Bis wieviel Grad darf man draußen Sport machen Schule

So lange die Temperaturen nicht zu niedrig werden, steht Bewegung auf den großen Sportflächen auf dem Schulgelände auf dem Plan.

© Gerald Dunkel

Bünde

Die Hygienemaßnahmen stellen Lehrer vor besondere Herausforderungen. Eine Schulleitung kritisiert die Sperrung der Bünder Welle für Schulen.

am 23.11.2020 um 07:00 Uhr

von Thorsten Mailänder

Bünde. Auf der noch neuen Außensportanlage der Siegfried-Moning-Sporthalle herrscht reges Treiben. Mitten im November findet ein großer Teil des Schulsports am Bünder Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (FvSG) noch draußen statt.

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Der Badwater Marathon ist dafür bekannt, einer der wärmsten der Welt zu sein. Für viele Freizeitsportler wäre es nicht ratsam, bei solchen Temperaturen Sport zu machen. Doch gibt es ein perfektes Wetter?

(David McNew/Getty Images)

Über das richtige Wetter, um sich draußen zu ertüchtigen, kursieren einige Mythen. Wann es für Sport zu heiß oder zu kalt ist, erklären unsere Experten.

Als wichtigste Faustregel gilt, dass jeder Sportler auf seinen eigenen Körper hören muss: „Die richtigen Umstände beim Sport hängen nicht nur von der Jahreszeit ab, sondern auch davon, wie gut man mit den Temperaturen oder der Feuchtigkeit zurechtkommt“, sagt William Robert, Physiologe und Sportmediziner an der Universität in Minnesota.

Tipp: Freizeitsportler können schnell herausfinden, ob die Temperaturen für sie zumutbar sind, indem sie auf ihre Schweißproduktion achten. Schwitzt man schon bei gemäßigten Wetter viel, dann ist Sport auch bei Hitze möglich. Alle anderen sollten dann eher Indoorsport betreiben.

Achtung: Ab 28 Grad wird's gefährlich! Für alle Ausdauersportler hat Roberts dennoch eine Empfehlung: Viele Jahre hat er Marathonläufer medizinisch begleitet und festgestellt, dass es gefährlich wird, wenn es am Start schon 28 Grad Celsius hat. Falls man es aber doch einmal zu weit getrieben hat, ist es unbedingt ratsam, Symptome in seinem Körper wahr und ernst zu nehmen: Bei Hitzewallungen, Übelkeit oder Schwindel sollte das Training sofort unterbrochen werden. und sich am besten in einen klimatisierten Bereich zurückzuziehen.

2. Feuchtigkeit ist ein besserer Indikator als Wärme

Ein weitere wichtiger Indikator ist die Luftfeuchtigkeit, sagt Mediziner Roberts. Ist es zu dampfig, sollte man lieber in klimatisierten Räume trainieren. Denn manche Hobbysportler beachten nicht, dass die Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend ist. Der Schweiß verdampft dann nicht mehr so schnell. Er hält sich länger auf der Haut, wodurch dem Körper die Wärmeregulierung schwerer fällt.

Zyrees Oliver ist einer von vielen jugendlichen halbprofessionellen Athleten, die nicht auf ihren Körper hörten und zu viel Wasser aufnahmen. Sein Tod wäre vermeidbar gewesen.

(Familie von Zyrees Oliver)

3. Der Körper braucht genügend aber nicht zu viel Wasser

Gerade bei warmen Temperaturen ist es wichtig, den Körper ausreichend mit Wasser zu versorgen, und zwar sowohl vor den Übungen wie auch danach. Isotonische Sportgetränke helfen allerdings nur, wenn man sich über einen längeren Zeitraum betätigt hat.

Mediziner Robert erklärt, dass vor allem semi-professionelle Sportler dazu neigen, zu viel Flüssigkeit aufzunehmen, was sogar zu Hyponatriämie führen kann. Dann ist zu wenig Natrium im Blut, was unter Umständen tödlich enden kann. Der Grund ist meistens, dass dem Körper vermehrt Wasser zugeführt wurde, das wenig Salz enthält.

Gerade junge Athleten müssten stärker darüber aufgeklärt werden, dass sie mehr auf ihren Durst achten sollten, meint Mitchell Rosner, Professor für Medizin an der Universität von Virginia: „Durst ist ein evolutionärer Mechanismus, der uns dabei hilft, den Grad der Dehydrierung zu bestimmen.“ In den vergangenen Jahren starben junge Athleten, wie der US-amerikanische Collegefootballer Zyrees Oliver, an einer Überhydrierung. Rosner ist sich sicher, dass solche Tode durch ausreichende Aufklärung vermieden werden können.

4. Sport im Freien ist auch im Winter unbedingt ratsam

Wenn der Winter kommt, verlegen viele Sportler ihre Aktivitäten ins Fitnessstudio. Doch noch mehr Menschen verzichten überhaupt auf Sport. Doch beides muss nicht sein!

Denn Sport im Freien ist nicht nur besser für den Körper, sondern auch für den Geist. Er senkt zum Beispiel das Risiko für Winterdepressionen. Das fand eine sportwissenschaftliche Studie heraus, die mehr als 800 erwachsene Sportler miteinbezog. Außerdem werden im Freien mehr Kalorien verbrannt, und die Muskeln stärker stimuliert als im Studio.

Doch es gibt auch eine Einschränkung: Eiskalten Temperaturen können dem Herz zusetzen. Sie führen zum Beispiel zu einer Verengung der Blutgefäße. Dies erschwert die Blutzirkulation. Deshalb ist es immer ratsam, vor jedem größeren sportlichen Projekt im Winter zum Hausarzt zu gehen. Natürlich ist es zur kalten Jahreszeit zudem fatal, wenn Hobbysportler nicht richtig gekleidet sind.  

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