Krieg in der ukraine seit 2022

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Krieg in Europa
In der Wahrnehmung vieler Westeuropäer kehrte mit mit dem Einmarsch der russichen Truppen in die Ukraine der Krieg nach Europa zurück. Tatsächlich markiert der 24. Februar weniger einen Beginn als vielmehr eine neue Eskalationsstufe: Bereits seit 2014 befinden sich russische Truppen auf ukrainischem Boden; der Annexion der Krim folgten damals jedoch keine weitreichenden Konsequenzen. Die neuerliche russische Invasion hat die europäische Sicherheitsordnung zerstört – was auf sie folgt, ist kaum abzusehen.
Aus Politik und Zeitgeschichte, 28-29/2022
(Bundeszentrale für politische Bildung)

SIPRI: Welt stolpert in Ära neuer Gefahren
Das Friedensforschungsinstitut SIPRI sieht die Welt von komplexen und unvorhersehbaren Sicherheitsrisiken bedroht. In seiner jüngsten Analyse „Umwelt des Friedens: Sicherheit in einer neuen Ära des Risikos" kommt es zu dem Schluss, dass wir uns „in einer planetarischen Notlage" befinden. Sich zuspitzende Sicherheitslagen und Umweltkrisen verstärkten sich gegenseitig auf gefährliche Weise. Durch den Klimawandel verursachte Wetterkatastrophen, die Corona-Pandemie und Kriege bedrohen globale Lieferketten. Gewalt und Erntekatastrophen tragen zur weltweiten Migration bei. Leidtragende seien „oftmals Länder, die bereits unter Armut und schlechter Regierungsführung leiden." Das schwedische Friedensforschungsinstituts versteht seinen jüngsten Bericht
 als Weckruf an Politiker und sonstige Entscheider. Die Welt „stolpere” der neuen, komplexen Gefahrenlage entgegen. Es fehle an einem länderübergreifenden Plan.
(Deutsche Welle, 23.5.2022)

Was bedeutet ein Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO?
Finnland und Schweden haben eine Beitrittsantrag zur NATO eingereicht. Der NATO bieten sich dadurch strategisch neue Möglichkeiten, die Sicherheitsexperte Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Interview erklärt. Das Bündnis habe heute ohnehin ganz andere Prioritäten als vor 20 Jahren, sagt er. Zudem spricht Kaim über die Vorteile auf beiden Seiten, er widerlegt eine russische Propagandalüge und erklärt, was hinter Erdogans Kritik steckt.
(n-tv, 16.5.2022)

Ukraine-Krieg führt zu weltweiter Hungerkrise
Die Ukraine war bisher weltweit ein wichtiger Getreidelieferant, insbesondere auch für Länder im Nahen Osten und in Afrika. Nun stecken in den Häfen der Ukraine Millionen Tonnen Weizen fest und können nicht mehr exportiert werden. Immer mehr Menschen sind angesichts steigender Weizenpreise von Hunger bedroht. Wie kann Hunger kurz-, aber auch langfristig wirksam bekämpft werden?
(Bayerischer Rundfunk, 14.5.2022)

Russische Opposition: Sturz Putins durch internen Druck
Die Opposition in Russland rechnet früher oder später mit einem Machtwechsel durch Druck aus dem inneren Kreis um Putin. Dass eine Massendemonstration einen Machtwechsel in Russland einleiten könnte, sei hingegen westliches Wunschdenken. Vielen Russen sei das Risiko zu groß, in Haft zu kommen und ihren Job zu verlieren. In der politischen und ökonomischen Elite Moskaus sei jedoch eine Unruhe spürbar. Einerseits hätten sich Putins militärische Pläne als undurchführbar entpuppt, andererseits erleide das Land Schaden durch die Wirtschafssanktionen. „Diese beiden Faktoren addieren sich zu einem Druck auf Putin, der ihn früher oder später das Amt kosten wird, da bin ich sehr zuversichtlich. Wenn Putin weg ist, wird dieses System nicht an irgendjemanden vererbt”,
so der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow. „Es wird zusammenbrechen.”
(n-tv, 10.4.2022)

