Live streaming ist wegen rechteproblemen in deutschland leider nicht möglich.

Live streaming ist wegen rechteproblemen in deutschland leider nicht möglich.
Die Twitch-Alternative YouTube Gaming startete am 26. August 2015. In Deutschland können aufgrund von Rechteproblemen jedoch keine Live-Streams angeschaut werden.

Update vom 27. August 2015: YouTube Gaming ist mittlerweile weltweit an den Start gegangen - in Deutschland aber ohne das eigentliche Kernfeature. Hierzulande bekommen die Nutzer beim Aufrufen eines beliebigen Live-Streams nämlich lediglich folgenden Hinweis zu sehen:

"Live Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland leider nicht möglich"

Zwar können deutsche Nutzer selbst einen Live-Stream starten, allerdings wird die Übertragung grundsätzlich nicht an potenzielle Zuschauer aus Deutschland weitergegeben - es sei denn sie umgehen die IP-Sperre mit Browser-Erweiterungen wie ZenMate. Auch die offiziellen Android- und iOS-Apps für YouTube Gaming können von deutschen Nutzern nicht heruntergeladen werden.

Eine offizielle Stellungnahme zur Sperrung von YouTube Gaming in Deutschland gibt es bisher weder von YouTube noch vom Mutterkonzern Google. Grund könnte einmal mehr der seit Jahren andauernde Rechtestreit mit der hiesigen »Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte« (GEMA) sein.

Aber auch der deutsche Rundfunkstaatsvertrag ist ein möglicher Stolperstein. Er setzt für Live-Übertragungen nämlich eine Sendelizenz voraus - und die ist mit Kosten zwischen 500 und 15.000 Euro für private Streamer kaum erschwinglich. Und wer einfach ohne Lizenz sendet und dabei theoretisch mehr als 500 Zuschauer erreichen kann, riskiert ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und ein Bußgeld zwischen 5 und 50.000 Euro (Landesebene) oder sogar von bis zu 500.000 Euro (Bundesebene).

Ursprüngliche Meldung: Google bereitet den Start seines neuen Streaming-Dienstes YouTube Gaming vor. Die entsprechende Webseite soll noch im Laufe des heutigen Mittwochs, den 26. August 2015 freigegeben werden - insgesamt warten auf die Nutzer dann mehr als 25.000 dedizierte Gaming-Seiten, Support-Videos und natürlich diverse Live-Streams. Verfügbar gemacht wird das alles über Web-Broser oder Mobile-App.

Nutzer des neuen Angebots können nach Belieben Videospiele zu ihrer individuellen Sammlung hinzufügen und sollen so stets auf dem Laufenden bleiben, was die jeweiligen Video-Inhalte betrifft. Aber auch spezifische Kanäle können abonniert werden. Zudem gibt es Benachrichtigungen beim Start eines zuvor ausgewählten Live-Streams.

Eine Beta-Version der Live-Streaming-Funktionen gibt es bereits auf youtube.com/stream.

Angekündigt wurde das rein auf Videospiele ausgelegte YouTube Gaming bereits im vergangenen Juni.

Live streaming ist wegen rechteproblemen in deutschland leider nicht möglich.
5:37 gamescom Stand-Show - Au Junge, echte YouTube-Stars

Zum wiederholten Mal blieb deutschen Nutzern, die sich die Arbeit der Internet Engineering Task Force (IETF) interessieren, ein Zugang zu Live-Videos vom Treffen der Internetstandardisierer verschlossen. Während des technischen Plenums der IETF 90 in Toronto meldeten deutsche Nutzer, dass sie nicht auf den YouTube-Livestream der Debatte zu Internetaustauschpunkten und Lokalisierungstendenzen zugreifen könnten. Stattdessen erhielten sie die Meldung: "Live-Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland leider nicht möglich." Die Blockade geht auf den Streit zwischen der Verwertungsgesellschaft GEMA und der YouTube-Mutter Google zurück.

"Live-Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland nicht möglich"

(Bild: YouTube)

Die Verwertungsgesellschaft, die YouTube 2010 im Streit um Lizenzzahlungen verklagt hatte, zeigt sich verständnisvoll. Sie könne den Ärger über die Sperrung verstehen, teilte eine Sprecherin mit. "Die GEMA ist mit Ausnahme der wenigen in den Gerichtsverfahren involvierten Musikwerken nicht für die Sperrung von Musikvideos oder Live-Streams auf YouTube verantwortlich." Teilweise sperre YouTube "einzelne Videos nach eigenem Belieben und ohne konkreten Anlass, um den öffentlichen Druck auf die GEMA zu erhöhen".

