Durch Evolutionstheorien können Aussagen zu bestimmten Entwicklungen im Evolutionsverlauf getroffen werden. Es gibt jedoch verschiedene Theorien, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben.
Evolutionstheorie – Definition
Bei einer Evolutionstheorie handelt es sich um eine wissenschaftliche Beschreibung über die Veränderung und Entstehung biologischer Einheiten. Dabei geht es speziell um Aspekte wie die möglichen Ursachen einer Evolution, welchen Verlauf sie nahm und ob es überhaupt eine Evolution gegeben hat.
Evolutionstheorie – einfach erklärt
Einfach gesagt sollen Evolutionstheorien die Frage beantworten, wie sich die zahlreichen Arten der Lebewesen auf unserem Planeten entwickelt haben. Bei einer Theorie geht es grundsätzlich um eine wissenschaftlich begründete Aussage, die gewisse Sachverhalte klären soll. In diesem Fall sind die Theorien allesamt auf evolutionäre Vorgänge bezogen.
Entwicklung des Evolutionsgedankens
Im 18. und 19. Jahrhundert gingen Theologen und Biologen davon aus, dass ein einmaliger Schöpfungsakt für die Entstehung der Lebewesen und Menschen zuständig ist. Doch im Laufe der Zeit entstanden unabhängige Theorien, die die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der damaligen Zeit über die Evolution der Organismen berücksichtigten und einbezogen.
Evolutionstheorien im Vergleich
Über die Jahrhunderte sind verschiedene Evolutionstheorien begründet worden. Im Folgenden werden einige davon chronologisch vorgestellt:
Evolutionstheorie von Linné
Carl von Linné ging in seiner Erklärung der Evolution im 18. Jahrhundert noch von der biblischen Schöpfungsgeschichte aus. Er glaubte, dass der einmalige Schöpfungsakt Gottes für die Entwicklung der Lebewesen zuständig ist. Auch war er der Auffassung, dass es seit dem Schöpfungsakt keine Veränderungen der Lebewesen gab.
Fossilien spielten in Linnés Evolutionstheorie keine Rolle. Obwohl es zu seiner Zeit einige Befunde zur Evolution gab, glaubte er nicht daran und ging davon aus, dass die Lebewesen keine Nachkommen früherer Lebewesen sein können und zufällig entstanden sind.
Evolutionstheorie von Cuvier
Auch Georges Cuvier hielt in seiner Theorie an der Schöpfungsgeschichte und der Konstanz der Arten fest. Im Gegensatz zu Linné versuchte er die Fossilienfunde in seine Evolutionstheorie einzubeziehen. Er glaubte, dass im Laufe der Zeit immer wieder große Katastrophen auftraten, die einen Teil der Lebewesen vernichteten.
Nach seiner sogenannten Katastrophentheorie vermehrten sich daraufhin die übrig gebliebenen Organismen und breiteten sich weiter aus.
Cuviers Lehre wurde von seinen Schülern dahin gehend erweitert, dass sie nach großen Katastrophen eine Neuschöpfung von Arten annahmen.
Evolutionstheorie von Lamarck
Im Gegensatz zu Linné und Cuvier ging Jean Baptiste de Lamarck von der Entwicklung der Arten aus. Seiner Meinung nach haben sich alle Lebewesen ständig weiterentwickelt. Dadurch konnten sie sich den Umweltbedingungen anpassen.
Lamarck stellte drei Ursachen dar, die die Evolution der Lebewesen erklärt:
- Durch Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von Organen entwickeln sich diese bzw. sie verkümmern. Durch den Gebrauch von bestimmten Organen werden diese weiterentwickelt. Wenn Organe nicht gebraucht werden, werden diese zurückgebildet.
- Die erworbenen Merkmale werden an die nächste Generation vererbt.
- Alle Lebewesen besitzen einen inneren Vervollkommnungstrieb, der sie dazu bewegt, sich optimal an neue Umweltbedingungen anzupassen.
In seiner Evolutionstheorie erklärt Lamarck, dass sich Lebewesen aktiv an ihre Umgebung anpassen. Dieser Prozess geschieht in kleinen Schritten über mehrere Generationen. Wenn bestimmte Organe benutzt bzw. nicht benutzt werden, werden diese verändert. Diese veränderten Merkmale werden an die Nachkommen vererbt.