Europas Wirtschaftsmodell in Gefahr
Europas Wirtschaftswachstum basiert seit langem auf billigen Rohstoffen und billiger Energie. Dieses Modell wird durch die Folgen des Ukraine-Kriegs in Frage gestellt. Welche Konsequenzen hat das? „Der Krieg in der Ukraine stellt auch unser Wirtschaftsmodell in Frage”, meint Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Bisher hatte dieses Wirtschaftsmodell einen entscheidenden Stützpfeiler: Vergleichsweise günstige Energie und vergleichsweise günstige Rohstoffe, Steine, Erden, Minerale oder Metalle. Dieser Pfeiler drohe nun einzustürzen. Wohlstandsverluste seien in dieser Situation unvermeidlich, heißt es. Das bedeutet: Die Kaufkraft sinkt, das Wachstum bleibt aus, die Gesellschaften werden ärmer. Eine gute Seite der aktuellen Krise, der Weg hin zur Klimaneutralität werde beschleunigt.Der Ausfall von Rohstofflieferungen aus Russland sei natürlich erst einmal eine große Herausforderung, aber mit Blick auf die Umgestaltung der Industriegesellschaft hin zur Klimaneutralität hätte diese Wende ohenhin erfolgen müssen, dies werde jetzt natürlich deutlich beschleunigt, so der Ökonom Guntram Wolff von der politökonomischen Denkfabrik Bruegel in Brüssel.
(Tagesschau, 4.4.2022)

US-Präsident Biden: „Große Schlacht zwischen Demokratie und Autokratie”
Auf seiner jüngsten Europareise hat US-Präsident Joe Biden in einer Rede die Welt auf einen langen Konflikt zwischen Demokratie und Autokratie eingeschworen: Es gehe um eine „große Schlacht zwischen Demokratie und Autokratie, zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen einer regelbasierten Ordnung und einer, die von brutaler Gewalt bestimmt wird”, sagte Biden in einer Rede in Warschau. „Wir müssen dabei klar sehen: Diese Schlacht wird nicht in Tagen geschlagen werden oder in Monaten. Wir müssen uns für einen langen Kampf stählen”.
(Welt, 26.3.2022)

Der Ukrainekrieg und wir: „Wird nicht mehr so wie früher"
Feind statt Freund, Aufrüstung statt Abrüstung, Kriegsangst statt Zukunftsfreude. Die Folgen des Ukrainekriegs treffen unsere Gesellschaften als ganzes. Erst die Coronapandemie, nun der Ukrainekrieg. Schaffen wir das? Prof. Andreas Zick, Sozialpsychologe und Konfliktforscher, wirft einenn Blick in unsere mögliche Zukunft:
„Dieser Krieg zerstört Kulturen, dieser Krieg zerstört die Wirtschaft, dieser Krieg hat zur Folge, dass wir Jahre brauchen werden, um neue Verträge schließen zu können und dieser Krieg bringt ein maximales Misstrauen in die Gesellschaft zurück. Das heißt, die Zukunft wird ungewisser als wir es gedacht haben und wir müssen mit dieser Ungewissheit umgehen können. Dafür brauchen wir eine Idee. Die Rettung, mit Militär und Wirtschaft Frieden herzustellen, hat sich jetzt auch entpuppt als kein Weg. Da muss etwas dazukommen. Und das bedeutet eben der demokratische Austausch, die Kooperation, ein Friedensplan für Europa und der schließt Ost-, wie Westeuropa mit ein. (...) Ein demokratisch orientierter Frieden, der bedeutet ja, dass wir eine Gewaltkontrolle haben, dass wir Rechtmäßigkeit haben, dass wir Friedensverträge haben. All das ist in weiter Ferne. Jetzt geht es erst mal nur um diesen kalten Frieden, wo man sich nicht leiden können muss, wo man auch keine kooperativen Projekte zwischen den Kriegsparteien hat, aber wo zumindest die Waffen ruhen.”
(Bayerischer Rundfunk, 22.3.2022)

