Steigt die körpertemperatur wenn man in der sonne sitzt

Warum leiden wir bei über 30 Grad?

Stand: 03.07.2015, 14:00 Uhr

Trinken, trinken, trinken - dazu raten Mediziner an heißen Tagen stets. Warum das so wichtig ist, was die Hitze mit dem Körper macht und warum manche Menschen hohe Temperaturen besser vertragen als andere, erklären wir hier.

Bei Hitze steigt die durchschnittliche Körper-Kerntemperatur von etwa 37 Grad weiter an. "Diese Temperatur will der Körper aber unbedingt halten, weil alle Abläufe darauf ausgerichtet sind", sagt Dr. Thomas Wietschorke, Allgemeinmediziner aus Düsseldorf. Ab etwa 30 Grad Außentemperatur beginnt bereits die Regulierung der Wärme über die Haut: Der Schweiß verdunstet auf der Oberfläche und hilft so, die Körpertemperatur stabil zu halten. Mit dem Schweiß geht allerdings auch das Natriumsalz verloren. Die Körperzellen und Nerven trocknen regelrecht aus, man wird müde und matt, unaufmerksam, die Reaktionsfähigkeit lässt nach und das Sichtfeld verengt sich. "Im Extremfall kann es bei Dehydrierung zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen", sagt der Arzt. Aber auch das Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie. Was hilft? Auf jeden Fall sollte man mehr trinken, rät Wietschorke. Statt eineinhalb Litern dürfen es bei Hitze zwei bis drei Liter sein. "Allerdings gibt es auch Erkrankungen, wie etwa Herzschwäche, bei denen es eher belastend ist, sehr viel zu trinken", schränkt er diesen Tipp ein. Da sollte als Faustformel bei zwei Litern am Tag Schluss sein.

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Woran merkt man, dass es ernst wird?

Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme durch den niedrigen Blutdruck oder allgemeines Unwohlsein sind erste Warnsignale. Häufig ist Flüssigkeitsmangel die Ursache. "Besonders gefährlich ist das in Verbindung mit direkter Hitzeeinwirkung", sagt Dr. Carsten Schneider, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Westklinikum Hamburg. "Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze sein." Bei längerem Aufenthalt in der Sonne droht ein Sonnenstich. Dabei entzündet sich die Hirnhaut und das Hirngewebe schwillt an, Betroffene klagen meist über starke Kopf- und Nackenschmerzen. Aber auch Übelkeit, Schwindel und Erbrechen treten auf.

Woran liegt es, dass manche Menschen die Hitze besser vertragen als andere?

"Es gibt durchaus einen positiven Gewöhnungseffekt bei länger andauernder Hitze", sagt der Düsseldorfer Mediziner Thomas Wietschorke. "Zum Beispiel lernt der Körper, weniger der wichtigen Elektrolyte über den Schweiß zu verlieren." Besonders hitzegefährdet sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin nicht sehr stabil ist, wie chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere. Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden. Bei älteren Menschen ist die Regulierung der Körpertemperatur generell verlangsamt. Zusätzlich lässt ihr Durstgefühl nach und sie trocknen innerlich aus. Dass sich Frauen bei Hitze eher matt fühlen als Männer hat auch damit zu tun, dass sie weniger schwitzen und dadurch die Abkühlung nicht so effektiv ist.

Welche Rolle spielen klimatisierten Räume?

Ist die Klimaanlage zu kalt eingestellt, kann es passieren, dass man nach der ersten Erfrischung auskühlt. "Der trockene Luftzug lässt zudem die Schleimhäute austrocknen", erklärt der Allgemeinmediziner Wietschorke. Und das zusammen begünstigt dann eine Sommererkältung. Der Körper wird dann schlicht anfälliger für Erkältungsviren. Die Raumtemperatur sollte generell nicht unter 20 Grad liegen. "Außerdem gilt, dass es drinnen am besten nicht mehr als sechs Grad kühler als draußen sein sollte", sagt der Arzt. Ständige und extreme Temperaturschwankungen sind schädlich für den Körper.