Evolutionstheorie von Darwin
In seiner Evolutionstheorie (Selektionstheorie) geht Charles Darwin von einer zunehmenden passiven Angepasstheit der Lebewesen an die sich ändernden Umweltbedingungen aus. Die Gründe, warum sich die Lebewesen entwickeln, liegt in den besseren Überlebens- und Fortpflanzungsmöglichkeiten der besser angepassten Individuen. Diese können ihre angepassten Merkmale an die nächste Generation vererben.
Darwin gilt als Begründer der modernen Evolutionstheorie.
Selektionstheorie
Alle Beobachtungen, die Darwin machte, führten zur Formulierung seiner Selektionstheorie. Die Theorie von Darwin besteht aus mehreren Annahmen, wie Tierarten entstehen bzw. entstanden sind. Die wesentlichen Punkte seiner Theorie sind:
- Überproduktion von Nachkommen
Alle Lebewesen erzeugen viele Nachkommen. Dadurch kommt es aber nicht immer zur Zunahme der Gesamtpopulation. Das liegt daran, dass es nicht alle Nachkommen bis zu einer Fortpflanzung schaffen. Die meisten Nachkommen fallen der natürlichen Selektion zum Opfer.Mit der natürlichen Selektion ist gemeint, dass sich gewisse Individuen besser durchsetzen können, als andere: Die an die Umwelt am besten angepassten Individuen setzen sich gegen die weniger gut angepassten besser durch.
Variabilität
Die Nachkommen sind nicht alle identisch. Sie unterscheiden sich in wenigen Merkmalen. Diese Unterschiede sind aufgrund der verschiedenen Gene und Genkombinationen möglich. Deswegen heißt es auch genetische Variabilität.
Vererbung
Im Laufe der Zeit treten bei den Individuen immer wieder Mutationen auf, die an die nächste Generation vererbt werden.
Konkurrenz
Um zu überleben, passen sich die Organismen besser an die neue Umwelt an. Die besser angepassten Organismen können sich durchsetzen, um für ihr Leben zu kämpfen (struggle for life, survival of the fittest). Sie haben eine höhere Überlebenschance. Die angepassten Merkmale werden entsprechend an die Nachkommen vererbt.
So kann etwa eine Giraffe mit langem Hals besser an Nahrung in den hohen Bäumen herankommen als Giraffen mit einem verhältnismäßig kurzen Hals. Durch die bessere Überlebensfähigkeit der Anpassungen haben sie daher eher die Möglichkeit Nachkommen zu erzeugen.
Selektion
Durch die natürliche Selektion werden die Lebewesen an die neue Umweltbedingung immer besser angepasst. Das heißt, die Tiere, die durch ihre angepassten Merkmale höhere Überlebenschancen haben, vererben auch genau diese Merkmale weiter und die Tierarten selektieren sich somit aus.
Artwandel
Durch die Anpassung der Arten über einen längeren Zeitraum sind die Merkmalsveränderungen der Tiere irgendwann so groß, dass es zu einem Artwandel kommen kann.
Während einer fünfjährigen Forschungsreise konnte Darwin so viele biologische Beobachtungen machen und Materialien sammeln, dass er allein über 20 Jahre für deren Auswertung benötigte. Die entscheidenden Beobachtungen, die ihn schließlich auf den Gedanken seiner Evolutionslehre brachten, machte Darwin auf den Galapagosinseln.
Jede Insel der Insel-Gruppe beherbergt eine individuelle Tier- und Pflanzenwelt, die sich aufgrund der Entfernung ohne jegliche menschliche Eingriffe entwickeln konnte. Hierzu werden Dir nun Ausschnitte von Darwins Beobachtungen gezeigt:
Darwin interessierte sich unter anderem für die Riesenschildkröten. Er konnte beobachten, dass es auf jeder Insel der Insel-Gruppe eine jeweils andere Schildkrötenrasse gab. Sie unterschieden sich in Form und Farbe ihres Panzers.