"Da YouTube der Inhalt eines Live-Streams nicht bekannt ist, sind Live-Streams für DE gesperrt, um sicherzustellen, dass keine Musikinhalte, an denen die GEMA Rechte haben könnte, in Deutschland gestreamt werden", sagte eine Google-Sprecherin. "Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, schnellstmöglich auch für Deutschland eine Lösung zu finden."

Da die IETF ihre Streamings – wie für technische Standardisierungsorganisation üblich – nicht musikalisch untermalt, kommt sie als Urheberrechtsverletzer kaum in Frage. Die Frage ist, ob YouTube dennoch so breitflächig blocken darf. Der Münchner Rechtsanwalt Thomas Stadler meint, so einfach gehe das nicht. Für marktbeherrschende Anbieter gebe es einen zivilrechtlichen Kontrahierungszwang. "Sie können nicht willkürlich bestimmte Angebote blockieren", meint Stadler. Vor Gericht gelandet sei diese Frage bislang allerdings noch nicht.

Dan York von der Internet Society hat einen Countdown-Zähler als Ankündigung des nächsten Plenums auf YouTube hochgeladen. Der Abruf der Seite zeigt Nutzern, ob sie von der Totalsperre betroffen sind. Auch einzelne Nutzer in Zürich bekamen die Sperrmeldung. Vielleicht findet sich (neben dem Umgehen des Geoblockings über Proxies etwa in den USA) eine Alternative zum YouTube-Channel, bis die GEMA und YouTube ihren Rechtsstreit ausgefochten haben.

Update:

Da es bereits im Forum diskutiert wird: Tatsächlich könnte der Live-Stream je nach Auslegung auch an einer fehlenden Sendelizenz gemäß des Rundfunkstaatsvertrags scheitern. Um die Frage zu klären, ob es sich bei einem Web-TV-Angebot um zulassungspflichtigen Rundfunk oder ein Telemedium handelt, haben die Medienanstalten eine Checkliste zusammengestellt.

Ein Web-Angebot gilt als Rundfunk, wenn man die vier folgenden Fragen mit "ja" beantworten kann: Richtet sich das Angebot an mindestens 500 potenzielle Nutzer gleichzeitig? In diesem Fall vermutlich ja. Wird das Angebot live verbreitet? Offensichtlich. Ist das Angebot journalistisch-redaktionell geprägt? Eher nein. Sind die Inhalte der Ausstrahlung zeitlich vorhersehbar bzw. gibt es einen Sendeplan dafür? Eher nein. Denn hier ist eine regelmäßige Abfolge im Tages-, Wochen- oder Monatsrhythmus gemeint. Allerdings könnte man auch Live-Streaming von einer vierteljährlich staatfindenden Veranstaltung als regelmäßigen Sendeplan auslegen ...

(anw)

Warum geht mein Livestream nicht?

Es kann immer sein, dass das Problem etwas mit deinem Netzwerk zu tun hat. Um diese Möglichkeit auszuschließen, starte bitte deinen Router neu und prüfe, ob sich dadurch bereits dein Live-Streaming verbessert. Trenne dein Modem und deinen Router für 10 Sekunden vom Stromnetz.

Was muss man beim Live Streaming rechtlich beachten?

Live Streaming kann unter bestimmten Umständen als zulassungspflichtiger Rundfunk eingeordnet werden. In diesem Fall benötigt ihr als der Live Streaming Anbieter eine Rundfunklizenz. Diese muss bei der für euch zuständigen Landesmedienanstalt beantragt werden und kostet zwischen 100 € und 10.000 €.

Ist Livestream gefährlich?

Obwohl es einige hochkarätige Fälle von extrem schädlichen Verhaltensweisen gab, die per Live-Stream übertragen wurden, sind sie, wie bei allen Dingen, die mit sozialen Technologien zu tun haben, an sich völlig harmlos. Sie bieten einfach eine andere Möglichkeit, online zu interagieren.

Ist Livestream illegal?

Ist kostenloses Streaming legal oder illegal? Die Nutzung kostenloser Streaming-Dienste war für Nutzer lange Zeit eine Grauzone. Seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) ist das Streamen von Serien, Filmen oder Live-Übertragungen von Sportevents auf illegalen Streaming-Portalen strafbar.