Krieg in Europa 2.0
Krieg in Europa! Der Schreckensruf erscholl vor etwas mehr als dreißig Jahren schon einmal zu Beginn der Jugoslawienkrieg. Erlaubt die Geschichte der Jugoslawienkriege Vorhersagen für die Ukraine? Lassen sich Lehren ziehen? Norbert Mappes-Niediek stellt in seiner Analyse Parallelen und Unterschiede im Vergleich dar.
(Deutsche Welle, 8.3.2022)

Zeitenwende für die euro-atlantische Sicherheit
Der russische Angriff auf die Ukraine wird über den militärischen Konflikt hinaus schwerwiegende Folgen für die euro-atlantische Sicherheit haben. In einer ersten multiperspektivischen Lageanalyse nimmt die SWP eine Einordnung vor im Hinblick auf die russische Innenpolitik, die Situation in der Ukraine, westliche Sanktionen und die Antwort der Nato, Chinas Rolle und das Völkerrecht.
Wie können sich Deutschland, Europa und die NATO angesichts der erschütterten Sicherheitsordnung künftig aufstellen? Darüber diskutierten Claudia Major, Margarete Klein und  Marco Overhaus mit Nana Brink in einem Podcast.
(Stiftung Wissenschaft und Politik, 28.2. und 4.3.2022)

Zähneknirschende Realpolitik
In diesem Politikpodcast erklärt der Politologe Herfried Münkler, warum die Ukraine militärisch keine Chance hat, Putin selbst politisch aber auch nicht, weil er wie die meisten Autokraten dem „Gesetz der fortschreitenden Verdummung” unterliegt. Weiterhin stellt er Überlegungen an, inwiefern man – unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit, nach der Russland aufgrund der Überlegenheit der Armee den Krieg militärisch früher oder später sowieso gewinnen wird  - seitens der Ukraine eigentlich zu dem Punkt kommen müsste, den Widerstand aufzugeben. Um des Frieden Willen, damit nicht noch mehr Menschen zu Tode kommen werden.
Führt man Überlegungen in diese Richtung weiter, wäre eine Zukunft in Frieden in Bezug auf eine künftige Weltordnung im Grunde nur möglich, wenn man sich auf Einflussphären einigen und Zugeständnisse machen würde,  die – wie in Zeiten des Kalten Krieges – zum Preis hätten, dass bei Staaten in der Pufferzone de facto keine freie Bündniswahl mehr möglich wäre. Zähneknirschende Realpolitik sei von Nöten.
(Die Zeit, 4.3.2022)

Putin hat sein Ende eingeleitet
Mit dem Angriff auf die Ukraine habe Putin sein  Ende eingeleitet, so der einstige Oligarch und Exil-Oppositionelle Michail Chodorkowski in einem Interview mit dem französischen Sender France24. Putin treibe durch den Krieg in der Ukraine seinen eigenen Sturz voran. Die Macht des Kreml werde „nicht schnell" verfallen, aber in „ein oder zwei Jahren". Der Angriff auf die Ukraine sei ein „Suizid". Putin werde selbst dann nicht gewinnen, wenn seine Truppen die ukrainische Hauptstadt Kiew und die östliche Großstadt Charkiw einnähmen, sagte Chodorkowski. Es sei auch möglich, dass das Ende durch einen Zusammenbruch der russischen Wirtschaft erfolge. Mit dem Angriff auf die Ukraine habe Putin einen „historischen" Fehler begangen, sagte Chodorkowski weiter. Es gebe bei ihm Anzeichen einer „paranoiden Senilität", aber Putin sei „im klinischen Sinne nicht verrückt".Nachdem er zwei Jahrzehnte von Beratern umgeben gewesen sei, die ihm die Wahrheit nicht zu sagen wagten, habe er das Ausmaß des ukrainischen Widerstandes unterschätzt. "Er dachte, er würde in der Ukraine mit Blumen begrüßt", sagte Chodorkowski.
(n-tv, 2.3.2022)

