In welcher Woche wächst der Bauch am meisten?

Dass der Babybauch in der Schwangerschaft langsam sichtbar wird und der Bauchumfang allmählich zunimmt, ist klar. Die häufig gestellte Frage, wie viel Zunahme des Bauchumfangs normal ist, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten.

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In welcher Woche wächst der Bauch am meisten?
Egal wie groß Ihr Babybauch ist - tragen Sie ihn mit Stolz, denn er ist pralles Leben! © iStock.com/NataliaDeriabina

Der Babybauch wächst und wächst. Spätestens ab dem 5. Monat kann kaum eine Frau verstecken, dass sie schwanger ist. Allerdings lässt sich nicht generell sagen, was an Zunahme des Bauchumfangs normal ist. Häufig fragen uns werdende Mütter nach einer Tabelle zum Bauchumfang in der Schwangerschaft. Eine solche Tabelle kann es gar nicht geben und zudem sollte sich niemand unter Druck setzen - der Bauchumfang ist keine Sache, die sich nach einer Tabelle richtet, denn der Schwangerschaftsbauch entwickelt sich ebenso individuell wie jede Frau ist.

Babybauch-Bilder 13. bis 30. Schwangerschaftswoche (SSW)

Bauchumfang in der Schwangerschaft wird von vielen Faktoren beeinflusst

Denn es hängt von sehr vielen Faktoren ab, wie sich der Schwangerschaftsbauch entwickelt. Dazu gehören unter anderem:

  • Gewichtszunahme der Schwangeren
  • Gewicht und Größe der Frau: Zu Beginn der Schwangerschaft ist der Bauchumfang so unterschiedlich wie er sich auch entwickelt. Manche Frau startet mit 60 cm, eine andere mit 100 cm in die Schwangerschaft.
  • Gewicht und Größe des Kindes
  • Gewebebeschaffenheit der Frau
  • Erstlings- oder Mehrfachmama: Oft ist der Babybauch bei Mehrfachgebärenden bereits früher sichtbar und wird insgesamt größer als bei der ersten Schwangerschaft.
  • Trainingszustand: Sportliche Frauen haben oft kleinere Babybäuche, da die Muskulatur und das Bindegewebe fester sind und alles "besser zusammenhalten". Bei untrainierten Frauen gibt das Gewebe schneller nach und der Babybauch wird früher sichtbar.

Wie wird der Bauchumfang gemessen?

Der Bauchumfang wird auf Höhe des Bauchnabels gemessen. Es kann im Stehen oder Liegen gemessen werden. Die Hebamme misst den Bauchumfang der Schwangeren im Liegen, ebenso wie die Höhe der Gebärmutter ("Fundusstand") und kontrolliert anhand dieser Werte das regelrechte Wachstum des Kindes.

Babybauch-Bilder 31. bis 36. Schwangerschaftswoche (7./8. Monat)

Bauchumfang entwickelt sich mit den Schwangerschaftwochen (SWW)

Viele Frauen bemerken bereits ab der 8. Schwangerschaftswoche, dass der Bauch sich ganz leicht zu wölben beginnt. Zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats ist die kleine Wölbung, die mal eine große Babykugel wird, für die Schwangere und ihren Partner oder andere Eingeweihte bereits sichtbar. Ab Ende des vierten Schwangerschaftsmonats nimmt der Bauchumfang dann meistens so zu, dass der Babybauch ab Anfang des 5. Schwangerschaftsmonats kaum noch zu verstecken ist. Spätestens ab dem sechsten Monat ist der Bauchumfang dann so fortgeschritten, dass bei fast allen Frauen eine deutliche Kugel zu sehen ist. Bei manchen Frauen verteilt sich der Bauch nach vorne, andere haben es mehr seitlich. Im neunten Monat legen viele Frauen nochmal am Bauchumfang zu und auch die Position des Bauches verändert sich nochmal - er rutscht kurz vor der Geburt mithilfe der Senkwehen nach unten.

Bauchumfang so unterschiedlich wie die Frauen selbst

Jede Frau ist anders, so auch der Schwangerschaftsbauch. Bei einer Umfrage unter unseren Schwangeren war der kleinste Bauchumfang am Ende der Schwangerschaft 87 cm. Der größte angegebene Bauchumfang am Ende der Schwangerschaft war 1,65 m. Am häufigsten wurden Werte des Bauchumfangs zwischen 100 cm und 120 cm angegeben.

Als Faustregel gilt: Der Bauchumfang vergrößert sich in der Schwangerschaft um etwa 40 cm. Bei einer Mehrlingsschwangerschaft wird der Bauchumfang meistens noch deutlich größer. In den folgenden Bildergalerien sehen Sie den Umfang der Babybäuche von Frauen in den unterschiedlichsten Schwangerschaftswochen.

Babybauch-Bilder 37. bis 41. Schwangerschaftswoche (9./10. Monat)

Sie haben auch ein schönes Babybauch-Foto und möchten, dass wir es hier veröffentlichen? Dann schicken Sie es uns mit Angabe der Schwangerschaftswoche und Ihrer Einverständniserklärung zur Veröffentlichung an .


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Für viele Menschen gehört Kaffee ganz selbstverständlich als tägliches Genussmittel dazu. Doch wie sieht es mit Koffein in der Schwangerschaft aus? Die europäische Fachgesellschaft gibt aktuelle Empfehlungen, wie viele Tassen Kaffee täglich in Ordnung sind.

Manche Schwangere verspüren von sich aus keine Lust mehr auf Kaffee, für andere wiederum gehört er als Wachmacher in der Früh oder als Cappuccino am Nachmittag einfach dazu. Die gute Nachricht: Kaffee ist in Maßen auch in der Schwangerschaft erlaubt. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise auf einen negativen Einfluss von Koffein auf das Baby und die Schwangerschaft.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Wie viel Kaffee ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit "European Food Safety Authority" (EFSA) empfiehlt Schwangeren, pro Tag maximal 200 mg Koffein zu sich zu nehmen. Das entspricht je nach Kaffeesorte und Zubereitungsart etwa zwei bis drei Tassen Kaffee täglich. Doch auch schwarzer oder grüner Tee, Energy Drinks, Cola-Getränke und sogar Schokolade enthalten Koffein. Es empfiehlt sich deshalb, nicht nur die Kaffeemenge, sondern den Konsum koffeinhaltiger Getränke insgesamt über den Tag verteilt im Blick zu haben.

So wirkt Koffein

Koffein ist eine chemische Verbindung, die natürlicherweise in manchen Lebensmitteln, allen voran in der Kaffeebohne, enthalten ist. Kakaobohnen, Teeblätter, Guaranabeeren und Kolanüsse enthalten ebenfalls Koffein.

Auch als Lebensmittelzusatz in Getränken (zum Beispiel in Energy Drinks oder koffeinhaltigen Sofdrinks) und manchen Nahrungsergänzungsmitteln zur Leistungssteigerung ist Koffein enthalten.

Koffein wird als Wachmacher genutzt, da es das zentrale Nervensystem anregt. Es kann die Wachsamkeit erhöhen und Müdigkeitsgefühle verringern. Auf das Herz wirkt Koffein ebenfalls stimulierend, erhöht Herzfrequenz und Blutdruck. Frauen, die unter Bluthochdruck leiden, sollten deshalb lieber auf Koffein und Kaffee in der Schwangerschaft verzichten.

Nicht nur bei Kaffee in der Schwangerschaft aufpassen: Koffeingehalt im Überblick

Auch, wer in der Schwangerschaft keinen Kaffee trinkt, kann Koffein über andere Getränke und Lebensmittel zu sich nehmen. So enthalten manche Colasorten und vor allem Energy Drinks oft sogar mehr Koffein als Kaffee – in der Schwangerschaft kann das gefährlich werden. Bis zu 320 mg Koffein sowie zahlreiche weitere für Schwangere nicht empfehlenswerte Inhaltsstoffe dürfen in Energy Drinks enthalten sein.

Bei Getränken und Lebensmitteln, die natürlicherweise Koffein enthalten, lassen sich beim Koffeingehalt nur Durchschnittswerte angeben. Er kann aufgrund des Anbaus, der Zubereitungsart und Sorte, sogar von Pflanze zu Pflanze, stark variieren.

  • Filterkaffee (200 ml): 80 mg Koffein
  • Energy Drink (250 ml): 80 mg Koffein
  • Espresso (60 ml): 80 mg Koffein
  • Schwarzer Tee (220 ml): 50 mg Koffein
  • Cola (355 ml, Dose): 40 mg Koffein
  • Grüner Tee (200 ml): 30 mg Koffein
  • Mate (200 ml): 25 bis 100 mg Koffein
  • Zartbitterschokolade (50 g): 25 mg Koffein
  • Vollmilchschokolade (50 g): 10 mg Koffein
  • Kakao-Getränk (200 ml): 8 bis 35 mg Koffein

Quelle: European Food Safety Authority (EFSA)/Netzwerk Gesund ins Leben

Entkoffeinierter Kaffee in der Schwangerschaft

Entkoffeinierter Kaffee enthält nur noch Spuren von Koffein – maximal 0,1 Prozent Koffein sind erlaubt, damit ein Kaffee in Deutschland als "entkoffeiniert" deklariert werden darf. Entkoffeinierter Kaffee ist deshalb eine gute Alternative für Schwangere, die auf ihren Kaffeegenuss nicht verzichten, aber Koffein vermeiden möchten.

Bedenken Sie auch bei entkoffeiniertem Kaffee, dass er die Eisenaufnahme hemmen kann. Da gerade Schwangere oft ohnehin einen Eisenmangel haben, empfiehlt es sich, mindestens zwei Stunden vor und nach einer eisenhaltigen Mahlzeit auf (entkoffeinierten) Kaffee zu verzichten.

Welche Auswirkungen hat Kaffee in der Schwangerschaft auf das Baby?

Über Plazenta und Nabelschnur ist der Blutkreislauf des Babys während der Schwangerschaft mit dem der Mutter verbunden. Trinkt eine Schwangere Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke, passiert das enthaltene Koffein die Plazentaschranke. Der Koffeinspiegel im Blut des Babys ist dabei etwa 40 bis 60 Minuten nach Genuss ähnlich hoch wie der der Mutter. Auch die Effekte sind gleich: Der Herzschlag erhöht sich und das Nervensystem wird angeregt.

Koffein bewirkt zudem ein Zusammenziehen der Plazentagefäße. Gleichzeitig erhöht sich die Herzfrequenz des Babys – als Folge kann die Sauerstoffversorgung des Babys beeinträchtigt werden. Außerdem wird Koffein im Blut des Babys wesentlich langsamer abgebaut als bei der Mutter. Die Wirkung bleibt daher länger bestehen.

Schaden Koffein und Kaffee in der Schwangerschaft?

Die Frage, ob und ab welcher Menge sich Koffein beziehungsweise Kaffee auf die Schwangerschaft und das Baby auswirkt, war bereits Gegenstand zahlreicher Studien. Wissenschaftler der Universität Reykjavik haben nun 37 Beobachtungsstudien aus den letzten 20 Jahren ausgewertet. In 32 Studien fanden sie Hinweise auf einen negativen Einfluss von Koffein in der Schwangerschaft:

  • Fehlgeburt: Acht Studien enthielten Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen (erhöhtem) Koffeinkonsum und Fehlgeburten. In zwei Studien zeigte sich ein höheres Risiko von 32 beziehungsweise 36 Prozent ab einem täglichen Koffeinkonsum von mehr als 150 mg. Bei einer Studie zeigte sich ein um sieben Prozent höheres Fehlgeburtsrisiko je 100 mg Koffein, bei einer weiteren ein um 14 Prozent erhöhtes Risiko.
  • Stille Geburt: Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen stiller Geburt und Koffeinkonsum fanden sich in vier von fünf Studien. Dabei reichten die Ergebnisse von einem zwei- bis zu einem fünffach erhöhten Risiko. In zwei Studien wurde eine Erhöhung des Risikos um 9 beziehungsweise um 19 Prozent je 100 mg Koffein geschätzt.
  • niedriges Geburtsgewicht/Mangelgeburt: Elf von 13 Studien berichteten über einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Geburtsgewicht und/oder einer zu geringen Größe des Babys am Geburtstermin und Koffein.
  • Akute Leukämie im Kindesalter: In drei von sechs Studien wurden signifikante Zusammenhänge zwischen akuter Leukämie im Kindesalter und hohem Koffeinkonsum gefunden. Demnach stieg in einer Studie das Risiko um 67 Prozent (kein Koffein versus drei Tassen Kaffee täglich), in zwei weiteren um 57/72 Prozent bei einem hohen gegenüber einem niedrigen Koffeinkonsum. Zwei weitere Studien fanden einen Zusammenhang bei nichtrauchenden Müttern mit hohem Koffeinkonsum, bei einer weiteren Studie war das Ergebnis unklar.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen erhöhtem Konsum von Koffein/Kaffee in der Schwangerschaft und Frühgeburten zeigte sich dagegen nicht. Auf die Dauer der Schwangerschaft insgesamt scheint Koffein demnach keinen Einfluss zu haben.

Koffeinhaltige Erfrischungsgetränke und ADHS

Ob zu viel Kaffee in der Schwangerschaft zu ADHS beim Kind führen kann, ist umstritten. Ein deutlicher Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken und ADHS im Kleinkindalter konnte jedoch bei verschiedenen Untersuchungen gefunden werden. Ursprünglich lag der Fokus dabei auf Kaffee in der Schwangerschaft und ADHS beim Kind, jedoch zeigte sich, dass eher diese koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke die Wahrscheinlichkeit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung erhöhen.

Die Forscher schließen daher auf einen anderen Inhaltsstoff dieser Getränke als Ursache. Vermutet wird ein Zusammenhang mit künstlichen Süßstoffen, dieser konnte bislang jedoch nicht eindeutig belegt werden.

Tee in der Schwangerschaft

Er enthält zwar weniger Koffein als Kaffee, aber auch Tee sollte in der Schwangerschaft nicht in rauen Mengen getrunken werden. Das häufig genannte Argument, der Tee enthalte Teein und kein Koffein, ist schlicht falsch. Chemisch handelt es sich um den exakt gleichen Wirkstoff, nur die Bezeichnung variiert.

Grüner Tee ist in der Schwangerschaft besonders beliebt. Er enthält Aminosäuren und viele Mineralien, schmeckt mild und gilt als "sanfter Wachmacher". Je nach Teesorte und Zubereitungsart schwankt der Gehalt. Grundsätzlich gilt: Je länger er ziehen darf, desto mehr Koffein enthält der Tee. Genau wie schwarzer oder weißer Tee enthält auch grüner Tee Koffein.

Kräutertees können ebenfalls eine Alternative zu Kaffee in der Schwangerschaft sein. Berücksichtigt werden sollte dabei, dass Kräuter auch Wirkungen haben. So kann Eisenkraut oder Salbei zum Beispiel wehenanregend wirken und sollte deshalb in der Schwangerschaft gemieden werden. Aber auch zahlreiche andere Kräutertees sind nicht geeignet. Informieren Sie sich deshalb genau über die Wirkweisen.


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Ist Fliegen in der Schwangerschaft erlaubt? Bei einer unkomplizierten Schwangerschaft spricht nichts gegen das Reisen mit dem Flugzeug. Häufige Langstreckenflüge dagegen sind aufgrund der erhöhten Strahlenbelastung nicht empfehlenswert.

Sofern man sich vor Antritt der Flugreise wohlfühlt und kein Fehl- oder Frühgeburtsrisiko besteht, spricht grundsätzlich nichts gegen das Fliegen. Sicherheitshalber sollte vor einer Planung mit dem Frauenarzt besprochen werden, ob im persönlichen Fall etwas gegen das Fliegen in der Schwangerschaft spricht. Ein nicht unwesentlicher Aspekt bei der Entscheidung, ob man wirklich schwanger fliegen sollte, ist sicherlich die erhöhte Strahlenbelastung durch Höhenstrahlung. Mit wachsendem Babybauch kann darüber hinaus das beengte Platzangebot im Flieger (auf dem Sitz, im Gang oder auch auf der Flugzeugtoilette) als unangenehm empfunden werden.

In diesem Artikel lesen Sie:

Schwanger fliegen: Strahlung gefährlich fürs Ungeborene?

Jeder Mensch ist Strahlung aus ganz natürlichen Quellen ausgesetzt. In Deutschland beträgt diese laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) durchschnittlich 2 bis 3 mSV (Millisievert) jährlich für ionisierende Strahlung. Als Millisievert wird die auf den Menschen einwirkende Strahlendosis bezeichnet. Das BfS legt die jährliche Maximalbelastung für Frauen im gebärfähigen Alter durch beruflich bedingt erhöhte Strahlung bei 2 mSV (Millisievert) fest. Schwangere dürfen im Beruf nur einer maximalen Belastung von 1 mSV vom Zeitpunkt der Bekanntgabe der Schwangerschaft bis zur Geburt ausgesetzt sein. Das regelt unter anderem das Strahlenschutzgesetz.

Beim Fliegen besteht eine erhöhte Belastung durch Höhenstrahlung. Das Ausmaß der Belastung ist abhängig von:

  • Flughöhe
  • Flugdauer
  • Flugroute
  • Sonnenaktivität

Höhenstrahlung gilt ab einer bestimmten Menge als grundsätzlich belastend und schädigend für die Körperzellen, jedoch ist diese beim Fliegen sehr gering, die Belastung ist immer noch erheblich geringer als etwa beim Röntgen. Grundsätzlich gilt: Einmalige Langstreckenflüge werden als ungefährlich für Schwangere eingestuft. Zur Einordnung: Ein Langstreckenflug von Frankfurt nach New York und zurück wird vom BfS mit einer durchschnittlichen Strahlenbelastung von 120 μSV (Mikrosievert), also 0,12 mSV (Millisievert). Damit liegt die Strahlenbelastung zwar sehr niedrig, aber die Gesamtbelastung erhöht sich dadurch natürlich. Wer nur gelegentlich in den Urlaub fliegt, kann das Risiko dieser zusätzlichen Strahlung wohl eher vernachlässigen als Vielflieger.

Wenn Schwangere sehr häufig Langstreckenflüge fliegen, werden höhere Werte erreicht, bei denen Experten raten würden, das Fliegen einzuschränken. Das gilt besonders für Flüge über die nördlichen Polkappen, weil hier die Strahlung am größten ist. Das Wissen darum sollte in die Entscheidung, ob man schwanger fliegen und dadurch die Gesamtbelastung durch Strahlung erhöhen möchte, mit einfließen.

Fliegen in der Frühschwangerschaft

Viele Ärzte raten Schwangeren davon ab, in der Frühschwangerschaft (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) zu fliegen, da das Baby in dieser Phase besonders sensibel auf äußere Einflüsse reagiert. Andere wiederum betrachten das als ungefährlich, da bislang noch keine konkreten Beweise zur Schädlichkeit. Das Fliegen in der Schwangerschaft wird immer noch kontrovers diskutiert.

Thromboseprophylaxe ist empfehlenswert

In der Schwangerschaft ist das Thromboserisiko etwas höher, da Schwangere hormonell bedingt eher zur Blutgerinnung neigen. Durch langes, beengtes Sitzen ohne ausreichende Bewegung erhöht sich dieses Risiko zusätzlich, da das Blut in den Beinen nicht richtig zirkulieren kann. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich Thrombosestrümpfe zur Prophylaxe verschreiben, bevor Sie einen längeren Flug (über vier Stunden) antreten. Möglicherweise können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Bitte nehmen Sie nur nach ärztlicher Verordnung solche Mittel ein und verzichten Sie auf Selbstmedikation. Acetylsalicylsäure oder andere Wirkstoffe, welche die Fließfähigkeit des Blutes verbessern, sind in der Schwangerschaft aus verschiedenen Gründen nicht oder nur bedingt empfehlenswert.

Tipps zum Fliegen in der Schwangerschaft

Wer schwanger fliegen möchte, sollte dafür sorgen, dass seine Reise so stressfrei wie möglich abläuft. Bereiten Sie Ihren Flug also gut vor und besorgen Sie sich vorab vielleicht noch die ein oder andere Wohlfühlhilfe:

  • Tragen Sie Thrombosestrümpfe um das Thromboserisiko zu reduzieren.

  • Stehen Sie während des Fluges nach Möglichkeit hin und wieder auf und laufen Sie den Gang auf und ab. So sorgen Sie für mehr Blutzirkulation in den unteren Extremitäten.

  • Machen Sie "Fußgymnastik", indem Sie zum Beispiel abwechseln Zehen und Ferse aufsetzen. Das geht auch sehr leicht im Sitzen. Lassen Sie Beine und Füße immer wieder kreisen. Ein Gangplatz ist dafür ideal – sofern gerade niemand an Ihnen vorbeiläuft.

  • Buchen Sie einen Platz am Gang.

  • Reservieren Sie sich einen Sitz in der Nähe der Tragflächen – dort wackelt es am wenigsten.

  • Trinken Sie viel Wasser und verzichten Sie während des Flugs auf Kaffee und schwarzen Tee, da diese dem Körper zusätzlich Wasser entziehen. Es ist ohnehin empfehlenswert, den Koffeinkonsum in der Schwangerschaft zu reduzieren.

Was gegen das Fliegen in der Schwangerschaft spricht

Komplikationen wie Früh- oder Fehlgeburtsbestrebungen sind Gründe, die gegen eine Flugreise sprechen. Auch andere Beschwerden  sind gute Gründe dafür, nicht zu fliegen:

Bitte suchen Sie vor der Flugplanung unbedingt mit Ihrem Arzt.

Bis zu welcher Schwangerschaftswoche (SSW) darf man schwanger fliegen?

Als optimaler Zeitraum zum Verreisen gilt für Schwangere die 14. bis 24. Woche. Dennoch ist eine Reiserücktrittsversicherung sinnvoll. Schwangere sollten den Mutterpass unbedingt mitführen und sich darin vom Frauenarzt oder der Hebamme bestätigen lassen, dass nichts gegen eine Flugreise spricht. Diese Bescheinigung der Flugtauglichkeit sollte idealerweise zwei Tage vor Flugantritt ausgestellt werden. Wenn die Schwangere sich danach fühlt, kann sie bedenkenlos einen Flug antreten. Auch in die USA kann im Rahmen eines Urlaubs schwanger eingereist werden. Um das Geburtsrisiko an Bord gering zu halten, haben viele Fluggesellschaften Reisebeschränkungen für Schwangere. Die meisten Fluggesellschaften befördern Schwangere bis zur 36. Schwangerschaftswoche, bzw. bei Mehrlingsschwangerschaften bis zur 32. Woche.

Die Regelungen der Airlines für das Fliegen in der Schwangerschaft

Im Einzelfall können sich die Regelungen der Airlines beim Thema "Schwanger fliegen" unterscheiden und sollten daher direkt bei der Fluggesellschaft nachgefragt werden. Bei den deutschen Fluggesellschaften ist es aus Vorsorgegründen üblich, schwangere Pilotinnen und Flugbegleiterinnen für die Zeit der Schwangerschaft als Bodenpersonal einzusetzen.

Schwanger fliegen mit Lufthansa

Lufthansa nimmt Schwangere bis zum Ende der 36. Schwangerschaftswoche, bzw. bis vier Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin, ohne gynäkologisches Attest mit. Ab der 28. Schwangerschaftswoche wird jedoch empfohlen, ein aktuelles Attest mit sich zu führen, in dem bestätigt wird, dass die Schwangerschaft unkompliziert verläuft und nichts gegen das Fliegen in der Schwangerschaft spricht und in dem der Entbindungstermin steht. Bei einer Schwangerschaft mit Zwillingen bzw. Mehrlingen kann bis Ende der 28. Woche geflogen werden. Ein Attest, welches der Arzt ausfüllen kann, kann direkt bei der Lufthansa runtergeladen werden (hier geht es zum PDF).

Schwanger fliegen mit Eurowings

Mit Eurowings dürfen Sie bis zur 36. Woche schwanger fliegen, sofern Sie mindestens einen Mutterpass vorlegen, aus dem das Schwangerschaftsstadium hervorgeht.

Schwanger fliegen mit Ryan Air

Bei Ryan Air müssen Schwangere ab der 28. Woche ein "Fit-to-fly"-Dokument (hier geht es zum PDF) zur Bestätigung der Flugtauglichkeit mitführen, welches vom Arzt oder der Hebamme unterschrieben ist und nicht älter als zwei Wochen sein darf. Schwangere nach der 36. Woche werden nicht befördert. Frauen, die mit Mehrlingen schwanger sind, werden nach der 32. Schwangerschaftswoche nicht mehr mitgenommen.

Schwanger fliegen mit Condor

Condor nimmt Schwangere bis zur 36. Schwangerschaftswoche mit. Zwischen der 29. und 36. Schwangerschaftswoche ist ein ärztliches Attest erforderlich, das mindestens den errechneten Geburtstermin und die Flugtauglichkeit bestätigt. Das Attest darf am Tag des Hinfluges maximal zehn Tage alt sein. Wenn Sie mit Mehrlingen schwanger sind, werden Sie von Condor ab der 33. Schwangerschaftswoche nicht mehr mitgenommen. Mit Attest fliegen Sie bis maximal zur 32. Schwangerschaftswoche. Eine PDF-Vorlage für das Attest bietet Condor zur Zeit (Januar 2019) leider nicht an.

Schwanger fliegen mit Emirates

Ab der 29. Woche muss eine Bescheinigung vom Arzt unterschrieben mitgeführt werden (hier geht es zur PDF-Vorlage). Nach der 36. Woche kann nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Fluggesellschaft befördert werden. Schwangere mit Zwillingen oder anderen Mehrlingen werden bis zur 32. Woche befördert.

Schwanger fliegen mit TUI fly

Auch bei TUI fly dürfen Schwangere bis zur 36. Woche mitfliegen, sofern sie ihren Mutterpass vorlegen können, aus dem der errechnete Geburtstermin hervorgeht. TUI fly behält sich vor, bereits den Hinflug zu verweigern, sofern der Rückflug auf ein Datum nach der 36. Schwangerschaftswoche fällt.

Schwanger fliegen mit Easyjet

Easyjet transportiert Schwangere bis zum Ende der 35. Schwangerschaftswoche, bei Mehrlingen bis zum Ende der 32. Schwangerschaftswoche. Legen Sie bitte Ihren Mutterpass vor, aus dem der errechnete Entbindungstermin hervorgeht.

Schwanger fliegen mit SWISS

Mit SWISS Airlines fliegen Schwangere bis zur 36. Woche beziehungsweise bis zu vier Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin (Mehrlinge: bis zu 32. Woche). Bitte legen Sie dafür den Mutterpass vor. Es wird empfohlen, ab der 28. Schwangerschaftswoche eine Flugtauglichkeitsbescheinigung des Arztes mitzuführen.

Schwanger fliegen mit Austrian Airlines

Bis zu vier Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin ist das Fliegen in der Schwangerschaft mit Austrian möglich. Risikoschwangere werden nicht transportiert.

"Flugtauglichkeit" per Attest bestätigen

Da viele Fluggesellschaften eine ärztliche Bestätigung, dass eine Schwangere bedenkenlos fliegen darf, fordern, empfiehlt es sich, ein ärztliches Attest zum Flug mitzubringen. Dieses ist im Idealfall nicht älter als zwei Wochen. Die meisten Fluggesellschaften bieten auf ihren Websites mittlerweile Vordrucke (oft in englischer Sprache) an, die Sie dafür verwenden und Ihrem Arzt zur Unterschrift vorlegen können. Auch wenn dieses nicht ausdrücklich verlangt wird, ist es ratsam, eine solche Bescheinigung bei sich zu führen, da sie möglicherweise auch bei der Einreise auf Verlangen vorgelegt werden muss.

Prüfen Sie Ihren Versicherungsschutz

Auch wenn Ihre Schwangerschaft bisher unkompliziert verlaufen ist, sollten Sie vor Ihrer Reise unbedingt Ihre Krankenversicherung prüfen beziehungsweise eine Reisekrankenversicherung abschließen. In vielen Ländern wie etwa den USA ist die gesundheitliche Versorgung sehr teuer und kann schnell mehrere tausend Dollar kosten, sofern kein Versicherungsschutz besteht. Lassen Sie sich unbedingt von Ihrer (Reise-)Krankenversicherung schriftlich bestätigen, dass Sie auch als Schwangere über einen Versicherungsschutz verfügen und nehmen Sie entsprechende Dokumente mit auf Reisen.

Einreisebestimmungen für Schwangere beachten

In manchen Ländern gelten spezielle Einreisebestimmungen für Schwangere. Bitte prüfen Sie bereits vor Ihrem Flug, welche Dokumente sie bei der Einreise vorlegen müssen, wenn Sie schwanger sind. In manchen Ländern kann sogar die Einreise verweigert werden, wenn etwa der errechnete Geburtstermin und das geplante Aufenthaltsende zu nah beieinander liegen. Das gilt besonders für Länder, in denen die Staatsangehörigkeit an den Geburtsort geknüpft ist und denen deshalb daran gelegen ist, den sogenannten Geburtstourismus zu unterbinden. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass Ihnen die Einreise nicht verweigert wird, empfiehlt es sich, das auf der Website der jeweiligen Ministerien der Länder zu checken. Es kann außerdem die Einreise nach Ermessen der Zollbeamten verweigert werden, wenn Unklarheit über Ihren (Reise-)Krankenversicherungsschutz besteht. Nehmen Sie entsprechende Dokumente bitte immer mit und legen Sie diese auf Verlangen vor.

Diese Dokumente sollten Sie mit sich führen, wenn Sie schwanger fliegen:

  • Mutterpass

  • Attest des Arztes (Unbedenklichkeitsbescheinigung)

  • Bestätigung der (Auslands-)Krankenversicherung


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Schönheit in der Schwangerschaft ist für die meisten Frauen ein besonderes Thema, da sich ihr Körper aufgrund der Hormonumstellung verändert.

Die Hormone können sich auf das Aussehen und das eigene Schönheitsempfinden positiv oder negativ auswirken. Dabei können keine allgemeingültigen Vorhersagen für Veränderungen an Haut, Haaren oder Zähnen gegeben werden, denn bei jeder Frau wirken sich die Umstellungen individuell aus.

Artikelinhalte im Überblick:

Schöne Haare und Haarpflege bei Schwangeren

Mit dem Haar und der Haarpflege haben die meisten Schwangeren in der Regel keine Probleme. Denn durch die vermehrte Östrogenausschüttung sind die Haare in dieser Zeit besonders schön und füllig. Die Hormone verhelfen ihnen zu einer längeren Lebensdauer und das Haar wächst möglicherweise auch schneller. Nur bei wenigen Frauen verliert das Haar während der Schwangerschaft an Schönheit und wird fettiger oder leblos. Dann sollten die Haare mit einem milden Shampoo gepflegt werden. Nach der Geburt des Kindes kann sich der Zustand der Haare dagegen verschlechtern - die Haare fallen dann manchmal verstärkt aus.

Haare färben in der Schwangerschaft

Schwangere, die sich ihre Haare färben in der Schwangerschaft möchten, sollten zumindest im ersten Schwangerschaftsdrittel überlegen, ob dies tatsächlich notwendig ist. Chemikalien in Haarfärbemitteln können in den Körper gelangen und über die Muttermilch an das gestillte Kind weiter gegeben werden. Bislang konnte keine schädigende Wirkung für das Kind nachgewiesen werden. Dennoch ist es ratsam, auf das Färben der Haare zu verzichten oder alternativ auf Naturprodukte zurückzugreifen.

