Vor dem ersten Klettersteig stellen sich viele die Frage: „Welcher Schwierigkeitsgrad ist der richtige für mich“? Doch dies ist nur eine von vielen Fragen die man für sich beantworten sollte.
Klettersteig gehen Bedarf keiner besonderen Technik die man zuerst erlernen muss (im Gegensatz zum Klettern). Das gesamte theoretische Basis-Wissen kann man sich in ein bis zwei Stunde aneignen (z.B. mit dem durchlesen dieses Klettersteig-Guides). Für ganz einfache Klettersteige ist nicht mal eine gute Fitness Voraussetzung. Die Strecken sind einfach und konditionell nicht anspruchsvoll. Wenn man sich jedoch entscheidet Klettersteig gehen etwas ernsthafter zu betreiben, dann spielen folgende Faktoren durchaus eine Rolle. Hier sollte man sich Schritt für Schritt rantasten.
Bei deinem ersten Klettersteig solltest du auf jeden Fall zu zweit los. Idealerweise schon mit jemanden der Erfahrung darin hat. Wenn du keinen kennst, dann buch dir am besten einen Bergführer wie z.B. von FLATSUCKS. Dieser kann dir alles in der Praxis nochmals zeigen. Ein Bergführer gibt dir Sicherheit und verschiebt auch deine Grenzen, sodass du schneller schwierigere Klettersteig in Angriff nehmen kannst. Wenn du mit deinem Buddy gehst, der auch Anfängern ist, dann am besten einen Übungsklettersteig wählen. Diese sind einfach von vom Schwierigkeitsgrad, nicht lang und man bekommt ein gutes erstes Gefühl zum Fels, zur Höhe und zur Ausgesetztheit eines Klettersteigs. Der große Vorteil von Klettersteigen gegenüber dem Klettern ist, dass man keinen Partner benötigt. Man kann mit etwas Erfahrung auch mal alleine los.
Für Klettersteige gibt es bisher leider noch keine einheitlichen Skalen. Doch beim genaueren betrachten unterscheiden sich sich kaum. F/F – leicht facile/facile MD/PD – mittel media diffi coltà / peu diffi cile D/D – schwierig diffi cile/diffi cile MD/TD – sehr schwierig molto diffi cile / très diffi cile ED/ED – extrem schwierig
estrema diffi coltà / extremement diffi cile Klettersteig der technisch und akrobatisch höchste Leistungen verlangt. Diese Stellen sollten als gefährlich gekennzeichnet sein – in der Regel gibt es Alternativstrecken.
Nein, mittlerweile gibt es schon Klettersteige die diese Skala sprengen. Der schwierigste Klettersteig ist aktuell mit G bewertet. Es ist der Ferrata Extraplomix auf Gran Canaria. Dieser ist mit der Stufe G bewertet.
Die Schwierigkeitsgrade der Klettersteige beziehen sich auf Idealbedingungen und sollen als Indikator für den Klettersteigabschnitt dienen. Doch es gibt noch viele Faktoren die man bei einem Klettersteig Schwierigkeitsgrad noch miteinkalkulierten muss.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich zu schwer begonnen hab. Es war ein Klettersteig mit Schwierigkeitsgrad C/D. Ich war alleine, hatte keine Erfahrung und stieg einfach ein. Doch die Exponiertheit überfordert mich. Man hängt ja tatsächlich nur mit der eigenen Körperkraft im Fels. Ich wollte schon umdrehen als mir ein Kletterpärchen entgegenkam. Sie gaben mir ein paar Tipps, machten mir Mut. Als ich oben ankam war ich ausgepowert und erleichtert es geschafft zu haben. Für die nächsten Klettersteige wählte ich dann erstmal den Schwierigkeitsgrad B/C. Nach 3 erfolgreich absolvierten Klettersteigen gewöhnte ich mich an die Exponiertheit und überredete meine Frau mitzumachen. Damit sie nicht gleich den Spaß verliert, wollte ich es diesmal richtig machen.
Wichtig zu wissen:
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Zu den meisten Klettersteigen gibt es mittlerweile eine topographisch Karte. Diese Karte zeigt die unterschiedlichen Abschnitte des Klettersteigs und weißt denen einen Schwierigkeitsgrad zu. Zudem beinhaltet sie die Länge des Zustiegs, die Länge des Klettersteigs und die Länge des Abstiegs. Dies Aufschlüsselung des Klettersteigs in einzelne Abschnitte ist insofern wichtig, da ein langer Klettersteig mit vielen C/D Stellen um einiges anspruchsvoller ist, als ein kurzer Klettersteig, der z.B. nur eine C/D Stelle aufweist. Das Bild zeigt die Topo vom Sportklettersteig Reintaler See – Copyright Bergsteigen.com
Wenn man sich langsam an die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade herantastet, ist ein „nicht weiterkommen“ eigentlich ausgeschlossen. Es ist wichtig, dass man eine Klettersteig Wanderung sorgfältig plant und sich darauf vorbereitet ( 3. Vorbereitung und Planung für den Klettersteig ) Sollte man dennoch nicht weiterkommen muss man sich die Gründe dafür ansehen.
Unser absolutes top Gebiet für Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ist das Rofangebirge. Es befindet sich in Tirol, im westlichen Teil der Brandenberger Alpen. Gleich angrenzend beginnt das bekannte Karwendel Gebirge. Von Maurach kann man mit der Seilbahn hochfahren. Auf dem Plateau befinden sich dann die 5 Gipfel-Klettersteige sowie ein Übungsklettersteig – gleich unterhalb der Gondel. 5 Gipfel Klettersteig: Von hier oben hat man einen unglaublichen Ausblick auf den Achensee und die Zillertaler Alpen. Auf der anderen Seite des Achensee liegt schon das Karwendelgebirge. Unser absoluter Klettersteig Tipp dort ist der Brudertunnel Klettersteig. Dieser befindet in einer spektakulären Kessel-Kulisse, umgeben von hohen Felswänden. Bei diesem Klettersteig klettert man zum Schluss durch die Felswand hindurch auf die andere Seite und bekommt so nochmals eine komplett andere Aussicht. Wir entwickeln unsere Bergsport-Guides mit größter Sorgfalt, zusammen mit Bergsportlern, staatlich geprüften Bergführern und Mitgliedern der Tiroler Bergrettung. Unsere Bergsport-Guides geben einen ersten kompakten Einblick in die jeweilige Bergsportart, haben jedoch nicht den Anspruch diese 100 % abzudecken. Die Guides ersetzen keine professionellen Kurse, sondern dienen als vorgelagerte Informationsquelle. Wir übernehmen keine Haftung für Unfälle, die durch Anwendung der hier beschriebenen Informationen entstehen. |