erstickungsanfalle. - Section, warines Bad mit kalten Begiessungen.) Nach dem 22 Stunden nach dem Tode. Nach mit der mögBade wurden an die Füsse des Kranken mit war- lichsten Vorsicht gemachten Eröffnung des Wirbelmem Wasser gefüllte Kugeln gelegt. Gleich nach kanales in seiner ganzen Länge fand man eine ziemdem Bade fühlte sich der Kranke bedeutend er- lich beträchtliche Injection auf der äussern Partie leichtert; es ging immer besser u. Stunde nach der Dura mater. Bei der Section der Rückendem Bade hatten die Schmerzen u. die Erstickungs- markshäute floss eine weit beträchtlichere Quantität anfalle völlig aufgebört. Der Aderlass war 14 St. Flüssigkeit als im normal. Zustande aus, vorzügvor dem Bade gemacht, das Bad selbst um 9 Uhrlich in der Halsgegend; die Nervenstränge des des Morgeus genommen, u. gegen Mittag wurden Pferdeschweifes waren rosenroth gefärbt; beide die 50 Blutegel gesetzt. Am 3. März, 7 Uhr des Flächen des Rückenmarkes waren beträchtlich inMorgens, fingen die Erstickungszufälle u. die Klam- jicirt, die hinteren jedoch stärker; das ganze Rükme in den oberen Gliedınassen wieder an, aber kenmark, hauptsächlich aber an seiner vordern weniger stark als den Tag vorher; die unteren Fläche, hatte bedeutend an Consistenz zugenommen. Gliedmassen waren ziemlich geschmeidig. Die Gegen die obere Anschwellung bin u. in seiner vorArterie gab 96 bis 100 Schläge in der Minute. dern Hälfte fand man bei Eröffnung des Markes Allgemeiner Schweiss, kein Stuhl. (Ein Ader. einen 8 bis 10" langen, ziemlich regelmässig umlass von 9 bis 10 Unz., 30 Blutegel auf den obern schriebenen Raum, der aus der erweichten, ausTheil der Wirbelsäule, ein lauwarmes Bad mit gezackten u. wie rahmigen (crémeuse), rotbgelblich kalten Begiessungen; 2 Halbklystire, jedes mit 12 gefärbten Marksubstanz bestand. Die Venen u. die Gr. Moschus; Opiumpillen wie den Tag vorber.) Sinus des grossen Gehirns waren von Blut ausgeEs ging darnach Alles besser. Am 4. wurde wie- dehnt; die Consistenz des Organs war gut, nirder ein lauwarmes Bad, ein Halbklystir mit 8 Gr. gends erweicht, die graue Substanz lillafarbig; in Moschus, Opiumpillen, mit Opium versetzte Kata- den Seitenventrikeln wenig Serum; die Plexus choplasinen auf die Wirbelsäule verordnet. Es ging roidei injicirt; die Consistenz des kleinen Gebirns während des ganzen Tages gut, gegend Abend aber war norinal; die Protuberantia appularis und die fingen, sobald er etwas schneller als gewöhnlich Medulla oblongata rigid; in dem 5. Ventrikel ettrank, die Erstickungsanfälle wieder an. Die Nacht was Serum. In der Brusthöhle fand man alte Verbrachte er gut zu.

Am 5. März wurden die Er- wachsungen zwischen den Brustfellen beider Seistickungsanfälle vor u. während der Visite häufiger, ten; hypostatische Anschorpung in beiden Lunbesonders wenn er trank. Er bekam von Zeit zu gen; der Herzbeutel enthielt fast 2 Unz. Eiter; in Zeit in den oberen Gliedmassen Klamme, aber den Herzhöhlen fand sich kein Blutcoagulum, kein mebr permanente Zusammenziehungen. Die unteren farbloser Faserstoff. Die Stimmritze bot nichts BeGliedmassen waren geschmeidig. Kein Schweiss. merkenswerthes dar. Der Darınkanal, den man Die Zunge weiss u. trocken. Durst. Seit 3 Ta- nicht geöffnet hat, zeigte äusserlich nichts Abnorgen kein Stuhl; er gab kein Klystir wieder von

Epikrise. Wenn inan die Anamnesich, das Gesicht krankhaft verändert, 108 Puls- stica in diesem Falle durchgeht, so kann man den schläge. (2 blutige Schröpfköpfe auf die obere Tetanus nur der Feuchtigkeit zuschreiben, der der Partie der Wirbelsäule; erweichendes Kataplasına, Kranke 6 Monate lang während des Schlafes ausKlystir init 6 Gr. Moschus; S Gr. Opiumextract gesetzt war. Es ist ferner unzweifelhaft, dass die des Tages über; Diät.) Aus Irrthum bekam er des Hauptstörung im Rückenmarke statt fand. Bestand Morgens ein kaltes Bad, statt des verordneten lauwar- nun aber die Störung in einer Entzündung oder in men. Er blieb { bis à Stunde darin, fror stark u. einer blossen Modification des Nerveneinflusses ? es börten die Klamme und die Erstickungsanfälle Vf. entscheidet sich dahin, sie für eine Reizung während dieses Bades nicht auf. Nachdem er es ver- des Rückenmarkes zu halten, zu welcher die Dislassen hatte, legte man ihn mit warınem Wasser ge- position des Kranken geneigt machte, und zwar füllte Kugeln an die Füsse, u, er befand sich 2 oder hauptsächlich der vordern Partie des Rücken3 Stunden nachher ruhiger, obschon es ihm wie markes, welcher Umstand die patholog. Erscheieiskalt war.

Er sehlief die Nacht ziemlich gut, nungen, welche der Kranke wälirend des Lebens allein in dem Momente des Erwachens fühlte er oft darbot, mit denen in Uebereinstimmung brachte, Erstickungsanfälle u. Klamme. Iin Bade hatte er die man gewöhnlich bei Versuchen an Thieren eretwas Harn gelassen, was er aber später nicht mehr hält. Die etwas beträchtlichere Injection auf der vermochte, weshalb gegen Abend der Katheter ap- hintern Fläche war nach dem Vf. Folge der Rükplicirt wurde. Am 6. März. Die spasmod. Zu- kenlage des Leichnams. Die Gegenwart des Eisammenziehungen der Muskeln kehrten mit Heftig- ters in dem Herzbeutel, die niemand während dem keit wieder, eben so die Erstickungsanfälle u. zwar Leben des Kranken vermuthet hatte, beweist, dass

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ging, befindet; inwendig sieht man eine beträcht- Zähnen gehalten hatte, entwickelten sich nach liche Ulceration. Die Abwesenheit der anstossen- 3 Tagen schwarze Blattern am vordern Rande der den Theile macht eine genauere Erkenntniss von Zunge, wozu sich schmerzhafte Geschwulst u. Fieder Lage unınöglich. Das Präparat war von einem ber fanden, unter welchen Zufällen der Kranke alten Manne, der seine Magd heirathete, u. in der nach 60 Stunden starb. [Med. Zeit. v. Ver. f. Nacht darauf plötzlich starb. [Lond. med. and Heilk. in Pr. 1834. Nr. 18.] (Kneschke.) surg. Journ. March 15, 1834. Nr. 111.]

