Wie verhält sich laut verhaltensforschung eine katze typischerweise

Egal, ob du neuer Katzenbesitzer bist oder schon Erfahrung mit Vierbeinern hast: Es wird immer einen Zeitpunkt geben, an dem du gerne wüsstest, was deine Katze denkt, um so ihr Verhalten besser zu verstehen.

Manchmal verändert sich vielleicht das Verhalten deiner Katze und du fragst dich, was das bedeuten könnte. Oder vielleicht möchtest du wissen, woran man merkt, ob eine Katze zufrieden ist.

Es gibt viele Anhaltspunkte, die dir verraten, was deine Katze denkt und in welcher Stimmung sie momentan ist. Meistens wirst du den Gemütszustand deiner Katze schon anhand ihres Verhaltens, ihrer Körpersprache, ihres Gesichtsausdrucks und ihrer Laute und Schwanzbewegungen deuten können. Denn Katzen verfügen über eine große Bandbreite an Gefühlen. Sie können, genau wie wir Menschen, erfreut, traurig, ängstlich, erleichtert und sogar frustriert sein und das auch mit ihrem Verhalten zeigen.

Katzenverhalten deuten

Wenn du das Katzenverhalten verstehen möchtest, wird dir unser Ratgeber alles Wichtige zum Thema Katzenverhalten und -Körpersprache erklären. Wir geben auch Tipps, wie du bei auffälligem Verhalten am besten vorgehst.

Ist meine Katze glücklich?

Eine glückliche Katze ist leicht zu erkennen. Im besten Fall ist deine Katze die meiste Zeit zufrieden – und dir kommen die Anzeichen bekannt vor:

  • Deine Katze sitzt entspannt und aufrecht; dabei sind ihre Ohren gerade aufgerichtet und doch entspannt, die Ohrmuscheln zeigen nach vorn. Es ist aber auch möglich, dass sie ihre Ohren sanft hin und her bewegt, wenn sie vertraute Geräusche –wie beispielsweise die Stimmen der Familienmitglieder– hört.
  • Im Liegen macht sie es sich entweder mit unter den Körper geschlagenen Pfoten bequem, oder sie liegt ausgestreckt auf der Seite oder ihrem Rücken. Dabei streckt sie ihre Gliedmaßen von sich – ein eindeutiges Zeichen, dass sie sehr zufrieden ist!
  • Manchmal schlummern Katzen mit geschlossenen oder halb geöffneten Augen. Oder ihre Augenlider sind schwer – dann sieht es fast so aus, als würden sie sich in ihren Tagträumen verlieren. Wenn deine Katze sehr langsam blinzelt, solltest du es ihr gleichtun und ihr damit zeigen, dass auch du entspannt bist – durch das Nachahmen kannst du eine enge Bindung zu deiner Katze aufbauen.
  • Die Schnurrhaare sind entspannt und ihr Schwanz ist ganz ruhig – wenn sie steht, ist der Schwanz zur Begrüßung hoch aufgerichtet und am Ende hakenförmig abgebogen.
  • Wenn du deine Katze streichelst, schließt sie zufrieden ihre Augen und fängt sanft an zu schnurren.

Ist meine Katze entspannt?

Deine Katze sollte die meiste Zeit des Tages möglichst entspannt und zufrieden sein und sich in ihrem gewohnten Umfeld wohlfühlen – das macht bereits einen wichtigen Teil der Katzensprache aus. Im Idealfall sollte sie so aussehen, als würde sie zufrieden dabei zusehen, wie die Welt sich dreht:

  • Deine Katze liegt ausgestreckt und entspannt auf dem Boden, rollt sich zusammen oder macht es sich mit untergeschlagenen Pfoten auf ihrer Vorderseite bequem.
  • Ihre Augen sind halb geschlossen oder sie blinzelt.
  • Ihre Ohren sind entspannt und hoch aufgestellt, die Ohrmuscheln zeigen nach vorn. Möglicherweise bewegen sich ihre Ohren hin und her, wenn sie dem Geschehen um sich herum lauscht.
  • Ihre Schnurrhaare stehen seitwärts und von ihrem Gesicht weg und es sieht fast so aus, als würde sie lächeln.
  • Ihr Körper ist ruhig und entspannt, ohne jegliche Anspannung, die darauf hindeuten könnte, dass sie jeden Moment aufspringen könnte.

Daran erkennst du eine neugierige Katze

Katzen sind von Natur aus Raubtiere und Jäger. Sie beobachten ihre Umgebung, um sich vor Feinden zu schützen. Nur mit einer gesunden Portion Neugier können sie ihre Beute aufspüren, fangen und ihren Hunger stillen. Dieser Instinkt sorgt dafür, dass Katzen auch in unseren Wohnungen hoch hinaus wollen. Aufmerksam konzentrieren sie sich auf bewegende Gegenstände oder Neues und machen sich bereit, um angemessen auf die neue Situation reagieren zu können.

