Was heißt podcast auf deutsch übersetzt

Definition und Begriffe, verständlich erklärt

Für Eilige meine Kurzdefinition:

Ein Podcast ist eine Serie von Audio- (oder Video-) Sendungen im Internet, die man mit einer App abonnieren und zeitlich unabhängig („on demand“) hören (oder sehen) kann.

Was heißt podcast auf deutsch übersetzt
Podcastlogo von 2006 – Peter Marquardt – CC BY-NC SA 2.0

Für alle, die mehr wissen wollen, kommt hier meine ausführliche Erklärung:

Der Begriff Podcast setzt sich zusammen aus Pod von iPod (MP3-Player von Apple) und Cast von Broadcast (Rundfunk) – und ja, das ist die ursprüngliche Herleitung aus der Anfangszeit des Podcastings! Eine neuere Definitionen erklärt „Pod“ als Abkürzung für „play on demand“ (spielen auf Abruf).

Auch wenn wohl fast jeder das Wort schon einmal gehört hat und spätestens seit dem „Coronavirus-Update“ mit dem Virologen Christian Drosten Podcasting zum Massenmedium geworden ist, gibt es immer noch Unwissenheit und Missverständnisse in Bezug auf diesen Begriff. Im Folgenden erfährst du, was ein Podcast ist, warum der Begriff häufig falsch verwendet wird, wie man Podcasts mit einer App kostenlos abonnieren und aufs Smartphone laden kann, die Bedeutung von Begriffen wie „Podcatcher“ und „RSS-Feed“ und wer Podcasts anbietet.

Inhalt

  1. Definition: Was ist ein Podcast?
  2. Podcast abonnieren
  3. Podcast abonnieren mit dem Smartphone oder Tablet
  4. Podcast abonnieren mit dem Rechner
  5. Was ist ein Podcast-Feed bzw. RSS-Feed?
  6. Wer macht denn sowas?
  7. Sonderfomate: „Original Podcasts“ auf Spotify, Audible und Co.
  8. Noch Fragen?
  9. Keine Lust auf lange Erklärungen? Der Podcastsong auf Soundcloud

Ein Podcast, das ist doch so was wie eine Radiosendung im Internet, oder?

Was heißt podcast auf deutsch übersetzt
Früher musste man das Radio zum richtigen Zeitpunkt einschalten, wenn man eine bestimmte Sendung hören wollte.

Nicht ganz. Es gibt zwar auch Radiosendungen als Podcast (und inzwischen werden auch Podcasts im Radio gespielt). Im Gegensatz zu den klassischen Medien hat ein Podcast aber keine festen Sendezeiten. Man spricht dabei auch von Audio „on demand“, also auf Abruf. Du kannst Podcast-Episoden herunterladen und hören, wann du willst. So bist du komplett unabhängig von Sendezeiten und brauchst nicht zu fürchten, eine Folge zu verpassen.

Also ist ein Podcast eine Audiodatei zum Herunterladen im Internet?

Viele benutzen aus Unwissenheit den Begriff “Podcast” für eine einzelne Audiodatei. Das allein ist aber laut Definition noch kein Podcast. Ein echter Podcast ist viel mehr: Es ist eine ganze Serie von Audiodateien. Stell dir ein Blog vor, das ja in der Regel aus mehreren Artikeln besteht, die nach und nach veröffentlicht werden. Ein Podcast ist im Prinzip dasselbe mit Audioanhang. Daher sprachen manche in den Anfangszeiten des Podcastings auch von „Audioblog“, ein Begriff, der sich allerdings nicht durchsetzte (» Hörtipp zur Podcastgeschichte).

Einen Podcast kann man sich wie einen Zug mit vielen Waggons vorstellen: Ein Waggon ist eine Podcastfolge, auch „Episode“ genannt, der ganze Zug mit allen Waggons und der Lok (der Code im Hintergrund) ist dann der Podcast. Der große Vorteil ist, dass du einen Podcast abonnieren kannst und keine spezielle Seite im Internet aufsuchen musst.

Was heißt podcast auf deutsch übersetzt
Ein Podcast ist kein einzelner Waggon, sondern der ganze Zug.

Abonnieren, aha, das kostet also was?