Hautpflege in der Schwangerschaft

Die hormonelle Veränderung und die persönliche Veranlagung können während der Schwangerschaft zu Hautveränderungen führen. Durch die erhöhte Körpertemperatur und die größere Blutmenge, die während der Schwangerschaft durch den Körper fließt, kann die Gesichtshaut weicher und voller werden sowie mehr Feuchtigkeit speichern. Andererseits könnten Frauen nun aber auch vermehrt unter trockener Haut und Pickeln leiden. Es kann sein, dass gewohnte Pflegeprodukte plötzlich reizen, weil die Haut empfindlicher geworden ist. Schwangere sollten daher vorsichtig mit Waschmitteln, Seifen und Parfum umgehen und eventuell auf mildere Produkte umsteigen.

Verfärbungen der Haut

In der Schwangerschaft wird die Pigmentierung der Haut verstärkt. Muttermale und Brustwarzen färben sich dunkler und zwischen dem Bauchnabel und dem Schambein kann eine dunkle Linie entstehen - die Linea negra. Auch im Gesicht können dunkle Pigmentflecken auftreten. Dabei handelt es sich jedoch um keinen Schönheitsmakel, sondern um eine ganz natürliche Erscheinung. Frauen, die sich an ihren Gesichtsflecken stören, können sie mit etwas Make-up kaschieren. Nach der Geburt verschwinden die dunklen Hautstellen nach wenigen Wochen wieder, ohne dass die Mutter hierfür etwas tun muss.

Sonnenbaden und Solarium in der Schwangerschaft

Dunkle Pigmentflecken können auch eine Antwort der Haut auf Sonnenbäder oder die Benutzung von Solarien sein. Da die Auswirkung von Solarien auf Schwangere nicht ausreichend untersucht wurde und Schwangere ohnehin oft hitzeempfindlich sind, wird empfohlen, auf die künstliche Bräunung zu verzichten, bis das Kind auf der Welt ist. Die UV-Strahlung der Sonne ist für das Ungeborene nicht gefährlich. Daher ist das bauchfreie Sonnen erlaubt. Für Schwangere wird ein Sonnenschutz mit mindestens Schutzfaktor 15 empfohlen. Sollten Sie an einer Sonnenallergie leiden, treffen Sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen.

Schwangerschaftsstreifen

Durch die starke und schnelle Dehnung der Haut kommt es bei vielen Frauen während der Schwangerschaft zu Dehnungsstreifen, die auch  Schwangerschaftsstreifen genannt werden. Dabei handelt es sich um Hautrisse, die bläulich verfärbt sein können.

Sind die Schwangerschaftsstreifen erst einmal da, verschwinden sie nicht wieder. Daher sollten Schwangere vorbeugend aktiv werden und ihre Haut an Oberschenkeln, Hüften, Po, Bauch und Brüsten mit Ölen einreiben und massieren. Regelmäßige sportliche Aktivitäten und eine ausgewogene Ernährung können auch dabei helfen, den Narben vorzubeugen.

Juckreiz kann durch hormonelle Veränderungen auftreten

Vor allem Frauen, die vor der Schwangerschaft trockene Haut hatten, leiden in der zweiten Schwangerschaftshälfte häufig unter Juckreiz. Ursache sind auch hierfür die hormonellen Veränderungen, die überdehnte Haut und die erhöhte Schweißproduktion. Daher jucken vor allem Hautstellen unter den Brüsten, an Brustwarzen, am Bauch oder an den Dehnungsstreifen.

Frauen, die unter juckender Haut leiden, sollten vermeiden, sie noch mehr auszutrocknen oder zu reizen. Daher ist es ratsam, auf lange Schaumbäder zu verzichten und auch beim Waschen nur wenig Seife zu benutzten. Nach einem Bad hilft das Einreiben mit Ölen oder harnstoffhaltigen Cremes, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Ein Peeling mit Salz oder mit einem dafür geeigneten Schwamm entfernt abgestorbene Schuppen und die Haut wird wieder besser mit Blut versorgt. Enge Kleidung könnte das Jucken noch verstärken, daher ist es sinnvoll, luftige, weite Kleidung zu bevorzugen.

Hält der Juckreiz länger an oder kommt ein Hautausschlag hinzu, sollten Frauen ihren Arzt um Rat fragen, denn möglicherweise hat diese Hautveränderung nichts mit der Schwangerschaft zu tun. Dies sollte abgeklärt werden.

Schöne Hände und Füße in der Schwangerschaft

Die Fingernägel sind während der Schwangerschaft oft brüchig oder reißen schnell ein. Es ist daher ratsam, sie kurz zu schneiden und bei allen Arbeiten im Haus oder im Garten Handschuhe zu tragen. Auf diese Weise lassen sich auch Infektionen wie beispielsweise Listeriose vermeiden, die auch über die Erde übertragen werden können.

Auch die Füße benötigen während der Schwangerschaft eine besondere Pflege, da sie wegen dem erhöhten Körpergewicht einer größeren Belastung ausgesetzt sind und eventuell leicht anschwellen. Abendliche Fußbäder können die Beschwerden lindern. Falls Schwangere ihre Füße wegen ihrer Rundungen nicht mehr selber erreichen und pflegen können, sollten sie ihren Partner um Hilfe bitten oder zu einer professionellen Fußpflege gehen.

Die richtige Pflege für schöne Zähne in der Schwangerschaft

Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft macht sich auch im Mund und an den Zähnen bemerkbar. Das Zahnfleisch wird besser durchblutet und neigt zu Zahnfleischbluten. Der Speichel ist nun saurer als gewöhnlich und Bakterien können sich leichter vermehren. Daher ist es während der Schwangerschaft ganz besonders wichtig, auf die Mundhygiene zu achten.

Werdende Mütter sollten nach jedem Essen die Zähne gründlich reinigen - auch mit Zahnseide - und regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Der Zahnarzt sollte von der Schwangerschaft erfahren. Nur so können Behandlungen vermieden werden, die für das Ungeborene schädlich sein könnten. Größere Behandlungen sollten generell auf die Zeit nach der Geburt des Kindes verschoben werden.

Gegen das Zahnfleischbluten können leichte Massagen mit einer weichen Bürste helfen. Spülungen oder Getränke mit Salbei oder Kamille wirken Entzündungen entgegen und desinfizieren. Um Karies vorzubeugen, sollten Schwangere versuchen, auf süße Speisen zu verzichten und stattdessen Wert auf eine ausgewogene und kalziumreiche Ernährung legen.

Piercings und Tätowierungen

Viele Frauen tragen Piercings an Hautstellen, die während der Schwangerschaft besonders belastet werden - wie Bauchnabel oder Brustwarzen. Bei frisch gestochenen Bauchnabelpiercings besteht die Gefahr, dass sie durch die Hautdehnung einreißen oder sich entzünden. Besteht das Piercing schon längere Zeit, sollte trotzdem auf Anzeichen einer Entzündungsreaktion wie Schwellung, Schmerz oder Rötung geachtet und die Haut besonders gepflegt werden. Falls das Schmuckstück doch zu eng sitzen sollte, kann der Metallstift während der Schwangerschaft durch ein biegsames Plastikteil ersetzt werden.

Brustwarzenpiercings werden häufig bereits in der Frühschwangerschaft entfernt, da Schwangere an der Brust oft sehr empfindlich werden. Spätestens während der Stillzeit sollte der Schmuck an der Brust ohnehin entfernt werden, da das Baby Kleinteile verschlucken könnte. Körperschmuck im Intimbereich könnte bei der Geburt stören. Daher sollten Schwangere mit Intimpiercings ihren Arzt fragen, ob der Schmuck entfernt werden sollte.

Auf eine neue Tätowierung sollten Frauen während der gesamten Schwangerschaft verzichten, da die Infektionsgefahr bei einer Tätowierung zu hoch ist.

Mode für Schwangere - auf was achten?

Mit ihrem dicken Bauch fühlen sich viele Frauen ab einem gewissen Zeitpunkt in der Schwangerschaft in ihrer Kleidung nicht mehr wohl und schön. Je nachdem, ob es sich um eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft handelt, ist dieser Zeitpunkt früher oder später erreicht. Hier haben wir die häufigsten Fragen zu Umstandsmode in der Schwangerschaft beantwortet.


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Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Dabei gilt: Lieber nicht für Zwei essen, sondern Gerichte mit einer hohen Nährstoffdichte zubereiten.

Welche Rezepte eignen sich für die Schwangerschaft? Darf ich noch alles essen oder bin ich sehr eingeschränkt? Rohkost oder gekochte Speisen?

Die besten Rezepte für die Schwangerschaft:

Um die Ernährung in der Schwangerschaft ranken sich so einige Mythen. Dabei gibt es mittlerweile wichtige Erkenntnisse, die Schwangeren die Auswahl ihrer Lebensmittel erleichtern. Das betrifft vor allem den Bereich, welche Lebensmittel nicht verzehrt werden sollten, etwa, weil sie Listerien oder Toxoplasmose-Erreger übertragen können. Vielleicht fällt die ein oder andere Lieblingsspeise dadurch weg, durch den bewussten Umgang mit der Ernährung kommen aber möglicherweise neue Favoriten dazu.

Vegetarierinnen empfehlen wir, während der Schwangerschaft besonders auf die ausgewogene und nährstoffreiche Auswahl ihrer Lebensmittel zu achten und sich ggf. vom Arzt Nahrungsergänzungsmittel verordnen zu lassen. Generell ist es nicht ratsam, Nahrungsergänzungen auf eigene Faust einzunehmen. Eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft ist nicht per se empfehlenswert, da die Gefahr einer Unterversorgung mit Nährstoffen besteht. Vielmehr sollten sich Veganerinnen umfassend beraten lassen und Nährstoffe supplementieren.

Als Faustregel gilt: Vermeiden Sie alle rohen tierischen Produkte. Darunter fallen neben rohen Fleischprodukten wie Mettwurst, Räucherschinken oder nicht ganz durchgegartem Fleisch auch Produkte, in denen zum Beispiel rohes Ei enthalten sein kann wie Tiramisu oder Aioli. Auch Sushi oder Räucherlachs sowie Milchprodukte aus Rohmilch (manche Käsesorten) eignen sich nicht für die Schwangerschaft. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber nach oder verzichten Sie, wenn Sie sich nicht sicher sind, lieber auf ein Gericht.

Allgemeine Tipps: Verzichten Sie nie auf ein Frühstück. In der Schwangerschaft schwankt der Blutzuckerspiegel besonders stark, die Folge können regelrechte Heißhunterattacken sein, wenn Mahlzeiten ausgelassen werden. Deshalb lieber etwas öfter und kleinere Mahlzeiten essen und etwas Gesundes zum Snacken dabei haben, für den Fall der Fälle.

Um Ihnen für das Kochen zu Hause einige Anregungen zu geben, finden Sie bei uns gesunde und garantiert "essbare" Rezepte für die Schwangerschaft.

Rezepte mit viel Jod und Omega-3-Fettsäuren: Power für Babys Gehirn

Jod und Omega-3-Fettsäuren braucht Ihr Baby für die Entwicklung seiner Schilddrüse und für Nervensystem, Gehirn und eine gute Sehkraft. Ein Multitalent in Sachen Jod- und Omega-3-Versorgung sind fette Fische wie Lachs, Makrele oder Hering – natürlich nur vollständig gegart. Es empfiehlt sich, zwei Portionen Fisch wöchentlich in den Ernährungsplan einzubauen, davon sollte eine Mahlzeit ein "fetter" Fisch sein. Vegetarierinnen – aber natürlich nicht nur diese - können auf Nüsse, vor allem Walnüsse, hochwertiges Leinöl, Chia-Samen und die Verwendung von Jodsalz zurückgreifen.

Lachs mit Zucchini-Pasta

Zutaten für 2 Personen

  • 1 Zucchini
  • 1 EL gehobelte Mandeln
  • 2 Lachsfilets (á 150 bis 200 g)
  • 150 g Spaghetti
  • 1 knapper TL Fenchelsamen
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 Bund Rucola
  • 1 Bio-Zitrone
  • etwas Olivenöl
  • etwas Butter oder Kokosöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Zucchini waschen und mit einem Spiralschneider in dünne Spiralstreifen schneiden. Fenchelsamen in einem Mörser mahlen. Knoblauchzehen schälen und in feine Scheiben schneiden. Rucola waschen und trockenschleudern. Spaghetti nach Packungsanleitung bissfest kochen.

Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, Mandeln und Spiralzucchini hinzugeben und schwenken, bis sie gar sind. Kurz vor Schluss die gegarten Spaghetti hinzugeben und kurz mitschwenken. Mit Salz und Pfeffer würzen, aus der Pfanne nehmen und auf Tellern anrichten. Diese nach Möglichkeit im Ofen warm stellen.

Nun die Lachsfilets waschen, trocken tupfen und von beiden Seiten in der Pfanne in Butter oder Kokosöl anbraten (je nach Dicke auf jeder Seite ca. 2 Min.). In der letzten Garminute die Knoblauchzehen mitbraten.

Lachsfilets herausnehmen und jeweils eines mit Knoblauch und Rucola auf die Zucchini-Spaghetti geben. Nach Belieben etwas Zitronensaft auf den Lachs träufeln und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Seelachsfilet im Wirsingmantel

Zutaten für 2 Portionen

  • 4 Wirsingblätter
  • 4 Seelachsfilets
  • 1 EL Kapern (nach Belieben)
  • 2 Schalotten
  • 1 EL Sahne
  • 3 EL Mehl
  • 1 EL Créme fraîche oder saure Sahne
  • 200 ml Gemüsebrühe oder Fischfond
  • 1 Lorbeerblatt
  • etwas Butterschmalz oder Kokosöl zum Anbraten
  • etwas Zitronensaft
  • 1 TL Senf nach Belieben
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Wirsingblätter putzen, waschen und kurz in kochendem Wasser blanchieren. Die Seelachsfilets waschen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer und Zitronensaft würzen. Nun jeweils ein Seelachsfilet in ein Wirsingblatt legen und einwickeln. Ggf. mit Küchengarn umrollen oder feststecken.

Die Schalotten feinhacken und in einer Pfanne im heißen Fett glasig dünsten. Das Mehl (bis zu 3 EL) über die Zwiebeln geben und dann unter Rühren mit Gemüsebrühe oder Fischfond ablöschen. Sahne unterrühren, nach Belieben noch 1 TL Senf zugeben. Den Sud in eine Auflaufform geben, Lorbeerblatt zugeben, die Wirsing-Fisch-Päckchen darauf legen und im Ofen bei 200°C (Ober- und Unterhitze) 20 - 25 Min. backen.

Wirsing-Fisch-Päckchen herausnehmen, Créme fraîche in den Sud einrühren und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, ggf. Kapern hinzugeben.

Dazu passen Salzkartoffeln oder Reis.

Chia-Pudding mit Erdnussbutter – nicht nur zum Frühstück

Zutaten für 2 Personen

  • 50 g Chia-Samen
  • 400 ml Milch, Mandelmilch, Kokosmilch, Hafermilch, oder... (je nach Geschmack)
  • 1 Prise Salz
  • 50 g Erdnussbutter
  • Obst oder Marmelade nach Wahl

Zubereitung

Milch mit Erdnussbutter und Salz gut vermischen, eventuell kurz in den Mixer geben. Die Chia-Samen gründlich unterrühren, über einen Zeitraum von etwa 15 Min. immer mal wieder umrühren. Dann bereits in die Servierschälchen geben und im Kühlschrank mindestens 2 Std. oder über Nacht kühl stellen.

Den Chia-Pudding aus dem Kühlschrank herausnehmen. Obst waschen und klein schneiden und auf den Pudding geben. Als Alternative zu frischem Obst passt auch ein Klecks „rote“ Marmelade, also Himbeere, Kirsche, Erdbeere oder Preiselbeere (unser Favorit) obenauf.

Rezepte mit viel Eisen: Treibstoff für Babys Wachstum

Eisen ist das Spurenelement, das für Babys Wachstum essentiell ist. Bereits im Mutterleib legt der kleine Körper Eisenvorräte für die ersten Monate nach der Geburt an. Auch die werdende Mama hat während der Schwangerschaft einen erhöhten Eisenbedarf, da sich ihr Blutvolumen stark erhöht und Eisen für die Bildung von Blut benötigt wird.

Über einen hohen Eisengehalt verfügen alle Fleischsorten, Eier und Fisch. In vegetarischen Lebensmitteln ist aber auch viel Eisen enthalten, vor allem in Vollkornprodukten, Hafer, Hirse, Weizenkleie und Hülsenfrüchten, vor allem Linsen. Rote Bete, Pfifferlinge, grünes Gemüse wie Feldsalat oder Brokkoli oder auch Nüsse und Kerne, allen voran Sesam und Mandeln, sind ebenfalls reich an Eisen.

Da Vitamin C die Aufnahme von Eisen im Körper verbessert, kombinieren wir in unseren eisenreichen Rezepten für die Schwangerschaft diese beiden Nährstoffe miteinander.

Gefüllte Paprikaschoten

Zutaten für 2 Personen

  • 2 rote Paprikaschoten
  • 300 g Hackfleisch (unser Favorit: Rinder- und Kalbshack, halb-halb)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zweig Thymian
  • 1 Zweig Majoran
  • ½ Brötchen vom Vortag
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • 1 kleine Dose Tomatenmark
  • 1 mittelgroße Tomate
  • etwas Paprikapulver
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Das Brötchen in warmem Wasser einweichen.

Paprikaschoten waschen, „Deckel“ mit Strunk herausschneiden und das Kerngehäuse entfernen. Thymian und Majoran waschen und trocken schütteln, Blätter vom Zweig abziehen. Zwiebel und Knoblauchzehe fein hacken. In einem Topf etwas Olivenöl erhitzen, Zwiebel und Knoblauchzehe zugeben und glasig dünsten, beiseite stellen.

Das mittlerweile weiche Brötchen gut ausdrücken, Hackfleisch, Zwiebeln, Thymian, Paprikapulver, Salz und Pfeffer gut vermengen. Die Masse in die Paprikaschoten füllen und Paprikadeckel aufsetzen.

Die Tomate waschen und in kleine Würfel schneiden. In einer Auflaufform Gemüsebrühe, Tomatenmark, Salz und Pfeffer vermengen, die Tomatenwürfel zugeben. Nun die gefüllten Paprika in die Soße setzen und im Ofen bei 180°C (Ober- und Unterhitze, bei Umluft werden die Paprika zu trocken) 40 - 50 Min. schmoren.

Herausnehmen und mit Reis servieren.

Variante: Vegetarisch gefüllte Paprika

Gefüllte Paprika lassen sich auch hervorragend in der vegetarischen Variante zubereiten. Dafür einfach das Hackfleisch durch 150 g Bulgur ersetzen, den Bulgur mit der Zwiebel und der Knoblauchzehe im heißen Olivenöl anbraten und mit 300 ml Wasser ablöschen (Bulgur und Wasser im Verhältnis 1 zu 2). Die Bulgurmasse wie gehabt mit den restlichen Kräutern vermischen und je nach Geschmack noch kleine Feta-Stückchen zugeben. Die Paprika damit befüllen und wie oben beschrieben weiter zubereiten.

Pichelsteiner Eintopf

Zutaten für 2 Personen

  • 125 g Kartoffeln
  • 2 Möhren (mittelgroß)
  • 2 Zwiebeln (mittelgroß)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 125 g Knollensellerie
  • 125 g Wirsing oder Weißkohl
  • ½ rote Paprikaschote
  • je 1 Zweig Rosmarin, Thymian und Majoran
  • 100 g Rindergulasch (aus der Schulter)
  • 100 g Schweinefleisch
  • 100 g mageres Lammfleisch
  • etwas gehackte Petersilie
  • Salz und Pfeffer
  • knapper ½ l Gemüsebrühe
  • Fett zum Braten (Kokosöl ist immer eine gesunde und hocherhitzbare Variante)

Zubereitung

Das Gemüse und die Kartoffeln schälen bzw. waschen und putzen. Kartoffeln und Möhren in Scheiben schneiden, Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden, beim Weißkohl oder Wirsing den Strunk entfernen und in Streifen schneiden. Gewürzzweige waschen und trockenschütteln.

Das Fleisch waschen, trockentupfen und in etwa gleich große Würfel in Gulaschgröße (etwa 2 cm Kantenlänge) schneiden. Mit Salz und Pfeffer würzen. In einem ofenfesten Topf das Öl erhitzen und das Fleisch rundherum anbraten. Dann etwa zwei Drittel des Fleisches herausnehmen und beiseite stellen. Nun das Gemüse einfüllen und dann wieder schichtweise Fleisch, Gemüse, Fleisch, Gemüse. Jede Lage mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss die Gewürzzweige auflegen.

Mit Gemüsebrühe aufgießen, den Topfdeckel aufsetzen und in den vorgeheizten Backofen stellen, bei 180°C (Ober- und Unterhitze) etwa 1½ Stunden garen. Vor dem Servieren noch nach Belieben etwas Petersilie auf die Teller streuen.

Wer den Eintopf herzhafter mag, kann den Topfboden noch mit 2 - 3 Rindermarkscheiben legen, bevor Fleisch und Gemüse geschichtet werden.

Gnocchi mit Pfifferlingen und Salbei

Zutaten für 2 Personen

  • 400 g Gnocchi
  • 300 g frische Pfifferlinge (TK-Pfifferlinge sind auch möglich)
  • 75 g Speckwürfel (Vegetarier lassen den Speck einfach weg)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 100 g Créme fraîche oder saure Sahne
  • 8 Salbeiblätter, möglichst frisch
  • 25 g Parmesan, frisch gerieben
  • etwas Öl für die Pfanne
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Pfifferlinge mit einem Pinsel von Sand und Erde befreien, sehr große Exemplare halbieren oder vierteln. Die Zwiebel fein hacken. Salbeiblätter in Streifen schneiden oder fein reißen, je nachdem, wie intensiv das Salbeiaroma im Gericht sein soll.

Die Gnocchi nach Packungsanleitung zubereiten.

In einer Pfanne Öl erhitzen, Speckwürfel darin dünsten, dann die Zwiebeln zugeben. Sobald die Zwiebeln glasig aussehen und ein wenig Farbe angenommen haben, die Pfifferlinge in die Pfanne geben und mitbraten. So lange braten, bis die Pfifferlinge „quietschen“. Mit Gemüsebrühe ablöschen und ca. 2 Minuten köcheln, dann die Créme fraîche unterrühren und kurz einköcheln lassen. Salbei zugeben und vom Herd nehmen.

Die gegarten Gnocchi auf Tellern anrichten, Pfifferlingsoße darübergeben und mit Parmesan bestreuen.

Wer sich für die vegetarische Variante entscheidet, kann dem Gericht nach Belieben einen herzhaften Touch ingeben, indem Rauchsalz statt normalem Salz verwendet wird.

Grünes Hirserisotto

Zutaten für 2 Personen

  • 180 g Hirse
  • 400 g Brokkoli
  • 40 g Fenchel
  • 100 g Erbsenschoten
  • 100 g Erbsen
  • ½ Zwiebel
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • 1 EL gehackter Schnittlauch
  • ½ l Gemüsebrühe
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Parmesan nach Belieben
  • etwas Öl zum Dünsten

Zubereitung

Das Gemüse waschen und trocken tupfen, den Brokkoli in Röschen teilen. Fenchel und Zwiebel fein hacken.

Das Öl in einem Topf erhitzen und darin die Zwiebel glasig dünsten. Nun Gemüse und Kräuter dazugeben und kurz mit anrösten. Mit etwa einer Tasse der Gemüsebrühe ablöschen und 5 Min. köcheln.

Nun die Hirse mit in den Topf geben und kurz weiter köcheln lassen, dann die restliche Gemüsebrühe aufgießen und noch einmal ca. 20 Min. kochen, bis die Hirse weich ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und wer mag den Parmesan unterrühren.

Rezepte mit viel Folsäure – essentiell für die gesunde Entwicklung des Babys

Für die Zellteilung, das Zellwachstum und die Blutbildung ist Folat (eigentlich: Vitamin B9) der wichtigste Nährstoff. In der Schwangerschaft kommt Folat oder  Folsäure durch die vielen Wachstums- und Zellbildungsprozesse eine noch größere Bedeutung zu. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher Frauen mit Kinderwunsch, bereits ab vier Wochen vor und mindestens während des ersten Drittels der Schwangerschaft die Einnahme eines Folsäure-Präparats mit 400 Mikrogramm Folsäure täglich.

Zusätzlich kann über die Ernährung Folsäure zugeführt werden. Diese steckt vor allem in grünem Gemüse. In unseren folsäurereichen Rezepten für die Schwangerschaft finden Sie darum besonders viel davon.

Grüner Smoothie

Zutaten für 2 Portionen

  • ½ Bund Rucola, Feld- oder Endiviensalat
  • 1 Handvoll frischer Spinat oder Mangold
  • ein paar Blätter von Radieschen, Kohlrabi, Rote Bete oder Möhre (Ja, die Blätter enthalten teilweise sogar mehr Nährstoffe als die Gemüse selbst.)
  • ½ Banane
  • 1 Kiwi
  • 1 EL Mandel-, Cashew- oder Kokosmus
  • 200 ml frisch gepresster Orangensaft

Zubereitung

Den Salat waschen, trockenschütteln und die Blätter von den Stielen abzupfen. Spinat und die Gemüseblätter waschen und trockenschütteln, etwas feiner reißen.

Das Obst schälen und in Stücke schneiden.

Alle Zutaten in einen hochtourigen Mixer geben und mixen, bis der Smoothie sämig ist. Wer es etwas flüssiger mag, gibt einfach etwas mehr Saft dazu. Wer Kokos liebt, kann auch den Orangensaft durch Kokosmilch (bitte pur und ohne Zusatzstoffe) ersetzen.

Die Zutaten für den grünen Smoothie lassen sich endlos variieren. Wichtig ist, dass immer auch etwas hochwertigem Fett oder Öl hinzugegeben wird (in unserem Fall ist das Mus der Fettträger), weil viele Vitamine nur mit Fett aufgenommen werden können.

Rohes Blattgemüse: Bitte nicht zu viel Oxalsäure

Fast alle Pflanzen enthalten Oxalsäure. Manche grüne Blattgemüse enthalten sie in höherer Konzentration, vor allem Spinat, Mangold, Sauerampfer, die Blätter von Roter Bete und Petersilie. Oxalsäure kann die Aufnahme von Eisen im Körper erschweren, deshalb sollten Pflanzen, die Oxalsäure in hoher Konzentration enthalten, nicht in rauen Mengen verzehrt werden. Die im Rezept für den grünen Smoothie angegebenen Mengen sind aber absolut unbedenklich.

Gebratener Spargel mit Vinaigrette

Zutaten für 2 Personen

  • 500 g grüner oder weißer Spargel
  • 1 EL Olivenöl
  • 15 Kirschtomaten
  • 1 EL Kürbiskernöl
  • 2 EL dunkler Balsamicoessig
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Den Spargel schälen und trockene Enden abschneiden (weißer) oder nur das untere Drittel schälen und trockene Enden abschneiden (grüner). Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Spargelstangen darin 10 - 15 Min. anbraten (je nach Dicke) und dabei häufig wenden.

Die Tomaten waschen und trockentupfen, mit einem scharfen Messer ganz leicht kreuzweise einritzen und in den letzten Minuten der Garzeit mit in die Pfanne geben.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Balsamicoessig ablöschen. Auf Tellern anrichten und das Kürbiskernöl darüber träufeln.

Dazu passt Kurzgebratenes oder Rosmarin-Kartoffeln.

Gemüse-Kokos-Eintopf

Zutaten für 2 Personen

  • je 100 g Porree, Rosenkohl und Möhren
  • 50 g Knollensellerie
  • 100 g Kartoffeln
  • 1 rote Paprikaschote
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • frischer Ingwer, daumengroßes Stück
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Kokosmilch
  • 1 TL Currypulver
  • Kokosöl zum Dünsten
  • etwas Salz und Pfeffer
  • Koriander nach Belieben

Zubereitung

Porree waschen und putzen und in 1 cm breite Ringe schneiden. Paprika waschen und trockentupfen und in Würfel schneiden. Kartoffeln, Möhren und Knollensellerie schälen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden.

Knoblauchzehen, die Zwiebel und den Ingwer schälen und sehr fein würfeln.

In einem Topf etwas Kokosöl erhitzen, und Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten. Ingwer und Currypulver dazugeben und kurz mitrösten. Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch ablöschen und bei kleiner Hitze köcheln lassen. Das Gemüse und den Rosenkohl in die Suppe geben und zugedeckt ca. 20 Min. köcheln lassen. Das Gemüsse sollte noch einigermaßen bissfest sein. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer frischen Koriander mag, kann ihn vor dem Servieren auf die Suppe geben.

Rote-Bete-Salat

Zutaten für 2 Personen

  • 4 Rote Bete
  • 2 kleine rote Zwiebeln
  • 2 EL Balsamicoessig
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL rote Marmelade (z.B. Kirsche, Preiselbeere, Himbeere)
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Die Rote Bete waschen und in einem Topf mit Wasser bissfest garen. Je nach Größe der Knollen dauert das etwa 15 - 20 Min. Damit die Rote Bete ihre Farbe behält, sollte sie in der Schale gekocht werden. Nach dem Kochen aus dem Topf nehmen, kurz mit kaltem Wasser abschrecken und abkühlen lassen. Danach lässt sich die Schale ganz leicht mit einem Messer abpellen – Achtung! Bitte dabei Handschuhe (zum Beispiel Einmalhandschuhe) tragen, da die rote Farbe stark abfärbt und sich nicht so leicht herunterwaschen lässt. Das gilt auch für die Kleidung.

Geschälte Rote Bete vierteln und die Viertel dann in feine Scheiben schneiden. Die Zwiebeln schälen, ein Mal längs in der Mitte durch- und dann in feine Streifen schneiden. Mit der Roten Bete in eine Schüssel geben.

Balsamicoessig, Olivenöl und Marmelade gut vermischen, etwas salzen und über das Gemüse geben. Gut vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Sein volles Aroma entfaltet der Salat, wenn er mindestens eine Stunde Zeit zum Ziehen hat.

Dazu passen Salzkartoffeln oder Fischgerichte.

Rezepte mit viel Eiweiß: Baustoff für Babys Zellen

Da unsere Körperzellen zu einem großen Teil aus Eiweiß bestehen, versteht es sich von selbst, dass das Baby im Mutterleib genau so zum Wachsen und Gedeihen viel Eiweiß benötigt. Der Eiweißbedarf lässt sich normalerweise über eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung decken, auch bei Vegetarierinnen. Sie greifen auf vegetarische eiweißhaltige Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, Kartoffeln oder Quinoa zurück.

Während der Schwangerschaft sollten extrem eiweißreiche Diäten (zum Beispiel low carb oder Atkins) übrigens tabu sein, da Studien Hinweise darauf geben, dass sich diese Ernährungsformen negativ auf das Geburtsgewicht auswirken. Unsere eiweißreichen Rezepte für die Schwangerschaft kommen daher ohne Eiweißpulver und Co. aus.