Bier und Cocktail zur Abkühlung - aber was macht der Alkohol mit meinem Körper?

Alkoholische Getränke sind als Durstlöscher ungeeignet, darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hin. Und auch der Düsseldorfer Arzt Thomas Wietschorke betont: "Alkohol verstärkt die negativen Folgen der Hitze." Weil die Ausscheidung von Flüssigkeit begünstigt wird, laugt der Körper noch mehr aus, was zu Hitzschlag oder Kreislaufkollaps führen kann. Bei Hitze wirkt Alkohol außerdem schneller und intensiver, zum Beispiel, weil der Blutdruck durch die weit gestellten Gefäße sinkt. Die Promille ausschwitzen zu können, ist übrigens Unsinn: Nur zwei bis fünf Prozent des Alkohols werden über Atem, Schweiß und Urin ausgeschieden. Die Hauptlast beim Alkoholabbau übernimmt die Leber. Sie kann aber nur 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde abbauen.

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Fieber ist der Zustand des menschlichen Körpers, bei dem die Körpertemperatur erhöht ist. Während die Temperatur der Haut auch im Normalzustand aufgrund Tageszeit und unterschiedlicher Temperaturen der Umgebung schwankt, ist die Körpertemperatur bei Fieber permanent erhöht. Es ist ein typisches Symptom zahlreicher Infektionen und dient dem Körper als Schutzmechanismus. Ab wann genau spricht man von erhöhter Temperatur und wann von Fieber? Warum und wie entsteht es eigentlich?

Ab wann hat man Fieber?

Man hat Fieber ab einer Körpertemperatur von 37,8 Grad Celsius (orale Messung).  Findet eine rektale Messung statt, hat man ab Fieber ab 38,2 Grad Celsius. Von erhöhter Temperatur spricht man ab 37,5 °C. Steigt die Temperatur auf über 39 °C hat man hohes Fieber und sehr hohes Fieber ab 40 °C.

Übersicht: Fieber und erhöhte Temperatur

Die Temperatur des menschlichen Körpers lässt sich mit Intervallen klassifizieren. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Intervalle.

Intervall Temperatur
Normale Temperatur 36,5°C – 37,4°C
Erhöhte Temperatur 37,5°C – 38,0°C
Leichtes Fieber 38,1°C – 38,5°C
Mäßiges Fieber 38,6°C – 39,0°C
Hohes Fieber 39,1°C – 39,9°C
Sehr hohes Fieber 40,0°C – 42,0°C

Die Angaben sind verlässliche Richtwerte, an denen sich Fieber feststellen lässt. Gleichzeitig sind diese niemals absolut, sondern mit gewissen Abweichungen zu verstehen, die die menschliche Körpertemperatur ist nicht vollkommen konstant und beständig.

Temperatur-Schwankungen im Laufe des Tages

Die Regulierung der Körpertemperatur eines Menschen ist ein kompliziertes System, das zudem sehr vielen Schwankungen unterliegt. Ein wichtiger Faktor für die Messung der Körpertemperatur ist beispielsweise auch die Tageszeit, denn die Temperatur schwankt im Laufe des Tages.

So ist die Körpertemperatur Abends wärmer als morgens. Während morgens im Schnitt die normaler Temperatur ca. 36,0 Grad Celsius beträgt, steigt diese im Laufe des Tages um etwas mehr als 1 Grad an und beträgt im Verlauf des Tages schon ca. 37,5 Grad Celsius. Daneben führt auch der Monatszyklus der Frau führt zu regulären Temperaturschwankungen.

Wann ist Fieber gefährlich?

Gefährlich wird Fieber, wenn eine Temperatur von mehr als 39,5 °C über einen längeren Zeitraum anhält. Eine erhöhte Temperatur aufgrund einer Erkältung oder anderen leichteren Erkrankungen hingegen normalisiert sich in der Regel von alleine wieder innerhalb weniger Tage.

