"Bleiben Sie gesund" - für die Befürworter der neuen Grußformel ist das einfach nett gemeint. Nicht wenige Menschen empfinden die Ära von Corona als Chance für einen neuen Zusammenhalt. Wo wir alle im selben Boot sitzen und wo niemand bloß sich selbst, sondern vor allem den Anderen effektiv schützen kann, achtet man mehr aufeinander, nimmt man mehr Anteil. Und so liegt es doch nahe, sich der Bedrohung durch das Virus mit einem wohlmeinenden Wunsch entgegenzustemmen: In diesem Sinne ist "Bleiben Sie gesund" das neue "Passen Sie auf sich auf" oder "Haben Sie eine gute Zeit". Ein freundliches Zeichen, nicht mehr und nicht weniger. Show Die Sehnsucht nach mehr Miteinander war schon vor Corona groß. Nun ist das Miteinander zwar vorwiegend virtuell geworden, aber vielleicht lässt sich dennoch mehr Mitgefühl zeigen. Vor allem in der mündlichen Kommunikation, wenn der Sprecher noch ein Lächeln auf den Lippen hat. Rein sprachlich handelt es sich hier um einen Imperativ und der drückt nun mal einen Befehl oder zumindest eine starke Erwartung aus. Wer das jetzt für Wortklauberei hält, weil auch ein freundlicher Wunsch imperativisch formuliert sein kann, dem sei entgegenet: Imperativische Werbung kommt auch nicht gut an. Hinzu kommt, dass sich im Laufe der Zeit ein weiterer Satz ins allgemeine Bewusstsein gebrannt hat, der ganz ähnlich klingt: Bleiben Sie zu Hause. Hier wird sicher klarer, dass es sich tatsächlich um eine starke Aufforderung handelt. Daher könnte auch im vermeintlich wohlwollenden "Bleiben Sie gesund" eine Ermahnung stecken: "Halten Sie Abstand", "Rücken Sie Ihre Maske zurecht". Der Andere wird auf den Gefährdeten und letztlich auf den Gefährder für sein Umfeld reduziert. Der Kranke wird stigmatisiert, weil er nicht aufgepasst hat. "Bleiben Sie gesund" wäre in diesem Sinne mit dem Drostenschen "Pandemischen Imperativ" verwandt. Und spätestens, wenn das ganze verschriftlicht wird – also in der E-Mail-Korrespondenz oder sogar fest installiert in der Signatur – bekommt es diesen übergriffigen Charakter. Tatsächlich wissen wir heute, dass sich viele Menschen schämen, wenn sie Corona bekommen. Das Contra-Argument lautet also: Das muss man nicht durch den sprachlichen Diskurs und ein Erinnern im Minutentakt (zum Beispiel an Bahnhöfen) noch fördern. Als mir meine Optikerin vor wenigen Tagen ein freundlich klingendes "Bleiben Sie gesund" zum Abschied hinterherrief, lächelte ich und antwortete: "Das wünsche ich Ihnen auch". Ich glaube, sie wollte wirklich einfach etwas Nettes sagen. An dieser Stelle ist ganz einfach semantisches Wohlwollen angebracht. Dennoch denke ich: Man könnte den Blick ja auch mal wieder auf diejenigen Menschen richten, die auch ohne Corona jedes Jahr unter schlimmen gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden oder diese Welt verlassen. Man könnte einen Menschen einfach mal wieder fragen, wie es ihm geht. Ich möchte jedenfalls nicht sagen: Wenn du COVID-19 hast, dann hast du mein volles Mitgefühl, aber ansonsten interessierst du mich nicht. Darüber hinaus versucht ja jeder, der professionell kommuniziert, verbindend zu sprechen und zu schreiben. Damit meine ich: möglichst unabhängig von der politischen Ausrichtung des Gegenübers. Und Corona ist nun mal ein überaus emotionales, moralisch aufgeladenes und politisches Thema. Niemand weiß, wie wir in der Zukunft, allen voran die Historiker, über diese Zeit denken werden. In diesem Sinne wäre wohl auch Zurückhaltung angebracht, was imperativische Wünsche angeht. Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem Genderstern, der unsere Sprache ganz direkt betrifft. Wer glaubt, mit dem Gendersternchen alle Menschen einzuschließen, irrt leider, wie ich an anderer Stelle zeige. Generell kann es übrigens in der Business-Kommunikation Sinn machen, wenn nicht jeder sein eigenes Floskel-Süppchen kocht. Im Rahmen eines Corporate Language Konzepts könnte definiert werden, auf welche Art ein Unternehmen seine Kunden generell ansprechen oder verabschieden möchte. Die Macht des Schlussworts wird nicht selten unterschätzt. Wir verbringen so viel Zeit damit, über den Text unserer E-Mails, die Betreffzeile und die passende Eröffnung nachzudenken. Aber der richtige Abschluss am Ende der E-Mail wird allzu oft vergessen.Seien Sie gewarnt: Sie sollten das unbedingt vermeiden! Schlussformeln sind klein, aber fein. Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei Prospects wie Bestandskunden. Wenn Sie Ihre E-Mail anständig abschließen, wird Ihr potentieller Kunde eher bereit sein, zu antworten. Wenn Sie es jedoch vermasseln, wird Ihre E-Mail einen eher bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Eine formelle Korrespondenz mit einem ‚Tschüsschen‘ abzuschließen, wird Sie mit Sicherheit nicht weiterbringen. Genauso wenig, wie es bei einem engen Kollegen mit der Förmlichkeit zu übertreiben. Denn das perfekte E-Mail-Schlusswort orientiert sich stets am Empfänger. Aber keine Sorge, es ist weniger kompliziert, als es sich anhört: Wir haben unsere Lieblings-Schlussformeln für Sie in fünf praktische Kategorien unterteilt:
Wenn Sie möchten, dass Ihre Antwortquoten durch die Decke gehen, sollten Sie unbedingt weiterscrollen und sich unbedingt unsere Auswahl der 37 besten E-Mail-Schlussformeln ansehen. 4 Goldene RegelnBevor wir loslegen, möchten wir Sie mit vier goldenen Regeln im Hinblick auf das E-Mail-Schlusswort vertraut machen: Denken Sie immer an den Kontext. Das ist mit Abstand der wichtigste Aspekt bei der Wahl der richtigen Schlussformel. Achten Sie darauf, dass sie zum Ton der E-Mail passt und der Beziehung, die Sie zu dem Empfänger pflegen, angemessen ist. Fügen Sie Ihre persönlichen Details hinzu. Besonders in Ihrer ersten E-Mail an jemanden, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle relevanten Details angeben: Ihren vollständigen Namen, Ihren Berufstitel, Ihre Telefonnummer und Informationen zu sozialen Medien, wenn Sie dies möchten. Achten Sie auf die richtige Grammatik. Das erste Wort (und nur das erste Wort) Ihrer Schlussformel sollte mit einem Großbuchstaben beginnen und hinter dem letzten Wort sollte auf keinen Fall ein Komma oder ein anderes Satzzeichen stehen. Wenn Sie hier einen Fehler machen, wirken Sie schnell schlampig und unprofessionell. Sorgen Sie für Abwechslung - wenn Sie jedes Mal, wenn Sie eine E-Mail versenden, die gleiche alte Schlussformel verwenden, könnte es so aussehen, als würden Sie sich keine Mühe geben. Seien Sie kreativ. Das kann Ihre Empfänger aufhorchen lassen. Kommen wir nun also zur Sache: Legere SchlussformelnWir beginnen mit den legeren Schlussformeln, weil Informalität in der geschäftlichen E-Mail-Kommunikation immer mehr zum Gebot der Stunde wird. Für einen Kollegen oder Geschäftskontakt, zu dem Sie bereits eine bestehende Beziehung pflegen, haben wir hier einige großartige Optionen für Sie:
Schlussformeln zur baldigen Fortsetzung einer KonversationEine E-Mail-Schlussformel kann eine großartige Gelegenheit sein, die Fortsetzung des Dialogs mit Ihrem Empfänger anzuregen. Warum probieren Sie nicht einfach mal die folgenden aus?
Danksagungs-SchlussformelnLaut einer Studie erhalten E-Mails, die mit einer Art von Danksagung enden, eine höhere Rücklaufquote als solche ohne. Zeigen Sie also Ihre Dankbarkeit, wenn es sinnvoll und angemessen erscheint. So geht‘s:
Formelle E-Mail-SchlussformelnOftmals kann es sinnvoll sein, eine formelle Option zu wählen. Sie möchten schließlich niemanden vor den Kopf stoßen, indem Sie eine einfache, lockere Schlussformel in einem unangebrachten Kontext verwenden. Wenn Sie zum ersten Mal eine E-Mail an einen neuen Kunden/Kontakt senden, oder für die laufende Korrespondenz mit Personen, die Sie nicht sehr gut kennen, legen wir Ihnen die folgenden Optionen ans Herz:
Informelle SchlussformelnWie wir bereits erwähnt haben, werden informelle E-Mails immer beliebter. Je mehr wir E-Mails über unsere Telefone senden und lesen, desto mehr verschwimmt die Grenze zwischen SMS und E-Mail. Aber seien Sie gewarnt: Die folgenden Formeln sind mit Vorsicht zu genießen. Manche Menschen empfinden sie als unangebracht, stellen Sie also sicher, dass sie zum Ton Ihrer Korrespondenz passen, bevor Sie sie verwenden.
Zu vermeidende SchlussformelnDie folgenden drei halten wir für einige der zweifellos nervigsten E-Mail-Schlussformeln, also verwenden Sie sie sparsam (oder vermeiden Sie sie ganz):
Wenn wir schon dabei sind, sollten Sie sich auch unbedingt von den folgenden fernhalten:
Und nun zu unserem Schlusswort: Bis zum nächsten Mal! Um Ihre E-Mail-Schlussformeln auf die nächste Stufe zu heben, lesen Sie hier, wie E-Mail-Signatur-Marketing Ihnen dabei helfen kann. |