In 80 Tagen um die Welt Film Tiere

In 80 Tagen um die Welt handelt von dem neugierigen, aber unsicheren Seidenäffchen Passepartout, das mit seiner überfürsorglichen und seltsam aggressiven Mutter auf einer kargen Insel wohnt. Überall klebt Vogeldreck. Nie passiert etwas Aufregendes. Und ständig wird Passepartout von anderen Bewohnern schikaniert. Seine Mama ist dennoch stolz, den Dschungel gegen diesen trostlosen Ort eingetauscht zu haben. Immerhin würde ihr Sohn hier gar nicht erst auf den Gedanken kommen, von großen Abenteuern zu träumen. Die Rechnung hat die deutlich als Helikoptermutter markierte Affendame jedoch ohne ihr Kind gemacht, das angesichts der allumfassenden Tristesse selbstverständlich den geheimen Wunsch hegt, die Welt zu entdecken.

Das brachiale Zufälle nicht scheuende Drehbuch will es schließlich, dass eines Tages der verschlagene Poser-Frosch Phileas Frogg (man beachte die kleine Abänderung des Namens und das damit verbundene Wortspiel!) an die Küste des Eilands surft – freilich zu angemessen coolen Popklängen – und mit seinem unglaublichen Erfahrungsschatz als Globetrotter prahlt. Mit den Einheimischen vereinbart der Selbstdarsteller schließlich eine Wette: Als erstes Geschöpf will er die Welt in 80 Tagen umrunden. Passepartout, der sich trotz seiner Leidenschaft für den legendären Abenteuerreisenden Juan Frosch de León bislang für eine gewagte Unternehmung nicht richtig vorbereitet sah, ist auf einmal Feuer und Flamme, begreift aber schon bald, dass Phileas den Trip in Wahrheit überhaupt nicht antreten möchte. Ein paar wackelig konstruierte Verwicklungen später finden sich das Seidenäffchen und der Frosch allerdings auf einer gemeinsamen Tour wieder – hartnäckig verfolgt von der Polizistin Fix, einer Wüstenrennmaus, die das ungleiche Duo wundersamerweise immer wieder einholen kann, obwohl sie ständig gewaltig ins Hintertreffen gerät.

Dass die Bilder in ihrer Detailarmut meilenweit von den Standards vieler US-Animationswerke entfernt sind, könnte man dem Film verzeihen, wenn er die fehlende optische Qualität mit einer charmanten Handlung und interessanten Figuren ausgleichen würde. In 80 Tagen um die Welt schert sich jedoch wenig darum, eine für das Publikum nachvollziehbare Welt zu zeichnen und die Protagonisten darin genauer zu positionieren. Passepartout und Phileas werden als klassisch-gegensätzliches Buddy-Gespann eingeführt. Ihre Beziehung entwickelt sich auf der Reise aber nur in denkbar oberflächlichster Form. Die einzelnen Stationen der Umrundung fühlen sich wie isolierte Nummern an. Auch, weil es mitunter zu gewaltigen Zeitsprüngen und Raffungen kommt. Der Wettlauf gegen die Zeit, der anfangs noch erwähnt wird, scheint für die Protagonisten keine Bedeutung zu haben. Und selbst die etwas länger besuchten Orte lassen individuellen Charakter vermissen.

Einige mit Slapstick arbeitende Action- und Fluchtsequenzen dürften vor allem kleinen Zuschauer*innen gefallen. Und gelegentlich gibt es eine an Erwachsene gerichtete Pointe, über die man schmunzeln kann. Das allein reicht allerdings bei weitem nicht, um die erzählerische Beliebigkeit – zwischendrin wird zum Beispiel auch ein Vater-Sohn-Konflikt hastig abgehandelt – halbwegs erträglich zu machen. Bezeichnend für diese enttäuschend schwache Jules-Verne-Neuinterpretation ist nicht zuletzt ein selbstreflexiver Gag, der auf das in Animationsfilmen weit verbreitete Klischee der finalen Tanzeinlage abzielt. Preisfrage: Womit mag In 80 Tagen um die Welt wohl enden…?