Steigt die Temperatur auf über 40 °C sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Zum einen kann die hohe Temperatur gefährlich für den Körper werden, zum anderen ist ein solcher Fieberanstieg meist ein Zeichen für eine schwerwiegende Krankheit.

Die Gefahr von anhaltendem starkem Fieber ist ein Flüssigkeitsmangel und damit verbunden die Austrocknung des Körpers. Die Folgen sind Schwindel, Schwächeanfälle oder Ohnmacht. Deswegen ist es auch wichtig, bei Fieber stets viel zu trinken, um dem vorzubeugen. Je nach Temperatur und Dauer steigt zudem das Risiko von Herz- und Kreislaufproblemen, Störungen des zentralen Nervensystems sowie einer Thrombose.

Wie wird Fieber richtig gemessen?

Aufgrund der natürlichen Schwankung der Körpertemperatur im Tagesverlauf, ist eine präzise Messung nicht ganz einfach. Schon Bewegung oder ein üppiges Mahl haben Einfluss auf die Temperatur. Zudem gibt es unterschiedliche Methoden, um Fieber zu messen: Rektal, im Ohr, unter der Achsel, im Mund oder auch an der Stirn. Es gibt Kontaktthermometer (digital und analog) sowie Infrarotthermometer. Weiterführende und ausführliche Informationen, wie die Messung korrekt durchgeführt wird, erfahren Sie im Artikel: Fieber messen

Fieber bei Kindern

Bei Kindern spielt das Alter eine große Rolle, wie sich Fieber entwickelt. Die Temperaturregulierung muss sich bei Neugeborenen erst noch einpendeln, sodass diese sehr viel stärker mit Temperaturschwankungen auf äußere Einflüsse reagieren. Eltern sollten daher das Verhalten ihres Kindes gut beobachten und bei Unklarheiten lieber den Kinderarzt um Rat bitten. Ausführliche und weiterführende Informationen dazu lesen Sie im Artikel: Fieber bei Kindern.

Fieber bei Erwachsenen

Fieber bei Erwachsenen ist in der Regel unbedenklich. Es ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers gegen Krankheiten wie eine Grippe oder eine Erkältung. Somit hat es seine Berechtigung und man sollte diesem seinen Lauf lassen.

Bei Erwachsenen gilt: Steigt die Temperatur auf über 39 °C oder hält es länger als zwei Tage an, sollte man sich von einem Arzt untersuchen lassen. Gleichzeitig kann man selbst fiebersenkende Maßnahmen ergreifen. Bei sehr schnell ansteigendem hohem Fieber von 40 °C  kann es auch notwendig sein, einen Notarzt zu rufen.

Ursachen von Fieber

Fieber ist meist ein Zeichen für eine Infektion, die der Körper durch eine gesteigerte Immunabwehr bekämpft. So zählen zu den gängigsten Auslösern Virusinfektionen wie Erkältungen und Grippe (Influenza). Es kann aber auch durch zahlreiche weitere Bakterien, Pilze oder unverträgliche Stoffe hervorgerufen werden:

  • Allgemein ist Fieber ein Symptom bakterieller und viraler Infektionen im Körper, dazu zählen die wohl bekanntesten Ursachen wie die gewöhnliche Grippe (Influenza-Viren) und Erkältung (Rhinoviren) aber auch Harnwegsinfekte, Lungenentzündung, sowie Darm,- Gefäß- und Leberentzündungen.
  • Zahlreiche Krankheiten verursachen Fieber. Dazu zählen Tuberkulose, Legionellose, Pfeiffersches Drüsenfieber, Toxoplasmose, durch Zecken verursachte Borreliose, Typhus.
  • Auch „exotische“ Krankheiten wie Malaria, Ebolafieber oder Tollwut, die man sich auf Reisen einfängt, gehen mit Fieber einher.
  • Gonorrhoe, Syphilis, Hepatitis, HIV-Infektionen und andere sexuell übertragbare Krankheiten können Fieber auslösen.
  • Unverträglichkeiten und Allergien können ebenfalls hinter Fieber stecken. Zu den häufigsten Ursachen zählen hier Arzneimittel, Nahrungsmittel und Pollen. Aber auch Giftstoffe können Fieber auslösen.
  • Besonders Kinder leiden sehr häufig unter fiebrigen Mandel- oder Mittelohrentzündungen, hervorgerufen durch Streptokokken bzw. Pneumokokken.