Keinen Cent! Das Abonnieren und Herunterladen eines Podcasts ist immer kostenlos. Die Podcasts werden entweder von den Anbietern selbst, durch Werbung oder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern durch deine Rundfunkgebühren finanziert. Eine Ausnahme bilden die „Original-Podcast“-Formate von Audible, Spotify etc., zu denen ich später komme.

Wie abonniert man einen Podcast mit dem Smartphone?

Wenn du dein Smartphone zum Abonnieren von Podcasts benutzen willst, findest du verschiedene (teilweise kostenlose) Apps in den jeweiligen Stores. Die Bedienung hängt von der jeweiligen App ab. Die meisten erklären sich schnell selbst, wenn man sie einmal installiert hat. Für Android gibt es u.a. die kostenlose App „Antenna Pod“ mit recht überschaubarem Funktionsumfang. Ich nutze derzeit die App „Podcast Addict“ für Android (in der Grundversion kostenlos), hiermit kann man auch Internetradio hören, sie hat einige Extras und ist trotzdem einfach zu bedienen, wenn man sich etwas vertraut gemacht hat. Für Apple-User gibt es die hauseigene App „Podcasts“, die App „iCatcher (kostenpflichtig)“ und viele andere. Probiere einfach aus, mit welcher App du am besten klarkommst.

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Mit der App „Podcast Addict“ (für Android) kann man Podcasts bequem abonnieren, verwalten, abspielen und sich sein eigenes Programm zusammenstellen.

Hier mal eine kleine Aufgabe für dich: Installiere eine Podcast-App, finde damit meinen Podcast „Ohrenblicke“, abonniere ihn und höre dir die letzte Episode an. Wenn das funktioniert, wirst du keine Schwierigkeiten haben, weitere Podcasts zu allen möglichen Themen zu finden, die du ebenfalls kostenlos abonnieren kannst. Natürlich kannst du jedes Abo ganz einfach wieder beenden. Denk bitte daran, dass Audio- und Videodateien sehr groß sein können und nutze am besten einen W-LAN-Zugang zum Herunterladen, um dein Datenvolumen zu schonen.

Wenn du bereits eine Podcast-App installiert hast, kannst du den Ohrenblicke-Podcast ganz einfach mit einem der folgenden Links abonnieren.

Und wie abonniere ich einen Podcast mit dem Rechner?

Am einfachsten ist es wohl mit dem Programm iTunes, das allerdings in der Windows-Version sehr sperrig ist. Im iTunes-Store gibt es ein Podcastverzeichnis mit Rubriken und du kannst (wenn du das Programm „iTunes“ auf deinem Rechner installiert hast) die Podcasts dort einfach per Mausklick abonnieren

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Im iTunes-Store kann man Podcasts nach Kategorien suchen und einfach abonnieren.

Wenn du keine spezielle Software installieren, aber trotzdem deine Podcast-Abos zentral verwalten möchtest, kannst du Podcastportale wie podcast.de nutzen. Hier kannst du dich registrieren, nach Themen und Rubriken suchen und den gewünschten Podcast per Mausklick abonnieren.

Ein wenig aus der Mode gekommen und nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt sind Programme wie gPodder oder Juice (veraltet), kleine kostenlose Podcatcher, die aber etwas umständlich zu bedienen sind. Leider wird auch der einstmals sehr beliebte Audio-/Videoplayer Winamp nicht mehr weiterentwickelt, der über die Möglichkeit verfügte, Podcasts zu abonnieren und abzuspielen.

Du kannst einen Podcast übrigens auch mit dem Browser abonnieren, manche Browser unterstützen diese Funktion (Firefox leider inzwischen nicht mehr). Klicke einfach mal auf den Ohrenblicke-Feed und schau, ob dein Browser diese Möglichkeit bietet, im negativen Fall siehst du nur eine Seite mit Code (oder wirst aufgerufen, ein anderes Programm zum Öffnen auszuwählen). Im Prinzip kann man mit jedem Programm, das Nachrichtenfeeds lesen kann, auch Podcasts abonnieren.

Feed? Was ist denn das jetzt schon wieder?

Keine Sorge, heutzutage muss man diesen Begriff weder kennen noch verstehen, um Podcasts konsumieren zu können. Der Vollständigkeit halber möchte ich ihn hier trotzdem näher erklären: Der sogenannte RSS-Feed ist eine Datei, in der Informationen über den Podcast gespeichert sind. Zum Beispiel der Name des Podcasts, die Titel der einzelnen Folgen, Beschreibungstexte zum Inhalt (sogenannte „Shownotes“) und, ganz wichtig, die Download-Adressen der Audio- oder Videodateien.