Die Panzerformen haben sich wegen der verschiedenen Ernährungsformen durchgesetzt. Schildkröten, die sich überwiegend von Büschen ernähren, haben einen sattelförmigen Panzer. Schildkröten, sie sich dagegen überwiegend von Bodenbewuchs ernähren, besitzen einen kuppelförmigen Panzer.
Ein weiteres Beispiel zeigt, wie sich ebenfalls diejenigen morphologisch angepassten Individuen einer Art je nach Ernährungsweise besser durchsetzen konnten:
Darwin beschäftigte sich auch näher mit einer Gruppe von Finken, die es nirgendwo sonst auf der Welt gab. Die Finkengruppe bestand aus 13 verschiedenen Arten. Jede Art hatte sich auf eine bestimmte Ernährung spezialisiert:
Einige ernährten sich von Körnern (ihr Schnabel war entsprechend kurz und dick), andere ernährten sich von Blättern und andere erbeuteten Insekten. Eine bestimmte Art hatte sich darauf spezialisiert, mithilfe von Kakteenstacheln Insekten aus Ritzen hervorzuholen. Jede Finkenart besaß eine Schnabelform, die ihrer Ernährungsweise entsprechend war.
Wenn Du mehr über die Darwinfinken erfahren möchtest, dann lies Dir gerne den Artikel über Adaptive Radiaton.
Die modernste aller Evolutionstheorien ist die synthetische Evolutionstheorie. Sie gilt zudem als die am besten gesicherte. Die Theorie stützt sich unter anderem auf Erkenntnissen von Charles Darwin. Wie genau die Merkmalsausprägungen an die Nachkommen vererbt werden, konnte Darwin jedoch nicht erklären. Hier greifen die Mendelschen Regeln nach Gregor Mendel.
Genpool
Eine Evolution kann erst dann auftreten, wenn sich die Allelhäufigkeiten im Genpool einer Population verändern. Allele sind vereinfacht gesagt für die Merkmalsausprägungen verantwortlich. Eine Population meint eine Gruppe von Lebewesen einer Art, die sich den Lebensraum teilen und sich somit miteinander fortpflanzen können.
Fünf Evolutionsfaktoren
Nach der synthetischen Evolutionstheorie ist eine Änderung von Allelhäufigkeiten von fünf Evolutionsfaktoren abhängig. Sie gelten deshalb als der zentrale Ausgangspunkt der Evolution:
- Mutation: Es handelt sich um zufällige Veränderungen der Basensequenzen der DNA, wodurch neue Merkmalsausprägungen möglich sind.
- Rekombination: Die Erbanlagen der Eltern werden neu kombiniert. Nachkommen haben somit individuelle, kombinierte Erbanlagen.
- Selektion: Die Individuen mit den ungünstigen Merkmalsausprägungen können durch ihre geringere Überlebenschance nicht so viele Nachkommen zeugen und bringen dadurch ihr Erbgut weniger in den Genpool mit ein.
- Gendrift: Eine durch Ereignisse bedingte zufällige Änderung des Genpools. Die Tiere haben eine bessere Überlebenschance, die durch ihre Merkmalsausprägungen besser an Ereignisse wie Naturkatastrophen angepasst sind. Sie geben entsprechend öfter ihr Erbgut weiter.
- Isolation: Wenn Teile von Populationen durch äußere Umstände getrennt werden und dadurch kein Genaustausch mehr möglich ist.
Wenn Du mehr über die Evolutionsfaktoren erfahren möchtest, informiere Dich dazu im entsprechenden Artikel.
Evolutionstheorie - Das Wichtigste
- Bei einer Evolutionstheorie handelt es sich um eine wissenschaftliche Beschreibung über die Veränderung und Entstehung von Arten.
- Über die Jahrhunderte sind verschiedene Evolutionstheorien begründet worden:
- Carl von Linné ging in seiner Erklärung der Evolution im 18. Jh. noch von der biblischen Schöpfungsgeschichte aus.
- Im Gegensatz zu Linné und Cuvier ging Jean Baptiste de Lamarck von einer Entwicklung der Arten aus.
- Darwin entwickelte die Selektionstheorie, bei der die Aspekte Variabilität, Vererbung, Konkurrenz, Selektion und Artwandel wesentliche Inhalte sind.