Porridge mit Kokos und Beeren

Zutaten für 2 Personen

  • 10 EL zarte Haferflocken
  • 400 ml Milch, Mandelmilch, Hafermilch oder Kokosmilch
  • 2 EL Kokosraspeln
  • 1 Handvoll Beeren, je nach Geschmack und Saison
  • etwas Vanilleextrakt
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

Alle Zutaten in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen. Den Topf von der Herdplatte nehmen und 5 Min. ziehen lassen, umrühren und nochmals 5 Min. ziehen lassen.

Die Beeren waschen, trockentupfen und eventuell klein schneiden. Auf das noch warme Porridge geben und servieren.

Wer das Ganze etwas süßer mag, gibt einfach 1 EL Ahornsirup hinzu. Alternativ kann auch eine halbe kleingeschnittene Banane unter das Porridge gerührt oder 2 getrocknete Datteln mitgekocht werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Kartoffeln mit Frankfurter Grüne Soße

Zutaten für 2 Personen

  • 400 g Kartoffeln
  • 3 Eier
  • 1 Bund Frankfurter Kräuter (Original bestehend aus Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Sauerampfer, Kresse, Pimpinelle, Kerbel)
  • nach Belieben etwas Liebstöckl
  • 1 TL Senf
  • 350 ml Dickmilch
  • 350 ml saure Sahne oder Joghurt
  • etwa 50 ml Milch
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Schuss Weißweinessig
  • 1 Prise Zucker
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

Die Eier hart kochen, mit kaltem Wasser abschrecken und beiseite stellen.

Dickmilch und saure Sahne in einer Schüssel verühren, Milch angießen, um die Soße etwas flüssiger zu machen. Senf, Salz, Pfeffer, Zucker, Olivenöl und Weißweinessig unterrühren.

Die Kräuter waschen und gut trocken tupfen. Anschließend mit einem scharfen Messer oder einer Schere fein schneiden. Bitte verwenden Sie keinen Mixer oder Zerkleinerer, da die Kräuter dadurch etwas ihres Aromas verlieren können. Geschnittene Kräuter unter die Dickmilch-Sahne-Milch-Mischung rühren.

Die Eier pellen und in feine Würfel schneiden, eventuell einen Eier-Zerkleinerer dafür benutzen, wenn vorhanden, und ebenfalls gut unterühren (keinen Mixer verwenden). So lange rühren, bis das Eidotter der Soße eine sanft gelbliche Färbung gibt. Zudecken und mindestens 2 Std. – am besten über Nacht – in den Kühlschrank stellen, damit sich der Geschmack der Kräuter richtig entfalten kann.

Kartoffeln schälen und in ausreichend Salzwasser gar kochen. Zusammen mit der Frankfurter Grünen Soße servieren.

Hähnchencurry mit Kichererbsen

Zutaten für 2 Personen

  • 2 Hähnchenbrüste
  • 1 kleine Dose Kichererbsen (ca. 250 g Abtropfgewicht)
  • 100 g rote Linsen (getrocknet)
  • 1 rote Paprikaschote
  • 2 Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 250 ml Kokosmilch
  • 100 ml Milch
  • ½ EL Currypulver oder 1 EL rote Currypaste (unser Favorit)
  • 1 gute Prise Kurkuma
  • ½ TL Tandoori-Masala-Gewürz (alternativ: etwas gemahlenen Koriandersamen, Kreuzkümmel und Chilipulver)
  • Salz
  • etwas Öl zum Dünsten

Zubereitung

Die Linsen kurz abbrausen und dann in warmem Wasser einweichen (ca.1 Std.). Danach gut abtropfen lassen. Kichererbsen in einem Sieb abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Paprikaschote und Tomaten waschen, entkernen und würfeln. Die Hähnchenbrüste abbrausen und trocken tupfen, in Würfel schneiden.

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten. Im Anschluss die Paprika zugeben und mitbraten, Tomaten dazu und mit Salz, Kurkuma und Tandoori-Masala würzen. Alles in eine Auflaufform füllen, Kichererbsen und Linsen dazugeben. Nun mit Kokosmilch angießen, die Currypaste zufügen und gut verrühren. Die Auflaufform mit Deckel verschließen und im Ofen bei 160°C (Ober- und Unterhitze) ca. 2 Std. lang garen. Ab und zu umrühren und bei Flüssigkeitsverlust eventuell etwas Milch nachgießen.

Dazu passt Reis, aber auch Kartoffeln. Wer möchte, kann das Curry noch mit etwas frischem, geschnittenem Koriander verfeinern.

Weißer Bohnensalat nach türkischer Art

Zutaten für 2 Personen

  • 1 Dose weiße Bohnen (250 g Abtropfgewicht)
  • 2 kleine Zwiebeln
  • ½ Bund Petersilie
  • 2 EL weißer Essig
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Prise Zucker
  • etwas Zitronensaft
  • etwas Paprikapulver
  • Salz
  • gewürfelte Tomaten (nach Belieben)

Zubereitung

Die Bohnen gut abtropfen lassen. Zwiebeln in feine Streifen schneiden. Petersilie waschen und gut trockenschütteln, klein schneiden. Bohnen in eine Schüssel füllen, Zwiebeln und Petersilie dazu.

Aus Olivenöl, Essig, Zucker, Salz, Zitronensaft und Paprikapulver eine Vinaigrette mischen und über die Bohnen geben, alles gut vermengen.

Schüssel abdecken, in den Kühlschrank stellen und mindestens 4 Std. ziehen lassen. Als Variante können noch fein gewürfelte Tomaten dazugegeben werden. Wer es etwas saurer mag, variiert einfach beim Zitronensaft.


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Eine Grippe in der Schwangerschaft kann schwere Komplikationen hervorrufen und birgt Gefahren für Mutter und Baby. Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Grippe ist auch in der Schwangerschaft die Impfung.

Schwangere haben ebenso wie Ältere und chronisch Kranke ein höheres Risiko, dass eine Infektion mit Grippeviren schwer verläuft und Kompli­ka­tionen lebens­be­drohlich werden. Zudem ist das Immunsystem Schwangerer geschwächt und anfälliger für Infektionen. Deshalb wird Schwangeren die Grippeimpfung empfohlen. Der optimale Impfzeitraum gegen Grippe ist Oktober bis November.

Grippe in der Schwangerschaft: Gefahren für Baby und Mutter

Typische Symptome der Grippe sind ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber über 38,5 °C, (trockener) Reizhusten sowie Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion via Husten, Niesen, Lachen, Sprechen oder Schmierinfektion durch infizierte Gegenstände. Von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome (Inkubationszeit) vergehen durchschnittlich ein bis zwei Tage.

Da Schwangere zu den Risikopatienten gehören, sollte die Diagnose Grippe nicht zu spät gestellt werden, um die entsprechende Behandlung einleiten zu können.

Schwere Verläufe sind bei Schwangeren häufiger

Schwangere gehören zur Risikogruppe, nicht nur für einen schweren Verlauf, sondern auch bei der Infektionsrate: Im Vergleich zu Nichtschwangeren erkranken Schwangere bis zu 40 Prozent häufiger.

Das Risiko für Komplikationen wie Atem- oder Herzinsuffienz ist am höchsten im dritten Schwangerschaftsdrittel. Es besteht eine erhöhte Gefahr ins Krankenhaus zu müssen, auf die Intensivstation zu kommen und auch zu versterben. So war während der Grippewelle im Jahr 2009 der Anteil an Schwangeren unter den Todesfällen überproportional hoch.

Grippe bei Schwangeren setzt das Baby vielerlei Risiken aus

Die Gefahren fürs Baby sind ebenfalls deutlich: Komplikationen wie Kaiserschnitt, Tot-/Frühgeburt oder Neugeborenentod treten nach einer Grippe in der Schwangerschaft deutlich häufiger auf. Daneben gibt es immer mehr Studien, die darauf hindeuten, dass Grippe in der Schwangerschaft das Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen beim Kind erhöht. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft an Grippe erkrankt waren, entwickelten im Erwachsenenalter viermal häufiger bipolare Störungen.

Zudem legt eine 2021 im Fachmagazin „Nature Communications“ erschienene Studie nahe, dass eine Influenza der schwangeren Frau die Infektanfälligkeit ihres Babys gegenüber anderen Viren und Bakterien erhöht.

Grippeimpfung kann keine Grippe auslösen

„Die Impfung ist eine wichtige und sichere Schutzmöglichkeit, auch wenn ihre Wirksamkeit schwanken kann“, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. In einer Studie wurde nach den Gründen für eine Entscheidung gegen die Grippeschutzimpfung gefragt. Am häufigsten genannt wurden Misstrauen in die Impfung und die Meinung, dass die Grippe nicht gefährlich sei. Etwa die Hälfte der Risikopersonen war der Meinung, dass die Grippeimpfung eine Erkrankung auslösen kann, was aber tatsächlich nicht der Fall ist.

Sicherheit der Grippeimpfung in der Schwangerschaft nachgewiesen

Da es sich bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen für Erwachsene um Totimpfstoffe handelt, ist eine Impfung in der Schwangerschaft unbedenklich.

Für gesunde Schwangere empfiehlt die STIKO die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, damit die im ersten Schwangerschaftsdrittel häufiger auftretenden Fehlgeburten nicht fälschlicherweise mit der Impfung in Verbindung gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden.

Schwangere, bei denen aufgrund einer Grunderkrankung eine zu­sätzliche Indikation zur Grippeimpfung besteht, sollten unab­hängig vom Schwangerschaftsstadium geimpft werden. Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sowohl für Schwangere als auch für Ungeborene bestätigt. Die Anzahl der Frühgeburten oder Kaiserschnitte war nicht erhöht, auch gab es keine Unterschiede im Gesundheitszustand der Babys nach der Geburt.

Eine Übersicht der Influenza-Impfstoffe mit den Angaben zu der zugelassenen Altersgruppe steht auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung (www.pei.de/influenza-impfstoffe). Die zugelassenen Impfstoffe sind gut verträglich. Auch für Schwangere und das ungeborene Kind konnte in verschiedenen Studien die Sicherheit der Grippeimpfung nachgewiesen werden. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Erwünschte "Nebenwirkung": Nestschutz für das Kind

Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft eine Grippeimpfung erhalten haben, profitieren ebenfalls von dieser Immunisierung: Die über die Plazenta übertragenen Abwehrstoffe gegen Influenza bieten Neugeborenen einen gewissen Schutz vor einer Grippeinfektion. Das Vorgehen der sogenannten maternalen Immunisierung entspricht der empfohlenen Impfung gegen Keuchhusten in der Schwangerschaft.

Dieser Schutz ist besonders bedeutsam, weil auch Babys und kleine Kinder einen schweren Verlauf entwickeln können. Gleichzeitig empfiehlt sich die Grippeimpfung für Kinder aber erst ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat.

Bei Atemwegssymptomen: Ab zum Arzt!

Unabhängig vom Impfstatus sollte beim Auftreten von akuten Atemwegssymptomen während einer Grippewelle auch eine Influenzaerkrankung in Betracht gezogen werden. Insbesondere Schwangere mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten frühzeitig ihren Hausarzt zu Rate ziehen, damit auch die Gabe antiviraler Arzneimittel erwogen werden kann. Schwangere mit beginnender Grippe sollten unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie wird eine Grippe in der Schwangerschaft behandelt?

Da das mit einer Grippe auftretende hohe Fieber Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen hervorrufen kann, sollte das Fieber unbedingt gesenkt werden – hierzu bieten sich in der Schwangerschaft Paracetamol oder Ibuprofen (nur bis 28. SSW!) an.

Wenn nötig, können zudem antivirale Medikamente durch den Arzt verordnet werden. Als antivirales Medikament eignet sich für Schwangere Oseltamivir. Idealerweise beginnt die Behandlung mit Oseltamivir spätestens zwei Tage nach Beginn der Beschwerden. Da die Datenlage bezüglich seines Einsatzes in der Schwangerschaft noch dünn ist, erfolgt die Therapie mit diesem Medikament nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt oder die Ärztin.

Um die Beschwerden zu lindern, können auch Hausmittel wie Wadenwickel oder Essigsocken bei Grippe in der Schwangerschaft angewendet werden. Keinesfalls sollte ausschließlich mit Hausmitteln und ohne ärztliche Rücksprache bei Grippe in der Schwangerschaft behandelt werden.


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Heute wird Schwangeren keine körperliche Schonung mehr empfohlen. Im Gegenteil: Sport in der Schwangerschaft tut Mama und Baby gut, reduziert Schwangerschaftsbeschwerden und macht fit für die Geburt.

Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv waren, können unter Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen ihr Training weiterführen, solange sie keine Leistungsziele verfolgen oder Hochleistungssport betreiben. Bislang sportlich inaktive Frauen dürfen während der Schwangerschaft mit moderatem Training beginnen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Sport in der Schwangerschaft hat viele Vorteile

„Einer gesunden Schwangeren tut Sport auf vielen Ebenen gut“, stellt Marion Sulprizio fest. Die 55-jährige Diplom-Psychologin leitet das Coaching-Team zum Thema ‚Sport und Schwangerschaft‘ am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln. Das interprofessionelle Team besteht aus Hebammen, Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen, Ärztinnen*Ärzten und Sportwissenschaftler*innen. Sowohl Profi- als auch Freizeitsportlerinnen können sich mit ihren Fragen kostenfrei an das Team wenden.

Ihre Beratung stützt das Team auf wissenschaftliche Erkenntnisse und zahlreiche internationale Studien, welche die positiven Aspekte von Bewegung für gesunde Schwangere belegen:

  • Sport hat auch in der Schwangerschaft eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System, trainiert Herz und Lunge und verbessert die Sauerstoffversorgung.
  • Sport fördert den Blutrückfluss zum Herzen. Das Risiko für Krampfadern und Thrombosen sowie Wassereinlagerungen (Ödeme) kann deutlich vermindert werden. Besonders Bewegung im Wasser hat durch den Wasserdruck einen guten Effekt.
  • Sport in der Schwangerschaft kann das Risiko einer Präeklampsie (Gestose) reduzieren.
  • Typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen treten bei sportlich aktiven Frauen seltener oder vermindert auf.
  • Oftmals haben trainierte Frauen leichtere Geburten und erholen sich nach der Entbindung schneller.
  • Sportlich aktive Frauen benötigen im Vergleich zu inaktiven bei der Geburt weniger Schmerzmittel und erhalten seltener einen Dammschnitt (Episiotomie): Häufiger Eingriff unter der Geburt. Daneben kommen auch Entbindungen mit Zange oder Saugglocke seltener vor.
  • Beckenbodentraining kann dazu beitragen, Inkontinenz und/oder einer Beckenbodenschwäche vorzubeugen.

Außerdem kann Sport in der Schwangerschaft dazu beitragen, einem Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen. Gleichzeitig kann die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft besser kontrolliert werden.

Kraft aufbauen – außen und innen

Sport in der Schwangerschaft hat auch zahlreiche psychische Effekte: So haben sportelnde Schwangere etwa weniger ausgeprägte Stimmungsschwankungen. „Bewegung kann sogar vor Depressionen schützen. Auch der sogenannte Babyblues nach der Geburt ist Studien zufolge weniger stark ausgeprägt, wenn eine Frau während der Schwangerschaft Sport getrieben hat“, sagt Marion Sulprizio.

Wer Sport treibt, ist zudem resistenter gegen Ängste, kann Stress besser abbauen. Körperbild und Vertrauen in die eigene Kraft sind gerade für Schwangere wichtige Aspekte, auf die sich Sport positiv auswirkt, erklärt Diplom-Psychologin Sulprizio: „Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Akzeptanz der Veränderungen, die er während der Schwangerschaft durchmacht, wird durch Sport positiv beeinflusst. Es macht einen großen Unterschied, wenn man sich selbst als starke Frau wahrnimmt, die bald ein neues Leben auf die Welt bringt. Sport kann das unterstützen.“

Sport in der Schwangerschaft: Wer darf und wer besser nicht?

Eine komplikationslose Schwangerschaft ist Voraussetzung für jede Art von Sport in der Schwangerschaft. Egal, ob Sportanfängerin oder bereits sportlich Aktive – für Schwangere empfiehlt sich unbedingt zunächst der Gang zur gynäkologischen Praxis.

Neben ganz individuellen Gründen spricht insbesondere gegen Sport in der Schwangerschaft:

Ob eine Mehrlingsschwangerschaft grundsätzlich gegen Sport spricht, ist sehr individuell und sollte mit der*dem Ärztin*Arzt besprochen werden.

Das „Wie“ ist entscheidend

Zwar ist eine Schwangerschaft nicht die Zeit für sportliche Höchstleistungen, ein regelmäßiges Trainingspensum dürfen bereits sportlich aktive Frauen aber durchaus beibehalten: Maximal siebenmal wöchentlich für je 60 Minuten Sport ist Studien zufolge im Rahmen. „Entscheidend ist auch das persönliche Gefühl. Sobald sich eine Schwangere unwohl fühlt, sollte sie pausieren, auch wenn sie ihr Pensum noch nicht erreicht hat“, empfiehlt Sulprizio.

Auch für Neulinge empfiehlt sich Sport in der Schwangerschaft

Sporteinsteigerinnen profitieren ebenso von Sport in der Schwangerschaft. Empfehlenswert ist ein niedriges Pensum, das bei komplikationsloser Schwangerschaft auch bereits im ersten Trimester starten darf. Schon 15 Minuten dreimal wöchentlich bringen etwas. Für Frauen, die erst in der Schwangerschaft mit Sport anfangen, ist es besonders wichtig, auf ihr Körpergefühl zu hören und am besten mit Pulsuhr zu trainieren.

Sport im ersten Trimester der Schwangerschaft

Gerade in der Frühschwangerschaft neigen viele Schwangere dazu, sich eher zu schonen. Sprechen keine gesundheitlichen Gründe dagegen, ist Sport jedoch auch zu Beginn der Schwangerschaft gut für Mutter und Kind.

Hohe Belastungen sollten aber auf jeden Fall vermieden werden. Das ist der Fall bei sogenanntem High-Impact-Sport. High-Impact-Sportarten zeichnen sich durch eine hohe Belastung für Kreislauf, Gelenke und Muskeln aus. Sie enthalten Schrittmuster, bei denen immer mal wieder mit beiden Beinen kein Bodenkontakt besteht, wie das bei manchen Aerobic-Programmen oder Kursen im Fitnessstudio der Fall sein kann.

Beim Sport in der Schwangerschaft Puls kontrollieren

Empfehlenswert ist für Schwangere ein Training mit niedriger Intensität, das im aeroben Bereich liegt. Dabei werden die mütterlichen Muskeln und das Baby im Bauch noch mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Das anaerobe Training dagegen ist intensiver und der Körper gewinnt die Energie nicht mehr aus Sauerstoff, sondern aus Umwandlung von Zucker in Milchsäure. Dabei fällt für das Baby schädliches Laktat an.

Das Coaching-Team der Deutschen Sporthochschule Köln empfiehlt die Kontrolle der Herzfrequenz mittels Pulsuhr. „Die Frauen sollten zusätzlich auf ihr eigenes Empfinden hören“, rät Sulprizio, „wenn ich aus der Puste komme und mich nicht mehr beim Sport unterhalten kann, ist die Trainingsintensität zu hoch.“

Normalgewichtige Schwangere:

  • unter 20 Jahre: 140-155 Schläge pro Minute (Herzfrequenz)
  • 20-29 Jahre: 135-150 Schläge pro Minute
  • 30-39 Jahre: 130-145 Schläge pro Minute
  • über 40 Jahre: 125-140 Schläge pro Minute

Adipöse Schwangere (BMI vor der Schwangerschaft 30 oder mehr):

  • 20-29 Jahre: 110-131 Schläge pro Minute
  • 30-39 Jahre: 108-127 Schläge pro Minute

Quelle: American College of Obstetricians and Gynecologists (2015). Exercise during pregnancy and the postpartum period: ACOG Committee Opinion No. 650. Obstet Gynecol (126e): 135–142

Muskeln erhalten statt aufbauen

Muskel- bzw. Krafttraining erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die aufgebauten Muskeln kommen Frauen in der Schwangerschaft und in den ersten Jahren mit Baby zugute, schließlich steht der Körper unter größerer Belastung und muss mehr „tragen“.

Auch in der Schwangerschaft spricht laut Marion Sulprizio nichts dagegen, weiter Krafttraining zu betreiben, im Gegenteil: „Das Baby tragen, den Maxi Cosi schleppen – Mütter, die in der Schwangerschaft weiter trainiert haben, profitieren vor allem auch danach von ihrer Kraft.“

Entscheidend sei nicht das ob, sondern das wie: „Lieber mit dem Gewicht runter und dafür mehr Wiederholungen machen. Das sind unsere Empfehlungen, die auch anhand von Studien belegt sind.“

Dürfen in der Schwangerschaft die Bauchmuskeln trainiert werden?

Die wachsende Gebärmutter sorgt im Lauf der Schwangerschaft zwangsläufig für ein Auseinandergleiten der geraden Bauchmuskulatur, denn sie braucht Platz. Isoliertes Bauchmuskeltraining insbesondere der geraden Bauchmuskeln ist deshalb etwa ab Mitte der Schwangerschaft nicht mehr empfehlenswert.

Doch eine starke Rumpfmuskulatur ist besonders für Schwangere wichtig. Marion Sulprizio rät dazu, die Bauchmuskeln indirekt mitzutrainieren: „Besonders geeignet sind Übungen im Vierfüßlerstand, denn sie ermöglichen eine gute Kontrolle. Fokus sollte auf den schrägen Bauchmuskeln liegen.“

Den Beckenboden mittrainieren

Dem Beckenboden kommt während und im Anschluss an die Schwangerschaft eine besondere Bedeutung zu. Bei kräftigenden Sportarten wie speziellem Schwangerschaftsyoga oder -pilates wird er deshalb oft mittrainiert. Tipp: Baue auch bei anderen Trainings den Beckenboden mit ein. Schon das kontrollierte phasenweise Anspannen beim Walking oder beim moderaten Muskeltraining hilft, den Beckenboden zu stärken und zu schützen.

Große Höhen, Sprünge, Wucht , Stöße und Hitze vermeiden

Aufgrund der hormonellen Veränderungen und des veränderten Körpermittelpunkts besteht für Schwangere ein erhöhtes Sturz- und Verletzungsrisiko. Vermeide deshalb Sportarten wie Klettern, Kampfsportarten oder Gewichtheben.

Um die ununterbrochene Sauerstoffversorgung des Babys zu gewährleisten, sollten beim Wandern oder Skilanglauf (beide empfehlenswert für Schwangere) Höhen ab 2.500 Metern, besser noch ab 2.000 Metern, vermieden werden.

Dauerhaft erhöhte Temperaturen können vor allem im ersten Trimester zu Fehlentwicklungen des Babys führen. Da sich der Körper auch beim Sport erhitzen kann, lasse es lieber, wenn es draußen heiß oder schwül ist. Ziehe vor allem im Sommer luftige Kleidung beim Sport an und trinke genug.

Geeignete Sportarten in der Schwangerschaft:

  • Aerobic (leichtes Training, low impact)
  • Aquafitness
  • Chi-Gong
  • Golf
  • Gymnastik (keine starken Drehungen, leichtes Training)
  • Krafttraining (moderat mit niedrigeren Gewichten)
  • Nordic Walking
  • Pilates für Schwangere
  • Radfahren
  • Schwimmen (nur bei Wassertemperaturen zwischen 20° C und 35° C)
  • Segeln (in ruhigen Gewässern)
  • Skilanglauf (gut geeignet bis 2.000 Meter Höhe)
  • Tai-Chi
  • Tanzen
  • Walking
  • (Berg-)Wandern (geeignet bis 2.000 Meter Höhe, es sollten keine extremen Höhenunterschiede überwunden werden)
  • Yoga für Schwangere

Erlaubte Sportarten in der Schwangerschaft:

  • Badminton (Vorsicht bei Drehbewegungen, Stops und Sprints)
  • Inline-Skating (Sturzgefahr, nur bis zur 16. SSW)
  • Jazz Dance (erlaubt, aber nur ohne Sprünge und starke Drehbewegungen)
  • Joggen (nur für trainierte Läuferinnen, wichtig sind stabile und dämpfende Schuhe)
  • Rudern (Vorsicht vor zu hoher Beanspruchung der Bauchmuskulatur)
  • Schlittschuh-Laufen (Sturzgefahr, nur bis zur 16. SSW)

Sportarten mit höheren Risiken:

  • Ballsport (keine Wettkämpfe, nur Weiterführung nach ärztlichem O. K.)
  • Mountainbiken (erhöhtes Verletzungsrisiko)
  • Squash (trainierte Spielerinnen, Vorsicht bei Drehbewegungen, Stops und Sprints)
  • Tennis (trainierte Spielerinnen, Vorsicht bei Drehbewegungen, Stops und Sprints)
  • Tischtennis (trainierte Spielerinnen, Vorsicht bei Drehbewegungen, Stops und Sprints)

Nicht empfohlene/ungeeignete Sportarten:

  • Bodybuilding/Gewichtheben (zu hohe Belastung)
  • Bungee-Jumping
  • Fallschirm-Springen
  • Fechten
  • Geräteturnen (hohes Sturzrisiko)
  • Kampfsportarten
  • Klettern
  • (Halb-)Marathon
  • Reiten
  • Tauchen

Quelle: Korsten-Reck, U., et al.: Schwangerschaft und Sport. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 60, Nr. 5/2009 Huch, S.117-121; Sulprizio, M., Kleinert, J. (Hrsg.): Sport in der Schwangerschaft. Springer Berlin Heidelberg 2016

Sport nach der Schwangerschaft: Besser sanft trainieren

Sport unterstützt den Körper nach der Schwangerschaft bei der Rückbildung. Mit beckenbodenkräftigenden Übungen können frisch gebackene Mütter bereits einige Tage nach der Geburt im Wochenbett nach Absprache mit der Hebamme beginnen.

Zunächst empfehlen sich muskelkräftigende Sportarten, die den Beckenboden schonen, zum Beispiel Pilates, Yoga oder spezielle Mutter-Kind-Programme wie Kangatraining. Moderates Walking klappt auch gut mit Baby. Durch die Erschütterungen ist es allerdings ratsam, mit dem Joggen nicht zu bald nach der Geburt wieder anzufangen, sondern zu warten, bis der Beckenboden wieder Stöße abfangen und voll kontrolliert werden kann. Das kann unter Umständen einige Monate dauern und ist sehr individuell.

Training auf dem Crosstrainer ist eine gute Alternative, weil hier keine Erschütterungen auftreten und trotzdem ein anspruchsvolles Cardio-Training absolviert wird.

Nach einem Kaiserschnitt sollte die Kaiserschnittnarbe und tieferliegende Gewebeschichten und Muskeln erst wieder verheilt sein, bevor mit dem Sport begonnen werden kann.

Zum Online-Coaching "Sport in der Schwangerschaft" der Deutschen Sporthochschule Köln: www.sportundschwangerschaft.de


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Bei der Rektusdiastase handelt es sich um ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln von der Bauchmitte aus. Verursacht wird dies durch erhöhten Druck im Bauch, wie er vor allem im Laufe der Schwangerschaft aufgrund der wachsenden Gebärmutter auftritt.

Die meisten Frauen entwickeln im Laufe der Schwangerschaft eine Rektusdiastase. Obwohl es sich um eine ganz normale Anpassung des Körpers an den wachsenden Babybauch handelt, ist es wichtig, die Verringerung des Spalts nach der Geburt zu unterstützen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Was ist eine Rektusdiastase?

Als Rektusdiastase bezeichnet man das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln um mehr als zwei Zentimeter von der Bauchmitte aus. Die Ursachen sind vielfältig: Am häufigsten tritt sie bei Frauen in der Schwangerschaft auf. Auch zu starker Druck im Bauch durch chronische Verstopfung und großes Übergewicht (Bauchfett) können zu einer Rektusdiastase führen. Selten ist sie angeboren.

In der Mitte des Bauches verläuft ein langer Bindegewebsstrang senkrecht vom Brustbein bis zum Schambein, die Linea alba. Sie verbindet die geraden Bauchmuskeln miteinander, kann sich aber auch dehnen, wenn dies erforderlich ist. Links und rechts der Linea alba liegen die beiden großen geraden Bauchmuskeln, die Musculus recti abdominis. Bei einer Rektusdiastase verlieren sie ihre gerade Zugrichtung, weshalb hier oft von "Out of Alignement" ("außerhalb der Ausrichtung") gesprochen wird.

Die Linea alba ist relativ fest, unterstützt auch das Anspannen der Bauchmuskeln. Je größer der Abstand zwischen den beiden Muskeln wird, desto weniger Kraft lässt sich durch die Muskeln übertragen. Die "Körpermitte" wird dadurch geschwächt.

Die Aufgaben der geraden Bauchmuskeln

Zusammen mit den schrägen seitlichen Bauchmuskeln ermöglichen die geraden Bauchmuskeln Stabilität und Kraft in der Körpermitte. Sie sorgen für Balance und eine gute Verbindung zwischen den beiden Körperhälften, Ober- und Unterkörper und dem Rücken. Die Bauchmuskulatur entlastet die Wirbelsäule, sorgt für eine gesunde und gerade Körperhaltung und unterstützt den Beckenboden dabei, den Bauchraum nach unten abzuschließen.

Wird die Bauchmuskulatur zum Beispiel durch ein Auseinanderweichen geschwächt, können Verspannungen und Rückenschmerzen auftreten – vor allem in der Schwangerschaft.

Rektusdiastase in der Schwangerschaft

Um der wachsenden Gebärmutter Platz zu machen, kommt es bei den meisten Frauen im Laufe der Schwangerschaft zu einem Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur nach links und rechts. In der Mitte entsteht ein Spalt, die Rektusdiastase. Sie tritt bei den meisten Schwangeren etwa ab dem fünften Schwangerschaftsmonat auf und wird durch bestimmte Hormone mit gewebeauflockernder Wirkung, allen voran Relaxin, begünstigt.

Ob eine Rektusdiastase entsteht und wie groß diese ist, kann sehr unterschiedlich sein. Die Größe der Lücke ist vor allem abhängig von der Zahl der Geburten: So kann sich bei einer Erstgebärenden nur ein leichter, lediglich ein bis zwei Finger breiter Spalt zeigen, nach mehreren Geburten oder einer Mehrlingsschwangerschaft dagegen schon eine vier fingerbreite Rektusdiastase.

Auch der individuelle Trainingszustand wirkt sich auf die Rektusdiastase aus. Eine starke Tiefenmuskulatur im Bauchbereich sowie starke Beckenbodenmuskeln entlasten die Linea alba und verringern dadurch das Auseinanderweichen.

Rektusdiastase nach der Geburt

Noch im Wochenbett, bereits wenige Tage nach der Geburt, lässt sich eine Rektusdiastase mit Unterstützung der Hebamme behandeln. Bekannt ist beispielsweise die isometrische Muskelarbeit nach Angela Heller. Wichtig ist, nicht einfach selbst mit herkömmlichem Bauchmuskeltraining zu beginnen, denn dieses belastet den Beckenboden und kann die Diastase noch vergrößern.