Neben infektiösen Ursachen können auch Hormonstörungen (z.B. Morbus Fabry) sowie Autoimmunerkrankungen (bspw. Rheuma) eine Ursache von Fieber darstellen. Weiterhin werden auch Krebserkrankungen davon begleitet. Ebenfalls ist eine Überwärmung des Körpers, beispielsweise durch einen Hitzschlag oder Sonnenstich, eine mögliche Ursache.

Nicht immer ist die Ursache klar zu erkennen. Es gibt auch Fälle, in denen die Temperatur ohne erkennbaren Grund ansteigt. Diese sind allerdings relativ selten und üblicherweise reguliert sich die Temperatur nach einigen Tagen von alleine wieder.

Wie entsteht Fieber?

Fieber entsteht als Immunreaktion des Körpers, welche als Gegenmaßnahme des Immunsystems versucht, die Verursacher wie Infekte und Krankheiten zu bekämpfen. Das Immunsystem bildet dann eine Vielzahl an Abwehrstoffen. Unter anderem auch Pyrogene, die Fieber erzeugen. Durch die erhöhte Temperatur laufen wichtige Abwehrreaktionen des Körpers gegen die Infekte ab.

Die Temperatur unsere Körpers wird im Gehirn im Hypothalamus gesteuert. Dringen Krankheitserreger und Entzündungsstoffe in unseren Körper ein, alarmieren Botenstoffe das Gehirn, woraufhin dieses das Signal zum Erhöhen der Körpertemperatur gibt. Der Grund hierfür ist einfach: Viele Stoffwechselvorgänge laufen bei einer höheren Temperatur schneller ab. Um unsere Immunabwehr zu beschleunigen, ist es also sinnvoll, die Körpertemperatur anzuheben.

Verlauf von Fieber

Einen allgemeingültigen Verlauf von Fieber gibt es nicht, da er abhängig von der Krankheitsursache und dem Schweregrad ist. Insbesondere kann es bei bestimmten Ursachen sehr schnell und plötzlich eintreten, bei anderen steigt es langsam an. Der Verlauf kann Hinweise auf die Ursache liefern, da gewisse Erkrankungen eine charakteristische Fieberkurve aufweisen.

Fieberphasen

Jeder Verlauf von Fieber lässt sich in vier Phasen einteilen:

  1. Fieberanstieg (Stadium incrementi)
  2. Fieberhöhe (Fastigium)
  3. Fieberabfall (Stadium decrementi)
  4. Erholung und Regeneration (Erschöpfungsschlaf)

Phase 1 Fieberanstieg

Der Hypothalamus (Steuerungszentrum des vegetativen Nervensystems im Zwischenhirn) erhöht den Sollwert für die Standard-Körpertemperatur. Der menschliche Körper fühlt sich dadurch zu kalt an und er beginnt zu frieren. Typische Symptome sind kalte Hände und Füße, Frieren, Kältezittern bis zu Schüttelfrost. Es wird das Bedürfnis geweckt, sich in wärmere Umgebung zurückzuziehen, also einen warmen Raum oder das Bett. Die Körpertemperatur beginnt anzusteigen, um den neuen Sollwert zu erreichen.

Phase 2 Fieberhöhe

Die Temperatur steigt nicht weiter. Der neue Sollwert ist erreicht (Fieberspitze). Die Kälteanzeichen stoppen. Symptome sind Wärmebildung und Stoffwechsel auf erhöhtem Niveau, erhöhter Flüssigkeitsverlust, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, ausgeprägtes Krankheitsgefühl und Schwitzen.