Drei Szenarien, wie dieser Krieg enden könnte
Der Kampf um die Ukraine, der sich vor unseren Augen entfaltet, hat das Potenzial, das umwälzendste Ereignis in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und die gefährlichste Konfrontation für die Welt seit der Kubakrise zu werden, so die Einschätzung von Thomas L Friedman von der New York Times. Er sieht drei mögliche Szenarien, wie dieser Krieg enden könnte: In der  „kompletten Katastrophe, mit einem „schmutzigen Kompromiss oder in der „Erlösung”.
(New York Times, 1.3.2022 /alternativ: Oman Observer)

Russlands Krieg und die Folgen im Weltall
Die ISS wurde als internationales Friedensprojekt initiiert - doch jetzt führt Russland Krieg. Vier Amerikaner, zwei Russen und ein Deutscher - das ist die aktuelle Besatzung auf der Internationalen Raumstation ISS. Wie es mit der Internationalen Raumstation als Ganzes weitergeht, lässt der ESA-Chef offen. Die Raumstation wird unter anderem von der NASA, der russischen Weltraumagentur Roskosmos und der Europäischen Weltraumagentur (ESA) betrieben. „Das System ist sehr eng verflochten, man ist abhängig voneinander", erklärt Aschbacher. „Das war ja auch genau der Zweck der ISS, als sie aufgebaut wurde, dass sie ein Friedensprojekt ist zwischen verschiedenen Nationen, Völkern und Kulturen und das hat ja auch mehr als 20 Jahre sehr gut funktioniert. Jetzt haben wir eine neue Situation.”
(Tagesschau, 2.3.2022)

Russischer Angriff auf die Ukraine: Zeitenwende für die euro-atlantische Sicherheit
Der russische Angriff auf die Ukraine wird über den militärischen Konflikt hinaus schwerwiegende Folgen für die euro-atlantische Sicherheit haben. In einer ersten multiperspektivischen Lageanalyse nimmt die SWP eine Einordnung vor im Hinblick auf die russische Innenpolitik, die Situation in der Ukraine, westliche Sanktionen und die Antwort der Nato, Chinas Rolle und das Völkerrecht.
(Stiftung Wissenschaft und Politik, 25.2.2022)

„Wir müssen komplett umdenken”: Von kooperativer zu konfrontativer Sicherheitsordnung
Politikexpertin Caudia Major von der Stiftung Wissenschaft und Politik in 3sat über die Zäsur, über die neue Ära die mit Russlands Angriffskrieg im Hinblick auf die Gestaltung der Sicherheitsordnung begonnen hat, in der wir lernen müssen, in neuen Kategorien zu denken:
„Wir müssen komplett umdenken. Wir haben nach dem Ende des Kalten Krieges 1990 uns in Europa bemüht gemeinsam mit Russland eine Sicherheitsordnung aufzubauen. Die Ordnung baute auf Kooperationen, auf immer engere Zusammenarbeit. Man hat sich mit Russland auf bestimmte Prinzipien geeinigt, beispielsweise, dass man Konflikte friedlich lösen möchte, dass man die Souveränität von anderen Staaten respektiert, dass man die territoriale Integrität, also die Unverletzlichkeit von Grenzen, respektiert. Und das alles war auch festgeschrieben, beispielsweise  in der Charta von Paris. Und diese Zeit der kooperativen, integrativen Ordnung, müssen wir anerkennen, ist vorbei.Die hat Russland in den letzten Tagen abgeschafft. Und wir müssen jetzt komplett neu das Miteinander in Europa denken. Das heisst, von einer kooperativen, von einer integrativen Ordnung gehen wir über in eine leider konfrontative Ordnung, wo wir anerkennen müssen, dass Sicherheit eher gegen Russland oder in Abgrenzung von Russland gefunden werden muss.”
(3sat Kulturzeit, 25.2.2022)