Stellt dir eine analoge Personenkartei vor (die Älteren unter uns kennen sowas noch): auf jeder Karteikarte vermerkst du einen Namen, die Adresse, die Telefonnummer, das Geburtsdatum und vielleicht noch spezielle Informationen zur Person. Und dann sortierst du alle Karten in den Karteikasten. Analog, wenn auch digital (dieses Wortspiel wollte ich schon immer mal machen!) funktioniert es mit den Podcastfolgen im RSS-Feed: der Feed ist der Karteikasten samt Inhalt und eine Karteikarte ist eine Episode. Es sind also nicht die Personen selbst (die Audiodateien) im Kasten (das wäre auch mit den Menschenrechten nicht ganz vereinbar), sondern nur Informationen über sie (seit der Datenschutzgrundverordnung ist das auch nicht mehr ganz einfach, aber ein anderes Thema).

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Ein RSS-Feed beinhaltet Informationen über den Podcast und die einzelnen Episoden. Dazu zählen z.B. der Titel, der Download-Link und eine Beschreibung. Ein Podcatcher liest diese Informationen aus und bereitet sie für die Nutzer*innen auf.

Der RSS-Feed hat ein Standard-Format und kann von bestimmten Programmen wie z.B. Podcatchern gelesen und ausgewertet werden. Wenn du also z.B. auf den Ohrenblicke-Podcastfeed klickst, wird dir dein Browser entweder die letzten Folgen des Ohrenblicke-Podcasts und die Links zu den Audiodateien anzeigen – vorausgesetzt er kann RSS-Feeds lesen (können leider viele Browser nicht) oder du siehst den zugrunde liegenden XML-Code (nicht erschrecken, es reicht, wenn ihn dein Podcatcher versteht ;) ). Deine Podcast-App wertet den Feed aus und zeigt dir die Episoden des Podcasts an, die du herunterladen oder im Stream abspielen lassen kannst. Eine Feed-Adresse findest du übrigens häufig auch bei Blogs oder Nachrichtenseiten. Auch diese kann man mit einem speziellen Programm, einem Feedreader, abonnieren und spart sich das Aufrufen der Webseiten. Ein Podcatcher ist im Grunde ein auf Podcasts spezialisierter Feedreader.

Okay, ich kann also einen Podcast abonnieren und ihn hören, wann und wo ich will. Dafür brauche ich einen Podcatcher, z.B. eine entsprechende App für mein Handy. Und das Tolle, Podcasts sind komplett kostenlos. Was ich aber noch nicht verstehe: Wer produziert denn sowas und verschenkt es dann einfach?

Häufig sind es Firmen, Freiberufler, Vereine oder Interessengruppen, die einen Podcast produzieren, um auf sich aufmerksam zu machen. Es gibt aber auch unzählige Privatleute, die Spaß daran haben, sich auf diese Weise der Welt mitzuteilen. Die Themen sind dabei ebenso vielfältig wie die Qualitätsansprüche. Es gibt Talkformate, Infoformate, Wissenspodcasts, Lernpodcasts, Hörspiele, Comedy, Magazine, Business-Tipps und vieles mehr. Und das ist das Schöne beim Podcasting: Die Auswahl ist riesig und jeder kann sich das heraussuchen, was ihm gefällt.

Warum kann ich die exklusiven Podcasts von Audible, Spotify, Deezer etc. nicht mit meinem Podcatcher laden?

Technisch gesehen sind die exklusiv für Audible, Spotify, Deezer und andere kommerzielle Portale produzierten Audioserien keine Podcasts. Sie widersprechen der Grundidee der Podcastpioniere, da sie nur zentral auf dem jeweiligen Portal (bzw. mit der jeweiligen App) gestreamt oder heruntergeladen werden können. So gibt es weder bei Audible noch bei Spotify Podcast-Feeds zum Abonnieren mit einem Podcatcher. Man braucht zum Hören ein kostenpflichtiges Audible-Abo bzw. einen Spotify-Account.

Warum heißen sie dann „Podcast“?