148. Abgang einer Anzahl Blut - Po

(Scheidhauer.) lypen (Polipi sanguigui intestinicoli) 146. Der Morbus cardiacus der Al- durch den Stuhlgang; von Dr. DOMENICO ten, eine noch nicht erloschene Krank- Filacchione aus Frosolone. Der Student Michelheit. Dass der Morbus cardiacus der Alten, wo- angelo Colozzo, 18 Jahre alt, zarter Constivon Hecker in seinem Werke über den englischen tution u. reizbaren Temperainents, hatte längere Schweiss eine Beschreibung giebt, die er der Ana- Zeit an Flechten gelitten, welche jeder Kurinelogie wegen aufgestellt u. mit der Bemerkung be- thode hartnäckig widerstanden, durch Uebergang gleitet hat, dass diese Krankh. zu den verschwun- in reine Gebirgsluft aber schnell beseitigt wurden. denen u. verschollenen gehöre, da seit Coel. Au- Im September 1831 stellte sich ein gastrischrelianus nirgends wieder die Rede von ihr ge- rheumatisches Fieber mit Mundschwämmchen ein, wesen ist, noch vorkomme, darüber belehrte ihn gegen das der Arzt Brech- u. Abführmittel, auch folgende Mittheilung des Dr. Seidlitz, Oberarzt Pulv. resolv. Frankii verordnete. Am 8. Tage gab an Seehospitale in Petersburg. Sie werden sich man ein Laxans aus Ol. ricini, welches 3 Spulwundern, wenn ich Ihnen versichere, dass der würmer ausleerte. Den folgenden Tag gingen aber Morbus cardiacus der Alten noch jetzt bei uns vor- von selbst 1. Pfund Blut u. hierauf 8 sackförmige, kommt. Ich habe wohl an zehn mit dem Tode häutige Körper durch den Stuhlgang ab. Diese endende Fälle dieser Krankheit zu beobachten Ge- Körper hatten 6" Länge u. glichen vollgesogenen legenheit gehabt u. glaube, vielleicht noch öfter Blutegeln; in der festen, fibrosen Hülle befand sich den Tod abgewandt zu haben. Die Beschreibung ein so dichter, faseriger Blutkuchen, dass man des Coelius Aurelianus, welche Sie auch mit dem Messer Widerstand fühlte. Vier u, zwanS. 103 iin Auszuge mittheilen, passt so genau auf zig Stunden in Wasser gelegt, hatten sie ihren die von mir beobachteten Fälle, als bätte er diese organischen Zusammenhang keineswegs verloren. in meinem Hospitale gesehen. Die Alten hatten Ein zweites Abführmittel förderte noch sechs dernicht Unrecht, wenn sie das Herz u. den Herzbeu- gleichen Polypen zu Tage; zugleich floss 6 Tage tel für den Sitz des Uebels hielten. Es ist nämlich lang Blut durch den After. Hierauf trat eine hefdasselbe die heftige scorbutische Entzündung des tige Unterleibsentzündung ein,, nach deren BeHerzens, welche in wenigen Stunden mit einer kämpfung ein Zehrfieber Platz nabın, welches den Ausschwitzung von dunkelblutrothem Serum in den Kranken an den Rand des Grabes brachte. NähHerzbeutel endigt. Ich habe stets gegen 3 bis 4 Pf. rende Diät, schwerlich die sehr zusammengesetzte dieser Flüssigkeit in den Herzbeutel ergossen ge- Medicin, führte im nächsten Frühlinge die Genesung funden; das Herz war mit einer maschenartig ge- herbei. (L'osservat. med. di Nap. 1. Setbildeten dünnen Faserstoffschicht umgeben, wo- temb. 1833.]

(Gints.) durch es gewissermassen das Ansehen eines Cor 149. Periodisch eintretende Pulsavillosum erhielt. Noch vor kurzem untersuchte ich tion im Unterleibe.; von Dr. G. F. Most in das Herz eines Menschen, der 39 Tage nach dem Rostock. Im März 1821 bekam M. eine 32 J. alte Anfalle des Morbus cardiacus gestorben war, und Jungfer von robuster Constitution zur Bebandlung, fand ganz dieselben Erscheinungen. Die Febris welche seit 14 Tagen an period. Leibschmerzen, acuta et celerrima et flammosa ging auch bei vielen Kopfweh, Uebelkeit u. starkem Klopfen in der Milzmeiner Kranken vorher; oft aber starben sie auch gegend litt, welches gegen Abend eintrat u. 3 – 4 plötzlich während der Arbeit, beim Exerciren. Die Stunden dauerte. In der Meinung, das Uebel sei eisige Kälte des Körpers, der kalte klebrige Schweiss krampfbafter Natur, wurde Brausepulver verordentstehen erst, wenn die Ausschwitzung geschehen net. Nach 8 Tagen waren zwar die Leibschmerzen ist. Bei der grossen Aehnlichkeit der Symptome verschwunden, nicht aber der period. Kopfschmerz des engl. Schweisses mit dem Morbus cardiacus u. die Unterleibspulsation, welche, ohne Einfluss drängt sich die Idee auf, ob nicht jener auf einer auf den Puls der Hand, so stark war, dass man ähnlichen Affection des Herzens während einer sie nicht blos fühlen, sondern auch sehen konnte. höchst gesteigerten scorbut. epidem. Krankheits- In einigen solcher Anfälle steigerte sich die Angst constitution beruht haben möge.“ [Hecker's bis zur Verwirrung. Nachher befand sich die Kranke Annalen. Mai, 1834.]

(Schmidt.) jedes Mal wieder wohl; jedoch war ihr Gemüth sehr 147. Pustula maligna auf der Zunge; niedergedrückt und der Puls stets klein u. krampfmitgetb. vom M.-R. Dr. HEYFELDER. Bei einem haft. Nach 14täg. Gebrauche von Tr. valer. amFleischerknechte, der ein des Milzbrandes ver- moniat. schwiegen alle Beschwerden bis auf die dächtiges Thier abgeledert u. das Messer während Pulsation. Jedoch klagte die Kranke jetzt über dieses Geschäftes von Zeit zu Zeit zwischen den öftere Leibesverstopfung. Der V., Infarcten vermuthend, liess Tart. tartaris., Rheum., Fl. sulph. incompleten Anfälle der Epilepsie repetirten alle nehmen, Thee aus Valer. u. Senna trinken, u. in 2- 3 Tage, oft auch 3mal in 24 St. u. auch des die linke Seite Bals. sulph, einreiben. Nach 8 Wo- Nachts. Jedem Avfalle ging Schmerz in der Milzchen sah Vf. die Kranke erst wieder, die ihm ver- gegend 1 Minute lang vorber, u. drückte er diese sicherte, nunmehr von ihrem Leiden gänzlich be- Gegend mit der Hand fest, so wurde der Anfall freit zu sein; allein nicht durch die verschriebenen abgekürzt. Dieser selbst begann mit einem Schrei Arzneien, sondern durch ein Hausmittel: Colo- ú. Krämpfen mannichfacher Art u. währte 1 - 2 quintenbranntwein. Nachdem sie 4mal da- Minuten. Nachher war der Kranke ziemlich munvon getrunken, wären unter heftigen Leibschmer- ter, litt aber sehr an Blähungen, ranzigein Aufzen u. Diarrhöe 7 grosse Spulwüriner abgegangen stossen u. bisweilen, seit Jahren alle 8 – 14 Tage, 1. bierauf völlige Besserung erfolgt. – Vf. nimmt an Erbrechen einer öligen Masse. Diese, hier Gelegenheit, dieses von den Alten schon so ungefähr 1 Unze betragend, war der an Feuer zergeschätzte Mittel zur öftern Anwendung, besonders lassenen Butter ähnlich, schmeckte nach des Krauals Tr. colocynth, Ph. Hannov., zu empfehlen. ken Aussage wie ranziges Fett u. geranı pachber


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mehrere Fälle angeführt, welche diese Meinung und eine Pille 2mal täglich verordnet. – Den 1. Jaunterstützen. Dass die Krankheit nicht im nuar liessen die Schmerzen nach der Anwendung des

Liniments nach. Bis zum 10, Jan. fuhr der Kranke mit Gehirne ibren Ursprung nimmt, zeigen die miss- den Mitteln fort, hatte nur einige Anfäile bis zu glückten Heilversuche des Durelischneidens des dieser Zeit und befand sich nachher wohl. Ein Jahr Nervens, auch ist sie nicht örtlichen Ursprungs, nachher hatte der Kranke einen ähnlichen Anfall, welwie die giinstigen Erfolge solcher Heilmittel bewei- cher in 7 Tagen unter derselben Behandlung geheilt

wurde. sen, die in einer so kurzen Zeit eine örtliche Krank

3) E. F., 46 J. alt, hatte heftige Schmerzen um heit zu entfernen nicht im Stande sind. R. glaubt das rechte Auge, mit einer dünnen, übelriechenden Abdaher, dass die Quelle der Reizung an den Ner- sonderung vom rechten Nasenloche vor 5 Wochen, bevenenden statt findet u. in 99 von 100 Fällen nicht fand sich aber besser, nachdem er Magnes sulphur.

mit Rosenwasser 3mal täglich genom'uen hatte. Die in einer localen Affection, sondern in einer von

Krankheit kehrte heftiger als je zurück, Blutegel wadem afficirten Theile ganz entfernten Stelle ihren ren ohne Erleichterung an die Schläfengegend angesetzt L'rsprung pimint, was durch viele Krankheiten be- worden. Am 17. Octbr. verordnete R. die früher anstätigt wird. Dass eive krankhafte Thätigkeit in geführten Pillen, 2mal täglich ein Stück und das Lideu Digestionsorganen als Grund jener Krankheit niment. Den andern Morgen Jij von dem Pulv. jalapp.