„Das mit der Weltgemeinschaft können wir uns abschminken”
Im Umgang mit Russlands Präsidenten Putin muss sich der Westen auf eine neue Ordnung einstellen, sagt der Politologe Herfried Münkler:
Die Demokratien der Welt „müssen lernen, dass sie nicht in der bisher praktizierten Form mit ihm (Präsident Putin) umgehen können. Sie müssen lernen, dass die Grundannahme, gegenüber einem Politiker dieser Bedeutung, dieses Gewichts, immer ein gewisses Maß an Grundvertrauen zu haben, dass diese Annahme nicht zutrifft, dass man ständig mit worst case Szenarien rechnen muss. Das heißt, wir befinden uns seit zwei, drei Tagen nun in einer anderen Welt.”
(Deutschlandfunk, 25.2.2022)

„Wir werden, aller Voraussicht nach, eine neue Eiszeit erleben”
Putin breche alle Regeln des Zusammenlebens, so Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums.. Putin richte einen Schaden an, der, seiner Meinung nach, überhaupt noch nicht absehbar sei für die Zukunft, der das Zusammenleben der Länder auf dem europäischen Kontinent, vielleicht sogar der ganzen Welt, verändern werde. "Wir werden, aller Voraussicht nach, eine neue Eiszeit erleben, die uns an dunkelste Kapitel auch des letztens Jahrhunderts, Kalter Krieg am Anfang, erinnert", so Platzeck. Es sei eine Tragödie, die er nicht für möglich gehalten hätte.
(rrb, 25.2.2022)

Putins Kalkül: „Der Nutzen einer militärischen Invasion in der Ukraine überwiegt die Kosten”
Russlands Präsident Putin sei in seinem Kalkül zu der Schlussfolgerung gekommen, dass der Nutzen einer militärischen Invasion in der Ukraine die Kosten überwiege, sagte Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik:
„Die Sanktionen haben doch jetzt, glaube ich, eher (...) die Funktion einer Strafaktion im Nachhinein. Und ob dieses tatsächlich einen Gesinnungswandel in Moskau bewirkt, das sei noch mal dahingestellt, weil der russische Präsident hatte ja jetzt Wochen und Monate, um sein Kosten-Nutzen-Kalkül anzustellen. Der Westen hat ihm immer das Preisschild genannt oder das Preisschild zumindest angedeutet, und in seinem Kosten-Nutzen-Kalkül ist der russische Präsident jetzt zu der Schlussfolgerung gekommen, dass der Nutzen einer militärischen Invasion in der Ukraine die Kosten überwiegt und dass er das so beschlossen hat, das haben wir heute morgen gesehen.”
(Deutschlandfunk, 24.2.2022)

Wird Putin ohne einen Schuss abzugeben gewinnen?
Georgi Gotev in einer Analyse für EURACTIV:
„Wenn westliche Analysten sich einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine vorstellen, haben sie wahrscheinlich Bilder des Zweiten Weltkriegs vor Augen: Panzer, Truppen und Flugzeuge.  (...)  Diese Menetekel eines kriegsähnlichen Szenarios könnte auch irreführend sein. Die russische „Silowiki“-Elite, deren Anführer Putin ist, hat eine besondere Vorliebe für hybride Formen der Kriegsführung. Ihr „best-case“ Szenario ist, einen militärischen Sieg davonzutragen, ohne dass es zu bewaffnetem Konflikt kommt. Angenommen, es gelingt dem Kreml, die Ukraine wirtschaftlich und politisch so weit zu destabilisieren, dass es nach einigen Monaten der Spannungen an den Grenzen zu einem Regimewechsel kommt. In diesem Fall hätte das Militär gewonnen, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.”
(EURACTIV, 18.2.2022)

Optionen der russischen Führung
Die russische Führung habe im Konflikt gleich mehrere Punkte bedenken, sagt der Russland-Experte Rüdiger von Fritsch:
„Erstens: Die Kosten eines Krieges wären aufgrund der zu erwartenden Folgen westlicher Sanktionen enorm. (...)  Das zweite ist: Die russische Führung kann sich nicht sicher sein, dass insbesondere ein größerer Krieg dauerhaft die Zustimmung der eigenen Bevölkerung hat.(...) Der dritte Punkt: Wenn Russland wirklich militärisch vorgehen sollte, kann es nicht jene Ziele erreichen, die es im größeren Zusammenhang verfolgt. Der Ukraine-Konflikt ist ja quasi nur ein Vehikel, um zu versuchen, fundamental die europäische Friedensordnung zu ändern.”
(Tagesschau, 16.2.2022)