Zum einen mag das aus Marketinggründen der Fall sein, Podcasts sind trendy und die Portale werben damit um neue Nutzer. Zum anderen sind die Formate inhaltlich mit echten Podcastformaten vergleichbar, eben weil es sich wie die meisten Podcasts um Audioserien handelt; oftmals sind es Talkformate mit wechselnden Themen oder Gästen. Es ist nur ein weiterer Verbreitungsweg. Der Begriff „Podcast“ bezieht sich hier also auf Form und Inhalt, nicht auf die Technik. Vergleichbar ist das mit einem anderen Medium: Wir nutzen immer noch den Begriff „Film“, auch wenn die Wiedergabe heute mit der alten analogen Filmtechnik nichts mehr zu tun hat. Bei Spotify kann man neben den exklusiven Formaten wie „Fest & Flauschig“ mit Jan Böhmermann und Olli Schulz inzwischen auch „echte“ Podcasts anhören, also Podcasts, die nicht exklusiv an Spotify gebunden sind, so z.B. auch den Ohrenblicke-Podcast.

Eine letzte Frage: Wer bist du und warum nimmst du dir die Zeit, mir das so ausführlich zu erklären?

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Ich bin Jens, auch Jens Ohrenblicker oder manchmal nur „Der Ohrenblicker“ und beschäftige mich beruflich mit Dingen, die man hören kann. Ich arbeite u.a. als Studiosprecher und Produzent von Audiocontent. Zum Podcasting kam ich 2006, als ich meinen Podcast „Ohrenblicke“ startete, den ich auch heute noch in sehr unregelmäßigen Abständen produziere. Darin beschäftige ich mich spielerisch und künstlerisch mit unserer auditiven Wahrnehmung, dabei geht es mehr um das Erleben als um nüchterne Wissenschaft, z.B. um meine akustischen Reiseerlebnisse oder auditive Begegnungen, um Hörspielereien und einfach alles, wozu ich gerade Lust habe und was irgendwie in Zusammenhang mit dem Thema Hören steht. Nebenbei bin ich auch noch Liedermacher und moderiere u.a. eine Kleinkunstshow in Berlin. 2015 habe ich mein eigenes Hörbuch „So fühlt sich Freiheit an – Eine Reise durch Australien“ veröffentlicht.

Die Vorgängerversion dieses Erklärtextes habe ich vor vielen Jahren für podcast.de geschrieben. Sie war jedoch in einigen Punkten veraltet, daher habe ich den Text komplett überarbeitet und versuche ihn weiterhin aktuell zu halten. Wenn du also Fehler entdeckst oder Ergänzungsvorschläge hast, freue ich mich über eine Mail oder einen Kommentar von dir. Dir haben meine Erklärungen gefallen? Ich freue mich, wenn du diese Seite verlinkst oder teilst!

Eine musikalische und nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf die Frage, warum man einen Podcast macht und wann man Podcasts hören sollte, gibt dir übrigens mein Podcastsong!

Noch Fragen, Lob oder Anmerkungen? Schreib es in die Kommentare!

Stand: Januar 2022 · © by ohrenblicke.de

Was versteht man unter einem Podcast?

Begriff: Audio- und Videobeiträge, die über das Internet zu beziehen sind. Bei dem Begriff Podcast handelt es sich dabei um ein Kunstwort, welches sich aus Pod für „play on demand“ und cast, abgekürzt vom Begriff Broadcast (Rundfunk), zusammensetzt.

Was ist ein Podcast und was kostet das?

Podcast abonnieren - kostet das was? Jein, das Abonnieren und Herunterladen eines Podcasts ist (häufig) kostenlos. Die Podcasts werden entweder von den Anbietern durch Werbung oder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern (z.B. BAYERN 3) durch deine Rundfunkgebühren finanziert.

Was ist das Besondere an einem Podcast?

Podcasts sind Audio-Beiträge jedweder Art, die im Internet zu beziehen sind. Oftmals handelt es sich dabei um Serien themenspezifischer Beiträge, die Nutzer abonnieren können. Es kann sich um kurze Audioschnipsel handeln, Live-Mittschnitte von Veranstaltungen oder Ereignissen, Podiumsdiskussionen und vieles mehr.

Warum macht man einen Podcast?

Mit einem Podcast bietest du ein zusätzliches Format für dein Publikum und überlässt ihm die Wahl, wie es deine Inhalte konsumiert. Du erreichst die, die vielleicht keine Zeit zum Lesen deines Blogs oder für deine Videos haben, aber die unterwegs etwas von dir hören können.