- Die modernste aller Evolutionstheorien ist die synthetische Evolutionstheorie.
- Nach der synthetischen Evolutionstheorie ist eine Änderung von Allelhäufigkeiten von fünf Evolutionsfaktoren abhängig.
Einfach erklärt möchten Evolutionstheorien die Frage beantworten, wie sich die zahlreichen Arten der Lebewesen auf unserem Planeten entwickelt haben. Dabei geht es speziell um Aspekte wie die möglichen Ursachen einer Evolution, welchen Verlauf sie nahm und ob es überhaupt eine Evolution gegeben hat.
Charles Darwin gilt als Begründer der modernen Evolutionstheorie. Auf seinen Kenntnissen beruht die heute gültige Evolutionstheorie.
Darwin machte auf den Galapagosinseln seine Entdeckungen zur Evolutionstheorie, da hier die Tiere frei von den Einflüssen der Menschen lebten. Alle seine Beobachtungen führten Darwin zur Formulierung seiner Selektionstheorie.
Hierunter versteht man das Prinzip, dass die Überlebenschancen von Tieren höher sind, die sich entsprechend besser an die Umwelt angepasst haben. Es geht nicht um den Stärksten in dem Sinne, sondern um den am besten Angepassten. Dadurch, dass sie die besseren Merkmale vererbt bekommen haben, können sie sich besser durchsetzen und länger leben.
Frage
Wovon gingen Biologen im 18. Jahrhundert, bezüglich der Entstehung von Mensch und Tier, aus?
Antwort
Das es sich bei der Entstehung von Mensch und Tier um einen einmaligen, im Dunkeln liegenden Schöpfungsakt handelte.
Frage
Wie beschrieb Carl von Linné seine Evolutionstheorie im 18.Jhd.?
Antwort
Er glaubte an die biblischen Schöpfungsgeschichte. An einen einmaligen Schöpfungsakt Gottes und er postulierte die Konstanz der Arten.
Frage
Worin unterschieden sich die Evolutionstheorien von Linné und Cuvier?
Antwort
Im Gegensatz zu Linné versuchte Cuvier, die Fossilienfunde in seine Evolutionstheorie einzubeziehen. Nach seiner sog. Katastrophentheorie vermehrten sich nach einer Katastrophe die übergebliebenen Organismen und breiteten sich weiter aus.
Frage
Wovon ging Lamarck in seiner Evolutionstheorie aus?
Antwort
Von der Inkonstanz der Arten aus. Alle Lebewesen waren einem ständigen Wandel unterworfen und passten sich fortlaufend an die neuen Umweltbedingungen an.
Frage
Wie heißen die Postulate aus Lamarcks Evolutionstheorie?
Antwort
- Durch Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von Organen entwickeln sich diese bzw. verkümmern.
- Die dadurch erworbenen Eigenschaften des Individuums werden an seine Nachkommen weitervererbt.
- Alle Lebewesen besitzen einen inneren Vervollkommnungstrieb.
Frage
Wer gilt als Begründer der modernen Evolutionstheorie?
Antwort
Frage
Wo machte Darwin die entscheidenden Beobachtungen für seine Evolutionstheorie?
Antwort
Frage
Mit welchen Tieren beschäftigte sich Darwin auf den Galpagosinseln besonders intensiv?
Antwort
Mit den Finken. Von denen es insgesamt 13 Arten auf den Inseln gab.
Frage
Was unterschied die Finkenarten nach Darwins Beobachtung?
Antwort
Sie hatten sich alle eine auf bestimmte Ernährung spezialisiert: Einige fraßen Körner (ihr Schnabel war entsprechend kurz und dick), andere ernährten sich von Blättern und wieder andere erbeuteten Insekten.
Frage
Zur Formulierung welcher Theorie brachten Darwin die Beobachtungen der Finken?
Antwort
Frage
Auf welchen Grundlagen basiert die Selektionstheorie?