Körpersprache einer neugierigen Katze:

  • Ihre Augen sind geöffnet und die Pupillen sind schmal.
  • Ihre Ohren und Schnurrhaare sind nach vorn gerichtet und ihr Körper ist dem Objekt zugewandt, auf das ihre Aufmerksamkeit gerichtet ist.
  • Der Körper der Katze kann beim Verfolgen ihrer Beute tief über den Boden geneigt sein, wobei sie die Hinterbeine unter den Bauch gezogen hat.
  • Die Katze hält ihren Schwanz gerade nach unten gesenkt. Das Ende ihres Schwanzes sowie ihr gesamtes Hinterteil fangen möglicherweise an zu zucken, wenn sie sich auf ihren Sprung vorbereitet.
  • Wenn du der Gegenstand der Aufmerksamkeit bist, weil deine Katze vielleicht um Futter oder Streicheleinheiten bittet, ist es möglich, dass sie sich an dich schmiegt und dabei den Schwanz in die Höhe hält.

Kleiner Tipp: Unterstütze diese natürlichen Instinkte und schaffe für deine Katze einen Wohnraum, in dem sie ihre Umgebung auskundschaften kann. Kratzbäume, erhöhte Flächen und kleine Verstecke sind dafür optimal geeignet. Ebenso wichtig wie eine artgerechte Umgebung ist Beschäftigung für deine Katze. Ist eine Katze nicht ausgelastet und langweilt sich, kann es passieren, dass sie auf “dumme Gedanken” kommt. Spielzeug wie Kästchen, Kartons, Rascheltunnel oder Höhlen wirken dem entgegen und stillen die Neugier deiner Katze. Wenn sich in den unbekannten Gegenständen gelegentlich noch ein Leckerli für deine Katze versteckt, umso besser.

Ist meine Katze unruhig?

Katzen können sehr sensibel sein, vor allem, wenn sich in ihrem Umfeld etwas verändert. Daher kann es bei einigen Katzen länger dauern, bis sie sich nach unerwarteten Veränderungen an die neue Situation gewöhnt haben. Wenn du das Verhalten der Katze verstehst und die Anzeichen für Angst erkennst, kannst du deiner Katze besser dabei helfen, sich schneller wieder zu entspannen. 

So verhält sich eine unruhige Katze:

  • Die Augen deiner Katze sind weit geöffnet und blinzeln nicht. Die Pupillen sind groß und oval oder kreisförmig.
  • Ihre Ohren sind nun nicht mehr entspannt mit nach vorn gerichteten Ohrmuscheln, sondern sie bewegen sich unabhängig voneinander hin und her, um Informationen aufzunehmen. Wenn sie sehr verängstigt ist, kann es sogar sein, dass sie sie flach an den Kopf anlegt.
  • Ihr Kopf neigt sich nach unten und ihre Schnurrhaare sind angelegt, um ihr Gesicht klein und harmlos wirken zu lassen – allerdings kann sie sie auch in Alarmbereitschaft nach vorn richten.
  • Wenn die Angst größer wird, kann es sein, dass die Katze sich duckt. Es ist auch möglich, dass sie als Vorbereitung dafür, schnell wegrennen zu können, einen Katzenbuckel macht.
  • Die Schwanzhaltung ist sehr wichtig – entweder ist ihr Schwanz ganz ruhig oder die Schwanzspitze bewegt sich langsam hin und her. Auch das ist ein Anzeichen für Angst. 

Je besser du das Katzenverhalten deutest, umso besser kannst du deiner Katze Aufmerksamkeit und Trost spenden und ihr besänftigend übers Fell streichen, wenn sie nicht zur Ruhe kommt. Lasse deiner Katze zwei bis drei Tage Zeit, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen, und gehe danach wieder wie gewohnt mit ihr um.

Anzeichen, dass deine Katze Angst hat

Das Verhalten ängstlicher Katzen mag sehr dezent sein, aber wenn deine Katze Angst hat, solltest du dies sofort erkennen: Denn wenn sie etwas verängstigt (z. B. ein lautes Geräusch), reicht es nicht mehr aus, ihr besänftigend über das Fell zu streicheln. Selbst ein Leckerli hilft vielleicht nicht mehr. Ihre Körpersprache verrät dir, dass sie Angst hat, und sie wird sich erst wieder beruhigen, wenn sie sich wieder sicher fühlt. 