Den 18. Octbr. fühlte sich der Kranke sehr angesehen werden miisse, will R. durch folgende erleichtert, uffener Leib war eingetreten, Ausfluss aus Krankengeschichten bestätigen,

der Nase dauerte übelriechend fort. Pillen und Lini1) A. B., 27 J. alt, hatte über den linken Augen- Magnes. sulph. 33, Aq. menth. pip. Zip, Spirit. nitr

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ment wurden fortgesetzt. Früh liess R. pehmen: Ry. hraunen einen ungeheueren Schmerz, welcher nicht anhaltend war, sondern Nachmittags anfing und gegen komen genesen unter Fortgebrauch der Pillen.

aeth. gtt. v. Fiat haustus. Bis zum 21. Octbr, voliAbend ausbörte. Die Krankheit hatte vor 5 Tagen angefangen; das Auge war nicht afficirt, keine Ger Leber und wurde während der Nacht von schrecklichen

4) G. H., 50 J. alt, litt öfters an Magen und schwulst war zugegen, die Farbe natürlich. Blutegel ha:te R. ohne Wirkung angewendet. Er hatte auch Schmerzen hinter dem rechten Ohre befallen. Puls naRicinosõl genommen. R. verordnete R. Tinct. opii 3B, türlich, Zunge weisslich belegt. Sie nahm 2mal tägLiq: ammon. acet. 3j, Camphorae 7j, Ol. oliv. 3j. N. lich eine Pille und fomentirte den leidenden Theil mit 1: liniment. bis terve in die partibus perfricanu. R. einer Abkochung von Mobnköpfen. Den 4. u. 5. Octbr. Extr. conii mac. gr. XII, Hydrarg. submur. gr. vi, Pulv. hatte sie noch einige leichte Anfälle unter dem Fortcolomb.), Extr. gentian. q. s. f. massa in pilul. xii divid. gebrauche der Pillen, welche reichliche Oeffoung besumat į bis in die. Nach drei Tagen kam noch einmal wirkten. Vom 10. Octbr an war sie ganz wohl. In ein ähnlicher Ansall, welcher viel wilder war u. nach einem 5. Falle, der bei einer Frau sehr heftig u. lange ein Paar Tagen denselben Arzneimitteln wich.

anhaltend gewesen war, wurden dieselben Mittel wit 2) C. D., 26 J. alt, litt an heftigen Schmerzen vollkommenem Erfolge angewendet. über den rechten Augenbraunen welche tief nach den

Die Einfachbeit u. die guten Wirkungen dieser Avgapfel hinter schossen, womit bedeutende Röthe der Methode sind auffallend. Am meisten sind bisher Conjunctiva und vermehrte Thränenabsonderung verbun- von Nutzen gewesen: Chinin, Opium, Mercur, den war. Es war vor 3–4 Tagen die Krankheit ein. Ferrum carbonic. in Verbindung init Seeluft, Begrtreten u. hatte seitdem zugenommen; kein Kopfschmerz, Puls normal, Zunge weisslich. Er halte wegen secun

wegung und Aufinerksamkeit auf das allgemeine därer Syphilis vor Kurzem eine Mercurialkur gebraucht Wohlbefinden. Conium macul., Calomel u. CoI. war jetzt davon ganz geheilt. Druck auf den leidenden lumbo-Wurzel haben sich R. bis jetzt am nützlichsten Theit kinderte die Schmerzen. Es wurden 6 Blutegel an die u. fast von specifischer Wirkung bei Heilung dieser Schläfengegend gesetzt u. beim Schlafengeben folgende Pille verordnet. R. Hydrarg. submuriat. gr. jij, Extr. hyos

Krankheit bewiesen, Das Conium - Extract ist cyami gr. jj, Ferri carb. gr. v. M. Den 24. Decbr. ein kräftiges anodynes Mittel, welches die Schmerwar das Auge besser, die Schmerzen an den Augen- zen stillt, ohne Verstopfung zu erzeugen u. in viebraunen dauerten fort. R. liess ihn alle 3 – 4 Stunden len schmerzhaften Krankheiten, z. B. im Krebs, fuigendes Liniment einreiben. Ry. Extr. hyoscyami 3j, Keuchbusten 11. in anderen spasın. Krankheiten, mit

iin Ay, font. q. s. ad formand. liniment. crassitud. meljis. Da der Kranke diess Liniment wegen seiner Farbe grossem Erfolge angewendet worden ist. Columbo nicht einrieb, indem er den Abend nach Birmingham ist ein kräftiges bitteres u. tonisches Mittel, was in 43 Meilen weit reisen musste, so gab R. ihm folgende der Cholera u. in dem biliös - remittirenden Fieber Einreibung: R. Camphor. 3j, ol. olivar. 3vj, l'inct.

Caloinel opii 3ij, f. liniment. Den 28. Decbr. kehrte der Kranke in Ostindien viel gebraucht wird. zurück mit sebr entzündetem Auge, inmer weinend, vermebrt beinahe alle Se- u. Excretionen, wirkt etwas lichtscheu. Blutegel und spanisches Fliegenpfla- auf die Leber u. beschwichtigt Gallenstörungen und ster an die Schläfengegend; früh folgendes Pulver: Ry beruhigt dann besser als Opium. Die Wirkung Hydrarg. submur. gr. v, Palv. jalapp. gr. xv. M. Am dieser vereinten Mittel ist Verbesserung der Secre29. Decbr. war das Auge besser. Es wurde das Liniment. byoscyami und alle 3 Stunden folgende Mischung tionen, Erzeugung von Stublausleerungen u. Erverordnet: R. Magnes. sulphur. 3x, Infus. ros. rubr. leichterung der Schmerzen. In dieser Krankheit Zvß, Pulv, ipecac. gr. x. Fiat mist. Cochl. jj ampla pro bewirken sie die Heilung, indem sie die aufgeregte

Beim Schlafengehen folgenden Trank zu nehmen. Sensibilität der Nerven des Magens u. Duodenum beRy. Tinct. opii gtt. XL, Vini antim. gtt. xxx, Ag. cinamom. 3j; M. Abends den 30. Decbr. war Verstopfung sänftigen, die scharfen Absonderungen in diesen Orzugegen, die Schmerzen waren gelinder, das Auge rein ganen zum Vortheil ändern, die Fäces nach unten obne Lichtschen. Es wurde verordnet: Ry. Infus. sen- schaffen u. die Chylification verbessern. R. betrachtet nae 3iß, Magnes, sulphur., Mannae opt. ana 3j, Tinct. daher den Tic doulourenx als eine krampfbafte Afrbei gtt. xv. Fiat haustos mux sumeodus. Abends trat ein heftiger Paroxysmus ein, Schmerzen , injicirte fection, welche in einer Reizung, die in den DiConjunctiva, Thränen des Auges. Das obige Liniment gestionsorganen entwickelt wird, ihre Entstehung


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derung selbst geschieht aber nicht blos durch die auch die Mutter. 24 St. darauf inachte Dr: Helo. imechan. Zusainmeoschvärung des Polypeustieles zu Braunfels die Section u. faud den Leib selir aufdurch den Muttermund, sondern mehr in Folge getrieben, die äusseren Geschlechtstheile unverletzt. eines eigenthümlichen an der Wurzel des P. statt Nach Eröifuung des Leibes verbreitete sich ein faufindenden Processes, eines entzündlichen Zustau- ler Geruch. Das Bauchfell, die Fallop. Röhren u. des, wodurch die Ernährung jenes Productes gäuz- die Eierstöcke zeigten nichts Abnormes. Dagegen lich gehemmt wird. In den ineisten Fällen besteht war der normal grosse Uterus etwas lıerabgesundie Naturbülfe blos darin, dass sie das Einschrei- ken, an seinem Grunde äusserl. zwar nichts Krankten der Kunst möglich macht, d. h., dass sie den hafies zu beinerken, allein der Körper desselben P. durch den Muttermund in die Scheide drängt, stellenweise mit blaurothea Flecken bedeckt, der u. auf diese Fülle kann man in allen Fällen bauen, Hals von schwarzer Farbe u. die innere flockige u. wo die Kranken sich noch nicht in den klimakteri- schwammige Oberfläche des ganzen Organs in walire schen Jahren befinden u. die Energie im ganzen haft faulize Auflösung übergegangen. [Casper's Organismus hoch steht. Die Absonderung des Po- Wochenschr. Febr. 1833. Nr.6.] (Brachmann.) lypen findet um so eher statt, je lockerer sein Ge

162. Ueber lebensgefährliche Blutunwebe, je neuer seine Entstehung, je nälier seine Insertion dem Muttergrunde, u. je stärker der Stiel gen aus geborstenen Blutaderknoten un

ter der Geburt; von Dr. Elsässer in Stuttgart. ist, da letzterer bei grossen Polypen leicht zusam