Antwort
- Überproduktion von Nachkommen
- Variabilität
- Vererbung
- Konkurrenz
- Selektion
- Artwandel
Frage
Was versteht man unter Variabilität im Rahmen von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Die Nachkommen sind untereinander nicht alle gleich. Aus heutiger Sicht sind die Unterschiede bei den Nachkommen auf deren verschiedene Gene und Genkombinationen zurückzuführen
Frage
Was versteht man unter Selektion im Rahmen von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Durch die „natürliche Auslese“ (natural selection) werden die Lebewesen den natürlichen Umweltbedingungen immer besser angepasst.
Frage
Was besagt die erste Hauptthese von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Der Grundgedanke, dass sich die Natur über einen längeren Zeitraum und allmählich entwickelt. Dies kann mit dem Begriff Evolution beschrieben werden.
Frage
Worauf beziehen sich die zweite und dritte Hauptthese aus Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Das sich die Arten ständig im Wandel befinden und gleichzeitig Konkurrenz („Kampf ums Dasein“) vorhanden ist.
Frage
Wovon gingen Biologen im 18. Jahrhundert, bezüglich der Entstehung von Mensch und Tier, aus?
Antwort
Sie gingen davon aus, dass es sich bei der Entstehung von Mensch und Tier um einen einmaligen, im Dunkeln liegenden Schöpfungsakt handelte.
Frage
Wie beschrieb Carl von Linné seine Evolutionstheorie im 18.Jhd.?
Antwort
Er glaubte an die biblischen Schöpfungsgeschichte. An einen einmaligen Schöpfungsakt Gottes und er postulierte die Konstanz der Arten.
Frage
Worin unterschieden sich die Evolutionstheorien von Linné und Cuvier?
Antwort
Im Gegensatz zu Linné versuchte Cuvier, die Fossilienfunde in seine Evolutionstheorie einzubeziehen. Nach seiner sog. Katastrophentheorie vermehrten sich nach einer Katastrophe die übergebliebenen Organismen und breiteten sich weiter aus.
Frage
Wovon ging Lamarck in seiner Evolutionstheorie aus?
Antwort
Von der Inkonstanz der Arten aus. Alle Lebewesen waren einem ständigen Wandel unterworfen und passten sich fortlaufend an die neuen Umweltbedingungen an.
Frage
Wie heißen die Postulate aus Lamarcks Evolutionstheorie?
Antwort
- durch Gebrauch bzw. Nichtgebrauch von Organen entwickeln sich diese bzw. verkümmern
- die dadurch erworbenen Eigenschaften des Individuums werden an seine Nachkommen weitervererbt
- alle Lebewesen besitzen einen inneren Vervollkommnungstrieb
Frage
Wer gilt als Begründer der modernen Evolutionstheorie?
Antwort
Charles Darwin gilt als Begründer der modernen Evolutionstheorie.
Frage
Wo machte Darwin die entscheidenden Beobachtungen für seine Evolutionstheorie?
Antwort
Frage
Mit welchen Tieren beschäftigte sich Darwin unter anderem auf den Galpagosinseln und welche Entdeckung machte er bei den Schnäbeln?
Antwort
Er beschäftigte sich mit der Gruppe der Finken. Sie alle besaßen je nach Ernährungsweise eine angepasste Schnabelart.
Frage
Was unterschied die Finkenarten untereinander nach Darwins Beobachtung?
Antwort
Sie hatten sich alle eine auf bestimmte Ernährung spezialisiert: Einige fraßen Körner (ihr Schnabel war entsprechend kurz und dick), andere ernährten sich von Blättern und wieder andere erbeuteten Insekten.
Frage
Zur Formulierung welcher Theorie brachten Darwin die Beobachtungen der Finken?
Antwort
Zur Formulierung der Selektionstheorie.
Frage
Welche Aspekte sind in der Selektionstheorie vorhanden?
Antwort
- Überproduktion von Nachkommen
- Variabilität
- Vererbung
- Konkurrenz
- Selektion
- Artwandel
Frage
Was versteht man unter der Variabilität im Rahmen von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Die Nachkommen sind untereinander nicht gleich. Aus heutiger Sicht sind die Unterschiede bei den Nachkommen auf deren verschiedene Gene und Genkombinationen zurückzuführen.
Frage
Was versteht man unter Selektion im Rahmen von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Durch die "natürliche Auslese" werden die morphologischen Merkmale der Lebewesen den natürlichen Umweltbedingungen immer besser angepasst.