Stärken Sie zunächst im Rahmen der Rückbildung Ihren Beckenboden. Erst, wenn Sie den Beckenboden bewusst aktivieren und halten können, empfiehlt sich das Training der schrägen, äußeren Bauchmuskeln. Besonders die ersten zwei Monate nach der Geburt sind für den Erfolg der Übungen entscheidend. Die geraden Bauchmuskeln sollten erst wieder trainiert werden, wenn die Rektusdiastase verschwunden ist.

Bei einer hartnäckigen oder besonders weiten Rektusdiastase können speziell geschulte Physiotherapeuten die Verringerung mit speziellen Handgriffen und Übungen zusätzlich unterstützen.

Selbsttest: Rektusdiastase feststellen

Die Rektusdiastase wird in der Regel unter Anspannung der Bauchmuskeln und den dadurch entstehenden Druck im Bauchraum sichtbar. Dabei wölbt sich das Bindegewebe nach außen. Im entspannten Zustand lässt sich die Rektusdiastase ebenfalls ertasten.

Um zu prüfen, ob Sie eine Rektusdiastase haben oder um ihre Größe festzustellen, eignet sich dieser Selbsttest:

  • Legen Sie sich für den Selbsttest flach auf den Rücken, lassen Sie die Beine ausgestreckt oder stellen Sie sie auf.
  • Beugen Sie nun den Kopf nach vorne, heben Sie dann Kopf und Schultern ganz leicht an. Bei dieser Bewegung werden die geraden Bauchmuskeln ganz automatisch angespannt, der Druck im Bauch erhöht sich.
  • Eine Rektusdiastase erkennen Sie an der Ausbuchtung entlang der senkrechten Mittellinie des Bauches.

Um Verlauf und Breite der Rektusdiastase zu prüfen, kann eine Helferin/ein Helfer sanft mit den Fingern von unterhalb des Nabels bis nach oben abtasten. In der Regel wird der Spalt um den Nabel herum breiter, nach oben und unten auslaufend wieder schmaler.

Rektusdiastase: Übungen für die Schwangerschaft

Eine Rektusdiastase ist kein krankhafter Zustand, sondern in gewissem Maße auch normale Begebenheit in der Schwangerschaft. Sie müssen sich nicht extrem schonen, sollten aber gleichzeitig auf eine gewisse schonende Haltung achten, um den Spalt nicht unnötig zu vergrößern.

Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin es erlauben, spricht nichts gegen Sport in der Schwangerschaft. Besonders geeignet zur Stärkung der Tiefenmuskulatur sind Sportarten wie Yoga oder Pilates speziell für Schwangere. Aber auch moderates Krafttraining mit niedrigen Gewichten und dafür mehr Wiederholungen ist erlaubt.

Allgemeine Tipps zur Vorbeugung der Rektusdiastase:

  • Gerade Bauchmuskeln etwa ab Mitte der Schwangerschaft nur noch indirekt trainieren, auf Sit-ups und Co. verzichten.
  • Aufstehen und Hinlegen nur aus der Seitenlage heraus: Egal, ob während oder nach der Schwangerschaft – rollen oder setzen Sie sich zum Aufstehen oder Hinlegen zunächst auf die Seite und stützen Sie sich mit einem Arm ab. Vermeiden Sie die Aktivierung der geraden Bauchmuskulatur.
  • Richtig heben oder tragen: Jede Anstrengung, die über die gerade Bauchmuskulatur läuft, erhöht den Druck im Bauch und fördert die Entstehung einer Rektusdiastase. Um das zu verhindern, aktivieren Sie immer dann den Beckenboden, wenn die Bauchmuskeln aktiviert werden. Wichtig: Vergessen Sie nicht, die Beckenbodenmuskeln danach wieder zu entspannen.
  • Gerade Körperhaltung bewahren: Eine gerade, gesunde Körperhaltung aktiviert immer auch die Tiefenmuskulatur von Bauch und Rücken und sorgt für eine gewisse Grundspannung.
  • Tiefenmuskulatur des Bauches trainieren: Alle Übungen, die die Bauchmuskeln indirekt trainieren, können zur Stärkung der tiefen Bauchmuskulatur beitragen. Sehr günstig sind zum Beispiel Übungen im Vierfüßlerstand oder die Schulterbrücke.
  • Seitliche und diagonale Bauchmuskeln aktivieren: Die umliegenden Bauchmuskeln geben der geraden Bauchmuskulatur Halt und können ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln reduzieren.


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Sport in der Schwangerschaft ist erlaubt. Vor allem Gymnastik gilt als Vorbereitung auf die Entbindung als eine gut geeignete Sportart und kann dabei helfen, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Einige goldene Regeln sollten jedoch beachtet werden.

Schwangerschaft und Geburt verlangen dem weiblichen Körper viel ab. Gerade deshalb ist es wichtig, auch während der Schwangerschaft den Körper zu stärken und beweglich zu halten. Schwangerschaftsgymnastik ist da eine von vielen Möglichkeiten. Neben den hier vorgestellten Übungen gibt es noch andere Möglichkeiten, aktiv zu sein und sich und dem Baby etwas Gutes zu tun. Viele Schwangere machen Yoga, gehen schwimmen, fahren mit dem Fahrrad oder betreiben Walking/moderates Jogging. Mit zunehmend wachsendem Babybauch sind gerade Sportangebote, die speziell für Schwangere angeboten werden, sinnvoll. Dazu gehören spezielle Schwangerschaftsgymnastik genau so wie Yoga für Schwangere oder Schwimmen.

Schwangerschaftsgymnastik im Wasser erfreut sich ebenfalls immer größerer Beliebtheit. Der Grund ist wohl, dass die "Schwerelosigkeit" im Wasser von vielen Schwangeren als angenehm empfunden wird. Bewegungen gehen trotz Babybauch viel leichter. Wichtig ist dabei, dass das Wasser nicht zu warm (nicht über 35 Grad Celsius) oder zu kalt (nicht unter 20 Grad Celsius) ist. Außerdem sollte auf Übungen, bei denen die Luft angehalten werden muss, verzichtet werden.

Ab wann ist Schwangerschaftsgymnastik sinnvoll?

Wann man mit der Schwangerschaftsgymnastik anfängt, ist individuell. Manche Frauen haben auch schon vor der Schwangerschaft regelmäßig Sport getrieben und/oder fühlen sich von Anfang an fit. Wenn keine Risikoschwangerschaft besteht oder sonstige gesundheitliche Gründe gegen Schwangerschaftsgymnastik sprechen, kann man sie also von Anfang an durchführen. Ab wann man mit Schwangerschaftsgymnastik beginnt, ist aber auch Typfrage. Manche Hebammen empfehlen die Kurse ab dem dritten oder vierten Schwangerschaftsmonat.  Es spricht jedoch nichts dagegen - wenn man gesund ist und es dem Baby gut geht - von Anfang an mit Schwangerschaftsgymnastik zu beginnen.

WICHTIG: Sie müssen sich beim Ausführen der Gymnastikübungen wohl fühlen. Sollte Ihnen schwindelig sein oder sollten Sie Schmerzen haben, hören Sie bitte sofort auf und gehen Sie zum Arzt. Bei Risikoschwangerschaften oder gesundheitlichen Problemen sollte vorher mit dem Arzt besprochen werden, ob die Übungen ausgeführt werden können.

  • Trinken Sie ausreichend - am besten Wasser!

  • Achten Sie bei allen Übungen auf eine gleichmäßige Atmung - versuchen Sie, durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen. Vermeiden Sie Pressatmung und Luftanhalten.

  • Entscheiden Sie selbst, was und wie viel Ihnen gut tut. Suchen Sie sich die Übungen heraus, die Sie machen möchten, oder folgen Sie einem der Trainingspakete, die ich für Sie zusammen gestellt habe - in diesen werden alle wichtigen Muskelgruppen trainiert.

  • Gehen Sie mit Spaß an die Sache! Das ist die beste Garantie dafür, dass Sie dabei bleiben.

Schwangerschaftsgymnastik: Vorher aufwärmen und dehnen

Wärmen Sie sich zu Beginn jeder Trainingseinheit ca. 2-3 Minuten auf. Legen Sie Ihre Lieblings-CD auf oder stellen Sie das Radio an und suchen Sie sich 2-3 der unten aufgeführten Bewegungen aus:

  • Gehen Sie auf der Stelle (wenn Sie viel Platz haben, können Sie auch im Zimmer umher gehen). Schwingen Sie dabei Ihre Arme entgegengesetzt nach vorne und hinten und/oder zur Seite heraus.

  • Bleiben Sie auf der Stellen und heben Sie abwechselnd die Fersen an, wobei die Fußspitzen auf dem Boden bleiben. Nehmen Sie die Arme mit als würden Sie joggen. (20-30 x)

  • Bleiben Sie auf der Stelle und heben Sie abwechselnd die Knie an - natürlich nur soweit, wie es der Bauch erlaubt und ohne dabei ins Hohlkreuz zu gehen. Legen Sie die Hände dabei auf die Hüften.(20-30 x)

  • Bleiben Sie auf der Stelle und treten Sie abwechselnd mit den Füßen in die Luft - nur so hoch, wie es angenehm ist und wie es Ihnen möglich ist, aufrecht zu bleiben. Drücken Sie dabei mit den Handflächen gegen eine imaginäre Wand.(20-30 x)

  • Bleiben Sie auf der Stelle, Füße parallel und ca.einen fußbreit auseinander. Gehen Sie ganz leicht in die Knie, wobei diese nach vorne Zeigen. Beim Hochgehen bleiben die Knie weich und der Oberkörper aufrecht. Heben und Senken Sie die Hände dabei seitlich.

Teil eines jeden Trainings sollte sanftes Dehnen sein. Damit fördern Sie Ihre Beweglichkeit, gute Haltung und beugen Verspannungen vor. Dies kann gerade bei der Geburt hilfreich sein. Die wichtigsten Dehnübungen folgen direkt auf die Kräftigungsübungen für die jeweilige Muskelgruppe, können aber auch alle zusammen im Anschluss an das Trainingsprogramm ausgeführt werden.. Halten Sie jede Dehnung ca. 20 Sekunden. Achtung: Gehen Sie nur so weit, bis Sie ein angenehmes Ziehen spüren.

Schwangerschaftsgymnastik Übung 1: Katzenbuckel

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    fördert die Beweglichkeit der Wirbelsäule, dehnt die Rückenmuskulatur, trainiert sanft die Bauchmuskulatur, verbessert das Körpergefühl

  • Anzahl der Wiederholungen:
    5 - 10 x

So wird es gemacht:
Gehen Sie auf alle Viere. Die Hände sind unter den Schultern, die Ellenbogen leicht gebeugt. Die Knie befinden sich unter den Hüften. Der Rücken ist "neutral", dass heißt, er hängt weder durch noch ist er rund (stellen Sie sich vor, Sie sind ein Tisch, auf dem man volle Biergläser abstellen kann). Atmen Sie nun aus und machen Sie einen "Katzenbuckel". Beim Einatmen gehen Sie langsam zur Ausgangsposition zurück. Während der gesamten Übung zeigt die Nase zum Boden.

Diese Übung eignet sich auch, um einen trägen Darm anzuregen und so Verstopfung entgegen zu wirken.

Bein-Lift außen (Übung 2)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    strafft und kräftigt die Beinaußenseite und den Po

  • Anzahl der Wiederholungen:
    8 - 16 x pro Bein

So wird es gemacht:
Legen Sie sich auf die Seite, winkeln Sie das untere Bein etwas an und schieben es ein wenig nach hinten, so dass sich das untere Knie unter dem oberen Knie befindet. Mit dem oberen Arm stützen Sie sich vor dem Bauch ab. Der andere Arm liegt ausgestreckt unter dem abgelegten Kopf. Ziehen Sie nun die Fußspitzen des Oberen Beins zum Schienbein und spannen das Bein an. Das Knie zeigt leicht nach unten. Aus dieser Position heben und senken Sie jetzt das Bein ein paar Zentimeter (Vorsicht, nicht zu hoch!) ohne die Spannung zu verlieren.

Dehnübung:
"Der Frosch" - setzen Sie sich hin und stützen Sie sich mit den Händen hinter dem Rücken auf. Finger zeigen nach vorne. Legen Sie nun die Fußsohlen vor dem Schritt zusammen und drücken die Knie sanft zum Boden.

Schwangerschaftsgymnastik Übung 3: Bein-Lift

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    strafft und kräftigt die Beininnenseite

  • Anzahl der Wiederholungen:
    8 - 16 x pro Bein

So wird es gemacht:
Legen Sie sich auf die Seite und suchen Sie sich aus den folgenden 2 Positionen eine aus: A) Strecken Sie das untere Bein aus und winkeln Sie das obere Bein an, so dass der Fuß hinter der Kniekehle des gestreckten Beines flach auf dem Boden steht. Stützen Sie sich auf dem Ellbogen des unteren Arms ab B) Strecken Sie das untere Bein aus und legen Sie das obere Bein angewinkelt darüber, so dass das Knie vor der Hüfte liegt. Der untere Arm liegt ausgestreckt unter dem Kopf. Bei beiden Übungsvarianten legen Sie den oberen Arm über den Körper, möglichst so, dass die Hand auf dem Boden ist. Ziehen Sie nun die Fußspitze des unteren Beins zum Schienbein, stellen Sie Spannung im Bein her und heben es ein wenig vom Boden ab. Aus dieser Position heben und senken Sie jetzt das Bein ein paar Zentimeter ohne es zwischendurch auf dem Boden abzusetzen.

Leichter Liegestütz (Übung 4)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    kräftigt die Brustmuskulatur und vordere Schulterpartie

  • Anzahl der Wiederholungen:
    6 - 10 x

So wird es gemacht:
Gehen Sie auf alle Viere (sollte das an den Knien unangenehm sein, legen Sie ein flaches Kissen oder mehrfach gefaltetes Handtuch drunter). Die Hände sind weiter auseinander als die Schultern und zeigen leicht nach Innen. Die Knie befinden sich senkrecht unter der Hüfte. Die Füße liegen nebeneinander. Spannen Sie nun den Bauch leicht an, um einem "Durchhängen" des Rückens vorzubeugen. Bringen Sie aus dieser Position die Brust zum Boden (Sie können dabei den Kopf zur Seite drehen). Vermeiden Sie in jedem Fall ein extremes Durchstrecken der Ellbogengelenke. Versuchen Sie, beim Runtergehen einzuatmen und beim Raufkommen auszuatmen.

Dehnübung:
"Der Muskelprotz" - im Schneidersitz nehmen Sie die Arme auf Schulterhöhe und beugen die Ellenbogengelenke, so dass die Hände neben dem Kopf sind. Machen Sie Fäuste und "öffnen" Sie die Brust indem Sie die Schulterblätter hinten etwas zusammenziehen. Lassen Sie die Bauchmuskulatur leicht angespannt und vermeiden Sie es, ins Hohlkreuz zu fallen.

Schwangerschaftsgymnastik: Po-Trainer (Übung 5)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    formt und strafft den Po

  • Anzahl der Wiederholungen:
    8 - 16 x pro Bein

So wird es gemacht:
Gehen Sie auf alle Viere (sollte das an den Knien unangenehm sein, legen Sie ein flaches Kissen oder mehrfach gefaltetes Handtuch drunter) und stützen Sie sich mit den Unterarmen auf. Die Ellenbogen sind unter den Schultern, die Knie unter der Hüfte. Heben Sie nun ein Bein auf Pohöhe an und beugen es 90°, so dass die Fußsohle zur Decke zeigt. Stellen Sie sich vor, dass Sie einen Besenstiel auf der Sohle balancieren, den Sie zur Decke bringen wollen. Schieben Sie die Sohle nun wenige Zentimeter nach oben; senken Sie dann das Bein wieder zur Pohöhe zurück. Halten Sie die ganze Übung hindurch die Bauchmuskeln leicht angespannt um ein Hohlkreuz zu vermeiden. Achten Sie besonders darauf, dass beide Hüftknochen zum Boden zeigen - vermeiden Sie, dass sich die Hüfte dem arbeitenden Bein nachdreht indem Sie die Bewegung klein halten. Stellen Sie sich den Pomuskel bildlich vor und spüren Sie die Seite, die gerade arbeitet.

Dehnübung:
Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Stützen Sie sich mit den Armen hinter dem Rücken auf, Fingerspitzen zeigen nach vorne. Winkeln Sie ein Bein an und heben es über das andere Bein. Die Fußsohle des angewinkelten Beins sollte möglichst flach auf dem Boden aufgesetzt sein. Haben Sie das rechte Bein angewinkelt, legen Sie nun den linken Arm um das Knie (und umgekehrt) und ziehen so das Bein sanft zu sich hin (natürlich nur soweit, wie das Ihr Bauch erlaubt!).

Diagonaler Rücken-Trainer (Übung 6)

(Achtung: diese Übung nur bis zu Beginn des 7. Monats ausführen!)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung: kräftigt die Rückenmuskulatur, beugt Rückenschmerzen vor;

    hält die Bauchmuskulatur in Form

  • Anzahl der Wiederholungen:
    6 - 8 x insgesamt (immer abwechselnd)

So wird es gemacht:
Gehen Sie auf alle Viere (sollte das an den Knien unangenehm sein, legen Sie ein flaches Kissen oder mehrfach gefaltetes Handtuch drunter). Die Ellenbogen sind unter den Schultern, die Knie unter der Hüfte. Die Fingerspitzen zeigen nach vorne. Spannen Sie den Bauch leicht an und halten Sie diese Spannung während der ganzen Übung um ein "Durchhängen" zu vermeiden. Atmen Sie gleichmäßig. Schauen Sie auf den Boden. Heben Sie nun das gestreckte rechte Bein einige Zentimeter an (höchstens bis auf Pohöhe) und halten es dort. Heben Sie dann den linken Arm auf Schulterhöhe an und strecken Sie ihn bis in die Fingerspitzen. Bleiben Sie in dieser Position für ein paar Sekunden, senken Sie dann Arm und Bein gemeinsam. Probieren nun die andere Seite.

Schwangerschaftsgymnastik: Trizeps-Straffer (Übung 7)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Gymnastikmatte (dicker Teppich oder Wolldecke sind auch OK)

  • Ziel der Übung:
    strafft und formt die Muskulatur an der Oberarmrückseite

  • Anzahl der Wiederholungen:
    6 -10 x

So wird es gemacht:
Setzen Sie sich mit leicht angewinkelten Beinen auf den Boden. Stützen Sie sich hinter dem Rücken auf, so dass sich Ihr Oberkörper leicht nach hinten neigt. Die Fingerspitzen zeigen nach vorne. Achten Sie darauf, dass Ihre Arme parallel und schulterweit auseinander stehen. Die Handgelenke sollten direkt unter den Ellenbogen sein, die Ellenbogen wiederum direkt unter den Schultern. Bringen Sie aus dieser Position Ihren Rücken nahe zum Boden, indem Sie die Ellenbogen beugen. Drücken Sie sich dann wieder nach oben, ohne die Ellenbogengelenke vollständig durchzustrecken. Stellen Sie sich bildlich vor, wie ihre Muskeln an der Oberarmrückseite arbeiten.

Dehnübung:
Sitzen Sie im Schneidersitz oder knien Sie. Heben Sie einen Arm an und führen Sie die Hand hinter den Nacken, als ob Sie sich dort kratzen wollten. Bringen Sie den Arm ein kleines Stück weiter nach unten, indem Sie die Hand des anderen Arms auf den Oberarm legen und sanft nach unten ziehen. Tun Sie das Gleiche mit dem anderen Arm.

Oberschenkel-Former (Übung 8)

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Stuhl, Sitzball o.ä.

  • Ziel der Übung:
    strafft und kräftigt die Muskulatur des Oberschenkels und der Hüfte

  • Anzahl der Wiederholungen:
    16 - 32 x insgesamt (immer abwechselnd)

So wird es gemacht:
Setzen Sie sich auf den Stuhl oder Ball. Stützen Sie sich hinter dem Rücken auf. Fingerspitzen zeigen nach vorne. Ihre Füße sollten flach auf dem Boden stehen, Ober- und Unterschenkel sollten im rechten Winkel zueinander stehen. Heben Sie nun ein Bein auf Hüfthöhe an und strecken Sie es. Halten Sie diese Position kurz, beugen Sie dann das Knie wieder und setzen den Fuß auf dem Boden ab. Tun Sie das Gleiche mit dem anderen Bein.

Dehnübung:
Stellen Sie sich hin, Füße parallel und Hände auf den Hüften. Machen Sie einen größeren Schritt nach vorne, setzen Sie dabei den vorderen Fuß flach auf während der hintere Fuß nur mit dem Ballen auf dem Boden ist. Ziehen Sie die Ferse zur Wade. Versuchen Sie, genau zwischen den Beinen zu "sitzen" und halten Sie Ihren Oberkörper aufrecht (stellen Sie sich vor, Sie balancieren ein Glass Wasser auf dem Kopf). Achten Sie auch darauf, dass sich das vordere Knie möglichst genau über dem Knöchel befindet. Sie sollten ein sanftes Ziehen im Oberschenkel und an der Hüfte des hinteren Beines merken.Wenn Sie fertig sind, ziehen Sie das hintere Bein langsam wieder neben das vordere Bein und wechseln die Seite. Ein kleiner Tip: Anstatt beide Hände auf die Hüften zu legen, können Sie sich auch seitlich an einer Stuhllehne oder Tischkannte festhalten. Behalten Sie dabei aber trotzdem die aufrechte Haltung bei!

Schwangerschaftsgymnastik Übung 9: Rücken-Trainer

  • Benötigte Geräte/Zubehör:
    Fitball (oder Stuhl)

  • Ziel der Übung:
    Trainiert die Rückenmuskeln, fördert gute Haltung

  • Anzahl der Wiederholungen:
    16-24 x insgesamt (immer abwechselnd)

So wird es gemacht:
Setzen Sie sich auf den Ball oder Stuhl. Die Beine sind geöffnet, die Füße stehen flach auf dem Boden. Sitzen Sie so aufrecht wie möglich (stellen Sie sich vor, dass Sie an einem Faden in der Mitte Ihres Kopfes zur Decke gezogen werden). Spannen Sie Bauch und Rücken dabei leicht an. Neigen Sie nun den Oberkörper leicht nach vorne ohne diese Spannung zu verlieren. Der Rücken ist "lang". Heben Sie dabei abwechselnd den gestreckten linken und rechten Arm neben dem Kopf an, ohne den Oberkörper zu bewegen.


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Eine Schwangerschaft ist von großen körperlichen, aber auch von mentalen und seelischen Veränderungen geprägt. Gerade in dieser Zeit kann regelmäßiges Yoga eine große Hilfe sein.

Yoga hat für Schwangere viele Vorteile. Dabei ist es unerheblich, ob Sie gerade erst mit Yoga beginnen möchten oder vorher schon regelmäßig praktiziert haben. In der Schwangerschaft kommt es beim Yoga nämlich nicht auf Höchstleistungen, sondern auf das bewusste Harmonisieren von Atmung und Bewegung an.

In diesem Artikel lesen Sie:

Yoga in der Schwangerschaft hat viele Vorteile

Die Zeiten, in denen Frauen empfohlen wurde, sich in der Schwangerschaft körperlich stets zu schonen, gehören zum Glück der Vergangenheit an. Heute weiß man: Moderates Kraft- und Ausdauertraining trainiert Mutter und Kind, kann Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen lindern und verhilft vielen Frauen zu einer leichteren Geburt.

Auch für das Baby haben mehr Kraft und Ausdauer erhebliche Vorteile, denn es trainiert im Bauch mit, kommt somit fitter auf die Welt.

Yoga wirkt ganzheitlich

Yoga wirkt darüber hinaus ganzheitlich. So kann zum Beispiel eine regelmäßige Praxis Beweglichkeit und Geschmeidigkeit erhalten und fördern und den Beckenboden gezielt trainieren. Auch die seelische Komponente ist dabei wichtig, denn Yoga kräftigt Körper und Geist.

Gezielt auf Schwangere abgestimmte Übungen (Asanas), Meditation und Atemübungen unterstützten die Bindung zwischen Mutter und Baby, bauen Stress ab und fördern das Wohlbefinden im Körper. Gerade in der Schwangerschaft, wenn sich der Körper nahezu täglich verändert, kann das eine wertvolle Unterstützung sein.

Die Vorteile von Yoga in der Schwangerschaft auf einen Blick:

  • Steigerung der Körperwahrnehmung
  • Abbau von Verspannungen und Stress
  • bessere Durchblutung der Organe
  • Training des Beckenbodens
  • bewusstes Atmen wird erlernt – besonders hilfreich für die Geburt
  • im letzten Trimester hilft es, die Hüften zu öffnen
  • Muskeln werden gleichzeitig gekräftigt und können bewusst "losgelassen" werden
  • Schwangerschaftsbeschwerden vorbeugen oder entgegenwirken
  • eine allgemein bessere Fitness erleichtert die Geburt
  • das Selbstbewusstsein wird gestärkt

Hören Sie auf Ihren Körper

Was beim Yoga immer beachtet werden sollte, gilt in der Schwangerschaft besonders: Spüren Sie in sich hinein, achten Sie darauf, was Ihnen und Ihrem Körper guttut. Was Ihnen sonst gutgetan hat oder leicht fiel, kann sich plötzlich nicht mehr so optimal anfühlen und umgekehrt.

Der Körper einer Schwangeren verändert sich täglich und nicht nur die Hormone, sondern auch die Verteilung der Organe und Muskeln sowie des Körpermittelpunkts ist jetzt anders als sonst.

Yoga in der Schwangerschaft: Worauf achten?

Atem immer fließen lassen: Der Atem (Prana) hat im Yoga eine besondere Bedeutung. Die Bewegungen werden im Einklang mit Ein- und Ausatmung durchgeführt. Auch Atemübungen (Pranayama) gehören zur Praxis, gerade im Yoga speziell für Schwangere.

Achten Sie immer darauf, dass Ihr Atem und damit Ihre Energie fließen kann und verzichten Sie auf hektische Atmung (wie bei der Feueratmung, dem Kapalabhati). Halten Sie Ihren Atem nie an. In der regulären Yogastunde können Sie zum Beispiel die Wechselatmung mitmachen, aber ohne den Atem anzuhalten.

Bauchlage vermeiden: Mit zunehmendem Babybauch verzichten die meisten Schwangeren von sich aus auf Asanas, bei denen sie auf dem Bauch liegen. Aber auch in der Frühschwangerschaft ist Vorsicht geboten, denn bei manchen Übungen wie der Kobra wird Druck auf den Unterbauch ausgeübt, was in der Schwangerschaft vermieden werden sollte.

Wenn Sie merken, dass sich eine Übung nicht hundertprozentig gut anfühlt, vertrauen Sie lieber auf Ihr Körpergefühl und verzichten Sie darauf. Zwingen Sie sich nicht, durchzuhalten.

Gerade Bauchmuskeln nicht oder nur sanft trainieren: Die gerade Bauchmuskulatur gleitet mit wachsendem Babybauch auseinander. Bei vielen Schwangeren entsteht eine Rektusdiastase. Nach der Geburt ziehen sich die Bauchmuskeln nach und nach wieder zusammen und der Spalt verschwindet. In der Schwangerschaft dürfen die Bauchmuskeln sanft trainiert werden. Fordernde Übungen wie das Boot sind aber tabu.

Auf eine gute Ausrichtung achten: Im Yoga sonst selbstverständlich, in der Schwangerschaft noch mehr – achten Sie besonders auf die Ausrichtung, um die Gelenke zu schonen. Im Vierfüßlerstand sollten Hüfte und Knie sowie Schultern und Hände immer direkt untereinander im 90-Grad-Winkel stehen.

Mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben: Den Adler, den Baum oder andere Asanas, bei denen man auf einem Bein balanciert, sollten Schwangere nicht wie üblich durchführen, sondern lieber abwandeln. Auch schon in einem frühen Stadium der Schwangerschaft ist nämlich das Gleichgewicht oft aufgrund der hormonellen Umstellung nicht mehr so ausgeprägt und die Sturzgefahr steigt.

Nicht bis an die Grenzen gehen: Auf halbem Weg zu stoppen ist gerade beim Yoga in der Schwangerschaft angesagt. Das gilt vor allem für das erste und dritte Trimester. Asanas im Sitzen oder Liegen empfinden viele Schwangere jetzt als wohltuend.

Hilfsmittel verwenden: Bolster, Yogablöcke und Kissen sind nun wertvolle Helfer. So kann man sich beispielsweise beim Dreieck auf einem hochkant aufgestellten Block abstützen, in der Kindhaltung auf einem Bolster ablegen oder in der tiefen Hocke auf einen oder zwei Blöcke setzen.

Das OK von Arzt/Ärztin einholen: Obwohl die meisten Schwangeren Yoga praktizieren können, gibt es Komplikationen, die dagegen sprechen. Sprechen Sie deshalb vorher mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Für manche Kurse ist eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung sogar Pflicht.

Welche Übungen sind in der Schwangerschaft verboten?

Vermeiden Sie alle Extreme. In der Schwangerschaft sind die körperlichen Voraussetzungen für Yoga etwas anders: Der Blutdruck kann schneller abfallen oder der Babybauch aus der Balance bringen, da er den Körpermittelpunkt verändert.

Außerdem sind die Körpergewebe, allen voran Bänder und Sehnen, nun viel lockerer und dehnbarer. Das hat einen guten Grund, schließlich muss die Gebärmutter wachsen und sich das Baby irgendwann durch Hüfte, Beckenboden und Vagina nach draußen schieben.

Fordernde Umkehrhaltungen

Kopfstand, Schulterstand und Co. sind als fortgeschrittene Umkehrhaltungen für die meisten Schwangeren nicht geeignet. Nur wirklich gut trainierte und erfahrene Yoginis dürfen – wenn überhaupt oder nur mit Unterstützung – diese Asanas durchführen. Besser geeignete Alternativen sind der herabschauende Hund oder Vorbeugen.

Bei Umkehrhaltungen zeigt der Kopf nach unten und das Blut fließt in den Kopf. Gerade in der Schwangerschaft können sich da Kreislaufprobleme oder Schwindel einstellen. Deshalb gilt auch bei den "sanften" Umkehrhaltungen: Sobald Sie sich nicht mehr wohlfühlen, brechen Sie die Übung ab.

Starke Rückbeugungen und Drehbewegungen im Bereich der Lendenwirbelsäule

Das wird bereits ab Beginn der Schwangerschaft empfohlen. Zum einen können Rückbeugen zu großen Druck auf den Bauch ausüben. Drehungen im unteren Rücken können den Platz für das Baby einschränken. Besser vorzugsweise im Brust- oder Schulterbereich drehen und nicht bis an die Grenze.

Mit Babybauch flach auf dem Rücken liegen

Durch das zunehmende Gewicht des Babybauchs kann beim flachen Liegen die große Holvene, die Vena cava, abgeklemmt werden (Vena-cava-Syndrom). Die Folge ist ein plötzlicher Blutdruckabfall, der zu Ohnmacht führen kann. Legen Sie sich einfach bevorzugt auf die linke Seite, damit sich der Blutdruck wieder normalisieren kann. Variieren Sie die Asanas entsprechend. Das Savasana zum Beispiel, die Schlussentspannung, sollte auf der Seite liegend erfolgen.

