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Leipziger-Volkszeitung-24.10.2020

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Ein S-Bahn-Anschluss für Grimma soll 2025 endlich Realität werden. Der ZVNL hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um auf der Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln sowie weiteren Abschnitten alternative Antriebe einzusetzen. Bereits 2019 war ein Wasserstoffzug für eine Testfahrt zwischen Leipzig und Grimma unterwegs.

© Quelle: Thomas Kube

Ein S-Bahn-Anschluss für Grimma soll 2025 endlich Realität werden. Der ZVNL hat eine Studie in Auftrag gegeben, um auf der Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln sowie weiteren Abschnitten alternative Antriebe einzusetzen.

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Landkreis Leipzig/Grimma. Die Forderung nach einer besseren ÖPNV-Anbindung für Grimma ist hinlänglich bekannt. Jetzt sieht Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) erstmals Licht am Ende des Tunnels. „Grimma bekommt 2025 endlich einen S-Bahn-Anschluss“, verkündete der Stadtchef nach Gesprächen mit dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL). Seit Jahren gibt es Bestrebungen, die ehemalige Kreisstadt ans mitteldeutsche S-Bahn-Netz anzuschließen. „Bisher ist dazu schon vieles erklärt und angekündigt worden. Aber jetzt haben wir die Situation, dass sich diese Vision erstmals manifestiert.“

Auch die Strecke Leipzig-Zeitz-Gera wird betrachtet

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Zweckverband Nahverkehr lässt Realisierbarkeit prüfen

© Quelle: pd

Auf nicht elektrifizierten Strecken könnten künftig Wasserstoffzüge eingesetzt werden. Die Potenziale des alternativen Antriebs untersucht eine Studie des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig und der Metropolregion Mitteldeutschland.

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Landkreis Leipzig/Grimma. Weitere Details wurden jetzt zu dem Vorhaben bekannt, auf der Strecke Leipzig-Grimma eventuell Wasserstoff-Züge einzusetzen. Wie berichtet, machen die Bürgermeister von Brandis, Grimma, Naunhof und Parthenstein unter dem Motto "S-Bahn fürs Muldental" für einen Anschluss ans Mitteldeutsche S-Bahn-Netz mobil. Da die Strecke ins Muldental nicht elektrifiziert ist, fordert das kommunale Quartett auch die Untersuchung von Alternativen.

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Konkrete Untersuchungsergebnisse liegen vor

Bestellt werden die Verkehrsleistungen auf dem Gleis vom Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL), der als Aufgabenträger zuständig ist. „Wir möchten den Bürgern eine bestmögliche Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr bieten und gleichzeitig ein attraktives Zugangebot für die Region schaffen“, erklärte dessen Geschäftsführer Oliver Mietzsch zum Muldental-Projekt. „Alternative und saubere Antriebstechnologien können dazu einen wertvollen Beitrag leisten.“

Zum Thema Wasserstoffantrieb liegen inzwischen konkrete Untersuchungsergebnisse vor. Demnach wird den wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenzügen, die aktuell in Niederachsen auf der Strecke Buxtehude–Bremervörde–Bremerhaven–Cuxhaven getestet werden, großes Potenzial bescheinigt. Dies belege eine Studie, die die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland gemeinsam mit dem ZVNL unter Beteiligung des ostdeutschen Wasserstoffclusters Hypos in Auftrag gegeben hat.

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Kosten für Brennstoffzellenzüge mit Dieselloks vergleichbar

Für die Strecken Leipzig-Grimma-Döbeln sowie Leipzig-Zeitz-Gera ließ der ZVNL die Realisierbarkeit von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenzügen konkret prüfen. „Eine Machbarkeitsstudie wies nach, dass Brennstoffzellen als Antriebstechnik für den Schienenpersonennahverkehr in Mitteldeutschland grundsätzlich geeignet sind“, erklärt Katrin Schomaker, Pressesprecherin der Metropolregion. Mit den Brennstoffzellenzügen besteht demnach nicht nur die Möglichkeit eines umweltfreundlichen Zugverkehrs, so die Akteure. Auch die Kosten ließen sich mit denen eines herkömmlichen Dieselantriebs vergleichen. Mit einer Tankfüllung könne der emissionsfreie Zug bis zu 1000 Kilometer zurücklegen. Der Wasserstoff sei in der Region verfügbar, heißt es in der Studie weiter. Als Standort einer Wasserstoff-Tankstelle wird Leipzig ins Spiel gebracht.

Entsprechende Pflöcke schlägt der Entwurf des neuen Nahverkehrsplans ein, der gegenwärtig in den Kommunen und Landkreisen diskutiert wird und wichtige Weichenstellungen für die künftige Ausgestaltung des Zugverkehrs enthält. .

Innovationsprojekt fördert Wasserstoff in der Mobilität

„Die äußerst dynamische Entwicklung unserer Region macht es notwendig, intelligente Lösungen für den Wirtschaftsverkehr als auch den ÖPNV zu finden. Die Metropolregion Mitteldeutschland setzt dabei auf zukunftsfähige Energiefelder“, so Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland. „Mit der Initiierung des Innovationsprojekts HYPOS fördern wir die Anwendung von grünem Wasserstoff auch im Bereich Mobilität.“ Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhe letztlich auch die Lebensqualität der Menschen in der Region, zeigt sich Tobaben überzeugt.

Ein wichtiger Knackpunkt der durch die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH erstellte Machbarkeitsstudie „H2-Schienenverkehr in Mitteldeutschland“ war die Prüfung der Durchfahrt von Brennstoffzellenzügen durch den Leipziger City-Tunnel. Diese knifflige Passage ist nach Einschätzung der Gutachter uneingeschränkt und sicher möglich. Zudem belegen die Untersuchungen das große Einsparungspotenzial an umweltschädlichen Emissionen durch den Einsatz des Brennstoffzellenantriebs.

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Mehrere Jahre bis zur Umsetzung auf die Schiene

Für Hypos-Projektmanager Alexander Spieß, geht der Mehrwert des grünen Wasserstoffs über den alleinigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz hinaus. „Mit der Wasserstoffanwendung unterstützen wir nicht nur den Erfolg der Energiewende, sondern entwickeln auch einen zukunftsfähigen Wirtschaftszweig für die mitteldeutsche Region und sichern Industriestandorte.“ Die Machbarkeitsstudie, so ZVNL-Geschäftsführer Oliver Mietzsch, könne als Grundlage für eine zukünftige Ausschreibung des ZVNL dienen. Konkrete Aussagen zu Umsetzungszeiträumen seien freilich schwierig. „Um für die Strecken- und Bedarfsanforderungen optimale Lösungen zu finden, sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, die auch weitere alternative Antriebsmöglichkeiten, wie zum Beispiel batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge, in den Blick nehmen“, betont Mietzsch. Vom Projektstart bis zur Betriebseröffnung könnten mehrere Jahre ins Land gehen.

Von Simone Prenzel