Körpersprache einer Katze, die Angst hat:

  • Die Ohren der Katze sind weggeklappt und liegen flach am Kopf an. Ihr Kopf ist nach unten geneigt und ihr Blick geht nach oben.
  • Sie rennt weg. Ist das nicht möglich, bleibt sie stillstehen oder duckt sich.
  • Ihre Augen sind weit geöffnet, ihre Pupillen sind geweitet und ihre Schnurrhaare liegen entweder flach an oder sind gesträubt.
  • Es ist möglich, dass sie ein bedrohliches Objekt anfaucht und danach spuckt. Oder sie beginnt zu knurren zeigt ihre Krallen und teilt Tatzenhiebe aus.
  • Einige Katzen strecken ihre Vorderbeine durch, um sich groß zu machen. Oder sie machen einen Katzenbuckel und sträuben ihr Fell, um größer zu erscheinen.
  • Ihr Schwanz ist entweder unter ihren Körper geschlagen oder er peitscht hin und her.

Gehe nicht zu schnell auf sie zu, um sie zu beruhigen. Andernfalls könnte sie dich als eine weitere Bedrohung wahrnehmen. Entferne stattdessen möglichst alles, was bei ihr die Angst ausgelöst haben könnte, und warte, bis sie sich wieder beruhigt hat. Wenn deine Katze sich häufiger so verhält, solltest du den Tierarzt auf eine Überweisung zu einem Tierpsychologen ansprechen.

So verhält sich eine frustrierte Katze

Es ist möglich, dass deine Katze aufgrund eines bestimmten kurzfristigen Ereignisses Frustration verspürt, z. B. weil sie nicht an ihr Lieblingsspielzeug herankommt. Sie kann aber auch aufgrund fehlender Stimulation eine Langzeit-Frustration entwickeln und niedergeschlagen sein, weil sie beispielsweise nicht auf die Jagd gehen kann. 

Verhalten einer frustrierten Katze:

  • Eine frustrierte Katze konzentriert sich in der Regel auf das Objekt, das diese Frustration hervorruft, und wird alles daransetzen, um das zu bekommen, was sie will!
  • All ihre Sinne sind auf das Zielobjekt ausgerichtet – die Augen sind weit geöffnet, die Pupillen geweitet, die Ohren sind nach vorn gerichtet und die Schnurrhaare breit nach vorn gefächert.
  • Möglicherweise tigert sie ungeduldig herum, wenn sie nicht das bekommt, was sie will.
  • Katzen können nicht auf Dauer frustriert sein. Wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen, geben sie entweder auf oder sie entwickeln in einigen Fällen eine Langzeit-Frustration bzw. – je nach Ursache – sogar eine Depression.
  • Katzen mit Depression sind oft träge, verweigern ihr Futter und möchten nicht mit anderen spielen oder interagieren. 

Eine Langzeit-Frustration bei Katzen wird oft fehlgedeutet. Wenn du also glaubst, dass deine Katze darunter leidet, solltest du dies mit dem Tierarzt besprechen. Dann kannst du deiner Katze wieder zu einem glücklicheren Leben verhelfen.

Was ist der größte Liebesbeweis einer Katze?

1. Die Katze verteilt liebevoll Kopfnüsse. Reibt sich die Katze an ihrem Menschen oder stößt mit ihrem Köpfchen gegen sein Bein, demonstriert sie ihm Zuneigung und Vertrauen. Denn wenn Katzen andere Lebewesen mit ihrem Kopf anstupsen oder ihr Gesicht an ihnen reiben, hinterlassen sie Pheromone oder Duftstoffe.

Können Katzen verstehen was man sagt?

Hauskatzen (Felis silvestris catus) können tatsächlich ihren Namen aus anderen Wörtern heraushören. Das schreiben Atsuko Saito von der Sophia-Universität in Tokio und sein Team im Fachmagazin Scientific Reports. Es sei der erste experimentelle Nachweis, dass Katzen verbale Lautäußerungen von Menschen verstehen können.

Wie erkennen uns Katzen?

Die folgenden drei Beispiele bestätigen, was viele Katzenhalter schon ahnten: Katzen können Menschen an ihren Stimmen erkennen, haben ein Gedächtnis für Dinge und Orte und erkennen nicht nur Menschen, sondern sogar ihre Emotionen und Stimmungen. Katzen erkennen ihre Besitzer – auch noch nach langer Zeit.

Was spüren Katzen bei Menschen?

Katzen spüren ferner den Gemütszustand einer Person durch die Sehkraft und den Geruchssinn: Im Falle von Nervosität könnten sie sich von uns entfernen oder aber, wenn zum Kontakt gezwungen, eine „aggressives“ Verhalten zeigen und uns anfauchen.