Atem anhalten

Das Zusammenspiel von Atem und Bewegung hat beim Yoga eine besondere Bedeutung. Atemübungen bieten besonders für Schwangere viele Vorteile, denn das kontrollierte und bewusste Atmen während der Yogapraxis ist schon eine kleine Vorbereitung auf das Atmen während der Geburt. Kein Wunder, dass im Schwangerschaftsyoga darauf großer Wert gelegt wird.

Allerdings darf in der Schwangerschaft der Atem nicht angehalten werden, schließlich benötigt das Baby kontinuierlich Sauerstoff. Auch alle Übungen, welche die Bauchmuskulatur stark miteinbeziehen oder bei denen "angestrengt" geatmet wird, sind für Schwangere tabu.

Yogaübungen in der Schwangerschaft variieren

Im Yoga gibt es für jede Asana zahlreiche Varianten. Davon profitieren Schwangere in besonderem Maße. Entscheidend ist von Anfang an, dass kein Druck auf den Bauch ausgeübt wird. Im fortgeschrittenen Verlauf der Schwangerschaft sollte der wachsende Babybauch immer genügend Platz haben. So können beispielsweise weiter auseinanderstehende Beine bei Vorwärtsbeugen (nur bei stabilem Kreislauf) schon einen großen Unterschied machen.

Beim Sonnengruß etwa entfällt der Teil, bei dem man von der Planke auf den Boden und dann in die Kobra kommt. Besser: Setzen Sie Ihre Knie ab und kommen Sie aus der Planke in den Vierfüßlerstand oder lassen Sie die Planke einfach ganz weg.

Yoga in der Frühschwangerschaft: Das sollten Sie beachten

Die Frage, ob man auch in der Frühschwangerschaft Yoga praktizieren darf, beantworten Experten unterschiedlich. Viele raten im ersten Trimester zu besonderer Vorsicht, denn die Schwangerschaft ist in dieser frühen Phase noch sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. In den ersten Schwangerschaftswochen ist die Hormonumstellung in vollem Gange, was oft zahlreiche Beschwerden wie niedrigen Blutdruck zur Folge hat.

Wer bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig Yoga gemacht hat, darf weiterhin ein sanftes Yoga praktizieren. Sprechen Sie bitte unbedingt mit Ihrem Yogalehrer oder Ihrer Yogalehrerin und informieren Sie ihn/sie über die Schwangerschaft, damit Sie bei kritischen Positionen alternative Asanas angesagt bekommen.

Wer ganz neu im Yoga ist, sollte in der Frühschwangerschaft nur ganz sanfte Haltungen ausführen.

Yoga speziell für Schwangere am besten ab dem zweiten Trimester

Auch Schwangere, die bisher keine Erfahrung haben, können Yoga praktizieren. Wichtig ist besonders für sie eine gute Anleitung. Wer vorher noch nie Yoga praktiziert hat, startet am besten ab dem zweiten Trimester. Auch geübte Yoginis merken ab diesem Zeitpunkt vielleicht, dass sie nicht mehr alle Asanas wie gewohnt ausführen können.

Geschlossene Kurse speziell für Schwangere sind empfehlenswert. Auch das Online-Angebot ist zunehmend gut ausgebaut. Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse über eine eventuelle Kostenübernahme von Online-Angeboten.

Gerade in Zeiten von Corona, in denen Kurse gar nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, kann das eine echte Alternative sein. Auch die Krankenkassen haben das erkannt und sich dafür teilweise geöffnet.


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Das Anstoßen mit einem Glas Sekt, Wein oder Bier gehört für viele Menschen einfach dazu. Da Alkohol in der Schwangerschaft tabu ist, greifen viele Schwangere gern auf die alkoholfreien Varianten zurück. Doch ist ein alkoholfreies Getränk wirklich frei von Alkohol?

Es gibt gute Gründe, in der Schwangerschaft keinen Alkohol zu trinken: Alkohol passiert die Plazentaschranke und gelangt über Plazenta und Nabelschnur in den kindlichen Kreislauf.

Schon geringe Mengen Alkohol können dem Baby schaden. Wo genau diese Mengengrenze liegt, kann nicht genau definiert werden, da jede Schwangerschaft individuell ist. Deshalb gilt: Schwangere sollten unbedingt auf Alkohol verzichten!

Artikelinhalte auf einen Blick:

Alkoholfreier Sekt in der Schwangerschaft: für besondere Gelegenheiten

Gerade zum Anstoßen gehört Sekt für viele Menschen einfach dazu. Schwangere können heute auf eine Vielzahl alkoholfreier Alternativen ausweichen. Vor allem alkoholfreier Sekt und alkoholfreies Bier gibt es mittlerweile in einer großen Auswahl zu kaufen. Für besondere Gelegenheiten trinken manche schwangere oder auch stillende Frauen solche alkoholfreien Getränke. Doch sind sie wirklich völlig alkoholfrei?

Alkoholfreie Getränke können Restalkohol enthalten

Alkoholfreier Sekt, alkoholfreier Wein oder alkoholfreies Bier eignen sich zum Anstoßen auch in der Schwangerschaft bei besonderen Gelegenheiten. Genau darauf sollte der Konsum dieser Getränke auch beschränkt werden, denn "alkoholfrei" heißt nicht gleich "frei von Alkohol". Laut europäischem Lebensmittelrecht dürfen als "alkoholfrei" Sekt, Wein oder Bier deklariert werden, die maximal 0,5 Volumenprozent (% vol.) Alkohol enthalten. Die Höhe dieses Anteils am sogenannten Restalkohol ist von Getränk zu Getränk verschieden. Der Grenzwert wird auch streng kontrolliert.

In einem Test des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart wurden in alkoholfreiem Wein und alkoholfreiem Sekt Werte zwischen 0,03 und 0,23 % vol. ausgemacht. Die Stiftung Warentest ermittelte in einem Test von alkoholfreien Weizenbieren einen durchschnittlichen Wert von 0,4 % vol.

Betrunken wird man durch eine solch geringe Menge Alkohol nicht. Die bei Getesteten nachgemessenen Blutwerte nach dem Konsum von 1,5 Liter alkoholfreiem Bier innerhalb einer Stunde lagen in den meisten Fällen bei Null. Lediglich ein Drittel der Getesteten hatte minimale Alkoholwerte im Blut, wobei der Höchstwert bei 0,0056 Promille lag.

Herstellung von alkoholfreien Getränken

Um eine alkoholarme Variante von Sekt, Wein, Bier oder anderen normalerweise alkoholhaltigen Getränken herzustellen, kann man entweder den Gärungsprozess verkürzen oder dem Getränk hinterher den Alkohol entziehen.

Bei der ersten Variante wird der Gärungsprozess einfach etwas verkürzt, sodass der Alkoholgehalt noch unter 0,5 % vol. liegt. Auch besonders niedrigere Temperaturen können den Gärungsprozess stark einschränken. Wird der Alkohol dem Getränk im Nachhinein entzogen, geschieht das meist per Destillation: Da der Alkohol einen niedrigeren Siedepunkt hat, verdampft er bereits ab einer Temperatur von 78 Grad Celsius. Zurück bleibt das alkoholfreie Getränk mit einem sehr geringen Anteil an Alkohol.

Alkoholfrei oder ohne Alkohol?

Besonders in der Schwangerschaft möchte Frau es natürlich genau wissen: Mit welchem Alkoholgehalt muss ich rechnen, wenn ich ein alkoholfreies Getränk trinke? Nach europäischem Lebensmittelrecht muss ein Alkoholgehalt von unter 1,2 % vol. bei Getränken nicht deklariert werden. Wird ein Getränk "alkoholfrei" genannt, darf es nicht mehr als 0,5 % vol. enthalten.

Die Bezeichnung "ohne Alkohol" hingegen darf nur verwendet werden, wenn ein Getränk nachweisbar einen Alkoholgehalt von 0 hat. Das dürfte in den wenigsten Fällen so sein: Viele Getränke, allen voran Fruchtsäfte, enthalten einen natürlichen Anteil Alkohol.

Mittlerweile gibt es auch alkoholfreie Getränke auf dem Markt, die mit dem Hinweis "0,0 % Alkohol" werben – für Schwangere sicher besonders interessant. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bittet am besten den Hersteller um Bestätigung.

Lebensmittel mit verstecktem Alkohol

Apfel- oder Traubensaft können sogar auf einen Alkoholgehalt von 1 % vol. kommen. Das liegt an den natürlichen Gärprozessen. Auch rohes Sauerkraut, Kefir oder andere natürlich fermentierte Lebensmittel enthalten eine geringe Menge Alkohol. Manche besonders zuckerreiche Früchte sind ebenfalls alkoholhaltig.

Brot und Hefeteigprodukte enthalten aufgrund der Gärung einen geringen Anteil Alkohol. Trotzdem können sie von Kindern und Schwangeren verzehrt werden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass solche natürlichen Alkoholgehalte zu Problemen bei Schwangeren führen.

Auch einige verarbeitete Produkte enthalten zumindest Spuren von Alkohol, obwohl dies auf der Verpackung nicht angegeben ist. Das erlaubt unser Lebensmittelrecht. Demnach müssen Hilfs- und Trägerstoffe (dazu kann auch Alkohol gehören) nicht auf der Zutatenliste angegeben werden. In Bäckereien oder Restaurants muss zudem nicht ausgewiesen werden, ob ein Lebensmittel Alkohol enthält. Wir empfehlen dir daher, auf Nummer sicher zu gehen und nachzufragen.

Die Verbraucherorganisation foodwatch fordert schon seit Jahren eine klare Kennzeichnung für Lebensmittel. Neben Schwangeren und Kindern möchten einige Personengruppen ebenfalls auf Alkohol verzichten, etwa aus religiösen Gründen, Ex-Alkoholiker oder Abstinenzler. Vorgeschlagen wird statt der Deklaration "alkoholfrei" die Bezeichnung "alkoholarm".

Unser Fazit für Schwangere

Die Aufnahme von (natürlichem) Alkohol in sehr geringen Mengen aus Lebensmitteln und Getränken wie Säften lässt sich nicht hundertprozentig verhindern. Zu besonderen Gelegenheiten (zum Beispiel an Silvester) ein Glas alkoholfreien Sekt, alkoholfreien Wein oder alkoholfreies Bier zu trinken, schadet in der Schwangerschaft wohl nicht – zumindest gibt es keine eindeutigen Belege dafür.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verzichtet in der Schwangerschaft am besten darauf. "Echter", alkoholhaltiger Sekt, Wein oder Bier sollte in der Schwangerschaft nicht getrunken werden, denn der Alkoholgehalt ist hier ungleich höher (durchschnittlich 5 % vol. bei Bier und 11 % vol. bei Sekt und Wein). Bei solchen Dosen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie das ungeborene Kind schädigen.


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Haare färben in der Schwangerschaft oder nicht – viele schwangere Frauen sind verunsichert, ob die Chemikalien in Haarfarbe, Haartönung oder Strähnchen schädlich für ihr Baby sind. Bislang konnte diese Frage auch in Studien nicht eindeutig beantwortet werden.

In welcher Woche wächst der Bauch am meisten?
© iStock.com/fokusgood

Fest steht: Chemikalien aus Haarfärbemitteln können über die Kopfhaut in das Blut übergehen und erreichen damit auch das Baby. Deshalb ist das Thema Haare färben in der Schwangerschaft immer wieder in der Diskussion.

Körper- und Schönheitspflege ist für die meisten Frauen in der Schwangerschaft ein wichtiges Thema – der Körper verändert sich, auch Haut und Haare. Gerade in der Schwangerschaft freuen sich viele Frauen über eine besonders füllige Haarpracht dank des beschleunigten Stoffwechsels. Die Haare wachsen auch schneller. Ein nicht gewünschter Nebeneffekt ist dann häufig der schneller sichtbare Haaransatz bei gefärbten Haaren. Aber die Haare färben sollte man eigentlich nicht in der Schwangerschaft, oder?

Haare färben in der Schwangerschaft: Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

  • Über die Kopfhaut nimmt der Körper Chemikalien aus Haarfarben auf.
  • Diese Chemikalien können über den Blutkreislauf auch das Baby erreichen.
  • Alternativen zum Haare färben sind Strähnchen, da diese nicht die Kopfhaut erreichen.
  • Auch Naturhaarfarben gelten als sanfte Alternative zu dauerhaften, chemischen Haarfarben.
  • Wenn Sie wirklich auf Nummer sicher gehen möchten, empfehlen Experten, auf das Haare färben in der Schwangerschaft zu verzichten.
  • Auch während der Stillzeit können Chemikalien über die Muttermilch das Baby erreichen.

Chemikalien in Haarfärbemitteln

Haarfarben und Haartönungen enthalten verschiedene Chemikalien und Farben sowie Oxidationsmittel (nur bei dauerhaften chemischen Haarfarben). Welche Chemikalien beigemischt werden, wird mittlerweile strenger kontrolliert. So sind Stoffe, die in Verdacht stehen, Krebs auszulösen, mittlerweile nicht mehr erlaubt. Trotzdem sind in Haarfärbemitteln häufig bedenkliche Chemikalien enthalten, zum Beispiel P-Phenylendiamin (PPD). PPD kann starke Kontaktallergien auslösen.

Natürliche Haarfarben werden aus Henna hergestellt. Die Möglichkeit, Haare mit Henna zu färben, nutzen Frauen schon seit über 1.000 Jahren. In einigen Henna-Färbemitteln wurde bei einer Untersuchung auch PPD gefunden. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auch pflanzliche Haarfärbemittel Hautreaktionen verursachen.

Haarfärbemittel gelangen ins Blut

Haarfärbemittel kommen in der Regel mit der Kopfhaut in Berührung. Auch über die Haut können Stoffe aufgenommen werden und in den Blutkreislauf gelangen. So erreichen in der Schwangerschaft eventuell auch Chemikalien aus der Farbe das Baby. Entgegen einiger Behauptungen gibt es keine spezielle Haarfarbe für die Schwangerschaft. Als Alternative zum Haare färben in der Schwangerschaft sehen viele Henna oder Tönungen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Haare färben in der Schwangerschaft verzichten oder auf sanfte Naturhaarfarben umsteigen. Auch nicht dauerhafte Haartönungen enthalten wesentlich weniger aggressive Chemikalien als Permanentfarben.

In der Schwangerschaft: Alternative Strähnchen?

Viele Frauen bevorzugen in der Schwangerschaft das Färben von Strähnchen, da diese nicht auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Als „sanftere“ Variante sind Strähnchen eine gute Alternative für Frauen, die sicherheitshalber auf Haare färben in der Schwangerschaft verzichten möchten.

Haare färben in der Stillzeit

Auch über die Muttermilch können Chemikalien aus dem Blutkreislauf der Mutter zum Baby gelangen. Stillende Frauen sollten sich daher genau überlegen, ob sie während dieser Zeit ihre Haare färben möchten oder nicht. Bereits im Jahr 2005 hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) übrigens in einer Studie in Muttermilch 300 verschiedene Schadstoffe gefunden.

Umfrage

Haben Sie sich in der Schwangerschaft die Haare färben lassen?


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Tipps für heiße Tage

In den Sommermonaten schwanger zu sein, hat Vor- und Nachteile: Welche Tücken die heißen Tage bereithalten und mit welchen Tipps Sie für Abkühlung sorgen.

In welcher Woche wächst der Bauch am meisten?
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Wie man den Sommer als Schwangere empfindet, ist individuell sehr unterschiedlich: Manche Frauen freuen sich über die leichten Kleider und offenen Schuhe, andere – vor allem Hochschwangere – empfinden Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit als sehr anstrengend.

In diesem Artikel lesen Sie:

  • Beschwerden im Sommer
  • Tipps und Tricks

Schwanger im Sommer: Die Tücken der heißen Jahreszeit

Jedem Menschen, der moderate Temperaturen gewöhnt ist, macht eine zu große Hitze zu schaffen. Kein Wunder, dass besonders Schwangere im Sommer daher vermehrt unter verschiedenen Beschwerden leiden. Schließlich ist ihr Körper ohnehin mit den Umbauarbeiten für das Baby beschäftigt und macht viele Veränderungen durch.

  • Wassereinlagerungen: Sowohl durch die Hitze im Sommer als auch durch die Schwangerschaft werden Wassereinlagerungen (Ödeme) begünstigt. Beine und Füße können daher nun verstärkt anschwellen.

  • Hitzewallungen: Auch ohne sommerliche Temperaturen neigen Schwangere dazu, schneller in Schweiß auszubrechen, da der Körper mehr Wärme produziert. Ist es draußen heiß, kommt es erst recht zu Schweißausbrüchen.

  • Sonnenbrand & Co.: Durch die Schwangerschaftshormone ist die Haut lichtempfindlicher. Aus diesem Grund neigen Schwangere eher dazu, einen Sonnenbrand zu bekommen. Auch eine Sonnenallergie oder Pigmentflecken können in der Schwangerschaft auftreten.

  • Verstopfung: Die Schwangerschaftshormone sind zudem für eine weitere, typische Schwangerschaftsbeschwerde verantwortlich: Viele Schwangere leiden unter einer Verstopfung. Die Hitze im Sommer kann dem Stoffwechsel zusätzlich zu schaffen machen und die Verdauungsprobleme nehmen zu.

  • Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit: Schwangere, die sich im zweiten oder dritten Trimester ihrer Schwangerschaft befinden, haben häufiger als Nichtschwangere Probleme mit dem Kreislauf. Hitze belastet den Kreislauf ohnehin mehr und die hohen Temperaturen im Sommer führen schneller zu Kreislaufproblemen (Abfall des Blutdrucks). Auch Kopfschmerzen und Müdigkeit können dadurch entstehen.

  • Schlafstörungen: Je näher die Geburt rückt, desto schlechter schläft es sich. Schuld an den Schlafstörungen ist nicht nur der große Babybauch, auch die Gedanken kreisen nachts meist schon um Themen wie Geburt oder Wochenbett. Kommt im Sommer noch die Hitze dazu, bekommt so manch eine Schwangere kein Auge mehr zu.

Schwanger im Sommer: Mit diesen Tipps kein Problem

Auch wenn der Sommer für Schwangere ein paar Besonderheiten bereithält, lässt er sich bei der Beachtung einiger Tipps und Tricks trotzdem rundum genießen.

  • Sonnenschutz: Da sich Schwangere gut vor der Sonne schützen sollten, empfiehlt sich im Sommer eher ein schattiges Plätzchen als das Baden in der prallen Sonne – besonders im Gebirge und am Wasser. Vor allem die Mittagshitze sollten Sie meiden: Zwischen 12 und 15 Uhr ist die Sonneneinstrahlung am höchsten. Verlegen Sie Aktivitäten im Freien daher besser auf die Zeit davor oder danach. Verwenden Sie außerdem eine Sonnencreme, die einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor besitzt. Je nach Hauttyp eignen sich Cremes mit sehr hohem Lichtschutzfaktor wie 30 oder 50. Unterschätzen Sie auch die UV-Strahlung bei bedecktem Himmel nicht.

  • Abkühlung durch Wasser: Schwimmen ist für Schwangere ideal: Gehen Sie also ruhig ins Schwimmbad oder an den Badesee. Viele Frauen befürchten, dass das Risiko einer Infektion beim Schwimmen erhöht sei, dies ist jedoch nicht der Fall. Als geeignet gelten Wassertemperaturen zwischen 20 und 33 Grad. Wechseln Sie nach dem Schwimmen die Kleidung, da nasse Badesachen die Entstehung einer Blasenentzündung begünstigen können. Die Wasserqualität der Badeseen kann auf den Internetseiten von Bundesland, Landkreis oder Stadt abgefragt werden. Auch eine erfrischende Dusche kann alternativ zum Baden wahre Wunder wirken. Achten Sie hier darauf, dass die Wassertemperatur lauwarm ist: Bei einem zu großen Temperaturunterschied könnten Sie Kreislaufprobleme bekommen. Ein erfrischendes Fußbad tut geschwollenen Beinen gut.

  • Moderate Bewegung: In der Schwangerschaft ist es ratsam, sich nicht zu sehr zu belasten und bei hohen Temperaturen große Anstrengungen zu meiden. Dennoch tut Bewegung gut, regt den Kreislauf an und fördert die Verdauung. Besonders geeignet sind Spaziergänge, Nordic Walking oder Radtouren zu den kühleren Stunden des Tages. Schwimmen ist ebenfalls perfekt und hilft gegen Wassereinlagerungen.

  • Ausreichend Pausen: Schwangere dürfen und sollen auf ihr Körpergefühl hören, deshalb schalten Sie ruhig bei allen Aktivitäten einen Gang herunter und belasten Sie sich nicht. Am besten verplanen Sie die Tage im Sommer so, dass Sie sich zur Mittagszeit zu Hause ausruhen können. Machen Sie es wie im Süden und halten Sie eine "Siesta". Wenn die Sonne draußen glüht, machen Sie ein Nickerchen im kühlen Zimmer. Legen Sie zusätzliche Pausen ein, wenn Ihnen danach ist.

  • Erholsamer Schlaf: Um die nächtliche Ruhe zu fördern, sollten Sie die Temperatur im Schlafzimmer möglichst kühl halten. Lüften Sie den Raum in den kühlen Morgen- und Abendstunden, verschließen und verdunkeln Sie die Fenster über den Rest des Tages. Wenn Sie zwischendurch lüften möchten, öffnen Sie die Fenster fünf Minuten lang zum Durchzug.

  • Viel trinken: Generell sollten Sie mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen. Bei erhöhten Temperaturen steigt der Bedarf durch das Schwitzen. Trinken Sie am besten Wasser, gekühlten Tee ohne Zucker oder mit Früchten aromatisiertes Wasser regelmäßig über den Tag verteilt.

  • Leichte Kost: Um die Verdauung bei den heißen Temperaturen nicht zu überfordern, sollten Sie Speisen wie Obst, Gemüse und Salat zu sich nehmen. Lassen Sie die Finger von fettigen Gerichten, die Sie nur unnötig belasten. Um den Kreislauf stabil zu halten, können Sie zwischendurch zu gesunden Snacks wie Obst, Nüssen oder Joghurt greifen. Hier finden Sie die 15 besten Lebensmittel für Schwangere.

  • Lockere Kleidung: Häufig sieht man Schwangere in locker geschnittenen Kleidern. Das ist vorteilhaft, denn es zwickt nichts und im Sommerkleid lässt sich auch die Hitze gut aushalten. Neben Umstandsmode können auch "normale" Kleider getragen werden. Offene Schuhe wie Sandalen werden von vielen Schwangeren als angenehm empfunden.


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Wer schwanger ist und gerne nascht, sollte bei der Auswahl seiner Süßigkeiten einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Studien belegen: Ein Zuviel an Lakritz in der Schwangerschaft kann sich negativ auf das Ungeborene auswirken.

Ob Bonbons und Pastillen aus der Apotheke oder Schnecken aus dem Süßigkeitenregal – Lakritz zeichnet sich durch einen einzigartigen süß-herben Geschmack aus. Für dieses intensive Aroma sorgt der enthaltene Süßholzsaft, der aus den getrockneten Wurzeln der Süßholzpflanze gewonnen wird. Die Pflanze aus dem Mittelmeerraum wird schon seit Jahren als Arzneimittel verwendet.

Süßigkeiten dürfen als Lakritz bezeichnet werden, wenn sie mindestens drei Prozent Süßholzsaft oder Süßholzextrakt enthalten. Im Handel ist, neben Süßlakritz, das so genannte Salzlakritz zu finden – es enthält zusätzlich Salmiak.

Wofür wird Lakritz verwendet?

Der Süßholzpflanze sagt man eine heilende Wirkung nach: Sie wird zur Linderung von Magenbeschwerden oder zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Die Süßholzwurzel soll entzündungshemmend und schleimlösend wirken. Außerdem gilt Lakritz als äußerst kalorienarme Süßigkeit.

Was passiert bei übermäßigem Lakritzkonsum?

Neben den vielen positiven Eigenschaften der Süßholzpflanze sind bei einem übermäßigen Lakritzkonsum auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt. Der Grund: Lakritz enthält Glyzyrrhizin. Dabei handelt es sich um ein Glykosid (Süßholzzucker), das aus der Wurzel der Süßholzpflanze gewonnen wird und eine sehr starke Süßkraft besitzt.

Glyzyrrhizin bewirkt eine Veränderung der Hormonproduktion in der Nebenniere, durch die das Stresshormon Cortisol vermehrt gebildet wird. Außerdem wird durch den Süßholzzucker ein Schlüsselenzym gehemmt, das den Mineralstoffhaushalt reguliert. Beim Bundesinstitut für Risikobewertung heißt es dazu: „Bei ständigem Verzehr von Lakritze mit größeren Mengen von Glycyrrhizin (mehr als 200 Milligramm/100 Gramm Lakritze) kann es zu einer Veränderung des Mineralstoffwechsels mit Natriumanreicherungen und Kaliumverlusten kommen. Die Folge sind Erhöhung des Blutdrucks, Wassereinlagerungen im Gewebe und Muskelschwäche.“ Auch der Bundverband Deutscher Internisten e.V. stellt fest, dass diese Nebenwirkungen durch einen erhöhten Lakritzkonsum auftreten können.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, die Aufnahme von Glycyrrhizin auf unter 100 Milligramm pro Tag je Konsument zu beschränken. In Deutschland gibt es zwar keine gesetzliche Höchstgrenze für Glycyrrhizin in Lebensmitteln, aber es gilt: Enthält das Produkt mehr als 200 Milligramm pro 100 Gramm Lakritz, muss es mit dem Zusatz „Starklakritz“ gekennzeichnet sein.

Salzlakritz enthält außerdem Ammoniumchlorid. Größere Mengen davon können den Mineralstoffhaushalt ebenfalls beeinflussen und zu Übelkeit und Erbrechen führen. Durch eine tägliche Aufnahme von 100 bis 150 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht entstehen gesundheitliche Beeinträchtigungen. Lakritz mit einem Salmiakgehalt von mehr als zwei Prozent ist für Kinder deshalb nicht geeignet.

Lakritz in der Schwangerschaft: Erlaubt oder tabu?

Der Bundesverband der Frauenärzte e.V. (BVF) empfiehlt schwangeren Frauen, besser auf den Verzehr von lakritzhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln zu verzichten, um die Gesundheit ihres Kindes nicht zu gefährden.

Warum kein Lakritz in der Schwangerschaft?

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Bestandteile der Süßholzwurzel möglicherweise Einfluss auf die Entwicklung des Babys haben. So vermutete die Arbeitsgruppe der Psychologin Katri Räikkönen von der Universität in Helsinki in einer Studie im Jahr 2009, dass Glycyrrhizin die Plazenta durchlässiger für die Stresshormone der Mutter macht. Dr. Klaus König, Vizepräsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) erklärt: „Bei Kindern von Frauen, die während der Schwangerschaft Lakritz gegessen hatten, wurden dreimal höhere Cortisol-Level gemessen als bei Kindern gleichen Alters, deren Mütter kein Lakritz gegessen hatten. Cortisol ist ein Stesshormon und besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum im Organismus. So besteht ein Zusammenhang zwischen Cortisol und der Bewältigung von Stress sowie der Entwicklung von Diabetes und Übergewicht.“

Ist Lakritz in der Schwangerschaft schädlich?

Im Jahr 2002 kam eine finnische Studie zu dem Ergebnis, dass ein extremer Konsum von mehr als 500 Milligramm Glycyrrhizin pro Woche zu einem erhöhten Frühgeburtsrisiko führt. Die Studie von Katri Räikkönen aus dem Jahr 2009 stellte fest, dass zu viel Lakritz in der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten des Babys haben kann. Kinder, deren Mütter pro Woche mehr als 100 Gramm Lakritz in der Schwangerschaft (100 Gramm Lakritz entsprechen sechs bis acht Lakritzschnecken) aßen, zeigten im Alter von acht Jahren eine geringere Intelligenz, die sich zum Beispiel durch einen kleinerer Wortschatz, ein schlechteres erzählerisches Gedächtnis oder ein eingeschränktes räumliches Vorstellungsvermögen auszeichnete. Außerdem konnten Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) festgestellt werden.

Vier Jahre später wurden die gleichen Kinder noch einmal untersucht: Im Alter von zwölf Jahren zeigte sich, dass bei den Mädchen, deren Mütter in der Schwangerschaft Lakritz verzehrten, die Pubertät früher eingesetzt hatte, sie mehr als drei Zentimeter größer, acht Kilogramm schwerer und sie einen um 2,2 höheren Body-Mass-Index (BMI) hatten. Bei Jungen ließen sich solche Unterschiede nicht feststellen. Die Ergebnisse der Studie stützen die Annahme, dass ein Zuviel an Lakritz in der Schwangerschaft schädlich sein könnte.

Wie viel Lakritz in der Schwangerschaft?

Beim Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) heißt es von Vizepräsident König zu den Untersuchungen der finnischen Studie von Räikkönen: „Ein Gramm pro Woche reichte dabei schon aus, um bei dem Nachwuchs höhere Cortisol-Werte zu verursachen. Auch wenn die genauen Zusammenhänge bislang noch nicht geklärt sind, sollten Schwangere vorsichtshalber besser auf den Verzehr größerer Mengen lakritzhaltiger Produkte verzichten."

Auch das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) empfiehlt Risikogruppen wie Schwangeren oder Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen den ständigen Verzehr von größeren Mengen Lakritz vorsorglich zu unterlassen, da der Gehalt an Glycyrrhizin auf Verpackungen nicht eindeutig ausgewiesen ist. Seit einer im Jahr 2005 in Kraft getretenen Lebensmittelkennzeichnungsverordnung ist zumindest die Kennzeichnung mit dem Vermerk „enthält Süßholz“ für Produkte mit einem Gehalt von 100 Milligramm pro Kilogramm Süßware vorgeschrieben.


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Folsäure gehört zu den wichtigsten Nährstoffen in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch. Grund ist ihre wichtige Rolle bei der Zellteilung und beim Wachstum.

Schwangere haben einen erhöhten Nährstoffbedarf. Eine qualitativ hochwertige Ernährung mit hoher Nährstoffdichte ist generell in der Schwangerschaft vorteilhaft: Zahlreiche Studien zeigen, wie sich äußere Einflüsse auf die Schwangerschaft sowie die Entwicklung des Babys im Mutterleib und darüber hinaus auswirken. Die Folsäure, einer synthetisch hergestellten Form des Nährstoffs Folat, hat dabei eine besondere Bedeutung.

In diesem Artikel lesen Sie:

Was ist Folsäure?

Folsäure ist die Bezeichnung für künstlich hergestelltes Folat, eher bekannt als Vitamin B9. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden beide Begriffe, also Folsäure und Folat, meist synonym verwendet.

Der Körper kann Folat nicht selbst herstellen, deshalb müssen wir es über die Nahrung aufnehmen. Etwa 5-10 mg Folat kann der Körper speichern, also eine relativ kleine Menge, weshalb eine tägliche Versorgung wichtig ist.

Folat steckt vor allem in Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Auch Leber ist reich an Folsäure. Da sie aufgrund ihres hohen Vitamin-A-Gehalts zu schweren Entwicklungsschäden beim Baby führen kann, gehört Leber jedoch zu den Lebensmitteln, die in der Schwangerschaft nicht gegessen sollten.