Frage
Was besagt die erste Hauptthese von Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Der Grundgedanke, dass sich die Natur über einen längeren Zeitraum und allmählich entwickelt. Dies kann mit dem Begriff Evolution beschrieben werden.
Frage
Worauf beziehen sich die zweite und dritte Hauptthese aus Darwins Evolutionstheorie?
Antwort
Dass sich die Arten ständig im Wandel befinden und gleichzeitig Konkurrenz ("Kampf ums Dasein") vorhanden ist.
Frage
Welche ist die heute am besten begründete Evolutionstheorie?
Antwort
Die Synthetische Theorie (der Evolution).
Frage
Welche Theorien vereinigt die Synthetische Theorie?
Antwort
Die Theorie Darwins mit den Erkenntnissen aus der klassischen und modernen Genetik sowie der Ökologie und der Ethologie.
Frage
Was versteht man unter einer Population?
Antwort
Eine Population besteht aus einer Gruppe von Individuen der gleichen Art, die zur gleichen Zeit im gleichen Raum leben und eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden.
Frage
Was bedeutet "Allelfrequenz"?
Antwort
Die verschiedenen Allele eines Gens treten im Genpool mit unterschiedlicher Häufigkeit (= Allelfrequenz) auf.
Page 2
Alle Lebewesen lassen sich in verschiedene Reiche einteilen. Meistens ist dabei von fünf Reichen die Rede, teilweise auch von sechs, je nachdem welches System genau verwendet wird.
Ein Reich bildet dabei eine Rangstufe im Klassifizierungssystem der biologischen Systematik ab (Taxonomie). Es steht an zweithöchster Stelle, direkt nach der Domäne. In manchen Systemen wird die Domäne auch gar nicht aufgeführt, dann steht das Reich an oberster Stelle.
Wie in Abbildung 1 gut zu sehen ist, haben sich die verschiedenen Reiche erst mit der Zeit geändert. Auch die Einführung der Domäne, die in der Taxonomie noch über dem Reich steht, erfolgte erst zu einem späteren Zeitpunkt. Das Reich galt also lange Zeit als die höchste Stufe.
Ganz zu Beginn wurden in der taxonomischen Gruppeneinteilung Lebewesen nur in Tiere und Pflanzen unterschieden. Ab 1894 kamen dann die Protisten dazu. Am geläufigsten ist immer noch das System der Fünf Reiche (Abbildung 1., zweite Spalte von Links).
Häufig wird auch das System der sechs Reiche, welches von Carl Woese entwickelt wurde, verwendet. Dabei wird das Reich der Monera in die Eubacteria/Bacteria und die Archaebacteria/Archaea unterteilt. Worum genau es sich dabei handelt, erfährst Du im nächsten Kapitel dieses Artikels.
Carl Woese war ein US-amerikanischer Mikro- und Evolutionsbiologe. Bekannt wurde er vor allem durch seine Einführung von Archaeen als dritte Domäne, der genetischen Phylogenese und den Vorüberlegungen zur RNA-Welt-Hypothese, die 1986 von Walter Gilbert aufgegriffen und veröffentlicht wurde.
Unterteilung in Domänen
Die Domänen werden in der Regel in Eukaryoten und Prokaryoten unterteilt. Wie in Abbildung 1 zu sehen, gibt es auch ein System mit drei Domänen. Dabei werden die Bakterien in normale Bakterien (Bacteria) und die Urbakterien (Archaea) unterteilt. In anderen Systemen wird dieser Aspekt als weiteres Reich integriert und nicht als extra Domäne. Eine vorgeschriebene Regelung gibt es diesbezüglich allerdings nicht.
Eukaryoten vs. Prokaryoten
Bei Prokaryoten handelt es sich um kernlose Einzeller, d. h. sie besitzen keinen abgegrenzten Zellkern und ihr Erbgut befindet sich frei im Zellplasma. Eukaryoten besitzen einen Zellkern, der von einer Membran umschlossen ist. Das Erbgut befindet sich innerhalb dieses Zellkerns.