Der Vf. wurde durch den voin Dr. STEUDEL bekannt mengeschnürt werden kann. Bleibt die Eröffnung geinachten u. in Bd. 11. S. 195 dieser Jahrbb. reledes Nuttermundes und die Zusammenziehung des rirten Fall veranlasst, nachstehende Fälle zur SpraUterus aus, so kanu man suchen sie durch Mutter

che zu bringen. korn und Zimmt hervorzurufen. Wird der in die

1) Eine robuste Frau von 41 Jahr., welche schon Scheide gelangte Polyp nicht bald weicher, stellt 4mal, aber immer sehr schwer geboren hatte, hatte sich keine rermehrte Schleinabsonderung ein, und glücklich das Ende ihrer 5. Schwangerschaft erreicht, ist der Muttermund nicht fest un den Stiel des Po- als am 27. Aug 1817 Abends gegen 8 Uhr Geburts

wehen bei derselben eintraten. Um Mitternacht sprang lypen zusaminengezogen, so muss seine Entfer

die Blase, u, es floss eine bedeutende Menge Fruchtnung durch die Kunst bewirkt werden. Was die

Wasser ab, womit die Wehen aufhörten. Nach . Vier : Art der Entfernung durch die Unterbindung oder telstunde stellten sich neue Wehen ein, bald darauf durch den Schnitt aulavgt, so scheint die erstere aber auch starke Uebelkeit und zu gleicher Zeit beam naturgemässesten zu sein, da sie ganz diesel- merkte die Hebamme eine kindskopfgrosse blaurothe

Geschwulst an der linken grossen Schamlippe. Auf ben Erscheinungen hervorbringt wie die Natur einmal hörte man ein kwaliendes Geräusch, aut das ein bei der spontanen Absonderung der Polypen u. die copiöser Erguss von dickem, schwarzen Blute aus den in einzelnen Krankheiten aufgefundenen Heilbestre- Geburtstheilen erfolgte, der innerhalb St. die Frau bungen der Natur müssen fust durchgehends als die unter leisen Convulsionen tödtete. Der Vf. kam erst

St. nach dem Tode an und fand den Kindeskopf in sichersten Indicationen für die Kunsthüife betrach

der ersten Schädeltage in der miulera Apertur des tet werden. Der Vl. salı auch allerdings der Liga- Beckens stecken; er wurde sogleich mit der Zange lur niemals einen übeln Zufall folgen, noch in ir- ausgezogen. Das Kind war ein ausgebildeter, aber gend einem Falle die Asterbildung wiederkebren; todter u. blutleerer Knabe. Eine nähere Untersuchung doch sind auch dem Schnitte, z. B. bei Fäulniss zeigte, dass die linke grosse Schamlippe eine hühnerei

grosse Geschwulst mit ödematöser Begrenzung darder Polypen, wegen der Schnelligkeit, mit der er stellte, u. dass sich an ihrer innern Scile, da wo sie zum Ziele führt, Vorzüge nicht abzusprechen, sich der äussern nähert, ein 11" langer Riss befand, Vergleicht inau nun unparteiisch die Vortheile und durch welchen man mit dem Finger in eine geräunige Nachtheile dieser Methoden mit eiuander, u, zwar

noch Blutgerinnsel enthaltende Höhle gelangte, die von

einem zuerst nach innen in das Zellgewebe der Schaminit sorgfältiger Beziehung auf die verschiedenen lippe geborstenen u. alsdann nach aussen aufgebrocheUinstäude, unter denen sie unternommen werdeu, nen Biutaderknoten entstanden war. Der Beckenausso gelangt man zu dein Urtheile, dass keiner dieser gang war, bei übrigens normalem Becken, wegen stark Methoden für alle Fälle der Vorzug gebührt, son

einwärts gebogenen und unbeweglichen Steissbeins aufdern nur in bestiminten Fällen die eine vor der

2) Dieser Fall wurde vom Herrn Oberarzte Dr. andern angewendet zu werden verdient. Dass übri- Riecke 1816 beobachtet. Die Hebamine achtete nicht gens in Fällen, wo der Polyp nur das Symplom auf die Geschwulst, welche unter der 20 St. dauerneiner in Unterleibe durch krankhaften Bildungstrieb Stand u. bemerkte auch nicht, dass der Blutsturz un

den Geburt in der rechten grossen Schamlippe entsich äussernden Krankheit ist, die Entfernung des ter derselben von dieser herrührte, daher dieselbe kalte Polypen allein die radicale Behaudlung nicht aus- Umschläge auf den Bauch machte u. s. f. Eine Viermacht, braucht wohl kaum zugesetzt zu werden, telst. nach entstandenem Blutflusse starb die Frau. [Ebendas.]

(Meissner.) Hr. Dr. RECKE, der nun erst gerufen wurde u 2 St. 161. Putrescenz der beschwängerten der rechten grossen Schamlippe, der in eine ungefähr

nach dem Tode ankam, fand einen 2" langen Riss in Gebärmutter. Eine Frau ward wenige Stun- 4" lange und breite Höhle führte, welche unter das den nach dem Eintritte der ersten Wehen u. eines rechte

Schambein hinlief u. in deren Tiefe er am äusgeringen Blutflusses bei ganz normal. Kopfstellung sern Rande des absteigenden Astes des Schambeins ohne grosse Mühe mit der Zange entbunden. Dus Das Kind, nachher durch Hülfe der Zange entbunden,

eine " grosse Oeffnung eines Blutaderknotens fand. Kind war todt, 5 Minut, nach der Entbindung starb

Wir sehr gruas, hatte harte Kopsknochen und kleine


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nem Ohre bis zum andern zerriss u. sich den hin- alt, schlug sich die Splitter eines Glases in die tern Theil ungefähr 5" weit gegen die Protuberan- rechte Hoblhand. Ein Chirurg legte, um die betia occipit. ext, zurückschob. Nachdem die nicht deutende Blutung zu heben, ein Stück Holz in den geringe Blutung durch kaltes Wasser gestillt u. die Knochenzwischenraum des Vorderarmes, schnürte Haare abgeschuitten worden waren, brachte C. durch eine Cirkelbinde den Arm fest zusammen den getrenuten Theil mit Schädel und vorderem u. bedeckte die Wunde selbst durch eine Masse von Wundrande wieder in genaue Berührung, und er- Blutschwamm, durch welchen indessen das Blut hielt ihn durch lange Heftpflaster und passenden unter zunehmender Schwäche Frank's beständig Compressionsverband in derselben. Nach 12 Ta- durchrieselte! Sechszehn Tage nach der Verwungen war der Verletzte, ohne dass weiter etwas Be- dung ward der Vf. binzugerufen. Nach Anlegung unruhigendes bemerkt wurde, völlig hergestellt. eines Turnikets u. Lösung des schauerlichen Ver[Med. Zeit. v. Ver. f. Heilk. in Pr. 1834. bandes fand man längs des Vorderarmes BrandblaNr. 18.]

(Kneschke.) sen und die Hand in höchsten Grade ödemnatös. 171. Balggeschwulst mit Haaren. Re- Aus der " langen Wunde lief bei angebrachtem gimentsarzt Dr. Eyrmann exstirpirte kürzlich bei Drucke stinkende Jauche, u. beim Lüften des Tureinem Fahnrich hinter dem rechten Ohre, über vikets sogleich hellrothes, wässriges Blut aus der dem Zitzenfortsatze des Schläfenbeins, eine Balg- Tiefe derselben. Die Blutung stand durch Druck geschwulst, die so gross wie eine mittlere Wallnuss der Art. radialis auf den Radius bei gleichzeitiger war u. durch einen Schlag entstanden sein sollte. Lösung des Turnikets. Der Vf. schritt nun, pachAls der Beutel eröffnet wurde, floss eine gelbliche dem er das Turniket am Oberarme wieder fest gelymphat. Feuchtigkeit aus, u. es zeigten sich inner- schraubt hatte, zur Unterbindung der Radialis, die halb der Höhle eine Menge Haare, die wie die des nicht ohne manche Schwierigkeiten vollendet wurde. Kopfes aussahen, 1—11" lang waren, gleich- Als nun nach gelöstem Turniket die Blutung stand, sam eine Locke bildeten ū. mit dem einen Ende iin untersuchte der Vf. die Wunde genauer. Sie beZellgewebe der einschliessenden Haut wie binein- fand sich an der innern Seite des Ballens des Daugesteckt u. lose sassen, obne Wurzeln zu zeigen. mens der rechten Hand, war ?" lang, u. die Uu[Ebendaselbst.]

(Kneschke.) tersuchung mit der Sonde zeigte, dass sie ihrer

Tiefe nach bis in den Zwischeuraum des Os meta172. Fall von Verwundung der Arteria radialis, 18" oberhalb des Hand- carpi indicis u. pollicis ging. Ohne Zweifel war gelenkes; von BÉRARD jeune, chirurgien du der Rainus dorsal. der Art. radial., der zwỊschen Bureau Central. Dieser Fall ist blos dadurch merk- dein Os metacarpi pollic. u. indic. bindurch in die

Hoblhand geht, verletzt worden. Die vereinigte würdig, dass, nachdem die Art. radialis ober- u. unterhalb der Verwundung unterbunden worden

Wunde wurde nun mit Ung. digestiv., u. die branwar, noch in dein untern Ende des Gefässes die digen Stellen mit Aq. Goulardi camphorat. verbunarteriellen Schläge gefühlt werden konnten,

den. Innerlich erhielt der Kranke bei heftigem

die vor dem untern Ende des Radius, d. h. einige Li- nomillae mit Laud. liq. Syd. u. Naphtha aceti.