Epoche der Instabilität
In einer Kolumne für den Spiegel führt Henrik Müller aus, inwiefern wir im Zuge des aktuellen Konflikts möglicherweise auf eine Epoche der Instabilität zusteuern. Er nimmt dabei Bezug auf das vor ein paar Jahren erschienene Buch „Weltordnung” des früheren US-Außenministers Henry Kissinger. Auf der Suche nach einer künftigen Weltordnung zieht dieser Parallelen zum damaligen Chaos des Dreißigjährigen Krieges, der erst mit dem Westfälischen Frieden von 1648 und der Etablierung einer neuen Ordnung sein Ende nahm:
Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg seien zunächst geprägt gewesen von einer prekären Stabilität, einem stabilen Patt der beiden Blöcke. Mit dem Ende der Sowjetunion sei die Ära der Doppelhegemonie zusammengebrochen. Als einzige Macht von globaler Reichweite sei die USA übriggeblieben. Auf die duale Ordnung der Nachkriegszeit folgte eine Phase westlicher Dominanz, in der das Jahr 2008 den Höhepunkt markierte. Doch bereits da hätten sich Risse aufgetan. Andere Mächte wurden stärker und forderten die USA heraus. Auch Putin habe sich Hoffnungen auf weitere Machtverschiebungen zu seinen Gunsten machen können.
„Abermals stecken wir in einer Phase, in der verwitterte internationale Strukturen morsch geworden sind und unklar bleibt, was danach kommt: Beginnt eine Periode ‚ohne jede Begrenzung durch irgendeine Ordnung‘? Oder entstehen aus der Krise neue Sicherheitsstrukturen? Wie sich das geopolitische Umfeld weiterhin entwickelt, hat übrigens enorme Auswirkungen auf Wirtschaft und Wohlstand. (...)  So gesehen stellt die Russlandkrise von 2022 eine Weggabelung dar: Entweder es gelingt uns, gemeinsam mit den USA und anderen westlich geprägten Ländern liberale Werte international abzusichern. Oder wir bewegen uns auf eine regellose Phase der Weltpolitik zu.”
(Spiegel, 13.2.2022)

Friedensforscherin warnt vor Spirale der Eskalation
Die Friedensforscherin Martina Fischer warnt vor einer Spirale der Eskalation, einseitigen Darstellungen des Konflikts und gefährlichen Reaktionsmustern:
„Unbearbeitete Konflikte entwickeln sich in neun Stufen. Es beginnt mit Polarisierung und einer Verhärtung der Positionen. Dann folgen Taten statt Worte sowie die Suche nach Imagegewinn und Koalitionspartnern. Die Kontrahenten wollen ihre Umgebung von ihrer Position überzeugen – was wir zur Zeit ja ganz massiv erleben. Anschließend gehen beide Seiten zu Drohstrategien über, um Gesichtsverlust zu vermeiden. Auf den letzten Stufen kommen die ersten Vernichtungsschläge, Zersplitterung und am Ende geht es gemeinsam in den Abgrund. Ich denke, wir sind bereits jenseits der Mitte, vielleicht auf der sechsten Stufe. An diesem Punkt muss man sehr aufpassen, dass es nicht auf die nächste Ebene geht. Es besteht immer die Gefahr, dass jemand den Kopf verlieren könnte. Dann wird’s richtig gefährlich.”
(Frankfurter Rundschau, 12.2.2022)

