Warum brauchen Männer so lange auf Toilette

Euer Liebster hält sich auch so gerne im Bad auf? Und zwar stundenlang? Das kennen wir alle. Und jetzt wissen wir auch endlich, warum. 

Diese Studie war lange überfällig! Schließlich geht es um etwas, das praktisch alle Frauen betrifft: Männer, die sehr viel Zeit auf der Toilette verbringen. Stundenlang verschwinden sie an diesen sagenumwobenen Ort namens Bad. Und man fragt sich: "Was tun die dort eigentlich die ganze Zeit?" Jetzt wissen wir es: Sie verstecken sich. Das zumindest gab ein Drittel der 1000 Männer an, die zu diesem höchstinteressanten Thema befragt wurden.

Im Badezimmer fühlen sich Männer sicher

Kein Unsinn, einer britischen Studie zufolge suchen sie dort Ruhe - um auch mal ganz ungestört auf ihr Handy gucken zu können oder Haushaltspflichten zu entkommen. 45 Prozent der befragten Männer gaben an, dass es für sie ein ewiger Kampf sei, mal Zeit für sich zu haben. Noch interessanter ist, dass die Männer nicht nur sich selbst, sondern auch andere Dinge auf der Toilette verstecken: 14 Prozent gaben an, dass sie Bücher, Zeitschriften und Lebensmittel (!) für ihren Kurzurlaub auf dem Klo horden. 25 Prozent der Männer außerdem, dass die endlosen Klositzungen die einzige Option seien, endlich mal Zeit für sich zu haben. 23 Prozent sagten, nur im Badezimmer seien sie "in Sicherheit" - auch wenn sie selbst dort häufig von den Frauen oder Kindern gestört werden (Liebe Männer, das kennen wir!)

Nur sieben Stunden?!

Noch merkwürdiger als die Erkenntnis, dass Männer in der Nähe ihres Lieblingsrückzugsorts Essen hamstern und sich nur dort vor uns "sicher" fühlen, kommt uns aber die durchschnittliche Zeit vor, die Männer laut der Umfrage angeblich im Jahr auf dem Klo verbringen. Es sind nämlich offiziell nur sieben Stunden. Subjektiv betrachtet würden wir nach einer kurzen Umfrage innerhalb unserer komplett weiblichen Redaktion eher denken, es sind siebenhundert – oder zumindest sieben Stunden in der Woche. Allerdings haben wir festgestellt, dass auch wir flüchten, wenn Zuhause alle nörgeln oder uns einfach mal so auf den Keks gehen. Und zwar ebenfalls ins Bad: Zum Duschen.

Eine Frage, die sich die meisten Frauen sicherlich schonmal gestellt haben: Warum verschwinden die meisten Männer regelmäßig gefühlte Stunden im Badezimmer?

Zur Klärung dieses Phänomens haben die britischen Badspezialisten von Pebble Grey eine Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind eindeutig.

In ihrer Studie, die unter anderem im 'Mirror' veröffentlicht wurde, ließen die Auftraggeber von Pebble Grey 1.000 britische Männer zu ihren Klo-Gewohnheiten befragen.

Es mag wie ein Klischee klingen, doch es ist wahr: Männer suchen auf dem stillen Örtchen genau das – die Stille.

So gaben 45 Prozent der Befragten an, grundsätzlich zu wenig Zeit für sich selbst zu haben und sich zurückzuziehen, sobald die Partnerin/der Partner oder auch Kinder zu sehr nerven.

25 Prozent der Männer gestanden, nicht zu wissen, wie sie ihren Alltag bewältigen sollten, könnten sie nicht regelmäßig ins Bad fliehen.

23 Prozent der 1.000 Befragten bezeichnen ihr WC sogar als ihren „sicheren Hafen“. Vermutlich verstecken deswegen auch 14 Prozent der Teilnehmer Lesestoff und Essen im Badezimmer – so wird die kleine Auszeit gleich noch viel schöner.

Einige Augenbrauen werden vermutlich bei der nächsten Zahl in die Höhe gehen. Denn obwohl Männer das WC als ihren Rückzugsort ansehen, gestanden 44 Prozent der Umfrageteilnehmer ein, dass sich die Partnerin allein um die Sauberkeit des stillen Örtchens kümmert.
 

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Übrigens: Sieben Stunden pro Jahr verbringen die Studienteilnehmer auf dem WC.

Zum Vergleich: Eine Studie von Inrix ergab 2017, dass Menschen in Deutschland rund 41 Stunden im Jahr an die Parkplatzsuche verschwenden – da scheinen sieben Stunden auf dem Klo doch wesentlich besser investiert.

Pebble Grey und OnePoll.com haben allerdings nicht nur Männer befragt, sondern auch 1.000 britische Frauen.

Ein Fünftel davon macht es ähnlich wie die Herren der Schöpfung: Wenn Frau eine Pause braucht, zieht sie sich ins Badezimmer zurück.