In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften von Eukaryoten und Prokaryoten nochmal zusammengefasst dargestellt:
Ein Lebewesen ist ein lebensfähiger Organismus, bspw. Pilze, Pflanzen, Tiere oder auch Bakterien. Lebewesen können sich eigenständig fortbewegen, sie wachsen und entwickeln sich weiter. Hinzukommt, dass sie Stoffwechsel betreiben und sich fortpflanzen können. Ein weiteres Kennzeichen von Lebewesen ist der zellenartige Aufbau.
In der Taxonomie unterscheidet man in fünf Reiche:
In Abbildung 2 befindet sich eine Gesamtübersicht über die fünf Reiche mit einigen Beispielen.
Die Protisten zählen zu den Eukaryoten. Sie sind vom Aufbau her einzellig und bewegen sich in der Regel schwimmend mithilfe von Geißeln fort. Fortpflanzen können sie sich ungeschlechtlich durch Zweiteilung.
Geißeln sind fadenförmige Zellfortsätze, die für die Fortbewegung verwendet werden.
In einem Quadratmeter Boden können über 1.000 Milliarden dieser Kleinstlebewesen vorkommen. Mit zu den bekanntesten zählen die Wimperntierchen. Dabei handelt es sich um einzellige Eukaryoten, die im Meer, Süßwasser und im Boden vorkommen können. Fortbewegen tun sich Wimperntierchen durch Wimpern auf ihrer Zelloberfläche – dadurch haben sie auch ihren Namen.
Weitere Beispiele für das Reich der Protisten sind Geißeltierchen, Schleimpilze, Amöben oder auch Algen wie Rotalgen, Kieselalgen, Grünalgen etc.
Plantae
Plantae (Pflanzen) gehören zu den eukaryotischen Lebewesen. Laut der "International Union for Conservation of Nature and Natural Resources" gibt es schätzungsweise 380.000 verschiedene Pflanzenarten. Pflanzen können noch einmal unterteilt werden in: Samenpflanzen, Moospflanzen und Farnpflanzen.
Pflanzen sind in der Regel photoautotroph, d. h. sie versorgen sich selbst mittels Photosynthese mit lebensnotwendigen Stoffen. Sind die Pflanzen nicht photoautotroph werden sie als nicht autotroph bezeichnet. Darunter fallen heterotrophe Pflanzen, wie z.B. Orchideen, die sich von Pilzen ernähren.
Animalia
Animalia (Tiere) ernähren sich durch tierische oder pflanzliche Organismen und gehören ebenfalls zu den Eukaryoten. Meistens benötigen sie Sauerstoff zum Atmen, außerdem können sie sich selbstständig fortbewegen und besitzen verschiedene Sinnesorgane. Aus naturwissenschaftlicher Sicht gehört auch der Mensch zum Reich der Animalia.
Beispiele für das Reich der Animalia findest Du wirklich sehr viele. Dazu zählen neben einfachen Lebensformen wie Schwämmen und Quallen auch Lebewesen wie Vögel, Reptilien, Insekten, Fische, Säugetiere usw. und wie bereits erwähnt zählen auch die Menschen zum Reich der Animalia.
Fungi
Fungi (Pilze) sind eukaryotische Lebewesen und vermehren sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch die Verteilung von Sporen. Zudem können sie sich durch die Verbreitung von Zellen (Myzelien) oder Symbiose mit anderen Pflanzen (Mykorrhizen) weiter ausbreiten.
Als Beispiel für das Reich der Fungi können zum einen Pilze genannt werden, die Du in jedem Wald findest. Zu anderen zählen darunter aber auch Pilze, die zu Infektionen führen können, z. B. der Mehltau, der Krankheiten bei Pflanzen auslösen kann.
Ein weiteres Beispiel für das Reich der Pilze wäre der Hefepilz, der von uns Menschen z.B. beim Brotbacken oder Bierbrauen eingesetzt wird.
Monera
Monera (Bakterien) gehören zu den Prokaryoten. Bakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Lebewesen, die keinen echten Zellkern besitzen. Oftmals wird das Reich Archaea getrennt vom Reich Bacteria betrachtet. Archaeen sind sogenannte Urbakterien, die sich durch verschiedene Merkmale von den "normalen" Bakterien unterscheiden. Einer der größten Unterschiede ist eine veränderte RNA-Sequenz.