Phase 3 Fieberabfall

Der Sollwert der Körpertemperatur wird durch den Hypothalamus wieder gesenkt. Die zu hohe Körpertemperatur wird nun auch als zu heiß empfunden. Der Körper kühlt sich durch Schwitzen wieder herunter. Dies kann sehr plötzlich passieren oder sich über mehrere Tage ziehen.

Phase 4 Erholung und Regeneration

Der Körper verfällt in einen Erschöpfungsschlaf, um sich zu erholen. Bis zur vollständigen Regeneration bedarf es einen bis zu mehreren Tagen Bettruhe.

Verlaufsformen von Fieber

Bei einer gewöhnlichen Erkältung verläuft Fieber in der Regel kurvenförmig: zunächst steigt es bis zu einer gewissen Temperatur an, die für eine bestimmte Zeit gehalten wird, danach sinkt sie wieder auf Normaltemperatur. Dieser Verlauf kann wenige Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. Insgesamt existieren sechs verschiedene Verlaufsformen.

  • Kontinuierliches Fieber: Die Temperatur ist über mehrere Tage gleich hoch. Die Fieberhöhe pendelt sich zwischen 38 Grad Celsius und 39 Grad Celsius ein. Beispiele: bakterielle Infektionen, Typhus
  • Remittierendes Fieber: Die Temperaturen schwanken um bis zu 2 Grad Celsius zwischen Morgen und Abend. In der Regel ist die Temperatur morgens geringer. Beispiele: bakterielle und virale Infekte, wie Grippe (Influenza)
  • Intermittierendes Fieber: Mehr als 2 Grad Celsius Temperaturschwankungen. Am Morgen sinkt die Temperatur auf Normalwerte, während sie am Abend stark erhöht ist. Beispiele: Nierenbeckenentzündung, Tuberkulose
  • Rekurrierendes Fieber: Diese Verlaufsform wird auch Rückfallfieber, periodisches Fieber oder Wechselfieber genannt. Das Fieber endet komplett bis zu 14 Tage, kommt dann allerdings zurück. Beispiele: Malaria oder Borreliose.
  • Undulierendes Fieber: Wellenförmiger Fieberverlauf, d.h. die Temperatur steigt über mehrere Tage an und fällt anschließend wieder. Auch hier können nach fieberfreien Phasen erneute Perioden mit Fieber auftreten. Beispiele: Krebserkrankungen, Brucellose
  • Biphasisches Fieber: Es tritt zuerst eine kurze Phase des Fiebers auf, danach fällt die Temperatur auf Normalwerte zurück. Abschließend folgt eine zweite, längere Fieberphase. Beispiele: Blutvergiftung, Virusgrippe

Verlaufsformen von Fieber bei Erkältungen

Fieberverlauf bei Grippe (Influenza)

Die Grippe wird durch Influenza Viren ausgelöst, die über die Atemwege übertragen werden. Nach einer Inkubationszeit von 1-2 Tagen kommt es zum Fieberanstieg. Dieser erfolgt rasch und wird begleitet von Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost. Es kommt zu Fieberspitzen von bis zu 40 Grad Celsius. Zwischen drei und sieben Tagen dauert die Phase der Fieberhöhe und remittiert dabei, d.h. Abends ist die Temperatur am höchsten, wird in der Nacht vom Körper gesenkt und ist morgens am kühlsten. Der Fieberabfall erfolgt abschließend genauso plötzlich wie das Fieber gekommen ist, also nicht schließend. Insgesamt ist von einer Dauer von ein bis zwei Wochen für alle Phasen auszugehen.

Fieberverlauf bei Erkältung (Rhinoviren)

Auch bei einer Erkältung kann es zu Fieber kommen. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Atemwege mit Rhinoviren. Im Gegensatz zur Grippe ist die Fieberanstieg schleichend und in der Spitze in der Regel nur 38,5 Grad Celsius. Auch sind Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen in der Regel nicht vorhanden, dafür das bekannte Kratzen im Hals und Schnupfen. Insgesamt kann sich eine Erkältung auch bis zu zwei Wochen ziehen.