Erethisinus des Nervensystems ein Infus. flor. chanien unterhalb der untern Ligatur, so stark u. so entwickelt waren wie auf der entgegengesetzten Schüttelfrost; der Puls war klein, frequent; die

Am 5. Tage bekam der Kranke einen heftigen diese Schläge, die übrigens mit denen des Pulses Respiration etwas beengt; Hände u. Füsse 'kalt. diese Schläge, die übrigens mit denen des Pulses Das Aussehen der Wunden war schlimmer, als an isochronisch waren, augenblicklich auf. Vf. hat diese Erscheinung bereits 3mal beobachtet, die in den Tagen vorher. Bei dem Gebrauche von Pulsofern wichtig ist, als man dadurch verleitet wer

vern aus Chinin. sulphur, mit Opium erholte sich den kann, zu glauben, dass man noch nicht die

der Kranke in den nächsten Tagen sichtbar. Beim rechte Arterie gefunden habe. Die Erscheinung

4. Verbande am 11. Tage) löste sich die Ligatur; selbst erklärt der Vf. durch die Elasticität der Ar

die ursprüngliche Wunde zeigte schöne Granula

tion; die andere war, bis auf den Winkel, aus terien, welche durch die Systole u. die Diastole des Herzens ins Spiel kommt. Indem nämlich durch welchem bis jetzt noch die Ligatur heraushing, verdie weiten u. zahlreichen Anastomosen das Blut in

einigt. Die ödematöse Geschwulst hatte sich verdas untere Ende der unterbundenen Arterie ge

loren, u. die brandigen Stellen waren unter Forttrieben wird, so dehnen sich die Wandungen der gebrauch der Aq. Goulard. camphor. gebeilt

. Die selben aus; durch die Zusammenziehung derselben übrige Heilung ging gut fort, und Pat

. kanu olne während der Diastole des Herzens wird das Blut

Störung sein Handwerk als Mühlknecht betreiben. wieder fortgetrieben, wodurch abwechselnde Er- [Würtemb. ined. Correspondenzbl. 1834.

Nr. 15.]

(Languth.) weiterungs- u. Verengerungsbewegungen entstehen,

174. Luftröhrenschnitt mit tödtlidie mit dem Pulse isochronische Scbläge darbieten. [Gaz, méd. de Paris. Nr. 10. 1834.] (Schmidt.) in Coblenz. Ein Kind hatte eine Bohne verschluckt,

chem Ausgange; vom Med.-Rath Dr. ULRICH 173. Unterbindung der Arter. radia- und diese war unglücklicherweise in die Luftröbre lis am Handgelenke; vom Oberamtsarzte Dr. gerathen. Erst am 3. Tage nachher wurde es zn BARDILI in Crailsheim. Frank, Soldat, 23 J.

Frank, Soldat, 23 J. dem Vf. gebracht trotz dem, dass es schon seit fast Med. Jabrbb. Bd. III. No. 2.

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Schnellwage init Zifferblatt von 1000 Pfund Kraft gerichteten Bewegungen, woron die eine ihn naclı hängt. Mit diesem Apparate kann man genau vorn zu drücken u. die andre ihn nach aussen zu den Grad der angewendeten Traction erkennen, drängen strebte, gelang es, den Kopf des Knochens u., um die Ausdeboung permanent zu machen, unter das Acromion zu bringen, worauf er sich obne die Gehülfen zu ermüden, läuft die Schnur daselbst gänzlich einlagerte u. der Vorsprung der des Flasebenzuges um einen Cylinder, an dessen Schulter sich wieder bildete. Nachdem hierauf Ende sich Stifte befinden, mittels deren er bewegt die Wirkung des Flaschenzuges gänzlich aufgehört werden kann. Die seitlichen Vorsprünge der Epi- hatte, wurde der Ellenbogen dem Körper getrochlea u. des Epicondylus machen die Ausdehi- nähert u. dem Kranken angekündigt, dass seine Dung am Oberarme leichter als am Handgelenke, Luxation reponirt wäre. Es wurden nun mit Vorwo man stets den Processus styloideus radial. u. sieht einige Bewegungen gemacht und die Hand, ulnar. drückt, die stumpf, von oben nach unten welche vor der Operation kaum bis zum Kinne sich fänglichtrund sind u. bei den geringsten Anstrengun- erheben konnte, wurde nun über den Kopf weg gen sehr schmerzen; aus diesen Gründen, wozu bis in den Nacken gebracht. Es konnte über noch eine directere Traction kommt, ist der Vf. die gelungene Operation kein Zweifel statt finden, von der gewöbnlichen Regel abgewichen und er 1. es lag wenig daran, ob der Knochen in die Gezweifelt nicht, dass sein Verfahren durch seine lenkkapsel zurück- oder nicht zurückgetreten war, Vortheile den vielleicht mehr eingebildeten als denn er vabm seine normale Lage wieder ein, es wirklichen Nachtheil, einige Fasern des M. biceps waren offenbar alle organische Dispositionen für die u. triceps brachii zu comprimiren, aufwiegt. Der Wiederherstellung der Beweglichkeit günstig, u. es von ihm angewendete Flaschenzug bat zwar den liess sich erwarten, dass ein falsches oder vielmehr ein Febler, pur in einer u. derselben geraden Linie neues Gelenk an derselben Stelle, welche das alte einzu ziehen, allein Vf. verlangt von ihm kein an- genommen hatte, alle seine Zwecke erfüllen würde. deres Resultat; der Hauptpunkt bei dieser Opera- Es wurde nun ein zweckmässiger Verband angelegt, tion ist, den Kopf des Humerus ins Niveau der Ge- der, ohne dass ein übler Zufall eintrat, aller 2 Tage lepk böble zurückzubringen. Die Anwendung die- erneuert wurde,wobei auf die ganze Gliedmasse einige ses Apparates entsprach den Erwartungen des Vf. warme Embrocationen applicirt wurden; der Kopf rollkoinmen. Nachdem eine lange Flanellbinde des Humerus hatte einige Neigung, nach hinten zuum die Gliedmasse von den Fingeru bis über den zückzutreten; es liess sich bei seinen Bewegungen Ellenbogen gewickelt worden war, um die An- nach vorn ein leichtes Geräusch hören u. es schien schwellung zu verhüten, der ganze Apparat ge- nothwendig, ihn in dieser Richtung zu fixiren. Der hörig angelegt, ein Aderlass von 1. Pfund am Vf. liess zu diesem Zwecke eine sehr passendeBandage linken Arme, oline dass Obmınacht eintrat, ge- verfertigen. Eine starke, von einein stäblernen Gürmacht worden war, begann die Traction, welche tel getragene u. mit einer Pelotte, deren Wirkung man 8 oder 10 Minuten dauerte. Sie geschah anfangs mittels einer Schraube abändern konute, versehene pach o. nach, wurde aber später von Intervall zu Feder übte einen permanenten Druck unterhalb u. Intervall perinanent gemacht; bei dem höchsten etwas hinter dem Acromion in der Richtung des Grade wies die Nadel der Schnellwage auf 300 Pf., Oberarınkopfes aus. Der Stützpunkt befand sich ein Grad, der nicht überschritten wurde, der aber auf dem Schlüsselbeine. Die Schulter wurde so wahrscheinlich böher angenominen werden muss, befestigt u. zu gleicher Zeit nach vorn gedrängt, wenn man die Reibung der Schnur auf der Rolle ohne dass der Oberarm v. die Achselhöble comberüeksiehtigt. Als der Kopf des Humerus den primirt wurden, . Am 15. März war das Volumn äussern Rand des Acromion überschritten batte 11. der Gliedınasse wieder um ein Drittel stärker sich folglich jenseits des Niveaus der Gelenkböhle als das der entgegengesetzten Seite geworden; das befand, versuchte der Vf., ihn mit der Hand und Kältegefühl war verschwunden. G. schreibt, zeichspäter mit dem Knie unter das Acromion zurück- net und erhebt seine Hand leicht über die Stirn. zudrängen, während er zu gleicher Zeit den Die Abductions- u. Adductionsbewegungen sind Ellenbogen nach binten brachte u. mit dein Ober- vollständig; nur die Rotationsbewegung nach aussen arine einige Rotationsbewegungen machte; was geht schwieriger von Statten ; doch ist es wahraber Alles vergebens war. Er liess nun die Mitte scheinlich, dass mit der Zeit die Heilung so voll der Acromialbandage, die noch nicht in Gebrauch ständig sein wird, dass keine Spur der Luxation gekommen war, auf die hintere u. obere Fläche übrig bleibt. Vermöge der vor u, nach der Luxades Oberarms anlagern; 4 Gehülfen ergriffen die tion von der Schulter entnommenen Modelle lässt Schouren derselben u. zogen kräftig nach vorn, sich der Unterschied der Formen u. die Ausdehnung während der Vf. den Ellenbogen in einer gerade des Resultats ermessen. Schliesslich spricht der entgegengesetzten Richtung zog; später übergab Vi. den Wunsch aus, dass die Museen der Univerer dieses Geschäft einem Gehülfen, legte seinen lin- sitäten ähnliche Modelle für alle Arten von Luxaken Vorderarm unter die Achselhöhle u. liess lang- tionen enthalten möchten.