Bakterien sind fast überall zu finden: in der Luft, im Boden oder auch auf der Haut. Es gibt harmlose Bakterien oder auch solche, die Krankheiten auslösen können. Zum Beispiel können Zecken die sogenannte Borreliose übertragen, die durch Bakterien (in dem Fall Borrelien) ausgelöst wird.
5 Reiche der Lebewesen - Das Wichtigste
- Das Reich ist in der Taxonomie an zweithöchster Stelle hinter der Domäne einzuordnen.
- Es gab über die Zeit verschiedene Reich-Einteilungen. Eine der bekanntesten stammt von Carl Woese und wurde 1977 veröffentlicht.
- Die fünf Reiche sind: Protista (Einzeller), Plantae (Pflanzen), Animalia (Tiere), Fungi (Pilze) und Monera (Bakterien). Letztere lassen sich noch in Bacteria und Archaea (Urbakterien) unterteilen.
- Bei der Domäne wird in Eukaryoten (Lebewesen mit Zellkern) und Prokaryoten (Einzeller ohne Zellkern) unterschieden.
Ein Lebewesen ist ein lebensfähiger Organismus. Dazu zählen bspw. Pilze, Pflanzen, Tiere oder auch Bakterien.
Lebewesen lassen sich nach der biologischen Systematik in verschiedene Bereiche einteilen. Dazu zählen an oberster Stelle die Domäne und darauffolgend die Reiche.
Lebewesen können in fünf Reiche eingeteilt werden: Protista (Einzeller), Plantae (Pflanzen), Animalia (Tiere), Fungi (Pilze) und Monera (Bakterien).
Ein Reich bezeichnet eine Rangstufe im taxonomischen Klassifikationsschema der biologischen Systematik.
Frage
Antwort
Das Reich bildet eine der Rangstufen im Klassifizierungssystem der biologischen Systematik ab.
Frage
Antwort
Ein lebensfähiger Organismus.
Frage
Welche Merkmale zeichnen ein Lebewesen aus?
Antwort
- Eigenständige Fortbewegung
- Wachstum
- Entwicklung
- Stoffwechsel
- Fortpflanzung
- Zellenartiger Aufbau
Frage
Wer entwickelte das System der sechs Reiche?
Antwort
Frage
Welche Rangstufe nimmt die Domäne in der Taxonomie ein?
Antwort
Frage
Antwort
Frage
Antwort
Eukaryoten sind Lebewesen mit einem Zellkern, der von einer Membran umschlossen ist. Im Zellkern befindet sich das Erbgut.
Frage
Antwort
Prokaryoten sind kernlose Einzeller. Das Erbgut befindet sich frei im Zellplasma.
Frage
Nenne die fünf Reiche der Lebewesen.
Antwort
- Protista (Einzeller)
- Plantae (Pflanzen)
- Animalia (Tiere)
- Fungi (Pilze)
- Monera (Bakterien)
Frage
Was zeichnet das Reich der Protisten aus?
Antwort
- Einzeller
- Eukaryotisch
- Fortpflanzung durch Zweiteilung
- Bewegung schwimmend durch Geißeln
Frage
Was zeichnet das Reich der Plantae aus?
Antwort
- Eukaryotisch
- Schätzungsweise 380.000 verschiedene Pflanzenarten
- Photoautotroph
Frage
Was zeichnet das Reich der Animalia aus?
Antwort
- Eukaryotisch
- Benötigen Sauerstoff zum Atmen
- Selbstständige Fortbewegung
- Besitzen Sinnesorgane
Frage
Was zeichnet das Reich der Fungi aus?
Antwort
- Eukaryotisch
- Vermehrung geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch Sporen
- Verbreitung durch Zellen oder Symbiose
Frage
Was zeichnet das Reich der Monera aus?
Antwort
- Prokaryotisch
- Mikroskopisch kleine Lebewesen
Frage
In welche zwei Reiche lässt sich das Reich der Monera noch aufteilen?
Antwort
- Bacteria (Bakterien)
- Archaea (Urbakterien)