Pflege bei Fieber

Jeder kennt es: wer von Fieber geplagt ist, verspürt oft ein starkes Krankheitsgefühl, was insbesondere bei der Grippe auch mit Kopf- und Gliederschmerzen verbunden ist. Daneben verliert der Körper viel Flüssigkeit durch das Schwitzen und oftmals besteht Appetitlosigkeit.

Folgende Maßnahmen sollten zur optimalen Pflege beachtetet werden:

  1. Ein gute durchlüftetes Zimmer mit 17 bis 19 Grad Celsius Temperatur mit gleichzeitiger Abdunklung am besten durch Rollläden sind die Basis für eine optimale Erholung.
  2. Bettruhe und viel Ausruhen ermöglichen es dem Körper sich zu regenerieren.
  3. Viel und ständiges Trinken von Wasser und Tee versorgen den Körper optimal um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Daneben helfen auch flüssige Speisen wie Suppen und Fleischbrühen, um einerseits den Flüssigkeitsverlust aber auch den Mineralverlust auszugleichen.
  4. Durch das starke Schwitzen sind Bettwäsche und Kleidung oft durchnässt, daher häufiger Wechsel der Kleidung und Bettwäsche, damit man sich wohl fühlt um zusätzliche Gefahren wie eine Erkältung auszuschließen.
  5. Regelmäßiges Fieber messen, um einen Anstieg und kritische Veränderungen sofort zu erkennen und einen Arzt aufsuchen zu können.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Ein Arzt sollte grundsätzlich bei anhaltendem Fieber über 39,5 °C aufgesucht werden. Ansonsten hängt die Entscheidung von der Erkrankung und den damit verbunden weiteren Symptomen ab.

Ist das Fieber sehr hoch, dauert es lange an oder ist es von Symptomen begleitet, die nicht typischen (leichten) Erkältungssymptomen entsprechen, ist eine Untersuchung durch den Arzt sinnvoll. In diesem Fall muss nämlich die Infektionsursache gefunden werden, damit diese gezielt behandelt werden kann.

Da Fieber das Herz-Kreislauf-System sehr stark beansprucht, kann es besonders für Menschen gefährlich werden, die bereits Vorerkrankungen haben. Auch für Neugeborene und ältere Menschen wird ein Arztbesuch bei Fieber empfohlen.

Behandlung von Fieber

Zur Behandlung von Fieber gibt es freiverkäufliche Medikamente mit fiebersenkender (und schmerzlindernder) Wirkung, dazu zählen Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS). Sie helfen jedoch lediglich gegen die Fiebersymptome und dienen als Fiebersenker, stellen also keine Therapie der eigentlichen Grunderkrankung (wie Erkältung oder Grippe) dar.

Daher sollte man bei anhaltendem Fieber einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen herauszufinden und zu behandeln. Schließlich gibt es einen Auslöser für das Fieber wie beispielsweise eine Grippe und das Fieber versucht den Auslöser zu bekämpfen.

Bei bakteriellen Infekten helfen in der Regel bestimmte Antibiotika, die der Arzt nach entsprechender Untersuchung verschreibt. Auch virale Erkrankungen kann der Arzt mit virushemmenden Arzneimitteln bekämpfen.

Medikamente sollten immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Bei der Einnahme ist immer den Anweisungen des Arztes, Apothekers oder ggf. der Packungsbeilage Folge zu leisten.

Fieber senken – was kann man selbst tun?

Bei unkompliziertem Fieber gibt es beliebte Hausmittel, die bereits Linderung verschaffen können. Zu den wichtigsten zählt hier: Wadenwickel, sich ausruhen und vor allem viel trinken. Durch das fieberbedingte Schwitzen verliert der Körper nämlich viel Flüssigkeit. Weiterführende, ausführliche Informationen lesen Sie im Artikel speziell zu diesem Thema: Fieber zu senken.

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