Folat ist ein relativ lagerungs-, hitze- und lichtempfindlicher Nährstoff. Durch lange Lagerung, vor allem aber durch Kochen oder Erhitzen kann ein Lebensmittel einen großen Teil seines Folatgehaltes einbüßen: Bis zu 70 Prozent des Folats geht unter Umständen durch die Zubereitung eines Lebensmittels verloren.

Warum ist Folsäure in der Schwangerschaft so wichtig?

Folsäure ist an nahezu allen Stoffwechsel-, Zellteilungs- und Wachstumsprozessen im Körper beteiligt. Schon in der Frühschwangerschaft kommt der Folsäure deshalb eine besondere Bedeutung zu: Gerade in den ersten Wochen entwickeln sich Nervensystem und Wirbelsäule des Fötus und das Neuralrohr schließt sich. Dafür benötigt der Körper eine ausreichende Menge Folat.

Neuralrohrdefekte durch Folsäuremangel in der Schwangerschaft

Ist zu wenig Folat vorhanden, besteht die Gefahr, dass sich das Neuralrohr nicht richtig schließt. Man spricht dann von einem Neuralrohrdefekt (offener Rücken, Spina bifida): Das Nervensystem des Kindes kann sich nicht richtig entwickeln. Diese schwerwiegende Fehlbildung in unterschiedlicher Ausprägung betrifft eines bis fünf von 1.000 Neugeborenen in Deutschland. Zusätzlich sind weitere Defekte beim Baby durch Folsäuremangel in der Schwangerschaft möglich:

  • Angeborene Herzfehler
  • Harnwegsdefekte
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG)

Lesen Sie hier mehr über die Gründe für Folsäuremangel.

Durch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Folsäure (aktuelle Empfehlung: 400 Mikrogramm täglich) vier Wochen vor und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft lassen sich laut Studien 50 bis 70 Prozent der Neuralrohrdefekte verhindern.

Auch für das Wachstum der Plazenta wird ausreichend Folat benötigt. Eine Unterversorgung mit Folsäure wird demnach auch mit Komplikationen wie einem niedrigen Geburtsgewicht und vorzeitiger Plazentaablösung in Verbindung gebracht.

Zudem ist der Nährstoff wichtig für die Blutbildung. Im Laufe der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen um 20 bis 30 Prozent, das Plasmavolumen sogar um 40 bis 50 Prozent zu.

Wie viel Folsäure sollten Schwangere zu sich nehmen?

Die aktuelle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Fachgesellschaften beziffern den Folsäurebedarf von Schwangeren auf 550 Mikrogramm (µg) pro Tag. Im Vergleich zu nicht Schwangeren ist der Bedarf in der Schwangerschaft damit um 250 Mikrogramm täglich höher.

Laut Nationaler Verzehrsstudie II lag die mittlere tägliche Folatzufuhr von Frauen (zwischen 14 und 80 Jahren) im Erhebungszeitraum 2005 und 2006 lediglich bei 184 Mikrogramm täglich. Durchschnittlich wird also nicht einmal die empfohlene Zufuhr für nicht Schwangere erreicht.

Folsäure-Tabletten vor und in der Schwangerschaft

Tatsächlich erfordert es einigen Aufwand, wenn man seinen Folatbedarf nur durch Lebensmittel decken möchte. Denn gerade durch die Zubereitung der Nahrungsmittel verlieren viele Lebensmittel einen erheblichen Anteil an Folat. Experten empfehlen deshalb Schwangeren die zusätzliche Einnahme von Folsäure-Tabletten mit einer Dosierung von 400 Mikrogramm Folsäure täglich zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung.

Schon vor der Schwangerschaft sollte mit der Einnahme begonnen werden: Idealerweise mindestens vier Wochen vorher, um einen guten Folsäure-Spiegel aufzubauen. Ist das nicht möglich, etwa, weil die Schwangerschaft nicht geplant war, empfehlen sich Nahrungsergänzungsmittel mit einer höheren Folsäuredosis.

Frauen, bei denen in einer vorangegangenen Schwangerschaft bereits Neuralrohrdefekte beim Baby aufgetreten sind, wird – nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin – die Einnahme von 4 bis 5 Milligramm (mg) Folsäure täglich empfohlen. Erneute Neuralrohrdefekte lassen sich dadurch zu mehr als 80 Prozent verhindern.

Kinderwunsch: Folsäure schon vor einer Schwangerschaft einnehmen

Gerade in der Frühschwangerschaft finden viele wichtige Zellteilungs- und Entwicklungsprozesse statt. Das Neuralrohr, aus dem sich später Gehirn, Nervensystem und Wirbelsäule des Babys entwickeln, schließt sich bereits bis zwischen dem 22. und 28. Tag der Schwangerschaft – ein Zeitpunkt, an dem viele Frauen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind.

Zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten sollten Frauen mit Kinderwunsch zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung täglich ein Präparat mit 400 Mikrogramm Folsäure einnehmen – und zwar mindestens schon vier Wochen vor Beginn der Schwangerschaft.

Da der Körper Folsäure auch in geringen Mengen speichern kann, lässt sich so außerdem ein kleiner "Folsäure-Spiegel" aufbauen.

Auch die Spermien profitieren übrigens von einer ausreichenden Versorgung mit Folsäure: Studien zeigen, dass sich die Qualität der Spermien verbessern lässt, wenn Männer genügend Folsäure zu sich nehmen. Aber auch sie bleiben laut Nationaler Verzehrsstudie II mit durchschnittlich 207 Mikrogramm noch unter der empfohlenen Zufuhr von 300 Mikrogramm täglich.

Bedarf an Folsäure auch in der Stillzeit erhöht

Mit 450 Mikrogramm (µg) pro Tag liegt auch die empfohlene Zufuhr für Stillende höher als für nicht stillende Frauen. Der Nährstoffbedarf ist insgesamt in der Stillzeit etwas höher. Durchschnittlich 500 bis 600 Kilokalorien verbraucht das Stillen pro Tag, je nach Milchmenge. Wie in der Schwangerschaft empfiehlt es sich deshalb, auf eine besonders nährstoffreiche Ernährung zu achten.

Lesen sie hier mehr über Ernährung in der Stillzeit.


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In der Schwangerschaft sollten Frauen komplett auf Alkohol verzichten. Denn in diesen neun Monaten übernehmen Frauen nicht nur Verantwortung für sich selbst. Sie beeinflussen durch den Konsum von Alkohol auch die Entwicklung ihres ungeborenen Kindes.

Denn Alkohol in der Schwangerschaft kann weitreichende Folgen für die Gesund und Entwicklung des Kindes haben. Sowohl bei geringen Mengen als auch bei häufigem Konsum von Alkohol kann das Kind geschädigt werden.

Alkohol in der Frühschwangerschaft

In den ersten Wochen der Schwangerschaft kommt es häufiger vor, dass eine Frau noch nichts von der bestehenden Schwangerschaft weiß und auch Alkohol trinkt. Viele Frauen machen sich hinterher deswegen Sorgen, ob sie damit ihr Kind geschädigt haben. Hier gilt jedoch das "Alles-oder-Nichts-Prinzip": Gerade in der Frühschwangerschaft gehen viele Schwangerschaften wieder ab, aus den verschiedensten Gründen. Frauen sollten sich deshalb erst mal keine Sorgen machen. Die Zeit, in der die Schädigungen durch Alkohol am wahrscheinlichsten entstehen können, ist in der Zeit, in der der Embryo die Organe entwickelt, also zwischen dem 15. und 60. Tag nach der Befruchtung.

Wie viel Alkohol während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft reduzieren die meisten Frauen ihren Alkoholkonsum oder stellen ihn ganz ein. Trotz der gesundheitlichen Risiken für das Kind verzichten jedoch nicht alle Schwangeren auf das Genussmittel. Zwar gibt es keinen wissenschaftlich abgesicherten Grenzwert, unter dem Alkohol nicht zu Schädigungen führt. Eine Schwellendosis, also eine Dosis der sicheren Verträglichkeit, ist bis heute also nicht bekannt. Dennoch ist es ratsam, während der Schwangerschaft generell auf Alkohol zu verzichten.

Nimmt eine schwangere Frau Alkohol zu sich, gelangt er durch die Nabelschnur ungefiltert und direkt in den Blutkreislauf des Kindes. Innerhalb weniger Minuten haben sowohl die werdende Mutter als auch das Ungeborene den gleichen Alkoholspiegel. Der Organismus der Mutter kann den Alkohol jedoch schneller abbauen. Daher ist der Blutalkoholspiegel des Ungeborenen sogar einige Zeit lang höher als der der Schwangeren. Da Alkohol ein Nervengift ist, was dann die im Wachstum befindlichen Nervenzellen des Kindes angreifen, sind Schädigungen vorprogrammiert.

Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft

Alkohol in der Schwangerschaft kann weitreichende Folgen für das Kind haben. Wer während der Schwangerschaft trinkt, sollte sich also klarmachen, dass sie damit vielerlei Risiken eingeht.

Erwiesen sind folgende Risiken, wenn man Alkohol in der Schwangerschaft trinkt:

  • erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt
  • Fehlbildungen
  • zu geringes Wachstum des Kindes
  • geringes Geburtsgewicht
  • Mangelgeburt
  • Gesichtsanomalien
  • Störungen des zentralen Nervensystems
  • geistige Beeinträchtigung

Schädigen schon kleine Mengen Alkohol das ungeborene Kind?

Wenn eine schwangere Frau Alkohol trinkt, verbreitet sich der Alkohol schnell im Körper und macht auch nicht Halt vor der Plazenta, über die das Kind mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Durch die Nabelschnur gelangt der Alkohol so in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes und verbreitet sich auch hier rasch im ganzen Körper. Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind denselben Alkoholspiegel.

Die schädigende Wirkung des Alkohols hält beim ungeborenen Kind länger an als bei der Mutter, weil der noch nicht vollständig entwickelte Organismus des Kindes den Alkohol langsamer abbaut. Deshalb ist der Blutalkoholspiegel bei dem Baby sogar eine Zeit lang höher als bei der Mutter.

Welche Folgen hat Alkohol für das ungeborene Kind?

Das Risiko für gesundheitliche Schäden steigt mit der Menge an getrunkenem Alkohol. Die schwerste Form der Schädigung wird als fetales Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet. Die betroffenen Kinder kommen mit körperlichen Missbildungen auf die Welt und entwickeln Verhaltensstörungen, die oft nicht heilbar sind.

Leider ist das nur die sogenannte berühmte Spitze des Eisbergs, denn nicht alle Neugeborenen, die während der Schwangerschaft durch Alkohol in ihrer Entwicklung behindert wurden, weisen schwere Folgeschäden auf. Es gibt einen fließenden Übergang zu Schädigungen, die unter dem Begriff Alkoholeffekte zusammengefasst werden.

Diese Alkoholeffekte sind zum Teil bei der Geburt kaum zu erkennen. Erst im Verlauf der Kindheit werden die Schäden deutlich. Die Schädigungen betreffen das Gehirn und äußern sich in intellektuellen und motorischen Fehlentwicklungen und Entwicklungsverzögerungen. Auch diese Defizite sind häufig nicht wieder auszugleichen und können zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen.

Da eine Schwellendosis, also eine Dosis der sicheren Verträglichkeit, bis heute nicht genannt werden kann, empfehlen verantwortungsvolle Mediziner, Alkohol (wie auch Nikotin) vor und während der Schwangerschaft gänzlich zu meiden.

Fetales Alkoholsyndrom

Die schwerste Form der Schädigung durch Alkohol ist sogar ein eigenes Krankheitsbild. In Deutschland kommen jährlich bis 10.000 Kinder mit dem fetalen Alkoholsyndrom zur Welt, welches durch den regelmäßigen Alkoholkonsum ihrer Mütter während der Schwangerschaft verursacht wurden. Diese sind bei der Geburt zum Teil nicht zu erkennen und machen sich erst im Laufe der Kindheit bemerkbar. Kinder, die davon betroffen sind, sind in ihrem Verhalten auffällig und weisen körperliche Entwicklungsstörungen auf. Dazu gehören:

Die Schäden, die durch Alkohol in der Schwangerschaft entstehen, sind nicht mehr rückgängig zu machen. Für Kinder mit dem fetalen Alkoholsyndrom besteht kaum eine Chance auf Heilung. Viele sind ihr gesamtes Leben lang auf Hilfe und Fürsorge angewiesen.

Muss ich mein bisheriges Leben ändern, wenn ich schwanger bin und auch auf das Glas Wein verzichten, welches ich hin und wieder zum Abendessen trinke?

Sie müssen gar nichts. Es wird Ihnen niemand Vorschriften darüber machen, wie Sie Ihr Leben zu verbringen haben.

Aber Sie sollten Folgendes wissen: eine eine Dosis der sicheren Verträglichkeit von Alkohol ist bis heute unbekannt. Man kann also nicht sagen, bei welcher Menge und in welchem Stadium der Schwangerschaft sich Alkohol schädigend auswirkt. Daher empfehlen verantwortungsvolle Mediziner, Alkohol sowie Nikotin während der Schwangerschaft gänzlich zu meiden.

Für Schwangere sollte deshalb gelten: Selbst zu besonderen Anlässen wie an Geburtstagen oder zur Silvester-Feier ist das Anstoßen mit alkoholischen Getränken tabu.


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Dein Kind ist in der 16. Schwangerschaftswoche in etwa so groß wie eine Grapefruit. Es nuckelt schon am Daumen und schlägt in deinem Bauch Purzelbäume, was du nun möglicherweise auch durchaus schon zu spüren bekommst. Was dein Baby in der 16. SSW sonst so treibt, welche körperlichen Veränderungen werdende Mamas nun an sich bemerken und wonach bei der zweiten Vorsorge geschaut wird, kannst du hier nachlesen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

16. SSW: Tipps und Überblick zur aktuellen Woche

  • Du bist inzwischen im 4. Monat schwanger und seit zwei Wochen im zweiten Trimester.

  • Die zweite Vorsorgeuntersuchung in der Praxis oder bei deiner Hebamme steht jetzt an.

  • Du hast ein Gefühl wie Schmetterlinge im Bauch? Das könnten die lang herbeigesehnten Kindsbewegungen sein.

  • Überlege gemeinsam mit deinem*deiner Partner*in, wie ihr euch die Zeit nach der Geburt vorstellt und wie die Elternzeit und die Sorgearbeit, die durch das Baby dazukommt, fair aufgeteilt werden könnten.

  • Falls du dich in einer schwierigen Situation befindest, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um eine Schwangerenberatungsstelle aufzusuchen und bei Bedarf finanzielle Hilfen bei der Bundesstiftung Mutter und Kind zu beantragen.

  • Im zweiten Trimester, in dem du dich nun befindest, sind die Schwangerschaftsbeschwerden oft abgeklungen, zugleich ist der Babybauch noch nicht allzu hinderlich. Viele werdende Mamas packt in dieser Zeit das Fernweh. Was du auf Reisen nun beachten solltest, verraten wir dir am Ende des Artikels.

Größe und Entwicklung des Babys in der 16. SSW

Willkommen in der letzten Woche des 4. Schwangerschaftsmonats! Dein Baby ist in der 16. Woche (15+0 bis 15+6) schon 110 Gramm schwer und von Kopf bis zum Steißbein (SSL) 9,4 Zentimeter groß. Als Vergleich kannst du dir in dieser SSW eine Avocado oder Grapefruit vorstellen.

Der kleine Fuß des Fötus ist aktuell etwa zwei Zentimeter winzig. Auch wenn du vielleicht noch nichts davon spürst: Dein Baby ist gerade sehr aktiv. Es bewegt Arme, Beine und schlägt sogar Purzelbäume! Das Fruchtwasser dämpft diese heftigen Kindsbewegungen aber gut ab. Dein Baby saugt jetzt auch öfter am Daumen und trainiert damit den Saugreflex. Außerdem hat es häufiger einen starken Schluckauf. Keine Sorge, das ist nicht gefährlich: Das Kind trainiert damit vermutlich seine Atmung für das Leben außerhalb deines Bauchs.

Alle Gelenke sind in der 16. SSW an ihrem Platz und die kindlichen Muskeln reagieren dank des Nervensystems auf Stimulationen des Hirns. Außerdem sind die Geschlechtsorgane in der 16. Schwangerschaftswoche zu erkennen und deine frauenärztliche Praxis kann dir nun vermutlich verraten, ob du dich auf einen Jungen oder ein Mädchen freuen darfst.

Mamas Bauch, Gewicht und Körper in der 16. SSW

Im Moment ist dein Baby noch so klein, dass es in deine Handfläche passen würde. Trotzdem hast du bestimmt schon eine Gewichtszunahme zu verzeichnen und dein Bauch wird immer größer. Das ist ganz normal: Deine Gebärmutter und die Plazenta wachsen weiter und es werden ca. 250 Milliliter Fruchtwasser produziert. Durchschnittlich nehmen Frauen in der Schwangerschaft 500 Gramm pro Monat zu.

Die Gewichtszunahme bei einer zuvor normalgewichtigen Frau ist dabei ungefähr folgendermaßen verteilt:

  • 1. Schwangerschaftsdrittel: 1,5 bis 2 Kilogramm
  • 2. Schwangerschaftsdrittel: 6 bis 8 Kilogramm
  • 3. Schwangerschaftsdrittel: 4 bis 6 Kilogramm

Dein Bauch ist jetzt sicher schon zumindest ansatzweise zu erkennen. Wie groß der Bauch allerdings ist und noch wird, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. So ist der Babybauch bei einer schlanken Mehrgebärenden meistens früher zu sehen als bei einer kurvigen Frau, die das erste Kind erwartet.

Körperliche Veränderungen: Mutterbänder dehnen sich, Brüste können schmerzen

Bei so mancher Schwangeren machen sich um die 16. Schwangerschaftswoche herum auch zum ersten Mal die sogenannten Mutterbänder bemerkbar. Diese dienen als Befestigung der Gebärmutter am Beckenknochen einer Frau. Wächst der Fötus und somit die Gebärmutter, dehnen sie sich immer weiter. Dieses Dehnen der Mutterbänder kann die Schwangere als unangenehmes Ziehen seitlich vom Bauchnabel empfinden. Der Schmerz kann dabei bis in die Leistengegend ausstrahlen.

Zudem ist es gut möglich, dass neben dem Bauch auch die Brüste bis zur 16. SSW schon ordentlich gewachsen sind. Das kann sich durch Brustspannen äußern. Bei manchen Frauen tritt aus den Brustwarzen auch schon gelbliche Vormilch aus, das Kolostrum. Es dient nach der Geburt dazu, dein Neugeborenes mit allen wichtigen Immun- und Nährstoffen zu versorgen. Darauf bereiten sich deine Brüste schon jetzt vor. Durch das rapide Wachstum kommt es eventuell auch dazu, dass die Haut an den Brüsten und/oder am Bauch einreißt und Schwangerschaftsstreifen entstehen.

Die zweite Vorsorgeuntersuchung: meist ohne Ultraschall

In der 16. SSW steht meistens die zweite Vorsorgeuntersuchung an. Da die Krankenkassen in Deutschland ebenso wie in Österreich nur drei Ultraschall-Untersuchungen in der Schwangerschaft bezahlen, bieten viele gynäkologische Praxen zusätzlichen Ultraschall als Selbstzahlerleistung an.

Aus medizinischer Sicht ist dies nicht nötig. "Eine Ultraschalluntersuchung allein zur Anfertigung von Erinnerungsbildern oder -videos ist aus medizinischer Sicht abzulehnen", sagt Eberhard Merz, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (Degum). Wenn es einen medizinischen Grund für einen weiteren Ultraschall gibt, wird dein*e Arzt*Ärztin ihn auch durchführen, ohne dass dir Kosten dafür entstehen.

Die zweite Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft kann auch von der Hebamme durchgeführt werden. Sie kann Blut- und Urinwerte, Kindslage, kindliche Herztöne und alles weitere ebenso untersuchen wie Mediziner*innen. Viele Frauen fühlen sich bei der Hebamme gut aufgehoben und entwickeln ein enges Vertrauensverhältnis zu ihr, das sich auch positiv auf die Geburt auswirken kann. Weitere Infos zur Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme

Reisen in der Schwangerschaft: Zug, Auto oder Flieger?

Mit Babybauch auf Urlaubsreise: Geht das? Warum nicht! Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Bei Fernweh gibt es deshalb keinen Grund, auf Urlaub zu verzichten. Besonders das zweite Trimester bietet sich an, um noch einmal zu verreisen. Einige Dinge solltest du dazu aber wissen:

Flugreisen sind bei Schwangerschaften ohne Komplikationen bis zum Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels gut möglich. Voraussetzung ist allerdings, dass kein Fehl- oder Frühgeburtsrisiko besteht. Während der Schwangerschaft sind weder der Kabinendruck im Flugzeug noch die erhöhte Strahlung in höheren Lagen gefährlich für die werdende Mutter und das Ungeborene. Denk daran, dir einen Platz am Gang mit ausreichend Beinfreiheit zu reservieren, damit du deine Beine bewegen kannst und bequem zur Toilette kommst.

Ab der 34. bis 36. Schwangerschaftswoche lehnen Fluggesellschaften den Transport von Schwangeren allerdings häufig ab, da sie das Risiko einer vorzeitigen Geburt an Bord nicht eingehen wollen. Bei Unklarheiten solltest du diesen Punkt vor der Buchung mit der jeweiligen Fluggesellschaft absprechen. Mehr zum Fliegen in der Schwangerschaft.

Autofahrten sind für Schwangere generell kein Problem. Auf das richtige Anschnallen kommt es allerdings an! Achte darauf, dass der Gurt zwischen den Brüsten und unterhalb des Bauchs verläuft, damit dein Oberkörper und somit deine Organe und auch das Baby bei einem etwaigen Aufprall optimal geschützt sind. Das Fruchtwasser kann den Druck des Gurts gut abwehren.

Generell solltest du bei langen Fahrten oder Flügen von Zeit zu Zeit aufstehen und dich bewegen, um einer Thrombose vorzubeugen. Überlege deshalb bei der Urlaubsplanung, ob eventuell auch eine Zugreise infrage kommt. Die Chancen auf ausreichenden Platz und Bewegung sind hier besonders groß. Daher empfinden Schwangere Zugreisen oft als wesentlich angenehmer als lange Autofahrten oder Flüge. Planen bei Zugfahrten am besten ausreichend lange Umsteigezeiten ein, damit du nicht in Stress gerätst.


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Vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft kommt häufig vor – er ist ein ganz typisches Schwangerschaftssymptom. Doch verändert sich der Ausfluss ungewöhnlich, kann er auf eine Infektion hinweisen. Wie Sie solche Anzeichen erkennen und wann eine ärztliche Behandlung erforderlich ist.

Es ist eine schlaue Erfindung der Natur: Um Scheide und Gebärmutter vor Keimen zu schützen, wird fortwährend Schleim abgesondert, der Milchsäure bildende Bakterien enthält. Er sorgt für ein saures Milieu, das Krankheitserreger an der Ausbreitung hindern soll.

Wer in der Schwangerschaft vermehrt Ausfluss feststellt, ist oft verunsichert: Welche Menge, welche Farbe und welche Konsistenz sind normal? Und wann besteht die Gefahr, dass eine Infektion vorliegt?

In diesem Artikel lesen Sie:

Ausfluss in der Frühschwangerschaft

Neben morgendlicher Übelkeit, extremer Müdigkeit und spannenden Brüsten gehört vermehrter Ausfluss schon in der Frühschwangerschaft zu den klassischen Symptomen. Der Grund: Die Hormonveränderungen in der Schwangerschaft bewirken, dass die Scheide verstärkt durchblutet wird und infolgedessen auch mehr Ausfluss austritt. Ein klarer, dünnflüssiger und geruchloser Ausfluss stellt keinen Grund zur Sorge dar.

Mögliche Ursachen für veränderten Ausfluss in der Schwangerschaft

Verfärbt sich der Ausfluss in der Schwangerschaft oder nimmt einen fischartigen Geruch an, sollte die Ursache dafür in der frauenärztlichen Praxis abgeklärt werden. Auch wenn Beschwerden wie Jucken, Brennen, Schmerzen oder Blutungen auftreten, ist dies ein Grund für eine Vorstellung in der betreuenden Praxis. Hinter solchen Beschwerden können verschiedene Ursachen stecken – zum Beispiel eine Scheidenpilzinfektion mit Candida albicans oder eine bakterielle Vaginose.

Was bedeutet der Ausfluss? Auf einen Blick:

  • Farbloser bis milchiger und geruchloser Ausfluss: Diese Art von Ausfluss in der Schwangerschaft ist vollkommen normal und hat keinen Krankheitswert. Sollten Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen auftreten, ist die frauenärztliche Praxis zu kontaktieren.

  • Weißer Ausfluss: Weiß-bröckeliger Ausfluss kann ein Anzeichen für eine Scheidenpilzinfektion sein. Zusätzlich treten häufig Beschwerden wie Juckreiz und Brennen auf. Ein grau-weißlicher oder gelb-weißlicher und schlecht riechender Ausfluss kann auf eine bakterielle Vaginose hindeuten.

  • Gelber oder grüner Ausfluss: Ein gelb-grüner Ausfluss kann zum Beispiel das Symptom einer Trichomonaden-Infektion darstellen. Der Ausfluss ist dann oft schaumig-schleimig und riecht stark. Eitriger Ausfluss kann auf Gonorrhö (Tripper) hinweisen.
    Gelblicher Ausfluss kann sich darüber hinaus auch bei einer B-Streptokokken- oder Chlamydien-Infektion bemerkbar machen, allerdings verlaufen diese Infektionen in der Regel symptomlos. Da sie aber eine Gefahr für Komplikationen darstellen, werden Schwangere auf das Vorhandensein dieser Infektionen getestet.

  • Brauner Ausfluss: Dieser Ausfluss in der Schwangerschaft ist ein Zeichen für Schmierblutungen. Sie können aus verschiedenen Gründen auftreten: aufgrund von hormonellen Umstellungen in der Frühschwangerschaft, als Folge einer Kontaktblutung bei einer vaginalen Untersuchung oder nach dem Sex oder auch in Form einer Einnistungsblutung. Wenn sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistet, ist die Blutung meist eher hell. Im Zweifelsfall sollte bei Blutungen in der Schwangerschaft immer die gynäkologische Praxis um Rat ersucht werden.

Ungewöhnlicher Ausfluss in der Schwangerschaft: Was tun?

Besonders in der Schwangerschaft ist es wichtig, Scheideninfektionen zu erkennen und sie korrekt zu behandeln. Denn je nach Krankheitserreger stellen einige Infektionen wie die bakterielle Vaginose ein mögliches Risiko für das Ungeborene dar: Steigen die Keime in die Gebärmutter auf, können sie vorzeitige Wehen oder einen vorzeitigen Blasensprung auslösen und so zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen.

Um welchen Krankheitserreger es sich handelt, können Mediziner*innen unter anderem durch einen Abstrich feststellen. Dabei lässt sich auch der vaginale pH-Wert bestimmen: Ist er auf über 4,5 angestiegen, kann dies ein mögliches Zeichen für eine Infektion sein. Abstrichproben dienen außerdem zum direkten Erregernachweis – etwa bei dem Verdacht auf eine Chlamydien-Infektionen oder Streptokokken der Gruppe B.

Durch eine passende Antibiotikatherapie lassen sich solche Erkrankungen in der Regel auch in der Schwangerschaft gut behandeln. Bei einer sexuell übertragbaren Erkrankung muss der Partner gegebenenfalls mitbehandelt werden. Frei verkäufliche Mittel aus der Apotheke sollten nur nach ärztlicher Absprache zum Einsatz kommen. Denn es muss zuerst geklärt werden, ob sie überhaupt das geeignete Mittel für die individuelle Ursache sind. Um das Scheidenmilieu wieder ins Gleichgewicht zu bringen, können Vaginalzäpfchen hilfreich sein. Wie bei allen Arzneimitteln in der Schwangerschaft gilt aber: besser nur nach ärztlicher Absprache anwenden.

Krankhaftem Ausfluss in der Schwangerschaft vorbeugen

Da vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft vollkommen normal ist, sind hierzu keinerlei vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Stört der starke Ausfluss sehr, kann für einige Zeit eine Slipeinlage getragen werden, um diesen aufzufangen. Es empfiehlt sich jedoch, Slipeinlagen nicht dauerhaft zu verwenden, um Infektionen vorzubeugen.

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung einer Scheideninfektion:

  • atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle tragen

  • Whirlpools in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern oder Fitnessstudios meiden

  • keine übertriebene Intimhygiene mit Sprays oder ähnlichem betreiben – besser nur mit Wasser und einem milden Waschngel mit passendem pH waschen

  • auf der Toilette stets von vorne nach hinten abwischen

  • bei Antibiotika-Einnahme gegebenenfalls vorbeugende Maßnahmen zum Schutz des Scheidenmilieus ergreifen – zum Beispiel in Form von speziellen Milchsäurebakterien-Präparaten

Kurz vor der Geburt: Ausfluss oder Schleimpfropf?

Einige Frauen bemerken kurz vor der Geburt einen Schleimpfropf, der sich plötzlich im Slip befindet oder beim Duschen oder auf der Toilette abgeht. Auch dies ist ein ganz normaler Vorgang in der Schwangerschaft. Der Schleimpfropf hat während der Schwangerschaft den Muttermund abgedichtet, um die Gebärmutter vor aufsteigenden Keimen zu schützen. Wenn sich der Muttermund in der Zeit vor der Geburt bereits etwas weitet, löst sich dieser Schleimpfropf.

Sein Abgang wird als klassisches Anzeichen dafür gewertet, dass die Geburt bald losgeht. Dennoch besteht noch kein Handlungsbedarf: Erst wenn die Wehen einsetzen, Blutungen auftreten oder die Fruchtblase platzt, ist es Zeit, Kontakt mit der Klinik oder der Hebamme aufzunehmen. Auch besteht kein Anlass zur Sorge, wenn der Abgang des Schleimpfropfs überhaupt nicht bemerkt wurde.

Ausfluss, Urin oder Fruchtwasser?

Gerade zum Ende der Schwangerschaft ist die Verunsicherung oft groß, wenn eine Frau plötzlich ein nasses Gefühl im Slip verspürt. Gründe dafür kann es viele geben – zum Beispiel:

  • normaler, vermehrter Ausfluss in der Schwangerschaft

  • Abgang des Schleimpfropfs

  • unwillkürlicher Urinverlust (etwa aufgrund eines geschwächten Beckenbodens)

  • Abgang von Fruchtwasser

Im Zweifelsfall sollte stets die gynäkologische Praxis kontaktiert werden. Um den Unterschied zwischen Ausfluss, Urin und Fruchtwasser festzustellen, empfehlen einige Hebammen, einen pH-Selbsttest zu Hause durchzuführen. Solche sogenannten Lackmustests gibt es in verschiedenen Ausführungen in Apotheken oder Drogerien. Die Flüssigkeit wird auf das Lackmuspapier aufgetragen – zum Beispiel mit der Hilfe eines Applikators – und die Farbveränderung zeigt den pH-Wert an.

Ein pH-Wert von 3,8 bis 4,4 gilt als normaler Wert für eine gesunde Scheidenflora, Urin hat einen höheren pH-Wert von etwa sechs und Fruchtwasser einen noch höheren von etwa sieben. Zwischen Urin und Fruchtwasser besteht bei einem solchen Test daher ein gewisses Verwechslungsrisiko. Deshalb sollte auf zusätzliche Symptome geachtet werden: Fruchtwasser ist klar bis rosa, wässrig in der Konsistenz und der Abgang kann im Gegensatz zu Urin nicht willentlich kontrolliert werden.