[Gaz. méd. do sam mit dem Flaschenzuge in dem Maasse, als er Paris. Nr. 9. 1834.]

(Schmidt.) den Ellenbogen niedersenkte, nachgeben. Durch 179. Ueber den Gebrauch des HaarVerbindung dieser beiden, auf den Kopf des Humerus seils bei der Behandlung der Blutge


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ist. Ich copire sie hier buchstäblich. Die Conver- mündlich mit ihr spreche. Sie giebt jedoch zu, dass sirenden sind Leute von Bedeutung; der Eine ist sie verrückt ist, denn sie spricht, sie lacht allein und der Bruder Gilles , Schüler des heiligen Franz, der hat die sonderbarsten Ideen im Kopfe. Den Moment

nachher versichert sie, ihre volle Vernunft zu besitzen, Andre der heilige Ludwig.

und sie beweist es dadurch, dass sie sagt, der ProcuFall II. Als Bruder Gilles an der Pforte stand, rator des Königs habe mit ihr wie mit einer ganz ver80 knieten der König und er nieder und umarmten sich nünftigen Person gesprochen, was er mit einer Wahneinander sehr innig, wobei sie sich sehr devote und sinnigen nicht gethan haben würde; sie fügt hinzu, dass sehr heilige Küsse gaben. Nachdem sie so einige Zeit die Aerzte sie nicht krank fänden, da sie ihr das Esverharrt und sich mehrere Zeichen der Barmherzigkeit sen gestatteten und keine Heilinittel gäben. Diese erwiesen hatten, trennten sie sich schweigend, ohne ein Gründe scheinen ihr unwiderleglich, und wenn man ihr einziges Wort gesprochen zu haben. Die Mönche wa- ihre erste Meinung entgegenstellt, so sagt sie, dass sie ren sehr betrübt, dass Bruder Gilles nicht ein einziges sich nur für wahnsinnig erkläre, weil man sie für eine Wort zu einem so grossen Könige gesprochen hatte. solche balte, oder wenn sie zwischen zwei Gedanken, Hierauf erwiederte ihnen Gilles : „Meine Brüder, seid deren Widerspruch sie wahrnimmt, schwankt, so zauohne Sorgen, dass ich weder zum Könige noch er zu dert sie u. trifft, da sie für beide gleich viel G:ünde mir gesprochen hat; denn als wir uns umarmten, hat sieht, keine Wahl. In ihrer Unterhaltung folgen uns das göttliche Licht das Innere upsrer Herzen offen- das Lachen und das Weinen, die Freude und der Zorn bạrt, indem es mir das Geheimniss des seinigen u. ihm plötzlich auf einander, ohne dass die Gedanken, die das des meinigen enthüllte. Wir haben mit einander sie ausdrückt, diesen Empfindungen entsprechen. so viel, als wir wollten, gesprochen, u. zwar mit einer Eines Tages sagte sie lachend zu einer Nachbarin, die ausserordentlichen Erbauung des Geistes, ohne alles sich über ihre Unsichtbaren beklagte: „Wenn werdet Geräusch von Worten, die uns, wegen der Süssigkeit, Ihr sie denn getödtet haben? Ihr gebt ihnen oft Schläge die unsre Seelen fühlten, mehr hinderlich als förderlich mit dem Holzschuh, um das Pflaster zu sprengen.“

Hierauf sagte sie zu mir gewendet: „Ich höre sie ebenIn letzterm Punkte, dass die Worte ihn mehr falls, mein Herr, ich bin oft darüber böse, ich schlage hinderlich als förderlich gewesen wären, kann ich an die Thüre, an die Mauer.“ Und duch, erwiederte dem Bruder Gilles nicht beistimmen, sondern ich ich ihr, wissen Sie sehr gut, dass sich ein Mann nicht

in einer Thüre verbergen kann. „Sicher weiss ich glaube, dass er, wie Clémence, gefunden haben

es, ich bin nicht verrückt, ich weiss wohl, dass, wenn dürfte, dass man sich mit Worten deutlicher ich etwas höre, diess nur Arbeit ist, die in meinem ausdrückt,

Kopfe vor sich geht. Ich habe gesagt, dass eine Kranke meine Un

Wie viel Stoff giebt eine solche Antwort zum terrędung mit Clémence unterbrochen habe; es Nachdenken! Wo ist hier der Wahusion? Zuerst geschah diess auf eine Weise, die mich sehr in Er- in den Gehörstäuschungen, sodann in der Befanstaunen setzte. Zeuge von der Pantomimne von genheit des Geistes u. in dem Zorne, welche die Clémence sagte sie zu mir: „Ich verstehe sie, sie Folgen davon sind. Ohne die Gehörstäuschungen unterhält sich mit Ihnen. Es ist das Nämliche bei würde diese Person nicht verrückt sein, u, diese mir der Fall, allein Gott spricht mit mir.“ Ich sind eine Empfindungsweise, sie gehören der Senschrieb es meiner Gewohnheit, die Gestörten zu sibilität an. Man hat also hier eine Verrücktheit, beobachten, zu, dass ich erkannt hatte, dass Clé- die ihren Sitz wesentlich in der Sensibilität hat. mence sich mit mir unterhielt; eine Gestörte hatte Es giebt viele solche Gestörte; sie raisonniren riches aber eben so gut erkannt, ja vielleicht früher, tig, allein es ist ausserdem bei ihnen noch eine Einweil sie das, was in ihr vorging, sich bei einer an- drucksweise mehr als bei anderen Menschen vordern wiederholen sah; sie fügte hinzu: „ich bin handen, die ihren Geiste neue Leidenschaften u. sicher, dass Gott zu mir spricht; diese Dame wird Gedanken liefert. Man kann also vicht sagen, dass geheilt werden, wenn sie ihre Seele zu Gott erhebt.“ die Verrückten Leute sind, welche unvernünftig Der folgende Fall betrifft eine in Gebörstäuschung urtheilen, oder ihren Zustand nicht kennen. Viele befangene Kranke, die Bewusstsein hatte.

sind lichte Gestörte, wenu ich mnich so ausdrücken Fall III. Ein , dainals junges, Mädchen war allein darf; sie sehen, was in ihnen vorgeht, u. beurtheiin ihrer Kammer, als ein junger Mensch in ihrer Nachbarschaft Stimmen, die ihr Beleidigungen sagten, zu ihr len ihre Acte, gerade so wie wir sie selbst beurtheigelangen liess. Sie ärgerte sich darüber, verlor len. Man findet oft in der Welt weniger Vernunft, den Schlaf und beklagte sich beim Procurator des Kö- als bei ihnen. (Gaz. med. de Paris. Nr. 10. nigs, um ihren insolenten Nachbar zum Schweigen zu

1834.]

(Schmidt.) bringen. Dieser nahm sie sehr gut auf u. versprach ihr, den Verfolgungen ein Ende zu machen, und rieth

187. Epidemischer Wahnsinn; beobihr zugleich, einen Arzt zu Rathe zu ziehen, Sie folgte diesem Rathe und befand sich ganz wohl. Der achtet von Dr. C. Marrer, k. k. Kreisarzte in Nachbar, den sie für schuldig hielt, betheuerte seine Oesterreich ob der Enns. Von den J. 1800—1811, Unschuld, sie glaubte es und hielt sich eine Zeit lang wo das Salzburg. Flachland vom Kriege heimgeruhig. Allein, ohne dass sie sagen konnte,

warum, sucht wurde, trafen die Bedrängnisse desselben fing sie wieder an, beleidigende Reden zu hören, Wört sprach mündlich zu ibr; es hatte mit ihr sehr auch eine Gegend, deren Bewohner, voll religiölange Unterhaltungen, bald über fröhliche, bald über

sen Gefühls u. in ihren Erkenntnissen, Meinungen traurige Gegenstände; es gelang ihr aber niemals, was u. Ansichten beschränkt erzogen, ein ruhiges, arsie auch thun wollte, dieses Wort zu sehen, noch zu beitsames u. zufriedenes Leben führten. Die Drangerfahren, wie es sich nannte. Auf das Raisonnement, sale des Kriegs wirkten auf den Geist u. das Gewodurch man ihr beweisen wollte, dass dieses Wort eine Täuschung sei, erwiedert sie, dass sie mechanische müth dieser an solche Zustände u. Wechsel nicht Kenntnisse genug besitze, um zu erkennen, dass man gewöluten Menschen verwirrend ein, und im Ge


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Grösse glücklich.