Europa braucht eine neue Vision, keinen neuen Kalten Krieg
Eine Analyse von Michael von der Schulenburg, ehemaliger deutscher Diplomat der OSZE und der UN:
„Europa muss (...) eine neue, eigene Rolle für sich in der Welt finden. Nach einem Jahrhundert, indem Europa das Zentrum von Kriegen, Völkermorden und Massaker gewesen war, muss es seiner historischen Verantwortung gerecht werden, indem es nicht einer Kalten Kriegsmentalität verfällt, sondern eine konsequente Politik der Völkerverständigung und des Erhalts des Weltfriedens im 21. Jahrhundert verfolgt. (...)  Unser Überleben in dieser Welt hängt eben nicht von einer Modernisierung von Atomwaffen und anderen Waffensystemen ab, sondern davon, wie gut wir international zusammenzuarbeiten können. (...) Dies ist womöglich die Stunde für Europa: Ein Kontinent, der geprägt ist durch die bitteren Erfahrungen von Kolonialismus, zwei Weltkriegen, des Kalten Krieges und dem Leid, dass es anderen Ländern zugefügt hatte, sollte nun den Mut haben und gegen den Wahnsinn von Großmachtkonfrontationen und einem gefährlichen neuen Rüstungswettlauf aufstehen. Hier muss Europa die Initiative ergreifen, eine friedlichere Weltordnung zu erschaffen.”
(Wirtschaft & Politik, 30. Januar 2022)

Markus Kaim: „Russland ist zur Geopolitik zurückgekehrt”
Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Tageschau-Interview:
„Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist nur einer von vielen. Man könnte noch weitere aus dem postsowjetischen Raum hinzufügen, etwa die russische Militärpräsenz in Georgien. Die Ansätze der europäische Sicherheitsordnung, wie wir sie seit 1990 haben, werden leider von der russischen Regierung zurzeit in Frage gestellt werden und nicht mehr geteilt.
Das lässt, losgelöst vom Konflikt um die Ukraine, doch Schlimmes befürchten. Letztlich muss man konstatieren, dass Russland wieder zu einer Politik zurückkehrt, die man Geopolitik nennt. Es findet ein Argumentieren in Einflusssphären, Interessensgebieten und traditionellen Ansprüchen statt. Solange das der Fall ist, sehe ich wenig Konsens zwischen dem Westen und Russland.”
(Tageschau, 21.1.2022)

Gebt der Ukraine eine Beitrittsperspektive!
Die Angst vor einem großen Krieg in Europa könnte euro­päi­sche Regie­run­gen dazu ver­an­las­sen, der Haupt­for­de­rung Russ­lands nach­zu­ge­ben und die Zusage einer NATO-Auf­nahme der Ukraine und Georgi­ens, auf­zu­wei­chen oder zurück­zu­neh­men. Fallls dies geschehe, sollte der Westen die beiden Länder für das gebro­chene Ver­spre­chen ent­schä­di­gen und ihnen eine EU-Mit­glied­schafts­per­spek­tive eröffnen, so der Politologe Andreas Umland.
(Ukraine verstehen, 14.1.2022)

Wann begann der Krieg in der Ukraine 2022?

Der russische Überfall auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, ist eine vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion, die auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine zielt und den seit 2014 schwelenden Russisch-Ukrainischen Krieg eskalieren ließ.

Was ist der Grund für den Krieg in der Ukraine 2022?

Am 24. Februar 2022 sind russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. Damit hat Russland einen Krieg begonnen. Das war ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Ukraine versucht sich zu verteidigen und kämpft gegen die russischen Truppen.

Wie lange geht der Krieg in der Ukraine schon?

Der Russisch-Ukrainische Krieg (bis Februar 2022 hauptsächlich als Ukraine-Konflikt, allgemein als Ukraine-Krise, Ukraine-Krieg, Krieg gegen die Ukraine oder russisch-ukrainischer Konflikt bezeichnet) begann Ende Februar 2014 in Form eines hybriden regionalen bewaffneten Konflikts auf der ukrainischen Halbinsel Krim.

Wie viele Tote Ukraine Krieg 2022?

Der Russland-Ukraine Krieg hat laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) bis zum 31. Juli 2022 mindestens 5.327 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert, darunter mindestens 352 Kinder.