Solche pH-Selbsttests anzuwenden, um in der Schwangerschaft regelmäßig zu messen, ob der Ausfluss auf eine Infektion hindeutet, wird derzeit nicht empfohlen: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass dies Vorteile bietet.

Wochenfluss: Ausfluss nach der Schwangerschaft

Nach der Geburt kommt es zum sogenannten Wochenfluss (Lochien). Etwa sechs Wochen lang hält diese Art von Ausfluss an. Es handelt sich dabei um ein Zeichen der Wundheilung, bei dem unter anderem Gewebereste, Blut und Schleim ausgestoßen werden.

Die Farbe und die Konsistenz verändern sich im Verlauf des Wochenbetts – meist von blutig über gelblich bis hin zu weißlich-klarem Ausfluss. Werden hier Auffälligkeiten bemerkt oder wenn zusätzlich Krankheitszeichen auftreten, sollte die Frau ihre Hebamme oder gynäkologische Praxis zu Rate ziehen.


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In der 4. Schwangerschaftswoche ahnst du vielleicht noch nichts von deiner Schwangerschaft, trotzdem passiert gerade etwas Großes: In der 4. SSW findet der Augenblick statt, in dem du neues Leben schaffst – die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Hier liest du alles, was du wissen musst.

Mit der 4. Schwangerschaftswoche (4. SSW) beginnt die Reise deines Babys. Nachdem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingenistet hat, ist die Empfängnis erfolgreich abgeschlossen und der Embyro entsteht. Herzlichen Glückwunsch: Du bist schwanger!

Inhalte dieses Artikels:

Überblick zur 4. SSW

  • Schwangerschaftsalter: In der 4. Schwangerschaftswoche (3+0 bis 3+6) bist du im ersten Monat schwanger.

  • Das passiert gerade: Die befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutter ein.

  • Dein Baby: Dein Nachwuchs ist so klein wie ein Nadelstich durch ein Blatt Papier.

  • Dein Körper: Erste Beschwerden können frühe Anzeichen für deine Schwangerschaft sein. Vielleicht bemerkst du eine Einnistungsblutung.

  • Wichtige Tipps: Gegen Ende der 4. SSW kannst du einen Schwangerschaftstest machen. Denk daran, täglich die empfohlene Menge Folsäure einzunehmen.

4. SSW: Größe und Entwicklung des Babys

Rein rechnerisch beginnt deine Schwangerschaft bereits mit dem ersten Tag der letzten Periode. Geht man von einem regelmäßigen Zyklus mit einer Dauer von 28 Tagen aus, würde dein Eisprung ungefähr zehn bis 14 Tage später stattfinden. Nur eine einzige von Millionen Samenzellen schafft es dann an deinen fruchtbaren Tagen, in die gesprungene Eizelle einzudringen. Spermium und Eizelle verschmelzen miteinander und die befruchtete Eizelle wandert in die Gebärmutter. Auf ihrem Weg teilt sie sich bereits mehrfach. Schließlich nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein. Diese Einnistung geschieht in der 4. Schwangerschaftswoche.

In der 4. SSW entscheidet sich daher auch, ob eine Schwangerschaft bestehen bleibt oder nicht. Dein Körper produziert jetzt das Schwangerschaftshormon HCG. Dieses Hormon wird später auch dafür sorgen, dass dein Schwangerschaftstest positiv ausfällt. HCG bewirkt in den Eierstöcken, dass das Hormon Progesteron produziert und ausgeschüttet wird. Dieses Hormon ist unter anderem für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft zuständig.

Noch ist dein Baby ein Zellhaufen, doch es entwickelt sich rasch weiter: Aus einem Teil der Zellen wird der Embryo, aus anderen Teilen entwickeln sich Plazenta, Fruchtwasser und Fruchtblase. Sie werden später der Versorgung des Babys dienen. Zuerst entwickelt sich aus dem Embryoblasten eine rundliche Keimscheibe, die aus mehreren Zellschichten besteht. Im weiteren Verlauf werden sich etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche (5. SSW) drei Keimblätter bilden:

  • Ektoderm: Dies ist das äußere Keimblatt, aus dem sich unter anderem Haut und Nervensystem entwickeln werden.

  • Mesoderm: Aus diesem mittleren Keimblatt werden unter anderem Herz, Gefäße, Knochen und Fortpflanzungsorgane gebildet.

  • Entoderm: Hierbei handelt es sich um das innere Keimblatt, aus dem sich unter anderem der Verdauungstrakt entwickeln wird.

Nach und nach wird der Embryo in seiner Entwicklung seine typische Gestalt annehmen. In der 4. SSW ist er noch winzig klein. Um es dir vorstellen zu können, kannst du mit einer feinen Nadel durch ein Blatt Papier stechen – so groß ist dein Baby gerade.

4. SSW: Ab wann ist der Schwangerschaftstest sicher?

Die meisten Schwangerschaftstests liefern ab dem Fälligkeitstag deiner Periode ein sicheres Ergebnis. Daher erfahren viele Frauen etwa in der 5. oder 6. Woche von ihrer Schwangerschaft. In der 4. Schwangerschaftswoche kann es durchaus noch zu früh sein, um die Schwangerschaft durch einen Urintest sicher zu bestimmen. Der Grund: Ist der HCG-Wert noch nicht hoch genug, schlägt der Test nicht an.

Frühtests sind besonders sensibel – sie können auch schon einige Tage vor dem Fälligkeitstag der Periode verwendet werden. Ein negatives Ergebnis zu einem so frühen Zeitpunkt muss aber auch hier nicht bedeuten, dass du tatsächlich nicht schwanger bist. Wer trotz Überfälligkeit der Periode ein negatives Ergebnis bekommt und vermutet schwanger zu sein, sollte den Test nach 72 Stunden wiederholen. Im Zweifelsfall solltest du dich an deine gynäkologische Praxis wenden.

4. SSW: Was sieht man im Ultraschall?

Für eine Ultraschalluntersuchung ist es in der 4. Schwangerschaftswoche noch zu früh. Wirklich interessant wird der Ultraschall zwischen der 6. und 8. Schwangerschaftswoche, denn dann ist sogar der Herzschlag schon nachweisbar. Ein Ultraschallbild in der 4. SSW würde möglicherweise nur eine aufgebaute Gebärmutterschleimhaut oder höchstens eine winzige Struktur zeigen.

Mamas Bauch und Körper in der 4. SSW

In der 4. Schwangerschaftswoche ahnen viele Frauen noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft. Möglicherweise gehst du gerade auch noch davon aus, dass sich deine Periode nur ein paar Tage verspätet. Es gibt aber auch Frauen, die auf den Hormonanstieg im Körper schon jetzt mit typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit, Brustspannen, verändertem Appetit, Übelkeit oder Unterleibsschmerzen reagieren. Diese Symptome sind jedoch sehr ähnlich zu den Beschwerden einer nahenden Menstruation und können daher leicht verwechselt werden.

Manche Frauen stellen in der 4. SSW eine Schmierblutung fest. Sie kann auftreten, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Im Gegensatz zur Regelblutung ist die Einnistungsblutung (Nidationsblutung) hellrötlich oder bräunlich, schwächer als die Periode und schnell wieder vorbei. Die Einnistung kann außerdem mit einem Ziehen im Unterleib einhergehen.

Wichtige Tipps für die 4. SSW

Ab jetzt beginnt ein emotionales Abenteuer. Worauf du in der 4. Schwangerschaftswoche besonders achten solltest:

  • Nicht jeder Person sofort die Schwangerschaft verkünden: Natürlich ist es aufregend, wenn der Schwangerschaftstest plötzlich positiv ist. Teile das Ergebnis aber trotzdem erst einmal nur deinem engsten Kreis mit – zum Beispiel deinem Partner oder deiner Partnerin. Lass die Schwangerschaft zuerst bei einer Untersuchung in deiner gynäkologischen Praxis bestätigen. Viele Schwangere warten bis zum Abschluss der 12. Schwangerschaftswoche (12. SSW), um die Nachricht zu verkünden. Denn dann ist die besonders sensible Phase vorbei und das Risiko einer Fehlgeburt sinkt stark.

  • Einen Termin zur gynäkologischen Untersuchung vereinbaren: Wenn du von deiner Schwangerschaft erfährst, solltest du in deiner gynäkologischen Praxis anrufen und um einen Termin bitten. Dieser wird wahrscheinlich zwischen der 5. und der 8. Schwangerschaftswoche angesetzt. Per Ultraschall wird dann untersucht, ob sich die befruchtete Eizelle korrekt eingenistet hat – also in der Gebärmutter und nicht etwa im Eileiter (Eileiterschwangerschaft). Außerdem wird dir dein Mutterpass ausgestellt und der voraussichtliche Geburtstermin berechnet.

  • Auf deine Gesundheit achten: In der gesamten Schwangerschaft solltest du dich gesund ernähren und dich mithilfe von moderatem Sport fit halten. Außerdem musst du auf Alkohol und Nikotin verzichten und darfst Medikamente nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen. Schließlich isst und trinkt dein Baby in den nächsten Wochen stets mit! Du warst letzte Woche noch auf einer Feier und hast Alkohol getrunken? Keine Sorge: Man geht davon aus, dass hier das „Alles-oder-Nichts“-Prinzip gilt. Das bedeutet: Würden äußere Einflüsse die Zellen in den allerersten Schwangerschaftswochen sehr stark schädigen, würde sich die befruchtete Eizelle erst gar nicht in die Gebärmutter einnisten, sondern abgestoßen werden. Die meisten Frauen bemerken in einem solchen Fall gar nichts von einer Schwangerschaft und der Abgang der Eizelle wird lediglich als verspätete Menstruationsblutung wahrgenommen. Sobald du aber von deiner Schwangerschaft erfährst, solltest du auf schädigende Giftstoffe unbedingt verzichten.

  • Folsäure einnehmen: Nachweislich kann Folsäure das Risiko für Fehlbildungen des Nervensystems beim Baby senken. Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren wird daher empfohlen, Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und im Allgemeinen auf eine folsäurereiche Ernährung mit grünem Gemüse und Hülsenfrüchten zu achten. Da Folsäure vor allem in der Anfangsphase der Schwangeschaft wichtig ist, solltest du so früh wie möglich damit beginnen, täglich 400 Mikrogramm Folsäure als Präparat einzunehmen. Lass dich hierzu in deiner Apotheke beraten oder frage im Zweifelsfall in deiner frauenärztlichen Praxis nach.

  • Dich bei Ängsten, Sorgen und Zweifeln beraten lassen: Erfährst du in der 4. Schwangerschaftswoche von deinem Baby, löst das höchstwahrscheinlich eine Achterbahnfahrt der Gefühle aus. Gemischte Gefühle sind ganz normal – selbst dann, wenn man sich sehnlichst ein Baby gewünscht hat. Wenn du jedoch ernsthafte Bedenken hegst, solltest du nicht zögern und eine Schwangerschaftsberatung in Anspruch nehmen. Alle Hilfsangebote für Schwangere haben wir hier für dich zusammengestellt.

Übersicht aller Schwangerschaftswochen im Schwangerschaftskalender


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Auf deinem Babybauch zeichnet sich eine dunkle Linie ab? Dabei handelt es sich um die sogenannte Linea nigra. Wir erklären dir, was es mit dieser Hautverfärbung auf sich hat.

Während der Schwangerschaft macht der Körper viele Veränderungen durch, unter anderem zeigt sich das an der Pigmentierung deiner Haut. Es kann zu Farbveränderungen der Brustwarzen oder zu Pigmentflecken im Gesicht kommen – und am Bauch macht sich eine dunkle Mittellinie bemerkbar. Sie trägt den Namen „Linea nigra“.

Artikelinhalte im Überblick:

Was ist die Linea nigra?

In der Mitte deiner Bauchwand verläuft ein Sehnenstreifen, der als Linea alba („weiße Linie“) bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um eine senkrechte Bindegewebsnaht, die vom Brustbein bis zum Schambein führt. Oberhalb des Bauchnabels ist die Linea alba etwas breiter (zehn bis 25 Millimeter), vom Nabel bis zum Schambein ist sie sehr schmal (zwei bis fünf Millimeter).

Während der Schwangerschaft zeigt sich hier eine Besonderheit: Die Mittellinie auf deinem Bauch bekommt eine dunkle, bräunliche Färbung und wird dadurch sichtbar. Aufgrund ihrer Färbung trägt sie nun den Namen Linea nigra („schwarze Linie“) oder auch Linea fusca („braune Linie“).

Ursachen: Warum entsteht die Linea nigra?

Bei der Linea nigra handelt es sich nicht um ein Krankheitszeichen. Sie ist vollkommen ungefährlich und stellt keinen Anlass zur Sorge dar. Für die Entstehung der Linea nigra sind die Hormone verantwortlich. In der Schwangerschaft steigt der Hormonspiegel. Als Folge treten Hautveränderungen in Form von einer verstärkten Pigmentierung auf.

Der Grund dafür: Durch den erhöhten Östrogenspiegel stellt der Körper mehr Melanin her. Das Pigment Melanin ist für die Färbung der Haut verantwortlich. So verfärbt sich in der Schwangerschaft nicht nur die Linea alba, sondern auch die Brustwarzen, der Nabel und der Genitalbereich werden dunkler. Selbst alte Narben oder Muttermale können durch die gestiegen Östrogenproduktion deutlich sichtbarer zum Vorschein kommen.

Ab wann entsteht die Linea nigra?

In der Regel entdecken Frauen zwischen der 18. und 24. Schwangerschaftswoche die Linea nigra auf ihrem Bauch. Es ist aber durchaus möglich und nicht ungewöhnlich, dass sich die Linea nigra im Schwangerschaftsverlauf schon früher oder erst später abzeichnet.

Die Linea nigra kann sogar schon in der Frühschwangerschaft auftreten und ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Sie gilt allerdings als unsicheres Symptom dafür, dass eine Schwangerschaft besteht.

Schwanger ohne Linea nigra?

Sollte sich auf deinem Bauch kein dunkler Strich abzeichnen, ist das kein Grund zur Sorge. Die Linea nigra tritt nicht bei allen Frauen auf.

Auch die Intensität der Optik ist verschieden und sagt nichts über deine Schwangerschaft oder den Gesundheitszustand des Babys aus. Bei manchen Schwangeren ist die Linea nigra hauchdünn und kaum sichtbar, während sie bei anderen dunkel und eindeutig zu erkennen ist. Außerdem ist es möglich, dass der dunkle Strich nur vom Schambein bis zum Bauchnabel führt. In anderen Fällen reicht er vom Schambein bis unter die Brust.

Generell heißt es, dass die Linea nigra bei Dunkelhaarigen stärker zu sehen ist als bei blonden Frauen.

Linea nigra: Wann geht sie wieder weg?

Die Hautveränderung auf dem Bauch verschwindet nach der Geburt wieder ganz von alleine. Nach und nach wird die Linea nigra immer heller. Hat sich der Hormonhaushalt normalisiert, wird auf deinem Bauch keine Linea nigra mehr zu sehen sein. Dies kann möglicherweise bis nach der Stillzeit andauern.

Es existiert keine Möglichkeit, das Verschwinden der Linea nigra zu beschleunigen.

Lässt sich die Linea nigra vorbeugen?

Einige Frauen mögen den dunklen Strich auf ihrem Bauch nicht. Am besten bleibst du hier trotzdem gelassen. Die Linea nigra ist kein Schönheitsmakel. Im Gegenteil: Sie zeigt, dass dein Körper gerade Höchstleistungen vollbringt, um neues Leben zu schaffen!

Da es sich bei der Linea nigra um eine hormonell bedingte Veränderung handelt, ist es ohnehin nicht möglich, ihrer Entstehung vorzubeugen. Dennoch solltest du in der Schwangerschaft besonders gut auf deine Haut achten:

  • Verwende stets Sonnenschutzcremes mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor, um Sonnenbrand und Pigmentflecken zu vermeiden. Deine Haut gerade besonders empfindlich.

  • Schütze deinen Bauch vor der Sonne, indem du ihn mit Kleidung bedeckst oder dich im Schatten aufhältst. Denn falls dich die Linea nigra stört, solltest du bedenken: Bei einer sonnengebräunten Haut am Bauch ist es durchaus möglich, dass die Linie stärker sichtbar wird.

  • Pflege deine Haut gut, indem du den Babybauch regelmäßig eincremst oder einölst. Es gibt zwar keine eindeutigen Beweise dafür, dass sich Hautveränderungen wie Schwangerschaftsstreifen dadurch vorbeugen lassen, aber deiner strapazierten Haut am Bauch tust du damit auf jeden Fall etwas Gutes.


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Welchen Vornamen soll unser Kind tragen? Die Suche nach dem passenden Babynamen treibt viele werdende Eltern schon früh in der Schwangerschaft um. Wie kann man vorgehen, wenn man sich nicht für einen Babynamen entscheiden kann oder wenn man noch gar keine Vorstellung vom Vornamen hat?

Kinder müssen spätestens einen Monat nach der Geburt unter einem Namen gemeldet sein. Damit der Vorname bis zur Geburt feststeht, sollten Sie rechtzeitig mit der Suche beginnen und auch den werdenden Vater mit einbeziehen – sofern Sie nicht alleinerziehend sein werden –, da sich beim Geschmack zu Babynamen überraschend große Unterschiede zeigen können.

Da heute in den meisten Fällen das Geschlecht bereits in der Schwangerschaft festgestellt und bekanntgegeben wird, vereinfacht das die Auswahl in der Hinsicht, dass Sie nur einen Jungennamen oder einen Mädchennamen suchen müssen – außer natürlich, Sie bekommen Zwillinge oder Drillinge.

Inspiration für schöne Babynamen bieten unsere Bildergalerien:

Die beliebtesten Vornamen 2020

Babyname: Wie findet man den passenden?

Neben zahlreichen im Handel erhältlichen Namensbüchern bietet das Internet natürlich eine gute Suchmöglichkeit. Dabei ist es interessant zu lesen, welche Herkunft und Bedeutung ein Babyname hat. Auch die Namensranglisten der letzten Jahre können herangezogen werden. Wenn Sie das möchten, können Sie auch Familie und Freunde um Vorschläge bitten – bei diesem Thema hat fast jede*r einen oder mehrere Lieblingsnamen parat.

Viele Eltern, die auf Namenssuche sind, achten auch besonders auf die Namen, die ihnen im Fernsehen oder Büchern begegnen. Vielleicht gibt es auch bereits ein Geschwisterkind, sodass die Richtung, in die der Babyname gehen soll, schon klar ist. Es hat sich bei vielen Paaren bewährt, dass beide Partner erst einmal jeder für sich eine Liste erstellen, die dann mit dem anderen ausgetauscht wird.

Der Babyname muss Ihnen gefallen, nicht anderen

Es wird immer Menschen geben, denen Ihr ausgesuchter Babyname nicht gefällt. Paare, die bereits Vornamen in der engeren Auswahl haben, können auch Freunde dazu befragen. Allerdings sollten Sie Ihre Babynamen nicht jedem unterbreiten, denn dann werden Sie sicher Kritik ernten. Außerdem kann es vorkommen, dass Ihnen der Name weggeschnappt wird von Eltern, deren Baby etwas früher zur Welt kommt.

Vielleicht haben Sie ja eine Freundin, deren Kinder Vornamen tragen, die Ihnen gefallen. Eine solche Person wird Ihnen sicher gerne Auskunft zu den Babynamen geben. Gerade Erstlingseltern ist nicht immer klar, wie verbreitet ein Name bereits in Kindergarten und Schule ist. 

Babynamen: Tipps zur Suche

Wenn Sie noch ganz und gar ratlos sind, welchen Vornamen Ihr Baby tragen wird, können Sie anhand verschiedener Kriterien für sich selbst aufschreiben, was Ihnen wichtig oder unwichtig ist. Vielleicht sehen Sie dann klarer und können einen Babynamen auswählen.

  • Wie gefällt Ihnen Ihr eigener Vorname? Was daran stört Sie, was gefällt Ihnen gut? Kommen Sie damit gut durchs Leben?

  • Vorname und Nachname sollten zusammenpassen und sich nicht reimen oder in Kombination Anlass zu Hänseleien geben, wie beispielsweise „Rosa Schlüpfer“

  • Was bedeutet der Name und ist mir das wichtig?

  • Möchte ich einen deutschen oder internationalen Namen?

  • Soll es ein kurzer oder langer Vorname sein, altmodisch oder modern, ausgefallen oder geläufig?

  • Stört es mich, wenn mein Kind später viele Namenszwillinge hat oder darf es auch ein Name aus den Top Ten sein?

  • Kann ich mir den Namen sowohl für ein Kind als auch für einen Erwachsenen vorstellen?

  • Vermeiden Sie lange Vornamen, wenn der Nachname schon mehrsilbig ist.

  • Wenn der Nachname mit einem Vokal beginnt, sollte der Vorname nicht ebenfalls auf einen enden.

  • Wenn Sie bereits einen Babynamen favorisieren, hören Sie sich mal um, was er in anderen Sprachen bedeutet, denn auch dabei kann man böse Überraschungen erleben. So ist zum Beispiel "Lola" in Spanien die Abkürzung für Dolores, was auf Deutsch "Schmerz" oder "die Schmerzvolle" heißt.


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Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das in den Nebennieren gebildet wird. Es wirkt antientzündlich und unterdrückt überschießende Immunreaktionen. Auch im Fall einer bevorstehenden Frühgeburt kommt das Medikament zum Einsatz. Alles rund um seine Wirkungen und Nebenwirkungen!

Kortison (Alternativschreibweise: Cortison) gehört aufgrund seiner vielseitigen Einsatzgebiete zu den am häufigsten verschriebenen Wirkstoffen. Es gibt ihn bereits seit etwa 70 Jahren.

Artikel-Inhalte im Überblick:

Was ist Kortison?

Kortison ist eigentlich ein Sammelbegriff für verschiedene Hormone mit glukokortikoider Wirkung (Glukokortikoide). Darunter fallen beispielsweise die Wirksubstanzen Prednisolon, Methylprednisolon, Prednison, Betamethason sowie Mometason.

Glukokortikoide kommen als Hormone natürlicherweise im Körper vor und beeinflussen hier eine Reihe von Vorgängen und Organen. Gebildet werden sie im Körper in den Nebennieren.

Als Medikament wird künstlich hergestelltes Kortison gegen eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Aufgrund seiner stark entzündungshemmenden Wirkung kann der Wirkstoff lebensrettend sein. Kortison kommt als Medikament auch bei einer Nebenniereninsuffizienz zum Einsatz, wenn die Nebenniere nicht mehr ausreichend Glukokortikoide produzieren kann.

Wirkung von Kortison

Kortison wird von den Nebennieren in erster Linie bei Stress und Belastungen ausgeschüttet, es erhöht den Blutzuckerspiegel und steigert den Eiweißabbau, um dem Körper kurzfristig mehr Energie zur Verfügung zu stellen. Außerdem unterdrückt Kortison Reaktionen des Immunsystems, indem es die zu den weißen Blutkörperchen gehörigen Lymphozyten hemmt. Damit werden auch Entzündungen, die das Immunsystem notwendigerweise verursacht, um Krankheiten zu bekämpfen, abgeschwächt. Kortison gehört damit zur Gruppe der Immunsuppressiva, das sind Wirkstoffe, die das Immunsystem unterdrücken.

Eines der bekanntesten Einsatzgebiete von Kortison ist die Behandlung von Asthma. Kortison wirkt hier deshalb so gut, weil beim Asthma, die Atemwege entzündet sind. Gegen diese dauerhafte Entzündung werden Glukokortikoide eingesetzt. Auch bei Allergien und Rheuma kommt Kortison häufig zur Anwendung, da es die Autoimmunreaktion des Immunsystems unterdrückt.

Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzeme sprechen ebenfalls gut auf Kortison, in der Regel als Wirkstoff in einer Salbe oder Creme aufgetragen, an.

Nebenwirkungen von Kortison

Aufgrund seiner zahlreichen Nebenwirkungen hat Kortison einen schlechten Ruf. Welche davon vorkommen und wie intensiv sie sind, hängt aber maßgeblich von der Darreichungsform (also Gabe als Tablette, Creme oder Injektion) sowie von der Höhe der Dosierung ab. Vor allem in hoher Dosierung und langfristig angewandt, kann Kortison Nebenwirkungen haben. Das gilt insbesondere für eine systemische Gabe, also die Einnahme von Kortisontabletten, und wenn die Dosis höher ist als diejenige, die normalerweise vom Körper produziert würde. Kortisontabletten daher immer verschreibungspflichtig.

Weil Kortison das Immunsystem unterdrückt, steigt die Anfälligkeit für Infektionen und Wunden heilen schlechter. Manche Kortikoide können sich auf den Mineralienhaushalt auswirken, da vermehrt Kalium ausgeschieden wird, was zu Kaliummangel und Wassereinlagerungen (Ödemen) führt.

Weitere Nebenwirkungen sind:

  • Bluthochdruck
  • Osteoporose
  • Muskelschwund
  • dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Gewichtszunahme
  • Diabetes mellitus
  • Umverteilung des Körperfetts hin zum Oberkörper (Gesicht, Nacken, Rumpf)
  • erhöhte Neigung zu Candida-Infektionen im Mundraum
  • erhöhte Neigung zu Magengeschwüren
  • grüner oder grauer Star
  • psychische Veränderungen (Schlafstörungen, Verstimmungen, Depressionen)

Wird der Wirkstoff als Salbe oder Creme aufgetragen, können lokal Hautreizungen entstehen. Bei längerfristiger Anwendung wird die Haut an der Stelle dünner bis hin zur sogenannten Pergamenthaut (Hautatrophie).

Die Kortisonspritze birgt ebenfalls nur eine geringe Gefahr für Nebenwirkungen. An der Einstichstelle kann es zu Reizungen kommen. Um zu verhindern, dass Bakterien in den Körper eindringen können, ist eine besonders sorgfältige Desinfektion der Stichstelle angeraten.

Trotz der aufgelisteten unerwünschten Wirkungen ist Kortison ein sehr wichtiges Medikament zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen und manchmal sogar lebensrettend. Eine kurzfristige Behandlung ruft meist keine Nebenwirkungen hervor. Schwere Nebenwirkungen wie in der Liste kommen eher bei langfristiger, hochdosierter systemischer Kortison-Therapie vor. Ärzt*innen verordnen Kortison nur nach sorgfältiger Abwägung und dann auch nur so lange wie nötig.

Kortison in der Schwangerschaft

Manchmal ist es auch in der Schwangerschaft nötig, Kortison einzunehmen. Entscheidend ist es, ein für die Schwangerschaft geeignetes Präparat zu wählen. Für die systemische Anwendung, also die Einnahme von Kortison als Tablette, haben sich laut Embryotox unter Beachtung von bestimmten Höchstgrenzen die Wirkstoffe Prednisolon und Prednison - sowohl für werdende Mütter als auch in der Stillzeit - bewährt.

Ob sich bei Einnahme von Kortison im ersten Schwangerschaftsdrittel das Risiko einer Kiefer-Gaumen-Spalte beim Baby erhöht, konnte seitens der Forschung bislang nicht eindeutig beantwortet werden. Frühe Studien sprechen dafür, neuere Forschungen konnten keinen Zusammenhang belegen. Ausgeschlossen werden kann das aber nicht.

Eine allgemeine Zulassung für Cortisonpräparate in der Schwangerschaft wird es schon allein deshalb nicht geben, weil entsprechende Studien aus ethischen Gründen nicht durchgeführt werden können.

Bei Einnahme im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann es zu Wachstumsstörungen und einem geringeren Geburtsgewicht des Kindes kommen, zudem erhöht sich das Frühgeburtsrisiko.

Da Kortison über die Muttermilch in den kindlichen Organismus gelangt, empfiehlt es sich, in der Stillzeit Kortison ebenfalls nur noch sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung einzunehmen und hier bestimmte Höchstgrenzen bei der Dosierung zu beachten. Für Prednisolon etwa liegt die Menge in der Muttermilch unter der Nachweisgrenze, sofern die täglich durch die Mutter eingenommene Dosis 10 Milligramm (mg) nicht übertsteigt.

Lokale Kortison-Therapie ist meist unproblematisch

Kortisonsalbe oder -creme sollte in der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Rücksprache angewendet werden. Zwar sind die Nebenwirkungen bei lokaler Anwendung auf der Haut deutlich geringer als bei Einnahme, die Wirkstoffe gelangen trotzdem in den Blutkreislauf und damit - wenn auch in geringeren Mengen - zum Baby.

Aber keine Bange: Nach einer lokalen Anwendung von Kortisonsalben besteht laut Embryotox kein erhöhtes Risiko für das ungeborene Kind. Auch kortisonhaltiges Nasenspray gegen allergische Beschwerden kann nach Einschätzung des Fachgremiums in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen - allerdings ebenfalls nur nach ärztlicher Absprache und einer gründlichen Abwägung von Nutzen und Risiko. 

Frühgeburt: Kortison beschleunigt die Lungenreifung des Babys im Mutterleib

In den letzten Wochen produziert das Baby in seinen Nebennieren zunehmende Mengen Kortison, das die Lungen reifen lässt und sie für den ersten Atemzug rüstet.

Kortisonartige Medikamente können das Wachstum von Babys im Mutterleib beschleunigen. Eine medikamentöse Behandlung mit Kortison ist immer dann angezeigt, wenn in der Schwangerschaft frühzeitige Wehen oder sonstige Komplikationen auftreten, die auf eine bevorstehende Frühgeburt hinweisen.

Die Behandlung mit Kortisonpräparaten ist Sache von Ärzt*innen. Sie kann in Risikoschwangerschaften das Leben vieler Neugeborener retten und schwere frühkindliche Erkrankungen verhindern: Das Sterberisiko sinkt um ein Drittel, das Risiko von Atemwegsbeschwerden um die Hälfte und das Risiko von Nervenschäden und Lähmungen um rund 70 Prozent.


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Grünes Fruchtwasser kommt bei bis zu 22 Prozent aller Geburten vor. Verursacht wird es durch Kindspech (Mekonium) aus dem Darm des Babys, das vorzeitig in das Fruchtwasser gelangt und dieses verfärbt.

Artikelinhalt auf einen Blick:

Wie entsteht grünes Fruchtwasser?

Grünes Fruchtwasser bedeutet zunächst einmal, dass ein Baby noch im Mutterleib seinen Darm teilweise entleert hat. Das sogenannte Kindspech (Mekonium) bildet sich etwa ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel im Darm des Babys und wird in den meisten Fällen erst nach der Geburt ausgeschieden.

Es handelt sich bei Kindspech um ein keimfreies, schwarz-grünliches und zähes Sekret, das oft auch als Babys "erster Stuhlgang" bezeichnet wird. Es enthält Hautzellen, Lanugohaare und verschiedene Enzyme, die durch das regelmäßige Schlucken des Fruchtwassers entstehen.

Entleert dein Baby seinen Darm vorzeitig ins Fruchtwasser, verfärbt sich das Fruchtwasser grün. Je nach abgegebener Menge reicht die Farbskala dabei von leicht grünlich bis bräunlich-grün.