Mit Abnabme seiner Kräfte wur- widernatürlich fest, Das Pericardium enthielt ungeden seine Jdeep immer verworrener. Einige Tage vor fähr 3 Unzen Serum. Das Peritonaeum war durchseinem Tode glaubte er,

dass seine Frau, die er nicht gängig verdickt und mit kleine weissen granulirten leiden konnte. gestorben und er an ein junges, reiches Körperchen von der Grösse eines Stecknadelkopfs beMädchen verheirathet, sei. Den 25. Juli 1828 starb deckt. Das Omentum krankhaft vergrössert, dunkeler sehr erschöpft.

Leichenöffnung. Grosser Kopf, roth und verdickt, an vielen Stellen mit dein Peritoniedrige Stirn, Hinterhaupt ausgedehnt und hervorste- naeum verwachsen u. etwas nach links zu gezogen. hend. Die Dura mater dicker als gewöhnlich und se- Das Omentum hing an vielen Stellen an den Eingeweiröser Erguss unter ihr. Die Tun. arachnoidea u. Pia den fest. Letztere waren unter sich verwachsen und

waren ausserordentlich verdickt und zwischen dunkelroth und katten äusserlich viele kleine dunkelihnen befand sich ein bedeutender seröser Erguss. Das blaue Flecke, welche etwas erweicht waren. Die LeGehirn weicher als gewöhnlich, ungefähr į Unze Se- ber war mit vielen kleinen Körpern, wie am Peritorum in den Ventrikeln, verschiedene kleine Bläschen naeum, bedeckt und die Substanz derselben war weiin den Plex. choroid., von einer durchsichtigen Flüssig- cher als gewöhnlich. Das Mesenterium verdickt und keit angefüllt. Das Herz klein u. weich, die rechte dessen Drüsen sehr vergrössert. Herzkammer klein und deren Wände sehr dünn; die 17) Margaret Collins, 55 Jahr alt, verheirathet, linke grösser und ihre Wände etwas dick. Die aufsto;- wurde den 2. Jan. 1828 aufgenommen. Vor 3 Monat. gende Aorta sehr erweitert, und an manchen Stellen litt sie an einem typhösen Fieber und seit dieser Zeit knorpelartig und verknöchert. Der Magen und die blieb sie schwach und melancholisch. Nachdem sie eiGallenblase ungewöhnlich klein.

nige Wochen in der Anstalt gewesen war, nahm sie allmä15) John Stewart, 36 J. alt, Friseur, unverhei- lig wieder Theil an dem, was um sie her vorging und rathet, war seit mehreren Jahren Anfällen von Melan- genas so, dass sie am 29. März gesund entlassen wercholie unterworfen, und hatte schon einmal einen Ver- den konnte. Allein sie batte im Sommer einen Rücksuch gemacht, sich ums Leben zu bringen. Sechs Mo- fall und wurde den 21. Aug. wieder aufgenommen, wo nate vor seinem Tode hatte er einen heftigen Anfall sie völlig delicirte, anhaltend sprach, schwor, wenig von Pleuritis und Hepatitis, wovon er genas; er starb schlief, sehr gefrässig war. Nur durch kräftige Opiate plötzlich apoplektisch am 31. Aug. 1829. Leichen- erhielt sie einige Ruhe und sie starb ' den 20. Jan. 1829 öffnung. Kopf, Nacken und Schultern hatten ein dun- abgezehrt und sehr erschöpft. Leichenöffnung. Die kelblaues Ansehn. Die Dura und Pia mater war mit Sinus im Schädel waren mit Blut überladen, das grosse Blut überladen, das Gehiro war weicher als im natürl. und kleine Gehirn, das verlängerte Rückenmark und Zustande u. zeigte viele rothe Punkte, blutiges Serum der Aufang des Rückepınarks waren sehr fest. Das in den Ventrikeln, deren untere Fläche, besonders über Blut war sehr flüssig und floss in grosser Menge aus den Thalami nervorum optic., sich uneben und wie in den Sinus, besonders wenn der Kopf niedrig gelegt einem Zustande anfangender Erweichung anfühlte.

wurde. Die Pleura costalis war auf jeder Seite verdickt und

18) Elizabeth Collie, 62 J. alt, unverheirathet, an vielen Stellen knorpelartig. Leichter Erguss im Herz

war seit vielen Jahr. Anfällen von periodischem Wahnbeutel.

sione unterworfen gewesen, in den 2-3 letzten Jabr. 16) Elisabeth Lamb, 40 J. alt, wurde den 28. ibres Lebens war sie davon befreit und bis dahin Juli 1825 in die Anstalt aufgenommen. Sie litt an tie- ruhig, obgleich leicht aufgereizt geblieben. Sie starb fer Melancholie, fürchtete immer verbrannt zu werden plötzlich an Apoplexie den 13. Octbr. 1828. Leiund war wegen der Zukunft in Verzweiflung. Sie war

chenöffnung. Der Nacken sehr kurz, Gesicht u, Kupf selten und nur wenig aufgeregt. Ihr Unterleib hatte ganz livid, die Hirnhäute in einem Zustande von Conein eigenthümliches Ansehn. Anstatt vorzustehn, war gestion, das Gehirn sah wie zusammengedrückt und er ganz concav, gleichsam als wenn die Eingeweide glänzend aus; aus dem linken Ventrikel Joss viel Blut aus, an dem Rückgrate festhingen. Anfänglich litt sie keine beide Ventrikel enthielten ungefähr 4 Unz. Blut. Die Beschwerden davon; später jedoch traten dieselben bea Wände des linken waren in einem Zustande von Ersonders bei der aufrechten Stellung ein. Ihre Stuhl- weichung, so wie auch die des rechten Ventrikels, we!ausleerungen wurden unregelmässig und sie verlor den che es jedoch in vermindertem Grade waren. Das kleine Appetit. Wegen Schmerzen beim Aufstehen und Gehen Gebirn war ausserordentlich weich. Die Arterien unblieb sie anhaltend im Bette und starb am 22. Septbr. gewöhnlich gross und im Plex, choroid. befanden sich 1828 sehr abgezehrt. Leichenöffnung. Die Dura kleine erbsengrosse Bläschen mit einer hellen Flüssigmater war sehr dicht und ihre Gefässe mit Blut ange

keit angefüllt. In der rechten Brusthöhle fand man füllt; die pacchionischen Drüsen waren vergrössert und Pfund Blut, die rechte Lunge mit Blut angefüllt. in Folge davon tiefe Eindrücke in dem Hirnschädel. Das Herz gross, weich, kein Blut in seinen Höhlen. Unter der Dura mater und zwischen der Arachnoidea 19) James Tait, 60 J. alt, unverbeirathet, und Pia mater war eine bedeutende Ergiessung von seit vielen Jahren wahnsinnig. Er hielt sich für sehr Serum. Diese Häute waren auch sehr verdickt, beson- reich, sprach viel davon, war jedoch unschädlich. Seine ders in der Nähe des Vertex, wo sich auch viele weisse Gesundheit nahm allmälig ab u. er starb den 25. Febr. grapulirte Körperchen befanden. Die Pia mater war 1829, Leichenöffnung. Die Schädelknochen, sebr sehr gefässreich, das Gehirn fester als gewöhnlich, be- hart und dick, fühlten sich beim Durchsagen wie von sonders an seiner untern Fläche, der Tuber annulare Eisen geformt an. Die Dura mater war sehr verdickt, und die Medulla oblongata waren sehr fest. Unter dem hatte mit dem Cranium keine Verbindung, ausgenomTentorium befanden sich ungefähr 2 Unzen Serum und men an einer Stelle des Sinus longitudinal. superior. eine grosse Menge desselben floss vom Rückenmarks- 20) Jobo Dickenson, 40 J. alt, unverheirathet, ein kanale, wenn man den Kopf niederlegte. Unzählig Buchhändler, wurde den 17. Decbr. 1827 aufgenommen. viele rothe Punkte entdeckte man in der Substanz des Er war seit 7 – 8 Jahren nach fehlgeschlagenen GeGehiros und ungefähr eine Unze Serum in den Seiten- schäften wabosinnig. Er hielt sich für die Bibel, beventrikeln. Die Plex. cboroid, waren sehr mit Blut an- tete viel und wiederholte immer den 38. Psalm. Der gefüllt und verschiedene kleine Bläschen von der Grösse Bittende in jenem Psalm leidet, wie Dickenson, an eieiner Erbse mit einer klaren Flüssigkeit angefüllt darin ner schweren Krankheit, welcher ausser seiner Geisichtbar. Die inneren Lagen beider Ventrikel waren stesabwesenheit an einer heftigen Affection der Urinsehr verdickt und fühlten sich wie Leder an. Die Cor- werkzeuge litt. Er starb nach vielen Leiden am 19. pora quadrigemina waren auch sehr fest. Die Glan- Novbr. 1830. Leichenöffnung. Körper sebr abgeJula pinealis und pituitaria enthielten einige Sandkör-, zehrt. Die Dura mater verdickt, an der innern Fläche ner von blassrother Farbe. Das kleine Gehirn war mit coagulabler Lymphe überzogen, was einer gebil