Ganze 72 Prozent gaben indes an, alleine für die Sauberkeit des WCs zuständig zu sein – nicht ganz übereinstimmend mit der Zahl der Männer.

„So, muss nochmal jemand pischern? Ich bin dann mal nämlich kurz auf Klo!“ Seufz. Wenn Männer das sagen, müsste man sich eigentlich gebührend verabschieden – schließlich wird man sich eine Weile nicht sehen.

Denn die Zeit, die der Liebste auf dem Lokus verbringt, reicht zumeist dicke, um einen Harry-Potter-Band durchzulesen, mit den Kindern endlich den zweiten Teil von Frozen zu gucken oder das komplette Haus feucht durchzuwischen.

Fragt sich eigentlich wirklich noch jemand, warum das so ist? Und warum „das Geschäft“ dann noch länger dauert, wenn ein Mann zum Vater wird? Ich denke nicht. Vor allem nicht, wenn durch die Badezimmertür regelmäßig die wummernden Bässe oder das aufgeregte Gequatsche eines Youtube-Videos dröhnen.

Ach, Männer – wir sind doch nicht doof. Ihr aber auch nicht! Denn was sollen wir schon sagen? „Mäh, du bist immer sooo lange auf Klo!“? Merkwürdigere Vorwurf, den sparen wir uns lieber. Und grumpfen in uns hinein.

Das Problem beschäftigt Frauen weltweit

Auf reddit.com, einer US-Community, hat eine Mutter kürzlich genau dieses Problem beschrieben – und sie hat sich eines Tages damit beholfen, das W-Lan abzuschalten. Schneller war ihr Mann nie wieder zurück bei ihr und ihren gemeinsamen Zwillingen. Allerdings war er auch sehr, sehr wütend.

Das halbe Internet diskutierte, ob sie nun „The Asshole“ (eine beliebte Rubrik bei Reddit) sei oder aber vollkommen im Recht.

Und wo es ein großes Thema gibt, können Wissenschaftler nicht allzu weit entfernt sein. Das Online-Magazin Romper beispielsweise hat Dr. Niket Sonpal vom Brookdale University Hospital & Medical Center befragt. (Warum einen Mann – die halten doch alle zusammen!?) Dieser sagte, es gebe tatsächlich medizinische Gründe, aus denen Männer so lange auf der Toilette bleiben könnten. „Theoretisch sollte niemand so lange brauchen, um einen Stuhlgang zu haben. Dies bedeutet, dass die Person nicht genug Wasser bekommt und der Stuhl zu hart ist “, sagt Dr. Sonpal. „Sie bekommen nicht genug Ballaststoffe.“ Ah so. Verstopfung also. Eine Studie von New Scientist besagt, dass  das durchschnittliche Säugetier, einschließlich des Menschen, nur 12 Sekunden braucht, um zu k****n. 12 Sekunden.

Nun. Sind wir nun alle Biester und verurteilen unsere Männer dafür, dass sie (alle!!!) Verstopfung haben? Das wäre ja nun nicht so nett. Aber… Glauben kann und will ich das tatsächlich nicht 😉

Und da kommt noch eine andere Theorie ins Spiel.

Und die ist irgendwie…. wahrscheinlicher. Denn gegenüber CafeMom sagte Psychotherapeut Jonathan Alpert, dass das Badezimmer eine Art Versteck für Männer sei. (Okay, er sagte Menschen. Ich habe mir erlaubt, ihn zu korrigieren.) Denn: Niemand fragt sie jemals, was sie dort zu lange getan haben. Im Normalfall will man es nicht wissen und zudem „fragt man das eben einfach nicht“. „Ich denke, ich würde es einen sicheren Ort nennen“, sagte Alpert. „Wissen Sie, die meisten Leute werden nicht die Aktivitäten oder die Motivation von jemandem in Frage stellen, auf die Toilette zu gehen. … Jeder verdient seine Privatsphäre, um auf die Toilette zu gehen, und ich denke, einige Leute nutzen sie vielleicht für etwas mehr als das und zu ihrem Vorteil. “

Ja – danke! Da ham wir es doch! Schwarz auf weiß vom Experten bestätigt, was wir schon lange selbst wussten.

Nur: Wie nutzen wir dieses Fachwissen jetzt?

Das muss jede für sich entscheiden… Halten wir unsere Jungs permanent dazu an, ballaststoffreich zu essen und genug zu trinken – und dieses Verstopfungsding auszuschließen? Versuchen wir uns tiefenpsychologisch und fragen ihn, warum er so viel Raum für sich braucht? Versuchen wir den Trick mit dem W-Lan?

Oder: Lassen wir unserem Partner einfach diese Auszeit, die er nicht mit uns verhandeln muss, tun so, als wüssten wir nichts davon und grinsen in uns hinein? Und nehmen im Gegenzug das nächste Mal, wenn unser Bäuchlein zwickt, einen Stapel Zeitschriften oder eben auch das Handy mit aufs Klo und lassen uns gaaanz viel Zeit? Denn so schlecht ist die Idee ja an sich nicht…