Bei bis zu 22 Prozent aller Geburten kommt grünes Fruchtwasser vor. Bei Terminüberschreitung, also nach dem Verstreichen des errechneten Geburtstermins, ist grünes Fruchtwasser mit 40 Prozent besonders häufig.

Grünes Fruchtwasser: Ursache ist oft Stress des Babys

Vor allem kurz- oder langfristiger Sauerstoffmangel des Babys während der Schwangerschaft oder unter der Geburt kann zu Darmbewegungen führen, wodurch Kindspech in das Fruchtwasser gelangt.

Solche Stresssituationen können beispielsweise im Rahmen schwerer und langer Geburten oder bei vorzeitigem Blasensprung auftreten. Auch ein kurzfristiges Abknicken der Nabelschnur oder eine Plazentainsuffizienz gehören zu den möglichen Ursachen grünen Fruchtwassers.

Der Organismus des Babys reagiert auf den Sauerstoffmangel, indem er in den "Sparmodus" schaltet. So sichert er die Versorgung lebenswichtiger Organe (Herz und Gehirn). Im Darm kommt es daraufhin zu einer Gefäßverengung und Erschlaffung der Muskulatur, wodurch Darminhalt in das Fruchtwasser gelangt und dieses grün verfärbt.

Grünes Fruchtwasser erkennen

In der Regel wird grünes Fruchtwasser erst nach dem Blasensprung festgestellt. Sehr dickliches, stark verunreinigtes Fruchtwasser lässt sich in manchen Fällen auch per Ultraschalluntersuchung erkennen.

Erfordert grünes Fruchtwasser einen Kaiserschnitt?

Ein Kaiserschnitt ist allein aufgrund des grünen Fruchtwassers nicht nötig. Allerdings kann es sein, dass lange und schwere Geburten oder ein Geburtsstillstand einen Kaiserschnitt erfordern. Auch Komplikationen beim Baby können manchmal einen Kaiserschnitt nötig machen.

Ist grünes Fruchtwasser gefährlich?

Tritt grünes Fruchtwasser auf, müssen die weitere Schwangerschaft sowie die Geburt intensiver betreut werden, da das Risiko für Komplikationen etwas erhöht ist. So kommen beispielsweise bakterielle Entzündungen der Fruchtblase (Chorioamnionitis) oder Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut nach der Geburt häufiger vor.

Aus diesem Grund geben Ärzt*innen bei grünem Fruchtwasser häufig vorbeugend Antibiotika. Auch eine engmaschige Überwachung der kindlichen Herztöne mittels Wehenschreiber (CTG) kann bei signifikant grünem Fruchtwasser erfolgen.

Nach der Geburt des Köpfchens werden bei grünem Fruchtwasser häufig schon Mund, Nase und Rachen des Babys vorbeugend abgesaugt.

In sehr seltenen Fällen kommt es vor, dass das Baby grünes Fruchtwasser vor oder während der Geburt einatmet (Mekoniumaspirationssyndrom). Das im Fruchtwasser enthaltene zähe Kindspech kann die Lungenfunktion des Babys beeinträchtigen. In der Folge treten dann Lungenschäden und/oder Entzündungen der Lunge auf. Das Neugeborene muss dann beatmet bzw. intensivmedizinisch betreut werden.

Trotz aller Maßnahmen: Grünes Fruchtwasser ist nicht per se eine Notfallsituation. Ärzt*innen und Hebammen wissen, was zu tun ist und werden den weiteren Verlauf der Schwangerschaft und Geburt betreuen. Das gefürchtete Mekoniumaspirationssyndrom tritt sehr selten auf und lässt sich heute sehr gut behandeln.


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Mit Medikamenten sollte in der Schwangerschaft sparsam umgegangen werden. Doch wie lassen sich Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Sodbrennen oder Hämorrhoiden lindern? Ein Überblick dazu, welche Hausmittel in der Schwangerschaft geeignet sind.

Selbst leichte Beschwerden können einem das Leben in der Schwangerschaft schwer machen. Denn verschreibungspflichtige Medikamente oder rezeptfreie Mittel aus der Apotheke kommen meist nicht – oder zumindest nur eingeschränkt – infrage. Und sogar bestimmte Tees sind in größeren Mengen in einigen Monaten mit Babybauch tabu.

Was also hilft gegen das Kratzen im Hals oder das Pochen im Kopf? Hausmittel in der Schwangerschaft können zwar nicht die Ursache einer Erkrankung bekämpfen, aber trotzdem wohltuend sein, Beschwerden lindern und die ärztliche Behandlung unterstützen.

Artikelinhalte im Überblick:

Wichtige Hinweise zu Hausmitteln in der Schwangerschaft

Gesundheitliche Beschwerden in der Schwangerschaft sollten generell ärztlich abgeklärt werden: lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Da hinter stärkeren Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen mit Sehstörungen auch schwere Erkrankungen stecken können, sollten diese immer ernstgenommen werden. In einigen Fällen kann es zudem sein, dass eine Behandlung mit Hausmitteln nicht ausreicht und je nach Ursache eine medikamentöse Therapie erfolgen muss – zum Beispiel eine Behandlung mit Antibiotika bei einer bakteriellen Infektion.

Bei leichten Beschwerden wie Halsschmerzen oder einer kurzzeitigen Magenverstimmung können einfache Hausmittel zur Linderung ausprobiert werden, wenn keine Schwangerschaftskomplikationen oder Vorerkrankungen existieren, die dagegen sprechen.

Über Hausmittel in der Schwangerschaft gibt es nur wenig wissenschaftliche Belege: Die Wirksamkeit von Ingwer gegen Schwangerschaftsübelkeit konnte zum Beispiel in einigen Studien nachgewiesen werden, in anderen nicht.

Zu beachten ist in jedem Fall: Nicht jedes vermeintlich effektive Hausmittel ist in der Schwangerschaft empfehlenswert und unbedenklich. Das gilt zum Beispiel für Abführhelfer bei Verstopfung wie Rizinusöl, von dem Schwangeren abgeraten wird.

Auch eignen sich Hausmittel möglicherweise nicht für das vorliegende Trimester, weil sie zum Beispiel wehenfördernd sind. Fragen Sie im Zweifelsfall in Ihrer gynäkologischen Praxis oder in der Apotheke, ob die Verwendung eines Hausmittels in der Schwangerschaft okay ist.

Übelkeit und Erbrechen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft werden Frauen häufig von Übelkeit und Erbrechen geplagt. Das ist äußerst unangenehm, doch in der Regel kein Grund zur Sorge, solange es sich nicht um eine besonders starke Übelkeit mit übermäßigem Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) handelt. Nehmen die Symptome überhand, sollten Sie die gynäkologische Praxis kontaktieren, denn dann besteht unter anderem die Gefahr, dass es zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) kommt. Bei „normaler“ Übelkeit und Erbrechen können folgende Hausmittel in der Schwangerschaft helfen:

  • Ingwertee: Trinken Sie morgens eine Tasse Ingwertee. Dazu schälen Sie ein Stück Ingwer und raspeln es. Geben Sie einen halben Teelöffel davon in eine Tasse und übergießen Sie den Ingwer mit kochendem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen und dann in kleinen Schlucken genießen. Wer die Schärfe von Ingwer gut verträgt, kann auch ein kleines Stück Ingwer schälen und die Knolle kauen. Sie mögen keinen Ingwer? Kamillentee ist ebenfalls ein Hausmittel gegen Übelkeit und Erbrechen.

  • Essen vor dem Aufstehen: Auch das kann helfen: Legen Sie sich Zwieback oder Reiswaffeln neben das Bett und essen Sie am Morgen noch vor dem Aufstehen davon. Nehmen Sie über den Tag verteilt außerdem mehrere kleine Mahlzeiten zu sich.

  • Nüsse knabbern: Kommt zwischendurch Übelkeit auf, können Sie ein paar Mandeln oder Walnüsse essen – am besten gut gekaut. Achten Sie darauf, dass es sich um unbehandelte Nüsse handelt. Gesalzene, geröstete Nüsse sind weitaus weniger gesund und sollten nicht als Snack dienen.

  • Richtig trinken: Wasser, ungesüßte Tees und Brühen sind geeignete Flüssigkeitslieferanten. Vor allem bei Erbrechen sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Da große Trinkmengen die Übelkeit zusätzlich fördern können, sollten Sie die Flüssigkeit über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu sich nehmen.

Verstopfung: Hausmittel in der Schwangerschaft

Durch die Hormonumstellung leiden viele Frauen unter einer Verstopfung in der Schwangerschaft. Die Verdauung lässt sich mit folgenden Hausmitteln ankurbeln:

  • Ballaststoffreiche Ernährung: 30 Gramm Ballaststoffe täglich werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen. Doch wie kommt man auf diese Menge? Folgende Lieferanten können Sie in Ihren Speiseplan integrieren: Zum Frühstück 50 Gramm Haferflocken (5 g Ballaststoffe) und eine Kiwi (2,9 g Ballaststoffe), als Zwischenmahlzeit 20 Gramm Mandeln (2,3 g Ballaststoffe), zum Mittagessen 100 Gramm Rosenkohl (4,4 g Ballaststoffe) und 100 Gramm Vollkornnudeln (5,1 Gramm Ballaststoffe), als Snack einen Apfel (2,5 g Ballaststoffe) und zum Abendessen eine Scheibe Vollkornbrot (3,9 g Ballaststoffe) und eine halbe Paprika (3,6 g Ballaststoffe). Wichtig ist, dass die Ballaststoffzufuhr bei einer zuvor eher ballaststoffarmen Ernährung nur schrittweise erhöht wird, um den Verdauungsapparat nicht zu überfordern.

  • Leinsamen: Ebenfalls gut für das Ballaststoff-Plus im Alltag: Rühren Sie jeden Morgen einen Teelöffel geschrotete Leinsamen in einen Joghurt – die kleinen Samen sind wahre Ballaststoff-Booster. Trinken Sie dazu ein Glas Wasser. Auch Leinöl ist verdauungsfördernd, damit können Sie zum Beispiel Ihre Salate verfeinern.

  • Flohsamenschalen: Zeigt die ballaststoffreiche Ernährung keine Wirkung, können indische Flohsamenschalen in Absprache mit der gynäkologischen Praxis zum Einsatz kommen. Die Pflanzensamen sind reich an Schleimstoffen, machen den Stuhl weicher und fördern somit die Verdauung. Die Dosierung wird je nach Ausmaß der Beschwerden festgelegt. Da Flohsamenschalen im Darm aufquellen, muss nach der Einnahme Wasser nachgetrunken werden. Beachten Sie hierzu die Angaben der Packungsbeilage.

  • Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Eine Verstopfung entsteht auch, wenn Sie zu wenig trinken. Achten Sie daher unbedingt auf eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern Wasser über den Tag verteilt. Eine ausreichende Trinkmenge kurbelt die Verdauung an.

  • Mehr Bewegung: Sport ist das Hausmittel schlechthin! Wenn Sie mehr Schwung in Ihren Alltag bringen, kommt auch Ihr Stoffwechsel auf Trab und Sie regen Ihre Verdauung an. Welche Sportarten in der Schwangerschaft geeignet sind, lesen Sie hier.

Hämorrhoiden: Hausmittel in der Schwangerschaft

Vergrößerte Hämorrhoiden sind sehr häufig die Folge einer Verstopfung: Durch den harten Stuhlgang und das lange, starke Pressen können sie entstehen und lästige Beschwerden wie Nässen, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Analbereich verursachen. In der Schwangerschaft ist ein Hämorrhoidalleiden auch aufgrund des erhöhten Drucks des Babys auf die Organe keine Seltenheit. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft können die Beschwerden vermindern:

  • Verdauung fördern: Generell gelten bei vergrößerten Hämorrhoiden die gleichen Empfehlungen wie bei einer Verstopfung: ballaststoffreiche Ernährung, gegebenenfalls mit der Ergänzung von Flohsamenschalen, viel trinken und bewegen. Ziel ist es, den Stuhl weicher und das Ausscheiden dadurch weniger schmerzhaft zu machen.

  • Sitzbäder: Fertige Mischungen bekommen Sie in der Apotheke. Die Sitzbäder gegen Hämorrhoiden bestehen aus verschiedenen Kräutern wie zum Beispiel Kamille oder Eichenrindenextrakt und sollen Beschwerden wie Juckreiz lindern. Sitzbäder können auch selbst hergestellt werden: Dazu mischen Sie 50 Gramm Kamille mit einem Liter heißem Wasser.

  • Kühlen: Ebenso wie Wärme kann Kälte bei Hämorrhoiden lindernd sein. Neben Kühlpads eignen sich auch kalte Kompressen: ein Tuch in kaltes Wasser legen, auswringen und an den After legen.

  • Sitzkissen: Wenn das Sitzen in der Schwangerschaft durch die vergrößerten Hämorrhoiden zu unangenehm wird, kann ein Sitzkissen Abhilfe schaffen. Solche Kissen sind wie ein Donut geformt: Durch das Loch in der Mitte soll der Enddarm entlastet und das Sitzen weniger schmerzhaft werden.

Blähungen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Unangenehm, manchen vielleicht peinlich – aber meist vollkommen ungefährlich: Blähungen in der Schwangerschaft sind ganz normal, wenn sie nicht zusammen mit anderen Krankheitszeichen auftreten. Schuld daran sind wie so oft die Hormone. Denn die gesteigerte Produktion von Progesteron macht den Darm träge: Da der Nahrungsbrei länger im Darm verbleibt, können auch mehr Gase entstehen. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft bringen Linderung:

  • Tee: Trinken Sie über den Tag verteilt Fencheltee in kleinen Schlucken. Da dieser Tee auch in der Stillzeit empfohlen wird, können Sie sich so schon einmal an den Geschmack gewöhnen.

  • Baden: Wärme hilft dabei, den Magen-Darm-Trakt zu entspannen. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist – etwa 37 Grad sollten es sein. Schaffen Sie sich ruhig schon einmal ein Thermometer an, Sie werden es nach der Geburt ohnehin für das Baden Ihres Babys brauchen.

  • Bewegung: Wenn es im Bauch zu sehr zwickt und zwackt, gehen Sie an die frische Luft und machen Sie einen zehn- bis 15-minütigen Spaziergang. Das kurbelt Ihre Verdauung an.

Sodbrennen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Brennen in der Speiseröhre und saures Aufstoßen – das sind typische Anzeichen von Sodbrennen. Leider ist auch dies eine typische Schwangerschaftsbeschwerde, da der Magen durch die wachsende Gebärmutter seine Lage verändert.

Diese Hausmittel können sich bei Sodbrennen in der Schwangerschaft positiv auswirken:

  • Geeignete Getränke: Getränke mit Kohlensäure können die Beschwerden verstärken. Stattdessen sollten Sie lauwarmes Wasser oder Fencheltee trinken. Am besten nehmen Sie nach jeder Mahlzeit ein paar Schlucke Fencheltee zu sich.

  • Kleine Mahlzeiten: Verzichten Sie auf große Portionen und essen Sie stattdessen besser fünf kleine Mahlzeiten am Tag. Von Fetthaltigem und Süßem sollten Sie die Finger lassen.

  • Geeignete Lebensmittel: Gut gekaute Haferflocken, ordentlich zerkaute Mandeln, gekochte Kartoffeln und Milch – all diese Nahrungsmittel können das Sodbrennen möglicherweise lindern. Probieren Sie aus, was Sie gut vertragen. Ebenfalls gängige Tipps zum Ausprobieren: Kartoffelsaft trinken oder nach dem Essen einen Teelöffel Senf essen.

  • Schlafposition: Nachts sollten Sie mit einem leicht erhöhten Oberkörper schlafen, damit die Magensäure nicht so einfach in Ihre Speiseröhre zurückfließen kann.

  • Heilerde: Das Naturheilmittel soll überschüssige Säure binden und auf diese Weise gegen Sodbrennen wirken. Ob Heilerde bei Ihren Beschwerden infrage kommt, sollte mit der gynäkologischen Praxis oder der Hebamme abgesprochen werden, denn wissenschaftliche Studien zum Nachweis der Wirkung und zur Einnahme in der Schwangerschaft gibt es nicht.

Erkältung: Hausmittel in der Schwangerschaft

Die Nase läuft, der Hals kratzt: Eine Erkältung in der Schwangerschaft ist besonders nervig, da typische Helfer wie abschwellende Nasensprays oft nur sparsam oder gar nicht verwendet werden dürfen. Folgende Hausmittel in der Schwangerschaft können bei Erkältungen ausprobiert werden:

  • Meerwassernasenspray und Nasenspülungen: Das Meerwasserspray kann in der Schwangerschaft uneingeschränkt angewendet werden. Es hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten. Auch Nasenspülungen, die aus Salz und Wasser hergestellt werden, halten die gereizten Schleimhäute feucht und können bedenkenlos als Hausmittel in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen.

  • Rotlicht: Sind die Nebenhöhlen zu, hat eine auf das Gesicht gerichtete Rotlichtlampe einen angenehmen Effekt. Durch die gezielte Wärme wird die Durchblutung gefördert und die Beschwerden verbessern sich möglicherweise.

  • Inhalieren: Auch das kann eine Wohltat für die Schleimhäute sein. Zum Inhalieren eignen sich Lindenblüten, bei Hustenreiz sind ätherische Öle hilfreich. Allerdings sind manche ätherischen Öle nur bedingt in der Schwangerschaft geeignet, hier lohnt sich die Rücksprache mit der Apotheke.

  • Viel trinken: Um die Krankheitserreger schnell wieder loszuwerden, müssen Sie viel trinken: am besten mindestens zwei Liter Wasser über den Tag verteilt. Tees können wohltuend sein, allerdings ist nicht jede Sorte in der Schwangerschaft uneingeschränkt geeignet. Von dem Konsum von einer größeren Menge Salbeitee wird zum Beispiel abgeraten. Auch hier hilft Ihnen eine Beratung in der Apotheke oder ein Gespräch mit der Hebamme weiter.

Kopfschmerzen: Hausmittel in der Schwangerschaft

Zwar dürfen in der Schwangerschaft die Schmerzmittel Paracetamol und in den ersten zwei Trimestern auch Ibuprofen eingenommen werden, trotzdem gilt hier der Leitsatz: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Statt bei leichten Kopfschmerzen direkt zu einer Tablette zu greifen, können in der Schwangerschaft folgende Hausmittel Abhilfe schaffen:

  • Frische Luft: Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann Kopfschmerzen vertreiben. Denn durch die Sauerstoffzufuhr in Kombination mit der Bewegung wird die Durchblutung gefördert.

  • Entspannungstechniken: Wer immer wieder unter Kopfschmerzen leidet, sollte eine Entspannungstechnik erlernen. Progressive Muskelentspannung und Yoga können dabei helfen, die Schmerzsymptomatik zu verbessern.

  • Massage: Spannungskopfschmerzen lassen sich häufig durch eine Nackenmassage lindern. Auch eine Kopfmassage kann sich positiv auswirken.

Fieber: Hausmittel in der Schwangerschaft

Alles auf Abwehr! Fieber ist in erster Linie ein Anzeichen des Körpers, dass er gegen einen Krankheitserreger kämpft. Da hohes Fieber in der Schwangerschaft aber gefährlich für Mutter und Baby werden kann, gilt: Fieber ab 38,5 Grad, anhaltendes Fieber oder Fieber ohne klare Ursache sollte immer ärztlich abgeklärt werden. In der Praxis wird entschieden, welche fiebersenkenden Maßnahmen zu ergreifen sind.

Leichtes und kurzzeitiges Fieber, das im Rahmen einer Erkältung auftritt, kann mit Hausmitteln in der Schwangerschaft unterstützend behandelt werden:

  • Viel trinken: Um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, sollten Sie bei Fieber stets ausreichend trinken. Geeignet sind Wasser, Tees oder Brühen.

  • Kühle Wickel: Wadenwickel gehören zu den bekanntesten Hausmitteln überhaupt. Mit in Wasser getränkten, ausgewrungenen Lappen lassen sich sowohl Waden als auch Stirn kühlen. Allerdings gilt es zu beachten: Die Wickel sollten lauwarm und nicht kalt sein und nur etwa 20 Minuten auf dem Körper verbleiben. Außerdem sollten sie nicht aufgelegt werden, wenn sich die Körperbereiche kühl anfühlen, man friert oder Schüttelfrost hat.


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Von einer Vorderwandplazenta spricht man, wenn sich die Plazenta an der vorderen Wand der Gebärmutter befindet. Dieser Sitz der Plazenta ist in der Regel kein Grund zur Sorge und komplikationslos. Schwangere mit einer Vorderwandplazenta spüren möglicherweise die Kindsbewegungen etwas weniger.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Vorderwandplazenta: Wo sitzt die Plazenta?

Die Plazenta (Mutterkuchen) bildet während der Schwangerschaft zusammen mit der Nabelschnur die Verbindung zwischen dem Baby im Bauch und der Mutter. Über sie werden Nährstoffe und Stoffwechselprodukte ausgetauscht, zudem ist sie wichtige Hormonproduzentin.

Bereits ganz zu Beginn der Schwangerschaft entsteht die Plazenta mit der Einnistung der Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut. Sie besteht sowohl aus mütterlichen als auch kindlichen Zellen. Im Laufe der Schwangerschaft wächst die scheibenförmige Plazenta auf 15 bis 20 Zentimeter Durchmesser und in ihrer Mitte auf zwei bis vier Zentimeter Dicke an.

Welche genaue Position die Plazenta während der Schwangerschaft innerhalb der Gebärmutter einnimmt, ist von Frau zu Frau verschieden. Am häufigsten sitzt sie im oberen Bereich der Gebärmutter.

Ein oberer Sitz hat den Vorteil, dass die Plazenta in diesem Bereich der Gebärmutter mehr Platz zur Verfügung hat und sie während der Geburt nicht den Geburtskanal blockieren kann. Das wäre zum Beispiel der Fall, würde sich der Mutterkuchen im unteren Bereich platzieren.

Von einer Vorderwandplazenta spricht man, wenn sich die befruchtete Eizelle im vorderen Bereich der Gebärmutter einnistet. Dabei handelt es sich um die dem Bauchnabel der Mutter zugewandte Region.

Was bedeutet eine Vorderwandplazenta für die Schwangerschaft?

Die Vorderwandplazenta ist eine der vielen möglichen Positionen der Plazenta in der Gebärmutter und nicht gefährlich. Auf die Versorgung des Kindes hat sie keinen Einfluss. Das Baby wird genauso versorgt wie bei jeder anderen Plazentaposition.

Auf Größe und Form des Babybauchs können Lage, aber auch Form der Plazenta einen (geringen) Einfluss haben. Ob der Babybauch jedoch mit einer Vorderwandplazenta größer oder kleiner ist, kann man nicht pauschal beantworten. Das ist eher Veranlagung und sehr individuell.

Fest steht jedoch, dass man die die Kindsbewegungen bei einer Vorderwandplazenta häufig weniger spüren und sehen kann. Wahrscheinlich werden die Kindsbewegungen auch etwas später spürbar, wenn das Kind schon kräftiger tritt.

Festgestellt wird die Vorderwandplazenta während der Ultraschall-Untersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Der Sitz der Plazenta wird auch in den Mutterpass eingetragen, häufig mit dem Kürzel "VWP" für Vorderwandplazenta. Es kann sein, dass die Vorderwandplazenta im Laufe der Schwangerschaft noch etwas ihre Lage verändert und weiter nach hinten wächst.

Verursacht eine Vorderwandplazenta Komplikationen?

Eine vorn sitzende Plazenta verursacht keine Komplikationen. Hat die Vorderwandplazenta genügend Platz um zu wachsen und versorgt sie das sich entwickelnde Kind dadurch ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen, verläuft die Schwangerschaft ganz normal. Die normale Vorderwandplazenta verursacht auch keine Schmerzen oder Blutungen.

Eine mögliche Kompliaktion – nicht nur bei der Vorderwandplazenta – ist die Plazenta praevia. Dabei sitzt die Plazenta sehr tief in der Gebärmutter und bedeckt den Muttermund teilweise oder vollständig. Je nach individueller Situation können bei einer Plazenta praevia Blutungen auftreten.

Schwangere mit einer Plazenta praevia müssen – je nachdem, wie tief die Plazenta sitzt –, gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Dazu gehören zum Beispiel körperliche Schonung und der Verzicht auf Geschlechtsverkehr. Die*der Ärztin*Arzt wird genau erklären, was empfehlenswert ist und was nicht.

Vorderwandplazenta: Welche Rolle spielt sie bei der Geburt?

Auf den Verlauf der Geburt hat eine Vorderwandplazenta keinen Einfluss, sie erhöht auch nicht das Komplikationsrisiko. Sowohl die vaginale Geburt als auch eine Kaiserschnittentbindung ist mit Vorderwandplazenta ganz normal möglich.

Zu Problemen kann es jedoch bei einer Plazenta praevia kommen. Dann besteht die Gefahr, dass die Plazenta bei der Geburt verletzt wird und es zu lebensbedrohlichen Blutungen bei Mutter und Kind kommt. In vielen Fällen wird deshalb per Kaiserschnitt entbunden.


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Verstopfte Nase in der Schwangerschaft, aber ein Schnupfen ist es nicht? Dann könnte es sich um den sogenannten Schwangerschaftsschnupfen handeln, eine harmlose, aber oft lästige Schwangerschaftsbeschwerde.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Schnupfen oder Schwangerschaftsschnupfen?

Eine verstopfte Nase kann viele Ursachen haben, am häufigsten ist wohl Sekret in der Nase, das im Rahmen einer herkömmlichen Schnupfen (Schnupfen) oder einer Allergie entsteht, die Ursache. Der typische Schwangerschaftsschnupfen zeichnet sich aber durch eine erschwerte Nasenatmung aus. Die Nase fühlt sich verstopft an, dies wird jedoch nicht durch Sekret verursacht. Vielmehr sind die Schleimhäute in der Nase angeschwollen. Deshalb kann auch Schnarchen auftreten.

Was sind die Ursachen von Schwangerschaftsschnupfen?

Der Schwangerschaftsschnupfen wird durch anschwellende Blutgefäße in den Schleimhäuten verursacht. Dadurch unterscheidet er sich vom normalen, durch Erkältungsviren bedingten Schnupfen. Das Anschwellen der Nasenschleimhäute wird wahrscheinlich durch Schwangerschaftshormone und die in der Schwangerschaft vergrößerten Blutgefäße verursacht. Dabei handelt es sich um ganz normale physiologische Veränderungen in der Schwangerschaft, die für das Baby völlig ungefährlich sind.

Stärkere Durchblutung der (Nasen-)Schleimhäute

Im Laufe der Schwangerschaft steigt das Blutvolumen der Mutter um durchschnittlich 30 bis 50 Prozent an. Neben der wachsenden Plazenta müssen die mütterlichen Organe in der Schwangerschaft mehr als sonst arbeiten und benötigen daher mehr Blut.

Der mütterliche Organismus passt sich an das vergrößerte Blutvolumen an, indem sich die Blutgefäße erweitern. Sie können so eine größere Menge Blut durch den Körper transportieren. In der Nasenschleimhaut befinden sich viele feine Blutgefäße, die sich während der Schwangerschaft ebenfalls vergrößern. Als Folge kann die Nasenschleimhaut anschwellen.

Auch Wassereinlagerungen im Gewebe begünstigen das Anschwellen der Nasenschleimhaut.

Verstopfte Nase: Woran erkennt man einen Schwangerschaftsschnupfen?

Der Schwangerschaftsschnupfen äußert sich durch eine sich verstopft anfühlende Nase. Man bekommt nicht genügend Luft durch die Nase und atmet dadurch vermehrt durch den Mund. Nachts kann das zu Schnarchen führen. Da die Nasenschleimhaut stärker durchblutet ist, tritt manchmal auch Nasenbluten auf. Die Schleimhäute sind gereizt und fühlen sich trocken an.

Im Unterschied zum normalen Schnupfen entsteht beim Schwangerschaftsschnupfen kein Sekret und die Nase läuft nicht. Schwangerschaftsschnupfen ist außerdem nicht ansteckend. Betroffene Schwangere schlafen oft schlecht oder wachen nachts häufiger auf. Tagsüber kann das zu Müdigkeit oder vermehrter Gereiztheit führen, manche Frauen bekommen auch Kopfschmerzen.

Die Unterscheidung zum herkömmlichen Schnupfen ist eigentlich leicht. Kommen zur verstopfen Nase weitere Beschwerden wie Halsschmerzen, ein allgemeines Krankheitsgefühl, Husten, Kopf- oder Gliederschmerzen hinzu, kann es sich um einen grippalen Infekt handeln. Tritt Fieber auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Den Schwangerschaftsschnupfen vom allergischen Schnupfen zu unterscheiden, ist dagegen etwas schwieriger. Manche Frauen entwickeln während ihrer Schwangerschaft zum ersten Mal überhaupt eine Allergie, während eine bestehende Allergie bei anderen sogar besser wird oder verschwindet. Hinweise auf eine Allergie können tränende, juckende Augen und eine laufende Nase sein.

Was tun gegen die verstopfte Nase?

Das Wichtigste: Bitte nehmen Sie nicht einfach so abschwellende Nasensprays. Diese entfalten ihre gefäßverengende Wirkung nicht nur in der Nase, sondern auch im restlichen Körper. Es kann auch zu einer Verengung der Blutgefäße in der Plazenta kommen, wodurch die Versorgung des Babys eingeschränkt wird. Abschwellende Nasensprays können die Nasenschleimhaut außerdem zusätzlich austrocknen und reizen.

Eine gute Alternative: Meerwasser-Nasensprays. Sie sorgen für eine Befeuchtung der Nasenschleimhaut. Auch Nasenduschen (wer sie mag) haben diesen Effekt. Wenn die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen in der kalten Jahreszeit zu niedrig ist, helfen Luftbefeuchter: Ein Kännchen Wasser auf die Heizung gestellt oder feuchte Handtücher im Raum sorgen für ein angenehmeres, feuchteres Raumklima.

Was Sie sonst noch gegen Schwangerschaftsschnupfen tun können:

  • Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft. Ein kurzer Spaziergang ist schon ausreichend.
  • Trinken Sie genug, am besten mindestens zwei Liter täglich.
  • Nehmen Sie ab und an ein warmes Bad (maximal 38 Grad Celsius warm), denn durch den Wasserdampf können die Schleimhäute etwas abschwellen.
  • Schlafen Sie nachts mit leicht erhöhtem Oberkörper. Das hilft nicht nur gegen Sodbrennen, sondern erleichtert auch die Atmung.
  • Manche Schwangere berichten, dass sich die Beschwerden durch Saunagänge etwas verbessern. In Maßen, mit niedrigen Temperaturen und kürzeren Durchgängen ist während der Schwangerschaft das Saunieren erlaubt, wenn keine gesundheitlichen Probleme dagegen sprechen.  

Und wann wird es besser?

Manche Frauen berichten schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft von dem Gefühl einer verstopften Nase, andere entwickeln erst in den letzten Schwangerschaftswochen einen Schwangerschaftsschnupfen. Betroffene Frauen können sich darüber freuen, dass der lästige Schwangerschaftsschnupfen nach der Geburt von ganz alleine wieder verschwindet.