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Blattern, welche anfangs zwar gutartig waren, später aber silberne Sonde schwarz färbende Jauche aus beiden plötzlich verschwanden, worauf höchst böse Zufälle er- Oeffnungen, und essend börte er auf zu athmen. folgten. Nach Verlauf von 8 Monaten zu Ratbe gezo- Leichenöffnung. In der linken Brustkammer gen fand ich Folgendes: den ganzen Körper kachektisch keine Spur von einer Lunge, kein Tropfen Eiter, kein

die Füsse bis über die Knöchel ödematos den Herz, welches in der rechten Kammer lag, daher auch Unterleib hoch aufgetrieben und auf ihm die Vena epi- die sichtbare Pulsation an dieser Seite. Wegen der gastrica sinistra bis zu ihrer Vereinigung mit der Mam- durchgängig verzehrten Pleura die innere Fläche der maria wie einen kleinen Finger dick ausgedehnt die Rippen sammt mehreren Rückenwirbelbeinen cariös. linke Seite des Thorax nach vorn sowohl als rück- Das Zwerchfell nirgends durchfressen. In der Bauchwärts ungemein erweitert, wodurch der Kranke buck- böhle fand man den linken absteigenden Theil des Coligt erschien, was er doch vor der Krankheit nicht lon mit einem beträchtlichen Theile des Leerdarms

das Herz schlug beftig und, was mir beson- verwachsen, und diese widernatürliche Verbindung hing ders auffiel, auf der rechten Seite der Puls war fest an jener Stelle des Bauchfells, wo man den verschnell, oft aussetzend der Athem erschwert, der mutheten Abscess öffnete. Uebrigens waren alle Därme Husten sehr lästig seltene u. schleimige Stühle – der sehr ausgedehnt, zwischen ihren Windungen noch etHarn mit einen Zoll hohem eitrigem Bodensatze versehen was Eiter, in ihrem Innern jedoch keine Würnier.' u. der Appetit seit langer Zeit gänzlich verloschen. In Betracht der vorausgegangenen Umstände und der

Februar. gegenwärtigen Symptome ging mein Urtheil dahin, müsse sich die Blatternmaterie in die Brusthöhle abge

Stand des Barometers: lagert und einen Hydrops purulentus gebildet haben, Höchster

27" 7" 601 (am 8.) weswegen ich als wahrscheinliches Rettungsmittel die Mittlerer

27 3 9433 Paracentesis vorschlug. Während der Trennung der Tiefster

26 9 6627 (am 3.) allgemeinen Decke und der Fetthaut wurde der Knabe

Stand des Thermometers: ohnmächtig, und der anwesende Vater widersetzte sich der ferneren Operation. Nach dem Verbande kam der Höchster

+7° 5 (am 12.) Kranke zu sich. Abends trat ein heftiges Fieber ein, Mittlerer

+1 731 und während dieses Kanipfes, wo an der baldigen Er- Tiefster

-3 2 (am 2.) stickung Niemand mehr zweifelte, sprang die Pleura Gröster Unterschied im Luftdrucke: 90, 9333 unter dem gemachten Einschnitte sammt den noch nicht

in der Temperatur: 10°, 7 ganz getreonten Zwischenrippenmuskeln, und über 4 Pfund geruchlosen, dicken, weissen, wahren Eiters Dieser Monat zeichnete sich durch die in Ganstürzten aus der Oeffnung rauschend hervor, worauf zen u. im Einzelnen statt gefundene milde Teinpedie Erstickungszufälle plötzlich verschwanden und der ratur vorzüglich aus. Sebr bedeutende oder plötzNach Erweiterung der Wunde stürzte aus selber mit liche Schwankungen fanden weder im Baro - noch viel Luft bogenförmig eine grosse Menge Eiter, zum iin Thermometerstande statt, u, auch die minder Beweise einer bereits verletzten Lunge. Bei einem bedeutenden u. weniger plötzlichen Sprünge waren stärkern Drucke auf den Unterleib sprang aus der nicht häufig; Stürne u. Windstille hatten wir nicht, zwischen beiden Cavitäten wahrscheinlich wurde, die kaum jemals einen heftigen Wind. Regen an 2, sich jedoch bei der Section nicht bestätigte.

27 Tage

Schnee an 3, grosse Nebel aber an 11 Tagen. Die lang floss der Eiter in gleicher Menge und in glei- Eisdecke über die Donau zog, nachdeın sie 41 Tage cher Beschaffenheit, und es mochte dieselbe wäh- Jang die Verbindungsstrasse zwischen den beiden rend dieser Zeit wohl leicht gegen 24 Pfund betragen Hauptstädten des Vaterlandes, mit kurzer Unterbaben.

Den Eiter nach aufwärts zu zwingen worde der brechung, gebildet hatte, Nachts vom 14. auf den Unterleib bandagirt, und der Kranke lag stets auf der 15. gauz ruhig ab. Seite, wo sich die Wunde befand. Bald kebrten alle Entzündliche Krankheiten, besonders heftige ausgedehnt gewesenen Theile zu ihrem natürlichen Vo- Entzündungen der Brustorgane waren die gewöhnlum zurück ; der Unterleib sank ebenfalls ein. Die

, an- lichsten Krankheitsforinen, welche durch Aderfangs mit Chinadecoct gemachten, von RAVATON aber lässe und den sonstigen antipblogist. Heilapparat verworfenen Einspritzungen wurden gänzlich ausgesetzt. Milch, Fleisch, Wein und China gaben Kraft, neues leicht, schnell, und ohne böse Nachfolgen geheilt Leben. Täglich hatte der frohe Kranke 2, 3, auch wurden, Natürliche Blattern in vollster Form 4 eitrige Stublentleerungen, und eben so fand man täg- kamen ungeachtet der im kindlichen Alter gelich im gesagmelten Harne 3–4 Finger hohes, eiter- schehenen Vaccination viele vor, aber von so gutartiges Sediment. Erfolg, die Freude aber währte nicht lange, denn nach artigen Charakter, dass man den ganzen Verlauf 6 Wochen schwoll der Bauch langsam wieder zu sei- der Naturkraft allein überlassen konnte. Keiner ner vorigen Höhe an, und in der linken Rippenweiche, dieser Kranken starb, so wie auch bei keinem sich eine Geschwulst von der Grösse eines Gänseeies, irgend eine Spur einer Narbe zurückblieb. die nach genossener Nahrung immer sich vergrösserte u. Febris nervosa torpida. Joh. Wittich, 35 J. einem bereits ausgebildeten Abscesse vollkommen ähnlich alt, wurde am 7. dieses sterbend in das Spital gebracht. war, dessen Oeffnung im Consilium auch beschlossen Unter dem höchsten Sopor flossen der Harn u. der Koth wurde. Aber wie erstaunte man, als kein Tropfen Ei- unwillkürlich ab, die Zunge und die Zähne waren mit ter, wobl aber nach Koth riechende Luft aus der Oeff- einem dicken, braunen Schleime bedeckt, u. der kaum nung quoll.

In der That zeigte auch die einge- fühlbare Puls schlug in einer Minute nur 30mal. Da führte Sonde, dass ein Darm geöffnet worden sein weder äusserl. noch innerl. angebrachte gewöhnliche musste. Die Geschwulst und der ausgedehnte Unter- Reizmittel etwas nützten u. mit jeder Minute die Gefahr leib blieben, wie sie vor dem Einschnitte waren. Bald grösser wurde, so hoffte man in diesem wahrhaft verhernach kroch aus der Wunde ein grosser Wurm (Asca- zweifelten Falle im Phosphor noch den Retter zu finris lumbric.). Der arme Knabe lebte noch 6 Wo- den, dessen ausserordentliche Wirkung wir schon dreichen. Gegen Ende floss wenig, sehr stinkende, die mal, und nie zum Nachtheile der Kranken zu bewun