Die Pressestimmen haben den Film mit 4 bewertet.

Aus insgesamt einer Pressestimme

4.8 / 10

17 Nutzer haben den Film im Schnitt mit Uninteressant bewertet.

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FILM 3

In 80 Tagen um die Welt Film Tiere

Beispiel-DVD:

In 80 Tagen um die Welt Film Tiere

Oben DVD  © Burbank Films Australia MCMLXXXVIII; Waterfall Home Entertainment 2001; Vertrieb BRD u.a. siehe Cover oben ©  Delta Music GmbH / Laserlight Digital: Sprachen Deutsch / Französisch, Spieldauer ca. 50 Minuten

In 80 Tagen um die Welt: Verfilmung Australien 1988 als Animationsfilm

Originaltitel: Around The World in 80 Days; Länge: ca. 50 Minuten; Produzenten: Tom Stacey und Spyros Melaris, Drehbuch: Leonard Lee. Produktion Burbank Films Australia.

In 80 Tagen um die Welt Film Tiere
Kindgerecht aufbereitet präsentiert sich dieser Animationsfilm. Überraschender Weise sind die im normalen menschlichem Umfeld agierenden Charaktere alle aus der Tierwelt. So lernen wir einen Phileas Fogg als Fuchs und den mit starken französischem Akzent sprechenden Affen (!) Passepartout kennen.

Szenenbild links: Passepartout stellt sich bei seinem neunen Dienstherren vor - © Burbank FIlms Australia

Auch hier wird ein Doppelgänger Foggs als Bankräuber aktiv, wobei dieser im Gegensatz zur Vorlage nicht gerade wie ein Gentleman mit einem Revolver rumhantiert. Gleich nach der Wette starten unsere Hauptakteure mit einem Ballon in London, um von dort aus gleich nach Ägypten zu fliegen. Überraschend ist, dass der gerade erst von London gestartete Detektiv Fix (ein massiger Hund), noch vor Fogg in Afrika ist. Nach dem Passieren des Roten Meers und der Weiterfahrt nach Indien wird im Dschungel nach der bekannten Unterbrechung der Bahnfahrt die Prinzession Auda (eine Katze) gerettet. Anders als bei der Vorlage, ist diesmal Fogg der eigentliche Akteur. Da man den Kinders vielleicht nicht die Frage zumuten wollte, was macht der Fuchs mit der Katze, hat man Auda gleich im nächsten Ort den rettenden Behörden übergeben. Ziemlich problemlos kommt man in die Staaten, wobei man nach der obligatorischen Bahnfahrt mit dem Schlitten gleich bis New York fährt. Das Ende ist wie gewohnt, wobei allerdings, schon mit der Wette zu Beginn des Films, die Eintreffzeit auf Nachmittags fest gelegt wurde. Vielleicht sollen alle zeitig zu Bett?

In 80 Tagen um die Welt Film Tiere
Resümee: Ein Film ohne Altersbeschränkung, bestimmt geeignet, auch den Jüngsten die Ideen Jules Vernes nahe zu bringen.

DVD rechts ACHTUNG MOGELPACKUNG: Mit diesem Cover tauchte eine weitere Version des eben vorgestellten Films im deutschsprachigen Handel auf. Das Titelbild hat keinerlei Beziehung zum Inhalt. Es handelt sich auch bei diesem Film um den mit Tieren spielenden Film von Burbank. Hat der Künstler nicht den Film gesehen oder soll die Kundschaft den Eindruck erhalten, es handelt sich um eine andere Verfilmung? Ich habe mich nach dem (Doppel-)Kauf jedenfalls geärgert.... 

Cover rechts: © FLEX MEDIA Entertainment GmbH Heppenheim / Bergstraße

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